Wo ist der sicherste Ort im Einfamilienhaus?

  • Hallo Forum,


    Wo is die Ausrüstung und die Bewohner am sichersten aufgehoben?
    Dach- oder Kellergeschoss?


    Keller: hoher Widerstand durch Betonwände und Decken. Allerdings Gefahr des Überflutens.
    Dazu schlecht überwachbar und kaum verteidigbar. Schlechte Fluchtmöglichkeit.
    Hohe Temperaturdämpfung.


    Dachgeschoss, Dachboden:
    Guter Rundumblick, gut überwachbar.
    Kein hoher Widerstand durch Ziegel oder Holzkonstruktion.
    Tageslicht. Hohe Temperaturschwankungen möglich.
    Gefahr des Abschneiden des Fluchtwegs durch Feuer.


    Wo ist es sicherer?


    Gut wäre ein richtiger Panikraum. Aber wer soll das bezahlen?


    Gruß

  • Das kann man so pauschal nicht beantworten, hängt vom Einzelfall ab.
    Bei einem Neubau würde ich unter Sicherheitsaspekten aber immer mehrere unabhängige Flucht und Rettungswege vorsehen.
    Wichtig sind in dem Zusammenhang gescheite Türen und fast noch wichtiger - Zargen.
    Es ist wohl eine Mentalitätsfrage ob man sich "einigelt" oder versucht zu entkommen.
    Ich plädiere für letzteres.

  • Hallo Metaller, hallo zusammen,


    ich denke ganz pauschal lässt sich das nicht beantworten, wie so oft hängt es m.E. von der eigenen Situation (sowohl bezüglich des Hauses als auch des Szenarios) ab.


    Der Keller ist (eine entsprechend stabile Decke vorausgesetzt) rein physikalisch wohl der sicherste Ort im Haus (zumindest wenn ich nicht in einem Überschwemmungsgebiet lebe), jedoch gilt auch hier dein Einwand des Fluchtweges bei Feuer (wenn der Keller nicht entsprechend große und zu öffnende Fenster hat), insgesamt hat dieser bei Naturkatastrophen aber einen Vorteil.


    Ausräuchern kann man mich unten wie oben, dennoch tendiere ich in unserer Planung in einer entsprechenden Situation (wenn ich aus welchen Gründen auch immer mit Übergriffen auf mein Eigentum rechnen muss) zum OG (in unserem Fall ein Voll- und kein kein Dachgeschoss), so kann das EG verbarrikadiert werden (was mich dort das Tageslicht kosten würde), und ich habe wie du schon geschrieben hast den besseren Überblick; ebenso ist ein Einwirken auf Eindringlinge immer leichter von oben nach unten als umgekehrt.


    Die Ausrüstung und Vorräte sind in der Jetztzeit größtenteils im Keller untergebracht, da sie dort einfach nicht so im Weg sind, und ausserdem wie oben erwähnt sicherer vor (plötzlichen) Naturereignissen. Eine Situation in der wir uns in OG zurückziehen geschieht sicher nicht von jetzt auf gleich, da wäre also Zeit Ausrüstung und Vorräte ggf. angemessen umzulagern.


    Gruß
    Paddy

  • Den sichersten Ort gibt es nicht. Je nach Situation können die Anforderungen an einen sicheren Ort sehr unterschiedlich sein.


    Wie du schon anmerktest, wird man sich kaum bei Hochwasser im Keller verkriechen.


    Vorräte verteile ich auf mehrere Orte und die Ausrüstung ist sehr portabel und auch an zwei Orten vorhanden.


    Je nach schwere der Krise wird es keine absolut sicheren Orte für die Bewohner geben. Ganz schlecht sind Häuser in Alleinlage oder am Waldrand. Mit einigen Nachbarhäusern um dich herum, eingeschränkter Sicht auf Haus und Grundstück und hohen Zäunen bist du schonmal ein unattraktives Ziel.


    Sich im Haus in einem Raum zu verschanzen halte ich auch für keine gute Idee. Desto mehr man von seiner Umgebung überblicken kann, desto mehr Zeit hat man zum reagieren. Ein Panikraum ist eine Falle, in der man größte Mühe haben dürfte, nich durchzudrehen.


    LG


    Dobi

  • ich hab bei Bekannten ihr frisch renoviertes Häuschen anschauen dürfen, Ursprüngliches Baudatum war irgendwas um 1800 rum. Das Häuschen hat einen megadicken Gewölbekeller, der vom Haus aus begehbar ist uuuuuuuund, der mittels "Geheimgang" ca. 20Meter in den Garten ragt (dort ist schön verdeckt unter Kratzbüschen, Brombeer und Himbeer, die Türe versteckt). Das Grundstück ist am Hang, somit kommt gefühlt der Gang viel viel weiter vom Haus weg als die Realität des Maßbandes dann zeigt.
    Der Gang war früher für die Weingärtner um vom unteren Teil des Gartens (da stand der Torkel) die Flaschen nicht ins Haus rauf und dann in den Keller schleppen zu müssen, sondern sozusagen diesen Weg etwas abkürzen konnten.


    Ich fand das eine wirklich prächtige Lösung und solch ein Häuschen würde ich mir auch wünschen.


    Erzählungen nach haben sich die Weingärtner im 2.WK in diesen Häuschen zurückgezogen (mit der ganzen Familie) und dort viele Angriffe gut überlebt. (lt Erzählungen war das Gelände dem Feind eh zu steil )

  • Ein Grundschutzraum (War früher in Österreich Pflicht bei Hausneu- oder Umbau) ist natürlich fast immer im Keller angesiedelt.


    So man einen hat ist das natürlich ein idealer Ort auch für Vorräte etc.


    Im Falle eines Raubüberfalls, Geiselnahme (um Familienmitglieder zu etwas zu zwingen), oder im SHTF gegen Plünderer würde ich das EG bevorzugen, im Keller sitzt Du in der Falle.


    LG Wolfgang

  • Hier mal meine Auffassung zum Thema "Sicherheit in Gebäuden im Falle eines dauerhaften Zusammenbruchs"


    1. Der Zusammenbruch unseres Versorgungssystems auf europäische Ebene ist ein, zunächst hochdynamisches Szenario. Nach dem zusammenbruch der Versorgungsinfrastruktur folgt zunächst eine langsam ansteigende Kurve von Gewalt, hier noch gepaart mit Solidarität etc. Mit dem weiteren Steigen der, aus dem Ausfall zwangsläufig begingten Mortalitätsrate, steigt auch das Gewaltpotential der Individuen im gleichen Maße wie deren gesellschaftliches Verantwortungsbewußtsein abnimmt.


    2. Schutzbauten, sogenannte "Sichere Orte", ausgebaute Keller etc. sind ideale Polarisationspunkte für gewaltbereite Personen und Gruppen. Das war schon immer so. Eine Burg wurde belagert, ein Bunker wird geknackt. Spätestens mit dem Ende des Kalten Krieges ist daher der "Schutzraum" im militärischen Sinne völlig irrelevant, da er nur Aufmerksamkeit auf sich zieht und somit Energie für die Sicherung aufgebracht werden muß. Als Beispiel führe ich hierzu einmal an, das der Gefechtsstand zur Durchsetzung des Flugverbotes über Bosnien-Herzigowina nicht in einem Bunker oder auf einem Militärgelande untergebracht war. Vielmehr wurden die Operationen aus einer angemieteten Hoteletage in Vicenca geführt. In Piacenca in der Erdele-Air-Base war hingegen mit großen Tam-Tam der Weitverkehr aufgebaut.
    Sicher Orte gibt es also in den bevorstehenden Szenarien, in denen es zunächst darum geht, des systemischen Totalverlust zu überstehen nicht.
    Mit dem Abklingen der Unruhen durch Abklingen der Sterblichkeit gewinnt dieser Punkt dann wieder Relevanz.


    Mein Fazit:
    Ein, wodurch auch immer getriggerter, Totalausfall ist ein dynamischer Prozess, der vom Einzelnen, wie auch von einer Gruppe ein dynamisches und angepasstes Verhalten verlangt.
    Hier geht es darum die eigenen Interessen und die eigene Souveränität durch vermeintliches Handeln im "Flow" zu wahren.
    Konkret heißt das für uns, das wir um unser Objekt herum seit Jahren eine Vielzahl von Orten haben, an denen nichts lagert, nciths daruf hinweist, das man da wohnen könnte etc. die in der Phase der Gewalt als Anlaufpunkte gedacht sind. Keines dieser Objekte liegt weiter als 30km entfernt, so das immer kurzfristig eine Rückkehr möglich ist. Die nächsten sind nur beispielsweise 4km entfernt etc.
    Wenn dann der Sturm vorrüber ist, unser Haus noch steht, dann geht es darum dieses sicher zu gestalten. Nicht jetzt, das weckt nur Begehrlichkeiten.


    Zum Thema: Es gibt in keinem Haus und in keinen Bunker einen sicheren Raum. Es ist nur eine Frage der Zeit und sind es nicht die, die warten können, so sind es morgen die Verzweifelten, die sich die Zeit nehmen, um sich Dein Leben und Deine Ressourcen anzueignen.


    TID

  • Kommt auf das Gelände rund herum an. Und auf die Strategie.
    Auch ein Raum im Keller kann ein super Fluchtpunkt sein, wenn man ihn von aussen nicht sieht (versteckte Tür zB) und er über eine versteckte Luftzufuhr und genügend Vorräte verfügt. Dann das Haus so garnieren, dass es geplündert aussieht und eventuell noch ein getarnter Fluchtweg. ZB eine zweite Treppe aus dem Keller in den Gartenschuppen oder ähnliches.
    Ist viel Platz um das Gebäude, lohnt es sich eine Art Krähennest im Obergeschoß. Wenn man nämlich herannahende Personen mit genügend Vorlauf sieht, kann man sich immer noch entscheiden, sich im keller zu verstecken oder andere Strategien anzuwenden.


    Ansonsten: man ist im Keller schwerer von außen zu entdecken als im Dachgeschoß, allerdings kann man Essensvorräte eher im Keller erwarten...


    Revedere Romal

  • Was haltet Ihr von einem zusätzlichen Geheimkeller neben dem Haus, der mit dem Hauptkeller durch ein zunächst bewegliches, aber massives Wandstück verbunden/getrennt ist und über eine unabhängige Luft- und Wasser/Abwasserversorgung sowie Vorräte verfügt?
    Wenn im Hauptkeller, dessen Grundriß mit dem Hausgrundriß deckungsgleich ist, dann ein plausibler Umfang an Restvorräten zurückbleibt, denken Plünderer vielleicht, das sei alles...
    Außerdem bleibt der Nebenkeller im Brand- und Einsturzfall länger kühl und wird nicht verschüttet.

  • Die Idee ist gut, es bleibt nur die Frage, ob das das Amt auch genehmigt bzw. baulich abnimmt.
    Eine unabhängige Luft und Wasserversorgung ist aber auch zu sehen von außen, es sei denn die Belüftungsschächte sind sehr gut getarnt.


    Lg
    Ody

  • Etwas aufwändig wird das aber schon. Wenn es nicht im Zuge eines Neubaus geschieht sogar sehr aufwendig.


    Und es ruft sicher Interesse beim Bau und bei der Einreichung hervor.


    Ansonsten wäre es sicher super.


    LG Wolfgang

  • Da wäre dann wieder der Schiffscontainer mit Drainage eine Überlegung wert.


    Das Tarnen halte ich für nicht so schwer... Ein metallenes Gartenhüttchen über den zweiten Aufgang, halt Klappe im Boden, Teppich drüber und was schweres auf di seiten des Teppiches, zB Regale mit sonstwas. Von innen kann man sich durchschnieden, von oben denkt man sich nichts. Die Belüftung läuft über ein Kaminrohr im Innern eines Kaminrohrs für den Kamin im Gartenhüttchen oder durch einen Fahnenmast, einen Wetterstationsmast, eine zweite Regenrinne fürs Hüttchen,.....Das Abtarnen ist imho der leichtere Part. Die Genehmigung und der Aufwand sind da schon eher "schlimm".


    Revedere Romal

  • Wenn ich mir etwas geheimes bau, dann pfeiff ich - mit Verlaub - auf die Baugenehmigung. Sollte dann schon so gebaut sein, daß man es nicht gleich sieht.
    Im Fall eines Eingabeplans kann man zB Türen und Deckendurchbrüche angeben, die später zugenacht werden, oder andersum in einer durchgehend gezeichneten Mauer/Decke
    spätere Öfnungen nur provisorisch verschließen.


    frieder

  • Zitat von frieder59;159556

    Wenn ich mir etwas geheimes bau, dann pfeif ich - mit Verlaub - auf die Baugenehmigung. Sollte dann schon so gebaut sein, daß man es nicht gleich sieht.


    Gebaut sein, dass man es nicht sieht, ist das eine. Das ist lösbar. Bauen, dass man es während der Bautätigkeit nicht sieht, ist das Problem. Schon eine kleine Variante der hier andiskutierten Keller dürfte einige Dutzend Kubikmeter Aushub erfordern. Soviel kann man nur in schlechten Krimis mit dem Esslöffel ausgraben und einerweise heimlich in den Dorfbach kippen.
    Projektiere es als grossen Regenwassertank, oder Weinkeller mit Naturklima ...

  • jp10686
    Ich dachte an spezielle versteckte Räumlichkeiten, die erst später eingebaut werden . Ich plane zwar keinen Neubau, aber mir geistert ein versteckter, etwa als Kamin getarnter Schacht im Kopf herum , durch den Keller und Dachgeschoß/ Spiitzboden miteinander - durch Erdgeschoß und Obergeschoß - zu verbinden sind.


    Ein solider Keller hat den Vorteil, daß die Fenster weitgehend verschlossen werden können. Außerdem könnte von Innen eine massive Sperre hinter
    der Zugangstüre gebaut werden. somit wäre ein sicherer lagerraum vorhanden .


    Rückzugsraum in den oberen Etagen hat den Vorteil, daß ein Gebäude wohl leichter von oben als von unten zu verteidigen ist.



    frieder

  • Zitat von jp10686;159615

    Gebaut sein, dass man es nicht sieht, ist das eine. Das ist lösbar. Bauen, dass man es während der Bautätigkeit nicht sieht, ist das Problem. Schon eine kleine Variante der hier andiskutierten Keller dürfte einige Dutzend Kubikmeter Aushub erfordern..


    Das ist lösbar: Tarne die Baustelle mit einer Baustelle!
    Grab einen Gartenteich und wenigen wird es auffallen, wenn der Aushub etwas mehr ist als der vom Teich...
    Mit etwas Nachdenken fallen jedem sicher einige Varianten und Möglichkeiten für diese Idee ein.


    Wie mehrfach geschrieben, hängt alles von der Situation und individuellen Hausanlage ab.
    Abgesehen vom Baulichen könnte die Verteilung von Ausrüstung und wenn machbar, Mehrfach-Vorhaltung von Fluchtrucksäcken u.a. für jede Situation den Sofortzugriff verbessern. Ein Fluchtrucksack im Parterre (ev. Kleiderschrank in Garderobe), einer in der Garage, einer am Dachboden. Jeder Bewohnner könnte "seinen" persönlichen besitzen, damit unter Zeitdruck jeder was rausschafft. Wer nicht will, daß die Kinder von Katastrophenvorbereitung beunruhigt werden, kann deren Rucksäcke als Camping/Berg-Gepäck ausgeben und ein- zweimal im Jahr benutzen lassen. So sind selbst die Kleinsten schon spielerisch gewöhnt, mit einem Griff abmarschbereit zu sein.


    Ebenso würde ich auf jeder Etage etwas Vorräte anlegen. Möglichst in Kisten, damit eine Verlegung in Keller oder Auto oder aus dem Keller nach oben schnell machbar ist.

  • Ueblicherweise im Keller. Da die Grundmauern immer stabiler sind als z.B das Dach. Ueberflutung muss immer separat angeschaut werden.
    Dies wird schon bei der Planung zum Bau verhindert. Aber wie wir aus Dresden wissen offenbar doch nicht konsequent genug.


    Wenn Du aber einen Panikraum möchtest und beim Haus genug Platz ist, kann man jederzeit den Garten herausreisen und 1 grossen Container im Boden versenken und ausbauen. Garten dann wieder darüber bis an den Asstieg. Preislich ist das oft günstiger ca 10-25'000 CHF

  • Zitat von frieder59;159635

    jp10686
    ...
    Rückzugsraum in den oberen Etagen hat den Vorteil, daß ein Gebäude wohl leichter von oben als von unten zu verteidigen ist.
    frieder


    Hmm...ja und nein...hängt (wie immer) vom Szenario und Gegner ab.


    Das erste was du im militärischen Orts und Häuserkampf (OHK) bzw. MOUT (Military operations in Urban Terrain) lernst, ist das du IMMER Versuchst oben in ein Gebäude einzudringen (Schiebestange, Wurfanker, Steck- oder Strickleiter, Einstieg über das Dach eines Panzers/Fahrzeugs, Abseilen vom HC, oder,oder,oder)


    Somit ist das Obergeschoss das erste was "bekämpft" wird. Also "ran ans Fenster" und Handgranate rein (oder aus der Distanz mit Granatpistole oder Bunkerfaust).


    Das heißt wenn ich mich nicht entsprechend auf Verteidigung eingerichtet habe, bin ich da oben als erstes weg.


    Okay, gehen wir nur von einem plündernden Mob aus ohne mililit. Vorkenntnisse:
    Dann würde ich (abhängig von den Mitteln zur Verteidigung) grundsätzlich das Obergeschoss bevorzugen. Das hat sich seit der Antike grundsätzlich bewehrt und da können evtl. auch Verteidigungsmittel improvisiert werden.


    Universallösung gibt es hier mE nicht. Lageabhängig entscheiden. Auch der plündernde Mpb kann dir nen Molli durchs Fenster werfen wenn du nicht mit Karnickeldraht die Fenster geschützt hast...