Meine Überlegungen zu einem Krisen-(Flucht) fahrzeug

  • Hallo,


    Gestern beim Spazieren gehen kam ich so auf den Gedanken Fahrzeuge/ Fluchtfahrzeuge. Ich dachte an Pinzgauer, Land Rover, Unimog und solche Gefährte.
    Dann dachte ich mir, daß die doch alle jenseits der 10 Liter Sprudel weggurgeln. Sollte es je zu einer Krise kommen, wird auch der Diesel/ das Benzin knapp werden, wieso bauen dann so viele auf einen richtigen Spritfresser?
    Klar, weil sie darauf spekulieren, daß überall Hindernisse rumliegen und sie queerfeldein fahren müssen und das mit dem gesamten Hausrat im Gepäck. Außerdem kann man an diesen Geräten relativ viel selber reparieren.


    Tja, aber ist das denn wirklich so? Nehme ich zB meinen Nissan Quashqai. Der verbraucht 5,5l auf 100km. dH ein Tank reicht für +-1000km.
    Wenn ich angenommen 100l Diesel lagern kann, komme ich damit, incl. einem vollen Tank (60l) ca. 3000km. 3000km schafft mein Auto aber sicherlich ohne jegliche Wartung.
    Wie weit komme ich mit einem Land Rover? 1500km. Pinzgauer? mit Glück 1000km.
    Danach brauchen alle drei entweder eine Tankstelle, oder ich kann sie stehen lassen.
    Das gleiche bei Betriebsflüssigkeiten wie Motoröl. Wie lange ist der Wartungsintervall beim Land Rover und Co (Speziell die älteren Modelle)?
    Beigenauer Überlegung sehe ich den einzigen Vorteil, daß bei einem das Auto eventuell noch immer läuft. In allen anderen Situationen bin ich mit einem modernen Auto besser bedient, solange die Straßen einigermaßen befahrbar sind. Wenn es soweit ist, daß ich einen Land Rover oder einen Pinzgauer brauche, dann gibt es vermutlich auch nicht wirklich ein Ziel wo ich hin fahren könnte.


    Ergebnis meiner Überlegungen: Am Besten fahre ich, wenn ich ein relativ neues Auto habe, daß wenig Sprit verbraucht. Denn genau das ist der limitierende Faktor. Man kann sich ein anderes Fahrzeug noch so schön reden, am Ende bleibt man liegen, weil der Sprit alle ist.


    Gruß
    Gerald
    PS.: Trotzdem ertappe ich mich noch immer dabei, wie ich an einen Pinzi denke und die Liste der Fahrzeuge im Dorotheum durch gehe :)

  • Na ja, wo ist denn Dein Ziel ?


    Wofür brauchst Du 3000 Km Reichweite ? Im Westen bist bereits im Atlantik, Südlich das Mittelmeer durchfahren ? Nach Norden bist am Polarkreis und Östlich stehst hinter Moskau...


    Wie groß ist Deine Familie und wieviel Gepäck kannst dann noch im Quashqai mitnehmen ?


    Ich will nur 70 Km südlich in die Berge, da nützt mir der Pinzgauer dann mehr.
    Ich will alleine in meine Hacienda in der Allgarve, da ist das normale Auto besser..


    Daher meine Meinung:
    Es gibt nicht DAS ultimative BOV.


    Es gibt nur für jeden Individuell nach Bedürfnis einen angepassten.


    LG
    Grimm, der einen 4x4 Pinz gerne hätte...

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Zitat von DerGerald;239263

    [...] Ergebnis meiner Überlegungen: Am Besten fahre ich, wenn ich ein relativ neues Auto habe, daß wenig Sprit verbraucht. Denn genau das ist der limitierende Faktor. Man kann sich ein anderes Fahrzeug noch so schön reden, am Ende bleibt man liegen, weil der Sprit alle ist. [...]


    ..oder die Straßen verstopft sind. Und wenn ich mir ansehe, welches Verkehrschaos hier regelmäßig an verlängerten Wochenenden herrscht, würde ich mich nicht darauf verlassen, nicht plötzlich vor einem Stauende angekommen zu sein. Wenn sich hier erstmal was in Bewegung gesetzt hat, werden die Autobahnen und Landstraßen dicht sein. Zwar hat man mit einem modernen Auto einen geringeren Verbrauch, aber kann man nebst Familie und Gepäck auch 3-4 20L Kanister hinten reinknallen?
    Und wenn dann trotzdem die Landstraßen und Autobahnen zu sind, bringt selbst das nichts. Der Defender wird weniger Probleme haben, verstopfte Straßenabschnitte am Straßenrand zu umfahren als ein effizienter Stadtwagen. Auf Autobahnen geht das aufgrund der Leitplanken natürlich schlecht - es sei denn man demontiert ein Stück oder überwindet sie mit Auffahrschienen. Die sollten mit einem Nichtgeländewagen aber schwierig zu transportieren sein..

  • Zitat

    4x4 Pinz


    Will ich auch :) oder auch 6x6 :Gut:


    Meine Überlegung geht mehr in die Richtung, daß man möglichst lange mobil ist. Will ich wirklich ans Mittelmeer oder den Atlantik? Oder will ich bei mir in der Umgebung möglichst lange mobil bleiben?
    Vor allem, wie lange kann ich ein Auto betriebsbereit halten? Ich will ja nicht von hier nach da und das Fahrzeug dort abstellen. Ich will so lange wie möglich damit fahren können und dann ist es besser 3000km als 1000km.
    Die Szenarien in denen ein Pinzgauer oder Land Rover besser abschneidet als ein modernes Fahrzeug sind mMn. sehr limitiert.


    @Gelbes Dreieck: ich das nicht nur Wunschdenken? Glaubst du wirklich, man kommt mit einem Defender bei einem Stau weiter als mit einem normalen Fahrzeug?
    Ja, der Laderaum ist sicherlich größer, was willst du wirklich mitnehmen, was man nicht in eine Dachbox bekommt? Vergiss aber nicht, daß der Defender 3 Kanister braucht, wo ein Quashqai einen benötigt.


    Gruß
    Gerald

  • Ich sehe das sehr ähnlich.
    Klar, wenn wir nicht im Speckgürtel von Hamburg wohnen würden (absichtlich und gerne), wo Grundstückspreise von weit über 300€/m² aufgerufen (und gruseligerweise auch bezahlt) werden, sondern irgendwo, wo's billig ist - dann hätt' ich auch gern 'nen Unimog. Wenn schon Geländegängig, dann aber bitte richtig.
    Ich habe meine Zweifel daran, das im SHTF-Fall eine Kolonne von SUV-Fahrern entspannt und lächelnd auf dem Acker neben der von normalen PKWs überfüllten Straße ihre Bahnen zieht und ich in unserem Superb Kombi neidisch hinterherschauend mitten in besagtem Autochaos auf besagter Straße stehe.


    Ich kann nur für DE und da bevorzugt für Norddeutschland sprechen, wo ich aufgewachsen bin und lebe: Die allermeisten Straßen und Wege sind auch nach ausgiebigem Regen auch für normale Fronttriebler problemlos nutzbar. Und wenn es auf der Straße nicht weitergeht, was macht der Q7/X5/Toureg-Fahrer dann? Ab durch den 80cm tiefen und 1m breiten Straßengraben, rauf auf vom regen durchweichte, frisch gepflügte Feld? Da ist dann nach wenigen Metern Schluss. Oder soll es quer durch die hier inzwischen so häufig anzutreffenden Mais/Raps-Felder gehen? Würd ich lassen. Schon mal einen PKW gesehen, der unbeabsichtigt mit höherem Tempo in ein Raps,- oder Maisfeld gerauscht ist? Das Zeug bremst fast so gut wie $dicker_baum.
    Und selbst wenn's voran geht - am nächsten Knick/Graben (hier glücklicherweise noch halbwegs zahlreich vorhanden) ist erst mal Schluss.


    Daher auch unsere Entscheidung: Ganz normaler PKW, Diesel, mit ordentlich Kofferraumvolumen und der Möglichkeit halt auch mal 220km/h fahren zu können und die Hälfte davon in deutlich unter 10Sek. zu erreichen. Nicht unbedingt für den SHTF-Fall - sondern einfach, weil es ein Alltags-KFZ ist und auch ein wenig Spaß machen darf. Für ein dediziertes Krisen/Flucht-Fahrzeug ist hier im Moment weder Platz noch Geld, da ich mich dann auch nicht mit SUVs oder sonstigen Waldrandfahrzeugen begnügen würde.

  • Nach meinem Dafürhalten ist ein Traktor nebst Anhänger das Fahrzeug der Wahl. er ist unauffällig, genügsam, geländegängig etc.
    In Bosnien und im Kosovo 94/95 waren das die ultimativen Fluchtfahrzeuge, da sie vom Gros genutzt wurden.


    Eine Anregung was Flucht damals vor knapp 20Jahren mitten in Europa bedeutet hat:


    http://youtu.be/-heFrtJB8qk
    ( bitte Musik weg denken, auf die Sätze der Menschen achten)



    gruß


    TID

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    In vielen Teilen der Welte gilt der[URL="http://autoction.com/news/company-news/580-bongo-3,-custom-project"] Kia Bongo[/URL] oder der K2700 als ein robustes Arbeitstier.
    Seit es auch bei uns in Laos diese Kleinlaster mit [URL="http://autoction.com/news/company-news/580-bongo-3,-custom-project"]Allrad und Doppelkabine[/URL] gibt, möchte ich so ein Ding haben.
    Der Preis liegt gerade bei 20000USD. Der Motor liefert gerade mal 90PS, Spritverbrauch ist mässig und reparieren kann den hier jeder.

  • Stehste im Stau, stehste im Stau. Und wenn das Halbe Bundesland auf einmal nur noch weg will, sind solche Staus vorprogrammiert. Verschiedene Fahrzeugklassen sind aber unterschiedlich gut geeignet, die verstopfte Straße zu verlassen, zumal auch nicht neben jeder Autobahn Maisfelder stehen (Auf meiner Strecke z.B hauptsächlich hubbelige Kuhweiden ebenerdig zur Fahrbahn) irgendwo ist eben für alle Schluss. Ansonsten halte ich es im wahren Leben eher wie Porken und fahre im Alltag ein absolut krisenuntaugliches Cabriolet.. :grosses Lachen:

  • Hallo,
    ja, Traktor oder Pritschenwagen sind natürlich Ideen. Aber es geht mir weniger um ein bestimmtes Fahrzeug, als viel mehr darum was es können sollte.


    Und wegen Straße verlassen. Hat schon mal jemand seinen normalen Weg zur Arbeit aus diesem Winkel berachtet? Wie weit würdet ihr kommen, wenn es nicht auf der Straße oder dem Feldweg wäre. Denn mal ehrlich, für einen Feldweg brauche ich keinen 4x4 Antrieb.


    Gruß
    Gerald

  • Schade, den Bongo gibt es wohl in D nicht zu kaufen. Ansonsten ein cooles Teil.


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Zitat von T I D;239273

    Nach meinem Dafürhalten ist ein Traktor nebst Anhänger das Fahrzeug der Wahl. er ist unauffällig, genügsam, geländegängig etc


    Vollkommen richtig! Ich habe einen kleinen Kubota Traktor in der Garage stehen. Sehr geländegängig, sparsamer 3-Zylinder Dieselmotor und zudem ist ein Räumschild montiert, das auf einer Flucht sicher für vieles verwendbar ist. Das einzige Problem: Man sitzt an der frischen Luft. In den Tropen kein so grosses Problem aber im Winter in DACh?

  • Hallo,


    ein unerschöpfliches Thema...
    Vor der Frage nach dem richtigen Krisen-/Fluchtfahrzeug steht doch immer die Frage "Für welche Fälle soll das Fahrzeug geeignete sein?"


    - Will ich möglichst schnell und unter allen denkbaren mitteleuropäischen Wetterverhältnissen auf normalen Strassen von meinem momentanen Standort wegkommen, z.B. weil ein AKW am Platzen ist? Dann sollte man ein geräumiges und einigermassen starkes Fahrzeug haben, das mit einer Tankfüllung mindestens das Erreichen eines sicheren Abstands vom AKW erlaubt, also >200km Luftlinie (300-400km Fahrstrecke). Dafür ist im Grunde jedes Auto geeignet, auch mit "unsinniger" Motorisierung (z.B. 200PS Benziner)
    - Will ich schnell und sicher grössere Strecken auch auf unbefestigten Wegen (Schotter/gravel roads) zurücklegen, wie sie in Ost- und Südeuropa durchaus vorkommen, dann kommt ein Fahrzeug mit Allradantrieb und Schlechtwege-Fahrwerk und halbwegs geschütztem Fahrzeugunterboden in Frage. Spontan fallen mir dabei z.B. Mercedes M-Klasse oder Jeep Cherokee ein.
    - Will ich das Fahrzeug über einen längeren Zeitraum während einer Krise nutzen und Wartung/Reparaturen selber durchführen können? Dann ist ein solides, einfaches Fahrzeug die beste Wahl. Ein Diesel ist zwar sparsam, aber braucht eben Diesel. Ältere Dieselmotoren können auch mit Pflanzenöl gefahren werden, die Umrüstung hierzu sollte man aber möglichst schon vor der Krise durchgeführt haben. Ein Auto mit Benzinmotor kann dagegen auf Gasbetrieb umgestellt werden, wobei prinzipiell fast beliebiges brennbares Gas verwendbar ist (CNG, LPG, Biogas, Holzgas).


    Zu den Traktorgespannen als Fluchtfahrzeuge während der Balkankriege in den 1990ern: das waren für dei ländliche Bevölkerung oftmals auch die einzig verfügbaren Fahrzeuge überhaupt, deshalb wurden sie auch für die Flucht genutzt.


    Grüsse


    Tom

  • Hi,
    @ der Gerald


    ich versuch jetzt mal, aus meiner Sicht heraus, (und nur aus MEINER SICHT), Dir einige Deiner Fragen zu beantworten.
    Hier sind nochmal einige Deiner Sätze , die mir aufgefallen sind.


    [QUOTE=DerGerald;239263]


    Danach brauchen alle drei entweder eine Tankstelle, oder ich kann sie stehen lassen.


    Das gleiche bei Betriebsflüssigkeiten wie Motoröl.


    Wie lange ist der Wartungsintervall beim Land Rover und Co (Speziell die älteren Modelle)?


    Beigenauer Überlegung sehe ich den einzigen Vorteil, daß bei einem EMP das Auto eventuell noch immer läuft.


    solange die Straßen einigermaßen befahrbar sind.
    QUOTE]


    ICH möchte ein altes..... nee, ich möchte ein Kriesen/ Fluchtfahrzeug, nach alter Bauart bzw. mit alter Technik.


    ALTER Defender, VW-T3, Hercules 125er, WoMO Fiat Ducato o.Ä.


    Warum?


    Weil die keinen (für mich) , zum Teil überflüssigen, Schnickschnack verbaut haben.
    ( Brauch ICH, auf der Flucht, nen ABS? elektrische Fensterheber? elektronische Wegfahrsperre oder Wat weis ich noch alles?


    Ich brauch (in meinem) Kriesenszenario, ein Fz in das:


    - die Familie reinpasst
    - Heizung wäre wichtig
    - das nen Pferdeanhänger ziehen kann
    - mit nem Feld,- Waldweg klarkommt (in Schrittgeschwindigkeit,aber das es weiterkommt)
    - mit "einfachem" Spritt klarkommt ( am liebsten Vielstoffmotor, aber den letzten damit, hab ich beim Bund gefahren.) Also nen einfachen Diesel.
    Mit Vorfilter und Hauptfilter, zugänglich, ohne "Spezialwerkzeug", den man reinigen kann und nicht austauschen MUSS. Denn DANN, stehen am Strassenrand genug " Tankstellen" herum, die man anzapfen kann.
    ( Der, z.B., T3 fährt auch noch mit Diesel oder Heizöl, das nicht ganz soooo sauber sein muß.( a.G. seiner Filter.)


    Versuch DASS mal mit einem der " hochgezüchteten" neuen FZ.


    Heizöl kann man aus Heizöltanks, Restbesänden in Baggertanks, mit Motoröl vermischt oder sonstwie "beschaffen".
    ( Die meisten Ölheizungen gehen ohne Strom nicht, da könnte was zu machen sein.)


    Klimaanlage? Ich kann die Fenster öffnen, (zur Not auch mit der Kurbel).


    ABS? auf der Flucht? auf nem Feldweg? In nem WoMo mit Pferdeanhänger? Das sind Perlen vor d......!


    elektronische Weg....? Auf der Flucht?... Stellen wir die Fz , nach alter Trecksitte, zur Wagenburg auf, schlafen in Schichten und gehen NICHT von den Fz weg. ( da ist ALLES drin was wir noch haben.)
    Wartungsintervalle? Was meinst Du? die nach Vorschrift? Damit die Garantie nicht verfällt? Gibtś in meinem Zsenario nicht mehr.
    (Große Wartungen wurden beim Bund alle 6 Wochen durchgeführt. Kleine vor und nach jeder Fahrt. Für privat übertrieben, aber wenn 10 Leute ein Fz nutzen.....)


    Unser T3 braucht 1,5L ÖL auf 1000 KM, also hab ich IMMER 5L Öl dabei ( und 3 Litter Kühlwasser)
    Diesel? Ist im Vorrat und Behältnisse sind genügend vorhanden.


    Alsoooo, eigendlich wie immer, alles ne Sache des Szenarios und außerdem ne Kopfsache ( jedem das seine).
    Wo will ich hin?
    Wer und was muss mit?
    Rechne ich mit ner Flucht übern Acker?
    Muß ich schnell weg? Oder reichts wenn "mein Treck" 40-50 fährt?


    Jedem das seine. Und DASS waren auch NUR meine Gedanken zu den Fragen die Du, in meinem Kopf losgetreten hast.
    LG M

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Zitat von DerGerald;239277

    Hallo,


    Und wegen Straße verlassen. Hat schon mal jemand seinen normalen Weg zur Arbeit aus diesem Winkel berachtet? Wie weit würdet ihr kommen, wenn es nicht auf der Straße oder dem Feldweg wäre. Denn mal ehrlich, für einen Feldweg brauche ich keinen 4x4 Antrieb.


    Gruß
    Gerald


    Aus diesem Grund kam ich überhaupt auf die Leitplanken. Auf Feldwegen braucht man idR. wirklich keinen 4x4, das Problem sind dann eher die Hindernisse auf dem Weg zum Feldweg wie Sträucher, Gräben oder Böschungen.


    Grüße

  • Die Anforderungen an ein Krisen- oder Fluchtfahrzeug werden wieder einmal sehr individuell sein. Brauche ich ein Fahrzeug, dass mich noch täglich zur Arbeit bringt, während schon viele Räder bereits still stehen? Das mich zur Not dann durch halb Europa (?) an meinen vorbereiteten SO bringt? Oder brauch ich ein INCH-Fahrzeug und habe viel zu transportieren?


    Vor kurzem bin ich selbst einen Qashqai ca. 4 Wochen als Mietwagen gefahren. Bei gemütlicher Fahrweise lag der Verbrauch bei 5 L, 1 Person, unbeladen. 1-2 extra Kanister Diesel versperren bereits viel Raum in dem Fahrzeug und können mitgeführt werden, wenn ich nicht so viel Gepäck habe und z.B. mein SO vorbereitet ist. Bedingt geländetauglich und sicher sehr brauchbar im Winter bei ungeräumten Straßen.


    Traktor mit Hänger war in Bosnien ein INCH-Vehikel, weil man sonst fast keine Fahrzeuge hatte. Kaum PKW/LKW vorhanden, doch in der ländlichen Gegend eben überall Traktoren. Dort war es auch klar, dass der Hausrat mit musste, da gleichzeitig das eigene Haus meistens mutwillig durch Gasexplosion unbewohnbar gemacht wurde. Die Fluchtdistanzen waren oft nur einige Dutzend Kilometer, also war der Traktor brauchbar, um die Großfamilie und den gesamten Hausrat mitzunehmen. Wegen mangelnder Geländegängigkeit mit Hänger und des langsamen Tempos ist er hierzulande wohl nur in wenigen Ausnahmefällen optimal.


    Der Pinzgauer spielt in einer Liga mit dem Unimog, was Geländegängigkeit angeht. Es gibt sicherlich Situationen, wo diese gefragt ist. Im Winter können geteerte Feldwege durch Schneeverwehungen blockiert sein, wo man im Sommer auch mit dem Kinderwagen fahren konnte. Da macht ein voll ausgerüsteter Geländewagen (Pinz/Landy) durchaus Sinn. Man sollte sich vorher im Klaren sein, was man tatsächlich brauchen könnte. Im (Mittel-)Gebirge, wo man vielleicht noch enge Waldwege mit Schnee und Steigungen bewältigen muss, ist man auch mit einem Qashqai schnell am Limit (keine Differenzialsperre/Seilwinde/Bodenfreiheit/Böschungswinkel/Watfähigkeit/Platz für Zubehör/...). Wenn ich den Pinz und den Qashqai mit Kraftstoff für die gleiche Reichweite bestücke, so habe ich im Pinz immer noch ein Vielfaches an Platz und Zuladung übrig. Wenn ich ihn denn brauche...


    Bin ich alleine oder zu zweit, wird meine Entscheidung eine andere sein, als mit 2-3 Kindern zusätzlich. Ein brauchbarer Kompromiss könnte durchaus ein T3/T4/T5 VW (o.Ä.) mit Allrad sein. Kommt eben wiederum auf die persönlichen Verhältnisse und Ansprüche an.


    Die Umfahrung eines Staus (Autobahn/Bundes-/Land-/ und Kreisstraße!) kann hierzulande schnell durch den Wald führen. Besonders in den Mittelgebirgen. Auf Topo-Karten ist bezüglich der Wegequalität oft kein Verlass, so dass ich schon im Normalbetrieb leicht auf schlechte Wege geraten kann. Hochwasserschäden und Schnee bringen jeden durchschnittlichen PKW/Geländewagen rasch an seine Grenze... Wenden auf schlechten Wegen ist manchmal auch erforderlich. Mit einem Pinz/Landy würde ich mich bei geeigneter Witterung auch getrauen, durch ein Mais- oder Rapsfeld zu fahren. Mit einem Qashqai eher nicht.


    Persönliche Verhältnisse, Bedürfnisse und Organisation lassen hier jeden anders entscheiden. Geldbeutel auch. Es gibt auch hartgesottene, dei den Pinz täglich fahren. Bestimmt nicht >100 km... Und nicht umsonst haben welche neben ihrem Alltagsfahrzeug noch ein spezielles Fluchtfahrzeug in der Garage stehen. Bei nahem und vorbereiteten SO kann dies auch ein Quad sein.


    Wolfgang

  • Hallo,
    ja ein T3 ist natürlich nicht so übel. Was hat der für einen Verbrauch?
    Ja eine Klimaanlage ist natürlich nur ein nettes "Want to have". Eine Standheizung wäre bei uns aber doch eine gute Investition.


    Zitat

    Denn DANN, stehen am Strassenrand genug " Tankstellen" herum, die man anzapfen kann.


    Die Frage ist, wieviele Autos da wohl am Straßenrand stehen würden und warum? Ich vermute mal, die stehen dort, weil der Sprit alle ist.


    Das gleiche für Bagger und Co. Haben die wirklich Dreck im Tank, den man nicht in ein hochgezüchtetes Neues FZ tanken kann? kA ich weiß es nicht.


    Aber ein T3 oder T4 wäre echt nicht schlecht, obwohl der auch über 10l verbraucht, oder? Wie gesagt, meine Vermutung ist, daß man eher wegen Tank leer als wegen irgend etwas anderem liegen bleibt. Auch wenn ich jetzt nicht bis zum Nordkap fahren will, für mich ist es entscheidend so lange wie möglich mobil zu sein. Ich traue so gut wie jedem heutigen Fahrzeug zu ohne Wartung 10000km weit zu fahren. Natürlich kann immer was kaputt gehen, aber dabei ist es egal ob ich in einem Defender oder einem Pathfinder sitze. (Obwohl der Pathfinder auch ganz schön viel verbraucht)


    Gruß
    Gerald

  • Zitat von mopedstruppi;239285


    ICH möchte ein altes..... nee, ich möchte ein Kriesen/ Fluchtfahrzeug, nach alter Bauart bzw. mit alter Technik.


    ALTER Defender, VW-T3, Hercules 125er, WoMO Fiat Ducato o.Ä.


    ...im Prinzip kein schlechter Ansatz, nur im Detail steckt so manches Teufelchen:


    Zitat

    ( Brauch ICH, auf der Flucht, nen ABS? elektrische Fensterheber? elektronische Wegfahrsperre oder Wat weis ich noch alles?


    Wikipedia: "Seit 1. Januar 1998 müssen alle neu zugelassenen Pkw in Deutschland mit einer elektronischen Wegfahrsperre ausgerüstet sein.".
    D.h. das Fahrzeug muss Baujahr 1997 oder älter sein.


    Zitat

    Ich brauch (in meinem) Kriesenszenario, ein Fz in das:


    - die Familie reinpasst
    - Heizung wäre wichtig
    - das nen Pferdeanhänger ziehen kann
    - mit nem Feld,- Waldweg klarkommt (in Schrittgeschwindigkeit,aber das es weiterkommt)


    Mit Heizung meinst Du vermutlich eine Standheizung. Dann solltest Du aber auch eine zweite Batterie einplanen.


    Die Anforderung Pferdeanhänger und Feld-/Waldweg schränkt die Fahrzeugauswahl massiv ein: Damit der (beladene) Anhänger das Zugfahrzeug nicht nach belieben irgendwohin schiebt, braucht es ein schweres Auto mit Allradantrieb, sonst wird das nichts mit Hängerbetrieb auf schlechten Wegen.


    Zitat

    - mit "einfachem Spritt klarkommt ( am liebsten Vielstoffmotor, aber den letzten damit hab ich beim Bund gefahren.)


    Vielstoffmotoren stammen noch aus der Gedankenwelt der Russlandfeldzüge der Wehrmacht, als man aus Mangel an geeigneten Treibstoffen nehmen musste, was man kriegen/akquirieren konnte. Setzt aber voraus, dass man genügend Ersatzmotoren in der Etappe hat. Ein dauerhaft standfester Vielstoffmotor ist mir nicht bekannt (auch nicht der Motor in der Emma MAN 630). Die Armeen haben nicht umsonst Konzepte eingeführt, bei denen ein Motorwechsel in weniger als einer Stunde vollzogen ist.



    Zitat

    Also nen einfachen Diesel.
    Mit Vorfilter und Hauptfilter, zugänglich, ohne "Spezialwerkzeug", den man reinigen kann und nicht austauschen MUSS. Denn DANN, stehen am Strassenrand genug " Tankstellen" herum, die man anzapfen kann.
    ( Der, z.B., T3 fährt auch noch mit Diesel oder Heizöl, das nicht ganz soooo sauber sein muß.( a.G. seiner Filter.)


    Sinnvoll ist die Nachrüstung eines leistungsfähigen Vorfilters, z.B. Separ, dann halten auch moderne Wegwerffilter länger.


    Zitat

    Versuch DASS mal mit einem der " hochgezüchteten" neuen FZ.
    Heizöl kann man aus Heizöltanks, Restbesänden in Baggertanks, mit Motoröl vermischt oder sonstwie "beschaffen".
    ( Die meisten Ölheizungen gehen ohne Strom nicht, da könnte was zu machen sein.)


    Die Einspritzung alter Diesel-Motoren war häufig auf den Schwefelanteil des Diesels angewiesen, damit die Pumpenelemente der ESP nicht einlaufen (Schmiereffekt des Schwefels). Moderner Diesel ist schwefelarm. Wenn der Motor also zu alt ist, hat er u.U. Probleme mit modernem Diesel. Auch der RME-Anteil in heutigem Diesel ist nichts für die alten Motoren.


    Zitat


    Klimaanlage? Ich kann die Fenster öffnen, (zur Not auch mit der Kurbel).


    Flucht vor der AKW-Fallout-Wolke bei 40°C im Hochsommer stelle ich mir knifflig vor: keine offenen Fenster, keine Kühlung.


    Zitat

    Unser T3 braucht 1,5L ÖL auf 1000 KM, also hab ich IMMER 5L Öl dabei ( und 3 Litter Kühlwasser)
    Diesel? Ist im Vorrat und Behältnisse sind genügend vorhanden.


    Definitv zuviel... Da ist sogar der OM352 Dieselmotor (130PS, Reihen-6-Zylinde, 5,6l Hubraum, Direkteinspritzer ohne Turbo) meines 1984er Unimogs genügsamer (0,5l Öl auf 1000km) und der hat noch nicht mal Ventilschaftdichtungen, "darf" also Öl verbrennen.


    Zitat

    Alsoooo, eigendlich wie immer, alles ne Sache des Szenarios und außerdem ne Kopfsache ( jedem das seine).


    So ist es. Eine Universallösung gibt es nicht. Vermutlich ist es hilfreich, sich zumindest auf verschiedenen Fahrzeugtypen auszukennen, wenn man unterwegs mal das Fahrzeug wechseln will oder evtl. zuhause schon eine Auswahl hat (PKW, "Hobby"-Offroader, Trecker, Moped).



    Grüsse


    Tom

  • Hallo,


    Genau darauf liefen meine Gedanken dann am Ende auch hinaus.
    Man braucht eig. mehr als ein Fahrzeug. Habe ich nur eines, dann sicher keinen Spritfresser. Ist einfach im normalen Betrieb zu teuer.


    Gruß
    Gerald

  • Ein dickes Fluchtfahrzeug "extra" kann ich mir nicht leisten. Wenn es hart auf hart kommt, dann muss die Familie ins vorhandene Auto rein und das Gepäck muss dann reduziert sein. Flucht bedeutet leider auch "zurücklassen" und ist nunmal kein Umzug.


    Im Keller habe ich zwei leere 10-Liter Kunststoff-Kanister. Die mache ich immer dann voll, wenn wir im Winter eine Langstrecke fahren. Das gibt bei Dauer-Stand-Stau eine Reserve für den Motor und somit für die Heizung. Diese Kanister würde ich wenn irgendwie möglich noch an der ersten Tankstelle füllen. Ansonsten muss reichen, was im Tank ist, der bei mir eigentlich nie unter die Hälfte geht.