Viele kleine Taschen oder eine große?

  • Hallo,


    in einem anderen Thema kam eine Diskussion auf, die ich spannend genug finde, um sie hier nochmal etwas detailierter breitzutreten:
    Ist es praktischer, seine Ausrüstung (in Packbeuteln sortiert) in einen einzigen, größeren Rucksack zu stecken, oder eher der Einsatz mehrerer Taschen, die z.B. mittels MOLLE-System kombiniert werden. Oder vielleicht verwendet ihr ja auch lieber mehrere einzelne Taschen, z.B. einen Rucksack, 'ne Umhängetasche und dazu noch eine Bauchtasche.


    Wo liegen eure Vorlieben und welche Vor- und Nachteile seht ihr dabei?

  • Ich habe mal gelesen, dass gerade in Hinblick auf Haltbarkeit, ein Rucksack in normaler Sackform am langlebigsten sein soll - weniger Nähte, die reissen können und wenn groß genug auch flexibler, weil man einfach alles reinstopfen kann. Dagegen gibt es viele, die auf die Vielseitigkeit von MOLLE schwören, weil man mal eben Taschen anbringen oder abnehmen kann.


    Praktischer dürfte das MOLLE-System mit vielen Packabteile sein - ein Ort für den jeweiligen Gegenstand bzw. Einsatzzweck. Dafür ist es in angemessener Qualität ungleich teurer als ein sackförmiger Rucksack. Ein "Sack" dagegen muss halt von oben her ausgepackt werden, bis du den richtigen Packsack hast - bei Regen und Matsch sicherlich nicht die beste Möglichkeit, wenn es auch noch noch flott gehen soll.
    Ziviler ist dagegen ein "Sack" - d.h. er fällt weniger "unangenehm" auf. Und den "üblichen Verdächtigen" fällt eine entsprechend ausgerüstete Person sofort auf (war irgendwo mal Inhalt eines Threads, wo in einer S-Bahn ein solcher sofort einem Forummitglied auffiel). Und "uns" springt ein hochwertiger Militärrucksack sofort ins Auge - wer weiß, wem noch.


    Aber am Ende eine Frage des persönlichen Geschmacks, der Herangehensweise und des Geldbeutels.


    Wirklich wichtig dürfte aber am Ende sein, welche Farbe er hat, wie groß er ist und wie gut die Qualität ist.


    Ich habe übrigens einen Wolfskin-Trekkingrucksack (in grün/schwarz), den ich mir vor gut 14 Jahren als junger Erwachsener kaufte. Der lebt noch heute und ging immer wieder auf Reisen. Nun wurde er mein BugOutBag, weil gebaut für die Ewigkeit.

  • Das muss jeder selber einschätzen wie er es gerne möchte.. ich habe zum Beispiel ein Rucksack (BoB) mit 4-4 Molle Taschen dran... ein Medic Pack, mein EDC und noch eins mit separaten Funk, Feuerquelle und Leuchtstäbe fürs Switchen zwischen Bag oder einer weiteren Person und für denn Alltags Rucksack

    "Der Spinner von Nebenan, der in der Krisenzeit zum besten Freund wird!"

  • Ich finde es optimal einen relativ großen Rucksack zu haben und eine Beitasche.
    Ideal finde ich zb. Rucksäcke, die abzippbare Seitentaschen haben,
    die dann auf den Gürtel gehängt werden können, oder sogar selbst als Rucksack fungieren.


    Es kann sich nämlich die Situation ergeben, daß man zb. den großen Rucksack wo stehen lassen muß
    und trotzdem rasch Material für zb. eine Tagestour, Spähposten oder Ähnliches, braucht.


    Rucksäcken mit zig anderen Molletaschen drauf kann ich nicht viel abgewinnen.
    Also, wenn dann ein Rucksack und da eine drauf.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Ich benutze die normalen Rucksäcke, als BOB hab ich einen stabilen Kletterrucksack mit 57l Volumen, Innengestänge und ca. 1,3kg


    Man braucht ein gewisses System beim Packen, aber ewig kramen muss ich nicht. Dinge, die man schnell braucht kann ich mir in die Hosentasche stecken, sooo viele sind das üblicherweise ja nicht. Anderes passt ins Deckelfach und der Rest steckt dann eben sortiert in farbigen Packsäcken. Um an den Schlafsack zu kommen muss ich halt üblicherweise ganz nach unten, aber den pack ich idR auch nur abends aus.


    Die Vorteile: Unauffällig, leicht, wasser- und staubdicht, man bleibt nicht so schnell hängen, bequem, Schwerpunkt nahe am Körper, leise. Wenn keine Reißverschlüsse dran sind können auch keine kaputt gehen.


    Ich hab aber auch nicht vor, mit dem Rucksack in den Kampf zu ziehen und Ausrüstung "abzuwerfen". Bei den Weitwanderern und Backpackern hat sich dieser Rucksacktyp auch weitgehend durchgesetzt, das sind die, die auch viel praktische Erfahrung mit Rucksäcken haben.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich benutze einen Rucksack mit 2 Aussentaschen. Fuer abnehmbare Taschen sehe ich nur dann einen Sinn, wenn man z.B. ein Erstehilfe Set hat, das man auch zu anderen Einsaetzen mitnehmen will. Ist bei mir aber nicht gegeben. 2 Aussentaschen reichen mir, um eben schnell an Sachen kommen zu koennen (Tempos, Bonbon etc.). Das Mehrtaschenprinzip koennte dann noch Sinn machen, wenn man seinen Rucksack sowohl fuer Tagestouren, als auch BOB benutzen will. So kann man ihn eben "verkleinern" fuer kleine Touren. Da ich aber eh mehrere Rucksaecke habe, stellt sich mir die Frage nicht.


    LG Simka

  • Ich habe ebenfalls beide Varianten.
    Was mich bei den zusätzlichen Taschen etwas nervt, ist das nachwippen
    bei schnellerer Gangart.
    Wenns durchs Gestüpp geht, bin ich schon öffter hängen geblieben.
    Es gjng noch nie etwas verloren, hatte aber Angst das Material zu beschädigen.


    Je nach Tour stelle ich meine Zusatztaschen individuell zusammen. Dann ist es sehr praktisch
    diese lösen zu können. Gerade dann, wenn es ums Skilltraining geht.

  • Ich finde einen großen Rucksack am praktischten plus Bauchtasche, wo der wichtige Kleinkram drin ist. Entscheident ist, sinnvoll zu packen.

  • Hallo,


    meien Erfahrung: viele Taschen bringen nur was, wenn man sie leicht unterscheiden kann und vor allem, wenn man die Pack-Systematik auch konsequent durchhält. Andernfalls sucht man für jedes Teil erst mal in allen Taschen (denn das gesuchte ist grundsätzlich in der letzten durchwühlten Tasche).


    Bei Wüstenfahrern, v.a. Motorradfahrern, hat sich eine grundsätzliche Aufteilung in "Küche" und "Lager" bewährt. "Küche" umfasst alles, was man zum Essen und zur Zubereitung braucht und "Lager" umfasst Schlafsack, Unterlage, ggf. Zelt, Bekleidung, Waschbeutel.


    Womit ich immer gerne sehr grosszügig umgehe sind Ziploc-Beutel: frische saubere Wäsche kann man sehr gut in solchen Beuteln komprimieren (fast schon wie vakuumverpackt) und sauber halten. Lebensmittel, Landkarten, Elektronik, Reservegeld, Medikamente usw. ebenso in eigenen Zip-Beuteln. Schützt auch vor den kleinen und grossen Katastrophen unterwegs: wer mal ausgelaufenes Duschgel zusammen mit dem durchgeweichten Inhalt einer Müslipackung aus dem Packsack fischen durfte, weiss , was ich meine.


    Packbeutel in Signalfarben würde ich nur für wirkliche Notfallausrüstung verwenden: rot z.B. fürs Erste-Hilfe-Set und gelb für Notsignal/Survival-Gear. Dann kapiert das auch ein anderer, welcher Beutel gemeint ist, wenn man selber nicht mehr in der Lage dazu sein sollte.


    Grüsse


    Tom

  • Also ich hatte die ganze Zeit für das Notfall bzw. Fluchtgepäck eine Maxpedition Sabercat an der noch ein Maxpedition M5 Pack und eine Maxpedition Tasche für eine 1Liter Flasche dran hing. Es war wirklich nur das Nötigste drin, was schätzungsweise für drei Tage ausreichend war. Kein Komfort, kein Luxus - sehr spartanisch!
    Mittlerweile denke ich mir, dass mehrere kleine Taschen zwar für die Ordnung und Organisation der Notfall-Utensilien sinnvoll sind, aber ein größerer Rucksack, der gut stukturiert ist mir eher gefällt.
    Deshalb nutze ich mittlerweile als BOB einen Tasmanian Tiger Trooper mit 45 Litern Volumen - in diesen passt alles rein was ich für notwendig halte und er bietet mannigfaltige Möglichkeiten der Erweiterung.
    Im Tasmanian ordne ich mittels Packnetztaschen dann alles thematisch nach "Feuer", "Nahrung", "Wasseraufbereitung", "Unterkunft". Sonstige Dinge, wie Axt passt aussen prima dran, Verbandsmaterial usw. passt hervorragend in die Aussentaschen, so auch Handschuhe, Kabelbinder...anderes Zeuchs.


    Bin ich "normal" unterwegs, zum Wandern, dann reicht für einen Tag der ESSL Kader-Rucksack und der Maxpedition Thermite Pack für ans Bein um die Wichtigsten Dinge griffbereit zu haben, was bei mir ein kleiner Foto ist, ein Multitool und das Telefon :winking_face: Mein GPS hänge ich einfach an den D-Ring der linken Armschlaufe.


    Gruss, Fairlane

  • Ich halte die Front Packs für eine gute Erfindung. Mit bis zu 11 Litern Stauraum recht anständig bemessen. Da kann man wohl gut alles unterbringen, auf das man schnellen Zugriff haben möchte, z.B. Karte, Kompass, Handy, GPS, Trinkwasserflasche, Wasserfilter, Snacks, Erste-Hilfe-Material, Stift, Papier, Fernglas, Fotoapparat, Stirnlampe...


    Durch die Verwendung der Front Packs kann man sicher auch entweder das Volumen des Hauptrucksacks reduzieren oder entsprechend mehr Wechselkleidung oder Nahrung oder so einpacken. Außerdem ist man dann nicht mehr auf einen Rucksack mit Außentaschen angewiesen, falls man sich bis dato Sorgen wegen des möglichen Hängenbleibens auf der Flucht gemacht hat.


    Die, ich nenne sie jetzt mal Multitaschen-Rucksäcke, welche ich bislang in Benutzung hatte (zugegebenermaßen Billigheimer) hatten alle dasselbe Problem: Sobald das Hauptfach voll gestopft war, habe ich in den Vorfächern und Zusatztaschen kaum noch was rein bekommen. Das mag bei hochwertigen Militärrucksäcken anders aussehen; ich wollte nur darauf hinweisen.


    Für mich ist also momentan diese Kombi optimal: Front Pack + Trekkingrucksack ohne Außentaschen.


    lg
    melusine

  • Zitat von Oscar;160593

    Ist es praktischer, seine Ausrüstung (in Packbeuteln sortiert) in einen einzigen, größeren Rucksack zu stecken, oder eher der Einsatz mehrerer Taschen, die z.B. mittels MOLLE-System kombiniert werden. Oder vielleicht verwendet ihr ja auch lieber mehrere einzelne Taschen, z.B. einen Rucksack, 'ne Umhängetasche und dazu noch eine Bauchtasche.


    Wo liegen eure Vorlieben und welche Vor- und Nachteile seht ihr dabei?


    Vielleicht sollte man in dieser (spannenden) Diskussion stärker differenzieren, welche Ziele man mit der Strukturierung verbindet, bspw.:


    • "praktischer" = alltagsgerechter ?
    • optimiert auf Zugriff (blind, nachts, verletzt, für Dritte/Begleiter)
    • Kostenargument
    • Gewichtsargument
    • Hygiene
    • Nässeschutz (Beschädigung, Trockenaufwand)
    • Optik bzw. Aussenwirkung
    • Befestigung (Fahrzeuge, flexible Anbringung)


    Um etwas mehr Struktur hineinzubringen. :)


    Ergänzend, das Moment das in meiner Liste untergeht, deshalb gesondert:


    • Prepperfaktor: z.B. Stadtfaktor wie Transport eines Gepäckstückes über Seil, Wasser, Gebäude, Röhre u.ä.


    Ein einziges, schweres Gepäckstück mag auf dem Rücken getragen Vorteile haben, auch wenn der Zugriff auf die beabsichtigte Verwendung (Flucht zu Fuß, Wanderung, Zweirad als Fluchtfahrzeug, Rucksack als universelle Transportmethode für Freizeit, Sport, Survival usw.) bereits optimal zugeschnitten ist.


    Im Krisenfall jedoch könnte eine abweichende Form des "Rucksackes" sinnvoller sein, bspw.:


    • Aussengestellrucksack mit getrennten, wasserdichten Taschen
    • (wasserdichter) Kanister mit Gurten oder auf Tragegestell
    • Bootssack, voluminös und wasserdicht, mit Gurten oder Trageriemen, ggf. auf Tragegestell
    • Tragegestell mit optionalen Rädern
    • Handkarre


    Logisch, es hängt wieder einmal vom Szenario ab. Und man bereitet sich i.d.R. auf die persönlich naheliegendsten Bedrohungsszenarien vor. Ohne Krisen benötigt man v.a. für den Berufsweg, die Freizeit oder gezielt für Transport oder Prepperaktivitäten eine Transportmöglichkeit. Sei es für vorbereitete Gegenstände von zuhause bzw. vom Fluchtpunkt oder für unterwegs Aufgesammeltes (Brennholz, Einkaufs-/Tauschware, Wasser für die unmittelbaren oder Lagerbedarf usw.).


    Uns allen schwebt aufgrund eigener Reiseerfahrung meist die verwendete Methode vor. Weil es funktioniert hat oder Andere es genauso machen, d.h. positives Feedback. Oder wir wissen, dass das Militär weltweit oder die Outdoor Reisenden mit einem Rucksack gut klar kommen. Das Militär hat zudem Fahrzeuge, teilweise sehr schwere Gegenstände dabei, die aufgeteilt werden bzw. abwechselnd getragen werden.


    Für die Flucht oder eine Reise mit mehreren Personen liegt nahe, Unfälle, Verletzungen, Krankheiten als Faktor einzuplanen, das Gewicht bzw. das Tragevermögen der Begleiter neu aufzuteilen. Das erfordert ggf. ein Problem, falls nur einteilige, große Rucksäcke ohne kleine Taschen zum Umladen vorhanden sind. Oder die Rucksäcke "extrem zugeschnitten" sind auf den Inhalt, z.B. bei bereits am Start übervollen Fluchtrucksäcken.


    Lösungen kann ich hier keine bieten, will diese Probleme nur andiskutieren. Und anregen, die eigene Vorbereitung aus anderen Blickwinkeln zu betrachten.


    Meine Lösung ist das Toleranzvolumen.


    In der Form, dass ich mehr Rucksackvolumen einplane als benötigt, die Kleider am Leib und Schuhe abnehmen und verstauen können will (Flussüberquerung). Oder Platz im Rucksack finde, falls ich aus dem PKW noch dort Eingelagertes (Wasserflaschen, Spaten, Seil, Erste-Hilfe-Set) mitnehmen will.


    Ein dafür geeigneter Rucksack muss (a) viele Kompressionsgurte haben, damit es eng anliegend zu einer guten Schwerpunktpositionierung und entsprechend Entlastung beim Laufen kommt und (b) die Aussenmaße reduziert werden können, falls man durch enge Stellen muss (Wald Dickicht, Kanalisation, Bergspalt u.ä.). Das Gewicht insgesamt tritt für mich dann in den Hintergrund.


    Leichte Rucksäcke mit dünnem Material besitzen ich, tolle Sache für eine schnelle Wanderung mit Höhenmetern. Aber klar als Freizeitvergnügen deklariert. Meine Frau rollt die Augen wenn ich auf einer dieser Touren doch mit dem großen Rucksack antrete, weil ich das wieder ausprobieren will. Ja es ist peinlich mit Kanonengepäck auf Spatzentour zu gehen. :peinlich: Doch es überrascht mich immer wieder, wie gut sich große Rucksäcke tragen lassen. Die Ventilation ist natürlich besch...eiden. Unten noch etwas reines Trainingsgewicht rein und daraus wird ein Schuh für die mixed Tour (Freizeit und Testtragen).


    Neulich sah ich einen (retro) Wanderer mit Holzrahmen auf dem Rücken. Ach, wenn nur mehr Zeit wäre, den will ich mir nachbauen, alte Gurte von kaputten Rucksäcken sind noch in der Bastelkiste, etwas Gurtmaterial und Schrauben sowieso, trockenes Bauholz ebenfalls. Na ja, erstmal braucht die vorhandene Lastenkraxe wieder Frischluft, die ist halt von Haus aus superbequem gg. Bastellösungen. :Kiss:


    In der Rucksackindustrie gibt es m.E. einen Trend zurück zu einfachen, leichten Lösungen und die bedeuten weniger Volumen, weniger Zugriff, Reissverschlüsse, Taschen am Rucksack und in Summe eine Reduzierung von Gewicht und Packvolumen. Dann jedoch innen mehr kleine Taschen für die Strukturierung im einzigen großen Fach zu verwenden, wäre konterkariert. Das müsste mit einer Reduzierung der Ausrüstungsteile von Wichtigem zu absolut Notwendigem parallel laufen. Dann sind wir schon wieder beim Ultraleicht Konzept, das zuallererst bei der Entscheidung anfängt, was benötige ich überhaupt. Verzichte ich lieber bewusst auf Komfort, Backup und scheinbar Unabdingbares und konzentriere mich stattdessen auf Reiseerlebnisse, Schnelligkeit, Kaloriensparen durch Gewichtstuning, dünne Materialien, leichte Bekleidung, Schuhe etc.


    Diese Gratwanderung zwischen günstigem, schwerem Material und eher teuren Leichtlösungen kann man sicherlich aufbrechen, indem man noch methodischer das eigene Gepäck hinterfrägt und ausprobiert. Bei "Bug out" gibt es soviele Standards, dass man daraus schon wieder ausbrechen will. :face_with_rolling_eyes:


    Ohne Zweifel: ich finde es gut auf alle wahrgenommen Krisen vorbereitet zu sein, kleine Taschen versus Verzicht darauf mag belanglos erscheinen, Hauptsache man alles Relevante dabei. Das Optimieren hat sehr individuelle Grenzen, sei es das Budget oder die Ordnungsliebe an sich.


    Less is more - dieser Ansatz kann beim Preppen granatenmäßig schiefgehen. Wer weiß, wozu die kleinen Taschen noch alles gebraucht werden können ... ein extra Lob für den Hinweis auf Ziploc #9. :Gut:

  • Hallo SP-Mitglieder,



    für meinen Rucksack bevorzuge ich neben dem großen Stauraum noch links und rechts je 2 seitliche Seitentaschen, für Gegenstände, die ich augenblicklich benötige.

    Diese sinnlose, zeit-totschlagende, nixxx-bringende Wühlerei im großen Stauraum nach einer Pinzette, nach einem Fernglas, nach der Kamera usw. macht mich raaasend!!! :explodieren:

    Wenn ich ohne Rucksack unterwegs bin, folglich bei einem kleinen Tages-Tripp, trage ich am liebsten eine Tactical-Weste in der neutralen Farbe schwarz, um auch in Thailand meine Neutralität zu signalisieren. Denn ich möchte hier nicht zwischen die Fronten geraten.

    Hier ist so eine Tactical-Weste:





    In dieser Weste ist alles genaustens da untergebracht, wo ich es persönlich haben möchte: Das Multi-Tool, das Feuerzeug, die Kamera, die Not-Medizin, das Messer, der Kompass, der USB-Stick, Kordel, Kabelbinder, Draht, eingeschweisste Dokumente usw. … usw. ...


    ....alles an seinem genauen Platz. :)

    Ein …. „vielleicht ist das Gesuchte hier oder da oder auch dort“, … :Kopfschuetel: …das gibt’s bei nicht.

    Von daher kommt mir persönlich die Funktionalität dieser Westen sehr entgegen.


    Gruß Jörg

  • Hallo Jörg,


    läufst du wirklich mit dieser Weste herum? Wirst du dann nicht ständig von der Polizei schief angeschaut oder von anderen?


    Versteh mich nicht falsch, ich wäre auf deiner Seite. Ausserdem liebäugle ich genau mit der selben Weste.


    Gruss el p.

  • Zitat von melusine;171292


    Für mich ist also momentan diese Kombi optimal: Front Pack + Trekkingrucksack ohne Außentaschen.


    Auch meine Wahl: Ein mittelgroßer, unauffälliger Trekkingrucksack in Verbindung mit dem Frontpack von Ribs. Auf keinen Fall Bekleidung in Bombenleger-Optik mit der man hängen bleiben kann.

  • Für mich gilt klar, eine Kombination von beidem...



    Konkret:


    Gross:
    - Eberlestock Skycrane II
    - SuperspikeDuffel


    Klein:
    - der G1 Little Brother (im Skycrane II) eingebaut
    - und ein paar kleine Taschen


    meint


    gandroiid

  • Hallo El Presidente,


    Du hast geschrieben:



    Zitat

    läufst du wirklich mit dieser Weste herum? Wirst du dann nicht ständig von der Polizei schief angeschaut?



    Du wirst vielleicht überrascht sein, aber die Polizei wie auch das Militär in Thailand schaut nicht abwertend.

    Sie fragen zuweilen, warum man diese Kleidung und diese Ausrüstung trägt, aber wenn man ihnen sagt, dass man jetzt in den Dschungel geht und dort 1-2 Tage bleiben wird, haben sie davor schon Respekt, da sie um die Gefahren im Urwald wissen.

    Das hängt mit dem anerzogenen Macho-Bewusstsein der Thai-Männer zusammen, die von einem extremen Männlichkeits-Empfinden geprägt sind. Mut, Tapferkeit und Kampfbereitschaft haben in der thailändischen Kultur einen hohen Stellenwert.

    Die thailändische Bezeichnung, „Putschai keng reng leo“ (Etwa: Dieser Mann ist kräftig und zäh) ist häufig zu hören und wird bei vielen Anlässen gesagt, um seinen Respekt gegenüber einem Menschen dazulegen.

    Sei es beim Sport, bei extrem harter Arbeit, beim Militär oder sonstige Situationen, in denen man wirklich auf die Zähne beißen muss, um einen Zustand auszuhalten und durchzukommen.

    Thai-Boxer werden hoch verehrt, ebenso Soldaten und Polizisten in Sondereinheiten. Besonders dann, wenn sie aus dem Kriegsgebiet in Süd-Thailand kommen, um „Kriegs-Urlaub“ zu machen.

    Oder anders und prägnanter ausgedrückt:
    Die Thais – Frauen wie Männer – haben für Weicheier, Warmduscher und verhätschelte Softie-Pupen nicht viel übrig. Damit gewinnt man in Thailand sicher keinen Respekt. (Oder man hat viel Geld und „kauft“ sich die geheuchelte Anerkennung, aber das ist ein anderes Thema…)

    Zitat

    … schief angeschaut oder von anderen?



    Und was die anderen betrifft: Die anderen,…die anderen,…die anderen fahren mit dem Bus!

    Ich gehe auf die 60ig zu möchte und mir wirklich keine Gedanken darüber machen, ob dem Herrn „Bruno Schlagermeister“ oder der Frau „Gerda Spießschädel“ die Weste gefällt oder nicht!


    Denn die Realität ist, dass hier auf der Urlaubsinsel mehr Ausländer anzutreffen sind, seien es Touristen oder Auswanderer, als Einheimische!



    Zitat

    Versteh mich nicht falsch, ich wäre auf deiner Seite. Ausserdem liebäugle ich genau mit der selben Weste.



    Freilich laufe ich mit der Weste nicht zu einer Hochzeit oder ins Theater.

    Aber für mich zählt die Funktionalität dieser Weste und nicht, ob jemand die Weste komisch findet. Dass ich damit nicht „modenschau-geeignet“ bin, ist schon bewusst.

    Probiere es selber aus und Du wirst erleben, wie griffbereit alles bei der Hand ist, wie gering die Weste rutscht oder scheuert und wie fest alles verpackt ist. Zudem ist die Weste sozusagen aus einem Netz gefertigt, auf der die Taschen aufgesetzt sind. Das macht sich besonders in tropischen Gefilden wie Thailand nutzbar, da man weniger schwitzt und der Wind besser durch die Weste wehen kann.

    Es gibt sogar Westen, bei der die einzelnen Taschen entfernt und an anderen Plätzen angebracht werden können. So wie es der Träger wünscht: Mehr an der Seite oder vorne oder auch hinten.

    Schau mal hier, da war ich mit einer Tactical-Weste der Bundeswehr im Dschungel und habe auch über die Vorzüge dieser Weste geschrieben:

    http://leben-auf-koh-samui.jimdo.com/survival-koh-samui/



    Gruß aus dem fernen Thailand


    Jörg

  • Bei uns würde man die Polizei rufen, wenn man mit so einer Weste herumläuft. Das sind ja Spinner, Waffennarren und Amokläufer....


    Danke für deine ausführliche Antwort Survival-Asia.