Fluchtland oder Ruheoase

  • Flucht und wohin

    Als ich angefangen habe mich mit diesem Thema zu beschäftigen, habe ich nicht wirklich gesehen wem das was nutzen sollte.
    Ich war jung und unerfahren...ich dachte immer:

    hier bei uns ist alles so super, was soll da sein!!??


    Wir haben Gerichte die fair sind, wir haben eine faire und fähige Politik, wir sind alle geschmiedet durch Jahrhunderte der gemeinsamen Geschichte, des Kampfes, der Niederlagen und der Erfolge....wir sind Weltmeister, erfolgreich im Sport, erfolgsverwöhnt durch Leistungen der Vergangenheit.....haben dunkle Zeiten überlebt...

    Na ja und dann hatte ich Berührungen mit Staat und deren Helfershelfer....stellte fest das WIR nichts wert sind, weil Denunzianten leben besser...wir fahren mit Vollgas in jede Katastrophe und lassen nichts aus, aber wirklich nichts...Beleg nicht nur das was derzeit abgeht sondern schon seit Jahren...
    das ist jetzt kein politisches Statement, nur eine Beschreibung.

    Fakt war für mich: von heute auf morgen entweder Freiheit oder Knechtschaft

    Ich habe mich für Freiheit entschieden und bin weg, von jetzt auf eben....

    Es folgten Jahre in der Fremde, bei denen ich gelernt habe: es ist schlimm bei uns, aber es geht woanders noch schlimmer!
    Ich habe erlebt was Rassismus ist....
    ich habe erlebt das Fremde eifersüchtig auf mich waren....
    Ich habe erlebt was es bedeutet wenn sich nicht jeder immer an sein Wort hält.....

    ich habe aber auch vieles gelernt, sehr viel positives!

    Um das etwas zu umschreiben, fange ich mit dem an was ich gemacht habe:

    Habe auf 5000 qm folgendes angebaut: Holz, Fisch, Tomaten (Gemüse), Rosen, Hühner, Ziegen, Walnüsse....bin viel unterwegs gewesen in der nahen Umgebung, viel Fahrrad gefahren (dabei auch alle Stars der damaligen Zeit getroffen) und habe eines gelernt:

    Familie und Du selber zählst

    Anbau:
    Holz: ca. 1000 qm für Winter und etwas Bauholz (war Bambus dabei), Rest wurde genutzt von Viechern
    Fisch: hatte Bachlauf (natürlich) nebenan der gespeist wurde durch Bewässerungskanäle (künstlich), dort hatte ich ein paar Forellen und örtliche Fische eingesetzt und dann geangelt
    Tomaten: es waren 35 verschiedene Sorten, für jeden Zweck, vorhanden - teilweise sogar bunt gemischt
    Gemüse: Salate, Gurken, Mangold, Kartoffeln, Erbsen , Bohnen - Möhren und anderes Wurzelgemüse habe ich getauscht
    Rosen: hatte zwei Lizenzen für Deutsche Rosenzüchter, ca. 500 Stöcke als Wurzel ballierte Ware verkauft
    Hühner: hatte ich schwarze Italiener, gross, schwer, stolz und wunderschön....bis der Marder kam (Mensch in Tiergestalt, der tötet aus Spass)
    Ziegen: kleine Herde, (2+1), Jungtiere für Verkauf
    Walnüsse: da hatte ich das Glück schon drei grosse Bäume auf dem Areal zu haben, habe dann Bäumchen a la Baumschule produziert und verkauft
    Nicht nur Walnuss, war der grösste (OK, auch der Einzige) Züchter von Neefles dort, ist eine Art von Mispel.

    Ich hatte das Glück dort 5000qm zu haben, das was ich produziert habe war allerdings viel zu viel...gut es war im Südwesten von Frankreich (warm, trocken)....das bedeutet aber auch viel Wasser!

    Um eine Familie mit dem nötigsten zu versorgen brauche ich:

    Ca 200 bis 300 qm Gartenfläche, dazu noch Gewächshaus, damit ist es machbar über die Runden zu kommen. Platz hat man dann nicht viel – aber Spass ist in der kleinsten Hütte. Danach fing ich an, zum Teil in der Theorie und zum Teil in der Praxis alles das was ich wusste anzuwenden.

    Ab da fingen auch meine Versuche an und meine erprobten Grössen und Lebenswege, was ich heute immer machen würde, wäre die Produktion von Alkohol...warum? Gibt immer extra Geld und was Vernünftiges zum tauschen!

    Nach langer Zeit, bedingt durch den Tod meines Vaters, wollten wir wieder ins Land unserer Väter.....war schon schön, eng und neugierig waren alle dann hier....ich hatte extra Bart weg und Haare geschnitten, hab wieder normale Klamotten getragen und nicht mehr nur zerfetztes Shirt, kurze Hosen und Schlappen, nicht die Haare schulterlang und einen schwarzen Vollbart...es war exotisch...

    Das ist jetzt ein paar Jahre her, ich habe erlebt:

    Vor was wir auch immer flüchten, es reicht oft in die Nachbarschaft zu gehen!!!
    Die meisten flüchten vor wirtschaftlichem Versagen, nicht weil ihre persönliche Freiheit bedroht ist

    Was wiederum die Frage nach dem Warum aufwirft .... warum soll es in der Fremde besser klappen als in dem für mich durch Geburt bestimmten Wohnort? Da müsste die ganzen Auswanderer mal darüber nachdenken....
    Beruflich bin ich dann noch in die Schweiz....jetzt in Österreich – alles an sich schon geeignet für eine Flucht. Es kommt auf die Motivation an ...warum...? ...weshalb??

    Wenn ich vor dem flüchte was im Augenblick in der Presse hoch und runter geht, müsste es der Mond sein....ansonsten sollte es folgende Vorraussetzungen erfüllen:

    Land
    Wasser
    Flexiblere Gesetze
    Möglichkeiten
    Unsere Heimat sollte einen guten Ruf haben (bzw unsere Leistungen)

    Da gibt es viele Orte, in den westlichen Ländern ist alles teuer und die fangen jetzt an wie Deutschland (Spanien...), bleibt Ex Jugoland – dort hat man tolle Chancen, wenn man eine Jugo ist oder in der Familie hat oder der Ostblock!

    Zu den Favoriten zählten bei mir:

    Rumänien
    Bulgarien
    Russland

    Geworden ist es Rumänien!
    Deutsch freundlich, die ganzen Verbrecher (ok, viele davon) sind alle in der Welt unterwegs
    Mit Geld lässt sich alles regeln
    Infrastruktur wie gewohnt, mit Karte oder Bargeld kann man auch ohne reden zu können einkaufen – sogar bei Bekannten!! Kaufland, Billa, dm, Lidl, Auchan, Carrefour, Praktiker.....
    Auf Banken, bei Behörden sind wir etwas wert....Bsp. mir wurden Grundstücke angeboten zu Preisen die nicht wirklich Markt gerecht waren, sondern viel billiger! Subventionen werden sofort in Aussicht gestellt, bzw. gesagt für was es diese gibt...
    Wer sich nicht anmelden will, muss das nicht – es reicht sich auf der Gemeinde vorzustellen bzw. mit den meist Ortsansässigen Gendarmen mal einen zu heben (und sei es Cafe)...
    Gefährlich sind oder nicht nur Deutsche die in der Fremde leben, wie sonst überall auf der Welt, sondern alle die guten Freunde die man plötzlich hat!! Hütet Euch immer und überall vor den Geschichten die erzählt werden, es wäre lustig wenn es nicht so ernst wäre...

    Das ist eine der wichtigsten Regeln für ein Leben dort! Alles ist machbar und wenn ich sage alles, dann meine ich wirklich alles! Aber das ist ein anderes Thema.

    Politisch ist das Land wieder im Umbruch, plötzlich ist der „Deutsche Präsident“ wieder im steigen, weil dieses Unglück passiert ist in dem Club in Bukarest. Er nutzt das für überfällige Reformen und für den Kampf gegen die Korruption...

    Also, wer will – ich kann behilflich sein!

    Gerne auch in und zu allen anderen Fragen und Themen.....

    Zwischen den Toren von Walhalla,wo die tapferen Männer ewig leben.

  • crgandi


    Wie läuft der Landkauf in Rumänien ab?Ist das seriös mit Grundbucheintrag usw oder ist man dann abhängig vom Dorfbüttel?
    Welche Regionen in Rumänen sind empfehlenswert?
    Waffen und Jagdrecht in Rumänien?
    Was kostet der qm Boden in Rumänien(Ländliches Gebiet)
    Baurecht,kann man bauen was man will oder braucht man da Genehmigungen?
    Wenn man wald besitzt kann ich den wenn ich will abholzen oder gibt es da ein Forstamt oder ähnliches?
    Wie reagieren die Einheimischen in so einem Kleinen Dorf auf einen Fremden?


    War vor 6 Jahren in Iasi und meine Eindrücke waren es spricht dort kein Mensch Englisch oder Deutsch eher noch Moldawisch,Ukrainisch oder Russisch und überraschenderweise Italienisch und Spanisch(hat wohl mit dem Ursprung der Rumänischen Sprache zu tun).
    Also sämtliche Konversation mit Händen und Füssen oder mittels dubioser Gestalten.
    Selbst in grossen Hotels sprachen nur wenige vom Personal Englisch oder Deutsch



    LG Michael

    Behandle deinen Gast zwei Tage lang als Gast ,aber am dritten Tag gib ihm eine Hacke

  • Wie läuft der Landkauf in Rumänien ab? Notar, nur über Notar machen
    Ist das seriös mit Grundbucheintrag usw oder ist man dann abhängig vom Dorfbüttel? Selbstverständlich mit Grundbucheintrag, die haben vor Dir und Deinem Betrug mehr als Angst als Du!!
    Welche Regionen in Rumänen sind empfehlenswert? ‹Wenn Du die Sprache nicht kannst, Banat Gebiet, rund um Timisoara und am schwarzen Meer
    Waffen und Jagdrecht in Rumänien?​​ Klar, ist alles machbar - auf legale Art und auf die andere Art
    Was kostet der qm Boden in Rumänien(Ländliches Gebiet) Kommt darauf an was Du brauchst, derzeit sind die Preise bei ca. 1000 € pro Hektar Kauf für feinsten Ackerboden, topfeben mit bester Bodenqualität!!
    Baurecht,kann man bauen was man will oder braucht man da Genehmigungen?†alles wie bei uns, muss genehmigt und erlaubt werden, wie immer und überall - nur etwas flexibler
    Wenn man wald besitzt kann ich den wenn ich will abholzen oder gibt es da ein Forstamt oder ähnliches?†Du solltest schon im eigenen Interesse eine vernünftige Holzwirtschaft machen, so lange Du aber nicht immer willkürlich Bäume schlägst....
    Wie reagieren die Einheimischen in so einem Kleinen Dorf auf einen Fremden? neugierig und solange der Fremde ihnen nicht erzählen will wie sie ihr Leben gestalten sollen, alles kein Thema


    War vor 6 Jahren in Iasi und meine Eindrücke waren es spricht dort kein Mensch Englisch oder Deutsch eher noch Moldawisch,Ukrainisch oder Russisch und überraschenderweise Italienisch und Spanisch(hat wohl mit dem Ursprung der Rumänischen Sprache zu tun).Italienisch liegt an den ganzen Italienern die hier Grund und Boden und Frauen gekauft hatten.....
    Also sämtliche Konversation mit Händen und Füssen oder mittels dubioser Gestalten.
    Selbst in grossen Hotels sprachen nur wenige vom Personal Englisch oder Deutsch das ist da nicht so, englisch und deutsch sind weit verbreitet...


    Genug als erste Antwort?

    Zwischen den Toren von Walhalla,wo die tapferen Männer ewig leben.

  • Zitat von crgandi;252331


    Genug als erste Antwort?


    ja danke schon mal hört sich Interressant an und 1000€ Hektar hört sich auch gut an


    LG Michael

    Behandle deinen Gast zwei Tage lang als Gast ,aber am dritten Tag gib ihm eine Hacke

  • Hallo crgandi,


    Ich kann mich täuschen, aber mir fallen bei Deinen Beschreibungen Widersprüchlichkeiten auf. Grob gesagt lese ich heraus, dass Du Dich über gewisse Umstände beschwerst, dann aber wiederum gewisse Gegebenheiten als positiv darstellst, obwohl diese nicht zuletzt an anderen Orten zu den von Dir beklagten Problematiken teilweise auch geführt haben!


    Ansonsten hast Du vermutlich recht wenn Du den Mond als beste Alternative angibst, trotzdem stünde man dort wieder vor anderen Herausforderungen. Aus S+P Sicht halte ich Rumänien nicht unbedingt für die beste Standortwahl in Europa. Grundsätzlich denke ich, dass ein Hauptauswahlkriterium für einen sicheren Lebensmitttelpunkt immer direkt mit der Bevölkerungsdichte in Verbindung steht.


    Daraus leite ich ab, in Europa gibt es so gut wie keine Region die angemessen dünn besiedelt ist um Gefahren jeglicher Art niedrig zu halten. Und das mal ganz unabhängig von Staatsformen und -Systemen.


    Um bei Deiner "näheren Auswahl" zu bleiben, würde ich definitiv eher Russland empfehlen...und dort auch nur die Gebiete, wo weniger als 10 Einwohner auf den km2 kommen und keinerlei andere (menschengemachte) Gefahrenquellen im 1000km Radius existieren.


    LG Buschmann

  • Ich habe da mal jetzt etwas nachgeforscht,Rumänien scheint ein extrem strenges Waffenrecht zu haben,mit dem Jagdrecht sieht es ähnlich aus,es mag zwar sein das unter der Hand viel Möglich ist aber meine Erfahrungen im Ausland wenn man aus Germoney kommt wird das teuer und man macht sich erpressbar.
    Zudem gibt es in Rumänien extrem viel unsichere Chemische Werke (da hat doch eines mal vor ein paar Jahren die komplette Donau verseucht).
    Ich hätte da schon etwas Probleme dort mein Geld zu investieren.
    Mein Traumland war früher Schweden,realativ billige kleine Bauernhöfe in Nordschweden,liberales Waffen und Jagdrecht (bis auf Rentiere darf da auf eigenem Grund alles geschossen werden was nicht schnell genug weg rennt) und alles relativ geordnet.So gut wie keine Industrie im Nördlichen Schweden etc.
    Leider fällt Schweden aus ähnlichem Grund aus weswegen ich keine Zukunft in Deutschland sehe.


    Eine Anmerkung noch zu Russland,habt ihr schon mal versucht dort ein Visum zu bekommen?Von einem Aufenthaltsrecht will ich gar nicht reden.
    Mit dementsprechend Rubel geht das sicher aber da würde mir dann besseres einfallen wie Russland zb Südamerika.



    LG Michael

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  • Hi crgandi and all,


    ich denke Du musst zunaechst unterscheiden zwischen Flucht und Auswanderung.
    Ich lebe nun seit 10 Jahren in Neuseeland.
    Als ich damalsaus Deutschland wegging, bin ich noch nicht mal 'ausgewandert' (das war damals noch nicht in ;-), sondern ich bin hier einfach aus Spass and der Freud hin.


    Ich bin nach Neuseeland gegangen, weil es mir hier gefiel, waere es anders gewesen, dann waere ich eben zurueck gegangen oder in ein anderes Land.
    Ich habe viel im Ausland gearbeitet (USA,UK und NZ) und in NZ hat es mir nun mal am besten gefallen und so bin ich geblieben.


    Noch steht uns doch allen die Welt offen und da ist es ok, sich mal den Wind um die Nase wehen zu lassen.


    Auswanderung nur aus Preppersicht fuer meines Erachtens zu nichts, das alleine macht einen nicht gluecklich. Ich bin hier unter zwar weit weg von den aktuellen Problemen in Europa, aber dafuer ist die Wahrscheinlichkeit eines Erdbebens oder Vulkanausbruchs wesentlich hoeher.
    Lifestylechange ist schon eher ein Grund, aber dafuer muss man "sein Land" gut kennen lernen.


    Von den oestlichen Laendern halte ich zur Zeit nicht so viel, die Politik kann sich stuendlich aendern, und wenn man sich dort etwas aufgebaut hat, ist die Wahrscheinlichkeit, das es zu enteignungen kommt wesentlich hoeher.


    LG Simka

  • Von Rumänien als Fluchtland möchte ich abraten. Ich bin dort geboren und habe bis zum 14. Lebensjahr dort gelebt. Noch zu Ceausescus Zeiten. Die Sprache spreche ich fließend und hab sehr tiefe Einblicke in die Mentalität dort. Diese und ein unzuverlässiges politisches System sind die größten Hindernisse dort in Frieden zu leben.


    Als Westeuropäer ist man grundsätzlich die Melkkuh, die nur darauf wartet, gemolken zu werden. Es herrscht wohl eine überschwängliche Gastfreundschaft, besonders in den ländlichen Gebieten, jedoch gleichzeitig eine Neidkultur, die ihresgleichen sucht. Es gilt der Spruch: "Sa moara capra vecinului - Möge die Ziege des Nachbarn verrecken". Einfach, weil er was hat, was man selbst nicht hat. Keine gute Basis, sich niederzulassen... Wenn man außerdem etwas besitzt (egal was...), was jemand anders glaubt, besser brauchen zu können, so ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß, dass man es irgendwann auch los wird...


    Die Korruption mag hilfreich sein, schnell etwas zu erreichen, doch die unterschiedlichsten Behörden kommen auf die Idee, die Hand aufzuhalten und wenn schon Gesetze nicht geändert werden, so gibt es doch interne neue Verordnungen oder nur ein neuer Amtsleiter, die eine völlig neue Situation generieren. Ceausescu (und seine Frau Professor...) hat man damals eliminiert, jedoch keinen einzigen der Apparatschiks in Behörden, Staatsunternehmen oder Sicherheitsdiensten. Das alte System lebte weiter und hat seinen Samen längst erfolgreich in die nächsten Generationen übertragen.


    Man sollte sich sehr genau überlegen, ob man in einem Land krank werden möchte, wo ähnliche Behandlungskosten wie bei uns entstehen, die letztendlich jedoch dort nicht abgesichert sind. Man zahlt den Arzt direkt (Ausländer natürlich etwas mehr...) und bitte auch im Krankenhaus die Schwestern, sofern man nicht verhungern möchte. ALLES (!!!) kostet. Von der Wiege bis zur Bahre. Irgend jemand findet sich, der die Hand aufhält. Korruption kann eben auch Nachteile haben... Ach ja, wenn man selbst der Oberharte ist, der alles besser kann, die eigene Familie ist es vielleicht nicht... Sollen denn eigene Kinder in solch einem Umfeld aufwachsen? Mal darüber nachdenken... Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Respekt, Rechtschaffenheit, Wahrhaftigkeit findet man eher kaum.


    Man muss von irgend etwas leben in dem Land. Ein angestellter Berufskraftfahrer bekommt bis zu 500,-€ im Monat für ca. 250-300 Stunden Arbeit. Es muss einen Grund geben, dass so viele hier in der Landwirtschaft zu Hungerlöhnen von 5,-€ schuften... Das sind begehrte Jobs für Rumänen in DACH... Wahrscheinlich wird man dann eher selbstständig in Rumänien. Das haben andere schon vor einem gemacht und man muss mit den Wölfen heulen. Nicht sehr angenehm, denn die dort können das bereits. Konkurrenz ist nirgends gerne gesehen und wer eine Ahnung davon hat, vieviel Mafia-Geld dort in legale Geschäfte zur Geldwäsche fließt, wird es sich zweimal überlegen.


    Man benötigt ein perfektes Netzwerk im Land und keines, das einem angetragen wird. Zu 99,9% wird man über den Tisch gezogen. Das tolle Grundstück, das ich kaufe liegt vielleicht auf der neuen Umgehungsstraße (Überschwemmungsgebiet, anderes Vorkaufsrecht, etc...), was mir weder der Notar, noch der Bürgermeister, noch der Verkäufer sagen wird. Denn JEDER wird ja von dem Verkauf profitieren, der mit mir getätigt werden soll. Die Bürokratie, eine eigene Firma zu betreiben, eine (beliebig oft stattfindende) Kontrolle des Finanzamtes (Ordnungsamtes, Veterinäramtes, Forstamtes, Landwirtschaftsamtes, Gesundheitsamtes, Umweltamtes, ETC!!!) zu überstehen, davon hat man hierzulande keine Vorstellung. Auch der Finanzbeamte (Zöllner, Polizist, ....) hat ein Gehalt von vielleicht 500-700,-€. Strafen bewegen sich hingegen im Bereich von TAUSENDEN € auch für geringste Vergehen (schon ein fehlender Beleg, eine verspätete Meldung,...). Da kommen beide Parteien recht schnell auf Ideen des Kompromisses... Es ist ein offenes Geheimnis, dass z.B. "normale" Zollbeamte bis zu 30.000 € bezahlen, um eine Stelle zu bekommen... Man kann sich dann ausrechnen, wie das Rad weiter läuft. Behörden haben auch heute noch ein "Plansoll" von Geldbußen zu erfüllen... Ach ja, bei einer Kontrolle, die immer vor Ort stattfindet, steht der Betrieb still, wenn der Kontrolleur es so möchte...


    Wer jetzt noch Lust darauf hat, der möge in Frieden ziehen und sich beweisen, dass er das alles schafft. Rumänien ist ein lanschaftlich wunderschönes Land. Der einzige Fehler: es ist bewohnt... Auch ein gängiger Spruch dort... Ich habe dort Geschäfte gemacht und viel Geld dort gelassen. Die warten einfach auf die Nächsten... :face_with_rolling_eyes:


    Wolfgang

  • Nur aus Prepper-Motiven ins Ausland zu ziehen, egal wohin, finde ich überzogen. Wenn das kulturelle, wirtschaftliche und soziale "Angebot" auch passen, dann gerne, aber sonst. Ich habe eine Weile in der Schweiz gelebt, in der Nähe eine Studenten-Hochburg. Ab 23-24 Uhr wurden tatsächlich überall die Bürgersteige hochgeklappt. Als Großstadt-Mensch wäre ich fast eingegangen. Im Nordschweden oder Finnland würde ich mich bestimmt im Winter mit der Jagdwaffe suizidieren... In Südeuropa wiederum mich bis zum Herzinfarkt aufregen über den lärmigen Alltag. Aber wie gesagt, ich bin Stadtmensch.

  • Hallo,
    ich wundere mich immer, daß wenn Deutschland so schlecht ist und Rumänien so toll, warum wollen dann so viele Rumänen nach Deutschland aber so wenige Deutsche nach Rumänien?


    btw, Rumänien ist schon nicht schlecht, speziell die Gegend um Timisoara.


    Gruß
    Gerald

  • @ all
    Hier werden glaube ich ein paar Dinge durcheinander gebracht,ich kann nur für mich sprechen,ich suche einen Platz in dem ich den Sturm der kommen wird(und zwar so sicher wie das Amen in der Kirche)halbwegs zivilisiert überleben kann.
    Kanada,Australien oder Neuseeland sind hier sicher gute Adressen,aber gute Adressen haben die Eigenart sich zu schützen,deshalb sind es ja so gute Adressen.
    Ab 40 wird es da immer schwerer einzuwandern,es gibt zwar Wege aber dazu muss man alles auf eine Karte setzen.
    Mir geht es primär um einen Plan B wenn es wirklich mal schnell gehen muss.
    Dazu nötig ist ein Platz wo man notfalls weitestgehend Autark leben kann und abwarten kann bis sich der Rauch verogen hat.
    Mir persönlich würde es schwer fallen Auszuwandern,nicht weil ich mich nicht anpassen kann sondern weil ich hier einen Super Job habe,mit einem Grottenschlechten Hauptschulabschluss mehr verdiene wie mancher Akademiker zuzügliche Geschäftswagen und eine Auszeit(bezahlt) von 4 Monaten im Jahr ist kein Problem.


    Wenn ich 20 wäre und Berufsanfänger wäre meine Entscheidung einfacher aber dazu hätte mir mit 20 die Weitsicht und das Wissen gefehlt für das was auf uns zukommen wird.
    Ich glaube in dieser Diskussion hier geht es nicht darum sich ein Land zu suchen wo man es sich gutgehen lassen kann und von Orientalischem Dienstpersonal bedient wird,evt wurde da etwas Missverstanden.


    LG Michael

    Behandle deinen Gast zwei Tage lang als Gast ,aber am dritten Tag gib ihm eine Hacke

  • Zitat von Museveni;253091


    Dazu nötig ist ein Platz wo man notfalls weitestgehend Autark leben kann und abwarten kann bis sich der Rauch verzogen hat.
    (...)
    Ich glaube in dieser Diskussion hier geht es nicht darum sich ein Land zu suchen wo man es sich gutgehen lassen kann und von Orientalischem Dienstpersonal bedient wird,evt wurde da etwas Missverstanden.


    Falls man Kleidung Unterkunft und Futter für drei Monate mit sich herumschleppen kann, was dann Pseudo- Autarkie auf Zeit wäre (genauer Verzehren von Vorräten, was eben nur für eine bestimmte Zeit geht), dann ist ein geländegängiges Wohnmobil das Mittel der Wahl.
    Ob diese Art der Mobilität in dem Moment funktioniert, auf den man sich damit vorbereitet zu haben glaubt, wird man dann herausfinden. Da bei jeder grösseren Katastrophe stets von hoffnungslos verstopften Strassen die Rede ist, zweifle ich daran.


    Folglich will man einen Ort, den man lange vorher vorbereitet hat und wo man bereits vorfindet, was man braucht.
    Und damit fängt es an: das kann man nirgendwo aufziehen und unterhalten, ohne auf irgend eine Weise mit den Leuten dort zu tun haben zu wollen. Weil das, was man egal wo zum Leben braucht, auch die lokale Bevölkerung braucht, und die nun mal viel zahlreicher und schon viel länger dort sind, ist man auf eine Koexistenz mit denen angewiesen.
    Weil man doch gewisse Sachen braucht, weil man von den Behörden in Ruhe gelassen werden will, und weil man möchte, dass nicht alles verschwindet, wenn man nicht da ist.
    Also muss man sich am Zielort mit Dingen wie Mentalität, Bürokratie, Korruption, Weltanschauung und so weiter auseinandersetzen, kurz, wissen wie dort der Hase läuft. Wie schwer das ist, kann man sehen, wenn Zugewanderte hier mit Dingen Probleme haben, die für uns so selbstverständlich sind, dass wir gar nicht auf die Idee kommen, sowas könnte einen Gedanken wert sein.
    Ohne sehr gute Kenntnisse der lokalen Sprache geht gar nichts. Das gilt schon in der Schweiz, wenn man in ein Kuhdorf einer Gegend mit einer anderen Landessprache zieht.
    Kommt dazu, dass wir hier eine Willkommenskultur haben, solange die Zugewanderten sich nicht gerade ohne vorher zu fragen im Vorgarten niederlassen wollen.
    Das ist fast überall anderswo nicht so: Die Mentailtät ist bestenfalls so wie hier in einem typischen Touristenort: Die sind nett, solange du Geld hast und es auch ausgibst. Bei den Bauern heisst der Vorgang melken.
    Es sei denn, man gibt sich wirklich Mühe. Das ist dann auswandern.


    Das

    Zitat von woli


    ... ist ein landschaftlich wunderschönes Land. Der einzige Fehler: es ist bewohnt


    trifft es ziemlich genau.

  • Zitat von Museveni;252329

    War vor 6 Jahren in Iasi und meine Eindrücke waren es spricht dort kein Mensch Englisch oder Deutsch eher noch Moldawisch,Ukrainisch oder Russisch und überraschenderweise Italienisch und Spanisch(hat wohl mit dem Ursprung der Rumänischen Sprache zu tun).
    Also sämtliche Konversation mit Händen und Füssen oder mittels dubioser Gestalten.
    Selbst in grossen Hotels sprachen nur wenige vom Personal Englisch oder Deutsch


    Als Flüchtling wirst Du Dich schon intergrieren müssen und die heimische Sprache schnell lernen, sonst wird das nix.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • [QUOTE=jp10686;25Die sind nett, solange du Geld hast und es auch ausgibst. Bei den Bauern heisst der Vorgang melken..[/QUOTE]


    potzblitz,kam das grstern auf Rtl2?

    Behandle deinen Gast zwei Tage lang als Gast ,aber am dritten Tag gib ihm eine Hacke

  • Zitat von Museveni;256625

    potzblitz,kam das gestern auf Rtl2?


    weiss ich nicht, weil ich keine Lust habe diesen Sender zu gucken.
    Aber ich wohne in so einem Ort (bin aus Kuhdorf A im deutschsprachigen Teil der CH nach Kuhdorf B mit Tourismus im französischsprachigen Teil ausgewandert) und weiss nach einigen Jahren einigermassen, wie der Has so läuft.
    Wenn du da wirklich wohnst und die Sprache kannst und es willst, (was u.a. bedeutet, dass du häufig im Dorfladen einkaufst und lokale Handwerker beschäftigst), wirst du nach einigen Jahren akzeptiert, was bei solchen, die bloss eine Zweitwohnung hier haben, nie der Fall ist.


    Es ist ja auch logisch: WIESO soll man jemandem, der offenbar mehr Geld hat und sich an nichts beteiligt, helfen, ausser man wird dafür bezahlt?
    Da alles, was nicht so abläuft wie es immer schon war, ein Ereignis ist und durchbesprochen wird, glaube nicht, dass du deinen als Bienenhaus getarnten Bunker irgendwo im Gebüsch mehr als dreimal aufsuchen kannst ohne dass es einer merkt.

  • Solange du nicht als Einsiedler komplett abgeschottet lebst wird es wohl in jedem Land die gleichen Probleme geben.


    Der entscheidende Faktor ist Geld. Mit ausreichend Geld kannst du dir in jedem Land fast alles erlauben. Gut, in manchen Ländern mehr in anderen weniger. Egal ob du die Landessprache kennst oder nicht, es werden sich genug "Freunde" um dich scharen die deine Sprache sprechen. Hier wirst du auf den zweiten Faktor treffen - Neid. Bei entsprechend Geld auch kein Problem - du lebst in Fort Knox, hast 4 Bodyguards und fährst nur im Panzerwagen außer Haus. Aber ist dieses Leben wirklich erstrebenswert?


    Wenn dein Geld gerade mal ausreicht, um ein Haus und etwas Grund im fernen Land zu kaufen, dann wirst du dich integrieren müssen. Reine Selbstversorgung und geldfreies Leben sehe ich als Utopie. Aber auch hier wird es Neider geben...


    Du hast kein Geld, nur deine Ausrüstung und ziehst als Bagpacker durchs Land. Auch hier wirst du auf Neider treffen...


    Für ein Fluchtland würde ich folgende Punkte beurteilen:
    Staatsform, Rechtssicherheit, Kriminalität
    Klima, Preisniveau, Landessprache
    mind. eine lokale Kontaktperson