Eine Flucht bei Hitze - Tipps?

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  • Hallo,


    ausreichend Wasser ist erst mal das Wichtigste. Aber Du verlierst mit dem Schweiss auch Mineralien. Leck mal an einem heissen Tag an Deiner Haut und Du weisst, was ich meine!


    Zufuhr von Mineralien ist wichtig! Mein Favorit sind getrocknete Aprikosen. Isotonische Getränke sind auch gut. Man kann natürlich auch in die Medizinkiste greifen und sich eine Elotranslösung anrühren.


    Ansonsten hilft Kühlung. Temperaturangemessene Bekleidung, sprich T-Shirt, kurze Hose, Sandalen. Man kann sich durchaus auch mal ein paar Spritzer Wasser ins Gesicht und auf das Shirt geben.



    ... und meine Neuentdeckung seit ein paar Tagen. Ein Utility-Kilt:)


    Hält untenrum deutlich kühler und luftiger als jede Short - Und ja, um die übliche Frage zu beantworten - drunter ist ein Slip :)


    Viele Grüssse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Seids mir nicht böse, aber bei den Temperaturen der letzten Tage empfand ich kühle Getränke als wohltuend.
    Desgleichen ging es meiner Körpertemperatur besser, als ich mich sehr luftig anzog!


    Gut, wenn ich auf der Flucht wäre, dann hätte ich persönlich echte Probleme und zwar Kreislaufmäßig!:traurig:
    Schon so war es für mich total ermüdend und ich war dusselig im Kopf - doch ich habe viel getrunken ( keineswegs Eiskalt, Zimmerkühl)
    habe auf Elektrolytzufuhr geachtet, war nur im Schatten.
    Ich bräuchte wirklich einen breiten Hut, viel Sonnenschutz - wenn andere erst anfangen, warm zu werden, koche ich schon...


    Dies liegt auch sicher darin begründet, daß ich hellhäutig bin und meine Bräune einen Lachanfall bei anderen hervorruft :lachen:, nun ja...
    Ich meine, manches gilt für alle ( Sonnenschutz) aber wie man die Hitze mit was die Mitteln empfindet ist sicher auch Typsache!


    Darum kann ich im Sommer keinen Urlaub im Süden machen - ich würde vergehen...



    LG von der Survival, die morgen sofort und endlich die Sonnencreme in den BOB packt!!!

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Flüchten? Bei der Hitze?:peinlich: Geht bei mir nur auf dem Wasserweg und in Badehose.:)


    Door Miesegrau


    Alles über 20 Grad ist unakzeptabel......:traurig:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Sonnencreme hatte ich schon immer im BOB, in diesem Frühjahr hatte ich aus gelernter Erfahrung auch noch zwei von "after sun" Tüchern mit eingepackt, die Linderung bei Sonnenbrand versprechen sollen.


    Was kalte und heiße Getränke betrifft. Grau ist alle Theorie, morgen wird's wieder knackig heiß, probiert es doch einfach aus...


    Ach ja, ca. 40°C Außentemperatur erkenne ich daran, dass der Fahrtwind bei offenem Autofenster dann nicht mehr angenehm kühl sondern stattdessen heiß wird.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von survival;234017

    Seids mir nicht böse, aber bei den Temperaturen der letzten Tage empfand ich kühle Getränke als wohltuend.


    Hallo Survival,


    ich habe da mal in Japan im Juli - wo es richtig unangenehm schwül-heiss wird - was schätzen gelernt . Eisgekühlter grüner Tee mit einem Schuss Zitrone! Richtig erfrischend und lecker!


    Mach ich uns an Sommertagen inzwischen zu Hause und morgen wird mich wieder eine Trinkflasche mit dem Zeug auf dem Weg ins Büro begleiten!


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Auch ein Tipp aus Japan: Stirn, Hals und Handgelenke mit heißen Handtüchern abwischen - und warmen Tee trinken.
    Und ja, auch ich liebe mein eißgekühltes Getränk. Erfrischt allerdings wirklich nur kurzfristig. Langfristig ist tatsächlich lauwarmes Wasser besser. So viel habe ich in Afrika gelernt :winking_face:

    Take care!

  • Ich schreibe als ehemaliger Radsportler auch mal ein paar Zeilen zum Thema:


    Betrifft das Fahrrad fahren in großer Hitze:


    Das mit dem Wasser auf den Kopf ist imho ein schlechter Tipp. Zwar wird durch das Verdunstungsprinzip ein Kühlung hervorgerufen, allerdings dürften 0,00 % der Flüchtigen auf dem Fahrrad einen so großen Vorrat an Wasser bei großer Hitze mit sich führen, der ausreichend ist, diese Art der Kühlung über mehrere Stunden aufrecht zu erhalten. Jeder Radsportler egal ob Freizeit oder Wettkampf kann euch versichern: fängt man einmal damit an, kann man nicht mehr damit aufhören. Die Wasservorräte dafür dürften dementsprechend nicht vorhanden sein. Die 3-5 Liter die man mit sich führt würde ich defintiv trinken, auf den Kopf kommt erst was, wenn ich an einer neuen Quelle angekommen bin, und noch was vom bisherigen Wasser vorhanden ist. P.S. Aus meiner Erfahrung hat es sich bewährt, eher öfter kleinere Mengen zu trinken, als selten größere Mengen, dafür braucht man natürlich auch Erfahrung, mehr dazu weiter unten.


    Zur Kleidung auf dem Fahrrad bei großer 'Hitze:


    Baumwolle :Aua: mit Sicherheit nicht. Kein Amateur oder Profi fährt heutzutage noch Rennen in Baumwolle sondern ausschließlich in Fahrradfunktionskleidung aus Synthetik. Um lange Strecken im Sattel zu sitzen benötigt man definitiv eine Radlerhose mit Sitzleder, hilfreich ist Sitzcreme oder alternativ eine zähflüssige andere Creme. Mir würden da zum Beispiel Nivea, Bepathen, Zinksalbe und zur Not auch Vaseline einfallen. Man sollte nach Möglichkeit gewaschen sein (falls nach Toilettengang nicht möglich Feuchttücher( Wasser, oder nasses Toilettenpapier benutzen) und keine Unterhose tragen. By the way: bei der gestrigen Europameisterschaft im Triathlon (Ironman Frankfurt, wichtigster Wettkampf nach Hawai) hat bei ca 40° C auch keiner Baumwolle getragen. Weder beim Laufen und noch viel weniger bei Radfahren oder beim Schwimmen. Um Diskussionen zu vermeiden, ich rede hier vom Radfahren, nicht vom Wandern oder Trekken, da können gerne andere was zu schreiben. Ich beziehe mich aufs Radfahren, da kenne ich mich gut aus und der Ironman war mir halt zusätzlich von gestern noch in Erinnerung.


    Das bringt uns auch direkt zu einem weiteren wichtigen Punkt. Die individuelle, persönliche Belastungsgrenze. Diese macht es so schwer, abgesehen von Wasserverbrauch und Kleidungsempfehlung ein Allroundpatent anzubieten. Es ist ein gewaltiger Unterschied ob man Heranwachsender, Mann, Frau, 20, 30,40,50,60, oder 70 Jahre ist. Ob man krank ist oder andere gesundheitlichen Einschränkungen hat und vor allem ob man trainiert ist oder nicht. Es ist meiner Meinung nach ab 40+ (Lebensalter), bei 35° C +, nicht möglich; als Untrainierter 3 Tage lang jeweils 100 KM [Topographie beachten ;-)] zu bewätigen. Weder von der Sitzmuskelatur :) und von den Beinen schon mal gar nicht. Vorteile hat selbstverständlich wer andere Sportarten ausübt. Also ich würde das echt nur machen, wenn mich zuhause höchstwahrscheinlich der sichere Untergang erwartet. Frei nach den Bremer Stadtmusikanten: was Besseres als den Tod findet man überall. 40 KM aus der Stadt raus, irgendwo ins Grüne kann man natürlich auch mit langer Kampfhose aus 100% Baumwolle wuppen, allerdings würde ich in dem Fall (natürlich auch sonst nicht, aber hier unbedingt) nicht an Creme sparen, sonst wirds eklig. Wie man sieht haben einige smogbedingt schon Probleme nach Feierabend den Weg nach Hause zu fahren. Leute in Peking oder Mumbai beeindruckt das eher weniger. Als Radsportler gewöhnt man sich zwangsweise ebenfalls dran und freut sich darüber wenn man heutzutage nicht über den Haufen gefahren wird. Ein gutes Beispiel für Trainingszustand und die angesprochen individuellen, persönlichen Voraussetzungen.


    Noch 2 Sachen, eine zum besseren Verständnis und zur besseren Einschätzung des oben geschriebenen und eine allgemeine Erfahrung:


    Meine Erfahrungen basieren auf selbst ausgeübtem jahrelangem Radsport. Die höchste Temperatur bei der ich den Feldberg hoch (die Steigung geht auf der einen Seite ungefähr 12 KM hoch und beträgt mindestens 5-6 , manchmal 8 und an den steilsten Stellen 10-11%) auf der anderen Seite ist es kürzer dafür steiler...) vor- & nachher durch den Taunus geradelt bin; betrug 40°C im Schatten. Die längste Trainingseinheit war das Nachfahren der Strecke eines der wenigen deutschen Profirennen Rund um den Henniger Turm, das beinhaltet: 1 X Feldberg, 3 X Billtalhöhe, 3 X Ruppertshainer Berg, 2 X Mammolshainer Berg (stellenweise 26%). Die Strecke betrug damals 210 KM die ich auf einem Rennrad in ca 8,5 Stunden (Schnitt von ca. 24-25 km/h) absolviert habe. Zum Vergleich, die Profis fahren das mit einem ungefähren Stundenmittel von 40km/h in ungefähr 5 Stunden. Ich war damals 10 Jahre jünger, wog 13 KG weniger, bin die Strecke im September bei moderaten Temperaturen ca. 23-25° C gefahren, hatte von März an mindestens 3 X pro Woche trainiert, war dementsprechend (relativ!) super in Form und hatte selbstverständlich außer 4 Flaschen Wasser, 2 Bananen, 2 Powerbar und 3 Powergels kein Gepäck.


    Die längste Rundfahrt die ich mal simuliert habe war eine abgekürzte (120 KM) Variante davon, diese bin mal in einer Schönwetterperiode (2 Wochen lang ca. 28-30° C) im September gefahren. Jeweils täglich von Mo- Fr also insgesamt 10 mal = 1200 KM. Sa und So waren Ruhetage, dafür Dopingfrei :winking_face:


    Zum gutem Schluss: Ich bin mal mit meiner Camelbak inklusive Thermohülle (im Rucksack) schon gute 4 Stunden bei 38°C in der Sonne gewandert. Zum Einsatz kam die Bak mit 3 L Volumen, 2 Liter Wasser (2Tage lang im Kühlschrank auf ca. 2°C gekühlt), und ein ganzer Eiswürfelbeutel ( 24 Stück). Nach ca.4,5 h Stunden war ich wieder zu Hause und der letzte Schluck war immer noch angenehm erfrischend. Auch hier fand ich das permanente Trinken in kleinen Mengen sehr leistungsfördernd und erfrischend. Leider sind das wahrscheinlich nicht unbedingt die Bedingungen in einem C Fall, aber das wurde ja bereits oben schon mal angesprochen und es gibt ja auch noch ein Leben vor (einer eventuellen) Krise, in diesem Sinne als allgemeine Erfahrung, für die Leute die es kühl mögen...


    Gruss
    Vincent


    P.S. ach ja die Trinktemperatur, beim Fahrrad fahren nimmt das Wasser in den Flaschenhaltern und den Rückentaschen des Trikots die von vielen gepriesene Temperatur von ca. 60° C versehen mit einem wundervollen Aroma von Plastik an, der Durst regelt das schon... ich bevorzuge die Camelbak Variante, aber da das beim Fahrrad fahren nicht möglich ist, mach ich halt den Nehberg, ich will ja überleben :) Oder frei nach Erik Zabel, jedes mal wenn er sich als Sprinter bei der Tour über die Berge gequält hat, dachte er sich, warum bin ich nicht Surfer oder so geworden...

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)


  • Hmmm...


    das hört sich für mich jetzt ein bisschen nach Selbstquälerei an, obwohl wir als Segler ja auch nicht ganz schmerzfrei unterwegs sind :). Mit Panthenolsalbe behandle ich ein frisches Tattoo, und auch das nur zwei Wochen lang ...



    Meint



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat

    Hallo Vincent, wir haben da in der Sahara (Wasser hatten wir immer genug an Bord) noch ganz andere Spielchen getrieben. Wir haben um unser Camp in Richtung Sonnenseite Wäscheleinen gespannt und mit Wasser getränkte Bettlaken und Handtücher aufgehängt. Die Verdunstungsenergie hat trefflich gekühlt!


    Hat leider überhaupt nichts mit Fahrrad fahren in großer Hitze zu tun, ist aber egal, mehr als fett markieren und unterstreichen kann man halt nicht. Na ja ist ja nichts neues...Hoffentlich klappt das mit dem Veteranenstatus... :unschuldig:


    Zitat

    Ist das wirklich sinnvoll? Baumwolle ist eigentlich optimal schweissdurchlässig, Synthetik? Also ich habe mich in den letzten - ja nun nicht gerade kalten Tagen - in Baumwollshirts optimal wohl gefühlt. Wenn es wirklich heiss wird, eine Dosis Wasser auf das Shirt und ich habe eine natürliche Klimaanalage!


    Hat leider überhaupt nichts mit Fahrrad fahren in großer Hitze zu tun, ist aber egal, dann machst du es wohl richtig und alle anderen Freizeit-, Amateur- & Profiradsportler machen es wohl falsch... Hoffentlich klappt das mit dem Veteranenstatus... :unschuldig:


    Zitat

    Hmmm...


    das hört sich für mich jetzt ein bisschen nach Selbstquälerei an, obwohl wir als Segler ja auch nicht ganz schmerzfrei unterwegs sind :). Mit Panthenolsalbe behandle ich ein frisches Tattoo, und auch das nur zwei Wochen lang ...


    Ich empfahl richtige Sitzcreme aus dem Fahrradfachhandel und habe Alternativen für die Leute genannt, die sowas nicht haben oder sich nicht kaufen wollen. Ist aber egal, wahrscheinlich machen alle anderen Freizeit-, Amateur- & Profiradsportler es nur wohl mal wieder falsch... Hoffentlich klappt das mit dem Veteranenstatus... :unschuldig:


    Scheint wohl trotz ausrücklicher Betonungen/Hervorhebungen in einwandfreier Rechtschreibung meiner Muttersprache mal wieder nicht ausgereicht zu haben. (Daran hab ich mit Korrektur und Ergänzungen glaube ich locker eine Stunde getippt...) Ich werde dann gezwungenermaßen mal deutlicher: Als überzeugter Europäer <----- (Achtung Ironie) hat jeder das demokratische Recht und kann von mir aus jeder untrainiert, mit langer Baumwollmontur, Thermoskanne und Aluhut versuchen, bei 40°C auf dem Fahrrad hunderte KM zu fliehen, ich wünsche viel Erfolg. Es ist nicht meine Politik, entspricht nicht meiner Philosophie und aufgrund meiner bescheidenen Erfahrungen im Radsport ist es daher auch nicht meine Empfehlung. Da also meiner toleranten, politisch korrekten & forenliken bescheidenen Meinung nach jeder machen kann, wie er lustig ist, sehe ich diesbezüglich auch keinen weiteren Diskussionsbedarf... Hoffentlich klappt das mit dem Veteranenstatus... :unschuldig:


    Meint
    Vincent


    P.S. (Erstellt 22:06 Uhr, letzte Korrektur und Ergänzung 23:35 Uhr) :banghead: Das hat man also davon, wenn man sich hinsetzt und sich Zeit nimmt, sich die Mühe macht, anderen Menschen nützliche Tipps in einer Sache zu geben, in der mehr man sich weit mehr als überdurchschnittlich auskennt. Ich brauch jetzt definitiv dringend einen Drink... :drinks:


    Hoffentlich...das wäre die Heilung/(Er)Lösung...Prost...

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Zitat von survival;234017


    Gut, wenn ich auf der Flucht wäre, dann hätte ich persönlich echte Probleme und zwar Kreislaufmäßig!


    Da hätte ich für Dich ziemlich wirksame Medikamente aus der Laienmedizin!. Das eine wäre grüner Tee, das andere Mate-Tee. Coffein möbelt den Kreislauf definitiv auf!


    Den kann man übrigens auch gut kalt aus der Feldflasche trinken. Ich mag ehrlich gesagt kalten Tee unterwegs lieber wie nacktes Wasser!


    Wenn gar nichts mehr geht, dann wäre das bei uns an Bord Etilefrin als Sympathomimetikum.


    Ich hab als Ersthelfer schon ein paar Kreislaufzusammenbrüche (Hitzschlag, Sonnenstich, Überwärmung in der Disco) gesehen. Schreckt mich nicht mehr. Die Leute waren alle nach 20 Minuten wieder fit und munter!


    Wichtigste EH-Massname: Kühl lagern, Oberkörper aufrecht und beengende Kleidungstücke ausziehen. Ggf ein feuchtes Tuch auf den Kopf oder in den Nacken.



    Meint


    Matthias

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    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;234075


    Ich hab als Ersthelfer schon ein paar Kreislaufzusammenbrüche (Hitzschlag, Sonnenstich, Überwärmung in der Disco) gesehen. Schreckt mich nicht mehr. Die Leute waren alle nach 20 Minuten wieder fit und munter!


    Nach einem echten Sonnenstich ist definitiv keiner nach 20 Minuten wieder munter, denen geht es richtig dreckig.


    Zitat

    Coffein möbelt den Kreislauf definitiv auf!


    Zitat

    Wenn gar nichts mehr geht, dann wäre das bei uns an Bord Etilefrin als Sympathomimetikum.


    Beides knallt dir den Blutdruck nach oben, dass ist richtig.
    Die Frage ist: Wie soll ein Patient mit Hitzeschaden davon profitieren?


    Es kann eine Hitzesynkope hinauszögern, aber das wäre Symptombekämpfung am falschen Ende. Der Körper hat nur zu viel Wärme die er abgeben muss.
    Bei einer Hitzeerschöpfung ist es auch nur sinnlose Symptombekämpfung, da einfach nur Flüssigkeit fehlt die zugeführt werden muss.

  • Zitat von Wolfshund;234085

    da einfach nur Flüssigkeit fehlt die zugeführt werden muss.


    Ich meine, da sind wir uns völlig einig. Zu diskutieren wäre, wie die Flüssigkeit aussehen soll. Ich wäre im Zweifelsfall für was isotonisches.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo,
    Danke Vincent, dein Beitrag ist wirklich sehr gut und bringt alle entscheidenden Punkte, wie ich finde.


    Es hat schon einen Grund, warum Sportler heut zu Tage nicht mehr mit Baumwolle am Körper herumrennen. (Oder kennt irgendwer eine Sportart?)
    Der Grund ist, daß Baumwolle zwar die Feuchtigkeit aufsaugt, aber nicht weitergibt.
    Moderne Kunstfasern Saugen eigentlich kaum Feutigkeit auf (kann man nach den Waschen gut beobachten) sondern leiten sie vom Körper weg. Die Verdunstung erfolgt dann meißt an der Oberfläche.
    Dadurch bleibt man selbst relativ trocken und hat trotzdem den Verdunstungseffekt.
    Manch einer hat auch unterhalb ein Syntetic Shirt und darüber eines aus Baumwolle.


    Gruß
    Gerald

  • Zitat von Vincent;234044

    Baumwolle :Aua: mit Sicherheit nicht. Kein Amateur oder Profi fährt heutzutage noch Rennen in Baumwolle sondern ausschließlich in Fahrradfunktionskleidung aus Synthetik.


    Liegt das tatsächlich an der Kühlung oder am Luftwiderstand, der bei so einer engen Lycrapelle geringer ist, was ja bei Radrennen sehr entscheidend ist?


    Der für mich bei Hitze angenehmste Stoff ist übrigens Leinen, danach Baumwolle.


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Baumwolle nicht, aber Merinowolle steht wieder hoch im Kurs, anstelle von modernen Kunstfasern.
    Wenngleich auch im höheren Preissegment und deswegen wahrscheinlich noch etwas verhalten.


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Naja zwischen Sport Fahrrad fahren und weit mit dem Teil kommen gibt es schon Unterschiede. Mit dem Armeefahrrad, 1 Gang, 25 Kg, Vollpackung mit TAZ und den 1.5 Kg pro Schuh Fussbedeckung. 280km am Stück in der Überlebenswoche gefahren. Also geht auch....

  • Hallo,


    Zitat

    TAZ


    Tageszeitung?


    Zitat

    280km am Stück in der Überlebenswoche gefahren


    Also jetzt an Stück oder in der Woche?


    Es geht hier aber auch darum Tipps zu geben wie man es leichter erträgt und nicht "Was auch geht".
    Und ein gutes Radfahrdress ist nun mal besser als ein Baumwollhemd für lange Radfahrten geeignet.
    Und es geht auch nicht um den Luftwiderstand, ansonsten könnte man das Baumwollhemd auch Haut eng schneidern. Es geht einfach darum, daß Syntetikfasern den Schweiß besser transportieren und besser Kühlen.
    Das gilt auch bein zu Fuß gehn.


    Gruß
    Gerald

  • TAZ = Vierfruchtpyjama = TarnAnZug


    Ich hab damals in der Ü-Woche die Fahrradtour an einem Tag gemacht, wäre ja sonst keine Schinderei gewesen :winking_face:


    Und natürlich hat das nichts mit dem sehr guten Bericht von Vincent gemeinsam. Der erklärt warum und wieso was beim Radfahren SINNVOLL ist.


    Das ist bei den meisten Militärs in einer DHU (D urch H alte U ebung) nicht gefragt :winking_face:


    ABER.. moleson hat damit sagen wollen dass es, wenn es sein muss, auch anders geht.


    Es ist richtig dass sich jeder nach seinen Möglichkeiten bestens vorbereiten sollte, aber lasst Euer Fluchtfahrrad im WC nicht stehen nur weil Ihr gerade den Bodysuit in der Waschmaschine habt und dann denkt : OMG jetzt kann ich ja nicht mit meinem Treckingrad flüchten.....

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.


  • Genau so ist es, und wo die Parallele ist, man will Gepäck mit nehmen und auch Kleidung mit der man etwas anderes machen kann als Fahrrad fahren. Ausser dem Punkt Training kann man wirklich sehr weit kommen auf einem Fahrrad ohne Funktions stink Wäsche, spezifische Fahrrad Schuhe usw... Und besonders es ist wirklich machbar ohne grosse Einbussen.


    Wenn ich irgend einen Wetkampf gewinnen will dann nehme ich natürlich spezifisches Equipment. Ein Olympia Schütze wird auch nicht mit einem Stg antreten ich werde aber sicher nicht mit einem Olympia Schiessprügel mich absetzen.


    Selbst wenn der Bericht von Vincent gute Elemente hat,gehe ich eben nicht ein mit ihm das man wenn man es nicht befolgt jämmerlich am Strassenrand verreckt. Denn wir waren sehr viele und keiner ist irgendwo verreckt mit Material was wirklich sub-optimal ist.

  • Aus eigener, jüngster Erfahrung hier ein paar Zeilen zu dem Thema. Wir waren jetzt am Wochenende zu Fuß unterwegs, Freitagabend bis Sonntagabend (also 48 Stunden) bei max 38 Grad am Samstagnachmittag, keine Nacht unter 25 Grad, nur ein Schauer von 5 Mnuten am Sonntagmorgen. Strecke knapp 95 km von Kyllburg bis Mechernich (knapp 20 am Freitag, 45 am Samstag und 30 am Sonntag). Das war eine Fluchtübung, es ging darum Strecke zu machen. Zwei Leute, zwei Hunde (ja, die hatten Spaß und wurden nicht gequält damit!). Ich hoffe, das reicht als Rahmen, einen Tourbericht schreibe ich in den entsprechenden Thread.


    Kurz: Geht alles.


    Wasserdurchsatz: Bis zu 15 Liter am Samstag pro Person. Da werden Elektrolyte wichtig, also entsprechendes Pulver mitnehmen (Fitnessstudio, Apotheke). Es gibt Pülverchen, die remineralisieren massiv, sind für Durchfallerkrankungen gedacht. Superzeug. Elotrans heißt das, hatten wir schon beim Bund. Mindestens 3 Liter Wasser im Vorrat, regelmäßig auffüllen, immer in 1/2-Liter-Schüben trinken, damit man die Menge kontrollieren kann. Trinken aus der Wasserblase hat den Nachteil, dass das Ding auf einmal leer ist und man echt überrascht wird. Wasser lauwarm trinken, kalte Getränke belasten den Kreislauf (Experiment mit eiskalter Cola und Erdinger A-frei sind missglückt, auch wenn's lecker war). KEINEN Alkohol trinken.


    Körperhygiene: Fußpuder, Fußpuder, Fußpuder! Habe ich Fußpuder schon erwähnt? Sogar ich hab mir nen Wolf gelaufen, und ich bin ECHT dünn. Das Zeug ist auch gut für die Füße.


    Kleidung: Reine Baumwolle ist bullshit, bei Pausen kühlt die zu schnell aus, trocknet nicht schnell genug. Funktionsmischgewebe (60/30) sind optimal. Die riechen zwar, aber die Menge an Schweiß ist fast so gut wie eine Maschinenwäsche. Kopfbedeckung ist essentiell, breitkrempiger, heller Hut (in meinem Falle von Outdoor Research, blödes Material, da reiner Kunststoff, aber gute Lüftungen). Lederschuhe funktionieren besser als die mit Membran, da dafür die Temperaturdifferenz nicht stimmt. Bei jeder Pause ausziehen und trocknen lassen. Fußpuder. Hosen mit Lüftung am Knie sind genial (Lundags hat da was...).


    Nahrung: Schnellverdauliches, kein Fleisch. Meine Trockenwürstchen haben mich echt zurückgeworfen. Besser Nüsse, Trockenobst, NRG-5. Geschätzter Tagesdurchsatz 3500 kCal, weniger, als ich erwartet hatte - aber dabei ist der Zucker in den Isogetränken nicht gerechnet. Das waren bestimmt noch mal 1500 kCal.


    Tagesplanung: 5 Uhr los, 23 Uhr unterziehen. Laufen bei Dunkelheit erschwert massiv die Orientierung in unbekanntem Gelände. Siesta zwischen 13 und 16 Uhr. Schatten suchen, Wassernähe. Regelmäßige Halte von nicht länger als 10 Minuten zum herunterkühlen, für die Hunde mit Wasseranschluss (Pfütze reicht). Morgens direkt loslaufen, Frühstück erst, wenn die Sonne oben ist. Snacks unterwegs - stetig kleine Mengen essen. Eine große Mahlzeit führt zu massivem Insulinausstoß und macht einen platt.


    Regen: Weiterlaufen. Ist toll. Fischteiche: Wenn kein Verbotsschild, rein. Bäche: Dito. Da auf Egel aufpassen.


    Insekten: Bremsen liiiiiieben schwüles Wetter. Immer langärmelig laufen oder Netzponcho drüber (Tarnschal vom Bund reicht), der kühlt auch, da darüber Schweiß verdunstet. Für Bremsen Körperform aufbrechen, die wissen scheinbar, was Arme sind. An Insektenmittel nur die harten Dinger (Anti-Brumm Forte), die halten etwa 30 Minuten wegen Schweiß. Nachts sind die kleinen Fliegenviecher fies, Tarp ohne Mückennetz geht gar nicht.


    Gepäck: Nicht zu schwer! Wir hatten jeweils knapp 18 Kilo an Secondline und Rucksack, der mit dem Tragegestell hat sich besser bewährt. Ging grade noch so.


    Ich habe bestimmt was vergessen, also fragen, wenn Fragen. Das war ein Höllenritt, aber es geht. Danach sind mal mindestens zwei Tage Ruhe angesagt, sollte man auf ner Flucht bedenken. Glücklicherweise ist es ja nicht sehr oft so heiß...


    Ach ja, Aufpassen bei Gewitter sollte klar sin. Höhen meiden, Waldränder meiden. Am besten unterziehen, wenn es richtig knallt. Unter Brücken ist es OK.


    PPS: Training - wir haben uns nicht gezielt auf die Tour vorbereitet und ich bin seit knapp 11 Monaten in Elternzeit und leider nicht sehr gut im Training. Es ging trotzdem. Es sollte allerdings selbstverständlich sein, dass sich der Mensch, der Preparedness ernst nimmt, in körperlicher Topform hält, nach den persönlich zur Verfügung stehenden zeitlichen und körperlichen Möglichkeiten. Was nützt mir mein bestes Werkzeug, wenn's im Keller verrostet?

    Erklärter FDGO-Fan