Zelt vs. Tarp

  • Da ja im Zuge des Threads von Gussnipfel bezüglich der 2Tages Winterwanderung die Frage "Zelt oder - Vor- und Nachteile der jeweileigen Systeme" aufgetreten ist möchte ich hiermit seinem Wunsch entsprechen und einen eigenen Faden dazu aufmachen!


    Also: Wie steht ihr dazu? Ist euch ein Zelt lieber, oder doch ein ? Und vor allem: Warum?
    Oder habt ihr jahreszeitliche Präferenzen (im Sommer Zelt, im Winter oder umgekehrt)? Wie sieht eure persönliche Lösung aus, welche Fehler habt ihr bei euch oder anderen schon festgestellt usf..


    Kotzt euch einfach aus :grosses Lachen:


    LG,


    Maresi


    PS: Eine Bitte an alle: Um diesen Thread so informativ wie möglich zu halten keine Zwischenposts á la "Ich habe noch nie ein ausprobiert" o.ä.
    Ich wünsche mir handfeste Erfahrungen (Vergleichswerte wären schön, fundierte Beschreibungen des eigenen Systems, Rückfragen und Kritik usf. natürlich auch).

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Ich habe schon beides oft im Sommer wie auch Winter genutzt. Für eine dauerhafte Unterbringung ist für mich definitiv das Zelt die bessere Wahl. Das Tarp hat für mich die beiden großen Vorteil des niedrigen Gewichts und das man näher am Geschehen draußen ist. Hinzu lernt man wie man mit einer minimalistischen Ausstattung zurecht kommt.


    --> Fluchtrucksack = Tarp


    --> Auto und Fahrrad = Zelt


    Wenn ich ein Zelt dabei habe und nicht nur mit dem Rucksack unterwegs bin habe ich auch zusätzlich noch ein Tarp welches ich als "Vordach" nutze.


    Für mich hat beides seine Berechtigung vom Komfort her ist das Zelt vorzuziehen aber das Tarp cooler :Cool:.



  • Mit dem Gewicht ist so ne Sache...
    Wir haben mal Spaßeshalber das Gewicht meines Tarp Setups gemessen und das Zelt eines Freundes dagegen.
    Ich war mit meinem Gerödel noch 200g schwerer(!) als das Zelt. Klar das Tarp ist für sich genommen leichter, aber da kommen ja noch Seil+Heringe dazu.


    Vorteil dabei, ich kann meine Seile noch für andere Sachen verwenden. Theoretisch könnte man auch die Heringe selber schnitzen. Nur wo möchte man die Grenze ziehen? Ich bin mit einem Tarp auf jeden fall flexibler im Aufbau. Weil wir meistens recht gedeckt unterwegs sind kann ich mein Tarp ins Dickicht "reinbauen" wärendessen ich bei dem Zelt viel mehr Platz schaffen muss.


    "Näher am geschehen" das ist für mich ein großer Vorteil unter Komforteinbußen. Ich denke das ein Zelt schneller zum Leichensack wird als das Tarp zum Leichentuch.
    Es ist wohl der Komfortbedarf des einzelnen der entscheidet was man nimmt.

  • Ich habe eigentlich nur das Tarp dabei aus gewissen Gründen...
    - ich kann es aufbauen wo und wie ich es möchte oder für richtig empfinde.
    - das Tarp kann ein Regenunterstand sein für Material, Feuer und Mensch
    - es kann als Windschutz gebraucht werden
    - ich kann es in einem Baumwipfel brauchen und und und


    Das Zelt hat für mich aber auch grosse Vorteile...
    - zum Teil selbes Gewicht
    - schnell aufgebaut
    - automatisch eventuell besser geschützt vor Witterung (Zugluft usw)
    - besserer Schutz gegen Insekten und Kleinvieh


    An meinen Fluchtrucksäcke habe ich Tarp wie Zelt dabei.



    LG

  • Ich habe und benutze beides, je nach Situation.


    TARP
    - Alleine
    - 1-3 Übernachtungen am Stück
    - in Verbindung mit Zelt Stationär länger 3 Tage


    ZELT
    - Mit Freundin
    - Mit Kolleginnen die mal eine Nacht draußen testen wollen
    - Mit Kollegen die nichts eigenes haben
    - Im Gebirge
    - Stationär länger 3Tage


    Ob Winter oder Sommer spielt für mich keine Rolle


    Gruss

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Zitat von GrimmWolf;208110


    ZELT
    - Mit Freundin
    - Mit Kolleginnen die mal eine Nacht draußen testen wollen


    Ein Schelm, wer böses dabei denkt. :grosses Lachen:

  • Der pöhse pöhse Toktor mit seinen schlimmen, unkeuschen Gethanken hat mich durchschaut
    :crying_face:

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Fuer "Anfaenger" denke ich ist ein Zelt einfacher. Ich murkse mit dem Tarp immer noch rum, bekomme es nie so richtig, wie ich es haben will, hin.


    Daher hab ich ein leichtes Zelt, finde es auch irgendwie heimeliger, wenn es draussen regnet. Ok, ist halt nicht so cool, aber das macht mir nichts :winking_face:

  • Zitat von Simka;208171

    Fuer "Anfaenger" denke ich ist ein Zelt einfacher. Ich murkse mit dem Tarp immer noch rum, bekomme es nie so richtig, wie ich es haben will, hin.


    Und deswegen Zelt? Gerade dann doch Üben, Üben, Üben. :face_with_rolling_eyes:(im K-Fall damit anfangen ist zu spät)


    Noch ein Nachtrag zu Mein Tarp Setup vs. Zelt. Das Zelt mit dem ich verglichen habe wäre für mich aber zu klein und käme eher einem Biwaksack gleich :kichern:


    Hier mal ne "Packliste":
    Alles in einem 10l Ortliebsack verstaut(Feuchigkeit/Ordnung)
    -Tarp 3x2m
    -2x10m 7mm Paracord(wird aber noch gegen 220er getauscht)
    -6xrecht grobe Heringe(nicht so "Nägel")
    -5 kleine Metallklammern(zum befestigen eines Ponchos/Rettungsdecke an evtl. offenen Seiten um noch mehr Witterungsschutz bei Schlechtwetter zu bekommen)


    Alles zusammen 2300g

  • Darf ich fragen warum du Paracord nimmst?
    Mir persönlich hat es zu viel Reck. Ich finde es nicht sehr prickelnd wenn - überspitzt formuliert - am Morgen der Himmel auf meinem Wohlstandsbäuchlein aufliegt...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Lagere ich länger als einen Tag am selben Ort spanne ich auch immer am 2. Tag nach weil es ein wenig nachgibt.
    Ich spanne aber von vorne herein sehr stramm ab, so das es kaum nachgeben kann.
    Warum Paracord... hmmm weil es Outdoor "üblich" ist :grinning_face_with_smiling_eyes: Günstig und vielfach verwendbar.


    Hast du eine Alternative die du als besser erachtest? Ich lasse mir gerne neues zeigen(so kann ich evtl. auch noch Gewicht sparen):)

  • Hallo Wildclaw


    Zum anspannen, egal ob Zelt oder Tarp, benutze ich Abspannseile von Kelty.
    Dyneema, 1.5 - 2.5mm, je nach Bedarf. Gibt es in gedeckten Farben als auch reflektierend.


    Viel leichter und Platzsparender als Paracord.


    Nachspannen muss man bei Wetterwechsel auch damit, aber weniger :winking_face:


    Gruss Indi

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Zelt oder Tarp?


    Von welcher Ausgangslage gehen wir denn aus?
    BoB Situation oder Camping Urlaub?


    Bei ersterem präferiere ich das Tarp / BW Poncho weil leichter, Multiuse und kompakter!
    Abgesehen davon leben wir in einem recht dicht besiedelten Land. In einer BoB Situation gehe ich davon aus immer irgend eine Art Struktur zu finden, welche mir Schutz vor der Witterung bietet.


    Beim Camping ganz klar das Zelt!
    Die Gründe:


    1. Ich möchte in diesem Fall ja ganz klar in der Natur nächtigen.
    Außerdem kann ich mich hier nicht einfach in eine Scheune legen und dort schlafen.


    2. Beim campen will ich es so bequem als möglich! Daher das Zelt.


    ACD vom Smartphone

  • Für den BoB und für ein paar Nächte im Wald bevorzuge ich das Tarp, da es mit Expandern(an geeigneten Orten) in unter einer Minute stehen kann und fast so schnell wieder abgebaut ist.
    Außerdem ist man variabler was die Höhe und somit die Sichtbarkeit angeht.

  • Zitat von Soldi;208308

    ...und somit die Sichtbarkeit angeht.


    Tarps in Tarnfarben scheinen mir in hochwertiger Qualität leichter verfügbar zu sein als entsprechende Zelte. Eine Kuppelzeltform wäre allerdings von der Form her "organischer", harte horizontale Kanten wie beim gespannten Tarp fallen in der Natur idR gut auf.


    Auf einer US Seite habe ich neulich ein 8-eckiges Tarp (in Tarnstoff) gesehen, das sich alternativ auch als 6 Eck Tipi (Stoff überlappt dann an zwei Seiten) aufspannen lässt inkl. Durchlass für einen Ofen und Reissverschluss für die Tür.


    Bei schlechtem Wetter traue ich mir nicht mehrere Tage unter einem Tarp zu und im Sommer ist Schutz vor Insekten auch nicht so verkehrt.


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;208312

    Tarps in Tarnfarben scheinen mir in hochwertiger Qualität leichter verfügbar zu sein als entsprechende Zelte. Eine Kuppelzeltform wäre allerdings von der Form her "organischer", harte horizontale Kanten wie beim gespannten Tarp fallen in der Natur idR gut auf.
    mfG


    Beim Tarp kannst du aber auch noch eine Schnur ein paar cm oberhalb spannen und dann mit Material aus der Umgebung abdecken. Dann ist es nahezu unsichtbar(je nach Blickwinkel und Aufwand)
    Gut bei einem Zelt geht das je nach Form u.U. auch noch.

  • Ich stand vor ein paar Wochen vor der gleichen Entscheidung.
    Zelt oder Tarp haben beide Vor wie auch Nachteile.
    Am Schluss habe ich mich für das Tarp aber in Kombination mit einem Hammock entschieden.
    Die Kombi. ist leichter als ein Zelt und ich habe keinen direkt Bodenkontakt. Im Fall dass das Tarp halt nicht im Wald aufgestellt wird, sondern mit Zeltstangen/Wanderstock kann ich den Hammock auch als Unterlage brauchen. Aus dem Militär kenne ich die Variante mit den 2x Blachen zusammen und es hat bestimmt seine Gründe warum dort kein Zelt genommen wird.
    Ein Tarp ist in weniger als 5 min relativ gut sowie sicher aufgestellt und in weniger als 2 min wieder zusammen eingepackt.
    Für mich war auch der Preis für das 3x3 DDTarp mit dem Hammock sehr verlockend und für weniger als 100sfr konnte ich nicht wiederstehen.
    LG Deju

    Usque ad finem

  • Hallo allerseits,

    ich schlage hier jetzt einfach mal das Geodätzelt (auch „Expeditionszelt“ genannt) vor, denn das ist das einzige Zelt von dem ich bislang, nicht unbedingt aus Komfort- aber aus Survival-Sicht überzeugt bin, wenn die Wetterverhältnisse extrem sind.

    Wer sich von den HSPlern wundert, warum ich da noch nie mit herausgerückt bin: Im SHTF-Fall werde ich mich höchstwahrscheinlich im Flachland aufhalten. Dort habe ich bislang (außer dem einen Mal, wo ich auch mit Schlack und Mitchell auf Tour war) nie „echte Winter“ erlebt.

    Was ein „echter Winter“ ist, bekam ich auf einigen, wenigen Touren in den Bayerischen Alpen zu spüren. Darauf hin legte ich mir dann auch meine Ausrüstung aus, mit Dingen die nicht unbedingt billig waren, wie mein WECHSEL Pathfinder 1-Personen-Geodätzelt.

    Was ein Geodätzelt ist, kann man hier lesen: http://www.zeltberatung.de/zelte/geodaetzelt/

    Im Anhang habe ich noch ein Paar eigene (wenn auch idyllische Bilder) aber in dieser Umgebung kann es auch ganz anders zugehen.



    Wenn das jetzt als Wichtiggetuhe herüber kommt, so auf die Art: „Echte Winter gibt es für ihn ja nur auf seinen Bergtouren und alles andere sieht er als Kinderspiel an“, nein keines Falls! Ich gehe aber davon aus das ich im SHTF-Fall, im dicht besiedelten Flachland keine „Winter-Expeditions-Ausrüstung“ brauchen werde.
    Aber müsste ich im Notfall unter entsprechenden Verhältnissen (auch im Flachland) starten, so würde ich es mir natürlich zweimal Überlegen ob ich dieses Zelt nicht doch besser mitnehme.


    Gruß Einzelkämper


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  • Ich nutze ein Wurfzelt von Quecha als Notunterkunft auf Reisen, das ist jetzt mit 3,9 kg für "3 Personen" nicht leicht aber noch tragbar.
    Tarnung könnte ich mit dem Tarp machen oder das Tarp als Vorzelt/Dach/Veranda nutzen.
    Für 59€ aber eine gutes Zelt und fix aufgebaut.
    zelt hat natürlich den Nachteil das man von der Umwelt nix mitbekommt, auch kein Regen.

  • Bei uns hier herrscht seit ca. einen Monat konstant recht ähnliches Wetter: Temperaturen liegen zu 95% zwischen -2°C und +4°C und es regnet bzw schneit/schneeregnet fast jeden Tag. Dazwischen gab es für unsere Verhältnisse auch mal ganz ordentlichen Wind/Sturm.


    Ich glaube nicht, dass ich unter diesen Bedingungen mehrere Wochen im Freien überleben kann, da es ja nicht einfach nur campen ist, sondern ich mich zusätzlich noch bewegen soll, Nahrung finden soll und mich womöglich verstecken muss und täglich mein Lager neu aufbauen muss und das alles ohne ein weit sichtbares offenes Feuer.


    Das kann ich mir für mich höchstens in einem Zelt vorstellen, das man zumindest kurzzeitig auch so beheizen kann, dass die Ausrüstung durchtrocknet. In so einem Zelt hätte vielleicht ein krankes Mitglied der Gruppe auch noch eine gewisse Chance wieder zu genesen.


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.