Zitat von Varus;189833Ich würde mir gerne einen passenden Rucksack kaufen kann mich aber nicht entscheiden, vor allem aufgrund der verarbeiteten Materialien.
Was ist besser Cordura, Polyester, Nylon oder doch was anderes?
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Muss der Rucksack ein 200€ Teil von Maxpedition, Tasmanian Tiger o.ä. sein oder tuts auch einer für weniger bzw für 55€? Die meiste Zeit steht so ein Rucksack ja meist in der Ecke aber wenn es drauf ankommt will ich mich nicht, auf möglicherweise billig verarbeitetes Material verlassen müssen.
Ich rate zu bewährten Outdoor Rucksäcken. Und zum Verzicht auf "tactical" Design. Aus taktischen Gründen, dazu gibt es Diskussionen/Threads.
Gründe:
- Die Qualität von Reiserucksäcken von bekannten Herstellern ist ausreichend.
- Verbreitung auf dem Markt und Auslaufmodelle garantieren regelmäßig günstige Angebote.
- Der Funktionsumfang - Taschen, Zugriff, Tragekomfort bei Gewicht - ist gegeben.
- Die Optik erlaubt unauffälliges Tragen, für die Vorbereitung, den Alltag, das Übungswochenende usw.
Wer auf military Stil steht, unbedingt das Molle will/sucht/braucht bitte, dann kommt nur ein Militärrucksack in Frage. Und zwar ein echter, optisch wie in der Qualität. Dann heisst es Geld in die Hand nehmen, kompromißlos und sich evtl. Jahrzehnte darauf einlassen, gute Qualität wird man notfalls selbst reparieren oder reparieren lassen.
Mein Reiserucksack in der Preisklasse 200 DM war nach 20-25 Jahren runter, wurde am Ende doch unansehnlich und etwas Neues stand an, diesmal 200 € Preisklasse, das geht m.M. dann in Ordnung, wenn der Gegenwert stimmt. Als Fluchtrucksack für wenig Volumen und zum Volumen passendes Gewicht dürften 75-125 € reichen bei Neuware, ich besitze mehrere kleinere Rucksäcke, mein großer lässt sich komprimieren und dann noch sehr bequem tragen, Tragegewicht ist auf 25 kg und mehr ausgelegt.
Wird ein Rucksack ausschließlich als Backup in die Ecke gestellt, dient nur als Tragebehälter für den Fluchtfall, dann must du ihn trotzdem probetragen, diese Sicherheit willst du ja gerade einkaufen, dass er funktioniert, ggf. über Tage und zum Beispiel mit unterwegs aufgenommenen +5 Liter oder +10 Liter Wasser, um Trinkwasser zu haben, sich zu waschen usw.
Ein Billigrucksack kann - ohne eine Regel daraus zu machen - selten ein Extragewicht von 10 kg vertragen, ohne sehr unbequem zu werden.
Alternative sind Aussengestellrucksäcke, siehe die Diskussionen hier im Forum dazu. Einmalig relativ hohe Kosten ~ 150 € plus wasserdichten Taschen oder eine Schraubtonne, doch du bleibst flexibel, schraubst notfalls Räder an oder schwimmst damit durch einen Fluß, das Alugestell biete ausgezeichnete Befestigungspunkte, leichtes Gepäck für einen Wochenendtrip kannst du am günstigsten Punkt anbringen und sogar auf Bergtouren gehen usw.
Wichtiger als das Gefäß halte ich den Inhalt, spare lieber am Rucksack als dass auf wesentliche Inhalte verzichten must, wer ungewohnt ist im draussen übernachten, sollte m.M. mehr Geld für Schlafunterlage und warmen Schlafsack ausgeben. Eine durchgefrorene Nacht und der nächste Tag bringt nur Leiden, falls einem der Speck auf den Rippen fehlt, reagieren wir Zivilisationsgeschädigte umgehend mit Erkältungskrankheiten und das Marschziel am Tag schwindet auf den verengten Blick: wann ist Pause ?
Wer schon Tage am Stück gelaufen ist unter Zeitdruck, der gibt sehr gerne Geld für Ausrüstung aus, die ihm hilft statt ihn zu bremsen.
Bei einem Budget für den gesamten Fluchtrucksack unbedingt auf Ausgewogenheit achten. Im Forum stehen viele Tipps und Bezugsquellen, nimm dir die Zeit zu Lesen.
P.S. Schuhe ! Leichtes Gepäck > leichte Schuhe. Schweres Gepäck > Stützende, eher schwere Schuhe.