Kennt Ihr, Eure Umgebung?

  • Moin,


    also für den "Nahbereich" brauche ich kein Kartenmaterial.
    Ich bin hier aufgewachsen - zu meiner großen Kleinstadt bzw. kleinen Großstadt gehören noch 16 Ortsteile (eingemeindete Dörfer) - hier kenne ich jeden Stein, jeden Feldweg. Also um meine direkte Wohnadresse 10 Km Radius blind. Den 30km von Waldschrat schließe ich mich an - auch in diesem Bereich brauche ich keine Karte und finde mich auch bei Mondfinsternis zurecht. Ich habe sozusagen eine 3D Karte samt Navigationsmodus im Kopf.


    Was über 50 km hinaus geht - ich finde von Ort zu Ort ohne Karte - spezielle Straßen etc. kenne ich aber nicht.


    Die relevanten Topo50 Sätze habe ich aber auch. (Dazu einige andere Kartenpublikationen des LGN Niedersachsen in teilweise sehr hoher Auflösung)
    Hier gehts mir aber eher um meine bessere Hälfte die hier "zugereist" ist und nach einigen Jahren noch immer Null Orientierung hat. (Frauen halt...:face_with_rolling_eyes:)

  • Zitat von Daywalker;234628


    Hier gehts mir aber eher um meine bessere Hälfte die hier "zugereist" ist und nach einigen Jahren noch immer Null Orientierung hat. (Frauen halt...:face_with_rolling_eyes:)


    Na, na, na! Was hör ich da :lachen:
    Dazu mal kurz eine Anmerkung - natürlich zur Unterhaltung und keineswegs böse gemeint.
    Mein Mann, ein Freund von ihm und ich waren vor einem Monat in einem Wald unterwegs, in dem wir uns alle drei nicht auskannten. Da stehen Panzer rum und sowas, ist ein Truppenübungsplatz und ein feiner Spielplatz für große Kinder.
    Auf dem Rückweg kamen wir an eine Kreuzung und ich ging wie selbstverständlich nach rechts. Die Jungs blieben stehen und waren sich sofort einig: "Links müssen wir, von hier sind wir gekommen!" Nach kurzem hin und her - und ich war felsenfest von rechts überzeugt! - ging ich aber mit nach links. Selbstverständlich war der linke Weg falsch. Ich hab die zwei Orientierungskünstler den ganzen Rückweg damit aufgezogen (am Anfang war ich sogar etwas sauer, weil die zwei Helden auch mit diesem "Jaja, Frauen und Orientierung!" kamen).
    Naja, seit dem übernehme ich die Navigation. Außer im Auto, ich hab nämlich eine Links-Rechtsschwäche und kann nicht schnell genug sagen, wo wir hin müssen... Das hat dann schon oft zum falschen Abbiegen geführt... :lachen:



  • Ich kenne das Straßennetz von Berlin nur zu wenigen Prozent oder eher Promille :-D. Ist auch egal, wenn es zu spät ist, kommt man eh nicht durch. Weder mit Auto,Fahrrad oder zu Fuß.


    Vllt. wäre es sinnvoll sich mal Kartenmaterial über das begehbare Kanalisationsnetz Berlins zu besorgen. Muss ich mal bei Gelegenheit googlen.

  • Zitat von Hjördis;234642

    Na, na, na! Was hör ich da :lachen:
    Dazu mal kurz eine Anmerkung - natürlich zur Unterhaltung und keineswegs böse gemeint.
    Mein Mann, ein Freund von ihm und ich waren vor einem Monat in einem Wald unterwegs, in dem wir uns alle drei nicht auskannten. Da stehen Panzer rum und sowas, ist ein Truppenübungsplatz und ein feiner Spielplatz für große Kinder.
    Auf dem Rückweg kamen wir an eine Kreuzung und ich ging wie selbstverständlich nach rechts. Die Jungs blieben stehen und waren sich sofort einig: "Links müssen wir, von hier sind wir gekommen!" Nach kurzem hin und her - und ich war felsenfest von rechts überzeugt! - ging ich aber mit nach links. Selbstverständlich war der linke Weg falsch. Ich hab die zwei Orientierungskünstler den ganzen Rückweg damit aufgezogen (am Anfang war ich sogar etwas sauer, weil die zwei Helden auch mit diesem "Jaja, Frauen und Orientierung!" kamen).
    Naja, seit dem übernehme ich die Navigation. Außer im Auto, ich hab nämlich eine Links-Rechtsschwäche und kann nicht schnell genug sagen, wo wir hin müssen... Das hat dann schon oft zum falschen Abbiegen geführt... :lachen:



    Nun, jetzt sag ich da auch mal was dazu.



    Wir beide sind Segler. Ich bin navigatorisch nicht völlig unbegabt, ausgewiesen durch das Hochseepatent :) Ich kanns.


    An Bord macht aber meist meine Frau die Navigation, die kann flott mit dem Sextanten mal ein paar Sterne schiessen oder im Nahbereich bei Sauwetter oder Nebel mit dem Radar umgehen.


    Frauen und Orientierung ....


    Da kommt dann nur den Niedergang hoch vom Navigationstisch das Kommando: KURS 85!


    Wo ich nur feststelle, wo ich eine Nasenspitze besser bin als meine Frau, das ist bei Wanderungen "intuitive Orientierung" im Gelände


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Die Irrfahrten des Odysseus.......:devil:


    Gut das du dein Frauchen hast, du würdest sonst über den Rand der Erdscheibe segeln oder zwischen den Felsen der Scylla und Charybdis hängen bleiben.:grosses Lachen:


    Door Miesegrau


    Eine Seefahrt die ist lustig.....:face_with_rolling_eyes:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Hallo zusammen


    Ich war immer schon viel in unserer Umgebung unterwegs.


    ABER so richtig angefangen hat es als wir unserem erweiterten Hobby vermehrt nachgingen.


    Einige finden es doof, aber Geocachen bringt dich raus. Bringt Dich an Orte an denen Du schon 100fach vorbei gefahren bist.


    Und da ist dann der WOW Effekt relativ gross.


    Klar man kann viele Caches in der Stadt und auch in der Natur mit dem Auto anfahren. Das ist dann halt Sache des einzelnen.


    Aber man kann es auch so planen, dass man ohne weiteres am Abend einen Trainingslauf von 20-30 km auf dem Zähler hat.


    Mit allem was der Tag unterwegs dann so fordert, Essen, Trinken und so.


    Zudem ist es so, dass man solche Touren nicht nur mit dem GPS machen kann. Kartenarbeit gehört dann auch dazu, denn auf einem GPS (z.B. Garmin 62s) findet man sehr vieles und sehr genau.


    Aber der Bildschirm der einer grossen Briefmarke entspricht ........., entgeht einem manchmal halt die "Orientierung". Tönt doof, ist aber so!


    .........., sich nicht nur auf die Technik verlassen zu müssen ist ein gutes Gefühl.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Meine Umgebung kenne ich recht gut. Als ich vor ca. 15 Jahren hierhin gezogen bin (tja, die Liebe:smiling_face_with_hearts:), musste ich mich hier erst einmal zurecht finden. Als wir dann einem Hund ein neues Zuhause gegeben hatten, war ich öfter im Wald unterwegs (ca.500m vom Haus entfernt).


    Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken.



    und "getarnt":






    Mein GPS (Garmin eTrex Vista HCx) habe ich dann dabei und trage dort interessante Orte ein, die ich auf eine Wanderkartre (1:25000) übertrage. Ansonsten kenne ich das Sauer- und Siegerland recht gut, da ich schon ewig dort unterwegs bin (alte Eisenstrasse, Rothaarsteig, Waldroute, etc.). Fluchtrouten und deren mögliche habe ich ebenfalls in Karten eingetragen.


    Wie schon von anderen angemrkt, sollte man (mögliche) Fluchtrouten auch mal abgegangen sein und evtl. ein paar Versorgungskisten dort versteckt haben.


    -Thomas

    Ich bin nur ein einfacher Mann, der versucht, seinen Weg im Universum zu gehen.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • Ich sag mal so....mein Mann behauptet immer, dass er froh ist, dass ich den Einkaufsladen finde!
    Pffffhhhh! Bis jetzt bin ich noch überall angekommen, wo ich hin musste!
    LG
    Alex

    In jedem Genie steckt auch ein kleiner Idiot!

  • Hallo liebes Forum,


    Die Frage bleibt, gerade was das GPS angeht, ob man in gewissen Fällen überhaupt noch Zugriff darauf hat. Wen der Ami den freien Zugang blockiert sitzen die, die sich auf GPS - Geräte setzen erstmal fest.



    Oder Irre ich mich da?


    Liebe Grüße Eure Yuna


    Liebe Gruse

  • Zitat von Yuna84;234476

    Zu meiner Frage, kennt Ihr Eure Umgebung auch so gut? Habt ihr auch Karten oder ähnliches?


    Ehrlich gesagt, nein.


    Wer wirklich ein zu Fuß Bug Out auf dem Plan hat sollte seine Umgebung kennen wie die eigene Westentasche. Denn Orientierung kostet sehr viel Zeit.


    Ich behaupte mich im Umkreis von 60 - 100 Km ganz gut auszukennen weil ich in diesem Umkreis einfach sehr viel unterwegs bin. Zu Fuß und auch mit dem Auto. Bug Out steht bei mir auch nicht auf dem Plan, da das mit (m)einer Familie recht illusorisch ist. Wenn, dann nur mit dem Auto. Und da ist natürlich Kartenmaterial an Bord.


    Da wir in einem Ballungszentrum leben ist es wichtig viele Schleich- und Waldwege zu kennen. Und, falls es mit dem Auto zu einem Bug Out durch die Wälder kommen sollte, einen ausreichend dimensionierten Bolzenschneider in der Werkzeugkiste zu haben. Ich hatte mir mal überlegt, so etwas wie ein Road Book für eine Flucht durch die Wälder anzulegen. Aber eigentlich brauche ich das nicht, da über die Jahre mit vielen Streifzügen durch die Gegend eine gute Übersicht in meinem Kopf entstanden ist. Ist halt gut, wenn man Hunde hat. :face_with_rolling_eyes: Was allerdings wichtig ist, die Hauptfluchtrouten ab und zu mal zu inspizieren. Ich erlebe immer wieder, dass Stürme die Bäume umhauen und diese auch breitere Wege versperren. Vielleicht packe ich mir eines Tages auch noch eine Motorsäge ins Auto...


    Für ein zu Fuß Bug In (ich bin sehr viel unterwegs) sehe ich Kartenmaterial auch als nicht so wichtig an. Erst mal: Wie viele Karten will ich denn schleppen? Und dazu noch die ganzen "Aufzeichnungen". Und dann: Überall stehen Wegweiser, sogar mitten im Wald. Eine grobe Übersichtskarte reicht da meiner Meinung nach aus.


    Das einzige kritische Element (allerdings in Szenarien die ich für relativ unwahrscheinlich halte) für mich wäre Wasser. Aber davon gibt es in Deutschland eigentlich (fast) überall genug. Und in meiner näheren Umgebung durch Rhein, Main, die Lahn und in den Bergtälern gibt es davon mehr als genug.


    Was ich an den Notizen Deines Mannes allerdings ganz gut finde ist, dass diese Arbeit natürlich auch für eine ganz gute Orientierung sorgt. Allerdings ist es meiner Meinung nach trotzdem wichtig, an den POIs auch mal gewesen zu sein. Ansonsten wäre das ja nur die graue Theorie. Und die Realität holt einen dann womöglich an Stellen ein, wo es gerade gar nicht passt. :face_with_rolling_eyes:

    I feel a disturbance in the force...

  • Ich wohne zwar seit fast 40 Jahren mit kürzeren Unterbrechungen ausschließlich in der gleichen Gegend und bin eigentlich auch recht viel draußen unterwegs, aber gerade was Wander- und Feldwege betrifft, würde ich sagen, dass ich vielleicht in drei Kilometer Radius um den Ort herum die allermeisten kenne. Allerdings entdecke ich immer mal wieder Verbindungen, die mir bislang nicht bekannt waren. Entlang Routen, die ich öfter gehe kann sich die Kenntnis aus der Seitenwege durchaus zehn oder mehr Kilometer ins Land rein erstrecken. Und was die autogängigen Haupt- und Nebenstraßen betrifft, dürfte ich wohl jeden Ort im Landkreis ohne Karte finden.


    Das hängt halt alles sehr stark von der Alltagspraxis ab: Wo man häufig vorbeikommt, steigt die Kenntnis sehr stark an. Wo man selten hinkommt, selbst wenn die Kilometer-Entfernung nicht so groß ist, lässt sie stark nach.

  • Ich wohne jetzt seid ungefähr 13 Jahren hier im Ort. Die ganze nähere Umgebung kenne ich leider nicht, da ich nicht so gut zu Fuß bin. Aber in letzter Zeit beginnt sich das zu bessern, da ich neuerdings viel mit meinem Trike herumfahre. Ständig die selbe Strecke zu radeln wird schnell langweilig und so biege ich öfters in eine neue Abzweigung ein. Mittlerweile kann ich behaupten in wirklich jeder Straße im Ort und in der näheren Umgebung gewesen zu sein.


    Wald und Feldwege gehören auch dazu. Da ich gerne angle, bin ich auch viel in den Fuldaauen und im Aulatal unterwegs. Dort kenne ich mittlerweile so manches versteckte Plätzchen. Auch Pilze sammeln trägt zum Kennenlernen der Umgebung bei. Ich habe im Wald eine schöne kleine Lichtung mit Quelle gefunden. Diese ist zur Not auch mit dem Auto plus Wohnwagen erreichbar. In den letzten Jahren scheint kaum einer dort gewesen zu sein, da diese Stelle sehr abgelegen ist. Trotzdem dauert es keine 20 Minuten, bis ich mit meinem ganzen Gerödel und Familie hingefahren bin. Eigentlich der perfekte Ort um eine Weile abzutauchen.


    Die verschiedenen Wege von meiner Arbeitsstelle bis nach Hause sind mir auch nicht mehr fremd. Da diese Strecken etwas weiter sind, hat mir mein Moped geholfen diese zu erkunden. Ich könnte durch die versteckten Wege an der Fulda nach Hause kommen, oder auch absolut ungesehen durch den Wald. Zu Fuß sind diese Wege allerdings eine Herausforderung für mich, aber wenn es sein muss wird es auch gehen.


    Bei meine verschiedenen Streifzügen habe ich erst fest gestellt in welch traumhaft schöner Umgebung ich eigentlich wohne. Allerdings kenne ich längst noch nicht alles. Das motiviert mich immer wieder auf mein Trike zu steigen und weiter zu radeln. Das schönste und beste Training was es für einen alten dicken Bären gibt. :)


    Door Miesegrau


    Muss jetzt los zur Ohr OP.......:peinlich:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)



  • Hallo Yuna,


    natürlich darf man sich nicht nur auf die Elektronik verlassen, sonst ist man es:face_with_rolling_eyes:.
    Deshalb Wegpunkte, Quellen, und sonstige interessante Orte auf eine Wanderkarte aus Papier übertragen. Auch die "Retro-Orientierung" mit Karte und Kompass sollte man üben (z. B. Standortbestimmung per Triangulation). Dies kann man wunderbar spielerisch auch mit Kindern machen, um sie an die Materie heran zu führen -> Geocaching! Einfach neben der Elektronik auch K&K mitnehmen.


    -Thomas

    Ich bin nur ein einfacher Mann, der versucht, seinen Weg im Universum zu gehen.
    [SIGPIC][/SIGPIC]


  • Hallo Yuna, ich habe, was ich multiple Redundanz nennen würde


    Ein Navigationsgerät, das sowohl mit den amerikanischen GPS als mit dem russischen GLONASS-System arbeitet
    Papierkarten und ein sauguter Kmpass
    Einen Sextanten, für Landnavigation mit einem künstlichen Horizont ausgestattet



    Wenn es wirklich erst wird und Mobiltelefonmasten wie beim Tsunami in Japan platt sind... und es ums Überleben geht



    Als Seefunker müsste ich selbst zu Land nur meine EPIRB-Boje in die Regenwassertonne schmeissen und die Kavallerie (SAR) käme angeritten


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Guten Tag allesamt,


    obwohl gelernter Automonteur, habe ich den Führerschein erst mit 20 Jahren gemacht. Will damit sagen dass ich die ersten 20 jahre meines lebens vorallem
    zu fuss unterwegs war.
    Ich gehörte in der Jugend auch nicht wirklich zu den "coolen" Kids und so verbrachte ich viel zeit in den Wäldern und Bergen der Umgebung. Danach kam dan erstmal die Armee zeit und Berufliche ausland aufenthalte. Seit 5 jahren lebe ich nun wieder hier und gehe so oft als möglich den alten gewohnheiten nach. Dass einzige das sich geändert hat ist, dass ich heute kaum mehr alleine gehen muss.

  • Zum genauen Kennenlernen der eigenen Umgebung kann ich ebenfalls geocaching nur empfehlen. Es hat mehrere Vorteile:
    - auch wenn man meint sich sehr gut auszukennen, kommt man dadurch an Orte oder Stellen, die man sonst nie gesehen hätte
    - man fängt an auf Kleinigkeiten am Weg zu achten
    - das wichtigste aber ist, daß man eine Menge Spaß dabei hat. Vor allem wenn die Zwerge dabei mitmachen.


    LG die Boddenkieker(in)

    Gott gebe mir ein gutes Schwert und keine Gelegenheit, es zu gebrauchen. (Unbekannt)