Längere Unruhen in der Großstadt überleben.

  • Gibt es dazu Erfahrungen wie mit dem Leichen umgegangen wurde?


    Bei der heutigen Situation der Großstädte würde da ja ein riesiger Leichenberg zusammenkommen. Einfach eine Baugrube baggern und Massengrab errichten? Logistisch nicht einmal einfach zu lösen geschweige den personell in dieser Situation.


    Und was bedeutet das für einen Prepper der sein Heim aktiv verteidigt? Erkennt man dann ein lohnendes Ziel an den Leichen im Vorgarten?

  • Die Idee , ein paar liquidierte Plünderer außen ans Hoftor zu naglen, hat schon was - erregt allerdings etwas Aufmerksamkeit.


    Vielleicht würde es Sinn machen, zur Abschreckung von Nachahmern erledigte Plünderer am Zugang von Ortschaften oder Siedlungen
    zu drapieren . Es ist dann kein einzelnes Ziel zu erkennen , aber die toten Strolche zeigen den nächsten, daß es hier in der Gegend ungemüflich
    werden könnte.


    Vielleicht macht es auch Sinn , durch Schilder den Eindruck zu erwerken , daß hier mit organisiertem Widerstand zu rechnen ist . ZB mit Umhängeschildern mit dem Text:



    "Plünderer werden erschossen !


    Heimwehr A-Dorf / Bürgerwehr Müllerstraße "


    Würde sich natürlich gut an Stellen machen , bei denen Zufahrten schon anderweitig provisorisch blockiert sind .



    Frieder

  • Vermutlich würde es zuerst Verbrennungen der Leichname geben - solange es Brennmaterial gibt.
    Dann wird es kritisch - Massengräber sind wohl die nächste Maßnahme.
    Danach - ?
    Danach dürften wir uns wohl wirklich warm anziehen - denn wenn es erstmal soweit ist, ist es noch weniger schön, als vorher...:staunen:
    Und in diese Situation möchte ich nie, niemals, nie und nimmer kommen!!!


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Die ersten "Maßnahmen" werden Massengräber sein, ist viel kostengünstiger als Brennstoff zu verschwenden(ausser vielleicht bei einer Pandemie).
    Einen Menschen restlos zu kremieren bedarf viel Brennstoff.

  • Je nach Versorgungslage bezüglich der Nahrungsmittel ist das Problem der sterblichen Überreste Dahingeschiedener unter Vorgehaltener Hand zum Ende hin nicht ganz so gravierend.



    Wie schmeckt Soylent Green?
    Schwer zu sagen, das ist von Mensch zu Mensch verschieden. :popcorn:

    Meine Magentabletten ...

  • Krieg ala Selco oder einfach längere Unruhen?
    Wenn es längere Unruhen gibt oder der anfang eines SHTF, so denke ich werden die Leichen auf einem Friedhof gebracht. Ich meine jeder von uns der einen Angehörigen oder Freund verliert und die Sache noch nicht extrem am Dampfen ist, würde evtl. die letzt Ehre dem Verstorbenen erbringen.


    Im Kriegsfall...
    Kann sich jeder selber vorstellen, da hat uns die Geschichte so einiges gezeigt, was mit den Toten gemacht wurde.
    Aber vieleicht kommt mal etwas, dass wir noch nicht kennen und nichts wie Zeit oder Rohstoffe kostet um Leichen verschwinden zu lassen.
    Alles in allem nicht so schön, gehört aber wie wir wissen auch dazu.


    Lg deju

    Usque ad finem

  • Eine Leiche verwest an der Luft 8 mal schneller, als wenn vergraben . Bei einer Hungersnot werden wohl viele in ihren Wohnungen verhungern .
    Vielleicht dauert die Verwesung in einer abgeschlossenen Wohnung etwas länger als im freien , dafür laufen weniger weniger rum und knabbern die Leichen an.
    Da wird wohl niemand mehr die Wohnungen kontrollieren und Leichname einsammeln.


    Ansonsten nehme ich an, daß provesorische Leichensammelplätze eingerichtet werden, solange noch Transportkapazität vrohanden sind .


    Wenn Familiengräber vorhanden und erreichbar sind, wird man Angehörige dort beisetzen , oder vielleicht gemeinsam mit anderen kleinere Sammelgräber in Grünanlagen , Gärten etc graben. Kritisch wirds, wenn der Boden gefroren ist.


    Das wird dann nicht nur eine Frage der Pietät sein, sondern auch wieviel Kraft beim einzelnen für ne Beerdigung noch vorhanden ist.



    Frieder

  • Hallo Frieder,


    ich sage es jetzt mal ganz deutlich. in einem üblen WTSHTF-Szenario in einer Grossstadt, wo nicht nur in Mengen Leichen anfallen, sondern auch in Mengen Exkremente, Abwasser und verwesender Müll, da wird man nicht die Toten "entsorgen", sondern die Lebenden!


    Absetzen! Raus! Evakuieren!


    Meint



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Positiv denken:-o
    Wenn es wirklich viele Tote in einer Stadt gibt, dann stehen für die Lebenden mehr Ressourcen zur Verfügung.
    Wenn die alte Nachbarin verstirbt, gibst Du ihr keine Lebensmittel mehr und Dein Vorrat hält länger.
    Wenn Du ihre Leiche verpackst und für Beerdigung sorgst, weil Verwandte nicht erreichbar sind und allgemein nichts mehr funktioniert, ist es bestimmt in Ordnung, bis zu deren Auftauchen die Hinterlassenschaft zu verwalten und zu nutzen (Abstellraum, Rückzugsraum, Quelle für Heizmaterial oder technisches Zeugs, Einquartierung von Freunden)


    Um Mißverständnisse mit auftauchenden Hinterbliebenen zu vermeiden, laufend Kontaktaufnahme versuchen und dokumentieren.
    Sich überlegen, wie die Begrüßung ablaufen muss, wenn die uninformiert anklopfen, um die Omi zu besuchen...

  • Der Leichnam eines Verhungerten ist nur mehr Haut und Knochen.
    Da ist gar nicht so viel dran was verwesen kann, denn zu diesem Zeitpunkt sind alle Fettreserven und so gut wie alle Muskeln abgebaut worden.
    Im Falle einer Pandemie sind die Leichen ohnehin das kleinere Hygieneproblem, da würden mir die Lebenden mehr Sorge bereiten...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Wie wurden die eben angesprochenen Probleme eigentlich in der Vergangenheit gelöst? Z.B. in zerbombten Städten während des Krieges etwa Stalingrad usw?
    Da mir das sprichwörtliche "Glück der späten Geburt" zuteil wurde, weiß ich kaum was darüber.
    Gab es bisher jemals Fälle in denen sozusagen "totale Anarchie" herrschte?
    Meistens wird doch vom Rest der verbleibenden, oder den "neuen" Machthabern (wer immer das auch sein mag) versucht irgendeine Art von Ordnung aufrecht zu erhalten.
    Wenn es andererseits bei einem Atomkrieg zu einer totalen Auslöschung (wie wahrscheinlich ist die?) kommen sollte, dann stellen sich auch die obigen Fragen nicht mehr.



    Gruß vom Nasenbären in der Hoffnung dass sowas niemals eintritt.

  • Zitat von Nasenbär;203517

    Wie wurden die eben angesprochenen Probleme eigentlich in der Vergangenheit gelöst? Z.B. in zerbombten Städten während des Krieges etwa Stalingrad usw?
    Da mir das sprichwörtliche "Glück der späten Geburt" zuteil wurde, weiß ich kaum was darüber.
    Gab es bisher jemals Fälle in denen sozusagen "totale Anarchie" herrschte?
    Meistens wird doch vom Rest der verbleibenden, oder den "neuen" Machthabern (wer immer das auch sein mag) versucht irgendeine Art von Ordnung aufrecht zu erhalten.


    In der jüngeren Geschichte fallen mir dazu keine Beispiele ein.
    So gab es ja selbst in zerbombten Städten immer noch einen starken Staat, der Plünderer bestrafte und daran arbeitete, schnellstmöglich wieder bessere Zustände herzustellen. Selbst im Beispiel Stanlingrad wussten die Stadtbewohner, daß es nach Ende der Kampfhandlungen sofort wieder eine staatliche Ordnung geben würde.


    Für die kommende Zeit halte ich jedoch Zustände für möglich, die ganze Kontinente oder sogar die ganze Welt weit zurückwerfen könnten, wo bestehende staatliche Ordnungen dauerhaft wegbrechen und nicht so schnell durch vernünftige neue Ordnung ersetzt werden.