Kampagne die Nachbarn kennenzulernen

  • Hi,


    es geht auch anders


    Bei uns laeuft zur Zeit im Radio und TV eine Kampange der Regierung seine Nachbarn kennenzulernen. Denn in einer Krise oder einem Notfall seien es die Naechsten, die einem helfen koennen. Es werden links zu Webseiten angegeben, die Krisenbevorratung etc. enthalten.


    Bei uns ist ja Fruehling, sprich BBQ Saison. Also eine ideale Zeit dafuer.Wir haben das auch schon ausprobiert und mir kleinen Dingen angefangen wie z.B.: Habt Ihr eigentlich auch Wasser bevorratet? Wieviel meint Ihr braucht man etc. Das uebervordert nicht gleich, oder schreckt ab. Auch gibt es den nicht vorbereiteten das Gefuehl: Hei, ich bin nicht bekloppt wenn ich Vorraete anlege.



    LG Simka

  • Erst mal vorstellen


    Hallo!


    Bin absolut Deiner Meinung. Wenn man neu irgendwo hin zieht gehört es meiner Meinung nach zum guten Ton, sich erst mal in der Nachbarschaft persönlich und mit Mann und Maus vorzustellen. Wenn jemand anders neu dazu kommt ebenso, auf diesen (vielleicht mit einem Willkommensgeschenk) zuzugehen und zu begrüßen. Guter Ton und Überlebensstrategie in einem....


    Es grüßt die Scholle

  • Hallo Simka,


    wir sind da persönlich etwas zurückhaltend. Unsere Nachbarn würden uns als gute und hilfsbereite Nachbarn einstufen. Klar, auch zu den sommerlichen Grillpartys laden wir uns gegenseitig ein. Weil meine Frau und ich über eine ganz brauchbare Werkzeugausstattung verfügen, sie liebt eher Holzarbeiten, ich Metall- und Elektroarbeiten, leisten wir gelegentlich auch schon mal Hilfe bei handwerklich weniger begabten Nachbarn. Mit persönlichen Informationen - also z.B. auch zu Vorräten und Ausrüstung - sind wir dagegen extrem zurückhaltend. Enge Freunde und Nachbarn sind da eben doch zwei paar Schuhe.




    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Wir bemühen uns auch in der Großstadt um ein nettes Verhältnis zu den Nachbarn, gehen auch mal zusammen aus und laden ein.


    Daher wissen auch alle, dass wir aktive Camper sind. Meine Vorräte, die im Keller teils sichtbar lagern (Wasser in Kanistern) kennen alle unter "Campingzubehör".


    Ich bin sicher, dass wir auch im Notfall zusammen arbeiten würden, da alle eher proaktive Problemlöser sind. Aber teilen würde ich mit ihnen nicht, höchstens den zwei kleinen Kindern im Haus was abgeben.

  • Zitat von ID 2;152062


    Sich kennen zu lernen, sich aushelfen oder auch mal ein Bier trinken ist das eine.


    Aber alles zu offenbaren das Andere ....


    Ernst

    Ich hab es genauso wie Ernst. Unser Vorratslager und diverse Utensilien die nicht als normales Campingzubehör angesehen werden sind Familien Geheimnis :winking_face: äem korz offtopic ... wiso kann ich mit dem IE aktuellster Version keine Absätze erstellen? Ist zu dem Problem bereits etwas bekannt?

    "Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung"

  • Hallo zusammen


    Bevor jetzt wieder eine heisse Diskussion betr. Browser entbrennt! (Wäre höchst OT :anxious_face_with_sweat:)


    @ Antiker


    IE - Extras - Kompatibilitätsansicht


    Dann geht es!


    Ernst

  • Auf deine Frag mit der Wasserbevorratung.
    Ich habe eine 3m³ Zisterne mit Regenwasser die eigentlich immer gut gefüllt ist. Im Notfall kommt man mit einem Wasserfilter eine ganze Zeit damit aus.
    Klar ist das kein Leitungswasser aber gefiltert sollte das dann doch kein Problem sein.


    Gruß



    Gollum

  • Das Thema "die Nachbarn kennenlernen" und wie gehe ich mit meiner Hausgemeinschaft um stellt mich vor große Probleme und das schon im Alltag.
    Mal kurz zur Beschreibung wir wohnen im Zentrum Leipzigs mit ca. 10-15 Parteien im Haus, darunter mind. 3 WGs, häufige Fluktuation, einige (wenige) Nachbarn sind nicht mal in der Lage Müll adäquat zu entsorgen... da wird es mit bei allen vorstellen/kennen lernen schwierig bis unmöglich.


    Was ich gerne mache ist Pakete für andere annehmen, so sieht man viele mal, kann einen Namen damit verbinden und bleibt vielleicht als der nette junge Mann der damals meine Lieblingsschuhe angenommen hat in Erinnerung...

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Hallo,


    Ich halte es da wie Frequenzkatastrophe.
    Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen und weiß wie es ist wenn jeder jeden kennt oder zumindest die meisten sich untereinander.


    Vor 4 Jahren bin ich dann in ein 100.000 Einwohner Stadt gezogen und genieße die Anonymität. :)

  • Hi Mathias, Ernst und Co,


    bei uns ist es etwas "leichter"ueber Krisen, Erdbeeben etc zu reden, da es ja in den Medien dauernd angesprochen wird. Erdbeben sind hier ja auch sehr haeufig, ebenso hatten wir ziehmlich starke Stuerme. Da die Kiwis sowieso ziehmlich hands on sind (damit meine ich, fast alles wird selber gemacht), erleichtert das die Sache natuerlich.


    LG Simka

  • Bei uns wird noch die Tradition festgehalten,Brot und Salz dem neu zugezogenen Nachbarn zu überreichen. Bei einem ungezwungenen Schwätzchen dabei, kann man sich sogleich ein Bild von den Neuen machen. Auf dem Land kennt man sich meistens sowieso untereinander.
    Mittlerweile gibt es aber immer mehr Zuzug aus Stadtnähe und so manchen Nachbarn kennt main nur vom sehen,arbeiten tagsüber in der Stadt, abends kommen sie zum schlafen ins Dorf. Wenn dann jemand nicht in einem Verein aktiv ist oder nicht am Dorfleben teilnimmt , ist ein gegenseitiges kennenlernen äußerst schwierig.
    LG Fischer

  • Zitat von Fischer;152188

    Bei uns wird noch die Tradition festgehalten,Brot und Salz dem neu zugezogenen Nachbarn zu überreichen. Bei einem ungezwungenen Schwätzchen dabei, kann man sich sogleich ein Bild von den Neuen machen.



    Hallo Fischer,


    wir leben in einem Dorf mit 4.500 Einwohnern. Ich kenne also die Situation Leben auf dem Lande aus eigener Erfahrung. Meine Nachbarn denken vermutlich, dass sie meine Frau und mich kennen. Wir sind auch als gute und hilfsbereite Nachbarn geschätzt. Da ist Brot und Salz ebenso eingeschlossen wie die Einladung zur Grillparty im Sommer oder die gegenseitige Hilfeleistung. Aber keiner kennt uns wirklich. Wir werden das auch vermeiden.


    Bei der Grillparty plaudere ich vielleicht darüber, dass die Steaks und Schweinswürste von einem Biobauernhof kommen, wo die Viecher bis zu ihrer Schlachtung ein schönes Leben hatten, dass wir drei Monate autark leben könnten, das geht niemand etwas an.


    Völliges Unverständnis würde ich sowieso auslösen, wenn ich mit meinem Hobby "Chemie des Trinkwassers" und notfallmässiger Aufbereitung des selben herkäme. Also lasse ich es.



    Wir legen auch keinen Wert darauf, dass andere Leute wissen, dass es bei uns was zu holen gibt.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Auf dem Land ist es natürlich viel einfacher und praktikabler. Aber in einer Stadt oder größeren Stadt Stelle ich es mir schon schwerer vor.


    In einem Dorf mit 500 Einwohnern passiert es fast von alleine, dass sich dafür Gelegenheiten ergeben werden. Dort wäre vielleicht die Sturheit der Alten das größte Problem.


    In der Stadt kann es vielleicht funktionieren in einem Neubaugebiet oder Reihenhaussiedlung Kontakte zu knüpfen.


    In größeren Mietshäusern oder Plattenbau ist es schon schwierig. Dort wäre dann der Punkt wo vielleicht einfach nur "neue Freunde" helfen. Dort halte ich es nicht mehr für durchführbar einfach alle mit einzubeziehen oder alle kennenzulernen, weil es da auch zu viele Leute gibt die nicht mitmachen werden oder auch kein Interesse daran haben und mit Ablehnung stoßen reagieren.

  • Zitat von Waldschrat;152189

    Hallo Fischer,


    dass wir drei Monate autark leben könnten, das geht niemand etwas an.
    Wir legen auch keinen Wert darauf, dass andere Leute wissen, dass es bei uns was zu holen gibt.


    Wir halten das ganz genau so.
    Man würde sich auch nur "zum Horst" machen. :winking_face:
    Wenn ich Vorräte einlagere geschieht das nach Möglichkeit nicht mittags um 12 wenn Omma Frieda am Fenster sitzt. Ich bin ja im Kfz-Sektor tätig und nehme gern mal einen Karton eines Kfz-Ersatzteils um darin die Einkäufe für den Bunker ins Haus zu tragen.


    Unser Dorf hat gerade mal 300 Einwohner (das sind meine Hühner schon mit eingerechnet! ;)) Hier leben junge Familien zu denen auch wir uns zählen wie auch die alte Generation sowie viele "um die Fuffzich". Durchwachsen. In meinem näheren Umkreis weiss ich, dass man mehr oder weniger von der Hand in den Mund lebt. Der Heizöltankwagen kommt teilw. alle zwei Wochen:peinlich: und jeden Tag wird eingekauft... das Übliche eben.
    Klar fällt es auf, dass wir für unser Alter das eher unübliche Hobby des Gärtnerns und der Hühnerhaltung betreiben... :winking_face: Kommt aber keiner auf die Idee, dass das einen entsprechenden Hintergedanken hat. :Cool:


    Klar ist: im Falle des Falles wird man sich mit den Nachbarn arrangieren müssen. Ich würde auch den Teufel tun und mich dann hinstellen: "Ha, ich hab die ganzen Jahre heimlich gebunkert - wat bin ich ein Held!" (Würde auch nur Begehrlichkeiten wecken)
    Ich versuche die Leute im ganz Kleinen und subtil mit ins Boot zu holen. Wie gesagt haben wir ja Hühner und immer Eier über die in der Nachbarschaft sehr begehrt sind. Ich hab es mittlerweile so einreißen lassen, dass ich die Eier nicht verkaufe (von 2 Euro werd ich auch nicht reich) sondern eintausche. Gern gegen eingekochtes, Marmelade, Honig oder was auch immer.
    Da freu ich mich wesentlich mehr dran als an zwei Euro und die Sachen wandern gleich in meinen Keller.


    Dialog letztes Jahr am Gartenzaun (Namen geändert:Zunge raus:)


    Sie: "Was bekommen Sie denn für zehn Eier ?"
    Ich: "Och, ich verkauf die eigentlich nicht, mit Nachbar X und Nachbar Y haben wir jetzt immer gegen eingekochte Bohnen und Marmelade getauscht."
    Sie: "Hm, haben wir schon Jahre nicht mehr gemacht, also was eingekocht. Herbert! Haben wir die Gläser und den Pott vonner Omma noch?! Hääärbäärt?!
    Herbert: "Glaub schon Inge - hammwa nich weggeworfen, da hatteste zuletzt Apfelkompott gemacht glaub ich ." (Die Leute haben viele Apfelbäume im Garten und schmeißen die Äpfel jedes Jahr aufn Kompost)
    Ich: "Na dann nehmense die Eier mit (hab wirklich zu viele) und bei Gelegenheit bringen Sie mir mal was vorbei." (Eier rüberschieb)


    Ende vom Lied: Eine Woche später stehen zwei Gläser Apfelkompott (mit Zimtstange! :) ) vorm Garten inkl. Tüte altes Brot für die Hühner. Geht doch!


    So long,


    DW

  • Guten Morgen,


    Ich lebe in einer Kleinstadt auch ziemlich anonym. Kenne meine Nachbarn gut da sie auch einen Schrebergarten besitzen. Man kennt sich, man tauscht Nettigkeiten aus, das war es aber schon. Unter mir wohnen Studenten eine 5 - er WG. Die sieht man kaum. Weiter unten eine alte Frau rüstig von 86 Jahren die wohnt seit 40 Jahren hier. Ihr Sohn kommt ab und an zu Besuch.
    Ganz unten 2 Kerle die nur trinken.


    Abgeben im Notfall würde ich keinem davon. Jeder hat es in der Hand vorzusorgen. Auch bei uns ist es so, das viele Gärten leer stehen, viele die Arbeit scheuen die so ein Garten macht. Und ja viele schneiden Ihre Obstbäume ab, weil sie den Dreck sprich Fallobst nicht haben wollen.


    Im Falle einer Krise würde solche Menschen, als erstes in den Gärten plündern gehen und das was andere angebaut haben sich holen. Daher werde ich meinen Garten dieses Jahr mehr sichern. Stacheldraht um es Ihnen schwer zu machen über den Zaun zu steigen.


    Was ich mühselig anbaue, verarbeite ich und wecke ich ein. Meine Gartennachbarn alles ältere Leute um die 70 sind sehr nett und gebe viele Tipps.


    liebe Grüße Irlandia

  • Bevor du dein Grundstück mit Stacheldraht sicherst, erkundige dich erst bei der Gemeinde, ob das erlaubt ist. Brombeeren und Sanddorn sind doch auch ganz nützlich.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Oder zwei (immer leicht hungrige) Wachhunde... :winking_face:
    Große Gänse sind übrigens auch sehr effektive Wächter...

  • @ Irlandia


    Kommt nicht gut rüber wenn die Nachbarskinder beim Versuch Ihren Ball zu holen im Stacheldraht hängenbleiben.
    Bei Brombeeren hingegen wird Dir keiner einen Vorwurf machen.


    LG Wolfgang