Frage Verschraubung lösen

  • Kann mir jemand hier mit folgendem technischen Problem helfen?


    Ich habe eine Verschraubung die ich lösen muss/will um eine Dichtung zu erneuern. Es handelt sich um einen Messingzylinder mit Außengewinde der in einem Alublock sitzt. Der Messingzylinder steht über den Alublock rüber und ist somit noch mit einer Zange oder ähnlichem Werkzeug greifbar. Da wir alle wissen, dass Aluminium gerne oxidiert und dieses Oxidationsprodukt "aufquillt" sitzt der Messingzylinder natürlich bombenfest, da sich innerhalb der Verschraubung im Gewinde das Oxidationsprodukt gebildet hat und somit den Messingzylinder mit dem Alublock nahezu "verschweisst" hat.


    Zur Zeit ertränke ich das Produkt gerade in WD40, habe aber auf Grund der Festigkeit wenig Hoffnung das es hilft.


    Nun plane ich den Alublock zu erhitzen, da das Aluoxid ja Wasser beinhaltet, müsste also beim Erhitzen schrumpfen (das Oxid) und sich der Alublock dabei auch noch ausdehnen. Ggf. den Messingzylinder mit Vereisungsspray abkühlen und dann immer in der Abkühlphase mit WD40 tränken, damit das Öl die Möglichkeit bekommt sich über die Dehnungsrisse beim Erhitzen innerhalb des Gewindes hochziehen zu können.


    Nun meine Fragen:


    1. Hat jemand eine bessere Idee das Problem zu lösen, Säure/Lauge fällt flach wg. Beschädigung des Aluminiums


    2. Wie heiß muss ich den Alublock machen, dass sich das Oxid im Gewinde verändert


    Über Hilfe würde ich mich sehr freuen.....

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hei,


    erhitzen ist schon nicht schlecht.
    Natronlauge würde das Oxid gut anlösen, aber das willst Du nicht.


    Kannst Du evtl. ein Bild einstellen? Darf der Messingzylinder beschädigt werden?


    WD40 wird bei den Temperaturen die Du brauchst schon in Rauch aufgehen.
    Das wird ordentlich stinken...



    Grüße,


    Tom

  • Hallo,


    ob es am Oxid liegt, ist ja erst mal nur eine Theorie. Ich würde das ganze ne Stunde bei 150°C in den Ofen stellen und dann versuchen das Messingteil herauszudrehen, der Ausdehnungskoeffizient von Alu ist grösser als der von Messing, die Bohrung im Alublock müsste sich also stärker weiten, als der Messingeinsatz. Kältespray auf den erwärmten Messingbolzen könnte auch helfen, dann aber sicherstellen, dass kein Kältespray auf den Aluklotz gelangt (dicken Lappen drumherum legen. Und den Messingbolzen nicht nur kurz ansprühen, schon so eine halbe Minute oder so, damit de rauch wirklich runterkühlt. Und dann versuchen, die Verschraubung zu lösen. Gutes Werkzeug verwenden, keine Baumarktzange. Falls der Messingzylinder hohl ist, besteht die Gefahr beim beherzten Zupacken, dass man ihn verformt.


    Allerdings besteht durchaus auch die Gefahr, dass eins von beiden abreisst oder abschert, da beide Metalle nicht besonders zug- bzw. scherfest sind.


    Grüsse


    Tom

  • Hallo Marc !


    Dem Vorschlag von Tom ist nichts hinzuzufügen,genau so sollte man das machen,die Backofenprozedur evtl. mehrfach wiederholen bis sich das Gefüge aus "Grünspan" löst !


    Hat das keinen Erfolg,ruf mich an..
    Habe da ein "Wundermittel" aus dem Industriebereich,einen Verkokungslöser.
    Nicht entflammbar und ungiftig,sogar "Lebensmittelzulassung"...den nehme ich immer bei eingebranntem..z.B. Injektoren bei sog. CDI Motoren,lasse über Nacht einwirken und bisher eine 100%ige Erfolgsquote :winking_face:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hallo.


    Villeicht hilft es bei dem ganzen einfach mal dagegen zu schlagen damit die Ablagerung bricht.
    Ich weiss nicht ob du das schon probiert hast, aber eine grosse Rohrzange und villeicht ein Stück Rohr als Hebelverlängerung wirken bei sowas oft wunder :)


    Und sonst, erhitzen. Aber meiner Meinung nach nicht im Backofen, sondern punktuell mit dem Bunsenbrenner.


    Viel Erfolg

  • Ich hab mal hier ein paar Bilder aus dem Netz, wie das teil ausschaut und was mich vermutlich auch erwarten wird vom Zustand her:


    [ATTACH=CONFIG]23695[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]23696[/ATTACH]


    Das runde verchromte Teil muss aus dem Aluklotz raus. So kann man sich das vielleicht besser vorstellen. Jemand in den USA hatte das gleiche Problem und es war sauschwer die Verbindung zu trennen.


    Danke schon mal für eure Hilfe!


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    PS: Das Ganze ist eine uralte Espressomaschine die ich gerne wieder herrichten will.

  • Hallo Bärti


    Verschraubungen lössen wir, wens nicht anders geht , mit dem Hammer auf die Verschraubung klopfen.


    Braucht aber Platz und du musst die Kante der Verschraubung treffen.


    Würde aber wie oben genannt, zuerst mit Wärmen probieren. Aber Vorsicht ob auch die Umgebung Wärme verträgt.


    Entweder mit einer Lötlampe oder einem Heissluftföhn.


    viel erfolg


    Bilder sagen mehr als Worte
    Da wird mit klopfen wahrscheinlich nichts.

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Alternative wäre noch das Teil mit der Verschraubung in WD40 kurz vor Siedepunkt "kochen" das Ausdehnung der Metalle unterschiedlich ist hätte man Chancen das das WD 40 dann durch die Kapillarrisse im Oxid das Gewinde hochzieht, ist halt anschließend nur 1 Liter WD40 "im Allerwertesten".

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Strawbline und Unabhängiger hat recht.


    Nur das Teil mit dem Innengewinde solange wärmen bis sich das mit dem Aussengewinde löst. (Am besten mit kleinem Bunsenbrenner) Nichts kühlen, nichts backen, nichts sprayen!


    Wenn es eine Überwurfmutter hätte, mit dem Hammer auf die Kante hauen und zwar in die richtige Richtung oder längeren Hebel benutzen. Da auch nichts kühlen etc...

  • Das Hauptproblem bei zugefressenen Gewinden ist, daß man das zu drehende Teil nicht ordentlich packen kann, ohne durchzurutschen. Vermutlich kannst den Zylinder nicht fest genug mit einer Rohrzange packen, ohne daß er beim eventuellen Abrutschen häßlich beschädigt wird?


    Wenn der Zylinder massiv ist und Du ihn an der Oberseite anbohren kannst:
    - zwei Löcher bohren, eins auf 12 Uhr und eins auf 6 Uhr
    - eine Hebelstange bauen: an deren Ende 2 Löcher im Abstand der Löcher des Zylinders bohren
    - durch die Löcher passende Schrauben drehen, die genau in die Zylinderlöcher passen
    - und nun mit ausreichend Kraft, den Zylinder herausdrehen


    Sollten die Löcher im Zylinder stören, einfach mit schönen Schrauben verschliessen.

  • Du nimmst zwei Gewindestange und eine Langmutter und drehst es auf, so das links und rechts sich dabei aus dehnen, dabei ist wichtig das bei der Drehung die eine links und die andere rechtsdrehend ist und keilst sie ein, um dann mit einer Stange das ganze langsam und Vorsichtig bewegen.

  • @ AndreasH


    Welches Zeug benutz du?


    LiquiMoly Dichtungsentferner? Das tut auch gut, aber ist definitiv nicht essbar...
    BallistolÖl? das brennt doch sicher aber...was ja nicht so schlimm ist...
    Caramba hat jetzt so ein "Kälteschock" mittel aus der Sprühdose... mich hat nur das Datenblatt geschockt, das ist fast ausschließlich Propangas... :)


    Gruß Endzeitstimmung

  • *lach*


    Nein,Essbar ist mein "Hausmittel" auch nicht,soll heissen das es für Anwendungen im Bereich Lebensmittelproduktion zugelassen ist...
    Aber keinesfalls trinken !


    Es handelt sich um einen stark alkalischen Industriereiniger mit dem schönen Namen " UN 200" . Das Mittel ist pur und unverdünnt angewendet auch zur Tauchreinigung in Härtefällen gedacht...arbeitet sich auch in die kleinste Ritze vor !


    Verharzungen und Verkokungen an Dieselmotoren haben keine Chance,als angenehmes Nebenprodukt habe ich festgestellt das die Oxidausblühungen an Aluminiumteilen auch verschwinden.


    Leider sind die Gebindegrössen ( gibts nur direkt beim Hersteller) für den Hausgebrauch etwas happig :
    klein = 35 Kg gross = 1 m³ IBC... Der Preis ist auch etwas happig,aber weil alle Versprechen gehalten werden - grechtfertigt !


    http://unprodukte.dannywandelt…u-n-200-industriereiniger


    Daher mein Vorschlag an Marc seine Verschraubung mal mit etwas von dem Zeug zu tränken :winking_face:


    Das " Kälteschockmittel" von Caramba ist übrigens völlig überteuert,zu stramme Radlager kriegen bei mir immer einen "Hieb" aus der Klempner-Lötflasche,dieses Propan-Butan Gemisch erzeugt eine gute Verdunstungskälte,kostet aber nur ca. 60 ct / L :grosses Lachen:


    Wie "Caramba" da auf ca. 24,00€ / L kommt ? Hatte so was mal für 12,95 in einem Autozubehör-Laden gesehen...
    Sooo teuer kann eine 500ml Blechsprühdose für die homöophatische Dosierung ja auch nicht sein :winking_face:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Danke für den Tip!


    Also löst das die harte, zähe Möppipampe bis in den Schacht an?


    Popelst Du das Zeug dann manuell raus, oder einfach drauf mit dem Hd. Reiniger?


    Gruss Endzeitstimmung

  • Versuch doch mal eine eine stabile Schlauchschelle draufzutun; und dann mit der Wasserpumpenzange zu hebeln.
    So bleibt das verchromte Teil geschützt.
    Was mir auch schon geholfen hat, erst mal losbrechen in Anzugrichtung und dann lösen.
    Viel Glück:-)
    Way

    Die Party ist vorbei!

  • Hei,


    wenn man einen stark alkalischen Reiniger verwendet, ist meist auch eine eventuelle Eloxalschicht beim Teufel.
    Allerdings schaut das Aluteil eher wie poliert aus. Das kann man also wieder polieren.


    Diese Reiniger enthalten oft Kaliumhydroxid in gelöster Form. Ähnlich den Rohrreinigern. Die enthalten Natriumhydroxid als Natronlauge.
    Die Kalilauge ist halt bei Ölen, Harzen und z.B. verkohlten Holzsägeblättern die erste Wahl.


    Achja, bevor ich Gewalt anwenden würde, käme das Teil bei mir ein paar Stunden in den Ultraschallreiniger bei 80°C und einem mildem Reinigungsmittel.
    Danach noch in die Trovalisiertrommel um wieder eine schöne Oberfläche zu erhalten...



    Grüße,


    Tom

  • Hi Booner,


    ich muss mir gerade selber ein Brett vor den Kopf hauen, klar Ultraschallbad. Hab ich rumstehen und gar nicht mehr dran gedacht, weil so lange nicht gebraucht. Jetzt weiss ich was ich heute Abend noch mache. 1000 Dank!

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd