Medikamente selber machen

ACHTUNG! Diese Themen und Beiträge behandeln Gesundheitsthemen. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keine Arztdiagnose! Die Themen und Beiträge werden nach bestem Wissen und Gewissen (vorwiegend von Laien) erstellt. Der Betreiber des Forums kann Fehler, veraltete oder unvollständige Informationen oder womöglich gesundheitsgefährdende Inhalte nicht ausschließen und übernimmt keine Haftung für Folgeschäden, Verletzungen, usw. jeder Art die durch Anwendung der abgebildeten Informationen bei Ihnen oder Dritten womöglich auftreten. Die Nutzung dieser Informationen erfolgt auf eigene Gefahr!
  • Ciao zusammen.


    Ich mache mir verschiedenstlich Gedanken über unsere moderne Medizin und wie anfällig wir werden, wenn die nicht mehr ist.


    Ein einfacher Blinddarm oder ein Schnitt im Finger kann via Sepsis zum Tod führen.:staun:


    Man könnte jetzt sagen, dass jeder von uns dafür eine ausreichend gefüllte Hausapotheke hat oder einen guten ersten Hilfe Kurs besuchen kann.
    Aber alles sterile Material, jedes Medikament und jedes Nähset, etc. ist irgendwann aufgebraucht. :crying_face:


    Was dann?


    Muss ich dann einfach elendiglich zu Grunde gehen ab einer Nichtigkeit? Das kann doch nicht sein.


    Ich möchte daher bei euch allen anfragen, was ihr für natürliche Heilmittel kennt.
    Ich meine Kräuterkunde, das Wissen um Elixiere, selbstgemachte Salben, Wickel, etc.


    All die wunderbaren Heilmittel von Mutter Natur welche unsere Vorfahren (wenn auch nicht die direkten) noch kannten und nutzten.


    Ich wäre auch an Links für Lehrbücher, etc interessiert.



    Danke schon jetzt
    Monk



    PS: Falls es bereits einen Tread dazu gibt bitte linken, hab bisher nix gefunden.

  • You make my day...


    Wenn es so einfach wäre brauchte man das ganze heutige Zeugs nicht..


    Und ja wenn es nichts mehr gibt musst du elend zu Grunde gehen.


    Nur ein natürliches AB das so wirkt wie sagen wir mal Co-Amoxicilin wäre der Hammer. Nur leider gibt es das nicht.



    Meine Mutter hat noch die Erfindung des Penizillin mit erlebt und wie ihre Schwester gerettet wurde weil Amerikaner gnädiger Weise ihr welches verabreicht hatten (kurz nach dem Krieg)... Man hat heute völlig vergessen wie es ist ohne... Und mit Pflanzen kommt man nicht weit.

  • Dazu einige Fragen:


    Für was sind denn so viele verschiedene Arten Planzen auf der Welt, wenn sie zu nichts nütze sein sollen?


    Und wie um himmelswillen hat es die Menschheit nur geschafft, bis in die heutige Zeit hinein zu leben ohne Medizin?
    Medizinisches Pharmawissen gibt es erst kurze Zeit, im Vergleich wie lange es schon Menschen gibt.


    Wahrscheinlich sollte man die heutige Medizin und das alte Pflanzenwissen kombinieren.
    Echter, handgemachter Wegerichsirup hat mich schon oft gerettet, wenn ich fast erstickt bin beim Husten.


  • Stimmt alles wenn du Durchschnitlich bis 30 Jahren leben willst.


  • 1. Niemand hat gesagt, dass Pflanzen keinen Nutzen/Wirkung haben.
    2. Die moderne Medizin ist in ihrer Wirkung trotzdem nicht mit diesen, bzw. nur ausgewählten Pflanzen und zwar in Zubereitungsformen, die man so nicht im heimischen Wohnzimmer hinbekommt, zu vergleichen.
    3. Die Menschenheit hat nicht aufgrund der Pflanzenwirkung überlebt, sondern obwohl sie nur die Pflanzen gehabt hat. Die (Säuglings)Sterblichkeit und das Durchschnittalter im Verlauf der Zeit sind dafür ja sehr offensichtlich (Anm: Nicht nur die Medikamente, sondern auch allg. Hygiene und vor allem Impfungen).
    4. Du magst das so empfinden, aber zum einen ist ein Bericht noch kein empirischer Beweis und zum anderen kann ich dir als Notfallmediziner garantieren, dass für lebensbedrohliche Atemnot mehr als Wegerichsirup notwendig ist. Was nicht heißt, dass er dir nicht gut tun kann. Wenn er dir hilft, nimm ihn weiterhin zu dir. Nur halt bitte nicht Äpfel und Birnen vergleichen.


    Gute Nacht

    Take care!

  • Hallo zusammen


    Danke an die Mediziner für die fachliche Unterstützung.


    Es gibt Sachen der Natur die helfen gesund zu werden. Aber gegen gewisse Sachen helfen halt nur wirklich die Chemiedinger.


    Es ist so, das dürfen wir nicht einfach so verschweigen. Viele Dinge haben wir der westlichen Medizin zu verdanken dass wir so alt werden.


    Aber wir müssen es auch verdanken dass wir tolle Dinger hingezüchtet haben.


    Das ist nicht nur der Medizin zu verdanken, das schafft die ganze Lebensmittelindustrie ......., och sich schweife ab uns sprenge den Beitrag.


    Sorry, wenn Bedarf machen wir einen eigenen Beitrag auf.


    Ernst

  • Hallo Brötliduft,


    die vielen Pflanzen sind ganz bestimmt nicht zu dem Zweck auf der Welt, um uns mit Medizin zu versorgen.
    Das wäre teleologisches (vom Wunsch-Ziel her gerichtetes) Denken, welches auf evolutionär entstandene Lebewesen nicht zutrifft.


    Im Gegenteil haben sich viele heutige Pflanzen nur deshalb gegen ihre Konkurrenten durchgesetzt,
    weil sie potente Gifte gegen Fressfeinde (zu denen auch wir gehören) entwickelt haben.


    Rein zufällig können bestimmte Gifte in bestimmter Dosis manche unserer Krankheitserreger stärker schädigen als unsere Körperzellen.
    Diese Dosis aus Naturdrogen genau hinzukriegen, ist u.U. schwieriger, als den reinen, naturidentischen Wirkstoff chemisch zu synthetisieren.


    Also kommen wir nicht am Wiederaufbau einer chemisch-biotechnologischen pharmazeutischen Industrie vorbei.


    Und wie die Menschen früher ohne "Chemie" überlebt haben?
    Sie haben bis zu 12 Kinder bekommen, von denen dann die Hälfte noch in der Jugend krepierte und mit viel Glück zwei selbst erfolgreich Kinder großgezogen haben.


    Ansonsten sehe ich es als vorrangig an, die Wirksamkeit der Antibiotika durch fachgerechten Einsatz möglichst lange aufrecht zu erhalten und zugleich an Alternativen zu forschen, etwa Phagentherapie...


    Und ein breites, evidenzbasiertes Gesundheitswissen in der Bevölkerung schon ab dem Kindergarten zu fördern.

  • Vielen Dank für eure Beiträge und die Diskussion bzgl. "moderner" vs. "alter" Medizin. :Gut:


    Ich bin mir sehr bewusst, dass sich viele Krankheiten ohne die moderne Medizin einfach nicht heilen oder lindern liessen. Das ist diskussionslos zu akzeptieren.


    Ich will versuchen meine Absicht mit meinem Tread etwas deutlicher zu wiederholen:


    Ich möchte einen Wissenszuwachs an "altem" Heilwissen, für den Fall, dass SHTF, oder ich im Wald verloren gehe, und mir was zustösst.
    Ich will einfach nicht dasitzen müssen ohne Medikamente und absolut keine Ahnung haben was ich tun könnte, um meine Überlebenschancen zu erhöhen. :confused:


    Daher bitte fleissig weitermachen! :lachen:



    MfG


    Monk

  • Das Problem es gibt wirklich nicht sehr viel. Viele Krankheiten heilen von selbser und diejenigen die wirklich Gefährlich sind, da gibt es leider keine mir bekannte Naturheilkunde die etwas bringen würde.


    Es gibt schon die eine oder andere Sache die zb bei Depression oder Asthma funktioniert. Aber wer eine Herzinsuffisienz mit Digitalis (die Pflanze) behandeln will sollte sich bewusst sein das er mit dem Feuer spielt.

  • Ich versuche Beschwerden erst mit Kräuter zu behandeln, und wenn das nicht geht mit der chemischen Keule. Als gutes Hilfsmittel hat sich die Klosterheilkunde herausgestellt, da auch gesagt wird, welche Wirkstoffe medizinisch anerkannt sind.
    Hat auch eine Anleitung für Elexiere, Wickel, Tees und Bäder drin. Gekauft bei Weltbild, ist aber schon eine Weile her.


    [ATTACH=CONFIG]20031[/ATTACH]

  • ZB:


    Johanniskraut Extrakt hat in Studien die gleiche Wirksamkeit bewiesen wie klassische Antidepressiva. Hingegen hat es auch Nebeneffekte wie eine sehr ausgeprägte Sonnen Intoleranz. Das Proble fängt dan an um ein etwas standardisierten Extrakt hin zu kriegen.

  • Hallo Monk, warum willst Du Dich mit "altem Heilwissen" belasten?
    Es ist deshalb "alt", weil es überholt, mit allerlei magischen Vorstellungen verquickt und vielfach widerlegt ist.


    Ich habe mich auch jahrzehntelang für Heilkräuter interessiert und damit herumexperimentiert.
    Leitfaden war dabei für mich "Das Lexikon der Heilpflanzen" von Pahlow, der wenigstens studierter Apotheker ist,
    was man von Hildegard von Bingen u.a. nicht behaupten kann.


    Leider war die Wirkung der Heilpflanzen bei meinen ständigen Erkältungen/Bronchitis nahe null bzw. nur bei äußerst starker Dosierung spürbar, die sich dann aber wegen der hochkonzentrierten ätherischen Öle negativ auf Verdauung und Kreislauf ausgewirkt haben.


    Mittlerweile fackel ich bei solchen Infekten nicht lange (kann ich mir wegen voller Berufstätigkeit nicht leisten),
    sondern gehe zum "Schulmediziner", lasse mir eine eindeutige Diagnose erstellen, um welchen Erreger es sich handelt,
    und wenn gegen den bestimmte Antibiotika helfen, nehme ich die vorschriftsmäßig.


    Ich habe früher auch schon stark blutende Schnittwunden, die ich mir beim Sensenschärfen zugezogen habe, mit zerkauter Schafgarbe und Eichenrinde gestillt, kann aber heute über meinen damaligen Leichtsinn bezüglich Tetanus- und Gasbrand-Infektion nur mit dem Kopf schütteln.


    Gegen Dein oben befürchtetes Szenario würde ich folgende Gegenmaßnahmen ergreifen:


    1. Erste-Hilfe-Wissen aktualisieren und üben, sowie sich über die Selbstdiagnose- u. medikation rezeptfreier Medikamente bei häufigen Gesundheitsstörungen informieren.
    2. zuhause und bei eigenen Reisen die üblichen Vorsichtsregeln beachten und nach ärztlicher Empfehlung einen ausreichenden Medikamenten- und Hilfsmittel-Vorrat zusammenstellen, der auch für längeren Versorgungsunterbruch ausreicht.
    3. für einen laufend nach STIKO-Empfehlungen aktualisierten, dem persönlichen Risikoprofil angepassten Impfschutz sorgen.
    4. bei wirklich tiefergehendem Interesse Pharmazie- und Medizinvorlesungen etwa als Gasthörer oder im Seniorenstudium hören.
    5. durch politisches Engagement dafür sorgen, dass unser Rettungs- und Gesundheitswesen so krisenfest ausgestaltet wird, dass es die größtmögliche Widerstandsfähigkeit gegen Katastrophen aller Art besitzt und solche Szenarien wie oben von Dir befürchtet nahezu ausgeschlossen sind.

  • Unabhängig davon ob man an die Kraft der "glaubt", sind diese Pflanzen
    noch verfügbar wenn die Apotheke längst abgefackelt ist.


    Gerade in Sachen Tees und deren eigener Herstellung, kann man sich nicht genug Wissen aneignen.
    Denn ebenfalls Extrakte aus Heilpflanzen haben ihre Berechtigung.
    Auch ein Skill den man im WTSHTF Fall zum verkaufen oder tauschen von Ware nutzen kann.


    Tolles Thema :Gut:

  • Sehr interessantes Thema, ich denke wir sollten differenzieren. Wenn wir in der extrem unangenehmen Situation wären, dass die Versorgung mit Arzneimitteln ausfällt, gäbe es für mich 3 Ansätze das ganze versuchsweise in den Griff zu bekommen:


    1. Man wendet sich Naturheilkunde zu und versucht mittels mehr oder weniger heimischer Pflanzen Arzneistoffe zu extrahieren um die fehlenden Wirkstoffe zu ersetzen. Dabei sehe ich das Problem, dass man Größtenteils nur Mittelchen gegen Befindlichkeitsstörungen bekäme, ernsthaftere Erkrankungen wird man damit nicht großartig beeinflussen können.
    Eine Außnahme würde das (alkoholische) Extrahieren von Digitalis aus dem Fingerhut gegen "Herzschwäche" darstellen, aber das beschreibt auch gut die Probleme der Methode, man hätte zwar einen Wirkstoff aus der Pflanze gelöst, aber in welcher Dosierung? Digitalis hat eine sehr kleine therapeutische Breite, bei dem einen Menschen hilft 1mg/d sehr gut, bei dem selben ist man mit 2mg/d schon in der Vergiftungserscheinung, dies abzuschätzen bedürfe Analytik.


    Ähnliches gälte z.B. für Atropin, THC,...


    2. Man stellt Arzneistoffe selber her und/oder gewinnt diese zurück.
    Was das Thema angeht stünden Antibiotika, insbes. Penicillin sehr hoch auf meiner Wunschliste, es dürfte möglich sein gewisse Arzneistoffe, mit einem hohen Reinhaltsgehalt selbst herzustellen, wenn na etwas Ahnung von Chemie und die entsprechenden Grundsubstanzen/Anleitungen hat. Entsprechende Anleitungen könnte man zB. in der Biochemie/Verfahrenstechnik/Pharmazie finden, häufig lernen die Studenten in den Praktika so etwas in vereinfachter Variante und die Anleitungen sind "idiotensicher" schließlich müssen wir Studenten ja damit klar kommen... um mal ein Beispiel zu geben: Thurgovia teilte vor einigen Wochen dieses PDF mit dem Forum: http://www.biotec.rwth-aachen.…s/pdf/09%20Penicillin.pdf es ist ein Universuch der in diese Richtung geht aber leider nicht ganz für uns umsetzbar wäre, soweit ich das beurteilen kann.
    Des Weiteren soll es möglich sein Penicillin aus dem Urin zurück zu gewinnen, also wenn man nur begrenzte Mengen hat, diese sozusagen zu recyceln.
    Alles interessante Ansätze aber es bleibt das Problem mit dem Reinheitsgrad, den Nebenprodukten die man eventuell mit synthetisiert...


    Ähnliches gälte für "Basismedikamente" wie Insulin, Schmerzmittel,...


    3. Ansatz man schaut zurück und zweckentfremdet Stoffe.
    Ein gutes Beispiel hierfür wäre, das in einem langen Ausfall der Infrastruktur die Narkosen wieder mit (industriellem) Äther gemacht werden statt einer balancierten Anästhesie mit 4 Wirkstoffen wie es heute üblich ist, nicht besonders schön diese Vorstellung aber besser als nichts.



    Ein Thema das mich seit Jahren interessiert, zu dem ich aber leider noch nichts konkretes beitragen kann.
    Fazit: wir brauchen dringend einen Pharmazeuten/Biochemiker mit Spaß am experimentieren :winking_face:

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Zitat von Frequenzkatastrophe;187298

    Sehr interessantes Thema, ich denke wir sollten differenzieren. Wenn wir in der extrem unangenehmen Situation wären, dass die Versorgung mit Arzneimitteln ausfällt, gäbe es für mich 3 Ansätze das ganze versuchsweise in den Griff zu bekommen:


    1. Man wendet sich Naturheilkunde zu und versucht mittels mehr oder weniger heimischer Pflanzen Arzneistoffe zu extrahieren um die fehlenden Wirkstoffe zu ersetzen. Dabei sehe ich das Problem, dass man Größtenteils nur Mittelchen gegen Befindlichkeitsstörungen bekäme, ernsthaftere Erkrankungen wird man damit nicht großartig beeinflussen können.
    Eine Außnahme würde das (alkoholische) Extrahieren von Digitalis aus dem Fingerhut gegen "Herzschwäche" darstellen, aber das beschreibt auch gut die Probleme der Methode, man hätte zwar einen Wirkstoff aus der Pflanze gelöst, aber in welcher Dosierung? Digitalis hat eine sehr kleine therapeutische Breite, bei dem einen Menschen hilft 1mg/d sehr gut, bei dem selben ist man mit 2mg/d schon in der Vergiftungserscheinung, dies abzuschätzen bedürfe Analytik.


    Ähnliches gälte z.B. für Atropin, THC,...


    Man macht es wie damals. Wenn du anfängst gelb zu sehen, ist es Zeit die Digitalis Dosierung zu reduzieren. Oder bei Colchicin (ein sehr gutes entzündungshemmendes Mittel), sehr, sehr langsam auf dosieren und wenn man anfängt Durchfall zu haben zurück dosieren.


    Diese zwei Beispiele zeigen wie schwierig das Thema ist und wie eng der Grad zwischen heilen und töten ist mit solchen Sachen. Dann bin ich mir nicht sicher ob das mit dem Tauschgeschäft so gut geht wenn man sich in der Dosierung geirrt hat.

  • Hi !


    Darf ich einen kleinen Einwurf wagen?


    Es wird immer so flott von "Schulmedizin" gesprochen. Im gleichen Atemzug dann "Alternativmedizin". Aus meiner Sicht beides falsch, das eine ist keine gute Alternative und das andere ist abfällig und abwertend.
    Ich weiss ja wie ihr das meint und ich unterstell hier niemandem was, aber ich möchte Euch ein wenig sensibilisieren, dass der Begriff der Schulmedizin, vor Allem in der Zeit des Nationalsozialismus, sehr eindeutig und in einer Art und Weise gebraucht wurde, den man nicht unterstützen kann.


    Ich bitte Euch mal den Wikipedia-Artikel Schulmedizin


    und


    Neue Deutsche Heilkunde


    zu lesen.


    Interessierten sei auch der Artikel
    Medizin im Nationalsozialismus


    und auch der Artikel über das Heilpraktikergesetz Heilpraktigergesetz bei Wikipedia.
    ans Herz gelegt.


    Aus meiner Sicht ein Skandal, dass dieses Gesetz, unterzeichnet von A. Hitler, Rudolf Heß, Wilhelm Frick und Bernhard Rust nach wie vor Grundlage der Heilpraktiker in Deutschland ist.


    Nun ja. ich will es hier nicht politisch breittreten, aber ich würde mir wünschen, dass man vor Gebrauch von Begriffen sich die Mühe macht, diese in einen Zeitgschichtlichen Kontext zu stellen...
    Es mag auch nicht mehr in die Zeit passen, sich Gedanken über die Herkunft der Worte zu machen, aber ich bin da irgendwie altmodisch.


    Gruß, Almi

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • Die Herstellung wichtiger Medikamente wird wahrscheinlich die Fähigkeiten vieler Menschen übersteigen, ebenso wird es in Krisenzeiten wohl privat kaum möglich sein geeignete Labore zu betreiben. Man kann realistisch gesehen nur auf ein paar Hausmittel zurückgreifen.


    Da wären zum Beispiel:
    Wasser mit Salz zur Nasenspülung, wird mancher auch von seinen Kleinkindern kennen.
    Spitzwegerich gegen Insektenstiche (Hilft nur gegen die Hautreizung!)
    Pfefferminztee gegen zu hohe Körpertemperaturen
    Honig oder Sirup gegen Halsschmerzen und Hustenreiz
    Holzkohle gegen Durchfall und teilweise auch bei diversen Vergiftungen.
    Gewürznelken gegen Schmerzen in der Mundhöhle


    Und sicher noch vieles mehr, wobei man aber auch einmal grundsätzlich sagen muss das 99% aller Hausmittelchen von "Oma" und Alternativmittelchen aus dem Internet nicht mehr bringen als wenn ein Zauberer um das Krankenbett hüpfen würde. Selbst wenn sie wirken, dann fast nie so gut wie Alternativen aus der Apotheke. Wer im Internet dazu sucht und Begriffe wie "Schulmedizin" ausfindig macht, kann die Quelle eigentlich schon wieder verlassen, das ist fast immer ein klares Indiz für Esoterikhumbug. Am besten man testet diverse Hausmittel selbst (mit dem nötigen wissenschaftlichen Abstand) oder sucht nach wissenschaftlichen Studien dazu, wobei man selbst da sehr kritisch vorgehen muss da es immer wieder, vor allem aus den USA unseriöse Studien zu "Hausmittelchen" gibt die völlig unseriös geführt sind. Auch sind Esoteriker, vor allem in Deutschland ebenfalls an vielen Unis aktiv und verfälschen dort recht effektiv Ergebnisse, mischen Wissenschaft mit Aberglauben und vermitteln dadurch falsche Informationen an Laien. (Lesetipp Gwup & Scienceblogs)


    Vorräte anzulegen scheint hier wesentlich effektiver als sich auf irgendwelche Kräuter zu verlassen deren Wirkung, vor allem im Rohzustand eher ungewiss ist. Sollte eine Krisenzeit die Vorräte überleben muss man wohl oder übel nach Medizinern, Chemikern und Ausrüstungen sowie den nötigen Ressourcen suchen damit diese wieder aktiv an der Herstellung von gängigen Medikamenten arbeiten können insofern das möglich ist.


    DocAlmi
    Man sollte schon den historischen Bezug dazu kennen. Das Heilpraktikergesetz mag sich heute aus wissenschaftlicher Sicht so lesen als hätte man im Dritten Reich diese damit gefördert, jedoch muss man wissen das damals noch allerlei Scharlatane durch die Lande zogen die nirgendwo gemeldet oder gar als solche Heilpraktiker "betitelt" waren! Das Gesetz sollte hier mehr Ordnung schaffen, extreme Gauner abschrecken (Registrierung) und damit deren Tätigkeiten transparenter machen, auch wenn es danach noch propagandistisch ausgeschlachtet wurde, was allerdings auf Unwissen und Fehlinformationen sowie die Kriegslage zurückzuführen ist. Persönlich würde ich Homöopathie und "Heilpraktiker" ebenfalls sofort per Gesetz verbieten wollen, müsste jedoch eingestehen das man damit wohl einen "Alternativmedizinischen Untergrund" schaffen würde. Wodurch ich letzten Endes dann doch dazu neigen würde den Aberglauben lieber besser zu überwachen. Auch heute wäre es schön wenn sich Energetiker, Irisdiagnostiker, Pendler, Rutengeher, Kartenleser, Wahrsager und ähnliche Scharlatane registrieren müssten. (Kleinkriminellengesetz? :kichern: ) Ich bin mir sicher das man damit schon die Rentengelder vieler Senioren bewahren könnte und bei Aufdeckung der Machenschaften wahrscheinlich eine bessere Strafverfolgung anbieten könnte!


    Das ganze Thema, bzw. die damalige Förderung in Kriegsjahren bringt mich jedoch auf ein anderes "Heilmittel". Den Placeboeffekt! Vor allem in Krisenzeiten sollte man sich damit vertraut machen und ev. ein paar Mehltabletten im Schrank haben.

  • Guten Morgen !


    Jetzt will ich doch mal was Konstruktives beitragen.
    Gestern habe ich mit meiner Schwester ( Apothekerin) telefoniert und das Thema mal angesprochen.
    Ein paar Synthesen wird man schon hinkriegen meinte sie, mit ein paar Gläschen und etwas Hitze.
    Ein paar Tees kann man sammeln und ein paar "durchaus wirksame" Hausmittelchen gibts auch noch.
    Dazu ein paar alkoholische, ölige oder wässrige Auszüge, etwas Heilpflanzenanbau, Opium, Hanf, Heroin und Crystal Meth würde ja jetzt schon Laienpharmazeutisch verarbeitet.
    Allerdings, meinte sie...


    1.) Es wird schwer die Ausgangsstoffe in entsprechender Reinheit zu beschaffen. Meine Schwester meint, diese Stoffe würde in einer gesetzlosen Krisensituation viel eher zum Waffenbau verwandt werden. ( Sprengstoffe, Gifte etc. )


    2.) Es ist viel leichter, bereits existierende Medikamente in pharmazeutischen Fabriken zu stehlen und zu verkaufen.


    3.) Plünderungen von Apotheken, Krankenhäusern und Depots seien viel effektiver zur Medikamentenbeschaffung als das mühevolle Selberherstellen.


    4.) Ihr sei kein Krisenland bekannt, in dem Medikamente hergestellt würden.


    5.)Ihr seien eher Krisenländer bekannt, in der selbst basalste Medikamente Mangelware seien. In Syrien gibt es in einigen eingeschlossenen Städten z.B. keine Antibiotika mehr. Dies läge nicht an der mangelnden Fähigkeit welche herzustellen, sondern an der Unverfügbarkeit von Ausgangsstoffen. ( denn könnten diese eingeführt werden, könnte man gleich kistenweise Antibiotika einführen...)


    6) Oft würde in der Not auf Unwirksames zurückgegriffen. Es würde Geisterheilungen, Schamanismus, Esoterische Ansätze aber auch alle möglichen Tees und Kräutlein in Umlauf gebracht, die einer gestandenen Pharmazeutin die Haare zu Berge stehen ließen. O -Ton meine Schwester: " Aber in so Situationen hat der "leise Wissende" eh keine Chance, da gewinnt der "dumme, charismatische und laute". Das sei schon in Friedenszeiten bei unheilbar Kranken zu beobachten, da wird lieber viel Geld für Scharlatanerie ausgegeben als sich mit dem eigenen Ableben zu beschäftigen, was sinnvoller wäre...


    Soweit meine Apothekerschwester.


    Gruß Almi

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono: