Jahresvorrat anlegen für 2 für wenige Euros die Woche

Hallo,

Nachdem ich mir die Liste angesehen habe, bin ich zum Schluß gekommen, daß Nahrungsmittel in den US wesendlich billiger sind als in Österreich.
50lbs Weizen für 5Dollar sind schon eine Ansage.
10kg Zucker auch nicht schlecht.

Aber die Liste ist gut. Die Kosten würde ich bei uns auf das 3-4 fache schätzen. Was ja auch noch vertretbar wäre.

Gruß
Gerald

http://www.swseed.de/saatgut/getreide/weizen/

Anscheinend gibt es da die unterschiedlichsten Einstufungen. Die Sprache ist von "Qualität". Nur was genau mit Qualität gemeint ist wird (mir) nicht klar.

Eliteweizen:

Zitat

Eliteweizen gleicht einen etwas geringeren Ertrag durch hervorragende Qualitätseigenschaften aus. Für die Bezeichnung "E-Weizen" muss eine Sorte mindestens APS 8 (APS = Ausprägungsstufe; 1 = sehr niedrig, 9 = sehr hoch) in der Volumenausbeute, APS 6 in der Fallzahl, APS 6 im Rohproteingehalt, APS 7 im Sedimentationswert, APS 4 in der Wasseraufnahme und APS 5 in der Mehlausbeute haben. Eliteweizen eignet sich ideal zum Aufmischen schlechterer Qualitäten.

Qualitätsweizen:

Zitat

Qualitätsweizen vereint hohe Qualitäten mit guten Ertragseigenschaften. Für die Bezeichnung "A-Weizen" muss eine Sorte mindestens APS 6 (APS = Ausprägungsstufe; 1 = sehr niedrig, 9 = sehr hoch) in der Volumenausbeute, APS 5 in der Fallzahl, APS 4 im Rohproteingehalt, APS 5 im Sedimentationswert, APS 3 in der Wasseraufnahme und APS 5 in der Mehlausbeute haben. Qualitätsweizen eignet sich bedingt zum Aufmischen schlechterer Qualitäten.

Futterweizen:

Zitat

Futterweizen ist hochertragreich. C-Weizen eignet sich als Viehfutter sowie zur Energiegewinnung.

Quelle: http://www.swseed.de

Anfangen kann ich damit nicht so viel. Vielleicht gibt es hier ja einen Landwirt, der sich da auskennt?

Edit:

APS = Mutterkorneinstufung (?). Diese wird wohl vom Bundessortenamt vorgenommen. Hat mich aber auch nicht weiter gebracht.

Beim Weizen geht es um die Qualitätsbewertung, das nicht Bauer A für die Tonne Elite-Weizen das gleiche bekommt wie Bauer B für die Tonne Futter-Weizen (der aber evtl das doppelte von der Fläche holt)

Diese Qualitätsbewertung braucht es auch später in den Großbäckereien, damit die sich das perfekte Mehl zusammen mischen können um dann gleichbleibende Produkte anbieten zu können (die nehmen da mittelerweile auch Enzyme und Chemie dazu, da gabs mal ne Doku "unser tägliches Brot" lief glaub im SWR)

Generell hilft es den Mühlen natürlich auch um an Angebot und Nachfrage etwas zu drehen

Bei den günstigen Vorräten verweise ich auch mal auf die Monatstonnen von http://survival.4u.org

Da steht zwar wenig aktuelles, aber 2010 hat der Monatsvorrat pro Person 18,07€ (plus Box) gekostet und hat den Vorteil das man nicht ein Jahr braucht um den Vorrat aufzubauen, sondern immer mal wieder um einen Monat erweitern kann

http://survival.4u.org/vorraete/monats-tonne-neu-2010.htm

Die Frage ist wohl, unter welchem Aspekt man dies betrachtet. Für uns zählt ja wohl hauptsächlich der Nährwert oder auch die enthaltene Energie.

Hauptausschlaggebend könnte da der Anteil an Rohproteinen sein.

Aber ich fische da im Dunkeln. :unschuldig:

Ich frage bei Gelegenheit mal einen Landwirt.

http://www.swseed.de/saatgut/getreide/weizen

Es gibt noch eine weitere Qualitätsstufen, den Brotweizen (B-Weizen)

Zitat

Brotweizen bezeichnet alle Sorten mit guten Backeigenschaften bei gleichzeitig hohen Erträgen. Für die Bezeichnung "B-Weizen" muss eine Sorte mindestens APS 4 (APS = Ausprägungsstufe; 1 = sehr niedrig, 9 = sehr hoch) in der Volumenausbeute, APS 4 in der Fallzahl, APS 3 im Rohproteingehalt, APS 3 im Sedimentationswert, APS 2 in der Wasseraufnahme und APS 4 in der Mehlausbeute haben.

Hier wird geschrieben, das man Futterweizen nicht nehmen sollte, Gründe werden leider keine genannt, aber dafür gibts Lagerungstipps:
http://www.bushcraft-deutschla…n/?postID=15274#post15274

EDIT
So hier gibt es die Empfehlung vom Futterweizen die Finger zu lassen mit der Begründung

"Da sind dann kleine Steinchen, Halme,Spreu und sonstige Verunreinigungen drin."

http://www.krisenvorsorgeforum…etreide-t1535.html#p26563

Dieser Grund wäre mir aber eigentlich egal, den Tages oder Wochenbedarf sollte man auch von Hand sortiert bekommen (oder man spielt mit nem Ventilator rum)

Zum Thema Mutterkorn klingelte bei mir noch etwas:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mutterkorn

Zitat

Für Mensch und Vieh stellt der Befall von Nahrungs- und Futtergetreide mit diesem Pilz ein Problem dar, denn die im Mutterkorn enthaltenen Alkaloide weisen eine hohe Toxizität auf.

...

Der Mutterkornpilz produziert giftige Alkaloide, die Mutterkornalkaloide. Sie sind durch eine Ergolin-Struktur gekennzeichnet. Zu den Mutterkornalkaloiden gehören beispielsweise Ergotamin, Ergometrin und α-Ergokryptin.

...

Zu den toxischen Effekten von Mutterkornalkaloiden zählen Darmkrämpfe, Halluzinationen sowie das Absterben von Fingern und Zehen aufgrund von Durchblutungsstörungen, die das Krankheitsbild Ergotismus (auch Antoniusfeuer oder Mutterkornbrand) prägen. 5 bis 10 Gramm frisches Mutterkorn können bei einem Erwachsenen zu Atemlähmungen und Kreislaufversagen führen und tödlich sein.

Alles anzeigen

Hallo,
Die Diskussion unter der Checkliste solltet ihr auch lesen. Ist für englischsprachige sehr interessant
Die sind schon teilweise recht radikal die Amis...

Gruß
Gerald

Hallo,

Weizen ist vermutlich billiger und ich bin mir recht sicher auch länger haltbar als jegliche Art von Mehl.
Letztendlich ist es Geschmackssache. Außerdem ist die Liste nur ein Beispiel wie man es machen könnte. Man kann ja einen Teil des Weizen durch Reis ersetzen. Außerdem würde ich persönlich noch Bohnen und Linsen oder Erbsen dazu nehmen. Auch würde ich noch Konserven mit Obst einlagern.
Der Ersteller der Liste ist ein Mormone, und die haben teilweise andere Ansichten über die Ernährung, deshalb ist das Ganze sehr einseitig.

Wie gesagt, die Diskussion unter der Liste ist sehr erhellend.

Gruß
Gerald

Bezüglich der Beschaffung von hiesigen Getreide macht es auch vom Preis her einen Unterschied, ob man einen 25 kG Sack direkt beim Bauern kauft, oder 25 1kg Tüten im Geschäft. Was das erwähnte Bio-Getreide angeht, hab ich bisher bei einem konevtionellen Bauern noch nie einen entsprechenden Hinweis gesehen, allenfalls bei Kartoffeln. Von daher sollte man wohl einen "Bio" Bauern aufsuchen , wenn man Getreide sackweise kaufen will. Der Bio-Bauer verlangt für den einzelnen Sack dann wohl etwas mehr, als wenn er ihn an den Großhändler oder Müller verkauft. dafür fallen deren Handelsspannen für Verpackung, transport etc. weg.

Frieder

ps: wenn ich Getreide statt Mehl einlagere , habe ich den Vorteil, daß ich das Getreide dann auch als Saatgut verwenden kann

Ich kaufe grundsätzlich Weizen, Roggen und Dinkel im ganzen Korn und Sackweise bei einer Mühle.
Dort bekommt man es "Mühlengereinigt". D.h. es ist frei von Verschmutzungen wie Steinchen etc.
Mag sein, dass ich dafür ein bisschen mehr wie bei einem Bauern bezahle. Aber die Getreidemühle hält dadurch länger.
Auch dürfte das Korn dann auch sicher eine geringe Feuchtigkeit besitzen.

Am Anfang habe ich 25 kg Säcke gekauft. Jetzt kaufe ich 10 kg Säcke nach um dadurch das Verbrauchte zu ersetzen.
Gelagert wird das ganze in luftdichten 10 ltr Kunststoffeimern. In jeden gehen ca. 7,5 kg Korn.
Länger wie 2 Jahre lagere ich durch die Rotation nicht.

Tsrohinas

Zitat von Isuzufan;195837

Hallo Gerald,
405er Mehl hält 50% länger als Weizen da fast keine der leicht verderblichen Anteile des Weizenkorns mehr enthalten sind (so ähnlich wie parboiled Reis).
LG Wolfgang

Dies stimmt aber nur, wenn der Weizen als Vollkorn gemahlen ist.
Ansonsten ist Weizen (Getreide) viele Jahre bei entsprechender Lagerung ohne großartige Qualitätseinbußen haltbar.

Da wir Wert auf was "Gesundes" legen, haben wir Getreide im Vorratskeller. Etwas helles Mehl auch, aber hauptsächlich Getreide.

Um zum Thema zurückzukommen - die Liste und vor allem das Foto gefallen mir sehr!
Ist doch immer wieder ein Ansporn, seine Kammer neu zu begutachten, nicht wahr?!
Und natürlich neu zu über denken...
Danke, für den Hinweis!

LG von der Survival

Was für Mühlen verwendet ihr denn? Bei soviel Getreideverbrauch braucht man auch eine gute Mühle, sonst wird das im Notfall sehr schwierig.
Ich finde ein 70/30 Ansatz (Mehl/Getreide) praktischer, das Mehl rotiert man recht einfach durch, das Getreide ist für den Notfall.

Zitat von jonn68;195984

Was für Mühlen verwendet ihr denn? Bei soviel Getreideverbrauch braucht man auch eine gute Mühle, sonst wird das im Notfall sehr schwierig.
Ich finde ein 70/30 Ansatz (Mehl/Getreide) praktischer, das Mehl rotiert man recht einfach durch, das Getreide ist für den Notfall.

Ich habe eine Widukind Getreidemühle.
Hier beschrieben:
https://www.previval.org/forum…893&viewfull=1#post175893

Wir haben ungefähr 8 kg Weizenmehl Typ 405 für Kuchen, Pfannkuchen sowie 5 kg "Dunst" für Spätzle vorrätig und rotieren das auch.

Das selbstgemahlene Vollkornmehl verwenden wir für Brot.
Der Vorrat an Körnern dürfte für mind. 1/2 Jahr Autarkie reichen.

Tsrohinas

Betreffs der Mühlen:

Wir haben eine schöne Holzmühle, elektrisch von Hawos, die Oktagon.
Die Handgetreidemühle ist die "Diamant", die mit dem Schwungrad. Funzt sehr gut und sieht fast noch apparter aus, als die aus Holz.
Wir brauchen deswegen relativ viel Getreide, weil wir uns vorwiegend Vollwertig ernähren ( mit Abstrichen;-) ), und deswegen das Getreide nicht nur zur Not einlagern.
Davon sollte man tunlichst Abstand nehmen - wer Vollkorn nicht gewohnt ist, kann massive Bauchprobleme bekommen.
Vor allem in Verbindung mit Zuckerprodukten...

LG von der Survival

Zitat von Isuzufan;195825

Dumme Frage zum Thema Weizen. Wozu braucht man den oder was sollten denn seine Vorteile sein gegenüber Mehl? Die Haltbarkeit ist es sicher nicht und auch wohl kaum die einfache Weiterverarbeitung. Ich stelle mal provokant in den Raum das es den Getreidebefürwortern (für Vorsorge) nur auf den Coolnessfaktor ankommt.

Ein guter Test ob Mehl noch einwandfrei ist: Etwas Mehl in ein Glas kaltes Wasser geben- wenn es ranzig schmeckt ist es hinüber, in heißem Wasser riecht es dann muffig.

405er Mehl hält übrigens länger als die höheren Ausmahlungsgrade(oder Getreide).

LG Wolfgang

Alles anzeigen

Zitat von Isuzufan;195837

Hallo Gerald,
405er Mehl hält 50% länger als Weizen da fast keine der leicht verderblichen Anteile des Weizenkorns mehr enthalten sind (so ähnlich wie parboiled Reis).
Die Liste ist für meinen Geschmack etwas seltsam und zu sehr auf billig hingetrimmt. Ich kalkuliere 1 Mannjahr Daumen mal Pi mit 1500 Euro fürs erste Jahr und 1000 Euro für die folgenden da dann die erste echte Ernte da sein sollte und (fast) nur mehr Grundnahrungsmittel dafür gelagert werden.
LG Wolfgang

Das Problem beim Auszugsmehl ist, dass es zwar einen Nährwert hat, aber kaum noch Mineralien, Vitamine und Spurenelemente enthält. Die verlängerte Haltbarkeit kommt daher dass es u.a. quasi fettfrei ist. Stärke neigt weniger zu oxidativem Verfall als Fett.
Wie survival schon schrieb kann ungemahlener Weizen unter guten Lagerbedingungen viele Jahre lang halten - länger als gemahlenes Auszugsmehl.
Natürlich ist Mehl einfacher zu verarbeiten da ich mir keine Gedanken über das Mahlen mehr machen muss und sofort zum Backen beginnen kann.
Wenn ich aber längere Zeit davon leben will wird sich über kurz oder lang ein Mangelzustand einstellen.