Alternativen zu Verbrauchsgütern

  • Passend zum Thread Alternativen zu alltäglichen Verbrauchsgütern hier meine Erfahrungen mit den vorgeschlagenen Alternativen.
    Heute:


    Waschen mit Kastanien
    1) Wäsche
    2) Haare


    1) Ausgangslage waren ca. 3 kg helle Wäsche mit leichten bis mittleren Verschmutzungen (Staub, Erde, Schweiss, Schokolade, Tomatensauce).
    Siehe Bilder 1-3.


    Als Waschmittelersatz habe ich 5 Suppenlöffel voll stark zerkleinerte Kastanien (vom vorletzten Jahr) verwendet. Das sollte etwa fünf ganzen Kastanien entsprechen. Das Pulver kam in ein 500 ml Glas mit Schraubdeckel und etwas Wasser dazu. Anschliessend kräftig geschüttelt und stehen gelassen. In dieser Zeit die Wäsche in die Maschine gesteckt. Dann die gelbliche Brühe durch eine alte Strumpfhose und ein Sieb in den Waschmittelbehälter gegeben und auf Baumwolle 30C gestellt. Noch ein kräftiger Schuss Essigessenz ins Weichspülerfach und: go!
    Anschliessend alles in den Trockner und....


    Das Ergebnis:
    ernüchternd.
    Die Wäsche war so sauber, wie sie werden kann, wenn sie mit 30C heissem Wasser gewaschen wird.
    Die Flecken waren verblasst, aber noch zu sehen.
    Logisch, aber für mich irritierend, war der fehlende Geruch - es roch einfach nach Stoff/Baumwolle. Alle "schmutzigen" Gerüche waren weg.
    Siehe Bilder 4-5.


    Fazit:
    Wenn wieder genügend helle Wäsche beisammen ist versuche ich es mit der doppelten Menge Kastanienpulver. Schliesslich singen einige ökologische Websites ein Loblied auf die Waschkraft der Rosskastanie.



    2) Haare waschen
    Ausgangslage : fettiges Haar
    Während die Wäsche drehte wusch ich mir mit einem zweiten Aufguss des Kastanienpulvers die Haare.
    Haare nass gemacht, Brühe drüber und feste gerubbelt. Beim Ausspülen fühlten sich die Haare seltsam an.
    Wider besseren Wissens habe ich sie trotzdem geföhnt.


    Ergebnis:
    Gleichmässig fettige Haare. Ein Foto erspare ich euch.


    Fazit:
    Ich bleib bei Shampoo.


  • Hallo Lagerregal
    darf ich fragen, weshalb du die Wäsche nur mit 30C gewaschen hast? Ich würde dies warscheinlich wärmer waschen, mindestens 40C aber sicher kannst du auch locker mit 50C waschen ohne das die Kleider in der Farbe Schaden nehmen, worausgesetzt es ist 100% Baumwolle.


    In einer solchen Notsituation würde ich zudem wohl sowiso eher heisser waschen, damit alle Bakterien und Keime verschwinden und es wäre mir egal, wenn dann halt die Farbe leidet. In einer Krise kommen dann ja auch nicht mehr alle immer so edel angezogen und dann ist es egal wenn man ältere oder verwaschene Kleider trägt.

  • Hallo Orchidee,


    30C hat mehrere Gründe.


    Ich wasche fast alles mit 30C, weil die Wäsche normalerweise dabei sauber wird - muss also nicht mehr Energie aufwänden als nötig.
    Sogar die Arbeitskleidung (Gras, Fett, Öl) wird meist bei 40-50C sauber.


    Ausserdem outet sich die Waschwirkung bei niedrigen Temperaturen. Mit heissem Wasser kann man schon viel ohne Waschmittel erreichen.


    Es handelt sich um einen Versuch, den ich noch weiter abwandlen werden: mehr Kastanie, Soda/Natron dazu, höhere Temperatur.


    Wenn mich das Ergebnis zufrieden stellt, stelle ich vielleicht teilweise auf Kastanien um, weil sie lokal und saissonal sind. (Manchmal bin ich etwas öko drauf.:psst:)

    nicht jammern, machen

  • Wäsche waschen mit Rosskastanien 2. Versuch


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    Gestern startete der 2.Versuch.


    Ausgangslage:
    Wieder ca. 3 kg helle Wäsche mit leichten bis mittleren Verschmutzungen (Staub, Erde, Schweiss, Schokolade, Tomatensauce). Noch dabei war Zahnpasta.


    Dosierung:
    Statt fünf habe ich zehn Esslöffel Rosskastanienpulver genommen.
    Diesesmal habe ich es 10 Minuten quellen lassen.
    Essigessenz habe ich diesmal vergessen.


    Mit dem 30C Buntwäsche Programm gewaschen.


    Ergebnis:
    Besser als beim letzten Mal. Die Flecken sind stärker verblasst (kommt bei den Fotos nicht gut rüber).
    Fettflecken bleiben.


    Nächstes Mal benutze ich wieder herkömmliches Wasschmittel, um beim 3. Versuch überhaupt noch die neuen von den alten Flecken unterscheiden zu können.


    Der 3. Versuch wird mit 40C starten.

  • Wäsche waschen mit Rosskastanien 3. und letzter Versuch


    Warum letzter Versuch?


    Weil auch dieses Ergebnis überhaupt nicht zufriedenstellend war.


    Ausgangslage:
    Die gleiche Wäsche wie vorher, gleicher Verschmutzungsgrad
    40C Buntwäsche


    Gewaschen wurde mit dem Absud von 10 EL Kastanienpulver und zwei Löffeln Soda, zur Verstärkung


    Ergebnis:
    Wie schon vorher gingen nur die leichtesten Flecken raus.


    Mein Fazit:
    Es gibt einen Grund, warum schon seid mindestens 2000 Jahren Seife zur Reinigung verwendet wird.
    Ich lege mir lieber ausreichend Waschmittel auf Lager, statt auf die Reinigungswirkung von (in der Krise noch zu sammelnden) Rosskastanien zu setzen. Besser als gar kein Reinigungmittel sind Rosskastanien allerdings.
    Wenn sich mir eine Möglichkeit zum Erlernen des Seifensiedens bietet mache ich sofort mit!

    nicht jammern, machen

  • Zitat von LagerregaL;232013


    Es gibt einen Grund, warum schon seid mindestens 2000 Jahren Seife zur Reinigung verwendet wird.
    Ich lege mir lieber ausreichend Waschmittel auf Lager, statt auf die Reinigungswirkung


    1. Die Waschwirkung von modernen Waschmittel beruht u.a auf Enzymen (Stärke, Fett, Eiweis) und Bleichmittel.
    Probiere die Seife mal aus. Es wird nicht viel besser als mit den Rosskastanien.


    2. Warum Seife zu waschen einlagen, wenn man gleich ordenliche Waschmittel einlagern kann?


    3. zumindesten zum Haare waschen habe ich früher unterwegs schon ab- und zu Seifenkraut (Saponaria officinalis) verwendet (Wurzelstück kleinschneiden und aufkochen).
    Ist recht häufig, und wenn man eine andere Unterart erwischt, ist das auch nicht tragisch.

  • Hallo Henning,


    Danke für deinen Beitrag.
    zu 1) meiner Erfahrung nach gehen der meiste Schmutz mit Kernseife weg, natürlich kein Vergleich zu modernen Waschmitteln.


    zu 2) ich habe für 12 Monate Waschmittel auf Lager. Weil es einfach unschlagbar ist.


    Aber meine Intention für diesen und den dazugehörigen Faden (Link im ersten Beitrag)ist es, mögliche Alternativen zu finden wenn:
    - man unterwegs nichts anderes hat
    - Vorräte gestreckt werden sollen
    - alle Vorräte aufgebraucht sind und kein Ersatz beschafft werden kann


    Vorallem wegen der letzten beiden Gründe schadet es nicht, wenn man Seife selbst herstellen kann. Allerdings sehe ich dabei, je nach Szenario, das Problem genügend Öl oder Fett zu beschaffen.


    zu 3) Seifenkraut würde ich gerne ausprobieren, aber bisher habe ich in der näheren Umgebung keines gefunden.
    Eine Bekannte hat mir zwei Pflanzen geschenkt, die dürfen sich jetzt in einer Ecke im Garten vermehren.


    Welche Erfahrungen habt ihr, die zu diesem Thema passen? Ich suche noch nach "Notfall" Sonnencreme Ersatz.


    Gruss vom Lagerregal

    nicht jammern, machen

  • Hallo Lagerregal


    Kleiner Hinweis: Die Rosskastanien verschwinden gerade mit aus unserem Straßenbild aufgrund des hohen Befalls mit Kastanienminiermotten und in deren Gefolge einer Komplexerkrankung durch Pilze/Bakterien, dem so genannten "Kastanienbluten". Als Rohstoffquelle sind sie also in unseren Breiten auf mittlere Sicht schon nicht zu empfehlen...


    Gruß von der Scholle

  • Zitat von LagerregaL;232325

    zu 3) Seifenkraut würde ich gerne ausprobieren, aber bisher habe ich in der näheren Umgebung keines gefunden.


    Halte mal auf Schotterbänken, Bahndämmen, Brachflächen und Rändern von Feldwegen danach ausschau.

  • Sonnenschutz:
    1. Hut (siehe Mexiko und Indochina) oder Kopftuch (siehe Ungarn, Rumänien, etc.)
    2. Siesta machen (siehe Mittelmeerländer und alle heissen Gegenden)
    3. Pflanzenöl mit hohem Vitamin E-Anteil (z.B. Erdnussöl - braucht man an sich nur, wenn man eine Pigmentstörung hat)


    Gruss
    's Hörnli

  • Zitat von LagerregaL;232325


    Welche Erfahrungen habt ihr, die zu diesem Thema passen? Ich suche noch nach "Notfall" Sonnencreme Ersatz.


    Hallo Lagerregal,


    puh, garnicht so leicht! Es gibt zwar natürliche (leichte!) Sonnenschutzmittel, wie Kokos-, Sesam- oder rotes Palmöl, die Rohstoffe wachsen hier nur so selten..!
    Im Notfall musst du es wohl wie Elefanten machen: Haut mit Schlamm und Erde einreiben. Soll auch gegen Mücken helfen :winking_face:


    Von "innen" schützen auch Carotinoide. Allerdings ist der Lichtschutzfaktor so gering, dass man ihn vernachlässigen kann. Wahrscheinlich müsste man auch ne ganze Menge Gemüse essen.
    Wenn alles nicht hilft und auch kein Schlamm da ist: Hut mit breiter Krempe und leichte Leinenkleidung.

  • Ja, es ist gar nicht so leicht. Wir sind so gewohnt für jedes "Problem" das passende Mittel im Supermarkt, der Drogerie oder im Outdoorversand zu bekommen.


    Was aber, wenn Du nur noch die Kleider hast, die du am Leib trägst?


    Darum finde ich auch ungewöhnliche Vorschläge und Tests interessant.


    Natürlich werde ich mich nicht ohne Not mit Schlamm einschmieren und schauen, ob ich trotzdem einen Sonnenbrand bekomme. Ich hatte einfach gehofft, dass hier Menschen sind, welche eine solche Erfahrung unfreiwillig machen mussten und nun darüber berichten können.
    Schliesslich ist das hier die Rubrik Erfahrungsberichte - nicht Vermutungen oder "hab ich mal gelesen".

    nicht jammern, machen

  • Tauschwaren auf Fernreisen?


    Da gibt es immer ein paar Standards! Bei Einladungen als Gastgeschenk an den Hausherrn (sorry to say, in islamischen Ländern darf man der Frau des Hauses noch nicht mal die Hand geben) das ist immer ein Schweizer Messer. Da habe ich oft ein halbes Dutzend im Gepäck!



    Achtung: Interkulturelles Fettnäpfchen. Im arabischen Raum und in Afrika werden Messer gern genommen und sind willkommene Gastgeschenke. In China oder Korea bedeutet die Überreichung eines Messers als Geschenk: "Ich will die Verbindung zu dir durchschneiden." Das war es dann. Aus die Maus und erst recht die Geschäftsbeziehung!



    In Drittweltländern: Medikamente! Selbst so primitive Klassiker wie Aspirin, Ibuprofen, Loperamid und Oralpädon ("Dünnschiss") - wobei Oralpädon wirklich einem Kind das Leben retten kann - oder Cromoglicinsäure (ein Mittel gegen Augenentzündungen) werden liebend gern als Geschenk genommen.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Alternativen zu Katzenstreu


    Wir haben immer einige Mäusevertilger als Mitbewohner.
    Da braucht es genügend geeignetes Material für deren Toilette.
    Folgendes habe ich ausprobiert:


    1. Einige Lagen Zeitungspapier


    2. Sand


    Was geschah?


    Das Zeitungspapier wurde nicht angenommen.
    Statt dessen häuften sich die "Fundstücke" im Garten.
    Für das kleine Geschäft ging die Tiere ab und zu in die Dusche.


    Warum bin ich auf die Idee mit dem Papier gekommen?
    Wir hatten früher ein Tier, welches grundsätzlich auf herum liegende Zeitung machte - aber das Tier war auch etwas gestört.


    Der Sand wurde ohne zu zögern angenommen.
    Das Material ist jedoch schwer und Putzen gestaltet sich schwieriger als bei herkömmlichem Streu.
    Ausserdem riecht es stärker.



    Mein Fazit:
    Zeitung ist für unsere jetzigen Katzen ungeeignet.
    Sand als letzte Lösung geeignet.


    Ich habe bisher für zwei Monate Katzenstreu da und werde das noch aufstocken.
    Aber am Ende bleibt nur Sand oder Erde.

    nicht jammern, machen

  • Moin,
    ein Bekannter von mir verwendet schon länger Holzpellets als Katzenstreu, das wurde von den drei Katzen sehr gut angenommen- sagt er.
    Ist also auch eine Alternative für Stubentiger, anscheinend hält sich die Geruchsbelastung in Grenzen und saugfähig isses auch.


    Gruß
    Hatz

    Glaube nicht alles was Du denkst.

  • Wir verwenden diese Pellets aus Maisresten.
    Das Material ist im Gegensatz zu dem üblichen Blähton sehr leicht.


    Wir bekommen regelmässig Hobelspäne geschenkt, was aber in einer Krise aufhören würde.
    An sich ist es gutes Material. Aber: Die Hobelspäne bleiben im Fell hängen und verteilen sich überall im Haus.
    Deswegen streuen wir damit nur die Hühner und Hasen ein. Obendrauf kommt Stroh. Das funktioniert sehr gut, weil Flüssigkeiten gebunden werden.


    Ein früheres Katzentier hatte den Aschekasten der Heizung für sich favorisiert. Es hängt also an der Katze, was funktioniert.

    nicht jammern, machen