Jeden Tag verschwindet ein Bauernhof

  • Hallo zusammen,


    ja, das ist alles sehr traurig, aber mal erhlich, die große Mehrheit kauft weiterhin
    beim Discounter, Autos sind des Deutschen wertvollstes Gut.
    Weniger Fleisch essen is nicht, auf nicht Saison- Gemüse und Obst verzichten is
    auch nicht.
    Die Landwirte können auch nicht anders als den Gewinn zu maximieren, ebenso wie alle
    Selbstständigen das müssen.
    Die Logistikunternehmen wachsen und bauen qm-weit alles an Ackerflächen zu, aber
    wir bestellen weiterhin fleißig und immer mehr und erwarten eine Lieferzeit von weniger als 24h.


    Was diskutieren wir hier eigentlich? Was wollen wir? Wir reden doch blos! Lasst uns doch
    mal eine Aktion machen, wie:


    alle die mitmachen kaufen 1 Monat lang kein Hünerfleisch mehr, oder 1 Monat nur Gemüse
    aus der Region, oder keine xx aus yy, etc.


    wenn wir 1 Mio Menschen in D dazu bringen, dann bewirkt das was!
    - Umsatzeinbruch!


    Das ist wie Streiken - GDL und so -

  • Hallo,
    wir finden so etwas wirklich gut! Ich versuche regional und saisonal einzukaufen. Das meiste Gemüse bauen wir selbst an oder kaufen es saisonal und kochen es dann ein. Zuletzt hatten wir mal wieder einen Ausrutscher und haben eine Wassermelone gekauft. Prompt sind wir wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet- sie schmeckte nicht gut! Es macht also Sinn! Wir kaufen auch noch keine Erdbeeren, auch wenn unsere Kinder das manchmal nicht gut finden.Wir erklären ihnen immer wieder, warum wir das jetzt nicht kaufen. Das verstehen sie dann und verinnerlichen diese Einstellung hoffentlich auch.
    Fleisch kaufen wir such selten, da wir im Herbst öfter mal halbe Schweine kaufen- also auch saisonal.
    Also von mir aus kann die Aktion starten!
    LG
    Alex

    In jedem Genie steckt auch ein kleiner Idiot!

  • Hi.
    wenn wir halbe Schweine kaufen, wie Frau ja oben beschrieben hat, dann versuche ich immer 2 zu bekommen; denn eins würde ja umfallen:kichern:.
    Nee, im ernst; wir wursten, räuchern und kochen dann ein und dann ist ein halbes zu wenig um alles herzustellen was wir haben wollen.
    Ist etwas Arbeit, aber wir haben: Gyros, Gulasch, Geschnetzeltes, Mettwurst, Bratwurst und einiges mehr eingekocht/gelager und das aus der Region und saisonal.


    Außerdem züchten wir Kaninchen, Hühner und Puten für den Eigenbedarf, (wobei man in ner Krise auch überś tauschen nachdenken wird).
    Leider muß ich zugeben, daß wir nur selten Milch beim Bauern "um die Ecke" kaufen, das machen wir eigendlich nur wenn wir selbst Käse herstellen, aber ich hoffe das dies, nach dem Urlaub anders wird.
    LG M


    Eigendlich fänden wir es schön wenn wir uns selbst versorgen könnten, aber Geld brauch man immer ( Steuen, Spritt, Arzt,usw.)
    Mein Schwiegeropa, ging irgendwo seinem Job nach, und wenn der nach Hause kam waren da seine Frau und 10!!!! Kinder ( in den 30ern) und ne Kuh, ne Ziege, drei Gärten, nen Kartoffelacker, Hühner, Gänse und Enten.
    Da war nichts mit "Freizeit", bei den "Kilschers" die leben in Alaska, verkaufen die nen paar Kühe und leben sonst als Selbstversorger. Aber am A... der Welt und .... in der dritten Generation.
    Ich? sowas? jetzt nochmal anfangen? Nee , zu groß, zu teuer, zu... spät ( bin Ü50).
    Aber vom Prinzip her, ein Selbstversorgerdorf ( ich hab sowas mal in der nähe von Fürstenau gesehen/erlebt (Mitte der 70er) fänd ich gut.
    Einer hat Schafe, einer 2-3 Kühe, einer Eier und Bienen, einer macht Tomaten und ein anderer Gurken. Und dann tauschen.Wäre doch toll.
    Aber dann kommt die "menschliche" Seite dazu. Höher, länger, weiter, ( mein Haus, mein Pferd, mein......) und irgendwer treibt die Preise hoch oder ein anderer geht woanders kaufen oder......



    Aber gut finden würd ichś



    M ( der auch manchmal träumt)

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Servus!


    Mit unserem Selbstversorgerhof können wir finanziell nicht überleben. Wir bekamen eine Förderung (Mutterkuhprämie), für Acker haben wir gar nicht angesucht, da die Kontrollen uns zuviele Nerven kosten würden. Mit dieser Förderung konnten wir etwas für die Bauernpflichftversicherung (KV, UV, Pension) beisteuern. Nun hat man diese Prämie ersatzlos gestrichen. Und EU-Förderungen für Acker bekommen nur noch diejenigen, die über 5 ha Land haben. Das hätten wir, leider wachsen ein paar Bäumchen zuviel, das heißt, für den Wald gibt es nichts


    Unser Hof ist sehr vielseitig, Gemüse und Obst für Eigenbedarf und Rinder, Ziegen, Schaf für unsere Milch und Fleisch, das wir auch selbst veredeln. Die Hühner, Enten und Gänse für die Eier und als "Arbeitskraft" im Garten, dürfen sich ihrer Freiheit erfreuen und sich auch ihr Futter in Wald und Wiesen nach deren Gusto suchen (kleine Zufütterung unsererseits nur, damit sie die "Wohnadresse" nicht vergessen. Auch unsere Schweine dürfen draußen grasen und das Fallobst vor dem Faulen bewahren. Weiters haben wir noch Kaninchen und Wachteln, manchmal auch Puten und Perlhühner (wenn wir mit dem Lärm wieder mal zeigen wollen, daß es uns auch noch gibt :kichern: )-


    Das alles sieht schön aus und klingt sehr idyllisch.


    ABER :anxious_face_with_sweat: :
    die viele Arbeiten, Mühen und Niederlagen die dahinter steckt die sieht man erstens nicht immer und zweitens will niemand mehr 24h/7TageWoche für diese Mitbewohner dasein, Geschweige denn auch Sonntags oder an freien Tagen noch das Heu zu ernten, oder Futter für den Winter zu ernten und einzulagern, bloß weil das Wetter umschlägt .


    Und dann hat man zu der vielen Arbeit auch finanzielle Verpflichtungen, aber bekommt (fast) nichts. Auf einem Selbstversorgerhof wird ja das meiste für sich selbst verwendet. Leider sind wir heutzutage verpflichtet, viel Geld zu verdienen und noch mehr auszugeben. Und nebenbei all die Bürokratie um die Tiere an- und abmelden, sämtliche Verbringung auf Weiden, nicht direkt an den Hof grenzen müssen gemeldet werden.


    Deshalb ist es für die meisten einfacher (auch wenn es einem Bauern wehtut!), das "wenige" Grund (wenig können in manchen Gegenden sogar so um die 50 ha sein, damit es sich überhaupt auszahlt den Traktor zu starten!! :Kopfschuetel:) wird also verpachtet (gratis, sonst nimmt es ja keiner) und man hat "keine" Arbeit mehr.


    Doch die Sorgen sind meistens immer noch vorhanden (da eine Landwirtschaft auch viele Maschinen, Samen, manchmal Futter, etc braucht), deshalb werden so nach und nach die Grundstücke verkauft, und wenn es gar nicht mehr geht, auch das Wohnhaus. Die (ehemaligen) Bauern ziehen in die Stadt und erfreuen sich an der geregelten Arbeitszeit, freies Wochenende und Urlaub (auch bei Schönwetter) und kauft im Supermarkt ein. Der Bezug zur Natur geht verloren :staun:.


    Ins Bauernhaus zieht dann oft jemand ein, der die Natur und die Ruhe sucht, diese aber empfinden Gerüche und Tierlärm wird als "unnatürlich". Deshalb zieht man vor Gericht, um diese "Unannehmlichkeiten" zu unterbinden. Weiters legt man einen "pflegeleichten" Rasen an, in dem Tiere ebenfalls nichts verloren haben und verschönert das Heim Pflanzen, die die Bienen verhungern lassen mit Platten und Schotter/Steinen um ja keinen Dreck ins Haus oder Auto zu ziehen.


    Und wenn man dann noch "etwas" mehr Grund mitgekauft hatte, möchte man dieses auch gepflegt haben und weil man auch ein Herz für die Bauern hat, fragt man, ob diese das Grundstück eventuell bewirtschaften wolle? Oh wie nett! Nur darf der Bauer nur zu bestimmten Zeiten auf dieses Grundstück - die Besitzer wollen ja ihre Ruhe haben, weshalb sie ja eben auf das Land gezogen sind. Und die armen Tiere, die im Stall eingesperrt sind - Bauer, lass die doch raus! Aber wehe, sie kommen zu nahe an dieses Haus. Das geht nämlich gar nicht, dieser Lärm und der Geruch :nono: !! Sperrt doch diese Tiere endlich in den Stall, damit wir nicht mehr belästigt werden! Hmmm, wer plädierte gerade noch vor kurzem für die Freiheit der Tiere??


    So ähnlich verlief es in den letzten Jahren in der Gegend, wo wir wohnen und noch eine der Wenigen sind, die sich die "Mühe" mit den Tieren und der Vielfalt in Stall und Garten "antun". Wir haben (gottseidank) keine Massentierhaltungen in dieser Ecke Österreichs, aber eben auch einen "Groß"bauern, der in Österreich einige 100 Hektar Grund zusammengepachtet hat, und in Ungarn ebenfalls.


    Wir haben viel Freude mit der Landwirtschaft und wollen auch in der Zukunft noch Selbstversorger sein :Gut:


    Liebe Grüße, Selbstversorgerin

  • Das ist es ja, den meisten ist es zuviel Arbeit
    Ja klar ist es jeden Tag viel Arbeit- aber mir bzw meiner Seele tut diese gut. Ich freue mich jeden Tag an unseren Tieren und am Nutzgarten.
    Ich bin meinem Mann sehr dankbar dafür, dass er das alles gebaut hat und auch nach mehreren Sturmschäden noch nicht aufgegeben hat!
    LG
    Alex

    In jedem Genie steckt auch ein kleiner Idiot!

  • @ Selbstversorgerin: was du schreibst deckt sich zu 100% mit unseren Erfahrungen. Das schwierigste ist, nicht "das andere Leben" vor lauter Arbeit aus dem Blick zu verlieren. Wieviel Wochenstunden habt ihr pro Person im Sommer/Winter?


    @ Amnesie und Mopedstruppi: hört sich auch nach viel Arbeit an. Wieviele Wochenstunden "kostet" euch diese Autarkie?


    So, aber nun zurück zum Thema Flächenversiegelung:
    weiss jemand, ob unter dem derzeitigen jährlichen Flächenverbrauch von rund 80 Ha in D der Traum von 20% Bio Landwirtschaft noch möglich ist? (Benötigte Flächen, Pachtpreise berücksichtigt)

    nicht jammern, machen

  • Hallo Lagerregal,
    Wir haben die Zeit mal überschlagen und sind so auf ca. 25 Stunden die Woche gekommen.Diese Zeit fällt ja nicht gleichmäßig an, sondern je nach Saison und ob man ausmistet oder nicht.
    Finde ich völlig in Ordnung, ich liebe die Ruhe bei den Tieren und bedonders schön ist es, wenn die Kühe vom Nachbarn um unseren Garten herum stehen. Unser Garten liegt nämlich mitten in einer Kuhwiese.
    LG
    Alex

    In jedem Genie steckt auch ein kleiner Idiot!

  • Zitat von LagerregaL;226502

    weiss jemand, ob unter dem derzeitigen jährlichen Flächenverbrauch von rund 80 Ha in D der Traum von 20% Bio Landwirtschaft noch möglich ist?


    Rein rechnerisch wäre das wohl möglich, zumindest behauptet das folgender Artikel bei Zeit Online. Allerdings müssten die Verbraucher in Deutschland dafür höhere Preise für Lebensmittel bezahlen, auf Fleisch und Erdbeeren im Winter fast ganz verzichten sowie die Subventionen für Weizen - der im Übrigen als Exportware die Existenz von Kleinbauern z.B. in Afrika vernichtet - einstellen. Leider bin ich Realist genug zu glauben, dass dieser Fall nie eintreten wird.

  • Zitat von LagerregaL;226502

    weiss jemand, ob unter dem derzeitigen jährlichen Flächenverbrauch von rund 80 Ha in D der Traum von 20% Bio Landwirtschaft noch möglich ist? (Benötigte Flächen, Pachtpreise berücksichtigt)


    Ich verstehe den Zusammenhang nicht: Wenn von 100 Hektar fünf versiegelt sind, dann betrifft das Bio- und konventionelle Bauern gleichermaßen. 20 Prozent sind dann halt nur noch 19 Hektar. Auch bei den steigenden Pachtpreisen (meines Wissens ein regional sehr begrenztes Problem) sehe ich beide gleichermaßen betroffen. Beiode müssen jeweils auf ihrem Niveau und mit ihren Möglichkeiten Erlöse erhöhen, Produktivität steigern, sonstige Produktionskosten senken oder eben mit niedrigeren Gewinnen zu leben versuchen.

  • Zitat von Asdrubal;226506

    Ich verstehe den Zusammenhang nicht: Wenn von 100 Hektar fünf versiegelt sind, dann betrifft das Bio- und konventionelle Bauern gleichermaßen. 20 Prozent sind dann halt nur noch 19 Hektar. Auch bei den steigenden Pachtpreisen (meines Wissens ein regional sehr begrenztes Problem) sehe ich beide gleichermaßen betroffen. Beiode müssen jeweils auf ihrem Niveau und mit ihren Möglichkeiten Erlöse erhöhen, Produktivität steigern, sonstige Produktionskosten senken oder eben mit niedrigeren Gewinnen zu leben versuchen.



    Übrigens...


    wie könnte man der Versiegelung entgegenwirken? Mit einem zumindest in Deutschland üblichen "Unwort" - der Zersiedelung.


    Selbst der langweiligste Gartenzwergvorgarten ist als Biotop artenreicher als eine hektargrosse Monokultur, wo jedes Tier und jede Pflanze ausser der angebauten Art totgespritzt wird.



    Wäre ich Politiker. ich würde nicht die Landwirtschaft subventionieren, sondern Eigenheime im Grünen, wo früher Monokulturen standen,



    Meint



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)



  • Ja, das ist schon eine absurde Situation. Städter ziehen aufs Land weil sie vllt. das Landleben vorziehen und beschweren sich dann über gewisse Gerüche und andere Dinge. Auf der anderen Seite ziehen Provinzler in die Stadt, weil sie das Stadtleben "cool" finden und klagen dann gegen den lärmenden Nachtclub gegenüber. Wie das zum Beispiel hier in Berlin dauernd passiert.


    Was wollen die Leute eigentlich?

  • Zitat von Asdrubal;226506

    Ich verstehe den Zusammenhang nicht: Wenn von 100 Hektar fünf versiegelt sind, dann betrifft das Bio- und konventionelle Bauern gleichermaßen.


    Um die gleiche Erntemenge in Bio zu haben braucht es wegen der niedrigeren Hektarerträge mehr Fläche.
    Die Ausgangsfrage des Themas war doch die Ernährungssicherung trotz schwindender Flächen. Oder? Nicht Biodiversität, nicht Wirtschaftlichkeit.


    Alex: 25 h pro Woche, also gemittelt 12h pro Person. Wenn man da noch "nebenbei" 40 h Arbeiten geht (evtl noch langer Anfahrtsweg) ist das für viele ganz schön heftig - muss es einem wert sein. Hut ab, dass ihr das stemmt.

    nicht jammern, machen

  • Zitat von LagerregaL;226566

    Die Ausgangsfrage des Themas war doch die Ernährungssicherung trotz schwindender Flächen. Oder? Nicht Biodiversität, nicht Wirtschaftlichkeit.


    Wie schon weiter oben gepostet: Wegen der Ernährungssicherheit ist der Flächenmangel sicher kein Problem. Selbst wenn nur noch Biolandwirtschaft mit ihren geringeren Erträgen betrieben würde, reicht die Fläche hierzulande locker für die Ernährung aus.

  • Wobei das meinerseits eher eine These war. Ich habe aber gerade ein wenig gegoogelt, was mich zum Glück bestätigt:


    Von der Landesanstalt für die Entwicklung des ländlichen Raums in Ba-Wü gibt es eine veröffentlichung, der zufolge der Flächenbedarf bei vollständiger Bio-Erzeugung tatsächlich knapp 20 Prozent höher als die inländische Landwirtschaftsfläche ist. Allerdings wird hier auch der heutige relativ hohe Fleischkonsum zu Grunde gelegt und man sieht schön, dass die Futtermittelproduktion 85 Prozent der Fläche beansprucht. Bei etwas weniger Fleischkonsum würde die Fläche also selbst bei kompletter Bio-Erzeugung locker ausreichen. Hier der Artikel: http://www.lel-bw.de/pb/site/l…A4hren%20-%20Wakamiya.pdf


    Interessant ist auch diese Veröffentlichung des statistischen Bundeslands, in die auch Nahrungsmittelimporte, der daraus hervorgehende theoretische Flächenimport, Energiepflanzen und viele weitere Faktoren einbezogen sind: https://www.destatis.de/DE/Pub…df?__blob=publicationFile

  • Zitat von Asdrubal;226573

    Wobei das meinerseits eher eine These war. Ich habe aber gerade ein wenig gegoogelt, was mich zum Glück bestätigt:


    Von der Landesanstalt für die Entwicklung des ländlichen Raums in Ba-Wü gibt es eine veröffentlichung, der zufolge der Flächenbedarf bei vollständiger Bio-Erzeugung tatsächlich knapp 20 Prozent höher als die inländische Landwirtschaftsfläche ist. Allerdings wird hier auch der heutige relativ hohe Fleischkonsum zu Grunde gelegt und man sieht schön, dass die Futtermittelproduktion 85 Prozent der Fläche beansprucht.


    Hallo Asdrubal,


    genau das ist doch auch das Thema! So ziemlich jeder Arzt wird uns auch erzählen, dass unser Fleischkonsum zu hoch ist. Zu Zeiten meiner Grosseltern gab es noch den Sonntagsbraten, mit der Betonung auf Sonntag, weil es unter der Woche eher fleischfreie Kost gab.


    Ich kann auch aus eigener Erfahrung sagen, wenn ich einmal im Monat ein richtig gutes Steak vom Biorind habe, das auf der Weide gestanden hat und sich statt Turbomast von Gras und Wiesenkräutern ernährt hat und perfekt medium rare zubereitet ist, dann ist das ein ganz anderer Genuss wie täglich billiges Supermarktfleisch!


    In einem WTSHTF-Szenario müssten wir uns ohnehin auf weitgehend vegetarische Ernährung umstellen. Der Direktverzehr pflanzlicher Nahrungsmittel ist nämlich sehr viel energieeffizienter als ihre Verfütterung zur Tierzucht. Ich bekomme ganz einfach mehr nutzbare Kalorien pro Quadratmeter Boden.


    Jagd und Fischfang? Vergesst es! Bei Bevölkerungsdichten so um die 200 Ew/km² (CH, D) wären Wälder und Flüsse ganz schnell leer. Davon konnte Rüdiger Nehberg in Amazonien leben! Dem dürfen wir übrigens tatsächlich - 04.Mai - zum achtzigsten Geburtstag gratulieren und der Kerl ist noch fit wie ein Turnschuh!


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ein bisschen schuld am Verschwinden von Bauernhöfen ist auch die gesetzliche Lage.
    In Österreich z.B. kannst nur dann landwirtschaftliche Fläche kaufen, wenn Du Bauernkind bist oder Ausbildung an einer landwirtschaftlichen Fachschule hast.
    Ich denke, es gäbe viele Leute mit gärtnerischen Kenntnissen, die gerne landwirtschaftliche Flächen und auch das dazugehörige Bauernhaus kaufen würden und damit ganz gut wirtschaften könnten, - aber sie dürfens nicht. Genau diese Leute haben wohl auch wenig Lust dazu, erst jahrelang eine Landwirtschaftsschule zu besuchen um das zu "dürfen"...

  • Servus Luftikus,


    ja, das stimmt.


    Allerdings kannst du auch als Stadtmensch jederzeit (aus gesetzlicher Sicht, ob du was zu normalen Preisen erhältst, ist eine andere Sache) etwas pachten und landwirtschaftlich bewirtschaften. Dabei soll aber auch das Bauernhaus mitgepachtet werden, da diese bereits eine Betriebsnummer hat, die sehr wichtig ist. Denn wenn man diese angeben kann, dann kann man auch Tiere anmelden und eventuelle Förderungen beantragen. Dies wäre sehr wichtig! Weil: nach 10 Jahren durchgehender Pacht mit nachweisbaren Arbeiten/Tierhaltung darfst du dann auch in Österreich eine Landwirtschaft kaufen. Also ist die Schule nicht unbedingt Pflicht. Allerdings wäre der Zeitraum etwas kürzer. Zu beachten ist aber auch, daß man soviel Pachtfläche hat, daß man bei den SVA der Bauern Kranken- und Pensionspflichtig ist (zumindest eben für diese 10 Jahre, danach ist - bei weniger Fläche! - nur eine Unfallversicherung Pflicht). Da dies ebenfalls zum Nachweis dient.


    Liebe Grüße, Selbstversorgerin