BOB light - Wieviel BOB ist nötig

  • Ich möchte euch hier mein Konzept vorstellen:


    Voraussetzungen an meinen :
    Es sollte ein relativ leichter unauffälliger und vielseitiger Rucksack sein, der auch im Alltag mal mitgeführt werden kann. Darin sollten einige essentielle Werkzeuge, wie Messer, Schraubendreher, Zange, Lampe, Feuerzeug enthalten sein. Etwas Erste-Hilfe Bedarf, Wetterschutz, Schlafkomfort, Wasser und Nahrung für ca. 3 Tage. Ich rechne nicht damit mein Haus Hals über Kopf verlassen zu müssen und dann für längere Zeit mit diesem auskommen zu müssen.


    Umsetzung:
    Beim Rucksack entschied ich mich für den 5.11 Rush24 (schwarz), welcher mir aufgrund der vielen Taschen und Fächer und Molle-Schlaufen gut gefiel. Der gepackte Rucksack ist im Kofferraum meines Wagens untergebracht, direkt daneben liegt ein Schlafsack (Lestra Arctik Extreme) welcher bei Bedarf einfach unten angehängt wird. Der Rucksack ist so gepackt (Packliste siehe unten), dass das Hauptfach nahezu leer ist, um im Alltag und im Bug-Out-Fall noch Platz für weitere Gegenstände zu haben(ca 20l frei). Der Rucksack wiegt so keine 10kg.


    Packliste:
    - Ponco US-Style
    - Biwaksack (Lestra)
    - Regenjacke (5.11 Packable Jacket)
    - 1 Paar Trekkingsocken
    - Multifunktionshalstuch
    - Handschuhe (Mechanix Fast Fit)
    - Sonnenbrille

    - Messer (Bear Grylls Ultimate)
    - Miniaxt (Fiskars X5)
    - Wasserfilter (Miniwell L610)
    - Leatherman M.U.T. (mit Bitsatz)
    - Pfefferspray
    - Knipex Stift Schaltschrankschlüssel mit Stromprüfer
    - Victorinox Messerschärfer
    - Feuerzeug (BIC)
    - Stirnlampe (Petz Tikka Plus 2)
    - Taschenlampe (Nitecore EA4) + Ersatzbatterien
    - ca. 10m Schnur ( 5mm)
    - Nadel + Faden
    - Karte der Umgebung
    - ca. 200€ Bargeld (kleine Scheine, Münzen)

    - Kochset (Optimus Crux Lite mit Terra Solo Kochset) + 100g Gaskartusche
    - (Light my Fire)
    - 2x 0,5l Wasser
    - 1 Fertiggericht
    - 2 Pck. “Panzerkekse”
    - 1 Wurstdose
    - 1 Pck. Erbswurstsuppe
    - Kaffee- Teetütchen
    - Zuckertütchen
    - div. Müsliriegel
    - Kaugummi

    - Zahnputzset
    - Rasierset
    - Deo-Spray
    - 2 Pck Taschentücher
    - Microfaser Handtuch
    - kleines Erste-Hilfe-Set mit Pflaster, Verband, Einweghandschuhe, Globuli
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    Mein wird regelmäßig benutzt, z.B. wenn ich mit dem Hund einen längeren Sparziergang mache, nehme ich ihn mit und kann mir unterwegs nen Tee, oder was zum Essen zubereiten. Bei Tagestouren oder Kurztrips benutze ich ebenfalls diesen Rucksack und packe dann halt noch frische Brotzeit und Wechselklamotten dazu. Immer mit dem guten Gefühl doch auf etwas mehr vorbereitet zu sein als meißtens nötig. Meine Frau hat fast die selbe Ausstattung im Kofferraum ihres Wagens.


    Was haltet ihr davon? Habe ich etwas wichtiges vergessen? Habe ihn schon mehrfach erprobt und bis jetzt sind mir noch keine gravierenden Punkte aufgefallen. Ich persönlich denke, diese Ausrüstung reicht vollkommen aus um sich mal ein paar Tage durch unser dichtbesiedeltes Gebiet schlagen zu können. In einer Notsituation ist m.E. ein schnelles und einigermaßen unauffälliges Vorankommen wichtiger als üppige Mahlzeiten, federweicher Schlafkomfort und drei Satz Wechselwäsche...

  • Du hast lediglich 1L Wasser dabei, eine extra Feldflasche oder so sehe ich nicht. Dir fehlt es hier an der Möglichkeit Wasser zu filtern.
    Du bist so immer auf Supermärkte (falls noch offen) oder öffentliche Brunnen (in der Hoffnung das diese nicht kontaminiert sind) angewiesen.
    Außerdem ist die Menge an Essen, welche Du bis jetzt eingepackt hast, deutlich zu wenig.


    Das sind jetzt mal meine Hauptkritikpunkte.


    Grüße und Glück ab!


    ACD

  • Hallo Biwak Tourist,


    Deine Liste ist definiv tauglich,


    nur, ich habe Zeit meines Lebens weder eine Sonnenbrille noch eine Stirnlampe gebraucht.


    Was mir bei Deiner Ausrüstung fehlt, das ist vor allem ein vernünftiges EH-Kit


    Da würde ich mal als Inhalt für eine Basisausstattung (EDC, Rucksack) vorschlagen:


    50ml Betaisodona
    2 Verbandpäckchen
    2 Mullbinden
    2 sterile Wundauflagen
    1 Rolle Heftpflaster
    1 Paar Latexhandschuhe


    Und bei der Ausrüstung ganz simpel ein grosses Schweizer Taschenmesser, wo ich im Notfall auch mal die Drehbank oder den Fusionsreaktor ausklappen kann.:face_with_rolling_eyes:


    Meint


    Matthias


    Änderung: Tippfehler beseitigt

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Biwak Tourist;171909


    Habe ich etwas wichtiges vergessen?


    ISO-Matte o.ä.


    Wasser würde ich mehr mitnehmen.

  • Seife ist wichtiger als Deo-Spray.
    Durchfall-Stop-Tabletten
    Tabletten gegen Fieber und Kopfschmerzen.
    Für mich persönlich ist auch eine elastische Binde wichtig, sollte man auf der Flucht mal mit dem Fuß umknicken.
    Auch eine kleine Flasche Desinfektionmittel ist wertvoll.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -


  • Gilt der Miniwell L610 nicht mehr als Wasserfilter?


    Ansonsten prima Zusammenstellung- wenig ist oft mehr! Schleppen sollte man das Zeug ja auch noch und nicht jeder ist Triathlet.


    LG Wolfgang

  • Zitat von KUPFERSALZ;171929

    Ich würde noch eine Isomatte mit in den Kofferraum legen. Vor allem im Winter ist das extrem wichtig.


    M E I N E Meinung zu Isomatten:


    Nice to have am Campingplatz aber in einem BoB hat sie nichts verloren. Wenn Du wirklich abhaust, dann wohl meist durch Waldgebiet und da hab ich solange meine Beine noch OK waren nie eine Iso gebraucht. Tannenzweige isolieren und federn wunderbar.
    Das von Matthias beschriebene EH Set wäre das einzige was ich wirklich auch dazu empfehlen würde.


    LG Wolfgang

  • Hallo Biwak-Tourist,


    Gute Liste-für mich Wichtig eine Taschenlampe oder Stirnlampe wie du beschrieben hast-Vergiess die Ersatzbatterien nicht.


    Isomatte ist auch gegen das Auskühlen Wichtig,geht schneller als man Denkt.


    Gruss Kraftwerk

  • @Isuzufan:


    Das Anlegen einer, im Isolationwert gleichwertigen Unterlage aus natürlichen Meterialien ist, so das denn überhaupt möglich sein sollte, immer mit einem erheblichen Zeit- und Energieaufwand verbunden.
    Ferner hinterlässt man unnötige Spuren.
    Eine gute Thermarest wiegt um 1kg und ist relativ platzsparend zu transportieren... :)



    Gruß



    TiD

  • Wo steht der Rucksack die meiste Zeit? Sollte er im Fahrzeug stehen, dann könntest Du einen 5l Wasserkanister (weithals) für 6 Euro deponieren. Dazu eine Flasche Romin Wasserentkeimung für 4 Euro und 200 Liter Ergiebigkeit.


    Als Kompaktnahrung werden momentan diverse Fertignudelgerichte in Richtung Hüttengaudi beworben. Mit Emmentaler Gouda oder irgend einem anderen fetten Käse. Die drehen so um 700 kcal und Kosten zwischen 99 ct bis 1,49 Euro.


    Als Snack vom Aldi die neuen, kleinen Studentenfutter und Frucht-Nuss Mischungenin 5x20 Gramm Packungen. Bin mir nicht ganz sicher 500 kcal für 1.30 Euro oder so.

  • TID


    Unnötige Spuren sind das sicher aber da ich ja kein Verbrecher auf der Flucht bin sehe ich das nicht als so tragisch an.
    Und andere Flüchtlinge werden sich wohl kaum die Zeit nehmen auf Spurensuche zu gehen und sie anschließend zu verfolgen.


    LG Wolfgang

  • Wenn man gezwungen ist, mit einem Rucksack durch die Wälder zu verlegen, dann muß der Segen schon extrem schief hängen.
    Da stellt sich für den Menschen im BugOut, also für den, der sich hastig zurückzieht, schon die ggf. überlebenswichtige Frage, wie er die eigene Bewegung möglichst ohne Spuren durchführt.
    Ferner ist es eine Frage der Energie, die der Flüchtende aufwenden muß um den Isolationsstandard zu erreichen. alle Kalorien, die da reingehen, fehlen um dem Organismus gesund zu erhalten.
    Ich bin mir sicher, das dieser BOB dem Träger das Überleben im Winter zwar prinzipiell ermöglichen könnte, das er aber spätestens nach der ersten Nacht abbrechen wird, wenn er das unter SHTF-Bedingungen im Januar oder Februar testet.





    Gruß



    TID


    PS:
    Habe gerade noch mal nachgelesen und gehe daher davon aus, das Für den Ernstfall der BOB um die jahreszeitlich nötigen Dinge ergänzt werden kann.

  • Hallo,
    ist das nicht zu wenig Essen für 3 Tage? (Ich glaub das hat weiter oben schon wer erwähnt) Vielleicht noch Salz und Pfeffer mitnehmen, dann schmeckt es gleich viel besser.


    Gruß
    Gerald

  • Zitat von Isuzufan;171924

    Gilt der Miniwell L610 nicht mehr als Wasserfilter?


    Du hast zwar Recht, aber ist es Dir auch möglich das nicht provozierend oder süffisant zu formulieren?


    So zum Beispiel:

    Zitat


    Hey ACD. Du hast den Miniwell übersehen, da ist doch der Wasserfilter.


    Du musst echt ne Menge Freunde haben... :peinlich:


    Ansonsten bleibt die Aussage gleich: Zu wenig Wasser, zu wenig Nahrung für 3 Tage und keine richtige stabile Flasche.


    ACD

  • Hallo,
    Als Ergänzung noch eine 3l Faltflasche und diese Fertiggerichte aus dem Supermarkt. (so wie Travellunch nur bedeutend billiger)
    Kostenpunkt so um die 20€ denk ich mal.


    Gruß
    Gerald

  • hallo Gerald,
    die Fertiggerichte aus dem Supermarkt haben nicht annähernd etwas mit den Travellunchderivaten zu tun, da sie im Gegensatz zu diesen optimiert sind, was einen geringen Energiegehalt angeht.
    Maggi nudeln mit Thomatensauce : 200Kcal bei Zubereitung mit Öl.
    Adventurefood Curry. :470kcal einfach so...


    Bei der Krisennahrung ist doch n.m.E. der größtmögliche Energiegehalt der wesentliche Faktor.



    Gruß


    Tid

  • Hallo,


    die Fertiggerichte würde ich a) unbedingt auf geschmackliche Eignung testen und b) überlegen, ob sie nicht zu schwer sind bei zu wenig Kalorien. So liefern z.B. die bekannten Fertiggerichte von Buss bei 300g Einwaage meist nur um die 300 kcal.
    300g Spaghetti liefern dagegen das Dreifache, nämlich 1.050 kcal. (Beim Vergleichen immer aufpassen, dass man kcal und kJ nicht verwechselt.)


    D.h. ein 500g Beutel Spaghetti hat 1.750 kcal - bei Fertiggerichten müsste man sechs Packungen a 300g mitschleppen, um auf die gleiche Kalorienzahl zu kommen. Nachteil bei den Nudeln ist halt, dass man einen 1,5- besser 2-Liter-Topf mitnehmen muss. Der Gewichtsvorteil macht das IMO aber locker wett.


    Klar könnte man das Fertiggericht auch kalt und ohne zusätzliches Wasser verzehren, aber das ist auch nur ein Scheinvorteil. Für die schnelle Energiezufuhr "on the fly" würde ich auf hochkalorische Spezialnahrung zurückgreifen (auf Erdnussbutter-Basis z.B.). Ansonsten würde ich das Vorhandensein von Wasser als zweitwichtigste Überlebensvoraussetzung nach Atemluft einstufen und Fluchtszenarien entsprechend der Verfügbarkeit von Wasser planen. D.h. Etappenziele müssen Wasserversorgung haben (Bach, Fluss, See etc.). Lieber stecke ich mehr Aufwand in die Wasseraufbereitung, als dass ich die Mitnahme von grösseren Wassermengen einplanen muss (zu Fuss). Bei Szenarien mit Fahrzeugen etc. kann man natürlich Wasser in ausreichender Menge mitnehmen.


    Grüsse


    Tom

  • So oder so, er hat zu wenig TID.
    Besser 200kcal als 0kcal am dritten Tag, meinst Du nicht?


    Ganz davon abgesehen ist der Preis / kcal - Verhältnis bei den Fertiggerichten deutlich günstiger als bei Travellunch.


    Grüße und Glück ab!


    ACD


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    tomduly


    Und die Spaghetti kocht er dann mit seinem einen Liter Wasser oder isst sie trocken?

  • @ACD


    In dem aufgezeigten Setup ist das, denke ich, unbestritten. da er aber ja noch viel Platz hat kann er das dann ja dort ergänzen.
    Ich persönlich stehe garnicht so auf die Fertiggereicht und versuche Gewichtsplatz für konventionelle Lebensmittel zuschaufeln, da im Ernstfall wohl keine Spezialnahrung mehr verfügbar sein wird.



    Gruß



    TID