SZ Artikel - Die große Lust am Untergang

  • SZ Artikel - Die große Lust am Untergang

    Hallo Liebe Foris,


    dieser Artikel beschreibt, dass eine immer größer werdende Fankultur das Apokalypse und Survival Thema für sich entdeckt und wie damit umgegangen wird.


    Mich persönlich hat es mein Tun als "Prepper" reflektieren lassen -die Art und Weise des herangehens überdenken lassen.


    Ohne jetzt auf meine persönlichen Ergebnisse eingehen zu wollen, wollte ich euch diesen Artikel nicht vorenthalten.


    Ich hoffe er wurde nicht schon verlinkt.


    Liebe Grüße


    Galahad

  • Danke für die Verlinkung.


    Der Artikel ist leider weder aussagekräftig noch von Unterhaltungswert geprägt. Aus meiner Sicht ein typischer Artikel eines Journalisten (?), der einseitig und voreingenommen an ein Thema heran geht. Er recherchiert nicht, sondern pickt sich nur die Aspekte dieser Welt heraus, die seiner Meinung entsprechen. Ich möchte ihm ja nicht unterstellen, dass er mit dem "Zombie"-Thema billigen Populismus betreibt...


    Es gab etwa noch keine verheerenden Tsunamis, keine Vulkanausbrüche, soziale Unruhen nur in LA oder wer weiß wo noch in Afrika, NoGo Areas sicher nur in den Banlieus von Paris (oder doch schon in Marxloh?) und zumindest findet er seinen Frieden, wenn er seinen Fernseher ausschaltet...


    Möge er weiter schlafen und sich wundern, welch eine mittlere Katastrophe ein nur regionaler Stromausfall verursacht, besonders wenn er nicht wegkommt und merkt, dass man Kreditkarten nicht essen kann...


    Nach der Katastrophe wird jeder zum Prepper. Manche auch schon vorher. Darwin hatte Recht...


    Gruß


    Wolfgang

  • Zitat von woli;236178

    Danke für die Verlinkung.


    Der Artikel ist leider weder aussagekräftig noch von Unterhaltungswert geprägt. Aus meiner Sicht ein typischer Artikel eines Journalisten (?), der einseitig und voreingenommen an ein Thema heran geht. Er recherchiert nicht, sondern pickt sich nur die Aspekte dieser Welt heraus, die seiner Meinung entsprechen.


    Dann scheinst Du den Artikel nicht richtig gelesen, oder nicht richtig verstanden zu haben. Ich gehe jetzt mal von Ersterem aus.


    Aus meiner Sicht zeigt der Autor klar den Trend in unserer Gesellschaft auf, sich mit der Apokalypse als Fernsehunterhaltung zu beschäftigen. Dabei ergötzt sich der geneigte Zuschauer an den Helden und Katastrophen, die sie durchleben. Am Ende einer Folge schaltet er den Fernseher ab, und lehnt sich beruhigt zurück.
    Eine Auseinandersetzung mit möglichen Katastrophen und eine Reflektion der Auswirkungen auf das persönliche Leben findet nicht statt. Geschweige denn ein Überdenken der eigenen Vorsorge.


    Insofern zeigt der Autor sehr gut ein Bild unserer Gesellschaft, nicht, ohne diese Gedankenlosigkeit am Ende des Artikels zu kritisieren.


    Für mich ist das ein durchaus interessanter und informativer Artikel. Danke an Galahad für den Link.


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Ich halte den Artikel für sehr treffend im Rahmen des Themas, das in der Rubrikenüberschrift auch klar mit "Apokalypse im Fernsehen" beschrieben wird. Reales Prepping wird nur am Rande erwähnt.


    Dennoch glaube ich, dass man die Kritik mit Berechtigung auch auf Prepper ausweiten kann. Erstens: Mal Hand aufs Herz - ist es für Viele nicht wenigstens ein Stück der Motivation, dass der nervige, überkomplexe, eintönige Alltag im großen Crash zu Grunde geht und es dann wieder auf die eigenen Fähigkieten ankommt? Zweitens: Prepper machen es sich in gewissem Sinn auch einfach. Natürlich kostet es Zeit und Geld, sich Vorräte und Ausrüstung zuzulegen sowie die eigenen Fähigkeiten zu schulen. Aber wäre es nicht wirksamer, sich (zusätzlich) dafür einzusetzen, dass es überhaupt nicht erst zur Katastrophe kommt. Ich will jetzt gar nicht darüber diskutieren, ob das im Detail ein Engagement im politischen, sozialen oder sonstigen Ehrenamt ist, das Herunterfahren der persönlichen Ressourcenverbrauchs, eine komplette Umstellung der persönlichen Lebensausrichtung oder was auch immer. Die Auseinandersetzung mit der schwierigen Suche nach dem richtigen Weg und seine Umsetzung sind in gewissem Sinn anspruchsvoller und persönlich fordernder als jede Prepping-Vorbereitung. Prepper setzen sich vielleicht nicht gemütlich vor den Fernseher, statt gesellschaftlich und politisch aktiv zu werden, dafür sortieren sie stattdessen vielleicht ihre Konservendosen oder gehen ihre Bug-Out-Routen ab. Beides hilft der Menschheit insgesamt nicht unbedingt weiter.

  • Danke Asdrubal, du hast genau beschrieben, was auch mir (schon lange) durch den Kopf geht.


    (Entfernt)

    nicht jammern, machen

  • Ich finde den Artikel gut! Vor allem die letzten Absätze treffen es ganz gut.


    Zitat

    Die großen Katastrophen unserer Zeit kommen schleichend: Grad für Grad auf dem Thermometer, Zentimeter für Zentimeter an den Küsten, wo der Meeresspiegel steigt, und mit jedem Prozent, das die Einkommensextreme auseinanderdriften.


    Das sind die großen, die echten Katastrophen. Sie passen nicht in die Muster, die sich die Menschen für ihre apokalyptischen Fantasien gemacht haben. Und Vorbereitungen, wie Survival-Shows sie lehren, retten niemanden mehr, wenn die essbaren Käfer ausgestorben sind und der Regen ausbleibt, den man als Trinkwasser auffangen könnte. Sich auf die Apokalypse vorzubereiten, ist sicher nicht die Reaktion, die uns retten kann. Noch nicht.


    Mit dem Fernseher schaltet man aber leicht auch das Nachdenken darüber aus, wie der prä-apokalyptischen Welt noch zu helfen wäre. Das ist schlecht, denn die Welt nach den Katastrophen, die der Menschheit momentan tatsächlich drohen, wird die Welt kein Ort für Abenteuer sein, kein Ort für einen visionären Neubeginn und erst recht keiner für Komödien.


    Ich finde seine Analyse recht scharf.

  • "nach den Katastrophen --- wird die Welt kein Ort für Abenteuer sein, kein Ort für einen visionären Neubeginn und erst recht keiner für Komödien."
    schreibt der...


    Naja, Abenteuer werden wir nach Katastrophen reichlich erleben, wenn auch viele ungewollte.
    Und Neubeginn wird es an allen Ecken und Enden geben, egal ob von Schurnalisten als visionär oder anders bezeichnet.
    Was er mit Komödien meint, weiss ich nicht.

  • Zitat von Luftikus;236310

    Was er mit Komödien meint, weiss ich nicht.


    Damit wird er sich wohl auf den vierten Absatz seines Artikels beziehen:
    "Mit Phil Miller, der sich erst nichts sehnlicher wünscht als eine Frau und der dann doch am Sozialen verzweifelt, als plötzlich eine nach der anderen nach Tucson kommt, wird der Fernsehtrend "Apokalypse" fortgeschrieben. Und dass er im Komödiengenre angekommen ist, heißt vielleicht auch etwas. Zum Beispiel, dass die Welt in der Unterhaltungsindustrie so oft ernsthaft untergegangen ist, dass Erdbeben, Kometeneinschläge und Todesviren nun auch mal anders als immer nur mit Roland-Emmerich-Pathos begegnet werden kann."


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Zitat von Tactical;236190

    Jop, reiner Glotzkonsum ohne Lerneffekt oder Gedanken zur Vorsorge zu entwickeln.


    T


    Ich meinte damit nicht den Journalisten, sondern den von ihm beschriebenen Konsumenten.


    T

  • Ich finde den Text sehr schwach. Insgesamt sind Spon-Kolumnen, unabhängig vom Autor intellektuell meistens sehr dünn. Kernthese ist ja der angebliche "Verlust der Hoffnung". Da müsst eman mal fragen, ob es irgendwann mehr Hoffnung gab, ob die Hoffnung damals begründeter war als heute und wozu man Hoffnung überhaupt braucht.


    Wenn man sich die These dennoch mal zu eigen machen würde, dann würde ich das eher als Ausdruck des Meckerns auf hohem Niveau ansehen: Hierzulande geht es den Leuten halt ziemlich gut. Würde man unbedingt Hoffnung empfinden wollen, dann müsste man ja die Perspektive darauf haben, dass es noch besser wird. Dieses Potenzial ist logischerweise gering, wenn das Lebensniveau bereits hoch ist. Insofern ist es schon nachvollziehbar, dass die Leute angesichts des objektiv geringen Verbesserungspotenzials gerne meckern, auch wenn es dafür ebenfalls objektiv keinen Grund gibt. Mag auch sein, dass der eine oder andere dadurch zum Preppen motiviert wird.


    Aber was bringt diese Erkenntis? Die Leute lamentieren nun mal gerne. So ist das halt.

  • Also ich finde den SZ Artikel sehr oberflächlich, die Apokalypse Serien sind eigentlich nur ein Genre, das zur Zeit in ist, weil sich die Zuschauer nur am Ekel und Splatter ergötzen kann, weil sie völlig abgestumpft ist.
    Diese Filme lenken von den wirklichen Probleme ab, da hat der Autor recht, seine Schlussfolgerung ist aber falsch, was kommt ist typisch für die heutigen Journalisten, Klimawandel ist der typische Reflex, anstatt die wirklichen apokalyptischen Probleme zu erkennen:
    - Verteilungsschere Arm/Reich
    - kollektive Auspähung durch Geheimdienste
    - Ausbeutung und Vergiftung der Natur durch Agrarindustrialismus etc


    weil die Folgen dieser Probleme können mal sehr schnell ganze Strukturen durcheinander bringen.

  • Zitat von jonn68;237240

    Klimawandel ist der typische Reflex, anstatt die wirklichen apokalyptischen Probleme zu erkennen:
    - Verteilungsschere Arm/Reich
    - kollektive Auspähung durch Geheimdienste
    - Ausbeutung und Vergiftung der Natur durch Agrarindustrialismus etc


    weil die Folgen dieser Probleme können mal sehr schnell ganze Strukturen durcheinander bringen.


    Naja, wenn der Klimawandel richtig angegangen würde, könnte das auch einige Strukturen durcheinander bringen. Und die anderen Themen werden durchaus von Journalisten aufgegriffen. Nur ändert sich in keinem der vier Bereiche politisch was. Der Hauptgrund dafür ist imho aber nicht das mögliche Versagen der Journalisten.