Ebola Vorsorge!

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  • Im Endeffekt stell sich hier dann doch die Frage, wie bei allen Szenarien: wann ist der Zeitpunkt, sich einzuigeln.
    Es bringt ja nicht viel, die Kinder aus der Schule zu nehmen, Du selber gehst aber noch zur Arbeit und schleppst die Krankheit nach Hause ein.

  • urania: Falscher Thread! Deine Sorge hat nichts mit der unmittelbaren Vorsorge gegen Ebola zu tun.


    Edit: und mein Dislike bekommst du, weil du den selben Text vorher schon in einem anderen Thread gepostet hast!

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!



  • Hallo Frieder,


    die Ironie ist mir keineswegs entgangen, aber so ist es doch. Ich habe einmal gelesen, dass seit Beginn der schriftlichen Geschichtsaufzeichnung so rund 800 Weltuntergänge vorhergesagt wurden.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • hallo Matthias,


    das Aussterben der Menschheit ist ja nicht gleich ein Weltuntergang


    Wenn ich mit Weltuntergängen rechnen würde , würde ich nicht preppen.


    Aber wenns im Jammertal noch grausliger wird, dann bitte mit ner ordentlichen
    Ausstattung bis zum bitteren Ende.


    schöne Grüße


    Frieder

  • Zitat von frieder59;190996

    hallo Matthias,


    das Aussterben der Menschheit ist ja nicht gleich ein Weltuntergang


    Hallo Frieder,


    Du hast ja in Deinem Beitrag eine ganze Reihe praktischer Vorschläge gemacht, um Dein individuelles Infektionsrisiko zu senken. Jedem dieser Vorschläge stimme ich zu.


    Andererseits, Rückblende auf den "schwarzen Tod" am Ausgang des Mittelalters, wo noch kein Mensch auch nur eine Idee von Infektionsprophylaxe hatte. 30% der Bevölkerung in Europa fielen der Pest zum Opfer. Die Fortexistenz der Menschheit stand nie in Frage.


    Stellen wir uns nur mal vor, Europa wäre damals vollständig entvölkert worden. Dann hätte irgendwann mal ein indianischer oder afrikanischer Kolumbus diesen Kontinent entdeckt und seine Leute hätten ihn (wieder)besiedelt.


    Auch wir als Spezies sind erstaunlich robust, was allein schon die Tatsache zeigt, dass wir (homo sapiens) seit rund 20.000 Jahren die Welt vom Polarkreis bis hoch in die Arktis bevölkern.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)


  • Die Angst von urania ist doch begründet und hat definitiv was mit Vorsorge zu tun.

  • @ Simka:
    Das lässt sich für Prepper ausrechnen...


    angenommen, du hast Vorräte für 30 Wochen, dann kannst du bei 8 Milliarden Menschen mit dem einigeln anfangen, sowie 8 Millionen infizierte weltweit gezaehlt werden... (Unter der Annahme, dass wir eine Verdopplung alle drei wochen haben). Hast Du Vorräte für 60 Wochen, könntest Du Dich scon jetzt einigeln... (8000 Infizierte).


    übrigens, die aktuellen Werte der WHO finden sich hier: http://www.who.int/csr/disease/ebola/situation-reports/en/

  • Ich hänge hier mal eine Frage an bzgl. Vorsorge:


    Mir geht es um die Aufstockung von Einmal-Schutzkleidung. Reichen z.b. bei Ebola Einmal-Schutzanzüge der Kat 3, Typ 5+6 aus (inkl. EN 14126 natürlich) oder sollte man Typ 3,4,5 und 6 nehmen?
    Ist der Schutz da in Bezug auf Ebola oder andere Erreger deutlich besser oder ist das sinnvoll? Da liegt ja auch preislich eine recht große Spanne.


    Welche Einmal-Handschuhe würdet ihr empfehlen? Nitril-Handschuhe?



    Legend, hofft als Laie auf fundierte Antworten :)

  • Legend: wovor willst Du Dich schützen? Es macht einen Unterschied, ob Du einen Ebola-Toten aus seinem Haus zum Krematorium schaffen musst, einen potenziell Infizierten, der zusammengebrochen ist, zum Treatment Center bringen willst oder lediglich durch eine Gegend spazieren willst/musst, in der es Ebola-Erkrankte geben könnte.


    Will sagen, für einen "statischen" Infektionsschutz reicht alles, was den Zugang von Flüssigkeiten etc. zu Deiner Körperoberfläche verhindert. Notfalls ein Regenmantel. Musst Du dagegen unter Vollschutz körperlich arbeiten, versagen so ziemlich alle Schutzklamotten nach kürzester Zeit. Ich verwende gerne Nitrilhandschuhe bei öligen Arbeiten am Unimog, weil man sich danach die aufwändige Reinigung der Finger ein Stück weit erspart. Aber die Erfahrung zeigt auch, dass so ein Einweghandschuh bei mechanischer Belastung innerhalb kürzester Zeit und ohne Vorwarnung versagt. Genauso ist es mit der Kombination von Mundschutz und Schutzbrille: unter körperlicher Anstrengung dauert es Minuten und die Brille beschlägt innen. 90% der Träger nehmen sich dann die Schutzbrille ab, wischen sie mit den Handschufingern aus und setzen sie wieder auf...


    Ich war ein paar Jahr lang als Pflegehelfer tätig, hab dabei auch isolierte Tbc-Patienten betreut. Wenn ein Patient in schlechtem Zustand ist, dann kommt es unweigerlich zu sehr innigem Kontakt zwischen Patient und Pflegeperson. Alleine das Aufsetzen eines Bettlägerigen erfordert vollen Körpereinsatz. Ist der Patient ein aktiver Ausscheider von Erregern, hat man diese dann unter Garantie an der gesamten Schutzkleidung dran. Das kunstgerechte Ausschleusen aus der Iso, das Umziehen ohne "cross contamination" ist ohne einen zweiten Helfer praktisch nicht sauber machbar. Strenggenommen muss man sich in einer Schleuse mit Desinfektionsmittel abduschen (lassen) und dann nach der Einwirkzeit in der Schleuse aus den Klamotten raus. Dann ist man für einen Moment ungeschützt und hofft, dass die Desinfektion der Schutzklamotten 100% war und dass auch in der Schleuse nichts infektiöses mehr ist. Praktisch nicht machbar. Spätestens an den Schuhsohlen findet sich noch was. Dann zieht man sich mit den normalen Sachen wieder an und verlässt den Bereich, in der Hoffnung, nichts mitgeschleppt zu haben.


    Strenggenommen müsste das Ebola-Pflegepersonal genauso isoliert werden, wie ihre Patienten. Meinetwegen eine 10-Tage-Schicht unter Isolierbedingungen, dann 21 Tage "frei" unter Beobachtung in einer separaten Iso-Zone. Erst dann dürften die Pfleger wieder raus bzw. nach Hause.
    Die spanische Krankenpflegerin gingt täglich nach der Patienten-Pflege ganz normal nach Hause. Als sie sich schlapp fühlte, blieb sie noch mal ein paar Tage ohne medizinische Kontrolle "frei". Erst als es schlimmer wurde, liess sie sich checken - unglaublich!


    Das Problem am Ebola-Virus ist nicht die besonders hohe Ansteckungsgefahr (die ist bei H5N1 oder Noro höher), sondern die extreme Sterberate bei den Infizierten. D.h. der Schutz des Personals muss 200%ig sein und das Schleusen- und Quarantäne-Konzept ebenfalls. Dass Ebola-Pfleger täglich einfach so nach Hause spazieren dürfen (oder mit der U-Bahn fahren), als wären sie Blumenverkäufer oder Büromenschen, darf nicht passieren. Genausowenig dürften Ebola-Verdachtsfälle, Patienten-Besucher und Personal die gleichen Ein- und Ausgänge in den Ebola Centers benutzen, was aber derzeit leider in Westafrika Standard ist.


    Grau ist alle Theorie...


    Grüsse


    Tom

  • Hallo Tom,


    also mit dem Anzug draußen rumlaufen wollte ich eigentlich nicht, denn wenn es soweit ist, dann bleibe ich wohl zu Hause und keiner kommt mehr rein oder - außer in Notfällen - raus. :face_with_rolling_eyes:
    Ich bin momentan auch nicht wirklich beunruhigt bzgl. Ebola, aber habe mich in den letzten Tagen etwas mit Schutzkleidung und ihrer Einstufung beschäftigt, weil ich etwas aufstocken wollte. Bisher habe ich hier Typ5 und 6 Schutzoveralls liegen.


    Das mit der Desinfektion und der Schleuse halte ich auch für mich mangels Fachwissen sehr schwer durchführbar und wenig praktikabel. Zumal ja auch nur sehr gute und teuere Anzüge wiederverwendet werden können, oder? Und man braucht viel Desinfektionsmittel. Daher setzte ich eher auf einmal anziehen und dann entsorgen.



    Nehmen wir mal folgende Vorgabe:
    Ich suche einen Einmal-Schutzanzug, der mich bei einem Krankheitsfall (nehmen wir mal Ebola, passt ja gerade, aber auch andere Erreger natürlich) zu Hause vor Ansteckung schützt bei Kontakt mit diesem Menschen. Wie Du richtig schreibst ist der Kontakt ja u.U. auch sehr nah und der Anzug "bekommt etwas ab", also Blut oder Erbrochenes o.ä. Reicht dafür der Einmal Schutzanzug der Kat 3, Typ 5+6 inkl. EN 14126 aus, wenn er anschließend entsorgt wird (ich weiss, nächstes Problem, wie ausziehen)? Oder muss dafür zwingend Typ 3 "flüssigkeitsdicht" her?


    Bzgl. Handschuhe: Sind Latex-Handschuhe dichter/besser als Nitril-Handschuhe?


    Legend

  • Hallo,

    Zitat von Legend;191154

    Das mit der Desinfektion und der Schleuse halte ich auch für mich mangels Fachwissen sehr schwer durchführbar und wenig praktikabel. Zumal ja auch nur sehr gute und teuere Anzüge wiederverwendet werden können, oder? Und man braucht viel Desinfektionsmittel. Daher setzte ich eher auf einmal anziehen und dann entsorgen.
    ...
    (ich weiss, nächstes Problem, wie ausziehen)? Oder muss dafür zwingend Typ 3 "flüssigkeitsdicht" her?


    ...genau das ist der springende Punkt: wie kommt man aus einem kontaminierten Schutzanzug raus, ohne sich und die Umgebung zu kontaminieren? Das geht nur mit einer wirksamen Komplett-Desinfektion des benutzten Anzugs vor dem Ausziehen und des gesamten Schleusenbereichs, in dem man ja kontaminiert herumgetappt ist. Sonst besteht akute Gefahr, sich beim ausziehen zu kontaminieren und infektiöses Material aus der Schleuse heraus zu verschleppen. Die Schleuse und das Umkleiden sind IMO auch die kritischsten Momente überhaupt, weil der Übergang von ungeschützt zu geschützt und wieder zurück nicht scharf abgrenzbar ist. Es wird immer einen Moment geben, in dem man ungeschützt in den heruntergelassenen kontaminierten Schutzklamotten steht.


    Zitat

    Bzgl. Handschuhe: Sind Latex-Handschuhe dichter/besser als Nitril-Handschuhe?


    Meines Wissens sind Nitril-Handschuhe mechanisch etwas robuster als Latexhandschuhe. Ich würde mehrlagig tragen: auf der Haut einen guten Nitrilhandschuh, dann einen gestrickten dünnen Arbeitshandschuh oder besser einen aus dünnem (Ziegen-)Leder, darüber einen, besser zwei flüssigkeitsdichte Handschuhe, der äusserste Handschuh sollte dann lange Stulpen haben, die mit dem Schutzanzug mittels Gaffatape verklebt werden.


    Will man es korrekt machen, wird das eine richtige Materialschlacht. Bei 5x täglichem "Besuch" bei einem Ebola-Patienten und 20 Tagen Behandlungsdauer sind das 100 Garnituren Schutzkleidung und mindestens 100l Desinfektionsmittel...


    Ebola als Epidemie ist ein logistischer Alptraum - von der humanitären Tragödie ganz abgesehen.


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von tomduly;191133

    ...
    Ich war ein paar Jahr lang als Pflegehelfer tätig, hab dabei auch isolierte Tbc-Patienten betreut. Wenn ein Patient in schlechtem Zustand ist, dann kommt es unweigerlich zu sehr innigem Kontakt zwischen Patient und Pflegeperson. Alleine das Aufsetzen eines Bettlägerigen erfordert vollen Körpereinsatz. Ist der Patient ein aktiver Ausscheider von Erregern, hat man diese dann unter Garantie an der gesamten Schutzkleidung dran. Das kunstgerechte Ausschleusen aus der Iso, das Umziehen ohne "cross contamination" ist ohne einen zweiten Helfer praktisch nicht sauber machbar.


    Halli Tom,


    ich hatte mit dem Thema erfreulicherweise bisher nichts zu tun. Aber meine Laienidee wäre, der Helfer sprüht die Schutzkleidung erst mal von aussen mit einer Natriumhypochloritlösung ab. Klar die ist dann ein Fall für den Mülleimer, aber sicher ist sicher. Einige Minuten Einwirkzeit, Absprühen mit Waser, dann ausziehen.


    Meint


    Matthias


    P.S. Wenigstens erzählen sie dir inzwischen im EH-Kurs, wie man Latexhandschuhe sicher auszieht :face_with_rolling_eyes:

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hi Otoshi,


    rechnerisch ja schon richtig, aber Du gehst davon aus, dass sich Ebola dann eben weltweit ausbreiten wird. Aber diese Annahme ist noch zweifelhaft. Wer will schon seinen Job verlieren, nur falls eventuell Ebola weltweit zur Katastrophe wird. Um mir da ernsthaft Gendanken zu machen, da muessen es schon ein paar Faelle mehr werden.


    LG Simka

  • @Tom: Ja, das Problem sehe ich auch bei dem Ausziehen und Übergang vom Patienten zum geschützen Bereich. Dennoch halte ich - vielleicht naiverweise - das Ausziehen und Entsorgen eines Anzugs für einfacher als einen Anzug zu desinfizieren und wieder zu neu zu benutzen. Aber wie das in der Praxis nun genau funktionieren soll, da bin ich auch noch nicht ganz sicher. Daher ja auch die Frage nach dem Typ des Schutzoveralls, die immer noch im Raum steht. Reicht für den Kontakt mit einem z.B. Ebola Patienten KAT III Typ 5/6? Und kann man den evtl. auch irgendwie ausziehen ohne ein großes Risiko, sich selbst zu kontaminieren? Oder kann man/sollte man diese Einmal-Anzüge auch desinfizieren? Wenn ja, reicht da Typ5/6 und wie am besten?


    Kann ein Mod evtl. das Thema Einstufung "Einmal-Schutzanzüge und Auskleiden/Desinfizieren" auslagern? Ich habe die Hoffnung, dass es dann mehr Beteiligung gibt und es ist als einzelnes Thema vielleicht auch übersichtlicher.


    Legend

  • Zitat von Legend;191207

    @Tom: Ja, das Problem sehe ich auch bei dem Ausziehen und Übergang vom Patienten zum geschützen Bereich. Dennoch halte ich - vielleicht naiverweise - das Ausziehen und Entsorgen eines Anzugs für einfacher als einen Anzug zu desinfizieren und wieder zu neu zu benutzen. Aber wie das in der Praxis nun genau funktionieren soll, da bin ich auch noch nicht ganz sicher. Daher ja auch die Frage nach dem Typ des Schutzoveralls, die immer noch im Raum steht. Reicht für den Kontakt mit einem z.B. Ebola Patienten KAT III Typ 5/6? Und kann man den evtl. auch irgendwie ausziehen ohne ein großes Risiko, sich selbst zu kontaminieren? Oder kann man/sollte man diese Einmal-Anzüge auch desinfizieren? Wenn ja, reicht da Typ5/6 und wie am besten?


    ......
    Legend


    Kat III Typ 5/6 Schutzanzüge reichen für den Umgang mit Ebola Patienten. Es werden aber dann als zusätzlichem Schutz Einwegschürzen aus Kunststoff getragen.
    So wird das in Afrika momentan täglich praktiziert. In DEU wird das als "mittlere Schutzstufe" benannt.


    In DEU werden in den zugelassenen Pflegezentren diese Anzüge normalerweise nicht benutzt. Hier kommen schutzbelüftete Anzüge höherem Schutzlevels zum Einsatz.


    Zum Desinifizieren wird z.B. Peressigsäure verwendet.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Peroxyessigs%C3%A4ure
    Kostet auch nicht die Welt. Rund 20 Euro / ltr.


    Auch die Einmalanzüge sollte man desinfizieren, nämlich vor dem ausziehen. Einwirkzeiten beachten!


    Das an- und ausziehen von Einmal Anzügen und auch viele andere Hinweise findet man beim BBK (ab Seite 360) "Biologische Gefahren. Hinweise für den Bevölkerungsschutz":
    http://www.bbk.bund.de/SharedD…df?__blob=publicationFile



    Tsrohinas

  • Hallo,


    in Frankreich gibt es seit gestern, Samstag morgen, ein Gratis-Telefon 0800 13 00 00, um die Bevölkerung zu informieren und zu beruhigen.


    Gruss Kendu

  • Ich hab ja schon etwas auf Lager und würde das gerne ergänzen (kostet ja auch alles nicht gerade wenig).
    Folgende Ausrüstung würde ich mir vorstellen:


    1. Atemschutz BW-Maske M65 (ist halt schon da). Ist die in Ordnung?
    2. BW-Filter (die da immer mitgeliefert werden - stand im Text: für ABC tauglich). Wie viele braucht man? Sind die ok? Besser neue kaufen? Welche?
    3. Chemieschutzanzug (geht da eine BW-Schutzanzug NBC - die bei Papa Bär?).
    4. Handschuhe aber welche?
    5. Gummistiefel extra kaufen oder schon vorhandene ausreichend?
    6. Desinfektionsmittel (hab was von Peressigsäure gelesen - ist ja richtig teuer).
    7. Zusätzliche Utensilien zum Desinfizieren vor dem Ausziehen der Schutzkleidung. Welche?


    Ihr seht schon, das ist nicht mein Thema.
    Klärt mich doch mal auf. Ich will halt nicht ein Vermögen ausgeben und auf Vorhandenes zurück greifen. Danke


    cu Tom

  • Mir brennts schon lange unter den Nägeln dies zu schreiben:


    Nagelbürste


    Man sollte auch eine Nagelbürste in seine Vorsorge mit einbeziehen!
    Klar werden die Hände gewaschen und desinfiziert - aber ein kleiner Schwachpunkt sind schon die Nägel!
    Und mit dem Bürsterl zu schrubben ist schon mal hilfreich, um "sauberer" zu werden!


    LG von der Suvival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Hallo,



    eine Freundin von uns ist praktischerweise Krankenschwester in einer Tropenklinik. Für die sind exotische Infektionskrankheiten und der Umgang mit isolierten Patienten quasi Alltag. Sie erläuterte mir am Wochenende die Schleusenprozedur, wenn man beim Ebola-Patienten drin war und wieder raus geht.


    1. Man trägt einen "massiven" flüssigkeitsdichten Vollschutzanzug inkl. angeschweisster Gummistiefel und Kopfhaube mit Überdruckbelüftung.
    2. Hat man das Patientenzimmer verlassen, betritt man die Schleuse. Dort wird man von einer zweiten - ebenfalls so geschützten - Person mit Desinfektionsmittel vollständig abgeduscht. Während der Prozedur steht man in einer Art Wanne, die ebenfalls mit Desinfektionsmittel gefüllt ist, damit die Schuhe/Sohlen desinfiziert werden.
    3. Man muss 20(!) Minuten in der Schleuse warten, um das Desinfektionsmittel überall vordringen und wirken zu lassen.
    4. Man steigt - unterstützt vom 2. Helfer - aus dem Vollschutzanzug und verlässt die Schleuse.


    Die Fachleute gehen davon aus, dass derzeit etwa 50 Ebola-Patienten in Deutschland gleichzeitig auf diesem hohen Schutzniveau behandelt werden können.
    Ein Patient bindet rund 25 Betreuungskräfte.
    Müssen Einwegmaterialien als Schutzkleidung verwendet werden, dann geht man in D von 100 Garnituren pro Tag und Patient aus. Schutzhandschuhe werden im Schnitt alle 15(!) Minuten gewechselt, weil die Schutzwirkung dann nicht mehr gegeben ist (auch bei äusserlich unbeschädigten Handschuhen muss man davon ausgehen, dass Substanzen/Spuren infektiösen Materials durch den Handschuh wandern).


    Es ist also eine gewaltige Materialschlacht. In Westafrika liegt die Ansteckungsrate gerade bei 1:2, d.h. ein Patient steckt zwei Menschen an, bevor er behandelt wird und/oder stirbt. Deshalb gehen WHO und UN von einem rasch (exponentiell) zunehmenden Anstieg der Neuerkrankungen aus: bis Ende November rechnet man mit 10.000 Fällen wöchentlich, Ende Dezember sollen aus den wenigen tausend Fällen, die man jetzt hat, dann etwa 1,4 Mio. Patienten werden.


    Mittlerweile sind die Industrienationen aber aufgewacht und fahren ihre Seuchenschutzprogramme hoch. Und wenn es nur die eilige Bestellung eines Sonder-Krankenwagens ist (Baden-Württemberg) oder die Beschaffung eines Sonder-Flugzeugs (Bundesregierung).


    Grüsse


    Tom