Miesegraus YouTube Kanal

Ich habe leider kein eigenes Waldgrundstück. In der hiesigen zersiedelten Umgebung befinden sich kleinere und größere Waldstücke nur oben auf den Hügeln, der Rest wird für Landwirtschaft genutzt. Meist treffe ich auf meinen kleinen Streifzügen dort oben kaum auf Menschen und mir wurde auch noch nie verwehrt einen Wald zu betreten, oder wurde gar aufgefordert einen zu verlassen.

Allerdings falle ich normalerweise auch nicht auf. Ich ziehe auch nicht mit Tarnklamotten los, sondern in der Kleidung die ihr in den Videos seht. Mit meinem kleinen BW Rucksack, dem Wanderstab und dem Hund gehe ich wahrscheinlich auch als harmloser Spaziergänger oder Pilzesammler durch. Mehr bin ich eigentlich auch nicht.

So fällt es auch nicht auf wenn ich mich mal abseits in die Büsche schlage, mir einen schönen Platz suche und dort einige Zeit verweile. Gerne spanne ich auch mal ein Tarp auf, koche mir einen Kaffee oder etwas anderes auf dem Gas- oder Benzinkocher und verschwinde von dort wieder ohne Spuren zu hinterlassen. Gewerkelt wird an so einem Platz nicht. Vor unliebsamen Besuchern werde ich neuerdings zuverlässig durch meinen Hund gewarnt.

Wie schon gesagt der Waldarbeitsplatz ist völlig anders. Er ist nicht abgelegen, zerforstet mit viel Windbruch und der Boden ist teilweise aufgewühlt. Es lag dort auch ein wenig Müll wie leere Getränkedosen und Plastik herum, das Zeugs habe ich aufgesammelt und entsorgt. Da der Waldweg sehr nahe ist bekommen Spaziergänger durchaus mit das ich dort bin. Der Hund bellt ab und zu und auch mein Werkeln kann nicht ganz unbemerkt bleiben. Bisher hat sich noch keiner daran gestört und es kommt auch keiner guggen. Wenn das wer tut bin ich dort weg und hinterlasse nix außer ein paar gesägte Knüppel und Späne. Also im Prinzip nichts was nicht schon vorher dort reichlich vorhanden war.

Die Kuksa

Auf dem Lütschetreffen habe ich aus Spaß kleine Kuksas für Whisky geschnitzt. Irgendwem scheinen die Dinger gefallen zu haben und ich wurde gefragt ob ich nicht mal ein Filmchen über die Herstellung machen könnte. Da so ein Tässchen nicht in fünf Minuten gemacht ist sind leider drei daraus geworden.

Öhm ja, viel Spaß beim guggen. Euer Miesegrau

Zitat von Lunatiks

In welchem Öl kochst du die Holztasse?

Ja Rapsöl vom Rewe. Die Tasse fühlt sich trocken und nicht fettig an. Sobald ich wieder ein Schnapserl trinken darf, werde ich sie wie traditionell vorgesehen mit einem Schluck Wodka einweihen. Später werde ich mich dann auch an einer größeren Kuksa versuchen, das Birkenholz dazu lagert schon.

Eigentlich kann jeder so eine Tasse oder Schale mit wenig Werkzeug herstellen. Ich wollte mit meinem Film nur zeigen wie einfach das eigentlich ist und dazu animieren es selbst einmal zu versuchen. Wenn es nur einer probiert und dabei halbwegs erfolgreich ist, so hat es sich für mich gelohnt die Filme zu drehen. Leider ist traditionelles Handwerk im Aussterben begriffen, mein Anspruch ist es ein wenig davon zu erhalten.

Ihr seht nun auch warum ich so auf mein Gränsfors Beilchen schwöre. Ich schätze seine Qualität und Ergonomie weil ich es oft brauche. Natürlich könnte ich auch eine Fiskars dazu hernehmen, aber Plastikstiel und Waldwerkeln passen für mich nicht zusammen.

Zitat von PapaHotel

wie heißt denn das Werkzeug,

Mora Schälmesser 162 S, gibt es überall im Netz zu kaufen. Leider auf die Schnelle nur der Amazon Link:

https://www.amazon.de/Frost-M-…=8-4&tag=httpswwwaustr-21

Zitat von gaukleer

warum beidseitige Schneiden ?

Weil man mit dem Messer dann nach links und rechts schneiden kann. Wenn du ein Loch in Holz schneidest musst du aufpassen nicht parallel in die Maserung zu schneiden, dann gibt es Ausrisse. Ist wie beim Hobeln. Hobelst du entgegen der Richtung in der die Maserung aufsteigt, reißt die Klinge die Späne ab und schneidet nicht gut.

Die Bushcraftsäge, Teil 1

Ich habe jetzt über drei Wochen nix gegessen, fünf zugeklammerte Löcher im Bauchfell, einen künstlich geschrumpften Magen und eine volle Speisekammer. Frau, Sohn und Hund futtern was das Zeugs hält. Nix wie weg von zu Hause und Flucht in den Wald. Weit komme ich leider noch nicht, Aber mein Waldbastelplatz ist ja nur 800 Meter bergauf.

Was aber da tun?

Ich wollte schon immer einmal eine Gestellsäge bauen. Das Sägeblatt dafür liegt schon länger und oben auf dem Berg hat der letzte Sturm ein paar schöne Birken umgeworfen. Alles beisammen also, jetzt gilt es.

Ob das Projekt gelingt weis ich noch nicht. Werde den Erfolg genauso dokumentieren wie ein grandioses Scheitern.

Heute gehts weiter mit der Säge. Bin wieder etwas voran gekommen, habe mich aber auch etwas dusselig dabei angestellt. Werde wohl beim näxten Mal den Taschenhobel einstecken. Brettchen glätten geht zwar auch mit dem Messer, aber deutlich schlechter.

Öm ja, ich finde natürlich gekrümmte Hölzer eben schöner. Aus Dachlatten kann ja jeder so ein Ding zusammen zimmern. Das Ding wird fast fertig.

Bushcraftsäge Teil 3

Ja, er ist wirklich sehr anhänglich. Tim bewegt sich draußen im Wald in einem Umkreis von ca. 20 Metern um mich rum und warnt mich vehement vor gefährlichen Rehen, Füchsen und Pilzesammlern. Der Ringelschwanz ist gut dafür geeignet die Brettchen vom Arbeitstisch zu räumen, oder Angelschnüre unter der Rute einzusammeln.

Zur Zeit befindet er sich in den Flegelmonaten und probt gelegentlich den Zwergenaufstand. Manchmal muss ich dann sehr bestimmt durchgreifen und deutlich klar machen wo sein Platz ist. Ansonsten ist er ein sehr freundlicher und angenehmer Zeitgenosse. Er spielt gerne mit seinem Kumpel, einem etwas jüngeren Labrador aus der Umgebung und ist auch freundlich zu anderen Hunden.

Er warnt wie gesagt zuverlässig vor anderen Menschen, ist aber letztendlich freundlich zu ihnen. Ein etwa 10 jähriges Mädel aus der Nachbarschaft ist seine beste Freundin. Wenn sie erscheint beweist er das der Schwanz auch mit dem Hund wedeln kann.

Für mich ist Tim der perfekte Hund. Ein treuer und ausdauernder Begleiter bei all meinen Unternehmungen. Er jagt keine Wildtiere die größer sind als ein Karnickel, so das keine Schwierigkeiten mit der Jägerschaft zu befürchten sind. Die Population von Nagetieren in seinem Revier hat allerdings deutlich abgenommen. Das Bisamratten tauchen und Eichhörnchen klettern können findet er zwar nicht so gut, aber auch das ist nur eine Frage der Zeit ob sie immer schneller sind als er.

Danke noch einmal für alles Timmy.