Griechenland - Berichterstattung

  • Als tägliches Ritual - nachdem ich mich aus dem Bett gewälzt habe- ist Nachrichtenversorgung Angesagt...


    N-TV.de (wegen der Aktualität)
    FAZ ( Wegen der Seriösität)


    Heute an erster Stelle :


    http://www.n-tv.de/wirtschaft/…tbar-article14231911.html


    http://www.faz.net/aktuell/wir…verkraftbar-13345415.html


    Ist schon komisch das Dinge offen gesagt werden die solche Ökonomen vor einem Jahr mit einem Shitstorm vom feinsten belohnt worden wären :winking_face:


    Bedenklich finde ich die Aussagen


    "Ich glaube, die Währungsunion könnte heute einen Austritt Griechenlands verkraften. Die Ansteckungseffekte auf andere Länder wären gering"


    MnM nach wird der Euro dadurch unglaunbwürdiger als er ohnehin schon ist..


    ---------


    "Andere Länder wie Irland und Portugal haben sich aus der Krise gearbeitet"


    Wenn man sich die Arbeitslosenzahlen aus Südeuropa anguckt.. ( 20-30 % ) halte ich das immer noch für eine Krise.



    Man darf gespannt sein wie das weitergeht !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Ach.. da hat sich doch nichts geändert. Diese Aussagen sind nur Ausdruck davon, dass man den "alternativlosen" Weg, den man die letzten Jahre eingeschlagen hat, gerne weitergehen möchte. Das ist ja nichts anderes als eine relativ offen ausgesprochene Drohung, dass die Griechen im Januar gefälligst nicht die linke Syriza wählen sollen. Man möchte einfach weiterhin eine EU-freundliche Regierung haben - und keinen "offensichtlichen" Schuldenschnitt machen müssen.


    Insofern glaube ich nicht an einen Shit-Storm seitens der öffentlichen Medien oder regierender Politiker. Die Äusserungen von Herrn Hüther sind absolut Regierungs-konform :winking_face:

  • [FONT=&amp]Lest viel um Euch zu informieren, aber glaubt nicht alles und bedenkt, wer was, wann wie und wo, zu wessem potentiellem Zweck publiziert.
    Macht Euch mal keinen allzu großen Kopf, das nützt nichts. Es geht alles seinen richtigen Gang, man muß nur das Pferd von der anderen Seite aufzäumen.
    Das Vieh im Stall freut sich ja auch wenn der Bauer sich mal die Ehre erweist, daß er es aber nicht aus reiner Tierliebe füttert wird einem einzelnen der Kleinen von den anderen sicher auch nicht geglaubt.
    Der „menschliche“ Rohstoff muß nur richtig bewirtschaftet werden.
    An ihren Taten werdet Ihr sie erkennen, jaja, wie wahr. Lasst euch preisend, mit viel schönen Worten doch nicht immer Sand in die Augen streuen, ein wenig lesen pildet*. Die Geschichte wiederholt sich, es ändern sich nur die Namen, wie auch die Daten und aufgrund der segensreichen Globalisierung des wundervollen Global Village auch das Außmaß.
    Aber wie geschrieben, alles geht seinen richtigen Weg, man muß nur den Blickwinkel ändern um es zu verstehen, auch wenn man eventuell erschreckendes erkennt (Lesen und Hören bedeutet noch lange nicht verstehen, leider kann ich mich da nicht ausnehmen).
    Und vergesst das klassische, Euch bekannte Europa, das wird es nicht mehr geben und es wird auch nicht mehr zurückkommen, auch wenn es dem einzelnen Betroffenen unter uns eventuell schwer fallen mag.
    Aber Ketzer und Defätisten hat es zum Glück immer schon gegeben, auch wenn sie den Weg der Verbrechen nicht verhindern können, so spenden sie doch Trost, wie allseits verpönte klassische Prinzipien und Werte.
    „Wenn du wissen willst, wer dich beherrscht, mußt du nur herausfinden, wen du nicht kritisieren darfst.“, Herr [/FONT][FONT=&amp]Arouet hat es sehr schön und vor allem neutral ausgedrückt.[/FONT][FONT=&amp] :face_with_rolling_eyes:
    Es ist nicht leicht, dem kläglichen Versuch nachzugehen ein mündiges Wesen sein zu wollen, zu „preppen“, aber die Ursachen der unnatürlichen Verwerfung übersehen zu müssen.[/FONT]


    [FONT=&amp] *„b“, nicht „p“[/FONT]

    Meine Magentabletten ...

  • Wäre ich Grieche, würde ich versuchen zurückzugehen auf das was Griechenland schon immer konnte:
    Obst- und Gemüseanbau, Olivenbäume pflegen, Fische fangen, den Strand nach Verwertbarem absuchen, gute persönliche Touristenkontakte aufbauen und ihnen Urlaub am Land anbieten, eine Kneipe betreiben (und wenn ich zeitweise nur mit der Nachbarschaft drin rumsitze)
    Alles vorrangig für die Eigenversorgung zusätzlich zu sonstigen Verdienstmöglichkeiten. Aber mit Arbeitsplätzen der ruhigen Kugel und überbezahlten Staatsposten ist es bald für die nächsten 2 Generationen vorbei... Daher ist der griechische Weg Selbstversorgung und Prepperqualitäten ausbauen und sich auf harte Zeiten vorbereiten.


    Mir tuts dort um die braven Leute leid, aber nicht um die Protzer mit Angeber-Auto auf Kredit oder gutverdienende schmiergeldnehmende Beamte.

  • Luftikus
    Deine Ideen und Vorhaben sind aber sehr westlich und das ist auch der Unterschied. Ein Kollege von mir lebt seit über 30 Jahren in der Schweiz, sein Bruder blieb in Griechenland und besitzt ein Grundstück auf dem Land und trotzdem macht er nichts draus. Mein Kollege hat ihm auch finanzielle Unterstützung angeboten, doch sein Bruder meinte, dass sei unrentabel und bringt ihn nicht weiter.
    Vielleicht ist er nur ein Ausnahmefall, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Motivation wie auch die Moral leider anders als unsre ist.
    lg deju

    Usque ad finem

  • Zitat von deju323ci;203512

    Vielleicht ist er nur ein Ausnahmefall, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Motivation wie auch die Moral leider anders als unsre ist.


    Bestimmt sind die Griechen im Durchschnitt in der Hinsicht anders.
    Aber nur abwarten, die werden schon noch angeregt, ihre Motivierung und Moral zu überdenken und zu ändern, wenn die Geldesel Europas selber blank sind.


    Ich meine schon davon gelesen zu haben, daß viele junge Leute aus den teuren Städten aufs Land zurück übersiedelt sind zu Opa oder Mama. Dort werdens schon lernen, wie man eine Ziege melkt und guten Feta macht.

  • Zitat von Luftikus;203519


    Ich meine schon davon gelesen zu haben, daß viele junge Leute aus den teuren Städten aufs Land zurück übersiedelt sind zu Opa oder Mama. Dort werdens schon lernen, wie man eine Ziege melkt und guten Feta macht.


    Ich kann mich noch an die Nachrichten erinnern, wo einige Griechen die deutsch sprechen konnten, kurz vor der Abstimmung zur Eu-Hilfrettungspaket die Sachen gepackt haben und Richtung Westen gingen.
    Ich hätte auch nichts gegen einen guten Feta :winking_face:


    lg Deju

    Usque ad finem

  • Hi,
    von Luftikus

    Zitat

    Wäre ich Grieche, würde ich versuchen zurückzugehen auf das was Griechenland schon immer konnte:
    Obst- und Gemüseanbau, Olivenbäume pflegen, Fische fangen, den Strand nach Verwertbarem absuchen, gute persönliche Touristenkontakte aufbauen und ihnen Urlaub am Land anbieten, eine Kneipe betreiben (und wenn ich zeitweise nur mit der Nachbarschaft drin rumsitze)


    An Luftikus
    Das klingt zwar sehr romantisch (und, sorry, ein bisschen von oben herab....), davon kann man aber keinen pICKUP BETREIBEN; GESCHWEIGE DENN bEZIN BEZAHLEN; SEINE Kinder auf die Schule schicken, noch die Familie mit Klamotten versorgen oder Arztkosten bezahlen..... ect, ect.


    oder

    Zitat

    Aber mit Arbeitsplätzen der ruhigen Kugel und überbezahlten Staatsposten ist es bald für die nächsten 2 Generationen vorbei... Daher ist der griechische Weg Selbstversorgung und Prepperqualitäten ausbauen und sich auf harte Zeiten vorbereiten.


    Das mit mit den Arbeitsplätzen, der ruhigen Kugel und überbezahlten Staatsposten galt schon von jeher nur für die Beamten. Das "normale" Volk hat davon nie profitiert!!!!!!!!!!!


    Die Olivenernte ist gerade im vollem Gang: Es ist harte Arbeit. Auch der Tourismus ist harte Arbeit (in 3 Monaten muss der Verdienst fürs ganze Jahr reinkommen). Dem "normalen" Griechen steht das Wasser bis zum Hals.


    Natürlich kann man sich amüsieren wie unorganisiert die Griechen oft sind, aber faul sind sie nicht. Sie sind wahre Überlebenskünstler. Momentan ist das Überleben ganz schön hart für sie!


    Hi in
    Anzugund Kravatte: Du redest nicht in eigenen Worten, Du benutzt n u r Redewendungen, Zitate, Schlagwörter....... :0(
    ..... letztendlich weiss man aber was Du meinst.


    Herzlich Patenta

  • Hi Bärti,


    guter Artikel. Aus ihm spricht die griechische Seele. Trotzdem ein bisschen verklärt......
    Ich habe hier öfters von den Griechen gesagt bekommen "wir werden überleben".
    Das glaube ich tun sie!


    Das Problem: Sie mögen gute Bauern sein, die nötige Motivation haben, doch tun sie sich hart in der weitervermarktung, der Planung .... aber vielleicht hat das die jüngere Generation in den Städten gelern, die nun aufs Land wollen.


    Wir haben hier im Sommer eine kleine, super laufende Strandbar geführt von Athner Studenten*, mit tollem karibik Flair, geiler Musik und minimalistischem Aufwand. *Sie sind ganz anders und sehr viel offener und freier als die gleichaltrige Generationdie hier Landwirtschaft (in Winter) und Tourismus im Sommer betreibt.


    Herzlich, Patenta

  • Hi Patenta,


    ich denke Griechenland ist so hart es auch sein mag - am Arsch. Stellen wir uns doch mal ganz emotionslos die Frage: wer braucht Griechenland aus wirtschaftlicher Sicht. Die Antwort ist einfach - kein Mensch.


    Schaut man sich die Industrie des Landes einmal an an, kann man eigentlich nur sagen, dass dort keine relevante Industrie wie in anderen westeuropäischen Nationen vorhanden ist. In Griechenland gibt es keine großen Maschinenbauer. Keine großen Autohersteller wie Daimler, BMW oder Volkswagen. Also niemanden, der selbst durch sinkende Produktionskosten auf die Schnelle substantiell mehr exportgetriebenes Geld in das Land fließen lassen könnte. Niemanden also, auf den Griechenland bauen kann, wenn seine Banken bankrott gingen. Das ist die Gefahr.


    Als einziges größeres Unternehmen gab es die Coca Cola Hellenic Bottling. Das griechische Unternehmen war der weltweit zweitgrößte Abfüller und Vertreiber des in seinem Namen steckenden Limonadengetränks. Sein Marktwert betrug allerdings nur rund 7 Milliarden Euro, die Mitarbeiterzahl lag 2011 bei 42.000Coca Cola Hellenic Bottling war der wichtigste börsengehandelte Industriewert seines Landes.


    Nu sind sie wech - Stammsitz seit 2012 verlegt, Ende Gelände: http://www.griechenland-blog.g…en-aus-griechenland/9986/


    (übrigens ein sehr interessanter Blog aus dem der Link stammt, für diejenigen die sich für Griechenland interessieren).


    Dann gleich 2013 der nächste Schlag. Viohalco ist auch weg und damit 9% der Exporterlöse. Ist ein großes Montanunternehmen. So meldete auch der Griechenland-Blog:


    "Die Abwanderung griechischer Industriebetriebe dokumentiert das Unvermögen der Politiker, die Krise zu handhaben und sich gegen Interessen Dritter durchzusetzen.
    Der Beschluss der VIOHALCO, ihren Sitz nach Belgien zu verlegen, überraschte nicht. Nach der 3E (Coca Cola) und der FAGE (Milchindustrie) ist sie die dritte große griechische Verarbeitungsindustrie, die Griechenland den Rücken kehrt, da sie nicht die Kosten des Geldes bezahlen, aber auch nicht die sich ständig ändernden Umstände ertragen kann, die – mit Verantwortung der Regierung – ihre Kosten beeinflussen.
    Premierminister Antonis Samaras hatte sich in diesem Jahr (2013) persönlich zweimal mit Vertretern der energieintensiven Industriebetriebe getroffen und eine Lösung des Problems des teuren elektrischen Stroms versprochen. Eine Lösung wurde jedoch immer noch nicht gegeben, weil diejenigen, die das Problem zu lösen haben, scheinbar abgesehen von Herrn Samaras auch die übrigen Faktoren berücksichtigen müssen, die auf dem Energiemarkt mächtiger als der Premierminister sind."


    Das Land hat fertig. Im freundlichsten Fall kann man es noch als Schwellenland bezeichnen, aber ohne die EU-Tröge wäre es vermutlich auch noch nicht mal das. Für die Leute dort extrem bitter, aber wenn man ehrlich ist bringen letztendlich zur Zeit nur der Tourismus und die Landwirtschaft was. Die Erdgasreserven und eventuell unerschlossenen Ölfelder sind bei den augenblicklichen Energiepreisen für den Weltmarkt irrelevant. Wäre ich Grieche würde ich mein Heil auch in der Flucht aus diesem Land suchen oder zu Hause versuchen im Tourismus- oder Landwirtschaftsbereich was aufzubauen. Wohl wissentlich, dass es mir dann bei vermutlich mehr Arbeit schlechter gehen würde als beim Einsatz der Arbeitskraft außerhalb dieses Fasses ohne Boden für die anderen europäischen Steuerzahler.


    Die Grundsatzfrage ist, will man aus politischen Gründen einen Verbleib Griechenlands im Euro und/oder der EU oder will man seine eigenen Steuerzahler vor weiteren Alimentationen an das griechische Volk schützen? Vielleicht will man ja Griechenland als Abschottung vor drohenden Immigrationswellen über die griechisch-türkische Grenze erhalten, wer weiss das schon. Aus (egoistischer) wirtschaftlicher Sicht der noch halbwegs gut dastehenden Nordstaaten kann nur ein (indirekt erzwungener) Rauswurf von Griechenland Sinn machen, aber die Politik muss ja nicht immer sinnvoll handeln wie die Vergangenheit gezeigt hat.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • ...kam das mit dem Rauswurf nicht grad in den Nachrichten?....


    Und was passiert mit den geflossenen Eu Geldern, sind die weg, oder ist das tatsächlich ein Kredit der iiiirgendwann mal zurück kommen könnte?


    Gruß Endzeitstimmung

  • Hi Endzeit,


    ich würde mich an deiner Stelle von der Vorstellung lösen, dass Staatsschulden zurückbezahlt werden. Das ist von den bisher erreichten Größenordnungen gar nicht mehr möglich und das betrifft nicht nur Griechenland.


    Bleiben wir doch mal am Beispiel Griechenlands. Für 2014 wird als Endzahl der Staatsverschuldung mit einer Größenordnung von 318 bis 322 Mrd. Euro gerechnet. Da sind dann aber nicht die zusätzlich noch versteckten Kosten wie die des Gesundheitswesen, der Renten- und Pensionskassen etc. mit drin und auch nicht die rechnerisch (zumindest im Pleitefall) relevanten Target-Salden. In 2013 war jeder Grieche vom Baby bis zum Greis mit rechnerisch rund 29.500 Euro belastet. Nur die Staatsschulden. Rechnest du die restlichen Verpflichtungen ein dürftest du bei mindestens 38.000 Euro pro Kopf liegen


    Rechnerisch sind an Rettungsgeldern für Griechenland pro Tag 160 Millionen Euro in das Land geflossen. Rechnerisch steht jeder Bundesbürger in Deutschland wenn man den deutschen Anteil berechnet mit ca. 630 Euro im Risiko. Wofür? Für ein Land ohne Zukunft nur wegen der Political Correctness? Ich könnt kotzen. Und das für 11 Millionen Hanseln. Jeden Tag wurden pro Menschlein da Unten also 14,50 Euro hingepumpt. Nur die amen Säue haben kein Geld bekommen, ging ja Alles an "unsere" Banken (bzw. hauptsächlich an die aus der Südschiene), damit die aus der Schusslinie kommen.


    Doch wie sollen die Griechen pro Nase 29.500 Euro zurückzahlen. Rechne bei 11 Mio Einwohnern das von den 18 bis unter 65-Jährigen nur 46% übrigbleiben, macht also 7.150.000 Köpfe. Rechnest du dann die Älteren die kurz vor der Rente stehen noch ab bleiben 6.500.000 Köpfe. Dann bräuchtest du noch Vollbeschäftigung. Dann hätte jeder dieser 6,5 Mio Leute ja nur noch 49.500 Eeuronen an der Backe. Dummerweise wollen die Leute auch noch Essen, müssen Miete zahlen oder Unterhalt für ihre Immobilien, Anschaffungen etc.


    Und das bei den Gehältern, wo der Mindestlohn den viele bekommen bei 580 Euro für Erwachsene und 510 Euro bei unter 25-jährigen liegt. Never ever sehen wir in Deutschland unsere Milliarden in voller Höhe wieder. Mindestens die Hälfte ist weg. Freu dich einfach und sage, bisher durftest du dank dem Hosenanzug der deine nationale Souveränität freiwillig gerne aufgeben möchte aus deiner eigenen Tasche mindestens 300 Tacken an Grieche "X" zahlen. Hast du noch Frau und Kind seid ihr zusammen bald bei 1.000 Euro die weg sind. Sei frohgemut, du hast was Gutes getan, da schläft es sich doch viel besser :devil:


    Staatsschulden werden nie zurückbezahlt werden, das ist nicht so wie bei den privaten Menschen. Eher wird weginflationiert, eine Währungsreform gemacht oder sich auf Kosten der Guthabenhalter entschuldet. Das werden wir noch alle sehen und es wird uns auch persönlich noch viel härter treffen als bei dem popelig kleinen Griechenland.


    In diesem Sinne: Dank dir Rolli-Fahrer und dir Hosenanzug das ihr euer eigenes Volk so verarscht, aber scheinbar haben wir es ja nicht besser verdient.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Moin @ll,


    ich hatte mehrfach die Gelegenheit, mich aus direkter Hand über Griechenland zu informieren. Vorab: Mir ist dieses Land und die Helenen sehr sympathisch - aber das hilft auch nicht weiter!


    Wie sagte ein ehemaliger (und sehr fleissiger) griechischer Kollege:


    "Christian, bei uns gilt der Grundsatz: Wenn Griechen ein Geschäft machen, dann passt da keine Steuerhand dazwischen!"

    Sprich: Was immer schwarz geht, wird schwarz gehandelt... Wie soll da ein Staat funktionieren und seine Aufgaben wahrnehmen?


    Das gilt im Großen (Korruptionsskandale und Steuerunterschlagungen finden sich in jeder besseren Dokumentation) wie im Kleinen. Kann jeder sehen, der durchs Land fährt und sich die Wohnhäuser ansieht. Bei wie vielen Häusern ragen oben aus dem Flachdach Moniereisenstreben heraus?
    Des Rätsels Lösung: Wenn ein Haus fertig ist, muss der Eigentümer Steuern zahlen. Und wann ist es fertig? Na, wenn ein Dach drauf ist - aber wir wollen ja, wenn die Familie größer wird und wir wieder Geld haben noch eine Etage obendrauf bauen. Und erst dann ist das Haus fertig...


    Clever oder etwa doch nicht so??? :face_with_rolling_eyes:


    Und dann gibt es noch die Eigenschaft, dass Griechen im Geschäft auch gelegentlich "ein wenig trickreich" sind. Wie war doch gleich die Unterhaltung zwischen einem Viehändler auf dem Markt und dem potentiellen Interessenten an dem angebotenen Esel?


    Interessent: "Fliegt der Esel auch?" Viehhändler: "Ja, der Esel fliegt!"
    Ich kann leider kein griechisch, im Original klang das Sprichwort viel netter... :face_with_rolling_eyes:


    Ich bin kein Verfechter von Vorurteilen, aber wie immer ist an solchen Anekdoten immer auch ein Fünkchen Wahrheit. Und das die griechische Regierung wohl bei den Bilanzen zum Beitritt in die Eurozone ein wenig kreativ an den Zahlen gearbeitet hat, ist ja nun mittlerweile eine der weisen Eulen, die niemand mehr nach Athen tragen muss. Leider.


    Wir werden sehen, wie es weitergeht, leider muss ich die Geschichte mit einer gehörigen Portion Skepsis betrachten.


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Hallo Bärti,
    zu deinem Post#13 hast Du meine volle Zustimmung, bei#15 nicht mehr so ganz.


    Wahrscheinlich werden wir das Geld aus Griechenland nicht mehr wiedersehen was aber nicht so schlimm ist denn wenn Deine Berechnungen stimmen (ich will sie gar nicht in Frage stellen aber eben auch nicht verifizieren) geht's da um Bagatellbeträge. Leuten welche 300 Euro (oder eben auch 900Euro) wirklich wehtun würden zahlen doch ohnedies keine Steuern und damit eben auch einen Zahlungsausfall Griechenlands nicht. Und diejenigen welche durch Ihre 50%ige Steuerprogression wirklich zur Kassa gebeten werden denen schmerzt das nicht besonders und die sehen auch die Notwendigkeit dieser Dinge ein. Ein dummer Streich von irgendjemand wie Kratzer am Auto oder eben der Automat welcher mir mit Böllern gesprengt wurde gehen da um einiges stärker ins Geld und sind trotzdem kein Grund zu lamentieren.


    Wichtig wäre jetzt nur Griechenland ziehen zu lassen wenn es nur irgendwie möglich ist. Diese Mentalität passt einfach nicht in eine leistungsorientierte Gemeinschaft .


    LG Wolfgang

  • Zitat von Bärti;203908

    bisher durftest du dank dem Hosenanzug der deine nationale Souveränität freiwillig gerne aufgeben möchte aus deiner eigenen Tasche mindestens 300 Tacken an Grieche "X" zahlen.


    Naja, wäre der dicke Sigmar aus Goslar an der Macht, hätten wir schon längst die Eurobonds. DAS wäre :shit:.


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • trainman: Jau, Schwabbel-Gabriel wäre der Weg in ein Pleite-Europa im Fast-Forward-Modus, Gott bewahre uns davor.......


    @Isuzu: du sagst "Und diejenigen welche durch Ihre 50%ige Steuerprogression wirklich zur Kassa gebeten werden denen schmerzt das nicht besonders und die sehen auch die Notwendigkeit dieser Dinge ein. Ein dummer Streich von irgendjemand wie Kratzer am Auto oder eben der Automat welcher mir mit Böllern gesprengt wurde gehen da um einiges stärker ins Geld und sind trotzdem kein Grund zu lamentieren."


    Dann rechne mal durch wie hoch dein Anteil als Steuerzahler (der auch wirklich Steuern zahlt) ist, da wird dir schlecht. Der Grundsatzfehler war diese nicht mentalitätskompatible Wirtschaftsform in Griechenland nicht gleich in den Orkus der Geschichte geschickt zu haben. So wurde aber gerade um die Banken in der Südschiene (insbesondere Italien und Spanien) zu retten der schwarze Peter dem Steuerzahler untergejubelt. Aber wir sind ja eine europäische Gemeinschaft, da ist Solidarität ja alternativlos. Hätte sich die Bundesbirne Kohl bezüglich des Euros damals von Frankreich nicht über den Tisch ziehen lassen um ja nur als Papst der europäischen Einigung in die Geschichtsbücher einzugehen, dann hätten wir heute eine wesentlich entspanntere Situation. Mir ging es in erster Linie darum mal Kennzahlen aufzuzeigen, gerade weil heutzutage ja Milliarden als Peanuts angesehen werden.


    Maximal mit den Trget-Salden haftet Deutschland nach einer Berechnung der Berenberg-Bank mit 70 Mrd. Euro. Das sind 70.000 x 1 Million Euro. Sagen wir mal man will die Staatsschuldenquote von Griechenland halbieren. Rechnen wir hier noch ein wenig großzügig und Deutschland müsste in einem Schuldenschnitt 30 Mrd. Euro in den Wind schießen. Steuergelder wohlgemerkt wo kein Politiker für haftet.


    Nehmen wir um die Größenordnung mal zu verdeutlichen die maroden Schulen in Deutschland. Jeder jammert wie marode die sind. An allgemeinbindenden öffentlichen und privaten Schulen gibt es ca. 47.000. Das bedeutet, könnte man das Geld was man jetzt mal hypothetisch in den Wind schreiben müsste in die Schulden stecken würde jedes Schulgebäude eine Sanierung für 640.000 Euro erfahren können. Und stattdessen wurde dieses Geld in der Südschiene verfrühstückt. Im Grunde genommen haben wir unsere gesamten Exportgewinne wieder unentgeltlich in die Pleite-Staaten zurücktransferiert, zwar hatten wir dadurch eine geringe Arbeitslosigkeit aber die neue Infrastruktur haben die Pleite-Staaten und das ist was mich so ärgert. Und das im Allgemeinen die hinter den Milliardenwerten stehenden Möglichkeiten für Menschen hier in Deutschland, für die Infrastruktur in Deutschland etc. nicht mehr richtig wahrgenommen werden, weil jeder durch die Milliardensummen schon vollkommen benebelt ist.


    Ich stimme dir vollkommen zu, dass die Griechen unbedingt rausgeschickt werden müssen. Die Fabelaki-Mentalität wird man nie aus denen rausbekommen. Schade für die fleißigen Griechen die ihr Land nach vorne bringen wollen, die werden besonders unter so einer Entwicklung leiden. Ich denke aber jetzt wird viel Bobei gemacht, gedroht, geflucht etc. aber am Ende wird man den Griechen die Zinszahlungen auf die Schulden erlassen, damit findet offiziell kein Verlust statt, stattdessen zahlen wir indirekt die Zinsen und das Rädchen dreht sich noch ein paar Jahre weiter. Vielleicht ist ja bis dahin Birne schon abgenippelt und hat seinen Platz im ehrenvollen Walhalla der wichtigen Europäer in den Geschichtsbüchern gefunden.


    Aber vielleicht sehen wir ja auch gerade den Höhepunkt dieses Theaters. Wie sagte doch Schäuble der NY-Times so schön: wir brauchen die Krise für die europäische Einigung:


    http://www.nytimes.com/2011/11…s.html?pagewanted=1&_r=2&

    Adieu Nationalstaaten, willkommen Vereinigte Staaten von Europa und damit verbunden Willkommen Länderfinanzausgleich zu Lasten des Nordens, zur Erquickung des Südens......


    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo Bärti,
    und wieder bin ich teilweise 100% bei Dir aber manche Dinge sehe ich eben anders. natürlich sehe ich alles aus der Sicht eines Ösis da ich ja einer bin.
    Soll meine BEVA und mich (Wir sind eine wirtschaftliche Einheit) Griechenlands und ähnlicher Problemkinder Pleite auch 10 000€ (nicht unwahrscheinlich bei einem entsprechenden Steuer und Abgabenbetrag welche ich zwar nicht gerne aber doch einsichtigerweise leiste) kosten, ist das ziemlich Aufkommensneutral gegenüber den Vorteilen welche ich durch die Zugehörigkeit Österreichs zur EU und Eurozone genossen habe.


    LG Wolfgang