Szenario: ES kommt nach und nach

  • Sehr schönes Szenario, danke!


    Meinen Arbeitgeber im Nachbarort (5KM) habe ich darüber informiert, dass ich mich für die Dauer des Stromausfalls mit um die Kinder kümmern muss und nicht zur Arbeit kommen werde.


    Danach entbrennt ein recht heftiger Streit mit meiner Frau, die ja quasi zur Arbeit befohlen wurde. Verständlich, dass sie zur Arbeit möchte, dummerweise mit dem letzten verfügbaren Fahrzeug der Familie.


    Wir schließen den Kompromiss, dass wir gemeinsam ihr Fahrzeug bergen und dann weitersehen. So fehlt sie zwar auf der Arbeit, kann sich aber auf höhere Gewalt berufen. Da bei uns das Mobilnetz noch funktioniert, erreicht sie nach ein paar Versuchen ihren Arbeitgeber und informiert ihn.


    Der nN (nerviger Nachbar) bekommt kein Brot, sondern unsere letzte Tüte mit Aufbackbrötchen. Ich erkläre ihm, dass wir selbst nur noch einen halben Laib Brot haben und den für die Kinder brauchen.


    Danach Belege ich die Fenster der Parterre (sind nur drei) von innen mit lange vorbereiten OSB Platten und lasse die Rollläden herunter.


    Da wir quasi Urlaub haben, genießen wir die gemeinsame Zeit und grillen einen ersten Teil der Fleischvorräte (derzeit 30Kg).


    Um sicher zu sein, prüfe ich die anderen Vorräte, hole zwei der insgesamt 6 11,5Kg Gasflaschen und zwei der Brenner aus der Schmiede und verriegele der Haus, Stall und Scheunentüre.


    Nachtrag: Meine direkten Nachbarn habe ich ganz vergessen. Er ist schon ein wenig älter und sein Sohn arbeitet auswärts.


    Gemeinsam mit Frau und Kinder gehen wir rüber, der alte Herr ist echt nett. Wir klopfen und fragen ihn, ob alles in Ordnung ist. Er ist ein wenig verunsichert und vielleicht sogar verängstigt.


    Meine Frau läuft noch mal kurz nach Hause, holt ein paar Büchsen Fleisch und etwas von dem gegrillten. Voller Dank gibt er uns eingelegte Tomaten und Paprika mit. Wir verabreden täglich nacheinander zu schauen.




    Liebe Grüße


    Semper Fi

    Geht los!!!

  • Um 21:00 Uhr waren die Kinder im Bett und meine Frau immer noch nicht da. Da sie im Krankenhaus arbeitet und wenn viel los ist Überstunden macht habe ich mir noch keine größeren Sorgen gemacht. Wie erwartet fanden sich um 21:00 Uhr einige User aus dem Forum auf dem 80m Band ein. Die Notfunkübungen scheinen sich bezahlt zu machen. Der Stromausfall scheint sich durch halb Europa zu ziehen. Das Schweizer CB-Funk Netz scheint auch zu laufen. Somit erfahren wir das in der Schweiz auch alles dunkel ist. Aus Österreich empfange ich niemand. Entweder hat es dort keiner ans Funkgerät geschafft oder die Ausbreitungsbedingungen sind in diese Richtung heute schlecht. Dafür erfahre ich von einem User aus dem Ruhrgebiet das bei ihm in der Nähe ein ganzer Strassenzug brennt. Es hat wohl recht harmlos mit einem Zimmerbrand begonnen (Kerze?) aber da niemand die Feuerwehr rufen konnte standen als die Wehr eine knappe Stunde später kam schon mehrere Häuser einer Reihenhausssiedlung in Brand. Ich mache mir geistig eine Notiz den Feuerlöscher aus der Abstellkammer in den Flur zu stellen. Direkte Informationen warum der Strom weg ist gibt es nicht. Wir verabreden um 24:00 Uhr noch eine Notrufrunde durchzuführen und dann wieder morgen früh um 06:00 Uhr.
    Auf dem Weg aus dem Garten zurück ins Haus gebe ich die Infos an meine Nachbarn weiter. Diese haben schon gespannt auf meine Funkrunde gewarten. Ich blicke in enttäuschte Gesichter. Man hatte gehoft ich hätte mehr Infos. Einer meiner Nachbarn frägt ob ich ihm mit einem Brot aushelfen kann. Ich überlege kurz und gebe Ihm dann ein halbes Brot mit der Bemerkung "mehr habe ich leider auch nicht mehr". Dabei denke ich an das Mehl das ich eingelagert habe und das ich morgen spätestens übermorgen mal backen sollte. Dann stelle ich den Camper etwas um. Er hat ein Solarzelle auf dem Dach und da der Ertrag im Winter eh schon gering ist optimiere ich die Ausrichtung des Fahrzeuges zur Sonne.
    Meine Frau kommt dann kurz nach 23:00 Uhr zu Fuss. Mittlerweile hatte ich mir schon sorgen gemacht und war drauf und dran ihr entgegen zu fahren. Ihr Auto steht 3km entfernt bei Freunden im Hof. Ein paar Meter vor Ihrem Haus hat sie einen Platten bekommen. Sie hat dann mit Ihnen noch einen Tee getrunken und das Auto abgestellt. Im Krankenhaus war die Hölle los. Zum einen bedingt durch den Stromausfall (nur noch die wichtigsten Geräte) bekommen Notstrom. Zusätzlich gab es in der Notaufnahme viele Einlieferungen mit Verletzungen nach Verkehrsunfällen, Verbrennungen usw. Die Heimfahrt war dann auch kein Zuckerschlecken. Die Strassen waren ziemlich voll. Erst als sie den Innenstadtbereich hinter sich gelassen hat wurde es besser. Sie beendet Ihren Bericht mit der Info das sie morgen obwohl sie frei hat zur Arbeit kommen müsse.
    Ich bin davon natürlich nicht begeistert. Wir beschliessen die Entscheidung auf den nächsten morgen zu verschieben. Meine Frau muss ja erst um 10:00 Uhr auf Schicht sein. Da bleibt noch Zeit.
    Ich nehm noch einmal mein Handfunkgerät und versuche auf 2m das örtliche Relais zu erreichen. Das scheint aber mittlerweile ausgefallen zu sein. Zum Glück erreiche noch ein weiteres Relais. Hier ist auch viel Ratlosigkeit. Allerdings bekomme ich Infos aus der Stadt. Mittlerweile scheint der Verkehr in der Innenstadt komplett zum erliegen gekommen zu sein. Die Strassen sind komplett verstopft. Ein OM berichtet davon das ein Konsumtempel für Elektroartike geplündert wurde. Ich nehme mir vor, sollte sich die Situation nicht deutlich entspannen, meine Frau nicht in die Stadt fahren zu lassen.
    Die 24:00 Uhr Notfunk-Runde bringt keine Neuigkeiten. Dafür melden sich noch ein paar User mehr. Weiterhin keine Infos aus Österreich. Auf dem Weg zurück ins Haus schnupper ich in die kühle Nachtluft. Es ist erstaunlich ruhig und dunkel. Nur ein leichter Brandgeruch liegt in der Luft und der Himmel schimmert in einiger Entfernung rötlich. Hier scheint es wohl auch einen Brand zu geben.
    Mein letzter Gedanke ist das wir morgen früh unbedingt einen "Familienrat" halten müssen.

  • Hallo,


    meine Frau würde nach Hause fahren und erst dort feststellen, dass der Strom weg ist. Mit dem 1/4 Tank schafft sie die Distanz von 50km ja mehrfach - ausserdem hat sie einen vollen Ersatzkanister.


    Wir diskutieren immer wieder, ob es einen Unterschied macht, wenn in ihrem(!) Auto die Reservelampe der Tankuhr blinkt oder ständig leuchtet. Sie hat auch schon mal festgestellt, dass man mit einer seit zwei Tagen leuchtenden Tankuhrlampe abends nicht mehr eine Bergstrecke mit 15% Steigung hochkommt, weil das Saugrohr im Tank keinen Sprit mehr ansaugt... Aber learning by doing, so hat sie den immer im Auto vorhandenen gefüllten 9l-Ersatzkanister (runder Blechkanister im Ersatzrad) schon mal benutzt - und sogar nach diesem Erlebnis freiwillig und selber wieder aufgefüllt.


    Wegen zwei Stunden Stromausfall mache ich mir noch keine Gedanken, die genannten Wetterbedingungen lassen auch nicht erwarten, dass z.B. wasserführende Leitungen etc. Schaden erleiden. Die Kühltruhe hält 48h durch, die Sachen aus dem Kühlschrank würde ich bei längerem Stromausfall in unseren (ehemaligen) Stall oder unseren Keller umlagern.


    Wir hatten mal einen mehrstündigen Stromausfall, als wir mitten drin im Obst einkochen machen waren. Da haben wir halt Akkulampen aufgestellt und weiter Kirschen entkernt und Obst geputzt. Eingekocht hätten wir notfalls auf nem grossen zweiflammigen Camping-Gaskocher mit Gasflasche.


    Aber weiter im Szenario, der Strom ist nun seit einigen Stunden weg, meine Frau noch unterwegs:


    Da wir einen Kaminofen im Wohnbereich haben, hätten ich den jetzt angemacht, bevor das Haus auskühlt und die Türen zum Treppenhaus aufgelassen, damit die oberen Stockwerke mit gewärmt werden. Ofenfertiges Brennholz und auch Brikettkohle sind ausreichend vorhanden.


    Ich hätte dann einen der mehreren stets geladenen 12V-Blei-Gel-Akkus hervorgekramt und die Telefonanlage (den IP/DSL-Router) mit 12V versorgt, um den IP-Telefonie-Anschluss wieder in Gang zu setzen (was anderes gibt es bei uns im Festnetzbereich nicht mehr). Dann hätte ich übers Festnetz versucht, die nächsten Familienangehörigen im Umkreis zu erreichen. Ebenso über Handy. Sollte das beides nicht funktionieren (z.B. weil die anderen auch keinen Strom haben und ihre Telefonanschlüsse wg. IP-Geräten oder ISDN-Anlagen "tot" sind), hätte ich eine Rundfahrt zu den Angehörigen vorbereitet. Die Rundfahrt soll mich an drei Stationen vorbeibringen, zwei mal bei älteren Personen im Ruhestand und einmal bei einem selbständigen Handwerker in meinem Alter.


    Nebenbei läuft ein batteriebetriebenes Radio, dort sind weniger Sender als üblich zu finden, und auf allen Sendern,d ie ich reinkriege, ist die Rede von einem ungewöhnlich grossen Stromausfall und dass man Ruhe bewahren solle.


    Ich packe etwas Ausrüstung, einen weiteren Kanister Sprit (zusätzlich zum ohnehin vorhandenen vollen "Rundkanister") und Proviant ins Auto, falls die Fahrt länger dauert als geplant und ich ggf. übernachten oder zu Fuss weitergehen muss. Ins Auto kommen für die Senioren noch zwei Kisten mit je einem kompletten Wochenvorrat (Lebensmittel etc.) und zwei weitere geladene Akkus und zwei CB-Funkgeräte (davon gibt es bei uns reichlich), Antenne unn ein SWR-Meter. Ausserdem pflanze ich eine Magnetantenne auf den Wagen und packe mir noch ein CB-Gerät ins Auto. Zuhause hänge ich an die Batterie des Telefon-Routers auch noch ein CB-Gerät und schliesse es an die immer vorhandenen Langdrahtantenne an.


    Um die Zeit weiter sinnvoll zu nutzen, fülle ich eine Reihe Wasserkanister mit Leitungswasser auf und stelle sie in den frostfreien Keller. Wasser für die WC-Spülung kann ich aus unserem Brunnen im Garten, der über eine Saugleitung auch aus dem Keller nutzbar ist, bekommen, die Abwasserleitung zur Kläranlage funktioniert ohne Hebeanlagen, also auch stromlos. Das Brunnenwasser könnten wir auch als Trinkwasser nutzen, dazu habe ich einen Berkefeld-Tropffilter eingelagert. Insofern sind diese Themen auch rasch erledigt.


    Nach einiger Zeit kommt meine Frau nach Hause, sie brauchte länger, weil es Staus wegen ausgefallener Ampelanlagen gab und sie Schleichwege fahren musste, die sie aber - so wie ich - ohnehin kennt, weil die Hauptrouten zu uns bei jedem Wintereinbruch erst mal durch liegenbleibende LKW blockiert sind.
    Wir besprechen die Lage und sind uns einig, dass eine besondere Lage herrscht. Auch mit meiner "Rundfahrt" ist sie einverstanden. Wir checken schnell noch die Funkgeräte durch und ich fahre los. Erste Station ist der Handwerksbursche, den ich vor seinem Haus dabei antreffe, sein Auto ebenfalls mit einer CB-Antenne auszustatten und helfe ihm noch dabei, das Auto seiner Freundin auch mit Funk auszurüsten und messe die Anlagen noch schnell ein. Er kommt soweit klar und wir sprechen noch Zeiten, Kanäle etc. fürs Funken ab. Dann fahre ich weiter und suche eine ältere Angehörige auf, die alleine in einer Etagenwohnung lebt. Sie hat schon ihren "Stromausfallkoffer" aus dem Keller geholt und sitzt gerade beim Licht der LED-Laterne und kocht sich auf dem Gaskartuschen-Kocher eine Suppe - perfekt. Ich biete ihr an, mitzukommen, was sie aber (noch) nicht möchte. Deshalb schleppe ich ihr einen Blei-Akku in die Wohnung, ebenso eine Wochenvorratskiste und installiere ein CB-Funkgerät bei ihr. Auch mit ihr bespreche ich das was und wie und lasse sie eine Anleitung für sich schreiben, wie man das Gerät bedient. Wir spielen dann noch am Gerät herum und erwischen prompt den Handwerker bei dem ich zuvor war, nun im Äther. Klappt auch.
    Dann geht die Runde weiter zur dritten Station, ebenfalls einem Senior, alleinlebend, allerdings in einem Haus und mit eigenem PKW. Ich treffe ihn nicht an und warte vor dem Haus, nach einiger Zeit kommt er mit dem Auto, er war andernorts in einem Thermalbad als der Stromausfall passierte und brauchte nun mehrere Stunden nach Hause. Auch er bekommt Batterie, Funkgerät und Vorratskiste. Wir besprechen die Lage, spielen am Funkgerät herum und vereinbaren, dass er sich im Haus "einigelt" und nicht unnötig nach draussen geht oder herumfährt. Er hat auch einen Kaminofen und Brennholz und ist erst mal versorgt.


    Auf dem Rückweg nach Hause fallen mir Menschentrauben an den Einkaufszentren auf und auch Streifenwagen mit Blaulicht. Geht wohl schon los mit Plünderungen oder Panikkäufen - oder beidem.


    Ich komme nach Hause in unser Dorf. Es ist dunkel ohne die Strassenbeleuchtung, aber in vielen Häusern sieht man Kerzen oder andere unabhängige Lichtquellen. Die Kamine rauchen - hier hat jeder noch eine Holzheizung oder einen Kaminofen.


    Wir essen was, dann schwinge ich mich aufs Rad und fahre zu unserem Ortsvorsteher, wir besprechen die Lage, für den nächsten Tag hat der Bürgermeister zu einer Sitzung eingeladen, um einen Krisenstab zu bilden. Als Mitglied des Gemeinderats bin ich mit dabei.


    Die Nacht verläuft ruhig. Am nächsten Morgen gibt es erwartungsgemäss immer noch keinen Strom, aber ich erreiche meinen Arbeitgeber in der 50km entfernten Stadt per Telefon. Dort arbeitet man auf Notstrom, aber nur, um die Prozesstechnik kontrolliert herunterzufahren und Schäden zu vermeiden. Ich will zwei Wochen Urlaub beantragen, bekomme aber als Antwort, dass die Geschäftsführung aufgrund der Lage den Betrieb einstellen lassen wird und nur das Personal, das zur Sicherung der Anlagen benötigt wird, da sein muss. Alle anderen werden beurlaubt ("Arbeitsbefreiung").


    Nach dem Frühstück radle ich zur Krisensitzung unserer Kommune. Die Kommandanten der Feuerwehrabteilungen und des Rotkreuz-Ortsverbands sind ebenso da, wie die Pfarrer, die Schulleiter, Vertreter der örtlichen Vereine und die Inhaber einiger Handwerks- und Baufirmen. Alle wirken etwas ratlos, wollen aber anpacken und "was tun".


    Wir einigen uns auf ständig besetzte "Krisenbüros" in allen Ortsteilen, vor diesen Büros sollen Aushangbretter zur Information der Bürger dienen. "Melder", die per Fahrrad unterwegs sind, verbinden tagsüber stündlich die Krisenbüros und sorgen für den Austausch von Informationen - zumindest so lang, bis sich eine technische Möglichkeit gefunden hat, die Ortschaften anderweitig zu vernetzen. Ein paar Feldtelefone wären zwar beim DRK-OV vorhanden, aber nicht genügend Telefonkabel (man bräuchte knapp 8km insgesamt) und an die im Boden verlegten Telekom-Leitungen traut man sich (noch) nicht ran.


    Die von zwei Landwirten betriebenen Biogas-Anlagen sind mit dem Stromausfall vom Netz gegangen, laufen aber weiter. Strom ist dort vorhanden, jedoch keine Netzeinspeisung. Mit den örtlichen Elektrikern wird beraten, wie man diese Stromquellen nutzen kann, in dem man direkte Verbindungen zu ausgewählten Verbrauchern schaltet. Es gelingt, die benachbarten Bauernhöfe mit Tierhaltung an dieses Inselnetz anzukoppeln und auch das nicht weit abgelegene Pflegeheim rasch wieder mit Strom zu versorgen.


    Mit Hochdruck arbeitet man zudem daran, die Infrastruktur der Kommune, vor allem die Abwasserentsorgung, ebenfalls an dieses Inselnetz zu bekommen. Die Trinkwasserversorgung ist insofern vorerst "autark", als dass das Hauptpumpwerk an einem kleinen Flusslauf steht und zumindest eine der zwei Hauptpumpen mit selbst produziertem Strom betreiben kann.


    ...


    Grüsse


    Tom

  • Mittlerweile sind die Kinder planmäßig aus "weit weg" angekommen und fahren die Autos in den Hof.


    Nun wird das Hoftor -der letzte begehbare Eingang- geschlossen und die Autos direkt dahinter geparkt.
    So wird es einigermaßen schwierig da einfach durchzubrechen.


    Der Natodraht wird nun noch in die vorgesehenen Positionen gelegt und wir verkrümeln uns alle ins Haus.
    Die Fensterläden sind natürlich schon lange geschlossen, von innen verriegelt und die "speziellen Sicherungen"
    sind überall in Stellung gebracht.


    Die untere Etage des Hauses ist nun verlassen aber gut überwacht, im Keller tuckert der Diesel.
    Zum Glück ist die Schallisolierung gut gelungen und draußen wird es niemand hören.
    Die Wasserversorgung ist auf den Brunnen umgestellt, der Generator ist von alleine dank ATS angesprungen
    und hat das Hausnetz vom öffentlichen Netz getrennt,
    wenn die Solarzellen morgen genug bringen wird er sicher für einige Zeit Ruhe haben.



    Einziges Problem ist die Arbeit meiner BEVA (im richtigen Leben übrigens auch). Sie arbeitet tatsächlich aber im Ort,
    fährt also mit dem Fahrrad oder läuft, natürlich begleitet von den beiden großen.
    In diesem Szenario würde sie natürlich fahren, Diesel ist reichlich vorhanden.


    Der Rest der "Bande" sitzt die Zeit bei mir aus. Ab und an gehen wir mit dem Fernglas ans Dachfenster und gucken mal
    über die Stadt, ob es was neues zu erspähen gibt. Sky-DSL, Sat-TV und Radio werden uns mit ausreichend Infos versorgen



    Beste Grüße, Olaf

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Szenariobedingt würde das mit dem Strom erstmal keine Probleme bereiten.Der Generator und genug DK würden auch langfristig für Strom sorgen.


    Aber wenn ich einen überregionalen Stromausfall bemerke würden bei mir die Alarmglocken angehen,im Gegensatz zu den USA mit dem völlig maroden Stromnetz das zu 99% aus Freileitungen besteht muss so etwas hier in Mitteleuropa einen sehr heftigen Hintergrund haben.


    Die Zeit die verbleibt bis der Grund dafür öffentkich wird ( wird nichts sein das man gerne hört..) würde ich nutzen um die Langzeitvorräte nochmal zu checken und notfalls ( mit meinem vorhandenen Bargeld) im Last Minute Stil zu ergänzen.Klappt das nicht-auch kein Problem,einen Versuch ist es aber wert.Ein Einkaufsversuch in der Apotheke findet auch noch schnell statt,hier wird am wenigsten los sein-aber es ist nicht unwichtig !


    Danach würde ich eines der Auto`s "opfern" und es vom Hof fahren,einige Strassen weiter parken. Dann im Schutz der Dunkelheit hoffentlich unerkannt nach Hause zurückkehren,in " Verdunkelung" abwarten was sich feststellen lässt. Weltempfänger / Funk abhören,nur noch 1 Zimmer per " Webasto" heizen,
    halt alles völlig auf Sparflamme bis zur Klärung der Umstände.


    Die bessere Hälfte hat auf dem Handy angerufen.Das Auto wurde wie abgesprochen weitergefahren.
    (langsam trotz dem Platten Reifen,bis die Stahlfelge "aufgebraucht ist" dauert es mehr als 30 km )
    Der platte Reifen wurde lediglich -wie geübt- von der Vorderachse nach hinten montiert ein gutes Rad von hinten dann nach vorne - um die Lenkbarkeit zu erhalten.


    Auto in " zu Fuss Entfernung" abgestellt,dann im Schutze der Dunkelheit auch nach Hause.


    Bei einem Kaffee vom Notkocher dann "Kriegsrat" ,nochmaliges checken von Radio,Funk und Co.
    Morgens gegen 3.00 dann " Bergung eines der Auto`s" ,es rollt dann im Standgas in die vorher leise geöffnete Garage.In der Hoffnung das es unerkannt geschieht.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Ein außerhalb abgestelltes Fahrzeug wird in der Regel nicht mit Dir in Zusammenhang gebracht und ist daher eine "verborgene" Ressource.
    Die verfügbaren Fahrzeuge auf dem Hof abzustellen, führt bei einem Überfall mit daraus resultierendem Ausweichen zu Totalverlust der Mobilitätsreserve.
    Ferner ist davon auszugehen, das das Objekt vor dem Überfall hinlänglich ausgespäht wurde, dem Gegner also bekannt ist, das Du hinterm Haus noch ne Karre hast...


    Wie immer gilt auch hier, das es sinnvoll ist, auf Diversifikation und wann immer möglich, auf Dislozierung zu setzen.


    Gruß


    TID

  • Zitat von Henning;259814

    Die Häuser meiner Grosseltern hatten keine beheizbaren Schlafzimmer.. Wie konnten die nur überleben :staun:


    Es ginge natürlich auch dick zugedeckt im Schlafzimmer. Aber obwohl ich grundsätzlich gerne etwas kühler schlafe, würde ich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt doch lieber beheizt übernachten. Aber jeder nach Gusto.


    Zitat


    Mal davon abgeshen: Kein Bock auf Arbeit --> Krank schreiben lassen?


    An den Arbeitgeber würde ich zu allerletzt denken. Das liegt bei mir aber auch daran, dass meine Firma ohne Strom absolut nicht arbeitsfähig ist, auch nicht in geringerem Umfang. Vielleicht würde ich den am Morgen des zweiten Tages per Handy zu erreichen versuchen, um mitzuteilen, dass ich keine Möglichkeit habe, weil der ÖPNV, den ich normalerweise nutze, nicht fährt und auch kein Sprit mehr im Auto ist (ob das stimmt, ist sekundär).



    Insgesamt finde ich es sehr spannend, wie sehr sich die Prioritäten unterscheiden, beispielsweise im Hinblick auf Organisation mit den Nachbarn, Absicherung des Hauses, eventuelle Fluchtvorbereitungen etc.


    Bin gespannt auf die nächste Regieanweisung des Szenario-Gebers.

  • Sooo ich habe mir mal eure ganzen Beiträge durchgelesen. Da das ganze hier schon eine gewisse Eigendynamik hat werde ich mal etwas regulierend eingreifen:


    Tag X+1


    7:00 Uhr


    Ihr werdet wach, Strom ist wie erwartet noch nicht wieder zurück.
    Eure Frau hat sich entschieden heute nicht aber morgen noch einmal ins Krankenhaus zu fahren um Infos zu bekommen, ggf. ein paar Medis abzugreifen und dann dem Chef zu sagen das sie kein Benzin mehr hat um nochmal zu kommen.


    Nunja das ist ja für 99% von uns wohl kein Problem. Aber euch geht ein Satz nicht aus dem Kopf:


    Zitat von TheHamster;259763


    - Ein vorbeikommender Streifenwagen sagte nur das alles gut wird und morgen wohl wieder alles laufen wird. Es sei nur ein Verteilerproblem im Niederspannungsnetz des Landkreises.


    Ihr schaltet eure Funkverbindung an da das Handynetz nur noch bedingt und gar nicht mehr zuverlässig läuft. Sprachverbindungen bekommt ihr nicht mehr zu stande.
    Ihr erreicht einen befreundeten Funker der euch erzählt das nach seiner Auskunft die er in einer Großstadt von der Polizei bekommen hat das ganze angeblich nur lokal in seiner Gegend wäre.



    8:00 Uhr


    Ihr sitzt beim Frühstück und entscheidet euch mit einem Nachbarn ins Dorf zu radeln um dort nähere Infos zu bekommen. Ihr trefft auf eine noch wohlorganisiert wartende Menschenmenge vor dem lokalen Supermarkt. Erste Unmutsäußerungen über die Situation kommen auf aber bisher nimmt alles noch seinen Gang. Polizei seht ihr nicht, jedoch 2 LKW der Bundeswehr.
    Auf dem Weg zum Rathaus wo ihr auf Infos hofft, seht ihr vor dem Bäcker und dem Metzger kleinere Schlangen. Ihr entschließt euch das Infos für eure Situation hilfreicher sind als Brot und radelt weiter.


    Beim kleinen Kiosk ist kaum was los. Dort haltet ihr an und kauft u.a. Zigaretten und was ihr sonst noch so bekommt. Ihr habt jetzt noch etwa 500 Euro Bargeld zu Hause. Dabei noch 70 Euro. (ja einige haben mehr aber ich will so nen groben Querschnitt sicherstellen)



    10:00 Uhr


    Am Rathaus angekommen hängt dort ein Aushang das heute geschlossen ist. Dennoch trefft ihr auf euren Bürgermeister. Von ihm bekommt ihr die Info das er in die Kreisstadt beordert wurde um an einer "enorm zukunftsweisenden" Sitzung teilzunehmen. Komiger Terminus denkt ihr euch.
    Mit anderen Anwesenden kommt ihr ins Gespräch und erfahrt das heute Nacht einiges an Hubschraubern in der Luft war. Habt ihr kaum mitbekommen aber viele Leute haben wohl bei Kerzen gewartet das der Strom wieder kommt.
    Eine Mutter sagt das ihr Kind krank ist und sie eigentlich zum Arzt wollte. Der hat aber gesagt das er ohnehin nix verschreiben kann, sich aber das Kind mal angeguckt hat. 10ml antibiotischen Saft hatte er noch da. Morgen sollte sie aber dann zur Apotheke gehen und das handgeschriebene Rezept einlösen.
    Ein anderer Mann beklagt sich das der Dönerladen zu hat...


    12:00 Uhr


    Eure Frau hat Mittagessen gekocht. Vor dem Haus stehen mehrere Nachbarn und wundern sich (bei denen die es gemacht haben) warum ihr "euer Haus in eine Burg" verwandelt habt.
    Ihr versucht euch mit ihnen darauf zu einigen das ihr wohl doch überreagiert habt. (oder andere Ausreden) Jetzt schon begehrlichkeiten wecken ist ja nu nicht euer Ziel oder?


    13:00 Uhr


    Ihr macht euch mit dem verbleibenden Auto auf zu den 10km entfernt wohnenden Eltern. (PS das Auto eurer Frau steht auf der Straße wie von mir vorgegeben, NICHT auf nem Hof der Nachbarn. Höchstens in ner Parkbucht von mir aus)
    Auf dem Weg kommt ihr in eine Polizeikontrolle. Das übliche Spiel : Ausweis, Führerschein, Papiere, Kofferraum auf.....


    ...Kofferraum auf? Nunja darin finden die Beamten natürlich eure Ausrüstung (was auch immer ihr da nun grad drin habt (BITTE KURZ ERKLÄREN WAS DA DRIN IST)).
    Man verlangt nun von euch eine Erklärung warum ihr das was ihr da drin habt so dabei habt.



    ......to be continued; bin erst mal auf eure Erklärungen gespannt (Durch die Quersumme entscheidet sich dann wie ich es weiter laufen lasse)

  • Puh, jetzt wird es für mich etwas schwierig, weil einige der Setzungen bei mir absolut nicht passen (z. B. kein Funk). Ich versuche es trotzdem mal.



    Spätestens bei den Bundeswehr-LKW werde ich sehr misstrauisch. Wenn die Bundeswehr da ist, aber Rotes Kreuz, THW, Feuerwehr und Co. mit ihrem wesentlich größeren Personalstand fehlen, stimmt irgendwas nicht. Auch dass das Rathaus seinen Betrieb eingestellt hat, ist sehr ungewöhnlich, selbst unter ungewöhnlichen Umständen. Denn über die Feuerwehr ist die Kommune in allererster Linie für den lokalen Katastrophenschutz zuständig.


    Jedem, den ich an dem Tag treffe, würde ich über die seltsame Aktivität der Armee und die seltsame Abwesenheit der Rettungsdienste berichten und zu Misstrauen gegenüber Polizei, Bundeswehr und Konsorten raten. Meiner Frau würde ich sehr entschieden von ihrem Krankenhausplan abraten.


    Bevor ich zu den Eltern fahre, würde ich versuchen, noch möglichst viele haltbare Nahrungsmittel einzukaufen, sofern das noch geht, und dafür auch einen größeren Teil des Bargeldvorrats verwenden. Allerdings würde ich mich dazu nicht in die genannte aufgebrachte Menge am Supermarkt begeben. Dann lieber keine zusätzlichen Vorräte.


    Jetzt würde auch ich mit der Absicherung des Hauses anfangen. Allerdings bin ich darauf nicht besonders vorbereitet. Aber man kann ja mal ein Regal vor die Keller-Außentür ziehen, Keller- und Erdgeschossfenster zusätzlich verrammeln (innen Holz vorschrauben etc.) und einen Knüppel innen neben die Eingangstür stellen.


    Die Polizeikontrolle würde bei mir im Kofferraum nicht viel Weltbewegendes finden. Besondere Auto-Ausrüstung neben Abschleppseil, Radkreuz und einer Wolldecke habe ich nicht. Ich würde auch erst mal nicht großartig viel Zeug zu meinen Eltern mitnehmen, weil die auch ohne ausdrücklichen Prepper-Ansatz reichlich vorräte haben.

  • Gut bei wem es nicht passt der


    -streiche Funk, setze persönlichen Kontakt


    generell:


    Feuerwehr und Rettungsdienst sind natürlich auch auf der Straße, wissen aber auch nix näheres und kümmern sich nur um lokale kleine Katastrophen wie Altenheime und Co.
    Größeres Lagebild ist dort auch noch nicht bekannt außer das es wohl doch was gröberes ist und das so noch keiner erlebt hat.

  • Zitat von beprudent;259855

    @ AndreasH : warum das Auto vom Hof weggefahren und außerhalb abgestellt ?


    TID war schneller ,er hat das sehr gut erklärt !


    Soo,mal weiter mit der Situation die uns da gebastelt wurde :devil:


    Meine bessere Hälfte würde bis zu einer schlüssigen Klärung der Situation nirgends hinfahren.Ich auch nicht.


    Nach den Feststellungen ( Bundeswehr im Einsatz,murrender Pöbel ,Rathaus geschlossen und dieser merkwürdigen zukunftsweisenden Konferenz ) würde sich für mich die Situation einer Verkehrskontrolle nicht entwickeln.


    Das würde ich als Anlass dazu nehmen an einen ABC Fall zu denken.Also sofortige Rückkehr nach Hause.


    Der Bundeswehr Einsatz wird ja nicht nur an besagtem " ALDI" stattfinden,wenn sich die Situation so darstellt rechne ich auch mit Strassensperren.


    Da mein Haus sowieso immer etwas nach Festung aussieht ( nicht erkennbar ob aktuell bewohnt,von der Strasse her nicht einsehbar ) würde ich den " Ausflug" spätestens jetzt abbrechen.


    Zu Hause würde ich darüber nachdenken weiter hochzufahren.


    - Verbretterung für die Fenster bereitlegen
    - Bereitlegen von NBC und Masken ( evtl Anprobe )
    - und 2-3 andere Dinge :devil:


    Die Entscheidung kommt wie folgt zu Stande :


    - Es ist aktuell keine erkennbare regionale Bedrohung da
    - Der Bundeswehr Einsatz sagt mir das aber abgesichert wird und sich die Situation kurzfristig ändern kann
    - Eine Fahrt mit dem Fahrzeug - egal wohin- auch nicht mehr als Ungewissheit bringt,im schlimmsten Falle eine Änderung der Bedrohungslage zum negativen hin,festsitzen unterwegs ect...


    Das meiste Bargeld hatte ich ja in meiner " Stunde Null" Einkaufstour schon verbraten,wenn es im Kiosk noch Alkohol und Tabakwaren gibt wird aufgestockt,´Tauschware schadet nie...


    Lustig mit der Summe,diese "500" hab ich immer dabei,liege damit ja genau im Durchschnitt von Dir :grosses Lachen:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Naja eigentlich wäre ich sogar zur Arbeit. Nicht weil ich so pflichtbewusst bin sondern weil ich davon ausgehen kann das es dort noch Strom und Internet gibt und das unabhängig vom restlichen Europa. Somit würde ich zumindest erfahren ob der Rest der Welt noch Strom hat und was dort über die Ursache des Stromausfalls berichtet wird. Danach würde ich mit den Kollegen entscheiden ob und wie wir weiter arbeiten wollen/müssen.


    Aber zurück zum Szenario:
    Die morgendliche Funkrunde hätte nicht viel neues ergeben. Einige berichteten von Hubschrauber Aktivitäten in der Nacht. Ein anderer berichtet von Miltiärkonvois auf der Autobahn die am seinem Haus vorbei führt. Endlich hat sich jmd. aus Österreich gemeldet. Auch dort gibt es keinen Strom. Im Radio ebenfalls nichts neues. Viele Bandkonserven und durchsagen man soll zur vollen Stunde auf Empfang gehen. Auf der Strasse gibt es wilde Gerüchte: Virenbefall der Stromversorger, Terroranschlag auf das Höchstspannungsnetz, Angriff der Russen, Militärputsch,... Ich beteilige mich an den Diskussionen nicht.
    Am Rathaus treffe ich einen Bekannten er erzählt mit das auf der nahen Bahnstrecke ein ICE liegen geblieben ist. Die Insassen wurden nach einer kalten Nacht in der Eisbüchse nun in eine nahe Sporthalle evakuiert. Die ist zwar auch nicht mehr beheizt aber besser gedämmt. Aktuell werden Sie vom Roten Kreuz versorgt. Es gab heute Nacht auch bei uns in der Gegend einen Brand. Durch die verzögerte Brandbekämpfung der Feuerwehr brannte das Haus komplett ab.
    Ich lade einen Sommerreifen vom Auto meiner Frau in den Wagen, dazu etwas essen und Werkzeug und Fahre die 10km zu meinen Eltern. Unterwegs werde ich von der Polizei angehalten. Im Kofferraum finden sie nichts ungewöhnliches. Ein Sommerreifen, etwas Werkzeug, eine Decke, ein paar Spanngurte, eine Kiste mit Nahrungsmitteln. Ich erkläre das ich auf dem Weg zu meinen Eltern bin und Frage ob sie mehr Infos haben. Die beiden Wissen aber auch nix oder wollen nichts sagen...

  • Hm, die Berichte aus dem Ausland, das seltsame Auftreten der Bundeswehr (Was machen die eigentlich konkret da?), die komische Wortwahl des Bürgermeisters und die Tatsache, dass die Polizei angesichts einer Katastrophenlage nichts besseres zu tun hat als Verkehrskontrollen durchzuführen, dabei gleichzeitig keine konkret erkennbare Bedrohung (Krieg, Rauchsäulen aus irgendwelchen Industrieanlagen etc.) erkennbar ist, lassen für mich eigentlich nur den Schluss zu, dass hier etwas von einer oder mehreren Staatsorganen (in verschiedenen Staaten) Geplantes abläuft. Ich würde mal auf eine Art Staatsstreich tippen, der sich über mehrere Länder hinweg zieht.


    Hätte ich persönlich für kaum möglich gehalten, aber offenbar geht die Lage in die Richtung. Meine Schlussfolgerung würde ich meinen Gesprächspartnern mitteilen, natürlich ohne eine Gewissheit hinein zu fabulieren. Zu meiner eigenen Haltung in der Sache und eventuellen Vorbereitungen in die Richtung würde ich tunlichst die Klappe halten, aber zugleich unauffällig die Haltung meiner Ansprechpartner zu den Vorgängen zu erfragen versuchen.


    Unter diesen Umständen würde ich das von mir eigentlich wenig realistische Szenario eines Bug Out in Erwägung ziehen und dazu Ausrüstung zusammenstellen. Wirklich rausgehen würde ich allerdings nicht. Zuerst müsste geklärt werden, was denn nun wirklich politisch vor sich geht, wer gegen wen seht, welcher Seite man sich gegebenenfalls anschließt und wie man sich insgesamt in diesem Rahmen sinnvoll verhält.

  • Hei,


    also ich habe bisher ja weder "hochgefahren" noch mich eingeigelt.
    Das könnte nun so langsam passieren. Es werden die schon fertig vorbereiteten Holzbretter in die Fenster eingepasst. Schaut witzig aus, weil auf den Holzfenstern auch ein Fenster aufgemahlt ist. Von weiter weg schaut das Haus nun leer aus. Bei dem Kiosk investiere ich mein ganzes Geld in Zigaretten. Als Nichtraucher habe ich keine davon, möchte aber ein gutes Tauschmittel haben.


    Das Grundstück wird nun etwas mehr gesichert. Ich versuche Polizei- und Militärkontrollen zu vermeiden.
    Mit meinen Nachbarn bespreche ich erneut die Lage. Vielleicht versammeln wir uns auch vor dem warmen Holzofen.
    Hier im Ort haben aber praktisch alle einen Holzofen und müssen zum Glück nicht frieren.


    Die Asylanten in der nahen Turnhalle fangen zu randalieren an, weil sie keine warme Mahlzeit bekommen und es in Ihrer Halle deutlich kühler wird.


    Es macht mit Sorgen, weil es an die hundert junge Männer sind.


    Wassersorgen mache ich mir keine, da ich stromlosen Zugriff auf mehrere tausend Liter Grundwasser habe.
    Momentan wird es auch noch sauber sein. Aber für den Fall der Fälle sind auch hier die notwendigen Mittel schnell zur Hand.


    Aber ich sehe noch keinen Krieg hereinbrechen, wie es mir bei manch anderen den Eindruck vermittelt.
    Daher versuche ich, nicht so heftig hochzufahren, dass ich deutlich aus der Masse heraussteche.
    Allerdings denke ich daran, Waffen verdeckt zu tragen.



    Grüße,


    Tom


    PS: Meinen Hühnern geht es noch prächtig und der Geigenzähler zählt auch nicht mehr Geigen als sonst üblich...

  • Hallo alle zusammen,


    zu meinen Eltern fahre ich nicht, sie wohnen bei mir im Haus. Kinder und Schwiegereltern sind gestern schon im "Sammelkonvoi" hier
    eingetroffen.


    Meinem Haus sieht man es von außen nicht an, das es verbarrikadiert ist. In der unteren Etage sind einfach nur die Fensterläden zu,
    aber das passiert öfters und wird niemanden verwundern. Was im Hof passiert sieht dank 2,8m hoher Mauer niemand.
    Das bei uns das Licht brennt wird niemand sehen, sobald es dämmert, wird alles verschlossen, da kommt kein Licht raus.


    Ich werde nachher mal im Wald nach dem Rechten sehen, dort ist auch der Ausweichort mit einer Notreserve.
    Im Kofferraum werden Polizisten nicht viel zu sehen. Über dem Reserverad ist eine Abdeckung und da passt ne Menge drunter, so sieht
    es immer einigermaßen leer aus, wenn man reinguckt.


    Meine Frau wird sicher, solange es irgendwie möglich ist, weiter zum Dienst gehen. Wir sind der Meinung, wenn schlagartig alle zu Hause
    bleiben ist das Chaos perfekt, zumal sie im Rettungsdienst arbeitet. Eventuell gibts ja dort Neuigkeiten.
    Ich habe grad Urlaub, ich muss im Wechsel 4 Monate am Stück arbeiten, währe also eh nicht zu Hause gewesen, oder bin 4 Monate am Stück zu Hause.


    Die Idee mit dem Auto auswärts parken ist gut, das haben wir jetzt gemacht, haben allerdings den platten Reifen draufgeschraubt und den Tank fast leer
    gemacht. So ist es für Gelegenheitsdiebe uninteressant.


    Am Vormittag mal einen Check der Vorräte im Haus gemacht.


    - 8000 l Heizöl für Generator & Heizung,
    - 10 m³ trockenes Holz,
    - ausreichend Futter für alle anwesenden für die nächsten 2 Monate,
    - ausreichend Medizin
    - ABC Schutz alles io,
    - Kälteschutzanzüge und Filzstiefeln für alle da
    - Brunnen hat genug Wasser, Zisterne hat auch 3 m³
    - Wasserosmose läuft, die Ersatzfilter liegen bereit


    Schätze heute Mittag gibts Eiskaffee als Nachtisch. Morgen werden wir mal nen leckeren Kuchen backen.
    --------------------------------Etwas Dekadenz muss sein!-----------------------------------------



    ... und sein wir doch mal ehrlich,
    jeder von uns, der auf alles mögliche
    vorbereitet ist, reibt sich doch insgeheim
    die Hände, weil es endlich in der Realität
    getestet werden kann :peinlich:



    Beste Grüße, Olaf

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Hi,[
    QUOTE=Henning;259814
    Und die Arztpraxis macht ohne Strom auf? Und wenn, macht sie da noch mehr als eine Notversorgung?
    Praxis-PC und -Technik benötigen nun mal auch Strom.
    Mal davon abgeshen: Kein Bock auf Arbeit --> Krank schreiben lassen?


    Wieso kommt keiner auf den Gedanken, den Arbeitgeber zu informieren, sofern überhaupt noch möglich,
    das man nicht kommen kann (Auto war ja kaputt und der Sprit alle) ?.[/QUOTE]


    Ja genau.
    Also, erstens; kennen wir UNSEREN Arzt schon seit....... Oh Gott.
    Der schreibt uns ne Krankmeldung, über 14 Tage, auch auf nen Zettel ( und hat noch nen Praxenstempel).


    Als nächstes, in so einer Situation, werde ich zu hause gebraucht und sehe es nicht als " Dringend Notwendig" an:
    "fremde Leute Kinder, in meiner Metallwerkstatt, ohne Strom, weiter zu therapieren."
    Es ist ja nicht so, dass die dann auf der Strasse stünden.


    Keine Lust? Sehr ICH anders, Prioritäten halt.


    Zum Arbeitgeber; mein Arbeitgeber würde sagen:
    "Auto kaputt? Kein Spritt mehr? Ist traurig , aber nicht mein Problem. Wenn SIE nicht zum Dienst erscheinen, benötigen SIE eine Krankmeldung. Ansonsten haben SIE Ihrer Dienstpflicht nachzukommen."


    Dann würde ich das Haus sichern. ( ist ja alles vorbereitet) und wennś,nach ner Woche, nicht besser geworden ist, spätestens jetzt unsere Nutztiere in unseren Innenhöfen unterbringen.
    ( Das "Holzlager" und derr hintere Hof werden dann zum Hühnerstall Die Kanienchen kommen dann in den " Vorderen Hof".)
    Wasser abstellen, Strom abschalten. ( 2000 L Wasser sind am Haus und 1500 L. Wasser sind im Garten gelagert.) Wasserfilter(anlage) aktivieren.
    (Muß noch ne Zinkbütt besorgen, da die Körperpflege dann nicht mehr im ersten OG stattfinden wird, das heiße Wasser durchś ganze Haus tragen ist doof.)
    Und vor allem , unsere Kinder in die Arbeit mit einbeziehen, sonst wird denen schnell langweilig.


    M

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Zitat von TheHamster;259877

    Auf dem Weg kommt ihr in eine Polizeikontrolle. Das übliche Spiel : Ausweis, Führerschein, Papiere, Kofferraum auf.....


    Vielleicht ein wenig spät mein Beitrag, aber: Ich würde die Polizisten höflich fragen, aus welchem Grund sie denn meinen Kofferraum sehen möchten. Das geht doch (nach deutscher Rechtslage) nur bei einem konkreten Verdacht. Und da mein Warndreieck, der Erste-Hilfe-Kasten und die Warnwesten alle vorne sind, haben die auf meinen privaten Kofferraum erstmal ebensowenig Zugriff wie auf der Inhalt meiner Hosentaschen.


    Wenn der Notstand bereits ausgerufen worden wäre, sähe die Sache natürlich anders aus. Aber nur weil bisher zwei Bundeswehr-Lkw herumstanden, ist die Welt ja noch nicht offiziell untergegangen. :winking_face:

  • Hallo,


    mir kommt die Dynamik des Szenarios etwas zu schnell vor. Wenige Stunden nach einem wie auch immer ausgebreiteten Stromausfall rechne ich zumindest in meinem Umfeld nicht mit dem völligen Zusammenbruch der Zivilisation, die mysteriöse Militärpresenz und nebulöse Bürgermeister-Tagungen erfordert.


    Für meine ländlich-dörfliche Kommune gehe ich davon aus, dass relativ schnell ein lokaler Krisenstab gebildet wird, der einerseits für alle erreichbare und ständig besetzte Anlaufstellen einrichtet (im KatSchutz-Sprech "Leuchttürme"), an denen Informationen ausgetauscht werden können, ein beheizter und beleuchteter Aufenthaltsraum bereitsteht und eine Art "Selbsthilfebörse" betrieben wird. Mit zunehmender Dauer des Stromausfalls wird es dort auch eine Art gemeinschaftlich betriebene Suppenküche geben. Zudem wird man mehrmals wöchentlich die in allen Ortsteilen vorhandenen Dorfbackhäuser "anwerfen" und Holzofen-Brot backen. Das geht stromlos und Mehl kann bis auf weiteres aus der in der Gemeidne ansässigen Mühlengenossenschaft bezogen werden. Eine halbwegs unabhängige Selbstversorgung auf dörflicher Ebene sehe ich als machbar an. Das dürfte zumindest auch die Problematik von "Hunger-Revolten" etwas entschärfen. Bis professionelle Gangs bei uns eintreffen, um zu plündern oder zu brandschatzen, würde ich dem Szenario noch ewas Zeit geben, das wäre mir in Tag x + 96h oder so noch deutlich zu früh...


    Generell würde ich das Ereignis Stromausfall eher einer Naturkatastrophe (vgl. Oder-Hochwasser o.ä.) gleichsetzen, die eine Welle der Hilfsbereitschaft und auch ein starkes Miteinander bei der Selbsthilfe auslöst.


    Spannend stelle ich mir das Thema "provisorische Stromversorgung über einen längeren Zeitraum" vor. Stromerzeuger werden über kurz oder lang nach und nach ausfallen. Aggregate aus dem Baumarkt- und Camping-Bereich sind meist nur für wenige hundert Betriebsstunden ausgelegt und erfordern dann zumindest eine gründliche Wartung bzw. Revision. Die wenigsten privaten Besitzer solcher Geräte sind dazu aber in der Lage oder vernachlässigen die Wartung. Nicht jeder hat genügend Motoröl, Filter, Zündkerzen, Lager, Dichtungen, Schleifkohlen etc. vorrätig um z.B. einen mehrwöchigen (-monatigen?) Dauerbetrieb sicherzustellen. Selbst wenn der Heizöltank im Keller randvoll ist.


    Die weit verbreiteten Photovoltaik-Anlagen sind bei einem Netzausfall auch erst einmal komplett nutzlos, da die Wechselrichter ohne Netzführung gar nicht einspeisen können. Es wird zwar immer wieder fabuliert, dass man den Wechselrichtern ja nur ein Netz "vorgaukeln" müsse, damit sie einspeisen, aber so einfach ist das nicht und wirklich im Praxistest bewiesen ist das glaube ich auch nicht. Es gibt zwar "inselfähige" PV-Einspeise-Anlagen, die haben dann aber meist zusätzlich zum Einspeise-Wechselrichter noch einen Batteriewechselrichter für den Inselbetrieb. Und benötigen eine Batterie. Einzige mir bekannte Ausnahmen sind Wechselrichter für den US- und den japanischen Markt, die man auch mit der Option "Emergency-Power-Outlet" kaufen kann, die dann bei hinreichend grossem PV-Generator auf dem Dach eine Steckdose direkt am Wechselrichter auch bei Netzausfall bedienen können, sobald die Sonne ein wenig scheint (z.B. eine 10kWp-Anlage auf dem Dach und eine 1kW-"Notstromsteckdose" am WR). Das geht dann halbwegs auch ohne Pufferbatterie.


    Die ganzen Einspeise-PV-Anlagen sind also erst mal völlig nutzlos. Gut dran ist, wer wenigstens einen Laderegler mit ausreichender Spannungsfestigkeit eingelagert hat, um ein zwei seiner PV-Module aus dem Generatorverbund zu nehmen und mit ein paar Autobatterien eine persönliche Minimalstromversorgung aufzubauen.


    ...


    Grüsse


    Tom