Absetzen auf Schleichwegen

  • Auf Schleichwegen unterwegs


    in den vergangenen Tagen habe ich rund 80km auf Schleichwegen probehalber zurückgelegt. Üblicherweise nehmen wir dafür die Autobahn, diesmal absichtlich nicht. Auf der Autobahn dauert die Fahrt hierfür knapp 30 Minuten, auf dem Schleichweg hatten wir dafür knapp 1.5 Stunden.


    Aus meiner Sicht bieten Schleichwege die folgenden Nachteile:


    • Treibstoffverbrauch steigt massiv an.
    • Durchschnittsgeschwindigkeit sinkt massiv.
    • Durch geringes Tempo und viele zum Teil sehr enge Kurven und sehr schmale Wege ideal für Hinterhalt.
    Egal jetzt wie gross oder klein das Fahrzeug ist (Hinterhalt zum Beispiel bei einer unübersichtlichen und engen Spitzkehre bergauf oder ähnlich).
    • Insbesondere auf Bergstrassen wo die Ausweichmöglickeit entweder der Steinhang oder der 100m weiter unten liegende Talboden ist.
    • Man passt hier einfach nicht ins Ortsbild wenn man eine sehr schwach bewohnte Gegend als Ortsbild bezeichnen darf.
    Entsprechend zieht man die Blicke auf sich, gewollt oder ungewollt.
    • Fahrzeug stirbt auf diesen schwierigen Strassen durch ewige Lastwechsel sehr viel schneller ab als im Standgas auf der Autobahn.


    Man könnte sein Auto oder auch anderes Fahrzeug (Motorrad, Fahrrad) sehr viel schneller los werden als einem Lieb ist. Hängt davon ab wie lieb die Leute sind die einem begegnen.


    Als Quervergleich zur Biologie wandert die Sardine eben auch immer nur im Schwarm herum und nur sehr sehr sehr vereinzelt alleine herum. Ich gehe mal davon aus, dass dies für die Sardine einen gewissen Schutz bietet. Und um einen ganzen Flüchtlingstreck ausrauben zu können ist der Aufwand entsprechend grösser als einen einfachen Golf 4 auf der Bergstrasse auszurauben.


    Fernsehmässig gesehen schliessen sich die Leute immer zu Flüchtlingstrecks zusammen. Mit ungewolltem Wegziehen habe ich glücklicherweise keine Erfahrungen. Und ich sehe mich eher als einfache Sardine denn als grossartiger Hai am Ende der Nahrungskette.


    Ich danke Euch im Voraus für Eure Meinungen zu diesem etwas eventuell ungewöhnlichen Thema. Sehr gerne auch Feedback von Leuten die zur dieser Thematik praktische Erfahrungen haben.

  • In Bosnia haben die ganz gut überlebt, die mit dem Trecker über die Schleichwege weg sind.
    Leichen habe ich nur entlang der Hauptverkehrswege gesehen...
    Ich denke, das man das, wie immer so pauschal nicht sagen kann.
    In diesem Zusammenhang erinnere ich noch mal an Srebenica, da haben sich welche gefreut alles im Tross abzugreifen.


    Gruß


    Tid

  • Meiner Meinung nach kommt's da auf ein paar Faktoren an:
    -----------------------------------------------------------------------
    1. Wie ist mein Mindset => Du siehst Dich selber eher als Schwarmfisch
    2. Wie ist meine "Flucht" aufgebaut => wenn ich das richtig verstehe, fährst Du einen Golf, der evtl. nicht so geländetauglich ist
    3. Kann ich mich wehren => Taucht in Deinem OP nicht auf


    Diese Aufzählung ist nicht als abschliessend und endgültig zu verstehen.



    Meine Sichtweise zu meiner Flucht in der hypothetischen Situation, wo mit Gewalt und Raub zu rechnen ist:
    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    1. Ich werde kein Fahrzeug verwenden
    2. Ich werde so gut als möglich, offenes Gelände meiden (Zielscheibe)
    3. Ich werde mich im Stealth-Mode bewegen
    4. Mehrheitlich in der Nacht
    5. Mein Mindset => Ich bin eher die Kackerlake und wenn's darauf ankommt, mutiere ich zu etwas Grösserem
    6. Auf meinem Ausbildungsplan stehen diverse Kurse in Selbstverteidigung
    7. Ich habe bereits Skills zur Selbstverteidigung, sind zwar ein bisschen eingerostet, aber das Mindset dazu
    ist immer noch vorhanden und brauchbar.
    8. Falls überhaupt, werde ich mich in einer Gruppe von Mitgliedern dieses Forums bewegen, die ich kenne, deren Einstellung
    ich kenne, deren Mind-Set ich kenne, von deren Psyche ich ein Profile erstellt habe.



    Faustregel auf einer Flucht oder eben einer Survival-Situation:
    ----------------------------------------------------------------------
    1. Unter allen Umständen jegliche Form von Auseinandersetzungen oder Kampf vermeiden => Energie sparen, Stress vermeiden
    2. Kampf-Skills nur zum Zwecke der Selbstverteidigung verwenden
    3. Im Hintergrund bleiben und bedeckt halten (man kann auch in einer Gruppe im Hintergrund bleiben)



    Möglichkeiten zur Vorbereitung:
    -----------------------------------
    1. Studieren von geistigen Haltungen eines Widerstandskämpfers, Guerillas, etc.
    2. Studium von: was ist eine geistige Haltung, was ist ein Glaubenssatz, was bedeutet "Wehrbereit"
    3. Studium der Opfer-Rolle und der Täter-Rolle


    Benefit:
    ---------
    Ausstrahlung einer wehrbereiten Haltung
    Ausstrahlung "ich bin kein Opfer"


    Auto-Camouflage auf psychologischer Basis (und wirklich nur, wenn ein SHTF-Fall ist:frowning_face:
    ------------------------------------------------------------------------------------------------
    z.B. Auto verkleiden, dass es wirkt wie ein Dienstfahrzeug der NATO oder einem militärischen Dienstwagen
    ähnelt (vorzugsweise der Landes-Armee, in dessen Land ich mich gerade bewege).


    Disclaimer: Falls irgendein Leser dieses Posts auf die nicht ganz so helle Idee kommen sollte, dies während einer
    Nicht-SHTF-Situation ausprobieren zu wollen, mache ich darauf aufmerksam, dass ein solches Camouflage
    zu einer grösseren Auseinandersetzung mit dem Gesetz und dem Staat führen kann.



    Ich hoffe mal, dass mein Post einige Lösungs-Ansätze und Möglichkeiten oder Denkanstösse bietet....



    meint
    gandroiid

  • Zitat von Sandra;170652

    Auf Schleichwegen unterwegs


    Hallo Sandra,


    Du hast die Nachteile genannt, ich nenne die Vorteile.


    Die schlimmsten Staus haben wir auf Autobahnen erlebt. Links und rechts Leitplanken, Du kommst einfach nicht runter. Meine Frau war mal eine Nacht auf der Brennerautobahn eingeschneit. Sie wäre fahrzeugtechnisch sehr komfortabel weitergekommen, Allradantrieb, Differentialsperren vorne und hinten, Schneeketten im Laderaum, nur sie stand halt im Stau. Blechbüchsen vorn, hinten links und rechts, drum herum Leitplanken. No way. Kein Entkommen


    In einem WTSHTF-Szenarion werden sich die Leute auf Autobahnen und grosse Bundesstrassen stürzen. Das Chaos ist absehbar. Wenn dann noch ein Unfall dazu kommt....


    0 km/h auf der Autobahn und das möglicherweise über Stunden, ist nicht wirklich so prickelnd. Und was die von Dir genannten Hinterhalte angeht, welches Fahrzeug kann ich am leichtesten angreifen? Ein stehendes!


    Landstrassen mit vierstelliger Nummer hast Du meist für Dich, wenn irgendwas im Weg ist, dann schaltest Du halt mal den Allrad zu und fährst über den nächsten Acker.


    Vor allem hast Du - Kartenmaterial vorausgesetzt - das ist dann aber nicht das Navi sondern eher die Topo25, ein riesiges Netz an Feld- und Forstwegen, die auch durchweg mit einem zweiradgetriebenen Fahrzeug befahrbar sind.


    Meint


    Matthias


    P.S. Praxistip: Viele Forstwege in D sind mit Schranken abgesperrt, die zum Öffnen einen Dreikant- oder Vierkantschlüsel brauchen, den natürlich kein Mensch in der Hosentasche hat.


    Ihr solltet also darauf achten dass der Steckschlüsselsatz im Bordwerkzeug die Zwölfkantausführung ist. Zwölf ist durch vier und durch drei teilbar:)
    Passt immer und auf alles.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • @ Sandra


    Wenn Du Dich als Schwarmfisch siehst bist Du wahrscheinlich unbewaffnet und eher defensiv veranlagt. Dann glaube ich wäre der direkte,schnelle Weg in der Kolonne der bessere für Dich und wahrscheinlich für die meisten von uns.


    Schleichwege haben glaube ich nur Sinn wenn man zu Fuß unterwegs ist was aber auch bedeutet das man fast nichts mitnehmen kann und am So dann kein Kfz hat sofern dort nicht eines abgestellt war(gewisses finanzielles Problem). Das erschwert das weiter Auskommen in und nach der Krise ungemein und sollte darum wirklich nur die letzte Option sein.


    Wenn Du natürlich mit einem Unimog beladen mit einigen schwerbewaffneten Mitflüchtlingen unterwegs bist sind Schleichwege das Richtige(Im übrigen wäre das natürlich die bessere Wahl).


    LG Wolfgang


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    @ Matthias


    Nicht für normal aber für Kacke am dampfen ist es sinnvoll einen Ratschensatz mitzuhaben mit dem man die Leitplanken abmontieren und in die Botanik abhauen kann(So man nicht gerade auf einer Brücke staut)


    LG wolfgang

  • Zitat von Isuzufan;170662

    Nicht für normal aber für Kacke am dampfen ist es sinnvoll einen Ratschensatz mitzuhaben mit dem man die Leitplanken abmontieren und in die Botanik abhauen kann


    Hallo Wolfgang, die Dinger sind massiver, als Du denkst.


    Ich habe mal auf der Autobahn einen Verkehrsunfall miterlebt, wo bei einem Autobahnteiler ein Rentner sich nicht für links oder rechts entscheiden konnte, voll in den Fahrbahnteiler gerast ist, 20m Leitplanke ausgerissen hat die dann quer über einer Autobahnspur hing und beide Fahrbahnen blockierte.


    Das Problem hat das THW mit einem Notstromgenerator und mehreren Leuten mit Zweihandflex lösen müssen. Da hättest Du mit einem Ratschensatz nicht mehr wirklich viel gemacht.


    Übrigens ganz interessant, was moderne Airbagtechnologie kann. Ich habe angesichts der Wucht des Unfalls mit einem Todesfall gerechnet, habe dann aber nur ein paar harmlose Schnittverletzungen durch Glassplitter verpflastert. An dem Golf hatten aber sämtliche Airbags ausgelöst.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • @ Matthias


    :kichern: Darum ist eine Benzinbetriebene Trennscheibe auf meiner Einkaufsliste. Gibts ab und zu günstig im Dorotheum zu ersteigern.


    LG Wolfgang

  • Zitat von Isuzufan;170668

    @ Matthias


    :kichern: Darum ist eine Benzinbetriebene Trennscheibe auf meiner Einkaufsliste. Gibts ab und zu günstig im Dorotheum zu ersteigern.


    LG Wolfgang


    [Lokalpatriotismusmodus]


    Da würde ich Dir die von Stihl empfehlen


    [/Lokalpatriotismusmodus]


    Aber ernsthaft Wolfgang, mit einem Gerät von Stihl, egal ob das eine Kettensäge oder ein motorisierter Trennschleifer ist, kannst Du wirklich nichts verkehrt machen. Einfach robust und hält auch bei hartem Einsatz ewig.


    Meint


    Matthias


    (übrigens kein Mitarbeiter von Stihl und daher der Schleichwerbung unverdächtig)

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo zusammen


    Mal einige Faktoren ausgeblendet ....


    Schleichwege sind sicher toll .., was aber mit den Schleichwegen für Motorfahrzeuge ist???


    Das sehen wir jeden Tag um Zürich ..... :grosses Lachen:


    Jeder denkt sich, das muss doch anders gehen. Und in der Zeit der Navis wird das Problem auch nicht besser.
    Denn die alternativen Routen sind schnell berechnet ......., und leider bei hunderten anderen auch.


    Schleichweg ist nicht gleich Schleichweg, ausser es betrifft die Geschwindigkeit die man auf diesen Wegen hat.


    Ernst

  • Ernst hat recht - insbesondere wenn man sich parallel zu Autobahnen bewegen möchte...


    Selbst mein 6 Jahre altes Tomtom hat die Möglichkeiten Autobahnen zu vermeiden, den direkten (kürzesten) Weg zu nutzen und zusätzlich noch unbefestigte Straßen zu nutzen... auf die Idee werden mehrer kommen das auch zu nutzen.


    Was ich an den Leitplanken nicht verstehe - warum sollen die nicht demontierbar sein? Klar halten die ne Menge wenn da wer reinrummst, befestigt sind die doch aber auch nur mit normalen Sechskantschrauben...


    --- Grade kam mir noch in den Sinn mehrere Leitplanken zusammen als "Sandblech" bzw.Notbrücke zu nehmen um den Graben oder die Böschung rechts der Straße zu überbrücken... mit ein paar einfachend Dingen wie Holzklötzen, Spanngurten... sollte dich das durchaus realisieren lassen...zumindest wenn man mehr als einer ist, das dürfte im Stau aber nicht das Problem sein :)


    Davon ab - Wer durch den Forst möchte besorgt sich vielleicht vorsichtshalber einen Schlüssel zu dem Einheitsschloß:


    http://www.grube.de/schweres-s…nheitsschloss-77-126.html


    http://de.wikipedia.org/wiki/Einheitsschloss


    zumindest in D weit verbreitet!


    Auch ist es vielleicht gut investiertes Geld sich eine Universalschlüssel wie zB. den Knipex Twin Key zuzulegen:


    http://www.knipex.de/index.php…arentID=1813&groupID=2015


    Da gibts auch noch andere Hersteller...


    Gruß Endzeitstimmung

  • Zitat von Endzeitstimmung;170681


    Was ich an den Leitplanken nicht verstehe - warum sollen die nicht demontierbar sein?


    Hallo Endzeitstimmung,


    ziemlich massives und übrigens nicht segmentweise verschraubtes, sondern verschweisstes und vernietetes Stahlblech.


    Demontierbar sind die Dinger. Mit einem Radlader, einem Bagger oder einer 230mm-Flex.


    meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • "Schleichweg" ist erst mal relativ. Wenn Sandra für 80 km Schleichweg 1,5 Stunden braucht, dann ist das ganz schön flott. Ich brauch für ne bestimmte Strecke von 100 km in der Regel auch schon 1,5 Stunden + 5 Min. (3/5 Bundesstraße , 2/3 Staats- Gemeindestraße) . Ist die Straße zB wegen Unfall gesperrt sind das für ein paar Kilometer auf Kreis - und Gemeindeverbindungsstraße gleich mal zusätzlich 15 Minuten. Da die potentiellen Ausweichrouten nicht unbedingt neben parallel zu den Hauptrouten verlaufen erhöhen sich die Strecken und reduziert sich die Geschwindigkeit, zumal wenn man sich zwischendrin noch orientieren muß und nicht blind nach Navi fährt. Gut zu befahren sind meist die Verbindungen zwischen größeren Ortschaften, die meist auch ausgeschildert sind, ab ein paar hundert Einwohner, also nicht Weiler - kostet aber Zeit. Ist dann was anderes als relativ gut ausgebaute Staatsstraßen zwischen größeren Dörfern .


    Wenn in Krisenzeiten die GPS Satelitten ausfallen oder abgeschaltet werden, ist wohl mit Navi auch nicht mehr viel los ? Ich frage, da ich kein Navi hab.


    Bei den echten Wald- und Wiesenwegen, die nicht mehr befestigt sind, kanns trotz Karteneintragung gut sein, daß die in einem Acker enden, da man noch ein bißchenwas zum pflügen brauchte. Ansonsten stößt man spätestens nach ein paar Kilometern zumindest auf eine querende Teerstraße. Wenn selbst eine kleine Gemeindestraße gesperrt ist, macht es Sinn , die Sperre auf solchen Wegen zu umfahren. Längere Strecken über Wald- und Feldwege, eventuell unter Umgehung von Ortschaften und Dörfer halte ich für sehr zeitintensiv.


    Bei seiner Schleichwegplanung sollte man auch größere Streckenhindernisse einplanen, die nur einige Übergänge ermöglichen, neben Bergregionen sind das vorallem Flüsse,durchlässiger sind dann schon wieder Autobahnen und Bahnstrecken. Wobei sich bei einer Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke wohl weniger schienengleiche Übergänge finden werden, als bei einer Regionalbahnstrecke.


    Im worst case würde ich zuerst schauen, wie weit ich zuerst auf der Bundesstraße komm. Autobahn gibts eh nicht. Kommts zu nem Stau von der Bundesstraße runter oder umdrehen und dann runter und die Dörfer-Tour. Feld-und Waldweg mit Kompass wär dann wirklich die letzte Alternative.


    Frieder

  • Zitat von frieder59;170697


    Wenn in Krisenzeiten die GPS Satelitten ausfallen oder abgeschaltet werden, ist wohl mit Navi auch nicht mehr viel los ? Ich frage, da ich kein Navi hab.


    Abgeschaltet werden Sie wohl nicht, dazu sind die US- und NATO militärs inzwischen zu stark auf GPS angewiesen.


    Es besteht aber die Gefahr, das das Signal entweder durch den Inhaber (USA) gewollt abgeschwächt, oder verfälscht wird (um z.B. einem militärischen Gegner eine Nutzung zu erschweren) oder eben jener Gegner das Signal verzerrt/stört/verfälscht.


    Die GPS Empfänger im militärischen Bereich (in der NATO) sind ausgerüstet den sog. P/Y-Code zu empfangen. Ich kenne die Details jetzt nicht genau, will trotzdem mal einen kurzen Abriss aus dem gedächtnis geben.


    Der P/Y - Code ist eine anderer Signalalgorithmus als der Zivile bzw. im "Frieden" verwendete C/A-Code, den die Geräte zur Positionsbestimmung nutzen. Der Codeschlüssel (ist glaube ich der Y-Anteil) ändert sich wöchentlich. Ohne diesen Schlüssel ist die Genauigkeit dahin (ich glaube nur noch +/- 1000m).


    Das mag zwar noch reichen um "ungefähr" zu lokalisieren wo man sich befindet, eine Routenführung ist damit aber definitiv nicht mehr möglich.


    Kann sein das meine Info's ungenau oder veraltet sind, dann bitte ich um entsprechende Korrektur (ich denke da an Matthias und T I D) :grinning_squinting_face:

  • Schleichwege sind dem Benutzer in der Regel schon länger bekannt. Da braucht es keine Karten oder Navis. Was nicht schaden kann, ist den vorgesehenen Schleichweg öfter zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten zu befahren um weitere Details und vielleicht saisonale Gegebenheiten zu entdecken.
    Z.B. wo ist Wasser, Möglichkeit zum versteckt parken, ev. ein kleines angelegtes Erdlager, was für Leute und Gebäude gibt es entlang der Strecke usw.

  • Hallo,


    Ein Hinterhalt macht mMn nur an Straßen Sinn, die auch regelmäßig befahren werden. Ansonsten ist der Aufwand zu groß. Vielleicht sollten wir einmal definieren was ein Schleichweg eigendlich ist? Beschilderte Straßen die regelmäßig benutzt werden fallen meiner Meinung nach nicht darunter. Als Schleichweg würde ich eher unbefestigte Feldwege, Hohlwege und Forstwege sehen. Da würde ich die Gefahr eines Hinterhalts aber auch als sehr gering einschätzen. Da macht eine Straßensperre auf Asphaltstraßen mit 4-6 Bewaffneten mehr Sinn.


    Oder sehe ich das falsch?


    Gruß
    Gerald

  • Moin @ll,


    zum ersten:


    Schleichwege ja oder nein, das ist nicht nur eine Grundsatzfrage (die mensch weder in der einen noch in der anderen Richtung final beantworten kann, wie die angeregte Diskussion ja bereits zeigt) sondern auch eine Frage der Verfügbarkeit:


    Wenn, wie von mir beim Einsatz 2002 an der Elbe/Mulde erlebt, eine Naturkatastrophe die Auswahl einschränkt, dann hat sich die Diskussion von vorneherein erübrigt!


    Bei militärischen - egal ob nun klassisch symmetrisch oder wie heute zunehmend asymmetrisch - Konflikten oder "civil unrest" gelten ganz, ganz andere Rahmenbedingungen. Hier trifft sehr, sehr viel von dem zu, was Gandroiid schrieb. (IMVHO ist nur der Teil mit der Selbstverteidigung zu diskutieren, aber das klammere ich jetzt mal bewusst aus!) Dennoch ist es auch hier wieder eine absolute Einzelfallentscheidung, sich "alleine" auf einem Schleichweg zu bewegen oder im (evtl. gesicherten) Konvoi.


    Das einzige, was mit Sicherheit hilft ist Ortskunde, solides Kartenmaterial und gute Kartenkunde...


    Zum Stichwort GPS:


    Mal abgesehen davon, dass die Dinger spätestens ausfallen, wenn der Strom alle ist (bei Fahrzeugnavis dann ein nachrangiges Problem) und ich die Teile eh nicht so gerne mag, weil sie den Benutzer i.d.R. "verblöden", mag ich einfach nicht so gerne von "großer" Technik abhängig sein.


    Weniger Sorge mache ich mir, dass der "Große Bruder" jenseits des Teiches die Dinger auf unscharf stellt. Zum einen, weil sowohl die UDSSR als auch Europa langsam Alternativen aufbauen, zum anderen weil auch das Pentagon nicht mehr mit dem Geld so verschwenderisch umgehen kann wie ehedem. Diese Tatsache hat bereits im ersten Golfkrieg dazu geführt, dass das GPS-Signal auf "präzise" gestellt wurde:


    Das US Militär konnte es sich nicht leisten, "jedem Sergeant" ein militärisches GPS mit Fehlerkorrektur in die Hand zu drücken, es mussten "billige" aus dem Massenmarkt genommen werden. Und schwupps musste auch der letze GI mit einem exakten Signal versorgt werden, sonst findet er seine Einheit nicht wieder...


    Hinzu kommt, dass der Vorteil eines präzisen Navigationssignales gerade in einer asymmetrischen Auseinandersetzung IMVHO sehr überschaubar ist:


    Wer kennt sich in situ besser aus - der "Kämpfer", der aus der Gegend stammt oder der Soldat, der von der NATO (oder wem auch immer) dorthin entsandt wurde?


    Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein Mensch der mir "Böses" will, und in der Region die ich gerade durchquere aktiv ist, vor dem Überfall sein Navi mit der Fluchtroute programmiert... :face_with_rolling_eyes:


    Ich sehe hier wie überall den Grundsatz "Keep Your Mind Open" als wichtig an. Bevor ich falsch verstanden werde:
    Dank an Sandra für das interessante Diskussionsthema. Auch wenn am Ende keine abschließende "richtig oder falsch" Aussage dabei herauskommen wird, ist es gut, solche Grundlegenden Fragen in vielen Richtungen ausgeleuchtet zu haben!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • zum Thema GPS noch mal was aus meiner aktiven Zeit, ist allerdings schon ein wenig her.
    Als wir 1995 mit GPS-Empfängern ausgestattet wurden, da glaubten wir auch immer, das die damals noch genutzte SA (Selectiv Availibility) Geräteintern mittels irgendeines Codes herausgerechnet wird.
    Fakt war dann aber, das wir im Bereich Krypto einen Referenzsender dazu bekamen. dieser wurde im Einsatzgebiet an einem geografisch korrekt referenzierten Ort aufgestellt und sendete dann ein Korrektursignal. als Soldat hatte's Du dann eine zusätzliche Empfangseinheit dabei, die dann mit dem GPS gekoppelt, Deine Position auf wenige Cm genau bestimmbar machte. (für diesen Empfänger gab oder gibt es dann natürlich auch die entsprechende Zerstörungsanleitung etc. ;-)) ) Das Ganze lief dann unter DGPS (Differentielles GPS). Für das Markieren von Wirkbereichen mag das notwendig gewesen sein. Als Soldat im Feld fand ich es wiederum irrelevant, da man damals immer so um die 30m genau hinkam, also in Sichtweite korrekt.
    Zur Bestimmung des Referenzpunktes gab es spezielle Karten der Serie DMG745, die dann Ortspunkte mit genauen Koordinaten auswiesen. ich müsste solchen in meinem Kartenarchiv haben, bei Interesse such ich mal eine raus.


    Gruß


    TID

  • Moin TID,


    danke für Deinen Hinweis. Er erinnerte mich daran, dass es hierzu sogar ein DGPS-Projekt in der Elektronikzeitschrift elektor gab, in dem das Thema zumindest theoretisch abgehandelt wurde.


    Das Verfahren der SA wurde übrigens auch von Herstellern ziviler Navis leicht unterlaufen:


    Blaupunkt koppelte in sein Fahrzeugnavi (Radio) das Tachosignal ein. Der Benutzer musste nach Initialisierung des Gerätes ein mehr oder minder langes Stück Landstraße fahren, vorzugsweise mit einigen Abzweigungen. Nach einigen wenigen Kilometern hatte sich das System eingespielt und peilte die trigonometrischen Punkte einer z.B. Autobahnausfahrt metergenau an...


    Alles kein wirkliches Hexenwerk, damit seinen Schleichweg zu finden. :face_with_rolling_eyes:


    Hurra, wir sind wieder "on topic"... :grosses Lachen: :Ironie:


    Beste Grüße


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Interessantes Thema :Gut:


    Ich denke daß es sehr vom Szenario abhängig ist, ob man Schleichwege verwendet oder nicht.


    Wann kommt es denn zu einer Fluchtsituation der breiten Masse?


    Meiner Meinung nach bedarf es da eines plötzlichen und massiven Ereigniss, wie zum Beispiel einen GAU.
    Ich gehe im Falle eines GAU's davon aus, dass um Panik zu vermeiden, erstmal die Situation runtergespielt wird und genau
    das ist der Zeitraum, den ich nutzen möchte um vor der breiten Masse zu flüchten.


    Genau aus diesem Grund ist meines Erachtens das Sammeln von Informationen und das Einschätzen der Lage aus Preppersicht so wichtig.
    Wer sich in solchen Szenarien auf Bild und Co. verlässt, steht vermutlich mit den Anderen im Stau.


    Wenn man allerdings den Zeitpunkt übersehen hat, wo man sich bei noch relativ ruhiger Verkehrslage absetzen konnte,
    hilft nur noch Flexibilität.
    Dann muss man non Stop die aktuelle Verkehrslage sondieren und just in Time entscheiden, ob man sich z.B. auf die Autobahn wagt oder nicht.


    Im Zweifelsfall würde ich jedoch auf die höhere Reisegeschwindigkeit verzichten, als in einem Stau festzustecken.............................


    LG
    maniacmantis

  • Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben


    Hallo @Sandra!


    Das Wichtigste beim Absetzen ist der Zeitfaktor!


    Bist du rechtzeitig dran, kommst du auch durch. Haust du ab, wenn alle anderen es auch schon kapiert haben, bist du zu spät! :Schlecht:


    Traurig aber (für mich) wahr.


    Grüsse


    Akif


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Hallo @maniacmantis!


    Habe deinen Post nicht mehr gesehen- hätte mir sonst meinen erspart. :peinlich:


    Grüsse


    Akif