Wenn alle gleichzeitig losfahren?

  • Ich rate zu einem Blick auf das aktuelle Glatteischaos in Atlanta / Georgia / USA, Dort gab man gestern um 13:30 eine Unwetter-/Eiswarnung aus. Öffentliche Einrichtungen (Schulen, Behörden etc) und eine vielzahl von Firmen schickten ihre Schüler und Mitarbeiter nach Hause. Resultat waren über 24 Std. verstopfte Strassen. In einigen Schulbussen mußten die Schüler mehr als 18 Stunden ausharren.Pendler ihre Autos auf den Highways wegen Spritmangel stehen was das Problem nur vergrößerte. Ein CNN-Reporter meinte: Die Highways sehen aus wie bei einer Zombieinvasion.
    Ironischerweis gab es so ein Eisproblem in Atlanta bereits 2011. Es wurden auch ca. 80 Streu- und Räumfahrzeuge beschafft. Leider vergass man die benötigten Fahrer zu schulen.

  • Unter anderem auch wegen solcher Eventualitäten habe ich im Auto immer genug zu trinken und zu essen für zwei Tage, Decken, Iso-Folien, Not-Kocher, usw. Und natürlich wird grade im Winter der Tank maximal auf 50% leer gefahren.

  • Das ist eine meiner größten Sorgen, wenn bei einem worst Case alle auf einmal aus Wien rauswollen. Was mach ich dann.


    Versuch ich mein Glück mit dem Auto (eventuell im Bett des Wienflusses)?


    Mach ich mich zu Fuß auf die 25km Tour?


    Geh ich in meine kleine Wohnung 200m entfernt vom Geschäft und warte ab?


    Oder bleib ich im Geschäft und verteidige es?


    Das kann ich wahrscheinlich erst im konkreten Fall entscheiden, geistig durchgespielt habe ich es oft.


    LG Wolfgang

  • Zitat

    wenn bei einem worst Case alle auf einmal aus Wien rauswollen


    Ich musste gerade so lachen, weil es da ein berühmtes Zitat gibt:


    "Wenn die Welt untergeht, dann gehe ich nach Wien, denn dort passiert alles 20 Jahre später."


    Gustav Mahler


    [ATTACH=CONFIG]15388[/ATTACH]


  • Mofa, Motorad, Fahrad.

  • Alles was nur 2Räder hat wirft mich spätestens nach 20m ab.


    Angeblich kann jeder das lernen.


    Ich bin aber nicht jeder!


    LG Wolfgang


    PS @Hartmut Der war gut! Den muß ich mir merken!

  • Alternative zu Zweirädern sind Trikes oder Quads.
    Bieten auch einige Vorteile gegenüber Autos.
    Allerdings ist das Kurvenfahrverhalten meist mau...
    Geschwindigkeit ist aber dann eh nicht notwendig, vor allem,
    wenn es querfeldein geht.


    :)

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Über ein Quad hab ich auch schon nachgedacht-macht sicher auch viel Spass, aber ich befürchte das mich meine bessere Hälfte dann entmündigen läßt.


    LG Wolfgang

  • Zitat von Isuzufan;159257

    PS @Hartmut Der war gut! Den muß ich mir merken!


    Ja der Gustl, hatte schon paar Sprüche drauf, in Bezug auf sein hassgeliebtes Wien. :)
    Übrigens gehört Mahler auf Speicherkarte m.E. absolut selbstverständlich zu einem "Überlebenspaket". Natürlich nicht die Sprüche, aber die Sinfonien.

  • Moin,
    auch wenn sich bei mir das Problem genau anders herum dahrstellt, wie komme ich durch bzw. wie komme ich rein, halte ich es wie Porken.
    Mein Dienstwagen gleicht einem rollenden EDC.
    Ich arbeite immer draussen und selten mehr als drei Tage an einem Ort. Aber immer mindestens 70km von Zuhause weg. Da stellt sich einfach die Frage wie ich im Bedarfsfall schnellstmöglich dorthin komme und wie ich Knotenpunkte am besten umgehen kann.
    Da ich überwiegend aus dem PKW arbeite und dieser gleichzeitig mein Sozialraum ist, ist die Ausstattung eh schon etwas ausgefeilter. Dazu noch reserve Sprit meinen Rucksack damit ich zur Not auch zu Fuss weiter komme und einen alten Strassenatlas und der Kofferaum meines Astras ist voll bis unter den Deckel.
    Aber ich komme auch im Sonderfall mit hoher Wahrscheinlickeit an mein Ziel.


    Schönen Gruß
    littlewulf

    1800 wie 2021 = 1Oz Gold = 1 Maßanzug! Geld ist übrigens aus Papier.

  • Genau diese Problematik habe ich mit meiner Familie abgesprochen.


    Ausgangslage:
    Ich arbeite in einer Großstadt und habe dort eine (sehr) kleine Zweit-Wohnung, die ich unter der Woche nutze. Bin also Wochenendpendler.
    Wasser und Verpflegung für ca. 1 Woche sind dort verfügbar.


    Ein Sohn wohnt in der gleichen Stadt mit seiner Freundin in einer kleinen Studentenwohnung.
    Wasser und Verpflegung für ca. 2 Wochen sind dort verfügbar.


    Gepante Vorgehensweise:
    Falls keine sofortige "Flucht" z.B. durch Atom-Gau, notwendig ist, sitzen wir die ersten Tage aus, bis sich die Verkehrslage normalisiert hat. Danach kommt mein Sohn zu mir (entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß, Fahrrad wäre auch verfügbar) und wir schlagen uns mit PKW oder öffentlichen in Richtung Heimat durch. Er hat einen Schlüssel für die Wohnung und steht zumindest nicht vor verschlossenen Türen.


    Der Weg incl. Ausweichstrecken sind ausreichend erkundet. Orientierungsmaterial (Karten, Kompass, Navi) verfügbar. Im Extremfall würden wir zu Fuß weitergehen und das Auto stehen lassen.
    Unsere GHB ist sind für zwei Tage ausgelegt.


    Probleme:
    Kommunikation! Wenn das Internet und Telefonnetz ausfällt, sind wir auf vorherige Absprachen angewiesen.
    Daran arbeiten wir noch. PMR Funkgeräte haben wir, die reichen aber nicht für die Distanz.
    Der Rest der Familie in der Homebase wird wohl ohne Informationen über unseren Verbleib leben müssen......




    Tsrohinas

  • Ich finde das Erschreckende ist wie selbst ein, in meinen Augen, kleiner Zwischenfall, also hier unerwarteter Schneefall, für Chaos sorgen kann.
    Wenn etwas schlimmeres passiert ist man auf den Straßen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr sicher.
    (Besonders mit Zweiräder oder Quads wird es da sehr gefährlich.)
    Viele reagieren wie kopflose Hühner und versuchen sich ihren Weg mit Gewalt, ohne Rücksicht auf Verluste zu erkämpfen.
    Ich könnte mir vorstellen, dass es lange dauert bis die Straßen wieder befahrbar sind.
    Ineinander verkeilte Fahrzeuge müssen erst mal beseitigt werden, nur wenn der Weg dorthin versperrt ist, kommen auch die Rettungskräfte nicht durch.

  • Ich schätze mal das in Georgia die wenigsten mit Winterpneus rumfahren, da brauchts dann halt nicht viel für ein Verkehrschaos.
    Für den "Get out of Dodge"-Fall sollte man ein Plan A,B & C haben; und vorgängig unbedingt auf Mach-bzw. Fahrbahrkeit getestet haben.


    Das in Atlanta alle Highways innert Kürze verstopft waren führe ich auf folgende Faktoren zurück:
    -Keine Winterausrüstung der meisten Fahrzeuge
    -Minimale Treibstoffreserven (man kann ja schliesslich jederzeit zur Tanke)
    -Keine Konzepte seitens der Behörden, den Verkehr im Fluss zu halten
    -Die Leute machen sich keine Gedanken über: "Wie komme ich raus/heim" auf alternativen Routen (Plan ahead)
    -allgemeine Dummheit (das Wetter findet im Fernsehen statt, warum soll ich auch aus dem Fenster schauen...)


    my2cts
    way

    Die Party ist vorbei!

  • Mir erschließt sich nicht, warum 2-Räder/Quads gefählich sein sollen. Absolute Panik auf den Strassen hätte man nur bei einem AKW-Gau oder einem Meteroiten-Einschlag. Gerade hier in Deutschland werden die Leute immer anhalten aus Sorge einen Kratzer in der Leasing-Karre zu haben, damit diese Angst der Auto-Beschädigung innerlich überwunden wird, müssen schon Extrem-Szenarien Realität werden. Sich mit dem Wagen durch ein Knäul schon verkeilter Autos zu quetschen auf diese Idee wird der Otto-Normal-Verbraucher kaum kommen.


    Ich denke mit dem 2-Rad (egal ob motorisiert oder nicht) wird man bei verstopften Wegen die besten Chancen haben. Man ist wendig, kommt durch kleine Lücken, kann den Fussweg nehmen etc.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo,


    bezogen auf den "Winterstau" in den USA: das ist doch auf jedem vielbefahrenen Autobahnabschnitt auf der ganzen Welt so: es genügt eine kleine Störung, die zu einem völligen Stillstand über Stunden führt. Speziell bei Wintereinbruch passiert das doch regelmäßig. Das hat IMO nichts mit "Wenn alle gleichzeitig losfahren" zu tun. Denn die Leute auf dem Highway wollten ja nicht vor dem Schnee fliehen, sondern blieben auf ihrem alltäglichen Weg zur Arbeit bzw. nachhause schlicht stecken. Da nützt es auch nichts, mit dem Finger auf Leute mit Sommerreifen zu zeigen. Bei akutem Starkschneefall nützen auch die besten Winterreifen nur bedingt etwas, sobald sich z.B. an Steigungen unter der Schneedecke eine Eisschicht bildet, ist es vorbei mit der kontrollierten Traktion. Dann helfen nur noch Schneeketten. D.h. der "nur Winterreifenfahrer" ist eigentlich nicht wirklich viel besser, als der "nur Sommerreifenfahrer" - er bleibt nur etwas später liegen. Strenggenommen müsste man bei winterlichem Verkehrschaos auf alle schimpfen, die nicht sofort Schneeketten montieren, sobald der Schnee schneller fällt, als ihn Räumdienste beseitigen können. Dazu kommt, dass auf Hauptverkehrsstrecken die beste Traktionshilfe nichts nützt, wenn ein 40-Tonner quersteht. Und das ist mit das erste, was an verschneiten Aufstiegen passiert, egal ob mit oder ohne Schneeketten auf den Antriebsrädern. Beim ersten Bremsmänöver kommt der Auflieger quer daher.


    Das Problem "Wenn alle gleichzeitig losfahren" tritt doch eigentlich nur bei einer Massenpanik oder -flucht auf. Und da hilft dem Einzelnen nur ein Informationsvorsprung (a la Hurrikan Katrina in New Orleans, als die Dämme brachen, waren die Informierten schon seit einer Woche bei Verwandten im Hinterland) und den Verantwortlichen für die Verkehrswege hilft nur eine konsequente Blockabfertigung mit Strassensperren. D.h. es darf immer nur eine begrenzte Anzahl Autos auf einmal auf den Freeway. Dann wird für eine gewisse Zeit zugemacht, dann wieder auf usw. Nur so haben die Einsatzkräfte eine Chance, Liegenbleiber aus dem Weg zu räumen. Das wird übrigens (bezogen auf LKW über 7,5t) seit einigen Jahren auf der Autobahn A8 Stuttgart - München am Albaufstieg so gehandhabt. Bei starkem Schneefall oder Blitzeis wird schon auf Höhe AS Kirchheim/Teck Ost die Fahrtrichtung München von Polizei, Strassenmeisterei und THW gesperrt und die LKWs zum Halten gezwungen. Dann wird der gesperrte Abschnitt vom Winterdienst geräumt und anschließend ein Block LKWs durchgelassen. Danach wieder Sperrung, ggf. Räumung/Bergung, dann darf der nächst Block. Hat auch den Vorteil, dass man den Rückstau kontrolliert bilden kann, wo man die betroffenen Fahrer einfacher versorgen kann, bzw. die auch noch die Möglichkeit haben, Rastplätze anzufahren.


    Grüsse


    Tom

  • 2-Räder und Quads schätze ich vor allem auf Autobahnen und (wie in den USA) verstopften Highways als gefährlich an.
    Ich bin selbst Motorradfahrer und weis wie gefährlich es sein kann wenn man sich durchschlängeln möchte, da reicht ein vergessener Blick in den Spiegel (eines Autofahrers) und man liegt auf dem Boden.
    Wenn sich aber alle an die Rettungsgasse halten, dann mindert sich dieses Problem. Stehen aber alle Spiegel an Spiegel, komme ich auch mit dem Motorrad nicht durch.
    Auf verstopften Landstraßen, in Ortschaften oder in der Stadt lassen sich die Vorteile besser ausspielen.

  • Da waere jemand mit einen vollbepackten Reise Mottorad klar im vorteil,,
    aber bei solch einer situation waere es natuerlich auch gefaehrlich und mann muesste immer drauf achten
    die kontrolle zu bewahren.

  • Sehr realistisches Szenario, es werden immer alle gleichzeitig losfahren. Deswegen wird es im Originaltext auch heissen, "bleiben Sie in den Häusern und bewahren Sie Ruhe."
    Eine gute frühe Nachrichtenlage (durch Interesse und manigfaltigen Info-Quellen) und eine gut fundierte Fallentscheidung, a) bleiben b) jetzt gehen c) morgen/später gehen
    ist daher das A und O des Preppers. Das Kraftfahrzeug wird sonst zur Falle statt Transportmittel. Es wird Menschen geben , die Ihr Kraftfahrzeug dann enfach stehen lassen, zu Fuß flüchten und die Strasse damit dauerhaft sperren. Kommt Panik auf, handeln Menschen irgendwie, ohne jede Rücksicht auf sich selbst oder andere. Es wird Auffahrunfälle geben und die Staus werden dem Verkehr dann den Rest geben. Schlecht gewartete Fahrezuge bleiben liegen oder springen mit leer georgelten Batterien nach längeren Zwangsstopps nicht wieder an. Menschen mit Sommerreifen rutschen in andere Fahrzeuge, oder bei Hitze bekommen einige Hitzschlag im überheizten KFZ. Ich plane daher eher zu Fuß als mit dem KFZ. Das machen im Ernstfall dutlich weniger Menschen, gut, alle werden das auch nicht schaffen, körperlich und gesundheitlich mit Ausrüstung auf dem Rücken.

  • Ich glaube, im Straßenverkehr und insbesondere im Stau halten sich die Leute erstmal an die Regeln. Stau kennt man ja und, dass man wild hupend auch ncht schneller ankommt, ist auch den meisten klar.
    Aber wenn man die Leute lange genug da sitzen lässt oder wenn die ersten z.B. anfangen - ob mit Moped oder Auto - durch die Rettungsgasse zu fahren, machen es bald noch mehr und dann klemmt es.
    Es mag ja gut funktionieren, beispielsweise mit seinem Fluchtmoped irgendwelche Abkürzungen zu nehmen, aber wenn man dadurch begünstigt, dass sich die Situation weiter verschlimmert, sollte man das lieber bleiben lassen. Lieber erstmal abwarten und dann, wenn sowieso schon alles kaputt ist, fröhlich daran vorbeifahren. Ich dachte, deswegen bereiten wir uns vor: Damit wir nicht überstürzt und kopflos losrennen müssen.

  • Sofern das Timing ungünstig ist, also gerade alle mit dem Auto fahren wollen, wenn man selber fahren muss, würde ich zumindest Autobahnen vermeiden. Zweiräder sind zwar praktisch, aber können für meinen Geschmack zu wenig Gepäck/Mitfahrer mitnehmen.