Offroad-Vehikel: Sinnvoll oder weniger sinnvoll...

  • Über Für und Wieder eines Autos läßt sich trefflich streiten, wie wir sehen. Da wird es sicher nie eine Einigung auf "das" S&P Fahrzeug geben.
    Wie wir hier schon gesehen haben, definiert jeder seine Kompromisse anders. Dabei kommen eine Vielzahl von Fahrzeugen raus. Prima, dann haben wir auch viele verschiedene Erfahrungswerte.


    Ich fahre z.Zt. meinen ersten 4x4. Ich genieße die höhere Sitzposition, und bin mit einem Durchschnittsverbrauch von 7-8 Litern Diesel ganz zufrieden.
    Den 4x4 Antrieb habe ich bisher nicht gebraucht, bin aber im Ernstfall evtl froh, ihn zu haben.
    Wer nutzt schon seine Wasseraufbereitung regelmäßig? Besser haben und nicht brauchen...


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Allrad ist gar nicht das wichtigste an einem Offroader sondern die Bodenfreiheit. Wenn ich bei Mir in den Wald fahre schalte ich meist weder 4-Rad noch Diffsperre noch Geländegang ein und trotzdem würden meine anderen Autos das nicht schaffen da sie nach einigen Metern im besten Fall aufsitzen würden im schlechtesten Fall einen aufgeschlitzten Kühler,Motor Getriebe hätten.


    Wenn ich mit meinem D-Max höre wie er teilweise mit dem Unterfahrschutz über Steine raschkatiert wünsche ich mir eigentlich ein Fahrzeug mit Portalachsen-die sind aber als Firmenauto leider unbrauchbar.
    Über eine Tonne Zuladung ist natürlich auch eine nette Zugabe und anhängen darf ich mehr als ich mit meiner Führerscheinklasse darf.


    LG Wolfgang

  • Zitat von Isuzufan;172885

    Wenn ich bei Mir in den Wald fahre schalte ich meist weder 4-Rad noch Diffsperre noch Geländegang ein


    Aber Du könntest, und das ist doch ein gutes Gefühl, oder?:grosses Lachen:


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Zitat von trainman;172886

    Aber Du könntest, und das ist doch ein gutes Gefühl, oder?:grosses Lachen:


    Gruss trainman


    Wenn es geregnet hat 4-Rad , wenn Schnee liegt Hinterachssperre, voll beladen Geländeuntersetzung, also nicht nur gutes Gefühl sondern ab und zu notwendig.
    LG Wolfgang

  • Bin selber Jeep Wrangler Fahrer und die Vorteile eines (echten) 4x4 sind nicht zu verachten. Also kein klassisches SUV ala Q5, X3 etc.


    Man sollte allerdings auch mit der Fahrzeugtechnik umgehen können, d.h. man sollte natürlich entsprechend die Funktionen des Fahrzeugs richtig einzusetzen wissen.
    Sprich: Training mit dem Auto auf entsprechenden Geländen, wie Offroadparks oder auch ein spezielles Fahrertraining.


    Eine Differentialsperre werden die wenigsten brauchen. Ich fahre zum Teil schwarz gekennzeichnete Offroadtouren und habe noch nie eine gebraucht (habe auch keine in meinem JKU).
    Denn wenn man sie effektiv braucht, ist es meist eh schon zu spät und man sitzt richtig fest. Da hilft dann meist nur die Winde oder Bergegurt.
    Untersetzung reicht also völlig aus.


    Wirklich wichtig neben einer Geländeuntersetzung ist einerseits die Bodenfreiheit, Böschungs- und Rampenwinkel und die richtige Reifenwahl und -größe.
    Mehr Luft unterm Differential kriegt man zB nicht mit einer Fahrwerkshöherlegung sondern nur mit größerem Reifendurchmesser.


    Für den Normalgebrauch für den Großteil der Leute reicht aber ein Fahrzeug mit normalen 4-Rad Antrieb völlig aus (für Wald- und Forstwege).
    Auf Sardinien ist zB der alte Fiat Panda 4x4 DAS Fahrzeug schlechthin. Da sieht man kaum richtige Geländewagen abseits der Strasse (ausser ein paar L200).

  • Zitat von Sarge;172907

    Eine Differentialsperre werden die wenigsten brauchen. Ich fahre zum Teil schwarz gekennzeichnete Offroadtouren und habe noch nie eine gebraucht...


    Eine Steigung (ich meine jetzt mal eine ECHTE Steigung) bekommst Du ohne Längssperre (Verteilung Antriebskarft 50% vorne und 50% hinten) eigentlich nicht hin. Es sei denn, Du drückst auf das Gaspedal, nimmst ordentlich Anlauf und riskierst einen Schaden, schaffst es aber Dank der Massenträgheit dann den Hügel hoch.


    Denn: Der Schwerpunkt verschiebt sich nach hinten, die vordere Achse entlastet, hat keine Traktion mehr und verbrennt die Motorleistung. (S. Funktionsweise Differentialgetriebe).


    So fahre ich da ganz gemütlich in der Untersetzung hoch ohne Schaden und auch langsam genug um sehen zu können, was mich nach der Kuppe erwartet.


    Eine Längssperre sehe ich persönlich als Mindestvoraussetzung für Geländegängigkeit an.

    I feel a disturbance in the force...

  • Hallo Lord,
    Im Prinzip hast Du recht außer natürlich man hat Allrad zuschaltbar das entspricht Quasi einem immer gesperrten Mitteldifferential.
    (Verwindet sich natürlich auf der Straße etwas). Die hintere Diffsperre ist natürlich auch wichtig wenn er hinten ein Haxerl hebt und vorne keine Traktion hat zb wegen Entlastung der Vorderachse durch steile Steigung.


    LG Wolfgang

  • Zitat von Isuzufan;172922

    Hallo Lord,
    Im Prinzip hast Du recht außer natürlich man hat Allrad zuschaltbar das entspricht Quasi einem immer gesperrten Mitteldifferential.
    (Verwindet sich natürlich auf der Straße etwas). Die hintere Diffsperre ist natürlich auch wichtig wenn er hinten ein Haxerl hebt und vorne keine Traktion hat zb wegen Entlastung der Vorderachse durch steile Steigung.


    LG Wolfgang



    Hallo Wolfgang,
    fahren mit Allradantrieb und zugeschalteter Differentialsperre vorne und hinten ist ein Erlebnis der besonderen Art:)


    Das Lenken wird zum absoluten Kraftakt wider die Physik von vier starr miteinander verriegelten Rädern. Du bist regelmässig froh, wenn Du die Differentialsperren wieder rausschmeissen kannst. Nur bei meinem Landcruiser ist das manchmal gar nicht so einfach. Die Differentialsperren werden beim Landcruiser über Druckluft bedient und wenn bei auch nur geringster Kurvenfahrt der Triebstrang verspannt ist, dann reicht es oft nicht, den Druck rauszulassen, da brauchst Du einen schnurgeraden Geradeauskurs, damit die Sperren rausgehen



    Genauso die Geländeuntersetzung am Vorgelegegetriebe während der Fahrt zuzuschalten oder wieder rauszukriegen, ist beim Landcruiser absolut hakelig. Geht perfekt bei Fahrzeugstillstand im Leerlauf. Während der Fahrt habe ich mir inzwischen angewöhnt die mit Zwischengas und Zwischenkuppeln einzuschalten bzw. rauszunehmen.


    Ich behandle das Vorgelegegetriebe meiner Kiste halt wie eine nicht synchronisierte Gangschaltung.


    Wobei ich übrigen auch im Alltag häufig das Hauptgetriebe mit Zwischengas schalte, weil ich ganz einfach zu faul bin, die trotz Hydraulikunterstützung ein wenig schwergängige Kupplung zu treten.


    Wie hat mal im zarten Alter von 17 mein Fahrlehrer zu mir gesagt: "Du hast keine Ahnung von Verkehrsregeln (weshalb ich für den Führerschein zwei Anläufe gebraucht habe:lachen:), aber ein richtig gutes Gefühl für Motoren."


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Offroader verbrauchen in den meisten Fällen einfach zuviel. Da ist es einfach wichtiger wenn man mit den wenigen abgesaugten Litern etwas weiter kommt als mit geländefähigen Fahrzeugen. Oder wenn man die offroader wirklich bvorzugen WILL, dann hat man den Vorteil mit gleichem Spritverbrach gleichweit zu kommen.


    Versteht ich nicht falsch. Wenn ich die Kohle für BMW x6, mercedes g-klasse oder sonstige SUVs die WIRKLICH geländeeigenschaften haben hätte, dann würde ich sie aus spaß auch fahren. Wobei BMW x6 auch schon wieder grenzwertig ist. Eine richtige M-klasse, ein rictiger Jeep und ein richtiger Land-Rover sind etwas ganz anderes als nur "erhöhtes sitzen beim fahren". Die meisten SUVs sind nicht viel mehr offroadtauglicher als ein vw golf. Da sind es einfach nur (nennen wir es beim namen ) die dicken eier die man raushängen lässt.


    Mit "Offroad" haben viele SUVs heute nichts mehr zu tun.


    Aber zurück zur Frage. Du KANNST mit einem SUV unerkannter von A nach B kommen als mit einem normalen PKW. Du kannst aber auch vorher passen müssen weil das Gelände einfach zu "steinig" ist. Es tut sich nichts. Wahrscheinlich kommst du mit einem normalen PkW besser voran als mit einem SUV. Wenn du mit SUV versuchst immer im Dickicht zu fahren hat das wahrscheinlich ein schnelles Ende. Straßen sind eben nicht umsonst genaut worden, sondern weil sie praktisch sind.

  • Zitat von Gummibär;172948

    Offroader verbrauchen in den meisten Fällen einfach zuviel. Da ist es einfach wichtiger wenn man mit den wenigen abgesaugten Litern etwas weiter kommt als mit geländefähigen Fahrzeugen. Oder wenn man die offroader wirklich bvorzugen WILL, dann hat man den Vorteil mit gleichem Spritverbrach gleichweit zu kommen. .


    Hallo Gummibär,


    meine Frau und ich sind Südfrankreichfans. Wir setzen uns im Raum Stuttgart in unseren geländegängigen Dreieinhalbtonner mit Anhänger und fahren mit einer Tankfüllung an die Côte d’Azur. So ungefähr 1.050 km.


    Einen Zwischenstopp machen wir nur mittags wegen Picknick. Die Tankstellen unterwegs interessieren uns nicht.


    Morgens um 5 geht es los, nachmittags um 19 Uhr sind wir da, weil sich unser Teil halt mit der gemütlichen Geschwindigkeit eines LKW von so etwa 90 km/h bewegt. Ist aber ein sehr entspanntes Fahren und was mir eine diebische Freude macht, das ist zu sehen, dass wir auf der Rhonetalautobahn trotz unserer niedrigen Durchschnittsgeschwindigkeit von einem dynamischen Porsche oder BMW zum fünften Male überholt werden, weil der nämlich Tankstopps brauchte - auch wegen unmässigem Kraftstoffverbrauch. :)


    Meint



    Matthias

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    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo zusammen,


    wenn man mit einem bewohnbaren leichteren Offroader allein unterwegs ist, mit einem Ersatzrad und ohne gleichweriges Fahrzeug, das ggf. einem über Hindernisse zurück bringen kann, ist an solchen Stellen (z.B.) einfach auf Vernunftsgründen Schluss, und man muss ggf umkehren.... wennman das Fahrzeug nicht in Gefahr bringen will....


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    das kann aber auch schon auf einer durchnässten Wiese der Fall sein....


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    da solllte man einfach "Jonny Deery" rufen, bevor man bis zu den Achsen drin sitzt.... :winking_face:


    [ATTACH=CONFIG]17831[/ATTACH]


    sowas kann einem durchaus mit schwererem Geschütz auch passieren.


    Oben zugegebenermaßen mit eher für Straßen ausgelegten Reifen....


    .....


    4x4 SUWs müssen gar nicht so Schluckfreudig sein.


    Meine Devise lautet da primär große Räder und hohe Bodenfreiheit.


    Mit einem älteren Volvo XC 90 mit Dieselmotor (z. B.) ist man auf Strecke vernünftig gefahren mit ca. 8,5 l "dabei" und hat ein paar kleine Reserven, die in Europa durchaus ausreichen.... weiterhin hat man ein durchaus alltagstaugliches Auto.


    Zugegeben liegt der Verbrauch über einem Smart, aber es geht halt nicht alles ....


    Beste Grüße,


    Udo (DL 8 WP)

  • Zitat von Waldschrat;172950

    ...und fahren mit einer Tankfüllung an die Côte d’Azur. So ungefähr 1.050 km...


    Jetzt musst Du aber auch dazusagen, wie groß der Tank ist... :kichern: :face_with_rolling_eyes:


    Mit einem "Range-Extender" (nämlich einem Zusatztank) würde ich die Strecke wohl auch schaffen ohne tanken zu müssen.

    I feel a disturbance in the force...

  • sooo groß muss der Tank dafür nicht sein denke ich


    Mit dem T4 (2,5l TDI, 150PS, 2t leer, 80l-Tank) fahr ich auf Landstraßen ohne Tempomat auch rund 1100km bis die Tankleuchte anspringt...


    Bei einer zügigen Autobahnfahrt ist daran natürlich nicht zu denken, aber mit Tempomat auf LKW-Niveau halte ich auch 1300km für möglich...



    Aber der Vergleich hinkt vllt, weil unser T4 keinerlei Offroad-Optionen bietet. Er ist auch minimal tiefergelegt :winking_face:



    Durch die Fahrweise kann man am Verbrauch einiges erreichen (und kaputt machen). Es gibt aber auch Gegenbeispiele, mein Jetta1 mit 60PS verbraucht immer 10l/100km egal ob ich mit Vollgas und vollem Kofferraum in Urlaub fahre oder mit leerem Kofferraum Landstraßen fahr...

    sagt der Sven

  • Hallo,

    Zitat von 50svent;172984

    sooo groß muss der Tank dafür nicht sein denke ich


    das kommt schon hin: ein HZJ78 hat serienmässig 90l Tankinhalt. Und bei moderater Fahrweise <90km/h sicher bei 9 Liter zu fahren.


    Ich geb mir bei meinem Unimog auch immer Mühe, die 90km/h zu halten (ist allerdings Vmax) und bin dann bei 18-19l. Damit komme ich mit den serienmässigen 160 Litern + 2x20l serienmässiger Reserve auch 1.000 - 1.100km weit :devil:
    Und mit weiteren 4x20l in Kanisterhaltern sowie den diskret zwischen Pritsche und Aufbau mitführbaren 10x20l Notreserve (eig. für Wüstentouren) sind es bei 18l Verbrauch nochmal 1.500km. Sind also 2.600km Einsatzreichweite.


    Für ein Bug-Out-Szenario könnten wir bei Bedarf einen Familien-Konvoi bilden, der Unimog als "Mutterschiff", ein bis drei Diesel-PKW-Kombis als "Schnellboote". Die PKWs schaffen mit je 60l Reservesprit die selbe Reichweite wie der Unimog bzw. können bei ihm betankt werden.


    Grüsse


    Tom

  • Hallo zusammen,
    teilweise kann ich die Argumente hier nicht nachvollziehen...
    Es liegt doch klar auf der Hand das ein größeres, schwereres, mit schlechterem cw-Wert ausgestattetes Fahrzeug mehr verbraucht. Zudem noch ehrhöhte Wiederstände z.B. durch die
    Geländereifen hinzukommen.


    Ich denke allerdings, dass 4 angetriebene Räder generell ganz gut sind. Warum soll das schaden???
    Bei den Offroad-Fahrzeugen gibt es ja nun auch kleinere mit entsprechend weniger Verbrauch.
    Die Rechnung ist doch recht einfach: Brauch ich das oder nicht? Oder kann und will ich mir das leisten...


    Ich z.B. habe einen Nissan Pathfinder R51).
    Der hat 3t Anhängelast.
    Einen stabilen Leiterrahmen,
    Einen variabel zuschaltbaren Allradantrieb mit Mitteldifferentialsperre und Geländeuntersetzung.
    Dazu kommen durch die schön "eckige" Form ein extrem großer Kofferraum und über 2m Ladelänge,
    bei umgeklappten Siten, mit umgeklapptem Beifahrersitz sogar 2,8 bis 3m.
    Und er hat insgesamt 7 Sitze.
    Ich finde das ist ne ganze Menge!


    Dafür muss ich einen Verbrauch von min 9 Litern (Automatik) in Kauf nehmen.
    Mit den Geländereifen (moderate MT), sind es sogar ca. 11,5 Liter.
    Dazu kommen dann noch die höheren Unterhaltskosten.


    Im Normalfall muss man sich fragen, ob man dass braucht.
    Ist nicht unbedingt das Fahrzeug um wirtschaftlich täglich weite Strecken zur Arbeit zu fahren.


    Wer allerdings eine Flucht plant und Richtung Osten will, oder über diese Richtung nach Süden, der wird um ein Fahrzeug dieser Kategorie nicht herumkommen.


    Sich über den Verbrauch aufzuregen finde ich erhrlich ein bischen lächerlich!


    Es wird dafür ja auch etwas geboten...


    Man könte auch mal den Verbrauch auf die Zuladung, die Anzahl der Sitzplätze, die Anhängelast etc. umrechnen!!!
    Dann sieht es für den Twingo nicht mehr so gut aus...


    LG
    Sebastian


    - - - AKTUALISIERT - - -


    @ Tom


    Wie sieht denn der Unterhalt von deinem Unimog aus? Der Verbrauch hält sich ja in Grenzen.
    Ich überlege auch schon länger, mir ein solch schönes Gefährt anzuschaffen...
    Allerdings hab ich ein bischen Angst vor den Unterhaltskosten, gerade wenn mal etwas kaputt geht (Druckluftbremsanlage, Achsportale, Dichtungen...)
    Gerade die von der VEBEQ sind ja nicht immer die mit dem besten Zustand... Was sagt der Prüfer bei der HU und SP zu einem älteren Unimog?
    Mäkeln die immer rum oder geht das?


    LG


    Sebastian

  • Hallo,


    Sinndiskussionen bei Offroadern führen nie zu einem Konsens. Ich würde auch nie versuchen, jemanden für oder gegen einen Offroader zu überzeugen. In einem S&P-Kontext macht ein Offroader möglicherweise mehr Sinn, als für die Alltagssituation eines Grossstadtsingles, der von einer immerwährenden heilen Welt ausgeht. Aber ob der Prepper mit dem Offroader am Ende besser dasteht, als der Stadtbewohner, der bei drohender Gefahr den nächsten ICE oder Flieger besteigt und innerhalb weniger Stunden ans andere Ende Europas gelangt, sei mal dahingestellt. Es ist völlig menschlich, dass jeder Prepper solche Szenarien bevorzugt, die seinen Vorlieben und Gewohnheiten entsprechen.


    Allerdings würde ich bei einem Offroad-Fahrzeug immer auch eine Kosten-Nutzen-Analyse machen (wie mein Vergleich Passat vs. Defender als Alltagsfahrzeug). Ein robustes Allradfahrzeug als Vielfahrer im Alltag zu "verpendeln" halte ich für unökonomisch, egal ob ich als Selbständiger oder mein Arbeitgeber bei den Betriebskosten Abschreibungsmöglichkeiten habe, die eine Privatperson nicht hat, oder nicht.


    Zwischen einem 5l- und einem 10l-Auto ergibt sich bei 25.000km jährlicher Fahrleistung über 10 Jahre gerechnet alleine durch die Verbrauchsdifferenz ein Kostenunterschied von 13.000 Euro, wenn man den aktuellen Tankstellenpreis ansetzt. Da kann es durchaus Sinn machen, sich einen Offroader als Zweitfahrzeug zu leisten und für das alltägliche Kilometerschrubben einen ganz banalen PKW zu verwenden. Aber jeder wie er mag.


    Zum Unimog: die 1300L wie sie die Bundeswehr benutzt(e), lässt man zivil meist als 7,5t LKW oder als Wohnmobil zu. Dann kostet in D die Steuer 500 € im Jahr, Haftpflicht liegt irgendwo bei 200 €. Der jährliche(!) TÜV kostet 133 €, SP entfällt. Rechnet man noch 1-2 Tankfüllungen im Jahr dazu, ist man bei 1.000-1.200 € Fixkosten pro Jahr.


    Ein Satz Reifen in 14,5x20, z.B. Conti MPT80 (4 Stück) kosten mit Montage rund 2.000 €. Die halten dann aber auch >10 Jahre. Wenn man brav und regelmässig Ölwechsel macht, den Ölstand in den Vorgelegen vor jeder grösseren Fahrt kontrolliert (und ggf. auffüllt), das Fahrzeug 10min gemütlich warm fährt, bevor man ihn voll belastet, dann hält er ewig. Ins Schaltgetriebe muss mittlerweile offiziell ein vollsynthetisches Öl (10l Castrol Syntrans, 100 €) rein, weil sich die Mercedes-Schaltgetriebe mit normalem Öl bei kaltem Getriebe nicht besonders schön schalten lassen. Aber auch damit darf man kein butterweiches Schalten erwarten, eher sollte man eine "Gangwechsel-Gedenkpause" beim Schalten einplanen.


    Ein erweiterter Bremsenservice (alle 12 Bremsklötze rundum neu, 7 Schläuche neu, Bremsflüssigkeit) kostet bei Mercedes knapp 1.000 €


    Grüsse


    Tom

  • Es wurden eingangs schon etliche Argumente pro oder contra Offroader geschrieben und klar - man muss sich überlegen ob man eine sinnvolle Anwendung für ein solches Fahrzeug tatsächlich hat, es also "braucht" oder nur besitzen und fahren mag.
    Ich bin meine Autos generell lange gefahren und die kürzeste Zeit verweilte ein KfZ 6 Jahre bei mir. Am längsten bin ich nun meinen BMW E30 gefahren; fast 14 Jahre. Als Notfall-Fahrzeug war er natürlich nicht wirklich geeignet, höchstens dass einiges an Ausrüstung nebst BOB im Kofferaum gelegen hat.
    Nun war ein neues Auto fällig und ich entschied mich für einen Subaru Forester SG XT, der mit 19cm Bodenfreiheit höher liegt, stärker motorisiert ist und ein größeres Fassungsvermögen im Kofferaum hat.
    Ausschlaggebend war für mich irgendwie den Spagat zwischen einem Fahrzeug zur täglichen Nutzung und besserer Geländegängigkeit auf die Reihe zu bekommen.
    Ein "modischer" SUV (=Hausfrauen-Panzer) ist meiner Meinung nach eher Statussymbol und weniger praktisch Nutzbar; beim Forester ist der Schwerpunkt meiner Ansicht nach stärker auf ein gewisses Maß an Geländegängigkeit gelegt.


    Etwas vollwertig geländegängiges wäre ein Landrover oder Jeep gewesen, allerdings mag ich mir nicht ein Auto nur für den Notfall in die Garage stellen und eines für die tägliche Nutzung.
    Fest steht, dass ich mit meiner jetzigen Wahl um einiges besser voran kommen kann als all jene, die sportlich tiefergelegte Asphalt-Hobel haben. Und es nützt auch nichts einen 4x4 zu fahren, wenn die Fahrpraxis im Gelände fehlt.


    Gruss, Fairlane

  • Hallo Fairlane,
    da hast du doch so ziemlich den besten Kompromiss aus beiden Welten ausgesucht!
    Deshalb ist Subaru auch bei vielen Jägern sehr beliebt. Relativ gute Allradeigenschaften,
    ohne zu groß und schwer zu werden.


    LG


    Sebastian

  • Zitat von lord_helmchen;172971

    Jetzt musst Du aber auch dazusagen, wie groß der Tank ist... :kichern: :face_with_rolling_eyes:


    Mit einem "Range-Extender" (nämlich einem Zusatztank) würde ich die Strecke wohl auch schaffen ohne tanken zu müssen.


    Neunzig Liter


    Gruss


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)