Taunus-Winterbiwak 2015

  • Hallo "l_h" ,


    das ist mal wieder ein richtig KLASSE Beitrag !



    Euer mitgebrachtes "Arsenal" würde einem richtigen Sommercamp mit dicken Wohnmobilen zur Ehre gereichen :winking_face:


    Da war ja alles da !


    Was mich interessieren würde:


    Auf der Menükarten fehlt der 4. Gang nach den Maden und all den anderen leckeren Sachen....
    (-> habt Ihr das "Getiers" selber gesucht oder stammt das aus der nächsten Tierhandlung -> "Futter für Exoten" ?) :winking_face:


    Ich denke im Winter verkriechen sich diese Viecher und man findet sie nicht....


    Der Tisch (am nächsten Morgen) sieht ja noch nach bestens genährten Mitteleuropäern aus .... da waren die Maden und Heuschrecken wohl nur der "Gruss aus der Küche" ?

    Nee aber im Ernst:


    Was mich interessieren würde ist, welche Ausrüstung (Zelte, Tarps, Schlafsack, Isomatten, Öfen ... Töpfe Kocher .... ) sich auf diesem Trip bewährt hat und was Ihr das nächste Mal zu Hause lassen würdet, bzw. nicht wieder kaufen. Du selbst hast ja viel Erfahrung aus dem "Winter im Zelt" schläfst aber unter einem Tarp... Warum ?


    Welche Klamotten hattet ihr am Körper und wie haben die sich bewährt ? (Durchnässt, Kälte durchlassend) ....
    ich habe auch gesehen, dass Ihr ordentlich Isolationsmaterial auf die Campingstühle zum sitzen gelegt habt....
    Irgendwann kriecht die Kälte durch ....


    Wie hat denn das Holz aus dem Wald gebrannt ?


    Ich denke diese Erfahrungen sind GOLD wert und die nächsten Tour wird wahrscheinlich deutlich besser für die, die es bis dato noch nicht gemacht hatten oder ?


    Besten Dank + Gruss , bitte weiter berichten !


    Udo (DL 8 WP)

  • Hallo Endzeitstimmung!


    Das würde ein paar Dinge vorwegnehmen. Dazu kommen wir noch. 4 oder 5 Tage wären für die meisten (ich kann nicht für alle sprechen) garantiert kein Thema gewesen. Und mit dem Einsauen hast Du vollkommen Recht. Aber wie gesagt: Das kommt noch...


    Die Reels waren nur ein Detail. Vergessen wir das wieder... :face_with_rolling_eyes: Oder klären es bei Gelegenheit, z.B. auf dem Sommerfest.


    @Udo: Deine Fragen sollen alle beantwortet werden. Ich würde das nur gern ans Ende legen.

    I feel a disturbance in the force...

  • Danke für die umfassenden Beiträge!


    Ein paar Anmerkungen habe ich zusätzlich noch.


    1. Lessons learned (Projektnachbereitung)
    Das nächste Mal werde ich wohl 5 Messer und 3 Beile/Äxte daheim lassen. Definitiv wieder mit dabei sein wird meine BW Pionierschaufel.
    Holz trocknen funktioniert prima, wenn man nicht versucht einen Raummeter nasses Brennholz mit 3 Zweiglein in der Mitte zu trocknen, da braucht es schon etwas mehr Material -speziell wenn man danach zum Kochen eine Menge Glut benötigt. (Wildclaw und ich wussten das bereits vorher, der Rest weiß es jetzt ^^)
    Ich war ganz froh darüber, dass ich ein richtiges Zelt hatte, was mich aber etwas enttäuscht hat, war der "bis -40° tauglich" angepriesene GI Modular-Schlafsack. In der ersten Nacht hatt ich ein langes Oberteil und ein T-Shirt drüber an, sowie Boxershorts. Nachts wurde es dann aber doch so frisch im Schatten, dass ich meine langen Socken zusätzlich angezogen habe. In der zweiten Nacht hatte ich die lange Unterhose und die Socken direkt beim Schlafengehen angelassen, da ging das. Aber noch 5-10 Grad runter und ich hätte definitiv mindestens noch meine Jogginghose gebraucht.
    Was sensationell funktioniert hat, war der NBC Overgarment der englischen Armee (von AndreasH). Hat alles an Kälte, Schnee, Feuchtigkeit, Dreck,... abgehalten und hat meine Umwelt vor den NBC-Ausdünstungen des Chilis geschützt. Einzig der Klogang gestaltete sich da schon etwas schwierig.
    Die Idee von DrRalle, die Abspannleinen mit Knicklichtern zu versehen, war absolut sinnvoll und hat dabei geholfen, sich nicht alle 2 Minuten hinzulegen.
    Der Zusammenhalt in unserer kleinen Truppe war extrem gut, obwohl wir natürlich nicht bei allen Themen bereits eingespielt waren. Da haben alle angepackt und mitgemacht, eine "Lagerprinzessin" hatten wir genausowenig wie einen "Dschungelkönig".
    Zeigt mir wieder einmal, dass Fach- und Methodenkompetenz nur die eine Seite der Medaille ist und das Zwischenmenschliche bei solchen Aktionen das A und O bildet.


    2. Erreichte und verfehlte Ziele
    Was hatten wir uns vorgenommen, was wurde davon verwirklicht?
    Ein richtig gutes Wochenende im Schnee zu verbringen und zu schauen, was wir so hinbekommen, wenn wir uns eine richtige Materialschlacht liefern. Dazu wollten wir einige Workshops und Aktionen durchführen, sowie Ausrüstungsgegenstände testen und vergleichen.
    Primärziel: Spaß
    Das war Alles in Allem ein absoluter Erfolg! Zeitlich kamen wir zu einigen Aktionen leider nicht, da wird sich aber noch eine Gelegenheit für finden.
    -Bau eines Unterstandes: Check!
    -Feuer machen mit nicht nur mitgebrachtem, sondern auch nassem Holz: Check!
    -Gemeinschaftsverpflegung mit Chili, Insekten und Gulasch: Übererfüllt! (Wir hatten sogar noch im Lagerfeuer gekochten Glühwein mit Schuss!)
    An der Stelle mal noch ein großes Lob an Lord_Helmchen, der da oben wie üblich sehr bescheiden ist: Dein Gulasch war richtig lecker! Und was du dir da vor Ort noch an Aufwand gemacht hast um uns die Mägen zu füllen... Respekt!
    -Workshop zum Thema Legalwaffen und Schießen: Check!
    -Workshop zum Thema Angeln: Check!
    -Workshop zum Thema Knoten: Vertagt
    -Workshop zum Thema Fallenbau: Vertagt
    -Bau einer Behelfsbrücke zur Etablierung einer Brennstoff-Versorgungslinie: Check!
    -Lagerplatz wieder ordentlich abbauen und im Sinne von 'Leave no trace' hinterlassen: Check!
    -Wochenende verletzungsfrei überstehen: Check! (offene Finger wegen Kältespannung und Trockenheit zählen nicht)


    Da die ganzen gelebten und gesagten Insider eben genau das sind, erspare ich mir hier eine Auflistung :winking_face:
    Eventuell kommen die Tage von mir noch einige Fotos dazu, hab allerdings kaum welche gemacht.


    Vielen Dank nochmal an alle Teilnehmer, mit euch jederzeit gerne wieder!
    Und an alle anderen: Rausgehen und selbst was machen! :) (wir haben auch festgestellt, dass wir 'früher' alle etwas härter im Nehmen waren und jetzt manche Sachen einfach nicht mehr so einfach sind... also fortgeschrittenes Alter ist keine Ausrede für eine verstaubte Campingausrüstung/unbenutzten BOB!)
    Danke auch für euer Feedback!


    So long,
    Sam


    Edit:


    Genau, da ging es um Automatikleinen. Der Sinn von Angelrollen allgemein wird praktischerweise weniger kontrovers diskutiert :)
    ~*~
    Angenommen also, wir hätten die Passstraßen im hessischen Bergland nicht mehr passieren können...
    Sofern wir das schon gewusst hätten [Edit: also bevor wir alles eingepackt und verladen hatten], entwerfe ich kurz ein mögliches Szenario:
    -Gemeinsamer Bau eines rudimentären Blockhauses mit planenverstärkten Wänden und Dach (Planen hatten wir genug), weil sich das einfacher heizen und warm halten lässt als jedes Zelt
    -Zentrale Vorratshaltung etablieren und von Individualversorgung zu Gruppenverpflegung übergehen. (Man weiß ja dann vorher nicht, ob es noch 4 Tage mehr sind oder 14) Einfacher, energiesparender, es wird nur einer jeweils zum Kochen gebraucht.
    -Ergänzung von Nahrungsmitteln: Es gibt im Wispertal eine Forellenzucht. Wenn also jemand dagewesen wäre, um ihm was abzukaufen, sehr gut. Falls nicht, Angelausrüstung war genug vorhanden... zudem gibt es dort in der Gegend auch Wild und auf dem Campingplatz einen Restaurantbetrieb, wo wir gegen Einwurf kleiner Münzen hätten aufstocken können. Zudem vitaminhaltige Nadelgewächse ohne Ende, Birken, usw...
    -Wasserversorgung ist dort überhaupt kein Problem, da gibt es jede Menge kleiner Quellen, Rinnsale usw. wo das Wasser einfach aus dem Taunusgranit rauskommt (Wer es nicht weiß: Selters -da wo das Wasser herkommt- liegt ebenfalls dort in der Nähe im Taunus)
    -Kommunikationsmittel waren reichlich vorhanden, zudem hatten wir mit Kappa3 einen Funkexperten dabei und mit DrRalles Ahnung und Equipment (Solarpanels) auch den Betrieb halbwegs sichergestellt.
    Fazit: Wir hätten es uns dort schon noch ganz gut einrichten können :winking_face:


    Edit: Okay, das einzige Tal im Taunus, was nicht aus Granit besteht... :grinning_squinting_face: macht das aber nicht schlechter, ganz im Gegenteil.

  • Da werde ich auch mal was zu sagen.


    Zitat von Endzeitstimmung;209371


    Wenn ihr jetzt das Wochenende Revue passieren lässt....wie wäre das weitergegangen wenn ihr noch 4 oder 5 Tage hättet dranhängen müssen? Mit genau dem Kram den ihr dabei hattet?
    Dazu noch 2 mal Tauwetter und 3 mal Frost mit windigem Dreckswetter, wäre die Laune derbe nach unten gegangen?


    Also "Müssen" im Sinne von auch nicht extern mit Nahrung versorgen?
    Wenn ich mich richtig erinnere und den Überblick hatte was alles an Nahrungsmitteln (noch)auf dem Platz war würde ich sagen 2 Tage "Vollversorgung" und 4 Tage "rationierter Betrieb".
    Und wenn wir müssten, dann müssten wir uns mal zusammensetzen und improvisieren mit dem was da ist. Wir hatten wirklich sehr viel Equipment dabei(ich weiß von einem Spalthammer, Große Axt und einer BW Bügelsäge die das ganze WE ungenutzt herumgestanden haben. Sie wurden nur aus dem Auto geholt und nacher wieder verladen ^^).
    Die Laune... hm kommt drauf an warum wir müssen denke ich.
    Aber wir wären schon sehr gut aufgestellt gewesen wenn irgendetwas irgendwo passiert wäre.



    Zitat von Endzeitstimmung;209371


    Klar, wenn genug Futter da gewesen wäre grundsätzlich machbar, aber ich finde dieses fortlaufende Einsauen problematisch, alles nass, Klamm, matschig, schmierig, jeden Tag schlimmer... Dazu den ganzen Rauch und Russ vom Feuer...


    Nicht das sich das nicht auch schon mitgemacht hätte, aber im Nachgang hab ich immer gesagt nächstes mal alles etwas sauberer... Sprich Zeltofen, Bodenplane, Waschschüssel und noch ein paar Kleinigkeiten die wirklich nicht viel wiegen, aber dauerhaft für Ordnung sorgen...


    Das drückt natürlich auf die Moral(ausser vielleicht der Rauch und Ruß :kichern::devil:).
    Es wird auch jeden Tag schwieriger. Dadurch das es immer wieder schneite wurde das schon schwer sich keine Feuchtigkeit in die Unterkunft zu holen. Selbst ich der in der "Residenz" geschlafen hat(Feldbetten, Zarges boxen, Bodenplane+Zeltboden+"Eingangsplane",Perma-Petro-Zeltheizung eben das volle Programm)bekam das zu spüren.


    Zitat von Udo (DL 8 WP);209373


    Auf der Menükarten fehlt der 4. Gang nach den Maden und all den anderen leckeren Sachen....
    (-> habt Ihr das "Getiers" selber gesucht oder stammt das aus der nächsten Tierhandlung -> "Futter für Exoten" ?) :winking_face:


    Ich denke im Winter verkriechen sich diese Viecher und man findet sie nicht....


    Der Tisch (am nächsten Morgen) sieht ja noch nach bestens genährten Mitteleuropäern aus .... da waren die Maden und Heuschrecken wohl nur der "Gruss aus der Küche" ?


    Weil der Lord gerade soviel tippt hat er sich da mal vertippt, es waren nur 4 Gänge.
    Wobei, wir haben jede Insektenart auf 2 Varianten zubereitet. Einmal "Natur" und das andere mal Gewürzt zB Salz/Pfeffer/Gewürzmischung(von Sam mit gewisser "Grundschärfe" ^^) oder mit Honig-BBQ Sauce.
    Das verlieh der Sache echt was weil "Natur" schon Geschmacklich sehr karg ist


    Zitat von Udo (DL 8 WP);209373


    Wie hat denn das Holz aus dem Wald gebrannt ?


    Ich denke diese Erfahrungen sind GOLD wert und die nächsten Tour wird wahrscheinlich deutlich besser für die, die es bis dato noch nicht gemacht hatten oder ?


    Ist die Hitze groß genug kannst du alles da rein hauen. Es war aber "Stehend Totholz Nadelholz" von daher ging das schon echt gut.
    Den 2. Abend haben die Jungs in T-Shirt gekocht, mit Schweißer Handschuhen an, an 3 Kochstellen. Das war wie ne Kochshow :grosses Lachen:


    Es ist für jeden Erfahrung dabei. Selbst die "alten Hasen" lernen jedes mal ne neue Kleinigkeit.

  • Echt toll was ihr da gemacht habt. Respekt :Gut:


    Ich finde ein Treffen mit gleichgesinnten, so quasi zum anfassen, mit Erfahrungsaustausch und gemeinsamen kochen am Lagerfeuer ist mit nichts zu vergleichen.


    Man hat auch die Gelegenheit, einmal gewisse Tools und Ausrüstungsgegenstände in die Hand zu nehmen.


    Macht weiter so!



    Gruss Wolverine


  • Also wenn du Gleichgesinnte anfassen willst, da gibt es auch regionale Treffen... :kichern:


    Aber du hast völlig Recht, es ist immer spannend, aus Anschaffungen und auch Fehlkäufen anderer zu lernen.


    @Lord:
    Jaaa, du weißt ja, ich versuche immer, mich kurz zu fassen... :unschuldig: ...auch wenn's selten klappt :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Wildclaw:
    Das hatte wirklich nur Grundschärfe! Du solltest mal meine BEVA sehen, wenn sie sich auf dem Segeltörn das Chilipulver in die Augen reibt um wach zu bleiben... ach, lassen wir das :devil:


    So long,
    Sam

  • Zitat von Sam de Illian;209387

    Wasserversorgung ist dort überhaupt kein Problem, da gibt es jede Menge kleiner Quellen, Rinnsale usw. wo das Wasser einfach aus dem Taunusgranit rauskommt (Wer es nicht weiß: Selters -da wo das Wasser herkommt- liegt ebenfalls dort in der Nähe im Taunus)


    Klugscheiß: Im Wispertal ist Schiefer (Grünschiefer) die hauptsächlich vorkommende Gesteinsart. Man ist dort nicht weit entfernt vom Rheintal (Rüdesheim, Lorch, etc.) wo auf genau diesem Schiefer Weltklasseweine angebaut werden. Der bekannteste dürfte der Riesling sein. :face_with_rolling_eyes: Wobei ich mich lieber ans Stöffsche halte. Ansonsten herrschen im Taunus Granit und Quarzit vor.


    Weiter geht's. Wo war ich stehen geblieben?


    Beim Brot...


    Nach 90 Minuten war es innen leider immer noch etwas weich. Wir hatten also nicht ausreichend Glut geschaufelt. Also kurzer Hand den Topf für ein paar Minuten ins Feuer gestellt:



    Noch ein wenig ziehen lassen und ganz gespannt mal den Deckel gehoben:



    Sah ja erst mal ganz gut aus.



    Nun ja...


    Aber unter dem Schwarzen war es fast noch genießbar:




    Aber für den Anfang nicht so schlecht. So ein gusseiserner Topf ist gar nicht so leicht in der Handhabung. Aber das nächste Mal sind wir schlauer. Hoffe ich... :grosses Lachen:

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  • Es war dann aber auch schon spät und die Mägen knurrten so langsam. Würmer und Maden halten einfach nicht lange vor. Also nun zur Zubereitung des Gulasch.


    Gulasch ist eines der einfachsten Rezepte der Welt. Ich mag die Variante mit Bohnen:


    Rindfleisch
    Zwiebeln und etwas Karotte, etwas Zucker
    Frühlingszwiebeln
    Bohnen, wenn möglich frisch, sonst halt Dose
    Tomaten, gewürfelt (Dose)
    etwas Brühe
    Rotwein zum Ablöschen
    Knoblauch
    Thymian
    Petersilie
    Salz, Pfeffer, Paprika


    Das war's auch schon.


    Zwiebeln, Karotten, Petersilie klein machen:



    Die Zwiebel-Karotten-Zuckermischung anbraten. Wichtig ist, dass die Zwiebeln nicht zu dunkel werden, aber auch über glasig heraus sind. Parallel kann dann das Fleisch scharf angebraten werden. Unser Nichtfori und Legend hatten zwei Schmiedepfannen mit gebracht in denen das einfach und zügig machbar war.



    Zum Teil hatten wir drei Flammen am Laufen um alles geregelt zu kriegen. Unser Nichtfori musste mich dann unterstützen, weil die Timings nicht so richtig gut hingehauen haben. Das war richtig gute Teamwork und sollte es mit der Karriere nichts werden, machen wir beide einfach ein Gulaschrestaurant auf. :grosses Lachen: Und der Rest des Teams hatte sich auch ganz ordentlich amüsiert, denke ich... Übrigens standen wir im Shirt am Feuer, so warm war uns.


    Sobald die Zwiebeln richtig sind, mit Rotwein ablöschen. Und mit der letzten Fuhre Fleisch mit Rotwein die angebratenen Rückstände aufkochen und ebenfalls zu den Zwiebeln hinzugeben. Der Rotwein sollte restlos verkochen.


    Dann einfach die Tomaten, Frühlingszwiebeln und Thymian hinzugeben. Und sollte zu wenig Flüssigkeit vorhanden sein, mit Brühe auffüllen. Dann das Gulasch auf kleiner Flamme schmurgeln lassen. Eine lange Zeit. 2 Stunden sind das Minimum. 3 Stunden sind besser. Immer wieder den Flüssigkeitsstand prüfen. Es darf nichts am Boden anbacken sonst wird das Gulasch bitter.


    Alle warteten gespannt auf's Essen...



    Zum Schluss die Petersilie dazu geben (nicht mitkochen) und dann: Guten Appetit! Dazu gereicht wurde ein selbst gebackenes Brot. Dazu passt ein Bier, oder ein Äppler. Oder was man sonst so bevorzugt. :face_with_rolling_eyes:


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  • Der nächste und letzte Tag zeigte sich von seiner freundlichen Seite. Die Nacht über hatte es geschneit.



    Während sich mein Versorgungszelt unter der Schneelast zum Ei verformte...



    ... hatte ich mit der Hängematte unter den Fichten genau die richtige Wahl getroffen. Es kam kaum Schnee durch das Nadeldach.




    Also schnell mal den Kocher angeworfen (der mal wieder Mucken machte, da muss ich wohl mal richtig ran) und Kaffee gekocht. Den Standort für einen Kocher seine Hitze durch Verbrennung mit offener Flamme erzeugt sollte man etwas aufpassen. Ich war nicht so klug und hatte ihn auf meine Bodenplane gestellt.



    Mit dem Ergebins, dass ein schönes kreisrundes Loch drin war. Nicht weiter schlimm, da es sich hier um eine Baumarktplane handelt. Was aber wäre wohl passiert, hätte der Kocher richtig los gelegt??? Auch hier gilt: Immer erst das Gehirn einschalten.


    Ebenfalls nicht eingeschneit waren natürlich die Jungs in der Residenz und:



    Legend in seinem coolen Bivy.

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  • Unsere letzte Aktion auf diesem Treffen war das Vergraben einer Versorgungstonne. Dies war, ebenso wie das Testen der Insekten, Legends Idee. Ich finde das total spannend, mal so etwas wie eine Zeitkapsel im Taunus liegen zu haben. Aber die Tonne ist auch ein Experiment um zu sehen, wie sich der Inhalt über die Jahre verändert. Wir hatten nicht nur Nahrungsmittel mit MHD ewig eingelagert, sondern auch Dinge die nur ein MHD von wenigen Monaten haben.


    Die Tonne wurde von DrRalle gespendet, der Inhalt kam von uns allen.



    Jetzt weiß ich gar nicht, welches Volumen die Tonne hatte. Hier der Inhalt:




    Wie man sehen kann, ganz schön viel Zeugs. Auch Batterien und Schokolade, die ja nicht sooo lange haltbar sein sollten.


    Das alles in die Tonne passte haben wir Kappa zu verdanken. Das war echt ein Puzzle.




    Also machten wir uns auf, einen Gipfel zu erklimmen um die Tonne dort zu vergraben. Ich hoffe ja mal, dass das auf den Fotos zu sehende GPS nicht ablesbar ist. :winking_face:


    Als wir die perfekte Stelle dann fanden, gruben wir abwechselnd ein Loch in den Taunus.





    Was normalerweise gar nicht so einfach ist, weil auf eine relativ dünne Schicht Humus ja schon Granit folgt. Aber hier im Wispertal ist es zum Glück Schiefer. Da kommt man schon ein wenig tiefer.


    Hier die erstaunlich dünne Humusschicht:




    Als das Loch dann tief genug war (ca. 60 cm) legten wir einen recht robusten Plastiksack hinein, in dem dann das Fass zum lagern kam:





    Das Loch zuschütten und tarnen, den übrig gebliebenen Aushub in die Gegend verteilt sah unser Ergebnis dann so aus:




    Und so aus der Ferne. Der Spaten markiert die Position:



    Ich hoffe, wir finden die Stelle im kommenden Jahr wieder. Und ich bin total gespannt, wie sich der Inhalt verändert haben wird.

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  • Vielen, vielen Dank für diesen tollen Bericht, Jungs!


    Sieht und liest sich nach einer Menge Spass! Und der sollte, vor allem in friedlichen Zeiten, nicht zu kurz kommen.
    Leider bin ich nicht "Frech" genug, um das ganze im Winter zu probieren, aber im Frühsommer habe ich fix vor, 2 Tage im
    freien, hier in den Tiroler Bergen zu verbringen und meine Ausrüstung zu testen. Mir geht es oft so, dass ich mir die tollste
    Ausrüstung einbilde, und dann nicht mal einn Feuer zuwege bringe!
    Vor zwei Jahren habe ich zum Bsp. Papa Bärs Hobo gekauft - diesen dann (erst ein Jahr danach) letzten Sommer bei einer tollen Canyoning Tour testen können
    und hatte auch noch Riesen Spass dabei!


    Danke nochmal, Stephan

  • Rrrrrespekt! Tolle Aktion!:Gut:


    Bin auch gespannt wie das mit der Tonne geht.
    Habt ihr da noch Feuchtigkeitsabsorber reingetan?


    Gruss WTG

    Die Party ist vorbei!

  • Zitat von WAY TO GO;209473

    Habt ihr da noch Feuchtigkeitsabsorber reingetan?


    Haben wir nicht. Und ein wenig Schnee ist beim Befüllen auch noch in die Tonne gefallen. :face_with_rolling_eyes: Dafür haben wir aber ein paar Dinge vakuumiert.

    I feel a disturbance in the force...

  • Zum Abschluss noch ein paar Impressionen.


    Da ich vor Kurzem Geburtstag hatte, hatten es sich die Jungs nicht nehmen lassen mir ein kleines Präsent zu übergeben.



    Dieser Hobo stand schon immer auf meiner Einkaufsliste. Und auf dem Bodenblech haben sich alle mit Ihrem Namen verewigt. :Gut:


    Hier noch die Protagonisten:


    DrRall (links) und unser Nichtfori




    Legend




    Kappa3, der total krank war und nur mit einer Fistelstimme sprechen konnte




    Sam de Illian




    Wildclaw




    lord_helmchen



    Hier ein teil der Jungs




    Wie immer um dieses Feuer herum




    So. Das war's.


    Ich fand's super mit Euch, Jungs! Selten hatte ich so viel Spaß und dabei auch noch jede Menge gelernt. Das wird dann kommendes Jahr wiederholt, hoffe ich. Und dann ist hoffentlich auch mal wieder ein richtiger Winter im Taunus.

    I feel a disturbance in the force...

  • Ein Frage zu Legends Bivy. War der komplett von Schnee befreit am Morgen, oder nur im Kopfbereich?
    Ich war ja mit meinem letztes WE in der Rhön und da war es so, dass ich schon auch zugeschneit war,
    lediglich ein Streifen im Kopfbereich war bei mir frei, da der Schnee dort geschmolzen war.

    Wer glaubt gut zu sein, hat aufgehört besser zu werden!

  • Der Bivy war bis auf das kleine Ende am Fussbereich komplett vom Schnee befreit. Das lag entweder daran, dass es nicht wirklich "richtig" kalt war, sondern eher so um den Gefrierpunkt pendelte oder daran, dass ich einfach ein heißer Typ bin. :grosses Lachen:
    Ich hatte als Schlafsack den Defence4 von Carinthia und den oben auch offen, da mir recht warm war. Da ich Seitenschläfer bin lag ich mit der Schulter auch oben an.


    Legend

  • Mein Fazit:
    - Ich bin ein alter Sack und brauche ein Zelt mit Stehhöhe.
    - beim nächsten mal probiere ich die Hängematten/Tarp-Version
    - Bei Lagerbetrieb ist ein Feldbett von Vorteil (solange man die Transportkapazitäten hat)
    - Aufbau von Tarp inkl. gescheiter Knoten muss dringend verbessert werden.
    - Ich brauche ein vernünftiges Ordnungssystem um alles wiederzufinden


    - gefroren habe ich eigentlich nicht. Ab und zu mal kalte Füße, aber am Feuer tauten die dann schnell auf.


    Ansonsten bin ich bei dem nächsten Treffen wieder dabei. Egal ob Winter, Sommer, Minimalausrüstung oder Materialschlacht.





    Gruß
    DrRalle


    P.S.: Ich könnte schon wieder los... :Cool: