Eine Lanze für das preppen in der Stadt!

  • Als erstes sollte man einmal ein Worst Case Szenario definieren um nicht ins Uferlose auszuarten mit Sprüchen wie aber was ist wenn es viel schlimmer, länger etc wird:


    Die Kacke ist am dampfen weil eine Pandemie ausgebrochen ist, ein europaweiter Stromausfall passiert ist, ein Supervirus das Internet und so ziemlich alle elektronischen
    Steuerungen lahmgelegt hat, der Euro gecrasht hat etc. Bitte nicht an WK III denken da ich erstens nicht daran glaube und zweitens dann alles egal wäre.


    Das Ganze dauert maximal 3 Monate bis alles wieder soweit hergestellt ist, das rudimentäres überleben für alle dann noch Lebenden sichergestellt ist.
    Die öffentliche Ordnung erleidet zwar einen Knacks aber geht nicht völlig down. Es kommt natürlich gehäuft zu Einbrüchen, Überfällen und Plünderungen aber es ziehen keine mit schwerem Gerät und Maschinenwaffen ausgerüstete Banden marodierend durch die Stadt.


    Also warum sitze ich das in meiner Wohnung aus?
    Es ist mein gewohntes Umfeld, hier kenne ich mich aus hier habe ich Freunde, hier finde ich eher Hilfe als sonstwo. Auch wenn Chaos herrscht hab ich mehr Chancen im AKH oder einem anderen Spital medizinische Hilfe zu erfahren als im Wald und auf der Heide. Selbst Plünderer sollten eher von den restlichen Sicherheitskräften im Schach gehalten werden können als in der Prärie.


    Eine Wohnung ist leicht sicher zu bekommen,ein Haus nicht. Ich wohne ganz hoch oben (ohne Strom halt kein Lift dafür Fitnesstraining gratis) und der einzige Zugang ist die Wohnungstüre WK 4 und noch etwas zusatzgesichert. Wenn einer beim Fenster eindringen will sollte er mehr draufhaben als ein normaler Fassadenkletterer da bei einem Neubau keinerlei Vorsprünge oder ähnliches existieren. Wer kann das schon von seinem Einfamilienhaus behaupten? Von einem Zelt oder will ich gar nicht erst reden.


    Da ich Single bin ist ein Vorrat für 3 Monate keine große Sache, wird zum Ende hin halt etwas eintönig aber zum Überleben reichts allemal, abgesehen davon das es wahrscheinlich in der Stadt eher zu Versorgungen durch die öffentliche Hand kommen wird als auf dem weitläufigen Land.


    Das wären also meine grundsätzlichen Gedanken zum preppen in der Stadt! Was sind Eure?


    Bis bald!
    Lisa

  • Wie steht's mit Trinkwasser, Wasser für Hygiene, Toilette usw.? Kein Strom = kein Wasser aus dem Hahn, keine Abwasserentsorgung.
    Also jeden Tag Wasser holen und auf's Gemeinschaftsklo. Oder wie soll das gehen?


    Ich glaub kaum, dass jemand hochklettert. Ein wenig Qualm im Hausflur und alle kommen raus…
    In einer Wohnung kann man nur einen Teil des Außenbereiches einsehen, bei einem Haus komplett.
    Allein geht mal gar nichts würde ich behaupten. Nur in einer Gruppe ist das halbwegs sicher.


    Sich von außen einem gesicherten Haus zu nähern (marodierende Bande) wäre bei einer gut gesicherten Gruppe im Haus Selbstmord. Es sei denn, die kommen mit Panzern oder Megawaffen - da ist man aber überall im Eimer.


    Die Ressourcen in einem Haus sind meistens viel größer. Evtl. gibt es auch eigenes Wasser, ne Zisterne oder Ähnliches, falls das nicht alles kontaminiert ist.
    Die Probleme in der Stadt sind immer potenziert.


    cu Tom

  • Preppen in der Stadt?
    Es kommt darauf an in welcher Stadt man wohnt! Kleinstadt/Großstadt und natürlich auch "Hochhaus"/Einfamilienhaus aber auch Sozialer Brennpunkt/"Bessere Lage"


    Da die meisten von uns nicht miterlebt haben wie ein bestimmtes Szenario eingetreten ist oder was auch immer neigen einige dazu immer das Schlimmste von seinen Mitmenschen zu denken. Bedingt durch Reporttagen aus den USA (Was wird in solchen Reportagen immer gezeigt? Das schlimmste.... sonst wäre es Langweilig --> Beispiel die Reportage über den Hurricane Kathrina) oder von Filmen. Ich glaube fest daran das wir uns eher helfen würden. Egal ob zozialer Brennpunkt oder in der Vorstadt.
    Natürlich gibt es immer komische Typen, die anders denken und versuchen zu Plündern. Das werden sie zuerst bei den Schwachen machen, eher nicht bei Gemeinschaften.


    Wir bleiben auch im Haus!


    Wichtig in meinen Augen ist, dass wir uns, jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten vorbereiten aber dieses gegenüber Fremden oder nicht vertrauenswürdigen Personen nicht an die große Glocken hängen. So kann kein Neid aufkommen. Wenn dann jemand an meine Tür klopft und nach Essen fragt, dann wird er von mir eine Kleinigkeit bekommen.


    Unsere Lager sind im Haus und auch ausserhalb verstreut.


    Nahrungsbeschaffung ist eine wichtige Sache, auch in der Stadt gibt es Obstbäume die nicht in einem fremden Garten stehen etc. diese haben wir nach und nach Erkundet und diese in einer Karte eingezeichnet. Dann sollte man sich mit dem Anbauen von Pflanzen beschäftigen, nicht in Massen, sondern um dieses im normalen Leben zu üben. Das geht auch auf einem Balkon in der Großstadt ;)!



    zu diesen Thema könnte jeder so Glaube ich mehrere Bücher schreiben, aber für heute .... Reichts... :)

  • Zitat von Lisa;168925

    Bitte nicht an WK III denken da ich erstens nicht daran glaube und zweitens dann alles egal wäre.


    Und nur weil Du daran nicht glaubst, kann so etwas natürlich nicht passieren?


    Den Rest des Threads kann man wohl mit den Worten zusammen fassen: "Das beste aus der Situation machen" oder "Sich die Situation schön reden".
    Ich lebe selbst im äußersten Außenbezirk einer Großstadt und wenn ich ganz ehrlich bin, in einem Eigenheim auf dem Land könnte ich deutlich mehr machen.


    Lagerung: 3 Monatskisten nehmen in einer Wohnung immer merklich Platz weg. In einem Haus fallen solche Mengen gar nicht auf.
    Notstrom: Kannst Du in einer Wohnung einfach vergessen. Ist nicht möglich. Punkt.
    Gartenbau: Abgesehen von den Kräutern auf dem Balkon oder ein paar Tomaten, wirst Du in einer Wohnung kaum Mehrwert erzielen.
    Tierhaltung: Schon mal versucht in einer Wohnung im sinnvollen Maßstab Nutztiere zu halten? Ich rede hier nicht von 2 Hühner oder Hasen auf dem Balkon (was nicht Artgerecht wäre!).
    Kochen: Ist der Strom weg, habe ich bis auf Gas kaum Möglichkeiten zu kochen. Im Haus kann ich im Zweifelsfalls ein Feuer im Garten machen.
    Kühlung: Ist der Strom weg, kannst Du im in einer Wohnung nicht mehr kühlen. Im Haus habe ich immer noch die Möglichkeit mir einen Erdkeller zu graben.
    Sicherheit:
    1. Gibt es reichlich Wege wie ich auch ein Haus sicher bekomme.
    2. Was machst Du wenn es brennt, dann wird Deine eine Eingangstür zur Todesfalle. Glückwunsch. :Gut:


    Die Liste lässt sich endlos weiter führen.


    Andere Aspekte deiner Prognose finde ich auch eher mutig.
    Da wäre die Versorgung. Du bist mit Sicherheit nicht die einzige der auf die glorreiche Idee kommt in der Stadt nach Hilfe zu suchen.
    Natürlich wird das auf dem Land ähnlich Bescheiden aussehen.
    Mit Glück lebt man in einem Dorf in dem es wirklich noch den klassischen Landarzt gibt. Dann steht man unter Umständen sogar besser da, als in der Stadt.


    Auch die Aufrechterhaltung der Sicherheit durch Behörden ist in Ballungszentren deutlich schwerer.
    Ganz zu schweigen von dem Fakt das wenn es keinen Strom gibt, du auch keine Polizei rufen kannst.
    Auch ist nicht davon auszugehen das die Polizei in Gruppenstärke an jeder Ecke stehen kann.


    Abschließend muss ich eraperp einfach nur Recht geben. Probleme potenzieren sich in einer Stadt immer.
    Das ist in guten Zeiten schon so (Kriminalität, Verkehrs, Wohnungsmangel usw usw usw.).
    In richtig schlechten Zeiten werden sie sich nur noch schneller potenzieren.


    Ich habe aktuell auch keine andere Möglichkeit und mache das Beste aus der Situation "Wohnung".
    Aber hier jetzt zu sagen eine Wohnung hat irgendwelche Vorteile dem Haus gegenüber, ist einfach Schönrederei.
    (Ich rede hier vom reinen Mehrwert! Ich will gar nicht auf das wirtschaftliche Pro / Contra Haus vs. Wohnung raus.)


    Grüße und Glück ab!


    ACD

  • Hallo Lisa,


    ich würde marodierende Banden bei einem Zeitfenster von immerhin drei Monaten nicht ausschließen, warum sollte es Raub und Plünderungen nur von Einzelpersonen geben, die Banden führen sich genauso auf.



    Kriegswaffen werden wohl nicht vorkommen, da gebe ich dir recht, allerdings frage ich mich, warum solch eine Situation maximal 3 Monate dauern sollte, techn. Anlagen in Kraft- und Umspannwerken haben eine ellenlange Fertigungszeit.


    Bei einer Pandemie, oder einem Computervirus, erleidet die Welt mehr als einen Knacks- Bankendaten, Firmendaten, Nachweise, alles weg, bzw. nicht greifbar- das ist schlimmer als man denkt, bei einer Pandemie geht von „Heute auf Morgen“ nichts mehr- wer würde noch zur Arbeit gehen wollen, oder können... .


    Nur meine Gedanken, soll kein Angriff sein,


    LG Julius

    „Ich weiß woher der Hase weht!“

  • Zitat von Lisa;168925

    Die Kacke ist am dampfen weil eine Pandemie ausgebrochen ist, ein europaweiter Stromausfall passiert ist,


    Hallo Lisa,


    Kacke Pandemie und Stromausfall passen perfekt zusammen.


    Was passiert sehr schnell nach einem Stromausfall? Der Ausfall der Wasserversorgung. Wasser muss gepumpt werden, Braucht Strom. Die Klospülung geht nicht mehr. In einem Einfamilienhaus weisst Du Dir dann vermutlich noch zu helfen, aber ich frage mich, was dann in einem Wohnblock mit 20 Stockwerken abgeht .... Grossflächige Dysenterie ist vorprogrammiert. Eventuell sogar mal wieder Typhus, Cholera, Hepatitis A. (Mal Hand hoch, wer von Euch ist dagegen geimpft??? - Werbung für eine gesunde Durchimpfung gegen Krankheiten, die in S&P-Situationen als Seuchen auftreten können)


    Du willst einkaufen, eine Campingtoilette, Chlor und sonstiges Zeug. Nahrungsmittel, was auch immer. Dummerweise Stromausfall. Die Point of Sales Terminals in den Geschäften gehen nicht mehr. Du hast tausende Euros dem Konto, aber Du kommst nicht dran. Plastikgeld wie EC-Karte oder Kreditkarte funktioniert nicht mehr ...


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Die arme Lisa ist bestimmt total gefrustet.
    Jetzt sollten mal ein paar Städter unterstützen…
    Aber nicht mit solchen Sprüchen, wie: Dann sofort aufs Land.


    cu Tom

  • Was spricht für die Stadt?
    - Mein Wohnort ist in Arbeitsplatznähe.
    - Es gibt mehr Angebote seine Freizeit zu gestalten als ich zählen kann.
    - Es gibt für jeden Schnullie einen Laden in nicht all zu großer Entfernung.
    - Die Medizinische Versorgung, vor allem was Fachärzte anbelangt, ist besser.
    - Es gibt eine ganze Reihe an Bildungsangeboten.
    - Ich bräuchte hier keinen PKW, ich würde auch so zu jeder Zeit überall hin kommen.


    Das sind nur einige wenig Dinge, aber keines davon bringt mir etwas wenn die Kacke dampft bzw. ist dann noch unbegrenzt verfügbar.
    Städte wie wir sie kennen beruhen auf einer sehr fragilen Infrastruktur.
    Mega-Städte wie es sie heute gibt, gibt es auch erst seit der großen Industrialisierung.
    Ohne Fabriken und Kraftfahrzeuge, die diese Städte versorgen, sind sie nicht lebensfähig!


    Meine Eltern leben auf einem Dorf, mit einer Hand voll Häuser und mehr Kühe als Einwohner.
    Wenn der Strom weg ist, ist der Strom halt weg.
    Klar es fehlen die Annehmlichkeiten, aber das Leben geht weiter.
    Der Nachbarsbauer baut dann mit Sicherheit keine Kartoffeln mehr auf zig Hektar Land an, weil ohne Traktor geht das kaum.
    Er kann aber 2 von seinen Kühen vor den Karren spannen und so viel Kartoffeln produzieren, das er damit das ganze Dorf versorgen kann.
    Der andere Nachbarsbauer macht das Gleiche, nur eben mit Weizen.
    Das ist in einer Stadt gar nicht möglich. Selbst wenn man denn wollte.
    Eine Stadt hat, ad hoc, gar nicht so viel freie Fläche um all seine Bewohner versorgen zu können.


    Dazu kommen die sozialen Aspekte. Wir leben hier in einem 8 Parteien Haus.
    Das ist nicht mal so groß, aber ich kenne nur den Nachbar aus dem Erdgeschoss und den auf meiner Etage.
    Im Zweifelsfall könnten wir uns vll. auf die beiden Familien verlassen. (Wobei ich mir da nicht mal 100% sicher bin.)
    Die anderen treten mir aber die Tür ein, wenn sie merken das ich was zu Essen haben. (Wo man jetzt auch wieder bei Lisas Sicherheitstheorie ansetzen könnte.)
    Wenn hier jemand einbricht, kann ich schon froh sein wenn es jemand merkt und die Pol ruft. Von Zuhilfe kommen, fangen wir gar nicht erst an.


    Wieder zum Dorf meiner Eltern.
    Ich gebe Dir Brief und Siegel das sollten meine Eltern im Urlaub sein und jemand Fremdes das Grundstück betritt:
    A. Das binnen 10 Minuten das ganze Dorf Bescheid weiß.
    B. Binnen 15 Minuten ein Nachbar "nachsehen" kommt.
    C. Sollte der Nachbar nur den leisesten Verdacht haben das könnten Einbrecher sein, sind Mistgabel das kleinste Problem der Störer.


    Ich kenne im Dorf meiner Eltern jeden, jung oder alt, mit Vornamen. Das sind immerhin 60 Leute und ich lebe dort seit 8 Jahren nicht mehr!
    Hier, wie bereits erwähnt, 2 Familien in der näheren Umgebung.


    Lisa sagte ja das in ihrer Stadt die ganzen Freunde und Familie sind. Gut.
    Aber jetzt mal ehrlich, wie weit sind die weg?
    Meine Schwägerin wohnt 17 km von uns entfernt. Klar, solange die Bahnen fahren und ich Benzin an der Tankstelle bekomme, bin ich in 15 Minuten da.
    Wenn es einen Stromausfall gibt, um bei Lisas Szenario zu bleiben, keine Bahn / kein Auto und schon sind die 17 km sehr sehr weit!


    Sorry Tom, aber was den SHTF-Fall betrifft, hat ein Eigenheim einfach nur Vorteile.
    Wir sind hier im Forum um ungeschönt zu diskutieren und nicht Pipi Langstrumpf zu spielen.


    Grüße und Glück ab!


    ACD

  • Ja das man in der Stadt eigentlich mehr am A....Po ist als alles andere sollte eigentlich jedem klar sein.


    Wobei, ich sage(mag Schönrederei sein) mir selbst: Sieh es als Herausforderung!


    Was denn sonst tun? Riesige Summen in die Hand nehmen bzw. mich verschulden um mir ein Eigenheim zu kaufen? Aufs Land ziehen - irgendwie?
    Alles hat seine Vor- und auch Nachteile. Die Stadt bzw. die Mietswohnung mag mehr Nachteile haben aber so mancher kann nur sehr schwer an dieser Situation was ändern.


    Zitat

    Sorry, aber was den SHTF-Fall betrifft, hat ein Eigenheim einfach nur Vorteile.


    Da lehnt sich aber jemand seeeehr weit aus dem Fenster. Allgemeingültige Aussagen und den SHTF-Fall gibt es da nicht.
    Ich könnte nun mit Szenarien um mich werfen, aber das führt zu nix. Nur wenn du dein Eigenheim hast, ist das deins. Vielleicht sogar dein Lebenswerk oder du hängtst daran(Elternhaus). Dann gehst du mit ganz anderem Mindset an die Sache heran. Das kann dir unter Umständen den Kopf kosten bzw. du hast generell mehr zu Verlieren.



    Ich wohne ja auch im Großstadt-Moloch und wenn hier der Mist in den Ventilator fliegt muss ich schauen was ich mache. Je nach Szenario wird halt gehandelt. Man muss sich im Vorfeld eben Gedanken dazu machen(Verteidigung, Flucht, Nachbarschaft).
    Einer der Top5 Gefahren im K-Fall für mich(!) sind hier das die Nachbarn zur Beleuchtung/Wärme/Kochen offenes Licht benutzen und mir das Haus abfackeln... das macht mir wirklich Angst.


    Und nicht jeder Städter wohnt automatisch im 50 Parteien Plattenbetonbau... ich zB habe hier 3 andere Parteien mit im Haus.
    Alle schon unter Prepper-Gesichtspunkten abgecheckt. Gut das meine BFVA mittlerweile auch schon gut mitzieht(fein doktriniert:kichern:) und Frauen können ja untereinander soooo gesprächig sein :grosses Lachen: Nein nicht das sie etwas von uns verrät. Genau andersherum. :face_with_rolling_eyes:


    Wie auch schonmal woanders gesagt. Es gibt keinen Königsweg.
    Ich plane auch nicht auf ein spezielles Szenario. Von Aussitzen über Flucht ist bei mir alles Möglich. Kommt halt auf das Szenario an.

  • Wildclaw wirf doch nur mal mit einem Szenario um dich, bei dem Du wirklich in einer Großstadt besser bedient bist, als im Eigenheim.
    Bzw. was kannst Du in einer Wohnung tun / anders machen, was Du nicht auch in einem Haus machen könntest?


    Du wirst feststellen, das alles was Du in der Wohnung machen kannst, Du auch im Haus tun kannst.
    Aber du kannst nicht alles in der Wohnung tun, was Du auch im Haus tun könntest.


    Ich sagte ja bereits zwei Dinge zu dem was Du sonst so gesagt hast.
    1. Im Moment leben wir auch noch in einer Wohnung. Ich muss das Beste daraus machen.
    2. Ich wollte gar nicht das wirtschaftliche Pro / Contra von Haus vs. Wohnung diskutieren.


    Es ging mir in meiner Aussage, aufgreifend zu Lisas Post, nur um den praktischen Nutzen der verschiedenen Immobilien.


    Grüße und Glück ab!


    ACD

  • Als Landbewohner habe ich ein Interesse daran, dass das Land im Krisenfall nicht von hilflosen Städtern überflutet wird.


    Die können in der Landwirtschaft gar nicht so viel helfen, wie viele naiverweise glauben, denn dass die Landwirtschaft für länger auf ein mittelalterliches Technologie-Niveau zurückfällt, ist extrem unwahrscheinlich.


    Deshalb bin ich unbedingt dafür, dass die Stadtbevölkerung ihre beträchtlichen Vorsogemöglichkeiten voll ausschöpft und dass nicht weiter an der urbanen Legende gestrickt wird, das sei von vornherein zwecklos!

  • Ich muss ein bisschen schmunzeln, wenn ich diesen Thread verfolge, denn diese Diskussion gibt es immer wieder und wieder... Historisch gesehen gibt es unzählige Beispiele in denen die Bevölkerung von Städten in SHTF-Situationen zusammengehalten und sich gegenseitig geholfen hat. Klar gab es auch gegenteilige, aber die gibt es auch für die Landbevölkerung. So unbeholfen ist "die Stadtbevölkerung" oft gar nicht gewesen...

    Wenn man sich mal ein bisschen in die Materie einliest, wird man feststellen, dass es auch in der Stadt eine ganze Menge Möglichkeiten gibt, sich auf Krisenszenarien vorzubereiten. Viele davon sind nicht ganz so augenscheinlich wie die ganzen "Bug-Out-Bla-Bla"-usw.- Szenarien, aber dennoch gut möglich.


    Methoden zur Wassergewinnung, Energieressourcen, Nahrungsmittelressourcen (die es auch auf dem Land nur begrenzt gibt...) & deren Verarbeitung, Notunterkünfte, Verteidigungsstrategien, Caching & Lagerung, usw - Das kann man auch alles auf urbane Bedürfnisse zurechtschneiden.


    Früher war ich auch sehr skeptisch dem "Urban-Survival gegenüber. Inzwischen weniger. Natürlich gibt es einige Szenarien, bei denen das Leben in der Stadt weniger Vorteilhaft ist. Aber diese gibt es auch für das Leben auf dem Land. "Urban Survival" ist zwar weniger "romantisch" kann aber genau so effektiv sein, wie das typische Preppen in einem abgelegenen Bauernhof auf dem Land... Allerdings muss man hier häufig mal um die ecke Denken.


    Was dieses typische Denken angeht "Stadt vs. Land" würde ich einfach zu bedenken geben, dass man in vielen möglichen SHTF-Szenarien sowieso nicht entscheiden kann, wo man sich im Zweifelsfall befindet und daher zumindest Kenntnisse in beiden Bereichen haben sollte bzw. auch die Möglichkeit einkalkulieren sollte im weniger bevorzugten Gebiet zu landen...




    Gruß,


    Mark Wilkins

  • Für mich sieht es so aus:
    Stadt: Mehr Möglichkeiten - gleiche Gefahren - weinger Vorräte/Material zu Hause
    Land: Weniger Möglichkeiten - gleiche Gefahren - mehr Vorräte/Material zu Hause


    Sei es Hilfe zu finden, Anlagen zu improviesieren, oder sich zu verstecken.
    Ich mache das beste aus der Situation und handle intuitiv mit dem was ich habe.

    Mein Motto: KISS (Keep it simple and stupid)

  • @hinterwäldler


    Wenn Du deiner Aussage auch ein paar Beispiele folgen lassen könntest, könnte man die Aussagen vll. nachvollziehen.


    @Mark Wilkins


    Ich habe nicht gesagt das es unmöglich ist. Nur deutlich schwerer / eingeschränkter.


    Zitat


    Was dieses typische Denken angeht "Stadt vs. Land" würde ich einfach zu bedenken geben, dass man in vielen möglichen SHTF-Szenarien sowieso nicht entscheiden kann, wo man sich im Zweifelsfall befindet und daher zumindest Kenntnisse in beiden Bereichen haben sollte...


    Der Meinung bin ich auch, von Anfang an.

  • Zitat von hinterwäldler;168964

    Die können in der Landwirtschaft gar nicht so viel helfen, wie viele naiverweise glauben, denn dass die Landwirtschaft für länger auf ein mittelalterliches Technologie-Niveau zurückfällt, ist extrem unwahrscheinlich.


    Nimm den Bauern die Diesel weg und schaue, was dann noch geht.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Another Cold Day;168941

    Den Rest des Threads kann man wohl mit den Worten zusammen fassen: "Das beste aus der Situation machen" oder "Sich die Situation schön reden".


    Der Grossteil der Bevölkerung lebt nun mal in der Stadt.
    Wo sollen die auf einmal alle hin?


    Und als Singel einen Bauernhof?

  • Ja was passiert denn, wenn die Städter nix mehr haben?
    Dann kommen doch viele (sehr viel) auf's Land um nachzusehen, was es dort noch gibt - oder wie seht ihr das?


    Die Frage ist immer, was wirklich passiert. Ich glaube auch, dass in der Stadt nicht glich das Chaos ausbricht auch wenn mal eine Woche der Strom weg wäre.
    Trotzdem bin ich mir nicht sicher. Es gibt ja auch genug Kriminelle, die dann Morgenluft wittern. Alarmanlagen und Co. gehen dann ja auch nicht mehr.
    Und wenn keiner Hilfe rufen kann…
    Andererseits würde sicher die Armee zur Unterstützung der Polizei eingesetzt werden.
    Also wie man es denkt - es gibt mehrere Szenarien.


    Ebenso könnte eine dicke Bande auch mal ein paar Dörfer ausheben. Da wohnen ja nur Verteidiger vorm Herrn…
    Alles immer wild spekuliert.


    Wenn alles in halbwegs Bahnen läuft, finde ich es auf dem Land bedeutend sinnvoller.


    cu Tom

  • Henning
    Ich hab nicht gesagt das hier irgendwer umziehen soll!


    Faktisch herrschen gute Zeiten und in diesen lebt es sich in einer Stadt anders als auf dem Land, aber auch angenehm.
    Ich bin kein Freund davon sein ganzes Lebens nur auf den Tag-X vorzubereiten.
    In einem anderen Thread habe ich das schon geschrieben: "Zum Preppen gehört für mich auch, die guten Zeiten zu genießen."


    Die TE'in hat ein Szenario entworfen und ihre Meinung dazu geäußert.
    Ich habe meine Meinung dazu geäußert. Punkt.


    Grüße und Glück ab!


    ACD


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Henning;168970

    Nimm den Bauern die Diesel weg und schaue, was dann noch geht.


    Dazu hatte ich auch etwas geschrieben.
    Er wird mit einem Feld keinen 50 Leute mehr versorgen können, wohl sich selbst aber schon.

  • Hi,


    meine 5 Cent: Ich musste mal für ein paar Jahre in einer Großstadt wohnen, Zweizimmerwohnung, bin also kein wirklicher Fachmann für den Vergleich Stadt-Land, aber mein Gefühl sagt mir, dass es in der Stadt zwei kritische Zustände gibt.


    1. Jeder denkt für sich selbst, klaut und hortet. Wenn dann einer oder wenige versuchen "gut" zu sein, dann werden die gnadenlos ausgenutzt.
    2. Die große Mehrheit hilft zusammen und nur wenige wollen klauen und hamstern. Dann werden die ganz schnell abgewehrt.


    Meiner Meinung nach sind beide Zustände relativ stabil, es kommt also darauf an, wie die allerersten Weichenstellungen sind. Falls ich das Gefühl habe, dass 2 eintritt, würde ich in jedem Fall in der Stadt bleiben, auch bei Nahrungsknappheit oder sonstigem Mangel. Bei so einer großen Menschenansammlung (davon gibt's in der Stadt nun mal mehr als auf dem Land) ist die Wahrscheinlichkeit auch groß, dass gerade ein benötigter Spezialist eher in der Nähe ist. (Denke mal an Krankenschwester, Zahnarzt, Elektriker,...)


    Bei 1 würde ich erst mal den Spaten feilen und vermutlich trotzdem bleiben. Denn die Landbevölkerung ist meiner Meinung nach wehrhafter als der durchschnittliche Städter.


    Selbst wenn ich der Meinung wäre, in der Stadt ists schlimmer, würde ich trotzdem in der Stadt bleiben, weil man nicht nur vergleichen sollte Landaufenthalt zu Stadtaufenthalt, sondern das Umsiedeln von der Stadt aufs Land halte ich für das Hauptproblem.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Die Diskussion bringt nur dann etwas, wenn man auch tatsächlich bereit ist, seinen Wohnort, seine gesamte Wohnsituation zu verändern.
    Hand aufs Herz! Wer wäre uneingeschränkt dazu bereit?


    Meist ist die Lage der aktuellen Wohnung eine Folge des Standorts des Elternhauses , der Familie, des Arbeitsplatzes oder des Schul- bzw. Unistandortes. In der Regel wohnt man so, daß die Freizeit möglichst lang ist und die Kosten fürs Wohnen möglichst niedrig sind. (also wenig Fahrzeit/-kosten und trotzdem niedrige Miete/Kaufpreis)


    Jede Veränderung bringt immer auch Nachteile mit sich. Vor allem jetzt und heute, in der relativ ruhigen Zeit. Und in dieser Zeit leben wir (…noch hoffentlich recht lange).


    Wer wirklich bereit ist Kosten (für Neuanschaffung Wohnung/Haus, höhere Fahrkosten, höherer Zeitaufwand für Freizeitaktivitäten, größere Entfernung zu xy, etc…… ) zu tragen, darf gerne weiter überlegen.
    Wer diese Kosten aber nicht tragen will, der soll sich bitte auf das konzentrieren, was er an aktueller Situation in seinem Umfeld hat. Und dieses Umfeld kann man dann sukzessive prepper-gerecht ausbauen. Stadt oder Land ist dann erstmal egal.
    Auch in der Stadt gibt es einige Möglichkeiten. Bis hin zu einem Schrebergarten für wenig Geld am Rande der Stadt…. …und einem oft empfohlenen „Sicheren Ort“ weit außerhalb.


    Arni McGyver

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Zitat von Another Cold Day;168960


    Er kann aber 2 von seinen Kühen vor den Karren spannen und so viel Kartoffeln produzieren, das er damit das ganze Dorf versorgen kann.
    Der andere Nachbarsbauer macht das Gleiche, nur eben mit Weizen.


    Eine der Turbo-Kühe, die ihr ganzes Leben im Stall gestanden hat? Die bekommt einen Herzinfak und fällt um.
    Und jede andere Kuh muß erst trainiert werden, damit ehe die was zieht.


    Wo willst Du die Geräte für die Zugtiere hernehmen?
    Soviel Musen gibt es nicht.