Absetzen auf Schleichwegen

  • Zitat von Akif;170812

    Das Wichtigste beim Absetzen ist der Zeitfaktor!


    Bist du rechtzeitig dran, kommst du auch durch. Haust du ab, wenn alle anderen es auch schon kapiert haben, bist du zu spät! :Schlecht:


    Sind die Anderen zu schnell, bist du zu langsam. Das wäre eine Abwandlung des Raser Spruches: Wer bremst verliert.


    Auf der anderen Seite: Massenpanik orientiert sich selten an verlässlichen Informationen oder rationalen Denkprozessen (etwas kapiert haben).


    Meine Szenarien gehen folglich beim atomaren GAU von solchen Panikreaktionen aus, wonach die nächstliegenden Autobahnstrecken im Gefahrengebiet verstopft sein werden, einerseits (a) durch zuviele unorganisierte Flüchtenden, weil die Behörden anderweitig beschäftigt sind bzw. zu spät kommen und (b) es zu (leichten) Unfällen kommen wird, was bereits in Normalzeiten lange Staus erzeugt, im Krisenfall jedoch (c) Ausweichreaktionen und Folgeunfälle.


    Deswegen sind Schleichwege um solche Verkehrsknoten, ob Autobahn oder Bundesstraßen - deren Charakteristik vor Ort oft ähnliche ist: man kommt von den Straßen schlecht runter (Gräben, Leitplanken, angrenzende Flächen wie Äcker, die mit Strassenfahrzeugen nahezu unpassierbar sind.


    Das Thema Schleichwege wirft m.E. sofort und unmittelbar das Vorbereitungsszenario off road auf den Plan. Das muss primär kein off road Fahrzeug sein, sondern alternative Fortbewegung (Fluss, querfeldein zu Fuß, erreichbare Fluchtpunkte mit von dort organisierter Zweit-/Drittphase der Fluchtwege).


    Hauptsache im eigenen Szenario ist die durch erste Phase der Flucht erreichbare, neue Ausgangssituation vorteilhafter zur alten Situation. Etwa "in den Häusern zu bleiben, Türen und Fenster geschlossen zu halten".


    Schneller zu sein als die Anderen, kann leider bedeuten. zu schnell & unüberlegt unterwegs zu sein an einen denkbar schlechten Ort: Stau, Massenkarambolage, immobilen Ort, der mich hindert, dem ursprünglichen Bedrohungsgrund (atomare Wolke) auszuweichen.


    Solche Informationen zu erhalten, wie schlimm es draussen wirklich ist und wie "gut" der Schutz drinnen (zuhause) gewesen wäre, geht auf das Konto Risikoanalyse. Das lässt sich ansatzweise vorbereiten, mit sehr exakten Fluchtrouten, die man ...


    • abfährt und die Zeit stoppt (verschiedene Geschwindigkeiten nach Fahrzeug und Simulation der Verkehrsdichte)
    • bei verschiedenen Wetterverhältnissen > Befahrbarkeit der "verschlammten" Schleichwege
    • unter Berücksichtigung von Teil- und Vollsperrungen der Hauptstrassen
    • sowie Phänomen Rudelführer abroad.


    Mit Letzterem meine ich: einer fährt zügig und planvoll raus aus dem Stau und andere folgen ihm. Sei es weil er ein lokales Kennzeichen hat, einen 4x4 Geländewagen besitzt (Landwirt, Jäger usw.) und die Masse ihm eine "kluge Entscheidung" und Ortkenntnis anrechnet.


    Sehe diese Phänomen öfter im normalen Verkehr, ein Hindernis (Baustelle, langsames landwirtschaftliches oder Sonderfahrzeug usw) wird plötzlich fern ab der Verkehrsregeln umfahren. Einer voran, die Hemmungen der Übrigen sind ausgeknippst, so entsteht in Sekunden ein großes Unfallrisiko. Es genügt im Grund ein Crash, der diesen Verkehrsweg blockiert, damit wird ein neuer Knoten geschaffen, der wiederum umfahren wird usw. Eine Kettenreaktion. :Schlecht:


    Der "Rudelführer abroad" könnt ihr sein. :staunen: Und die Masse folgt euch zu eurem Waldversteck. Abschütteln ? Eine Masse von Panikflüchtenden, die Vollgas geben ? :face_with_rolling_eyes: Bitte auch diese Möglichkeit in eure Fluchtplänen, gerade auf Schleichwegen, mit einbauen.


    Vorneweg auf einem Schleichweg unterwegs zu sein, kann bedeuten, der Erste zu sein. Aber mit einer Gefolgschaft von Verrückten hintendrein dürften selbst auf Schleichwegen plötzlich "Alternativrouten zur Alternative" und kreative Wege aus dieser neuen Krise Bedeutung gewinnen. Anhalten und die Masse ziehen lassen könnte schon an der nächsten Kreuzung einen blockierten Schleichweg produzieren: einer hält an, weiß nicht ob rechts oder links weiter, die anderen fahren auf, umfahren ... siehe oben.


  • Ich nehme an Du meinst das da:
    http://fahrzeuge.dorotheum.com…05077-trennschleifer.html


    Ich werde versuchen sie zu bekommen!


    LG Wolfgang


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Das dazu und etwas reparieren und die Leitplanke kann kommen.


    http://www.stihl.de/STIHL-Prod…schleifscheibe-Stahl.aspx


  • Jau, genau sowas meine ich. Eine Leitplanke ist da übrigens kein Problem mehr. :)


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zum Thema geländetauglichkeit von „Butterbrotautos“:


    Schneefreie Feld und Wiesenwege sind meisten problemlos mit geringem Tempo zu befahren. Geröllhänge meide ich grundsätzlich ähnlich wie Auffahrten über ungemähte und nasse Wiesen. Mit der üblichen Strassenbereifung ist man da einfach am „A..ch“. Auch frisch gepflügte Felder oder verschlammtes Gelände würde ich meiden.


    Aus meiner Sicht sind bei Abfahren fast alle Autos „vierradangetrieben“. Mein übelstes Erlebnis diesbezüglich war die Fahrt über den Arlberpass bei Schneewehen. Bei der Abfahrt begann das Auto plötzlich über alle 4 Räder nach dem Stillstand zu gleiten. Irgendwie haben ich es dann aber geschafft das Auto wieder zum stehen zu bringen. Was aber mehr Glück als Verstand war. Seither gehören Schneeketten auch im Sommer zur Grundausstattung des Kofferraumes.


    Absetzen bei kriegerischen Ereignissen:
    Aus meiner Sicht sind kriegerische Ereignisse vorher zu „riechen“. Allerdings ist es eine Frage des Geldes ob man sich hier rechtzeitig absetzt oder einfach zuwartet und hofft, dass der saure Becher an mir vorübergehen mag. Ab einem gewissen Alter hat man so seine Verpflichtungen und die machen diese Entscheidung auch nicht leichter. Sich ein neues Domizil aufzubauen ist leider nicht ganz gratis und ohne Geld bin ich wahrscheinlich auch nicht überall gerne willkommen geheissen. Flüchtige Oligarchen werden gerne aufgenommen solange der Kontoauszug stimmt. Leider bin ich aber weder Oligarch noch ohne Verpflichtungen.


    Mehr sorgen beim rechtzeitigen Absetzen sind Szenarien wie ein Kernkraftgau oder so etwas in der Richtung.


    Grundsätzlich treibe ich mich überall ein bisschen rum und probiere mir selber ein Bild von der tagtäglichen Lage zu machen.


    Aus meiner Sicht existieren zwei Sorten von Personen:
    solche die nach 50km dem Nachbarn mit Knieproblemen das ganze Gepäck ohne ein Wort abnehmen und tragen und solche die mit weichen Argumenten zur Kameradschaft überredet werden konnten. Sorte zwei würde sich im Notfall auch einen alten Golf 4 längerfristig ausleihen. Und die möchte ich nicht auf den Schleichwegen treffen.

  • Hallo Sandra, es gibt im Off Road Segment eigentlich nur zwei wirklich hässliche Situationen


    Einerseits "Klettertouren" mit Aufstieg grösser 30°. Du siehst nur noch den Himmel durch die Frontscheibe und Du hältst den Kopf auf dem runtergedrehten Seitenfenster, damit Du das Gelände siehst. Vom Gas gehen uns stehen bleiben geht nicht, das wäre es gewesen.


    Noch unangenehmer und meine absolute Horrorerfahrung im Gelände. Die Steilflanke einer Sicheldüne. 45° bis 50° runter. Du musst das tun, was jedem Deiner natürlichen Instinkte widerspricht, Vollgas geben, sonst schlägst Du quer und überschlägst Dich.


    Das Dumme ist, wenn Du im Mai /Juni mittags in der Sahara fährst, die Sonne steht praktisch senkrecht, Du siehst Höhenunterschiede nicht so wirklich und hast kein Gefühl dafür. Da geht es bei einer Sicheldüne halt erst mal gemächlich mit 2-3° Steigung aufwärts, nimmst Du nicht als Steigung wahr, weil Du im Sandgelände ohnehin nicht so genau weisst, wieviel Gas Du zur Überwindung der Geländeschwierigkeiten geben musst - und dann ist da plötzlich ein Kamm und es geht mit 45° abwärts.


    Was haben wir nach einigen solchen Erfahrungen gemacht? War mühsam und hat unsere Tour tageweise auf Fussgängertempo beschränkt. Erkundungstrupp zu Fuss, der die Strecke untersucht und die Fahrzeuge per Funk eingewiesen hat.


    Ziemlich mühselig und umständlich, aber sicher. (Keine Ahnung, wie viele Kilometer ich in der Sahara zu Fuss gegangen bin:))


    P.S. Hier auch ein Tip für das Schuhwerk. ihr braucht solide und atmungsaktive knöchelhohe Wüstenstiefel, in allem anderen entwickelt ihr binnen drei Tagen Fusspilz. Sandalen, obwohl luftig, sind nicht so die richtig gute Idee, wenn der Boden 60 °C heiss ist, Ihr könntet richtig heisse Füsse bekommen:), weil Euch beim Gehen in Sandgelände der Sand unweigerlich in Sandalen reinläuft. Besonders, wenn Ihr mal mittags das Auto ausgraben müsst ...


    Ausserdem gibt es da so ein paar spannende Viecherle, Skorpione (mehrere Dutzend Spezies) oder Sandvipern


    Knöchelhoch übrigens auch deswegen, um das Eindringen von Sand zu verhindern. Wie fährst - nicht gehst -du zu Fuss die Leeseite einer Sicheldüne runter?


    Du stemmst die Fersen in den Sand und lässt laufen. Ein bisserle wie Skifahren



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Morgen zusammen,


    wenn ich hier mal meine Variante vorstellen darf.


    Eher LowTech aber naja^^
    Plan A
    Ich habe letztes Jahr damit angefangen alle Wanderwege, Forstwege, Jägerpfade und gute QueerFeldEin Wege zu erkunden die zwischen den Wohnorten der Familie und den engsten Freunden liegen.
    Da wir ziemlich in der Mitte wohnen ist das ein Radius von ca.25km. Das gibt die möglichkeit sich weitestgehend im Wald zu bewegen und Ortschaften oder Straßen zu vermeiden.
    Die Wege werden dann peinlichst genau auf eine selbst erstellte Karte eingetragen die auch nicht gleich jeder auf anhieb versteht.
    Dazu kommt noch das mir die Schleichwege (in vorm von kleinen Straßen/Abkürzungen) sowieso bekannt sind weil ich teils Beruflich, teils Privat viel im ganzen Landkreis umhergekommen bin und somit alle Winkel hier kenne.
    Soviel zu der zu Fuß Variante bei der man Zuhause (gewohntes Gebiet) bleibt und nur Zwischen den engsten Vertrauten umherzieht. Falls nicht sowieso der Großteil zu uns kommt...
    Plan B
    Wenns weiter Weg gehen soll, ist derzeit noch etwas in Arbeit und basiert im Moment eher darauf mit Karte und Kompass möglichst ungebremst in irgendeine Himmelsrichtung zu verschwinden und alles beiseite zu schieben was nicht willens ist selber Platz zu machen. Aber durch regelmäßige Sonntagsausflüge mit offenen Augen werden bald auch diese Wissenslücken gefüllt sein.
    :grosses Lachen:
    MfG

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Zitat von maniacmantis;170806


    Ich gehe im Falle eines GAU's davon aus, dass um Panik zu vermeiden, erstmal die Situation runtergespielt wird und genau
    das ist der Zeitraum, den ich nutzen möchte um vor der breiten Masse zu flüchten.


    Und wie wollt Ihr den genauen Zeitpunkt erfahren?
    Am wahrscheinlichsten ist es, das was passiert, wenn ich auf Arbeit bin (Job, wo Radio höre nicht möglich ist) oder im Bett und auch sonst
    dudelt kein Radio, ich höre lieber gezielt Nachrichten.

  • Zitat von Crusoe;170867

    Der "Rudelführer abroad" könnt ihr sein. :staunen: Und die Masse folgt euch zu eurem Waldversteck. Abschütteln ? Eine Masse von Panikflüchtenden, die Vollgas geben ? :face_with_rolling_eyes: Bitte auch diese Möglichkeit in eure Fluchtplänen, gerade auf Schleichwegen, mit einbauen.


    Hallo Crusoe,


    das Problem ließe sich mit dem Einbauen von Handicap Passagen auf der Fluchtstrecke lösen;
    d.h. kurze Teilstücke die nur mit dem passenden Fahrzeug UND der genauen Streckenkenntnis
    zu schaffen sind.


    Gruß Andreas

    Rechne mit dem Schlimmsten aber hoffe das Beste. -Arthur Schopenhauer-

  • Nur nochmal meine 2cent.


    Das Thema Hinterhalte ist für mich dahingehend einzugrenzen, dass es nur zu bestimmten Szenarien passt:


    Handelt es sich um eine Flucht vor einer Naturkatastrophe, oder einem ABC-Unfall wird sich niemand auf einem Waldweg auf die Lauer legen, um dort stundenlang auf beute zu warten. Jemand ohne eigenes Fahrzeug wird sich eher in Richtung der Hauptverkehrswege orienteren, um dort schneller voranzukommen.


    Selbst bei einem Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung wird es nicht die erste Amtshandlung der Einwohner abgelegener Gegenden sein, sich auf die Lauer zu legen. Gerade in den ersten Tagen einer Krise sind erstens alle mit anderen Dingen beschäftigt sein und selbst in absolut unvorbereiteten Haushalten wird die Not erst nach ein paar Tagen ausbrechen. Und letztendlich wird erst die Not die Leute zu solch verzweifelten Maßnahmen bringen.


    Und das bringt mich zu einem zentralen Thema: Wenn die Angst groß ist tun Leute verzweifelte Dinge. Wenn z.B. im Norddeutschland eines unserer malerischen AKW die Spreize macht, dann werden viele versuchen durch den Elbtunnel wegzukommen. Diese Röhre ist normalerweise schon ein Staugarant (zur Zeit sogar noch schlimmer) Wenn die Wolke kommt werden Leute bestimmt irrationales tun und z.B. ihren Wagen im Stau stehenlassen und zu Fuß weiterlaufen, was dann dazu führt, dass wir dort nicht mehr über einen Stau, sondern über eine Straßensperrung reden! Wer darin steht kann sich schon Mal als Verlierer sehen.


    Wichtig ist, dass ich mir in ruhigen Zeiten überlege, welche Routen in welchem Fall nutzbar sind und von da her finde ich Sandras Ansatz, solche Routen schon Mal auszuprobieren für sehr sinnig. Und 30 km in 1,5h halte ich für ziemlich gut, wenn ich bedenke, dass bei einer völligen Evakuierung eine solche Geschwindigkeit auf der Autobahn nicht zu erreichen wäre. es reichen ein paar Wagen denen der Sprit ausgeht und schon stehst du ewig für die gleiche Strecke.


    Wichtig ist Imho die zeitliche Komonente. Bin ich vor der Masse, oder mitten drin? Daher gehört für mich, dass ich entweder gut informiert bin und vor der Masse wegkomme, oder mich zuhause einrichte, bis die Straßen wieder frei sind.


    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • in Haiti ging das Geballere keine 24h nach dem Beben los.
    Auch das Denken, ob man nun in der Masse ist, oder eben nicht, passt nach m.E. nicht wirklich, da ich bei einem Totalzusammenbruch davon ausgehe, das es zunächst nur vereinzelt zu Absetzbewegungen kommt. erst mit wachsendem Abstand zum Schadensereigniss wird es meiner Meinung nach zu vermehrten Fluchtbewegungen kommen. (Beispielsweise ausgelöst durch das AKW, dessen Betrieb nicht mehr gesichert möglich ist.)
    Das heißt wiederum, das wir zu diesem Zeitpunkt schon einen allgemein bemerkten Resoourcenmangel haben, der wiederum zu Begehrlichkeiten führt. Sollte man ergo zu Absetzbewegungen gezwungen sein, ist es nach m.E. wichtig, diese möglichst gedeckt vorzunehmen. ein Hinterhalt wird also im Vorfeld durch entsprechende Verhaltensweisen aufgeklärt und umgangen. Ziel ist es, jeden Kontakt zu vermeiden und sich hochdynamisch zu bewegen, bis das große Verenden abklingt, in der Hoffnung, das danach wieder normative Strukturen greifen.
    So habe ich zwar auch mehrere erkundete Notfallunterkünfte, diese bilden aber nur das Rückgrat für die Bewegung, da ich immer davon ausgehe, das die SOs zerstört, besetzt oder anderweitig nicht nutzbar sind.
    Wie das für Städter übertragbar ist, weiß ich leider nicht...



    Gruß


    Tid

  • Nunja ich hör hier immer absetzen, hoch dynamische Bewegung, Hinterhalt usw. Ich kann das irgendwie auf meine Situation so gar nicht anwenden.


    Harmlos sagte es so schön; es ist nicht die erste Sorge der Bevölkerung Hinterhalte zu legen. Das sehe ich auch so. Haiti mag da nen anderes Pflaster sein und mit den Verhältnissen und Mentalitäten in DACH gar nicht vergleichbar. Ich würde so lang wie möglich hier bleiben. Sollte man sich doch absetzen müssen so werd ich sicherlich versuchen kleine Straßen den AUtobahnen vorzuziehen wobei die nächste Autobahn eh 30 km entfernt ist von mir. Absetzen vor allem in den Süden müsste ich mich eh via Landstraßen auf denen ich jeweils auch div. Waldwege nebenbei hätte.

  • Ich gehör zwar nicht zur Gruppe der Wegelagerer, allerdings gehört zu meinem Verteidigungskonzept unter Einbeziehung der Nachbarn, bei einer Versorgungskrise mit der Gefahr umherziehender marodierender Horden , die Zufahrt, bzw. die Abfahrt von der Staatstraße in unser engeres Gebiet durch umgelegte Bäume etc. unpassierbar zu machen . Offengelassen würden dann die kleineren Gemeindeverbindungsstraßen und Wege für Eingeborene.


    Nebst Hinterhalte von Plünderern halte ich manchen Situation auch Kontrollpunkte der Staatsgewalt oder feindlicher Truppen für denkbar , siehe die derzeitigen Gerangel um die Checkpints in der Ukraine . Wenns um die Abriegelung von bestimmten Gebieten oder die Bildung von Demarkationslinien geht , kann ich mir solche Sperren auch auf Wadwegen vorstellen.


    Optimal ist in so ner Situation natürlich ein Gefährt mit Rückwärtsfahrer, wobei sich dann die andern Mitfahrer etwaigen Verfolgern widmen können.


    In so ner Situation wär wahrscheinlich ein motorisiertes Zweirad oder auch ein Fahrrad sinnvoll, da man möglciherweise die Sperre vorher ieht , als man gesehen wird, und quasi ins Unterholz wegkippen kann.


    Bezüglich etwaiger Sperren und Hinterhalte dürfte es dann noch komplizierter werden, wenn man den Anhänger hinten dran hat.


    Erkenntnis mal wieder :


    es gibt nicht den optimalen Schleichweg für die Flucht/absetzbewegung, sondern es kommt mal wieder auf die jeweilige Gesamtsituation an.



    Frieder

  • Also: Meine Erfahrung ist die, dass unser Straßennetz (z.B. hier im Rhein-Main-Gebiet) schon hoffnungslos überfordert ist, wenn nur Montags morgens der Berufsverkehr rollt. Sobald dann auf einer der Hauptverkehrswege (Autobahn) ein Unfall passiert, bricht der Verkehr recht schnell zusammen. Da mag ich gar nicht daran denken, was im Katastrophenfall geschieht… :crying_face:

    Tue ich jetzt aber trotzdem mal: Wenn sich zwei Millionen Menschen auf den Weg nach Norden machen, weil z.B. in Biblis im Kernkraftwerk (oder bei unseren französischen Nachbarn in ihren modernen Hochleistungsreaktoren) etwas schiefgelaufen ist, dann geht auf den Autobahnen sehr schnell gar nichts mehr. Allerdings sind dann auch die Bundes–, Landes- und Kreisstraßen sicher in wenigen Minuten übervoll. Ein Unfall und der Verkehr bricht auf diesen Nebenstrecken zusammen.

    Das Ausweichen auf Wald- und Forstwege dürfte aber auch wenig erfolgversprechend sein: Wir haben inzwischen so viele SUV-Fahrer, dass sicher viel zu viele auch auf die Idee kommen, Quer-Feld-ein zu fahren. Und da reicht dann, wie oben schon geschrieben, schon einer, der nicht weiß, ob er an einer Gabelung rechts oder links abbiegen soll und Du stehst mitten im Wald und kommst nicht mehr weiter, weil es sich auch da staut…

    Die Flucht mit einem Auto scheint mir nicht sonderlich attraktiv. Hat schon mal jemand übers Fliegen nachgedacht? Sorry, dass wäre wohl wirklich etwas weit off-topic …

  • Zitat von Arnsburger;171107



    Die Flucht mit einem Auto scheint mir nicht sonderlich attraktiv. Hat schon mal jemand übers Fliegen nachgedacht? Sorry, dass wäre wohl wirklich etwas weit off-topic …


    Naja, kommt drauf an...Wenn Du z.B. an einen Tragschrauber/Gyrokopter denkst, ist das garnichtmal soooo unrealistisch und wäre evtl. sogar einen eigenen Thread wert.


    Die Preise für einen guten gebrauchten gehen so bei 40.000 € los. Die Lizenz kostet glaube ich irgendwas zwischen 10.000 - 20.000€ (je nach Kosten der Flugstunde und Landegebühren), sagen wir summa sumarum < 80.000 € für Fluggerät und die Lizenz, Versicherung usw. usf. . Allerdings kannst du halt nur begrenzt Personen (außer dir max. 2 weitere PAX möglich, wimni) und Ausrüstung/Fluchtgepäck mitnehmen. Das ist sicherlich ein ganzer Batzen Geld (nicht zu vergessen das du immer noch eine entsprechend vorbereitete Fluchtlocation brauchst), da Du nicht viel mitführen kannst.


    Aber gehen wir von (Worst Case) 3h Reichweite mit 120km/h aus, hast du mit 300-350 km (alles sehr konservativ gerechnet) schonmal einen ordentlichen Weg zwischen dich und den Stau im Fluchtgebiet gelegt. Und die 120km/h wirst du wohl bei einer Massenflucht im KfZ nur erreichen, wenn Du einer der ersten bist, der davon erfährt und in der Nähe der Autobahn wohnst....


    Wenn Du dort dann z.B. ein Bug-out-Vehicle mit entsprechender Ausrüstung deponiert hast, kann es dann vermutlich ohne das Verkehrschaos weiter gehen, sofern der sichere Ort nicht ohnehin schon erreicht ist.


    Für Prepper die in solchen Szenaren denken (und über das nötige Kleingeld verfügen) sicherlich eine bedenkenswerte Alternative und (im hinblick auf die zu erwartenden Kosten) garnichtmal soooo abefahren wie ich finde....

  • Zitat

    Hat schon mal jemand übers Fliegen nachgedacht? Sorry, dass wäre wohl wirklich etwas weit off-topic …



    So unrealistisch finde ich das auch nicht, da bin ich mit De_Ba_Be einer Meinung.
    Ich gebe zu noch nicht näher an diese Möglichkeit gedacht zu haben,
    aber wenn ich gerade darüber sinniere...
    ...mein Nachbar ist zb. Pilot, und ein kleiner Flughafen ist in meiner unmittelbaren Umgebung.


    :peinlich:

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Absetzen auf Schleichwegen?


    Mit diesem Thema habe ich mich intensiv auseinandergesetzt.
    Aber nur für den Weg von meiner Arbeitsstätte bis zu meinem Erstwohnsitz.


    Strecke Luftlinie: ca. 77km
    Zu Fuß auf Wegen: ca. 90km, also etwa 2 Tage Marschleistung (GHB ist darauf ausgelegt)
    Mit dem Auto direkt auf der üblichen Strecke: 112km


    Wenn möglich und nötig, würde ich ein bis drei Tage warten um dann mit dem Auto heim zu fahren.
    Sollte das Warten aufgrund der Lage (z.B. ABC Problematik) nicht möglich sein, werde ich sofort auf erkundeten Nebenstrassen in Richtung Heimat losfahren.
    Die festgelegte Strecke ist zum einen nahe an der geplanten Fußmarschstrecke, aber auch immer in der Nähe zur vorhandenen Bahnlinie. Ab Stadtgrenze nur noch Nebenstraßen.
    Detailliertes Kartenmaterial (1:50.000) und gespeicherte GPS Koordinaten (Wegepunkte) würden mir die Orientierung erleichtern.
    Wenn es mit dem Auto nicht mehr weitergeht, bleibt es an Ort und Stelle zurück.


    Ich denk mal, es könnte auf die eine oder andere Art klappen. Improvisieren und körperliche Leistungsfähigkeit ist halt angesagt.


    Tsrohinas

  • Hallo,


    gerade letzte Woche auf dem Weg zur Arbeit: Ich fahre auf dem Autobahnzubringer. Alles noch normal.
    Kurz vor der Auffahrt selbst steht ein Polizist und auf meiner Auffahrt kommen die Autos von der Bahn zurück. Unfall.
    Notgedrungen also in die andere Richtung auf die Bahn und auf der Hauptstrasse zurück. Da schon Stau, obwohl 5 Minuten vorher alles noch normal war.


    Es hat also auf der Hauptstrasse innerhalb 5 Min. 5km zurück gestaut!


    Nächste Abzweigung weg. Trotz Fahrverbot und wegen Baustelle gesperrter Strasse etwa 20 Fahrzeuge hinter mir her!
    Ich darf da fahren, da ich dort Wohne, daher wusste ich auch, dass man trotzdem neben der Baustelle durchkommt. Aber die Anderen?


    Nächste (kleine) Hauptstrasse das selbe Bild: Schritttempo. Also nach hundert Meter wieder weg auf eine ganz kleine, unbeschilderte Strasse. Da war ich dann plötzlich alleine.
    Nach einer schönen Feld- Wald- und Wiesentour war ich eine Stunde später bei der Arbeit. Normal hätte ich 10-15 Minuten.
    Ein weniger ortskundige Kollege hatte 3 Stunden. Auch er versuchte Schleichwege, aber solche die auch etliche andere, bzw. deren Navi kannte!


    Mein Fazit: Schleichwege sind nur mit wirklich sehr guter Ortskenntniss (bin in der Gegend aufgewachsen) wirklich eine gute Lösung.
    Ob man so viele Alternativrouten wirklich nur Rekognoszieren kann ist für mich fraglich.


    Weiter:

    Zitat von Crusoe;170867


    sowie Phänomen Rudelführer abroad.


    Mit Letzterem meine ich: einer fährt zügig und planvoll raus aus dem Stau und andere folgen ihm. Sei es weil er ein lokales Kennzeichen hat, einen 4x4 Geländewagen besitzt (Landwirt, Jäger usw.) und die Masse ihm eine "kluge Entscheidung" und Ortkenntnis anrechnet.


    Genau das ist passiert. Solange ich in eine halbwegs logische Richtung fuhr. Als ich dann genau in die andere Richtung abbog ist mir keiner mehr gefolgt.
    Aber bei einer Flucht wo die anderen ja davon ausgehen, dass man selbst auch weg will?


    Was ich gefährlich finde, ist sich auf seinen 4x4 Geländewagen zu verlassen.
    Ohne genaue Ortskentnisse einfach mal Querfeldein mag im flachen Land ja möglicherweise noch funktionieren.
    Aber versucht das mal im Emmental oder in den Voralpen (in den Alpen ist das runterfahren von der Strasse oft von vornherein nicht möglich).


    Selbst vermeintliche Nebensträsschen und Wege, möglicherweise bei noch bei Nacht, können da leicht zur Falle werden:
    http://www.20min.ch/news/kreuz…6666#showid=27974&index=1


    Ganz generell bin ich, der vielgehöhrten Meinung zum Trotz, sehr skeptisch gegenüber einer (vor-) eiligen Flucht.
    Bei einer Flucht lasse ich fast alles was mir lieb und teuer, und ev. auch sehr nützlich, ist zurück. Selbst mit einem grossen Anhänger (den ich ja möglicherweise auch noch irgendwo stehen lassen muss)
    Genauso verlasse ich meine mir am besten vertraute Umgebung, wo ich mich ja auch vorbereitet habe.
    Was wenn ich die Situation falsch eingeschätzt habe und die Kacke auch am sicheren Ort oder unterwegs dampft? Dann stehe ich nur mit dem was ins Auto passt der selben Herausforderung gegenüber.


    Zum oft zitierten AKW- oder Chemie GAU: Das letzte was ich tun würde, ist mich überstürzt mit dem BOB ins Auto zu setzten.
    Die Zeit die mir bleibt, bis ein allfälliger Fallout bei mir ist, würde ich nutzen um möglichst viel meiner Habe dicht zu verpacken (2x Mülltüten). In Fukushima konnten die Leute später unkontaminiertes (!) Habe aus ihren Häusern holen.


    Danach ab in den Luftschutzkeller und auf die ordentliche Evakuierung warten.
    Bzw. in die nächste Zivilschutzanlage, welche wahrscheinlich eh unterbesetzt sein wird, da wenn mal die ersten fliehen sich der Herdentrieb einstellt.
    Die Luftfilter da halten länger als meine paar Maskenfilter. Das selbe gillt selbst für eine gut abgedichtete Wohnung!


    Sollte der ganze Staat auch zusammengebrochen sein und keine Evakuierung erfolgen, kann ich später, wenn der Run vorüber ist (und sich der Fallout gesetzt hat oder die Wolke verflüchtigt), immer noch mit Maske ins Auto sitzen und wegfahren.
    Es ist immer einfacher auf eine stehende Kollone aufzufahren, zu wenden und sich eine Alternativroute zu suchen als aus einer auszubrechen.


    Grüsse, Gresli

  • Wenn ich in der Nähe eines AKW wohnen würde, würde ich bei Hinweisen auf Störungen oder gar einen Gau sofort weg.
    Ansonsten würde ich befürchten, daß ich vielleicht wegen möglicher Kontamination einen bestimmen
    Sperrbereich nicht mehr verlassen soll, darf, kann.


    Da helfen dann wahrscheinlich auch Schleichwege nicht, wenn man dann doch per Autokennzeichen als AKW-Nachbar identifiziert wird.


    Frieder

  • Zitat von frieder59;171190

    Wenn ich in der Nähe eines AKW wohnen würde, würde ich bei Hinweisen auf Störungen oder gar einen Gau sofort weg.
    Ansonsten würde ich befürchten, daß ich vielleicht wegen möglicher Kontamination einen bestimmen
    Sperrbereich nicht mehr verlassen soll, darf, kann.


    Da helfen dann wahrscheinlich auch Schleichwege nicht, wenn man dann doch per Autokennzeichen als AKW-Nachbar identifiziert wird.


    Frieder


    Was heißt denn: In der Nähe eines AKW wohnen?


    20 - 40 - 60 - 100 - 200 km?


    Windrichtung, auch unter Berücksichtigung ungewöhnlicher Windrichtungen?



    Sei mir nicht böse. Ich denke, es gibt in Mitteleuropa keinen Ort ohne potentielle Gefährdung bezüglich Atomkraftwerk-GAU. Mögen prozentuale Unterschiede in den Warscheinlichkeiten bestehen.


    Tsrohinas

  • Zitat von frieder59;171190

    Wenn ich in der Nähe eines AKW wohnen würde, würde ich bei Hinweisen auf Störungen oder gar einen Gau sofort weg.
    Ansonsten würde ich befürchten, daß ich vielleicht wegen möglicher Kontamination einen bestimmen
    Sperrbereich nicht mehr verlassen soll, darf, kann.


    Ist diese Angst real? Ist das in den bekannten Fällen, Fukushima und Tschernobyl, geschehen? Macht das überhaupt Sinn?
    Ganz abgesehen von der Machbarkeit einige hundert Quadratkilometer mit hunderttausenden, vielleicht sogar Millionen Leuten, abzuriegeln.


    Aber da Du vermutlich nicht der einzige bist der so denkt, wirst Du auch nicht der Einzige sein der unterwegs ist.


    Grüsse, Gresli