Überempfindlich oder lieber unbedarft?



  • Nein. Du hast vllt auffällig, aber auch vollkommen richtig gehandelt.
    Bei retrospektiven Analysen von Gewalttaten fällt nämlich immer wieder eins auf: Die Opfer haben ihr Bauchgefühl, ihren Instinkt ingoriert.
    Fast alle hatten ein "komisches Gefühl", haben aber nicht auf dieses gehört und sind daher nicht nur bildlich gesprochen stante pede ins offene Messer gelaufen.
    Hätte sie auf ihr Reptiliengehirn gehört, hätte sich - so die entsprechenden Analysen - die Vielzahl der Situationen verhindern oder zumindest entschärfen können.


    Blöd angeschaut zu werden tut nicht weh, ein Messer oder eine Kugel hingegen schon.


    Ständig mit Adrenalin unter der Hutkrampe rumzulaufen ist in D allerdings auch nicht notwendig oder sinnvoll.
    Vorsicht, im Sinne vonauf merksamkeit hingegen schon. Ich halte mich da als Orientierung an den Color Code nach Jeff Cooper.
    Man sollte sich also der Umgebung, Situation und potentiellen Bedrohungen (oder eben nicht) bewusst sein und seine Aufmerksamkeit entsprechend anpassen.


    Also, nicht die Lebensqualität durch Angst oder Übervorsicht/Übererregung einschränken oder sogar verlieren, aber auch nicht blind durch die Gegend laufen.

    Take care!

  • Hi
    @ semper fi
    Hammelburg, noch bevor "Bonnland" so genannt wurde. ( Und das als MKL-Rad der LW):face_with_rolling_eyes:.


    DA, bin ich übrigens auch, das erste mal, vor ne Wand gerannt.


    M

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Hi,
    @ Hansdampf
    und dennoch wurde der Name erst 1983/84 eingeführt.
    1800-dunnerkeil kannte kaum jemand Bonn.


    LG M

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Hast du den Wiki Eintrag überhaupt gelesen?
    Die OHK Anlage hiess schon immer Bonnland.
    Den es entstand aus dem verlassenen Dorf namens Bonnland.


    Zitat

    Jährlich seit 1978 veranstaltet die Evangelische Militärseelsorge Hammelburg, mit Unterstützung der Bundeswehr am ersten Sonntag im Oktober (Erntedanksonntag), das „Bonnlandfest“.

  • Hunted: Ich verwende auch den Farbcode. Leider habe ich noch mit Gelb und Orange Probleme. Männergruppen (besonders Jugendlich) lassen mich immer auf Orange oder Rot springen.



    Ich hätte das selbe gemacht wie der Themenersteller.


    Vor kurzem bin ich in der Nacht durch einen Stadtpark gegangen. Das Ziel war der Bahnhof. Den Park kannte ich schon länger. Er beheimatet Tagesübersicht betrunkene Obdachlose und Zigeuner war aber ein Pendlerweg.


    Ich ging durch den Park und sah immer wieder einzelne Personen die ohne die geringste Aufmerksamkeit entlang spazierten. Frauen alleine und mit Blick auf dem Smartphone.


    Obwohl viele Leute den Park kennen macht sich anscheinend keiner Sorgen. Da frage ich mich auch ob mein Radar nicht doch zu scharf eingestellt ist oder die anderen sich keine Gedanken mehr machen.

  • @beastrange, mit den Cooper Farbcodes ausgedrückt
    Du bist zu hause, verlässt die Wohnung, gehst durch eine belebte Straße wo du quasi die Anwohner kennst und weißt das hier kaum was passiert = Weiß
    Du betrittst den Stadtpark, hier werden ab und zu Leute überfallen, es ist dunkel, aber friedlich. Du bemerkst keine Konkrete Gefahr = Gelb
    Eine Gruppe jugendlicher kommt in deine Richtung, die Jungs sind ausgelassen, einer tritt gegen einen Mülleimer als er daran vorbeigeht = Dunkelgelb bis Orange

    Optionen 1:
    Die jugendlichen würdigen dich keines Blickes und gehen an dir vorbei.
    oder
    Die Jugendlichen grüßen dich freundlich (lächelnd).
    = Orange -> Gelb

    Optionen 2:
    Die Jugendlichen splitten sich auf ein paar gehen zu deiner linken Flanke ein Paar zu deiner Rechten
    oder
    Einer der Jugendlichen holt ein Messer heraus
    = Immer noch Orange

    Option 3:
    Die Jugendlichen holen Messer heraus und versuchen dich einzukreisen (Wirken dabei auch bedrohlich)
    oder
    Jemand zückt ein Messer und bewegt sich aggressiv auf dich zu.
    = ROT


    Wenn du das anders siehst könntest du wirklich etwas überreizt sein. Wobei es extrem auf den Stadtpark, dich selber und die Gruppe Jugendlicher ankommt.
    Außerdem auf die Gestik und Mimik der Personen. Man sieht normalerweise ob jemand einen Apfel schälen will oder dich angreifen.
    Edit:
    Theoretisch würde auch ich einer solchen Gruppe eventuell aus dem weg gehen, habe das allerdings noch nie machen müssen (getan weil in der Situation als sinnvoll empfunden).
    Also unabhängig vom Farbcode, wenn einem was suspekt ist kann man ja Abstand rein bringen

    Nur wer sich ändert bleibt sich treu.

  • Guten Abend Foris!


    Ich weiß, vielleicht macht man sich nur unnötig verrückt. Aber ich bin vorhin über ein Video auf liveleak gestolpert, die Seite dürfte vielen Leuten ein Begriff sein, welches mich in meiner Reaktion bestätigt.


    Ich werde das Video hier aus Rücksicht nicht verlinken, weiß noch nicht, wie sowas bei Euch ankäme. Und wer es dennoch sehen möchte, der kann es sehr leicht auf der Startseite finden. Ich persönlich nutze liveleak, um hin und wieder einen anderen Blick auf die Geschehnisse der Welt zu erlangen. Nicht im Sinne von Verschwörungstheorien und dergleichen, aber oftmals enden Beiträge aus dem TV bevor wirklich wichtiges gezeigt wird. Und auch deren Bildmaterial ist ja häufig von liveleak.


    Inhalt: Überwachungskamera einer Bank. Tür geht auf, Kriminelle ziehen Waffen und liefern sich ein Feuergefecht mit einem Wachmann. Alle bis auf eine junge Dame springen sofort weg, die Junge Dame bleibt sitzen, dreht sich nur auf einmal zur Seite und man sieht dass sich um sie herum dunkle Flecken bilden. Es war ein Treffer im Gesicht.


    Dann bleibe ich doch lieber überempfindlich.


    Gruß


    Avesjünger


    ---
    Edit: Bin darauf aufmerksam gemacht worden, dass dieser Beitrag vielleicht doch etwas zu weit geht. Dachte, er sei noch forenregelnkonform. Sollte dem nicht so sein, bitte löschen. Und dann bitte ich um Verzeihung. Admin habe ich informiert.

  • Wenn ich das richtig sehe war es die Frau in Gelb die getötet wurde. Und die ist ziemlich schnell in Bewegung geraten, oder um es noch besser zu sagen, der Schuss der alle aufgeschreckt hat war der Schuss der sie traf


    Sowieso eine ganz böse Situation, da alle anderen Stühle in Richtung Raum innen zeigen hätte ich eventuell genau ihren sitz als den sichersten eingeschätzt.
    Soviel zum thema am ende sind Glück oder Pech halt doch am wichtigsten.


    Schade um die Frau.
    Zum Glück sind Deutsche Verbrecher in der Regel nicht so schießfreudig.

    Nur wer sich ändert bleibt sich treu.

  • Ja jetzt auch gesehen das sie blutet, (Dachte erst das Blut wäre von der frau die quasi auf der lache liegt) aber ich kann einfach nicht ausmachen wann sie getroffen wird.


    Aber naja einigen wir uns darauf das man in so einer Situation eh nicht richtig handeln kann. Wenn sie da getroffen wurde wo sie die Hand an Kopf/Hals legt bzw eine Sekunde früher dann war da eh keine großartige Reaktion möglich.

    Nur wer sich ändert bleibt sich treu.

  • Hallo zusammen


    Bitte haltet Euch an den Beitragstitel ...., die Frage wurde nicht nach irgendwelchen Filmen aus YT gestellt.


    Der Thread ist unter Beobachtung :face_with_rolling_eyes:


    Viele Grüsse, Ernst

  • Moin @ll,


    also wenn ich mir überlege, wie ich mich in "ganz normalen" Rettungsdiensteinsätzen bewege, dann ist die Reaktion vom TE vielleicht für Außenstehende etwas ungewöhnlich, aber aus seiner Perspektive absolut logisch!


    Für mich gehört es wie selbstverständlich dazu, beim Eintreten in ein Haus, eine Wohnung oder ein Zimmer zwischen Türblatt und Rahmen durchzublicken, auch der Blick hinter die Tür ist absolut normal. Zumindest wenn die Tür nicht so gegen eine Wand oder ein Möbel "schlägt" dass sich dort niemand verbergen kann...


    Im Raum wähle ich meine Position stets so, dass hinter mir entweder kein Platz ist oder nur noch Kollegen sind. Auch die "Raumordnung" ist so, dass es falls irgend möglich eine "Dreieckskonstellation" gibt und sich niemand drittes zwischen meinen Kollegen oder mich stellt. So ein Vorgehen gehört heute zum ganz normalen Arbeitsalltag.


    Meine "Antennen" sind spätestens seit dem Lehrgang "Safety & Security" an der AKNZ deutlich empfindlicher geworden ...


    Dies bezieht sich allerdings ganz genauso auf die Risikobewertung bezüglich der technischen Sicherheit.


    Be prepared!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Hab noch "Run Hide Fight" im Kopf.
    Gibt ein Filmchen dazu auf der FBI Seite.


    Ich schätze das auf die Einsatzkräfte hier in DE noch einiges zu kommt.
    Ich habe keine Vorurteile, ist nur eine Frage der Statistik.
    Habe auch nicht wirklich eine Idee auf welches Szenario ich mich da einstellen soll/ wie vorbereiten.


    Wegen Paranoia:
    Ich kann verstehen das man sich, angesichts solcher Szenarien, als Einsatzkraft (so gut wie jede) nicht gerade wohl fühlt und auf seine Sicherheit achten muss.
    Dabei bitte nicht vergessen, ich bin Bürger und kein Feind, wenn dann will ich helfen und kann eine wertvolle Ressource sein. Es gibt viele wie mich.
    Wenn ich als Bedrohung behandelt werde ist das ziemlich "uncool" und kann in einer Lernkurve münden die sicher nicht gewünscht ist.
    (wobei mich der ganze Überwachungskram, Innereaußenpolitik etc. gelinde gesagt ankotzt aber dafür könnt ihr nix).
    Denkt dran, ihr seit nicht allein.


    Ich frage mich letzte Zeit öfters wohin das ganze führt und wie das irgend wann aussieht (Gesellschaft etc.) wenn die Sache gelaufen ist.


  • Moin Grummel, moin @ll,


    magst Du den Film bei Gelegenheit mal verlinken?


    Und bitte, damit wir uns nicht missverstehen:


    Dieses "hinter die Türe blicken" bzw. den Raum "abscannen" und die entsprechende "Raumordnung" ist kein Misstrauen gegen den einzelnen aktuellen Menschen, der uns gerufen hat und schon gar keine pauschale Vorverurteilung aller normalen Bürger!


    Aber dieses Verhalten gehört zur selbstverständlichen Arbeitsroutine! Wenn es erst in einem der - zum Glück - super seltenen Einzelfälle durchgeführt wird, in denen es benötigt wird, dann geht es schief!
    Entweder die Reaktion erfolgt zu spät, oder unvollständig oder ... im schlimmsten Fall wird ein Helfer verletzt ...


    Ein weiterer Benefit ist die Tatsache, dass eventuelle technische Probleme oder Risiken im Einsatzablauf früher erkannt werden können. Und das kommt im Zweifel wieder dem Betroffenen zu gute oder vermeidet Unfälle.


    Und last but not least profitiert der Betroffene manchmal auch in seiner unmittelbaren Notsituation persönlich. Ich habe es oft genug erlebt, dass mich kleine Hinweise aus der "Sozialanamnese" in der Diagnose weiter gebracht haben. Die reinen vordergründigen medizinischen Informationen wurden ergänzt, erweitert, gestützt oder in eine etwas andere Richtung gelenkt, was dem Menschen unmittelbar zu Gute kommt...


    Gewissermaßen das Sichere mit dem Nützlichen verbinden...


    Aber weiter möchte ich hier nicht gehen, das war OT genug. Ich wollte nur einem Missverständnis vorbeugen, denn wir sind ja *FÜR* die Menschen unterwegs!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Zitat von witchcraft;250802


    Das wesentliche ist immer hellwach seine Umgebung wahrzunehmen (ich weiß, das ist manchmal schwierig) .


    Nicht schwierig sondern schlichtweg unmöglich!
    Niemand ist immer hellwach, das lässt nämlich das Gehirn (ein Energiesparmeister vor dem Herrn) gar nicht zu.
    Viel wichtiger ist, schnell umschalten zu können, immer wieder gedanklich den Übergang weiß->gelb->orange->rot und retour zu üben um nicht in Schockstarre zu verfallen sondern handlungsbereit zu bleiben.
    Der Rest ist Wunschdenken...


    Zitat von Boreg;250521

    Tja, dein deckungssuchen wäre wohl bei "Waffe weg, Waffe weg" sinnvoller gewesen, gegen Messer sind mauern eher eine Todesfalle. (ein Fluchtweg weniger)


    Mauern sind aber auch eine Barriere die den zu beobachtenden Bereich reduzieren! Daher sehe ich es so wie die Meisten hier: Gut reagiert!


    LG,


    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Ha, ich wünschte ich könnte von mir sagen, dass ich das Gleiche getan hätte...glaub ich ehrlich gesagt nicht. Hätte auch erstmal versucht zwecks raschem Umsehen heraus zu bekommen, wo die Gefahrenquelle liegt, um DANN in entgegengesetzter Richtung zu reagieren. Ich bin definitiv noch nicht sensibilisiert genug. Aber das zu erkennen und dann bewusst dran zu arbeiten ist ja auch schonmal ein Schritt weiter, als z.B. mein Vater, der sich um absolut gar nichts Gedanken macht.


    Generell finde ich: Paranoia nein danke. Gesunder Menschenverstand und vorbereitet sein, ja gern. Sicher ist sicher. Lieber einmal zu viel in Deckung gegangen, als einmal zu wenig.

  • Zitat

    Wird man bei schnellen, vielleicht hektischen Aktionen für einen Täter gehalten?


    Auf jeden Fall, habe schon einige Stunden auf Polizeiposten verbracht weil ich bei Raufhandel eingegriffen habe, auch bei einer kleinen Massenpanik, ausgelöst durch Böller bin ich sofort aus der Halle. Aber damit kann man leben, ansonsten muss man eben den Erklärbär aus der Tasche holen. Einmal ging das leider nicht und ich musste eine BH Strafe bezahlen... Trotzdem würde ich nie etwas am eigenen Verhalten ändern um eine Gefahr abzuwenden.


    Hier muss man natürlich unterscheiden ob man Flucht für den richtigen Weg hält oder auch, wenn es möglich ist ein Eingreifen zum Schutz anderer Personen in betracht zieht. Wenn eine Waffe im Spiel ist, auch ein Messer sollte man aber je nach Situation wirklich Abstand halten. Ich beschäftige mich schon sehr lange mit Nahkampf und bei einem Messer würde ich nicht sagen das ich sicherer bin als andere Menschen.
    Sieht die Situation so aus das zum Beispiel jemand vor mir auf Kinder einsticht würde ich aber eine Flucht nicht mit meinem Gewissen vereinbaren können.


    Insofern die Polizei eingreift würde ich auch Abstand suchen, für einen entkommenen Vogel Strauß wurden bei mir in der Umgebung 7 Schuss von den Beamten abgegeben.... .

  • Oh Sorry muß nochmal die Zitierfunktion mit dem I Pad nachlesen.


    Ich kenne es aus Schulungen, das jeder erstmal als potentieller Täter gilt. Auch Täter mischen sich mit unter die Opfer.
    Sobald Beamte da sind auf den Boden legen und den Anweisungen der Beamten folgen.
    Das ganze ist hektisch, die Beamten stehen unter Streß um die Sutiation zu klären und auf zu lösen.
    Ruhe bewahren, das wird schon und hoffen das man alles Heil überlebt. Bis aber Beamten vor Ort sind gelten je nach
    Situation andere Verhaltensregeln. Da kannste Dich noch Hektisch unters Auto werfen um Schutz zu suchen wenn Du magst
    greetz Wichtel

    Der letzte macht das Licht aus