Aufmerksamkeit durch ein „low profile“?

  • Zuerst OT
    Nach wie vor bin ich der Auffassung, dass die Online-Überwachung nicht so dolle sein kann, wie immer propagiert wird. Ich habe die letzten elf Jahre damit verbracht aus dienstlichem Interesse BC-Kampfstoffe und deren Herstellung, Beschaffbarkeit von Chemikalien, Wirkung von konventionellen Kampfmitteln, Terroristischen Möglichkeiten, Radikalislamistischen Verbänden und was weiß ich noch alles aus dem Internet zu kramen. Bisher hat keiner an meiner Haustür geklopft. Ich kann bei Google meinen Positionsverlauf der letzten Monate nachvollziehen und empfinde es schlichtweg als praktisch. Ich bekomme auf mich zugeschnittene Werbung, die daraus resultiert, welche Produkte ich im Internet aufsuche und welche Geschäfte ich betrete. Deswegen betrachte ich mich nicht als Opfer des Systems, ich nutze es. Und wenn irgendein Geheimdienst von mir etwas will, dann wird man meinen Chef anrufen und den MAD vorbeischicken.


    Zurück zum Thema. Ich habe auch kein FB mehr -und auch sonst kein social network- , da mir die Zeit schlichtweg zu schade ist, mich Stundenlang mit schlechten Witzen, suspekten Tiervideos und Posts a la "Ich gehe jetzt duschen!" auseinanderzusetzen. Resultat ist, dass ich keine Möglichkeit mehr habe, viele der 300 sogenannten "Freunde" zu kontaktieren. Ach schade. Wenn dann das nächste Klassentreffen an mir vorbeigeht, dann soll es halt so sein.

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • [ATTACH=CONFIG]21959[/ATTACH] Huhu ihr lieben,
    hallo Dagobert,


    ich würde auch gerne meine Meinung zu FB und der Dauererreichbarkeit, die heute als "Normal" gilt, und der Auffälligkeit, wenn man da einfach nicht mitmacht, kundtun.


    Wenn ein Prepper innerhalb eines FB-profils tagtäglich postet, wie denn seine Vorräte aussehen und wieviel Monate er denn ohne Strom und Versorgung von aussen überleben kann, dann werden im Kisenfall möglicherweise ein paar Leute versuchen etwas von deinen Vorräten abzubekommen. Ansonsten erschliesst sich mir nicht der Zusammenhang zwischen Preppen und "Low Profile"


    Das man heutzutage als unnormal gilt, wenn man sich an diesem Verzetzungsirrsinn nicht beteiligt, mag sein. Aber mir würde deswegen nie einfallen sinnlose Postings auf FB zu verbreiten. Und whats app, die meisten Leute, die mir da schreiben, wissen wie sehr ich es hasse mit dem Handy Nachrichten zu schreiben :grosses Lachen:


    Das heisst ich informiere die wenigen Leute, die in meinem Leben wirklich ne Rolle spielen darüber dass weder handy noch FB für mich einen großen Stellenwert besitzen. Und zwar direkt: Ich habe Leuten die mich nervten ("Ich hab doch gesehen dass Du online warst und meine Nachricht gelesen hast, wieso antwortest Du nicht" oder so ähnlich) klar gesagt dass ich nicht antworten muss, wenn es mir gerade nicht passt, mein Handy nicht dafr da ist, wegen jeder Kleinigkeit abrufbereit zu sein und ich an allzeiterreichbarkeit auch gar kein Interesse habe, da ich mich dadurch gelegentlich regelrecht belästigt fühle PUNKT


    Früher hatte ich mal ein facebookprofil dass mit Haustierbildern und ähnlichem Kram gefüllt war. Ich habe vor einigen Jahren einfach aufgehört Dinge ins Netz zu stellen, und meine Aktivitäten dann Stück für Stück gelöscht. Das einzige, dass ich noch an Fotos habe, ist ein Profilbild, das nur für "Freunde" einsehbar ist. Die wenigsten haben mich gefragt, wo meine ganzen Daten hin verschwunden sind.... So bin ich aus der socialmedia Welt zum Großteil ausgetreten, ohne das es jemand mitbekommen hat aber ich besitze trotzdem noch ein FB-Prof also geelte ich wohl doch noch als "normal"


    FAZIT: Weniger ist mehr!! Meiner Meinung nach, und wenn das jemand komisch findet, ich bin gerne der Kerl da oben auf dem Foto :lachen:


    Ciao und viele Grüße

  • Bei FaceBook oder ähnlichem, gibt es mittlerweile genug Begründungen, warum man nicht daran teilnimmt. Ich bin aufgrund meines Studienfaches (Physik) in einer relativ technikaffinen Umgebung.
    Trotzdem, oder grade deshalb, sind einige dabei die Bewusst kein Facebook haben, um ihre Privatsphäre zu schützen.
    Auch gibt es einige interessante zum Thema verschlüsselte Kommunikation, die mehr und mehr auch in den Mainstream durchsickern.
    Das könnte man natürlich dafür nutzen, nicht sonderlich durch bewusste Abstinenz aufzufallen, indem man einfach im Schwarm der Datensicherheit mitschwimmt.


    Wobei sich natürlich die Frage stellt inwieweit sich dieses low-profile noch verwirklichen lässt und überhaupt wem gegenüber.
    Dem Staat gegenüber haben wir sehr schlechte Karten. Wir haben fast alle zwangsweise ein Girokonto, fast alle Mobiltelefone sind heutzutage mit einem GPS Chip ausgestattet
    und die Gesichtserkennungssoftware wird aufgrund der immer höheren Rechenleistung zuverlässiger den je.
    Die Frage ist auch, bei welchen Szenarien explizit der Staat eine direkte Bedrohung für uns darstellt, da solch ein Szenario sowieso sehr weitreichender Vorbereitung bedarf.


    Die andere Frage ist wie es mit unseren Mitmenschen aussieht. Diese haben einen ganz anderen Blickwinkel auf uns als die "rationale" Überwachung des Staates.
    Ihnen fehlen, Informationen über uns, dies wird jedoch durch Beobachtungen auf anderen ebenen wett gemacht.
    Wir können uns gute Gründe überlegen und darstellen, warum wir ein "low-profile" haben, ohne dieses selbst als Grund zu nennen.
    Jedoch muss dieses Bild, welches wir dadurch erzeugen, zumindest großteils in sich geschlossen sein, da konträre Handlungen, sonst ein aufhorchen zur Folge haben könnten.


    Insgesamt stellt sich jedoch die Frage, inwieweit der Aufwand der betrieben werden muss, damit ein solches Profil keine Aufmerksamkeit erregt, dem Nachteil überwiegt,
    teilweise unwichtige Teilinformationen preis zu geben und stattdessen die Energie anderweitig zu investieren.

  • Also ich benutze FB nur zum gamen,


    keine Photos oder infos zumir,



    99% meiner "freunde" kenne ich gar nicht, und eine heisst sogar genauso wie ich, dann gibt's da einen Osama, bin ich nun Terrorist?



    LG Simka

  • Hallo zusammen,


    Fehlende FB-, Twitter-, Google+ & Co. Profile allein sind sicher kein Grund um in den Fokus der Behörden zu kommen. Viele Menschen verweigern das lediglich aus Schutz vor der Privatsphäre, wie ich zum Beispiel oder weil sie "zu alt" sind, sprich das ganze nicht verstehen (wollen).


    Wenn man durch andere Ereignisse oder Vorfälle aber auf "eine Liste" (z.B.= Hooligan DB o.ä.) geraten ist, kann schon sein, dass auch durch die Behörden die evt. vorhandenen Profile mitgelesen werden. Die Beschaffung der Daten bei den Betreibern dauert aber angeblich zu lange. Ein Bundestrojaner benötigt jedoch "nur" einen Gerichtsbeschluss (also dringender Tatverdacht, (korrigiert mich falls ich hier etwas verpasst habe)) und beinhaltet faktisch alle Profile, da der Zugriff der Behörden über den eigenen Rechner, Handy, Tablet, etc. statt findet.


    Beängstigend an der Sache ist, dass gerade bei Facebook ja umfangreiche psychologische Profile angelegt werden können, die so einiges mehr verraten als man vermuten mag. Auf die eine Seite der Vorteil davon, zugeschnittene Werbung etc. (wie bereits erwähnt), zum anderen der Nachteil betreffend Datenschutz und Privatsphäre. Leider haben wir bisher auch von der Rechtslage noch keine all umfassende Lösung. Aber das digitale Zeitalter ist ja auch "erst" 20 Jahre alt! Neuland! ;o)


    Nein, Scherz beiseite! Ed Snowden hat einen Stein ins Rollen gebracht, den unsere Politiker (beinahe Weltweit) zu lange vernachläsigt haben. Hoffen wir, dass durch den erzwungenen Fokus die Waage wieder ins Gleichgewicht kommen wird.


    Unterschätzen sollte man sicher auch nicht "Big Data" (respektive der möglichen Handhabung und Auswertung dieser Datenmenge) und "Cloud" Dienste!


    Gruess


    Chris

    Jage nicht was Du nicht töten kannst!

  • Mir fallen bei dieser Diskussion (Tarnung durch Mitschwimmen im Strom) zweierlei Ungereimtheiten auf.


    1. Es ist viel schwieriger und deshalb unwahrscheinlich, auf jemanden aufmerksam zu werden, weil er etwas nicht hat oder nicht tut, als weil er etwas hat oder tut.
    Wenn du einmal auffällst, bist du auf der Liste der bunten Hunde - aber wie fällt man durch eine nicht vorhandene bzw. nicht bekannte Eigenschaft auf?
    Leute, deren Wohnort oder Mail-Adresse oder FB-Profil unbekannt sind, gehören deswegen noch lange nicht zu irgend einer Gruppe oder haben gar deshalb etwas gemeinsam.
    Kein halbwegs vernünftig programmiertes Datenbanksystem ezeugt Verknüpfungen über leere Schlüsselfelder, denn das würde zu sehr vielen sinnlosen Verknüpfungen führen.



    2. Wie schon gesagt, wir spielen zwar in allen Filmen, die in unserem Gehirn ablaufen, eine wichtige Rolle - nur wer ausser uns guckt die schon?

  • Zitat

    Ich stell mir dann immer die Frage: Was machen die schon mit den Daten? Ok, Bewegungsprofile, Werbung. Aber sonst?


    Nur weil Dir oder uns nicht einfällt, was man mit Deinen Daten machen könnte, heißt das noch lange nicht, daß nicht irgend jemandem bei Google, NSA, usw. schon etwas dazu eingefallen ist.


    Wie war das mit Uber - die haben doch tatsächlich anhand der Buchungen und Zeiten dazu ein Wahrscheinlichkeitsprofil für das Vorhandensein von privaten Liebesdiensten aufgestellt.
    Wenn diese Dienstleistung dann mal aufgrund von politischen oder religiösen Veränderungen in unserer Gesellschaft verboten sein sollte, dann wissen die zumindest wo sie zuerst suchen müssen!


    Gruß


    Boppel

  • Zitat von Avec;198882

    Was machen die schon mit den Daten? Ok, Bewegungsprofile, Werbung. Aber sonst?


    Man kann da so einige rauslesen. Leider finde ich grad keine Quelle mehr, kenne die Geschichte auch nicht mehr ins Detail auswendig. Sollte ich eine Quelle finden, werden ich sie hier noch rein-editieren. Aber ich hab mal von einer Geschichte gelesen, wo eine Familie Werbung ins Haus bekam, dass an die Tochter gerichtet war. Da wurde Werbung für Baby-Produkte, also Kinderwagen, Baby-Kleidung usw. gemacht. Der Vater soll der Ladenkette, ich glaub es war Walmart, einen Beschwerdebrief geschrieben haben, was der Mist soll, seine Tochter sei doch nicht schwanger. Es stellte sich jedoch heraus, dass seine Tochter tatsächlich schwanger war, ohne dass er davon wusste.


    Mit anderen Worten, die Ladenkette ahnte, dass die Tochter schwanger ist, bevor ihr Vater davon wusste. Alleine durch die gesammelten Daten, ihre Einkäufe die sie zusammen mit ihrer Kundenkarte bezahlte und wohl noch paar anderen Sachen, hinterlassen hatte. Facebook kann alleine durch dein Freundeskreis und deinen Beiträgen auf Facebook, wie oft du mit jemandem chattest usw. vorher schon ahnen, wer mit wem möglicherweise bald eine Beziehung eingehen wird. Vielleicht noch bevor du selber daran denkst mit der anderen Person eine Beziehung zu versuchen. Und die könnten bestimmt noch viel mehr aus deinen Daten rauslesen.


    Das "Low-Profile" sollte halt einfach vernünftig gewählt werden. Man sollte keine Nacktbilder von sich ins Internet stellen. Man sollte sich aber auch nicht in einem mit Blei ausgekleideten Beton-Bunkter zurückziehen, und nur noch per totem Briefkasten kommunizieren. Das eine ist einfach nur dumm, und beim anderen werden die Behörden sicher hellhörig. Der gesunde Mix macht es aus. Trotzdem vermeide auch ich gewisse Sachen wenn es irgendwie geht. Ich habe bspw. kein Whatsapp, und benutzte wenn möglich auch keine Cloud-Services, um meine Daten abzusichern.



    Edit: Ich hab nun ein Artikel gefunden. Leider ist er in englischer Sprache und als PDF. Da drin gibt es dann auch noch einen Link auf einen Artikel in der New York Times, worauf dieser PDF-Artikel entstanden ist. Bei der Kaufhaus handelt es sich um "Target". Eine grosse Ladenkette in Amerika.


    Der PDF-Artikel: http://www.wigleylaw.com/asset…/Big-Data-in-business.pdf


    Artikel der New York Times "How companies learn your secret": http://www.nytimes.com/2012/02…zine/shopping-habits.html


    PS: Gibt es hier eine Funktion, wo man seinen eigenen Text durchstreichen kann?

  • Nach wie vor frage ich mich, wer 'die' immer sind in den ganzen Spekulationen...

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • Ich kauf dann mal gleichzeitig Babywindeln und Stichsägeblätter, um die ein wenig zu verwirren ...


    Man kann ja bar bezahlen und keine dieser KundenbindungsPluspunktrabattkarten verwenden, die dazu benutzt werden, die Einkaufsgewohnheiten der Kunden auszuwerten.


    Wenn wir unangemeldet für eine Feld-Arbeitswoche mit 40 Teilnehmern Lebensmittel en gros eingekauft haben, hat sich jedenfalls noch nie jemand gewundert.


    Zur Idee, einen Facebook Account zu pflegen, um nicht aufzufallen, weil man keinen hat:
    Um aufgrund unwahrscheinlicher Kombinationen von durchaus normalen Verhaltensweisen oder Vorlieben oder Marotten interessante Personen aufzufinden, kann man nur mit vorhandenen Daten arbeiten, es sei denn es finde eine Zwangserfassung statt, wie sie bei Personendaten eigentlich nur durch das Einwohneramt erfolgen kann.
    Man kann wohl über eine backdoor die Facebook-Konversationen auf verdächtige Schlüsselwörter in der Kommunikation durchforsten, und die user-profile auf gemeinsame IP-Adressen oder nicks abgleichen, aber das Datum "kein Facebook-account bekannt" ist keine Eigenschaft, nach der man in irgendeiner Datensammlung suchen könnte.


    Das grösste Problem bei der Auswertung von unabhängig erfassten Daten sind falsche Umkehrschlüsse, d.h. die Neigung des Menschen, aus dem gleichzeitigen Auftreten zweier Umstände auf eine Kausalität zu schliessen, wo keine vorhanden sein muss.
    Dies kann sogar dann der Fall sein, wo "der gesunde Menschenverstand" eine Kausalität verlangt.
    Hierzu erinnere ich mich aus der Statistiklitreatur an einen Fall (Quelle kommt mir grad nicht in den Sinn), wo eine Familie zweimal innert 5 Jahren ein Neugeborenes durch ungeklärte Ursache ("plötzlicher Kindstod") verlor. Hier wurde natürlich Kindsmord vermutet, mit entsprechenden schrecklichen Folgen für die Eltern.
    Man konnte aber aufgrund allgemein bekannter Bevölkerungsdaten berechnen, dass aufgrund der Häufigkeit dieser Todesursache damit zu rechnen sei, dass rein zufällig einmal innert 10 Jahren zweimal die gleichen Eltern betroffen sein werden.
    Der Umkehrschluss: die Wahrscheinlichkeit, dass das Ehepaar XY zwei Kinder durch plötzlichen Kindstod verliert, ist so verschwindend gering, dass, wenn dies der Fall ist, zwingend auf eine andere Ursache als auf Zufall geschlossen werden muss und folglich ein Verbrechen vorliegt, ist natürlich falsch.
    Genaus so logisch könnte ich sagen, die Wahrscheinlichkeit, dass Meier im Lotto gewinnt, ist so klein dass, wenn er gewinnt, er logischerweise geschummelt haben muss.


    Werden nun solche Schlüsse auch noch mit der Krücke nicht vorhandener Informationen gemacht ("kein facebook account, obwohl doch heute jeder einen hat") dann sind die Folgerungen daraus fast zwingend falsch.


    Eine gewisse Vorsicht ist sicher angebracht - in Foren haben Personenbilder und solche, aufgrund derer man jemanden identifizieren kann (Autokennzeichen auf Bild lesbar, Mobiltelefonnummer in Beiträgen usw.) nichts verloren, ich verwende in verschiedenen Foren nicht den gleichn nick, und falls ich Gleichgesinnte suche, die mit mir nach Hongkong fahren und dort den Bahnhof anzünden wollen, organisier ich das nicht über internet boards.
    Aber, wie schon Wilhelm Busch schreibt: Wer durch des Argwohns Brille schaut, findet Raupen selbst im Sauerkraut.

  • Meine Frau und ich haben definitiv ein "low-profile". So weit das halt geht.


    Kein Smartphone, sondern ein outdoor Handy ohne GPS.
    Kein FB, Twitter, Whats app oder so was. FB war ich bis vor einem Jahr angemeldet, habe meine Daten dann über Wochen verändert, reduziert und schließlich den Account gelöscht.
    War übrigens lustig, als plötzlich die Werbung Seniorenlastig (hatte meinen Geburtstag deutlich verändert) wurde.


    G**gle ist nicht meine Startseite und auch nicht die Suchmaschine der Wahl.
    Kein Amazon und auch kein Paypal, brauchen wir nicht.


    Tsrohinas


    Edit: Im übrigen bin ich der Ansicht, das man Datenkraken zerschlagen sollte (Zitat aus dem Roman ZERO von Marc Elsberg)

  • Zitat von boppel;206661

    Nur weil Dir oder uns nicht einfällt, was man mit Deinen Daten machen könnte, heißt das noch lange nicht, daß nicht irgend jemandem bei Google, NSA, usw. schon etwas dazu eingefallen ist.


    Woody Allen: Nur weil ich paranoid bin, heisst das nicht, dass sie nicht hinter mir her sind.


    Wenn du durch geschickte Kombination alltäglicher Informationen die Erfolgswahrscheinlichkeit von Werbung um einen Faktor hundert verbessern kannst, ist das ein sehr gutes Ergebnis, auch wenn immer noch 99.5% davon ins Leere laufen.
    Von gezieltem Auffinden individueller Personen ist man damit noch sehr weit entfernt.
    Die NSA kann vielleicht leicht herausfinden, was der Müller so schreibt und treibt, aber zuerst müssen sie einen Grund haben, genau diesen Müller herzunehmen.


    Auch hier wieder ein Beispiel aus der Praxis:
    Medizinische Breitbanduntersuchungen sollen z.B. der Brustkrebsfrüherkennung dienen.
    Dazu lässt man zuerst alle durch billige, rasche Tests durchlaufen, die hauptsächlich dazu dienen, die Masse der nicht betroffenen Probanden auszusondern.
    Wer also nach dem ersten Test positiv ist, hat mit grosser Wahrscheinlichkeit trotzdem nichts, nur wird sie genauer angeschaut. Würde man den erhöhten Untersuchungsaufwand mit allen Probandinnen machen, wären mit unwesentlich besserer Erkennungsrate Zeitaufwand und Kosten viel höher.
    Hier ist natürlich Fingerspitzengefühl gefragt, denn wer zur Nachuntersuchung aufgeboten wird, dürfte vermutlich ein paar Nächte lang nicht so gut schlafen.

  • Ich hab mal eine interessante Reportage gesehen in der es darum ging das es viele Leute gibt die einen FB Account haben ohne davon zu wissen. Z.b. so: Du hast Mailkontakt mit einer Person die freiwillig einen FB Account hat. Der Algorithmus bei FB (oder Google Dienste, oder was weiss ich) bekommt davon mit wer mit wem mailt, und erstellt automatisch ein FB Profil unter Deinem Namen. Ich hab das auch mal mitbekommen als ich mich in einem Forum registriert hab und wenige Zeit später gab es einen leeren FB Account genau unter diesem Nick, ohne Bild ohne Freunde ohne Einträge. Ich finds lustig. Natürlich geht das nicht mit jedem Forum.


    .Solange es noch keine Pflicht ist ein FB Profil zu haben, mach ich einen grossen Bogen um FB. Ist das jetzt wirklich schon Pflicht das der Name des Accounts so lauten muss wie Dein Realname? Natürlich vereinfacht das manches. Mal sehen, falls ich irgendwann mal grosse Langeweile hab, dann gibts ein Profil mit falschen Bildern, falscher Kleidung, falschen Interessen etc.....


    Selbst die Schufa hat schon Testläufe gemacht um zu sehen ob sie die FB Daten sinnvoll verwerten können. Hauptsächlich geht es darum zu wissen wer mit wem Kontakt / Freundschaften pflegt. Z.b viele Leute in Deiner Freundesliste sind nicht besonders kreditwürdig, also bist auch Du höchst wahrscheinlich nicht viel besser. So zumindest die Theorie. Das ist wohl so ähnlich wie Geoscoring was schon seit einiger Zeit angewendet wird.


    Als erstes würde ich allen Griechen die Freundschaft kündigen. :) Aber wie gut das ich weder SCHUFA noch FB brauche.


    Natürlich kann man auch durch Nichtanwesenheit auffallen. Das ist wie bei der Rasterfahndung damals zu Zeiten der RAF: Eine Regel lautete damals "Sie bezahlen Ihre Stromrechnung pünktlich..."


    90% der Prepper sind nicht bei FB. 10% haben ein altes Wählscheiben Telefon, 25% kaufen öfters Beef Jerky, besonders beliebt sind Outdoor-Artikel, Messer und Geländewagen, 15% sind aktives Mitglied in einem Schützenverein.... Nur mal als Beispiel. Das Wichtigste scheint aber zu sein wer mit wem kommuniziert.

  • Zitat von C71;206818

    Das ist wohl so ähnlich wie Geoscoring was schon seit einiger Zeit angewendet wird.


    Als ich davon das erste Mal gehört hab war ich auch überrascht. Völliger schwachsinn aber selbst Onlineshops etc.
    prüfen ihre Kunden über entsprechende Dienstleister. Gabs schon einige interessante Fälle...


    Gruß Avec

  • Ja - und jetzt bist Du Mitarbeiter bei Daimler, aufgrund eines solchen Schwachsinns landest Du auf einer Liste - und plötzlich bist Du Deinen Job los, bekommst kein Gehalt mehr und alles Mögliche und Unmögliche wird gesperrt (Das Netz).


    Und andere Arbeitgeber ziehen garantiert nach!


    Schöne Scheisse - Gelle


    Gruß


    Boppel

  • Naja das ganze geht ja noch viel weiter. Die prüfen dich nicht nur auf Kreditwürdigkeit. Es gibt Reisebüros, die prüfen ob du mit einen iPhone oder einem Android, bzw. Mac OS X oder Windows drauf zu greifst. Dementsprechend passen sie den Preis an. Bist du mit iOS/OS X auf der Seite zahlst du einfach mal 10% mehr, da normalerweise eher die etwas besser verdiendenen ein iPhone haben. Gehst du aber mit Android oder Windows/Linux drauf, dann kostet es etwas weniger. Weil das eher weniger gut verdientende Leute benutzen.


    Und das ist nicht alles. Schaust du in einer gewissen Zeitspanne mehrmals einen ganz bestimmten Flug an, dann wird der Preis teuerer, je mehr du diesen Flug anschaust. Weil sie annehmen, dass du dich besonders stark für diesen Flug interessierst, und so die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass du ihn dann schlussendlich auch buchst.


    Ich hörte auch schon, von Methoden, wo sie in Apotheken getestet haben, oder sicher wollten, dass sie dich über eine kleine Kamera, per Gesichtserkennung identifizieren, und somit personalisierte Werbung auf dem Bildschirm anzeigen können.

  • Preisunterschiede habe ich noch nie aufgrund des Onlinezugangs erlebt und ich suche viel über iPad und Androidsmartphone. Gebucht wird über Windows-pc oder Telefon. Woher hast du diese Erkenntnis?

  • Sagt mal, wenn euch die global-big-brother-reality so stresst, warum nutzt ihr dann Internet?


    Sorry, musste sein...

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
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