Nullenergiehaus bauen - Öko!?

  • hey zusammen, ich bin auf ein für mich interessantes Thema im Netzt gestoßen. Das Passivhaus war mir schon bekannt, aber Nullenergiehäuser habe ich bisher nicht gekannt. Angeblich sollen solche Häuser im Jahresmittel eine neutrale Energiebillanz aufweisen. Das sollen alleine Solar, PV und eine Wärmepumpe gewährleisten. (Quelle)
    Irgendwie kann ich mir aber nicht vorstellen, dass man genau so viel Energie erzeugt wie verbraucht, auch wenn die Idee schon gut ist. Was haltet ihr davon? Vor allem kann ich mir nicht vorstellen, dass man die Energie die man für den Bau benötigt, jemals wieder ausgleichen kann.

  • Hallo Outdoorfan,



    ich denk mir, daß sich Nullenergie nicht auf die Engergie die für den Bau und die Herstellung der Rohstoffe verwendet wird . Fast Nullenergie geht wahrscheinlich nur bei Holzblockbauweise, wenn das Holz direkt mit einem wassergetriebenem Sägewerk hergestellt und die Dachziegel handgeschlagen sind und auf dem Holzfeuer gebrannt wurden. Da ist die verwendete Energie dann auch regenerativ.


    Aus Preppersicht halte ich so ein Nullenergiehaus für gut, da man energieunabhängiger. Wenn das ganze sich dann wieder auf das Jahresmittel bezieht , kann es aber sein, daß doch zusätzlich Energie von Außen notwendig wird, wenn die PV Anlage im Winter eine zu geringe Leistung für die Wärmepumpe hat . Der Ausgleich über den Jahresdurchschnitt kommt dann dadurch zu stande, daß im Sommer nicht verbrauchter PV Strom eingespeist wird.


    Bei nem hundertprozentigen , vollautarken Nullergeriehaus wären zusätzlich noch große Wärme- ( zB Sole-Speicher) und Strombatterien erforderlich .


    Ideal ist natürlich, daß durch die optimale Wärmedämmung ein relative geringer Energieaufwand fürs Heizen notwendig ist , der natürlich auch mit Holz bestritten werde könnte.



    Frieder

  • Hallo,


    ein Nullenergiehaus ist leider nicht selbstversorgend bzw. autark. Im Grunde kann man jedes Haus zum 0-Energiehaus machen: man pflastert das ganze Dach mit PV voll und drückt den Energie-Überschuß ins Versorgungsnetz. Selbst wenn man noch mit Öl oder Kohle-Einzelöfen heizt, bekommt man unterm Strich eine ausgewogene kWh-Bilanz was Erzeugung und Verbrauch übers Jahr gesehen betrifft. Ist doch Augenwischerei.


    Grüsse


    Tom

  • "Nullenergie" oder "Plusenergie" steht typischerweise für die Energiebilanz im Betreib und zwra über das Betreibsjahr kummuliert. Üblicherweise wird die Endenergie betrachtet und 1kWh Brennstoff einer kWh Strom gleich gesetzt. Ist aber nicht genau definiert.


    Technischj ist das nicht sonderlich anspruchsvoll. Man baue ein Haus mit geringem Heizwärmebedarf (z.B. Passivhaus mit 15kWh/m²), das macht dann meinetwegen 2500kWh pro Jahr. Dazu dann der Bedarf für Warmwasser und Elektrizität (z.B. 3500kWh pro Jahr) und man landet bei 6000kWh im Jahr an "Energieverbrauch"
    Mit einer PV Anlage die 6000kWh im Jahr produziert hat man ein "Nullenergiehaus", mit einer, die 8000kWh im Jahr liefert dann eben ein "Plusenergiehaus".


    Nicht betrachtet wird typischerweise das Kraftfahrzeug in der Garage, das in solchen Häusern oft der größte Energievebraucher überhaupt ist


    Ebenfalls nicht betrachtet ist die "graue Energie" beim Bau der Häuser. Mit diesem Stichwort sollten sich aber Publikationen dazu finden lassen. Aus der Erinnerung raus: Das Passivhaus übertreibt es eigentlich mit der Dämmung, der letzte cm Styropor amortisiert sich energetisch u.U. nicht mehr oder nur recht spät.
    Andere Dämmstoffe sind energetisch günstiger und langlebiger, z.B. hoch wärmedämmende Ziegel, aber da sie teurer sind, werde die auch nur selten verwendet.


    Beim Rest des Hauses dürfte der Unterschied in der grauen Energie gering ausfallen, ob das Fenster jetzt drei Glasscheiben hat oder zwei spielt nicht mehr die große Rolle (nur eine Vermutung).


    Die PV Anlage für sich betrachtet amortisiert sich in unseren Breiten energetisch nach 2-3 Jahren (kleine Hausdachanlage aus Modulen mit Zellen aus kristallinem Silizium auf einem Aluschienengestell) bei einer geschätzten Lebensdauer von 30 Jahren (das Alugestell lebt vermutlich noch länger)


    Ein anderre Ansatz eines "Nullenergeihauses" ist es, das mit Solarthermie zu machen mit einem saisonalen Speicher. Allerdings kochen die Speicher schon im Mai, danach heizt mand en Sommer über die Wohnung mit dem kochenende Speicher auf und muss die Solarthemrieanlage mit großen Aufwand den Sommer über vor der Zerstörung durch Stagantion schützen. Außerdem nimmt der Riesenspeicher viel Platz ein.


    Meiner Meinung nach ist ein "ökologisches Haus" eines, das wenig neue Fläche versiegelt, das aus langlebigen Materialien gebaut wurde (z.B. Ziegel) und das einen geringen Heizwärmebedarf hat, ohne das auf die Spitze zu treiben. In diesen Bereichen macht auch das Nutzerverhalten sehr viel aus.
    Das Süddach würde ich mit PV belegen, PV Überschüsse bei Bedarf für Warmwasser und Heizung mit nutzen.
    Für die Heizung dann eine billige normale Gastherme und für den geringen restlichen Heizwärmebedarf statt dem billigen Erdgas das teurer "CO2-neutrale" Bioerdgas kaufen und schon hat man mit erheblich geringerem Aufwand auch ein "bilanzielles Nullenergiehaus", das billiger kommt und meiner Meinung nach ökologisch dem anderen Ansatz überlegen ist, der das Stromnetz arguemnattiv als Speicher missbraucht, welches aber gar kein Speicher ist. Gas hingegen lässt sich speichern.


    Ach ja, und den/die PKW nicht vergessen. Das ganze Passivhaus wirkt aus ökologischer Sicht lächerlich, wenn gleichzeitig jedes Jahr 3000l Benzin verfahren werden.


    mfg


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    Zitat von frieder59;193578

    Ideal ist natürlich, daß durch die optimale Wärmedämmung ein relative geringer Energieaufwand fürs Heizen notwendig ist , der natürlich auch mit Holz bestritten werde könnte.


    Dann aber als Zentralheizung mit Außenluftzuführung. Passivhäuser sind "luftdicht" gebaut und die zentrale Lüftungsanlage erzeugt u.U. in einigen Räumen einen leichten Unterdruck. Einen Holzofen sollte man dort nicht betreiben.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Null Energie Haus ist nur Werbe Blabla, wie viele Passivhäuser, die meisten dieser Häuser sind energetisch sehr problematisch, da Wärme über eine Wärmepumpe elektrisch erzeugt wird, der Nullenergieansatz wird über das Einspeisen ins Stromnetz erzeugt. Also ein Milchmädchenrechnung.
    Das Thema hat es vor 10 Jahren auch schon gegeben, einige unserer Bekannten haben solche Häuser gebaut, bei kalten Winter, müssen die sehr viel Strom zuführen, da Wärmepumpen da nicht mehr effizient arbeiten können. Für Prepper natürlich ein NoGo von Strom so abhängig zu sein.


    Wir haben das anders gelöst, sehr gute ökologische Wärmedämmung, sinnvolle Ausnutz der solaren Einstrahlung über große Fensterfläche nach Süden, thermische Solaranlage, Pelletsheizung und ein Grundofen.


    >> so haben wir ein sogenannten KFW 25 Haus realisiert d.h. wir brauchen im Jahr für Pellets ca 200€ + 2 RM Holz für die Heizung, sind durch den Grundofen Stromunabhängig und die ganze Sache war nicht viel teurer als ein KFW40 Haus. Vor allem bringt die thermische Solaranlage im Winter bei Sonnenschein soviel Energie, daß die Heizung teilweise mehrer Tage aus ist und wir haben eine Temp. vom min 22°C in allen Räumen. Heizung wird Ende Februar ausgeschaltet vor Anfang November nicht eingeschaltet.


    Das Einzige was ich noch machen muß sind Solarpumpen und Frischwasserstation mit Photovoltaik und einer Batterie absichern, da bin ich noch gerade dran, dann kann mich selber ein Stromausfall nicht mehr ärgern.


    PS: ich weiß viele empfehlen PV und einen Heizstab in den Pufferspeicher einzubauen, ist aber wohl noch eine arge Bastelei, da finde ich die thermische Anlage hat immer noch mehr Charme, kostet halt am Anfang mehr, bei rechnet sie sich nach 13 Jahren, aslo in ca 3 Jahren.

  • Zitat von jonn68;193587

    PS: ich weiß viele empfehlen PV und einen Heizstab in den Pufferspeicher einzubauen, ist aber wohl noch eine arge Bastelei, da finde ich die thermische Anlage hat immer noch mehr Charme, kostet halt am Anfang mehr, bei rechnet sie sich nach 13 Jahren, aslo in ca 3 Jahren.


    Mich interessiert Deine Amortisationsrechnung zu Deiner Solarthermieanlage, v.a. im Vergleich zum Brennstoff Holzpellets.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ohne jetzt ein Bautechniker zu sein:
    - Wärmedämmung kann übertrieben werden (zum Dachboden und Keller ja, an den Fassaden nein)
    - die größte nicht so bekannte Maßnahme zur Heizenergie-Optimierung wäre eine sensorgeregelte automatische Belüftungsanlage, d.h. man muss die Fenster eigentlich nie mehr zum Lüften aufreissen.
    - Und dann gibts da noch den Sonnenfänger: http://www.einfacherweise.com/…es-sonnenfangen_6077.html
    (auch sonst eine nette website)

  • Also eigentlich werden da einige Begriffe missverstanden.
    Die Bezeichnung Passivhaus bezieht sich natürlich nur auf die Heizenergie (das habe ich und allen anderslautenden Meldungen zum Trotz funktioniert das ausgezeichnet)
    Ein Nullenergiehaus wird daraus wenn man auch den aufgewendeten Strom selbst produziert, eigentlich auch kein Problem mit PV am Dach aber finanziell grenzwertig.
    Ein Plusenergiehaus hat sogar im Jahresmittel einen Überschuss zu bieten, meist mit Fassadenmodulen(zusätzlich).
    Das Ganze kann man aber nur für den Normbetrieb so bezeichnen, denn jeder hat andere Ansprüche an Wärme und Strombedarf.
    So liebt es meine BEVA 25-27 Grad im Wohnzimmer zu haben und das spielt es bei minus 10 Grad draußen nicht ohne zu heizen.
    Und beim Stromverbrauch kann ich nur milde lächeln, das geht sich nicht mal mit einem mit Modulen zugepflasterten Garten aus.
    Aber für den Normverbraucher ist es realisierbar nur halt finanziell nicht sinnvoll.


    LG Wolfgang

  • Hallo zusammen,


    Man sollte erst einmal probeweise in so einer "Burg" wohnen in der man keine Fenster mehr öffnen kann und praktisch in einem "Treibhaus" eingeschlossen ist.


    Ich habe solche Zustände in Hotels in USA erlebt und in einem Haus von Verwandten in Canada.


    Weiterhin habe ich diverse Jahre in einem voll klimatisierten Hochhaus arbeiten müssen und nach diesen Erfahrungen würde ich mir NIEMALS so etwas für mein Privathaus antun.


    Meine Frau ist ausserdem ein "Lüftungsfreak" und für sie wäre das absolut nicht lebbar.


    Das angenehme Mikroklima ist für mich deutlich wichtiger wie letztendlich die ultimative Energiebilanz, wobei man durchaus interessante diffusionsfähige Baumaterielien finden kann, die einen hohen Dämmwert haben (z.B. dickere Porotonsteine).


    Ferner sollte man sich überlegen, ob man im Falle eines Feuers mit einer kompletten Dämmung aus Styropor gut beraten ist..... (Styrolkunststoffe brennen sehr gut...)


    Geiz ist hier nicht wirklich Geil...



    Ich würde die Sache folgendermaßen angehen:


    - Konstruktion mit einem guten Porotonziegel, darauf einen ordentlichen Dämmputz.


    - Auf wenige Wärmebrücken achten


    - Erstklassige Fenster mit sehr guter Wärmedämmung (3 Fach Glas), effiziente Rolladenkästen.


    - Sehr gute Dachdämmung


    - Sehr gute Dämmung zum Keller hin.


    - Ein gewisses Augenmaß auf die Gesamtdämmwerte haben und wo sich ggf. der Taupunkt befindet um das Schimmelrisiko zu minimieren.


    - Heizen würde ich mit einer effizienten Gas-oder Öl-Heizung (auch über Wechselrichter aus Batterien oder über Notstromaggregat zu beteiben, Öl hat den Charme, dass man samit ggf. 2 Jahre damit auskommt wenn man spart) , zusätzlich einen Holzofen im Wohnzimmer, ggf. auch eine in der Küche, der bei Betrieb einen Warmwasserkreislauf bedienen kann.
    Dieser sollte ggf. auch ausreichen um das ganze Haus moderat zu bedienen (Grundofen) und auch ohne Strom/ Umwälzpumpen arbeiten können (Gravitation). Dies geht zwar entgegen einiger moderner Installations-Thesen, hat aber in Hinsicht auf das Preppen deutliche Vorteile.


    - Möglicherweise einen kleinen Solarthermiekollektor für den Sommer installieren, der sich aber nicht so leicht wirklich ammortisiert.


    - Solaranlage nur, wenn sie (auch) eine Fremdnetzunabhängige Eigenversorgung ermöglicht (das können die meisten nicht so ohne weiteres).


    Pellets und Wärmepumpen mag ich nicht.


    Die gesamte Ökoeffizienz ist zwar schön zu rechenen, aber man sollte sich nicht von diversen Werbestrategien beeinflussen lassen.
    Wichtig ist das "gute Lebensgefühl" in einem Haus, es ist für die Meisten die größte Investition im Leben und sollte daher entsprechend gut durchdacht werden.


    Was machen letztendlich ggf. 1000€ pro Jahr Heizkosten aus, wenn man dafür noch die Fenster aufmachen kann wenn einem danach ist und das Mikroklima stimmt, man bei offenem Fenster schäft und noch etwas Natur von Außen mitbekommt ?


    Alles nur meine ganz persönliche Meinung....


    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)


  • Natürlich kann man in einem Passivhaus die Fenster aufmachen, warum sollte man sich ein Haus bauen, bei dem das nicht geht?


    Im Winter macht es nur keiner auf, weil es unsinnig ist.


    Gerade für einen Lüftungsfreak ist ein Passivhaus perfekt, so gute Luftqualität kannst Du ansonsten im Winter nur mit exorbitant hohen Heizkosten (weil dauergekippt) erreichen, aber nie mit effizientem Stoßlüften. Und für Allergiker oder Leute, die an lauten Straßen wohnen oder viel Staub in der Luft haben ist es ein enormer Komfortvorteil.
    Muss natürlich richtig gemacht sein, gab da in der Anfangszeit auch Murks mit verkeimten Lüftungskanälen, aber heute weiß man wies geht.


    Wenn Du mir nicht glaubst kauf ein CO2 Messgerät und stell das bei Euch auf und dann stell das in ein gutes Passivhaus.


    Und ja, ich bin auch Lüftungsfreak. Ich reiß auf Arbeit im Winter alle 60-90 Minuten die Fenster auf und ja, ich hab dort auch ein CO2 Messgerät herum stehen :)


    Ich persönlich würde mir auch kein Passivhaus bauen. Mir ist das Handlungskorsett viel zu eng, das die Leute vom PHI sich da seinerzeit ausgedacht haben, damit sich ihre "Erfindung" auch vom restlichen Markt abgrenzen und vermarkten lässt.
    Der Grundgedanke war seinerzeit, dass man so stark dämmt, dass man die Investition für die Heizungsanlage spart. Erfahrungsgemäß ist es aber auch im Passivhaus mit Heizung angenehmer und dann muss ich auch nicht mehr so extrem dämmen, sondern es reicht eine normale Dämmung, um das ökologische und ökonomische Optimum zu finden. Und ich habe auch noch Zweifel, was die luftdichte Bauweise und die Lebensdauer der Klebebänder und Sperrfolien betrifft.


    Außerdem heize ich generell wenig. Bei mir hat es derzeit 17°C und ich habe diesen Hebst noch nicht geheizt. Ein Passivhaus ist also für mich eh völliger overkill.


    Ich würde mir aber z.B. wünschen, dass jedes öffentliche Gebäude als Passivhaus oder vergleichbar gebaut wird, Krankenhäuser, Altersheime, Schulen, Konferenzsääle, usw, damit die Leute dort endlich(!) mal vernünftige Luftqualität in den Räumen haben.


    Passivhäuser können u.U. andere Nachteile haben. z.B. die fehlende Heizung (baut man heute idR nicht mehr) nach dem Winterurlaub, evtl Geräuschübertragung durch die Lüftungskanäle (hat man vermutlich schon gelöst) und die Eigenscahft, dass alle Räume innerhalb der thermischen Hülle warm sind, alos auch das Schlafzimmer. Muss man als ggf aus der thermischen Hülle raus nehmen, wenn man gerne kalt schläft....


    Aber dass man die Fenster nicht aufmachen kann oder dass die Luftqualität schlecht wäre, das ist nicht zutreffend. Durch den hohen Luftaustausch kann die Luft sehr trocken werden, aber Luft zu befeuchten ist nun wahrlich kein technisches Problem (es "verbraucht" aber Energie).


    Als Prepper würde ich mich mal erkundigen, ob man die Lüftungsanlage im Passivhaus so modifizieren kann, dass man mit leichtem Überdruck fährt und dass der Zuluftfilter bei Bedarf schnell auf einen ABC Filter gewechselt werden kann.



    Zitat


    Das angenehme Mikroklima ist für mich deutlich wichtiger wie letztendlich die ultimative Energiebilanz, wobei man durchaus interessante diffusionsfähige Baumaterielien finden kann, die einen hohen Dämmwert haben (z.B. dickere Porotonsteine).


    Diffusion ist bzgl. Feuchte in den Bauteilen selbst wichtig, aber nicht fürs Raumklima. Was durch irgendwelche Mauern diffundiert spielt für die Raumluft keinerlei Rolle. Ich weiß, da gibt es andere Meinungen, aber ich steh hier klar auf der Seite der Bauphysik und nicht der der Esoterik.


    Zitat


    Ferner sollte man sich überlegen, ob man im Falle eines Feuers mit einer kompletten Dämmung aus Styropor gut beraten ist..... (Styrolkunststoffe brennen sehr gut...)


    Welches Feuer soll das sein, das gleichzeitig die gesamte Fassade Deines Einfamileienhauses in Flammen hüllt, so dass Du in Deinem eigenen Haus gefangen bist und nirgens mehr durch ein Fenster oder eine Türe raus kommst?


    In Hochhäusern ist das eine ganz andere Sache, aber da gibt es logischerweise auch entsprechende Bauvorschriften auch bzgl. der Brennbarkeit von Fassadendämsstoffen. Ein guter Kompromiss ist es bisweilen, die Fensterstürze mit nicht brennbarem Material zu dämmen, so können Gebäudebrände idR nicht auf die Fassade übergreifen (die ist dann ja von allen Seiten von nicht brennbarem Material umhüllt)
    Polystyrol nimmt man halt meistens, weil es billig ist. Wer nicht auf jeden Euro schauen muss kann auch Alternativen wählen.


    Mein Haus würde ich recht ähnlich bauen wie Du, aber ich würd das Süddach mit PV voll machen.


    Ich hab Berufs bedingt Zugriff auf Betriebsdaten zu sehr vielen PV- und Solarthermieanlagen (und zu Passivhäusern, Sonnenhäusern, etc.... wobei der Gebäudebereich nicht mein Fachgebiet ist) und ich persönlich würde PV immer der Solarthermie vor ziehen, selbst dann, wenn ich nur damit heizen würde (was natürlich Unsinn ist, warum soll man den Strom nicht auch erstmal für den gleichzeitig anfallenden Strombedarf nutzen).
    Die 20 Jahre alten PV Anlagen sind heute zu 90% funktionsfähig, die 20 Jahre alten komplexeren Solarthermieanlagen sind heute zu 90% Schrott (reines Warmwasser ist simpler und langlebiger, aber nur mit Warmwasser hat man auch kaum was bewirkt) etwas vereinfacht gesagt. Und heute ist die PV Anlage auch noch billiger. Und sie kann auch noch Strom erzeugen. Und sie überlebt einen langen Stromausfall im Hochsommer.


    Das Wirkungsgradargument sehe ich nicht wirklich bei einem Neubau. Da bekommt man mehr als genug PV Leistung drauf und gerade dann, wenn es bei uns trüb ist bringt PV zumindest noch ein bisschen was und die Solarthermie exakt Null.


    Wenn es um Katastrophenszenarien im Winter geht, dann baut man halt noch einen Holzofen rein und gut ist es.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo "Cephalotus" et all,


    CO2 Messgerät ist eine Sache, Nasen und Geruchsempfinden eine Andere.


    Weiterhin gibt es meistens in den Luftkanälen nach einer gewisssen Zeit Staubansammlungen und einige "freundliche" Mitbewohner die man dannbekämpfen darf....


    In dem von mir angesprochenen Bürogebäude mit Vollklimatisierung hatte einer die Grippe und dann bekamen sie alle....


    Die Kantine war im 20. Stock und im 13. konnte man riechen, was es zum Mittagessen gab....


    Also ich will das keinem ausreden, der meint das zu brauchen, ich werde es definitiv nicht machen.


    Anbei eininige interessante Broschüren zu dem Thema:


    Daraus lassen sich die Meisten Basisinformationen extrahieren, die man kennen muss, wenn man sich mit dem Thema näher beschäftigen will.



    https://www.basf.com/group/null-heizkosten-haus/index


    http://www.basf.com/group/corp…nicht_verwenden-/P-09-102


    http://www.basf.com/group/pressemitteilungen/P-09-106


    http://www.energie-experten.or…-auf-europa-tour-449.html


    Und hier ein Download einer Styrodur C Broschüre:


    http://www.google.de/url?sa=t&…NezX_Oc9eqJDmTbGi4JuopYDQ


    Zum Thema Feuersicherheit:


    Es gibt auch Produkte mit eingebautem Brandschutz.


    Das Thema Raumklima kann man auch noch deutlich weiter spannen, ohne dabei verschiedene Dinge gleich in die Esotherik Ecke abzutun.


    Wenn man sich mit dem Ausgasungsverhalten von verschiedenen Innanaustattungsprodukten beschäftigt, kann man dazu ganze Bücher schreiben.


    Ich kann nur jedem Raten vor der Auswahl der zu vebauenden Stoffe sich eingehend mit dem Thema Baubiologie auseinander zu setzen.


    "Zulässige" Grenzwerte diverser Stoffe sind ein Thema, die Langzeitexposition sensibler Menschen auf "gewisse" Stoffe ein Anderes.


    Ich hatte diverse Probleme mit Umwelt-"Problemstoffen" in meinem alten Haus (Holzschutzmittel wie Pentachlorphenol, Formaldehyd, diverse Giftcocktails aus Fußbodenbelägen, Klebern, billigen Möbeln und Teppichboden....) die zu diversen gesundheitlichen Problemen / Allergien etc. /... bei meinem Kindern / Familienmitgliedern geführt haben und uns auf die Suche haben gehen lassen und anschließend zu diversen Sanierungsmaßnahmen gezwungen haben....
    Das ist aber ein anderes Thema.
    Wir haben später ein neues Haus gebaut und möglichst viele problematische Dinge vermieden.... das hat sich bewährt...


    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)

  • Zitat von Udo (DL 8 WP);193626

    CO2 Messgerät ist eine Sache, Nasen und Geruchsempfinden eine Andere.


    Geanau das mit dem Geruchsempfinden und dem damit verbundenen Wohlfühlen / Unwohlsein habe ich bei einem mehrtägigen Besuch bei Freunden mit einem " zugekleisterten Niedrigenergiehaus" erfahren dürfen.


    (Habe eine Pollenallergie meist über 3 Sommermonate,speziell Gräser..bin vorbelastet)


    Nach ca. 2 Tagen in dem Haus hatte ich brennende Augen,eine Triefnase und leichte Atembeschwerden. Die ganze Luft / das Wohngefühl in dem Haus war für mich derart unerträglich das ich dann ( sehr ungerne,es sind gute Freunde..) vorzeitig abgereist bin.Wieder zu Hause brauchte ich dann noch 2 Tage um die Beschwerden wieder loszuwerden !


    Letztes Jahr hatte ich dann eine " Rückmeldung" bekommen,die Leute waren dabei die Styroporplatten samt Spritzputz von den Aussenwänden zu reissen,man hatte dauerhaft ähnliche Beschwerden bekommen wie ich,ohne dabei " Allergie-vorgeschädigt " zu sein ! Nach dem Entfernen der "Haus-tot-Isolierung" sowie dem Anbringen einer "Zwangsentlüftung" an den hermetisch verschliessbaren Fenstern geht es den Leuten heute wieder gut.


    Ich wundere mich immer wieder das grad hier im Survival Forum so oft über den Einbau von Erdgasheizungen oder Pellets Anlagen geschrieben wird ! Man begibt sich damit nur in eine völlige Abhängigkeit von Infrastrukturen die im Krisenfalle zusammenbrechen werden !


    Was wollt Ihr dann machen ? Eine Notofenheizung mit Ofenrohr durchs Dach ? Damit der Ofen dann " atmen" kann noch schnell mit dem Vorschlaghammer einige Löcher durchs Mauerwerk gewämmst ?


    Es ist doch ausserdem ökologisch völliger Wahnsinn solche " Energiewunder-Neubauten" herzustellen,der Resourcenverbrauch,die Sonderabfallbelastung bei der Herstellung vieler Materialien, völlig kranke Transportwege des Materials über tausende von Kilometern...und nicht zu vergessen nach der "Halbwertzeit" des Hauses steht ja auch eine Entsorgung an. Die sieht bei den ganzen Verbundwerkstoffen,Verklebungen,Kunststoffen sowie anderen nicht trennbaren Materialien sehr schwierig aus !


    So lange wie ein herkömmliches Haus wird so ein Sammelsurium aus nicht langzeiterprobten Werkstoffen sicher nicht halten.


    Ein "herkömmliches" Haus lässt sich bei der Entsorgung auf


    Stein = einfache Aufbereitung zu Strassenbau-Mineralgemisch
    Holz = wiederverwenden / shreddern zum Heizen
    Metall = bekanntes Wiedereinschmelzen
    Glas = ebenfalls Einschmelzen


    beschränken,da bleibt wenig nicht-recyclebares übrig !


    Man sollte doch etwas genauer hinterfragen was einem die Werbung da vorgaukelt,natürlich schön von der Gesetzgebung unterstützt.Eigentlich ein hilfloser Versuch die Konsumgesellschaft am Leben zu erhalten. Dabei wird den Leuten ein schlechtes Gewissen eingeredet und sie werden teilweise gesetzlich gezwungen dran teilzunehmen .
    " Baust du nicht wie wir vorschreiben,gibts keine Baugenehmigung"


    Ich hatte an anderer Stelle im Forum schonmal drauf hingewiesen das es ausreichend Leerstand an " rettbaren" Immobilien gibt,diese vernünftig Renoviert bewohnen macht mehr Sinn :winking_face:


    Mir fehlt für jede erteilte Baugenehmigung das Verständnis so lange im betreffenden Ort anderweitig Gebäude unbewoht sind bzw. dem Verfall preisgegeben werden.


    Schöne ökologische Neubauten ? zum Preis von Landschaftsverbrauch an den Ortsrändern bzw Leerstand und Verfall ?


    Ich will jetzt nicht behaupten das " Allheilmittel" zu haben was das Wohnen betrifft,aber eine Überlegung wäre es sicher wert :winking_face:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Zitat von AndreasH;193634


    Was wollt Ihr dann machen ? Eine Notofenheizung mit Ofenrohr durchs Dach ? Damit der Ofen dann " atmen" kann noch schnell mit dem Vorschlaghammer einige Löcher durchs Mauerwerk gewämmst ?


    Fenster kippen?


    Zitat


    Es ist doch ausserdem ökologisch völliger Wahnsinn solche " Energiewunder-Neubauten" herzustellen,der Resourcenverbrauch,die Sonderabfallbelastung bei der Herstellung vieler Materialien, völlig kranke Transportwege des Materials über tausende von Kilometern...und nicht zu vergessen nach der "Halbwertzeit" des Hauses steht ja auch eine Entsorgung an. Die sieht bei den ganzen Verbundwerkstoffen,Verklebungen,Kunststoffen sowie anderen nicht trennbaren Materialien sehr schwierig aus !


    Ich rate dazu, zu solchen Themen einfach mal das "Bauchgefühl" sein zu lassen und sich in entsprechende Lebenszyklusstudien einzulesen. Ich persönlich bin jemand, der gerne nackte Zahlen liest.


    Aluminium als Baustoff zum Beispiel hat ein "schlechtes Image", dabei ist sein einziger Nachteil der hohe Energieverbrauch bei der erstmaligen Herstellung. Dies geschieht aber meist mit Wasserkraft. Auf der anderenn Seite ist es in beliebiger Menge verfügbar, perfekt immer und immer wieder recycelbar (in D ist 90% der Aluminiumproduktion Sekundäraluminium), als Baustoff völlig unschädlich, extrem langlebig, usw, usf...


    Oder im Gegenzug dazu Papier / Umweltschutzpapier, das als "gut" gilt, es aber in keinster Weise ist.


    Die graue Energie von Gebäuden (oder auch Autos oder Konsumgüter) lässt sich quantifizieren. Ebenso der ökologische Fußabdruck fürs Recycling. Die Lebensdauer lässt sich abschätzen und die Stoffströme im Betrieb.


    Ich hab spontan keine links verfügbar, aber mit google sollte sich das ein oder andere finden lassen.


    Natürlich lässt sich mit LCA auch Schindluder betreiben, wenn man die Annahmen entsprechend verzerrt, ich denke da nur an die berühmte Prius vs. Hummer Studie. Aber wegen ein paar schwarzer Schafe sollte man nicht eine ansonsten gute Sache diskreditieren.


    Zitat


    Ein "herkömmliches" Haus lässt sich bei der Entsorgung auf


    Stein = einfache Aufbereitung zu Strassenbau-Mineralgemisch


    Zu Straßenschutt wird das, was man nicht recyceln kann. Als " sinnvolle Wiederverwertung" würde ich das nicht bezeichnen.


    Zitat


    Holz = wiederverwenden / shreddern zum Heizen


    In der Müllverbrennungsanlage wegen der enthaltenen Chemie. Dort lässt sich auch die Styrpordämmung oder der PVC Fußbelag ganz genauso "thermisch verwerten". Wer das behandelte Bauholz daheim im Ofen verfeuert oder im Lagerfeuer braucht mir hingegen nix mehr zum Thema Umweltschutz erzählen.


    Zitat


    Metall = bekanntes Wiedereinschmelzen


    Viele Metalle lassen sich nicht einfach so durch Einschmelzen recyceln. z.B. Edelstähle.


    Zitat


    Glas = ebenfalls Einschmelzen


    Bei beschichtetem Fensterglas möglicherweise nicht ganz trivial. Es hat wohl seine Gründe, warum Fensteeglas im Bauschutt gesammelt wird und nicht als Altglas.


    Zitat


    beschränken,da bleibt wenig nicht-recyclebares übrig !


    Ohne es wirklich zu wissen würde ich davon ausgehen, dass das kritische bei der Entsorgung des Hauses vor allem die Inneneinrichtung sein wird.


    Zitat

    Schöne ökologische Neubauten ? zum Preis von Landschaftsverbrauch an den Ortsrändern bzw Leerstand und Verfall ?


    An dem Argument der Neuversiegelung von Fläche ist sicher was dran.


    Auf der anderen Seite bekommst Du Altbauten oft nur mit gigantischen Aufwand und dann auch nur mittelmäßig energetisch saniert und zum zweiten möchten die Leute heute andere Häuser haben als man vor 50 Jahren gebaut hat. Das mag man jetzt gut oder schelcht finden, aber es ist nun mal so, dass man heute für 200.000 Euro eben kein 20m² Wohnzimmer mit 1,5m² Fensterchen haben möchte.


    Zitat


    Ich will jetzt nicht behaupten das " Allheilmittel" zu haben was das Wohnen betrifft,aber eine Überlegung wäre es sicher wert :winking_face:


    Mich würde mal interessieren, wie Du Dein Idealhaus zu beheizen gedenkst, wenn Dämmung für Dich doof ist, Öl und Gas doof sind und Holzpellets doof sind.
    Man kann Häuser schon mit Holz beheizen, aber dann bitte wie vor 100 Jahren mit nur 3 Raummeter Holz pro Haus und Winter.


    Ja, unsere Großeltern haben in vielen Bereichen tatsächlich noch "nachhaltig" gelebt. Das war aber keine bewusste Entscheidung.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo Andreas H,
    Ich nehme an Deine Freunde haben ihr Haus selbst geplant und erbaut oder von Pfuschern aufstellen lassen. Kein Architekt oder seriöser Baumeister würde heutzutage auf die Idee kommen ein
    Niedrigstenergiehaus ohne kontrollierte Wohnraumlüftung zu bauen. Extrem gut geeignet für Allergiker da es Pollenfilter für diese gibt und in den 2,5 Jahren im neuen Haus mit WL lebt mein Sohn richtig auf-endlich erholsamer Schlaf ohne Belästigung durch Pollen, immer frische Luft, keine Zugluft immer warme Wände und Fenster (sehr wichtig für den Wohlfühlfaktor).
    Entgegen dem Rat unseres Architekten aber aus meiner Überzeugung heraus habe ich auf einen Luftbrunnen verzichtet und wärme bei tiefen Temperaturen die angesaugte Luft lieber elektrisch vor bevor sie auf den Wärmetauscher (für die Abluft) trifft. Das Energiesparen war aber eben nicht der Hauptgrund für unsere Entscheidung für so ein Haus sondern der unübertroffene Wohlfühlfaktor.


    LG Wolfgang

  • Das man mit einer richtigen und eben auch durchdachten Lüftung auch in einem Styroporklotz leben kann beweisen viele Häuser immer wieder aufs neue.
    Aber wehe man macht es falsch:staun:


    Es ist auf keinen Fall falsch sich viele viele Gedanken über den Energieverbrauch des Hauses zu machen.
    Zum einen ist es für viele Menschen die grösste Anschaffung ihres Lebens, zum anderen ist sie auch aus Preppersicht wohl die wichtigste Investition.
    Wer mit Gas heizt ist abhängig von Russland (eigentlich vom Weltmarkt bzw Angebot und Nachfrage) und auch wenn Frau Merkel und Co vom treuen Verbündeten Norwegen schwärmt... die können Russland nicht ersetzen.
    Was Öl angeht... irgendwie das selbe...
    Was gibts noch? Braunkohlebriketts aus dem Baumarkt... der Scheiss kommt auch irgendwo her wo er "noch" nicht vor Ort in Strom umgewandelt wird.


    Und dann gibts noch Holz :Gut:Auch wenn man in DACH noch ein paar Prozent mehr Holz im Jahr schlagen könnte ohne das die Nachhaltigkeit aus den Augen ist...
    Wisst ihr wie gering der Anteil an Holz in der deutschen Energieproduktion ist?
    Wenn man keinen Wald hat, ist ein Holzofen fast so sinnvoll wie die Idee im Krisenfall mit Strom zu heizen. :Schlecht:


    Man muss schlicht und ergreifend bedenken , das solabld der Öl oder Gashahn auch nur leicht zugedreht wird , sich alle und besonders die finanziell leistungsstarken und energiehungrigen Großabnehmer auf die Ersatzstoffe stürzen.
    Geld ist hier der Indikator, heute schon zahlt die Biogasanlage für Getreide mehr als die Mühle, die Heizkraftwerke kaufen wunderbar sortierte Joghurtbecher aus dem Wertstoffhof um sie wieder mit Hausmüll zu vermischen.


    Also ist jedes Kilo Holz und jeder Liter Öl den ich durch gute Isolierung , aber auch handwerkliche Präzision beim Bau, sowie ein sinnvolles Wohnraumkonzept einspare, pures Preppen.


    Zu guter Letzt kommt auch noch der Zins und Zinseszins sowie die Inflation dazu.
    Baumaterialien werden nicht billiger und Brennstoffe sowieso nicht.
    Ich glaube das leuchtet jedem ein auch ohne das man ein Diagramm des Öl und Gaspreises der letzten Jahre anhängt.


    Wie man nun heizen möchte, diese Frage kann man sich nur selbst beantworten, aber sie sollte sorgfälltig überdacht sein.


    Servus miteinander

  • Im Vergleich Aufwand, Kosten und Komfort ist eine Gasheizung halt kaum zu schlagen. Wir haben uns auch gerade wieder für Gas entschieden.
    Wer das macht, sollte eben eine Ausweichmöglichkeit haben und für diese auch eine gewisse Reserve haben.


    Bei uns ein Kaminofen und Holz für min. einen Winter, meißt mehr. Und zur not würden mir auch 15° im Wohnzimmer reichen (hat es auch manchmal morgens bevor ich den Ofen anmache, wenn ich abends nicht zum Heizen zuhause war), dann komm ich auch über 2 WInter.
    Und zu guter letzt, falls der dann noch da ist, könnte man auch mit Strom heizen. Das wird natürlich nicht günstig, als letzte Reserve aber besser als nichts.


    Aber klar, jede Energie, die man nicht beziehen muss ist ein klarer Vorteil.


    Gruß Avec

  • Falls ich mich ein Wenig misverständlich ausgedrückt habe bitte ich dies zu Entschuldigen,wollte keinesfalls den Eindruck erwecken das ein Verheizen von Altholz im Kokelofen zu Hause gut und umweltfreundlich ist.


    Altholz ist übrigens für Müllverbrennungsanlagen "lebenswichtig" denn der deutsche Müll ist so gut sortiert das die sog. "Restmüllfraktion" die dort noch ankommt einfach nicht mehr brennen mag,man bezahlt dafür sogar gutes Geld :winking_face:


    @ Cephalotus :


    Ich bin mir sicher das du zu den Leuten gehörst die mit " Nackten Zahlen" gut arbeiten und umgehen können,das hat für mich keinerlei Aussagekraft.Wie du Richtig bemerkst wird gerne " Schindluder" betrieben,das geht mit "nackten Zahlen" am besten !


    Auf Grund von falschen - meist schöngerechneten - Zahlen werden Entscheidungen getroffen die man lieber nicht treffen sollte,das gilt besonders für Ökobilianzen und wenn man (n) etwas verkaufen möchte.


    Du musst dich immer auf Zahlen verlassen die andere Leute dir liefern um damit zu arbeiten. Dir persönlich möchte ich nicht ansatzweise unterstellen falsch zu arbeiten !


    und..


    Ja,wir kommen mit 2,5 - 3,5 m Holz über den Winter aus. Dazu braucht es aber kein ÖKO-Haus,lediglich ein wenig umdenken
    " es ist Winter" .


    Wir haben uns beim Umbau schon Gedanken gemacht das wir einfach nur eine " Wohnküche " betreiben die beheizt wird,mit der " Abwärme" von dort heizt sich der Rest -je nach der Zahl der offenen Türen- mit auf . Man braucht deswegen aber nicht ein ganzes bspw. 160 m² Haus auf die gleiche Temperatur zu bringen,bei Extremkälte wird nur noch die Wohnküche sowie das Schlafzimmer geheizt,der Rest hat dann eben nur noch 8-10°.


    und..


    Landschaftsverbrauch = Null, wir haben einfach etwas vor dem Verfall gerettet,alles benötigte Material aus der unmittelbaren Umgebung vom Hersteller gekauft ( Sägewerk/ Kieswerk / Tongrube )


    Was das " quantifizieren" von grauer Energie betrifft wirst du ganz sicher n i e aktuelle Berechnungen in der Hand haben,sondern nur eine Momentaufnahme mit " dem bestmöglichen Verlauf" . Die Logistikketten sind um so etwas genau darstellen zu können viel zu schnellebig,wechselne Subunternehmer ,Stau`s , " Hire and Fire" wegen Preisgestaltung - täglich .


    Auch das die Leutz die in PKW`S zur Baustelle in Baden-Würtemberg kommen zwar formal bei einem Betrieb in der Region angestellt sind..aber dann in dem Billiglohnland MVP oder Brandenburg wohnen ist sicher nicht mit eingerechnet. Pack da einfach mal pro Mann und Woche 4 Tankfüllungen Sprit drauf der auf keiner Liste steht.


    Ich kann leider nicht mit Zahlen aufwarten,nur mit einer annährend 25 jährigen Berufserfahrung in einem Recyclingbetrieb mit Abschleppdienst sowie Abbruchunternnehmen. Hier kommt immer das Endergebnis der meisten Dinge an,ich sage Dir,das ist gelebte Dekadenz !


    Mit Öko hat das gar nichts zu tun,der nächste Grossauftrag in 2015 ist der Abriss von ca. 40 in den letzten 10 Jahren erstellten " modernen Häusern " die auf Grund der schlechten Bauausführung sowie der Bebauung auf 200m2 Handtuchgrundstücken nicht marktfähig sind.


    Ach so : Etwas Zahlenmaterial habe ich noch : In den Anfängen meiner Berufszeit verkauften wir pro Neubau einen 4 m³ Container für Baustellenabfälle. 2014 hat sich das auf 3-4 Stück erweitert,danke an die Verpackungsindustrie die alles Bombensicher zum Transport / Logistik/Ein / Umlagerung verpacken muss als wäre es Militärmaterial für`s Depot. Ein Container voll z.B. Klebemittelreste,Abschnitte von Verbundwerkstoffen ect. ist natürlich auch nicht mehr verwertbar.
    ( Taucht aber beim "quantifizieren" auch nicht mehr auf,dort werden ja nur die mm - genauen Verbrauchsmengen berechnet.)


    Gehe doch einfach mal bei einem Recyclingbetrieb in deiner Nähe und auf einigen Baustellen vorbei und guck dich nur um. Dann hast du etwas mehr als nur Zahlen,es wird dich überraschen was du bei genauem Hinsehen so entdeckst.
    ( Autokennzeichen,Abfallcontainer,Schadstoffklassen der beteiligten LKW+Baumschinen,Umgang mit Schadstoffen...ausgekippte Container z.B.sind eine wahre Fundgrube an " nicht-ÖKO",rieche mal an den Lösemitteldämpfen der diversen Klebereimer und Kartuschen")


    Könnte mir vorstellen das einige Zahlenwerke dabei ins Wanken geraten :winking_face:


    Als Schlussbemerkung sei mir bitte erlaubt das ich heute Nacht ohne schlechtes Gewissen zu haben hinter meinen ( gebraucht besorgt und eingebauten) etwas kleineren Fenstern schlafen darf !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Zitat von AndreasH;193695


    Ja,wir kommen mit 2,5 - 3,5 m Holz über den Winter aus. Dazu braucht es aber kein ÖKO-Haus,lediglich ein wenig umdenken
    " es ist Winter" .


    Wir haben uns beim Umbau schon Gedanken gemacht das wir einfach nur eine " Wohnküche " betreiben die beheizt wird,mit der " Abwärme" von dort heizt sich der Rest -je nach der Zahl der offenen Türen- mit auf . Man braucht deswegen aber nicht ein ganzes bspw. 160 m² Haus auf die gleiche Temperatur zu bringen,bei Extremkälte wird nur noch die Wohnküche sowie das Schlafzimmer geheizt,der Rest hat dann eben nur noch 8-10°.


    Wenig heizen ist defintiv auch eine Option, die funktionieren würde. Das wird aber heute für geschätzt über 90% der Bevölkerung als "unzumutbar" empfunden. Ich zieh im Winter halt wärmere Kleidung an als im Sommer, aber meiner Erfahrung nach fühlen sich die meisten Leute erst wohl, wenn sie im Winter im Wohnzimmer in Socken und T-Shirt nicht frieren. Das kann man ja heute auch so haben, entweder mit viel heizen oder mit sehr guter Dämmung.


    Wenn ich Gäste habe drehe ich auch einige Stunden vorher die Heizung hoch.


    Um die Funktionsweise und die Bilanzgrenzen von Lebenszyklusanalysen (LCA) zu erklären bin ich die falsche Person und das hier ist sicher auch der falsche Ort.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.