Zwei Explosionen am Flughafen Brüssel

  • Zitat von Tutnix;267659

    Nur wie soll sich der 0815 Bürger jetzt verhalten? Zuhause einsperren ist ja auch keine Lösung.


    My two Cents:


    Haben ist besser als brauchen.

  • Zitat von mirfälltnixein;267670

    Mir macht das auch Angst. Aber nicht wegen den Terror-Anschlägen. Sondern vielmehr wegen den Anti-Terror-Gesetzen, die möglicherweise bald wieder folgen.


    Genau das sehe ich auch kommen.


    Die gleiche Überreaktion als ob im Strassenverkehr mal wieder massenhaft " 70 Schilder" nach einem Unfall aufgestellt werden
    Nur das es diesmal keine Schilder sein werden,die Eingriffe gehen bestimmt sehr viel weiter.


    Nur den Parallelgesellschaften wird man damit nicht beikommen,diese mMn heute sehr brutal auf die Verhaftung eines der Paris-Attentäter reagiert.


    Sicherheitsvorkehrungen werden an entsprechenden Personen vorbeilaufen jedoch aber uns alle betreffen.


    Zur Stunde denkt ,man sich sicher nicht nur in Brüssel die Köpfe darüber heiss was " politisch vertretbar" ist :brech:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • TheHamster: Die haben sich grade korrigiert und statt von 'Zweitanschlag' von 'zweitem Anschlag' gesprochen (der 'erste' ist dann der am Flughafen). Aber es ist noch nicht Abend, wer weiß, was da noch rumläuft.


    Ansonsten: Nicht das Leben verleiden lassen.

    Erklärter FDGO-Fan

  • StefanS
    Ich habe gerade im Radio gehört, dass es eine kontrollierte Sprengung durch die Sicherheitskräfte gegeben haben soll. Vielleicht lag in der Panik plötzlich irgendwo ein Gepäckstück rum.^^

  • Zitat von StefanS;267656

    Nachtrag: Radio berichtet grade von Zweitanschlag auf die Rettungskräfte und abfließenden Publikumsverkehr an der schon betroffenen Metrostation. Ich warte hier noch auf Bestätigung, aber das wäre (Potentialis!) das, was wir im Rettungsdienst immer befürchten.


    Das wurde auch (vor geschätzt 40min) auf (ich glaub) RTL erichtet, da hieß es sinngemäß: "Sie habe von einer zweiten Explosion nahe der Metrostation gehört." - Also auch da sehr wage!

    Nein, ich gehe nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes - ganz im Gegenteil!

  • Einen weiteren Nebenaspekt, den ich spannend finde: Offenbar bieten Leute in den sozialen Netzwerken Mitfahrgelegenheiten und Übernachtungsplätze für Pendler an, die in Brüssel feststecken. Wahrscheinlich kann man das statistisch nicht erfassen, aber mich würde interessieren, wie weit solche selbst organisierte Unterstützung tatsächlich zur Entschärfung des Chaos beiträgt.

  • Moin
    das große Problem bei allen Anschlagszenarien ist die (potentiell) dynamische Lageentwicklung!


    Bei einem Unfall o.ä. gibt es einen Krach und wenn sich der Staub gelegt hat, kann man schauen, wie effektiv geholfen werden kann. Bei einem Anschlag hingegen kann sich das ganze jederzeit weiter entwickeln. Von einem Zweitanschlag (wie heute) über einen gezielten "Second Blow" um die Retter zu treffen bis hin zu der Explosion einer noch nicht gezündeten Teilladung ist alles möglich. Ja sogar Terroristen, die sich einer Verletzung aussetzen um vor Ort bzw. im Versorgungsbereich nochmals zuschlagen zu können sind schon vorgekommen - derartige Fälle sind zumindest aus Israel dokumentiert.


    Gleichzeitig bewegen wir uns in einem extrem großen Spannungsbogen, was die Versorgung Betroffener angeht:


    Gerade die Schwerverletzten müssen zügig und unter allen Umständen innerhalb der "Golden hour of shock" einer nach Möglichkeit Maximaltherapie zugeführt werden. Das bedingt ein schnelles Handeln evtl. größerer Rettungsdienstkontingente. Dem gegenüber steht die akute Gefährdung der Einsatzkräfte an einem (noch) ungesicherten Tatort.
    Gleichzeitig sollten "gelbe" und "grüne" Patienten aus der akuten Gefahrenzone in eine sicherere rückwärtige Versorgung evakuiert werden. Um mal ein Gefühl dafür zu geben was das allein an räumlichen und zeitlichen Dimensionen bedeutet: Ein BHP50 (*) hat eine Platzbedarf von 2000 qm und ist planmäßig innerhalb einer Stunde marschbereit...
    Und diese 2000 qm müssen ja auch in einem sicheren Bereich liegen, der also vorher erkundet werden muss. Zum Vergleich: Allein die heute bei den zwei Anschlägen verletzen würden einen Bedarf von 2 solcher Einheiten bedeuten!


    Ein anderer Effekt ist spätestens seit den Anschlägen von Madrid bekannt:
    Wenn wir in der Regelversorgung die Alarmstärke mit 100% annehmen, dann ist natürlich noch genug "Reserve" im System, um das normale "Tagesgeschäft" gut zu bewältigen. Aber schon beim zweiten Alarm zur fast gleichen Zeit der gleichen Größe stehen nur noch 60% der Alarmstärke zur Verfügung und die normalen Einsätze sind kaum noch zu bewerkstelligen. Und die Kurve geht ganz schnell runter...


    Wir hatten in der letzten Rettungsdienstfortbildung genau das Thema auf der Agenda. Zwei Punkte sind absolut deutlich geworden:


    Auch wenn sich bereits seit Madrid intensiv Gedanken um solche Szenarien gemacht wird (und es wurden unmittelbar vor Ort und von den Verantwortlichen persönlich Informationen recherchiert), ist es ungeheuer schwierig handfeste Vorplanungen für derartige Fälle zu betreiben.
    Es gibt nach einem Anschlag keine Sicherheit - für die Helfer nicht, für die Opfer per se nicht und auch nicht für die übrige Bevölkerung!


    Allein wegen der auf längere Sicht unklaren Situation ist der Rat, sich erst einmal bis auf weiteres in Deckung zu halten und nicht draußen rum zu laufen, radeln oder Auto zu fahren der eigenen Gesundheit zuträglich und nicht ganz von der Hand zu weisen!


    Bitte bei allen persönlichen Argumenten zu beachten, dass wir uns hier in eine dicht bevölkerten urbanen Metropolregion bewegen. Das mag im Stadtrandgebiet völlig anders aussehen, insbesondere wenn ich nur ein kurzes Stück Wegs durch Wald und Flur bis nach Hause habe.
    Man kann es auch mal andersherum betrachten:
    Je mehr Menschen sich jetzt nach einem Anschlag weiter im öffentlichen Raum bewegen, desto größer ist die Zahl der potentiellen weiteren Opfer. Außerdem geben sie den Tätern auch noch durch ihre bloße Anwesenheit Deckung und erschweren die Arbeit sowohl der Polizei als auch der Rettungskräfte.


    JMO2CT


    Christian



    (*) BHP50 = Behandlungsplatz 50 mit einem Durchsatz von 50 Patienten pro Stunde

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • "Das belgische Atomkraftwerk Tihange 70 Kilometer von Aachen entfernt wird nach den Anschlägen in Brüssel evakuiert. Das berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Dienstag unter Berufung auf den lokalen Polizeichef."


    Ich gehe wohlwollend davon aus, dass die Belgier das Ding vorher kontrolliert herunterfahren. :winking_face: Sorry, Galgenhumor.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Zitat von StefanS;267691

    Ich gehe wohlwollend davon aus, dass die Belgier das Ding vorher kontrolliert herunterfahren. :winking_face: Sorry, Galgenhumor.


    OT: Solange da von Evakuierung (was ich mit Kontrolle verbinde) und nicht von "Mitarbeiter flüchten ..." gesprochen wird, mache ich mir keine Sorgen.


    Gruß Einzelkämper

  • Wenn nicht kannst ja hier auf der anderen Rheinseite unterkommen Stefan :grinning_squinting_face:


    BTT:


    Es wird aus 2 Gründen evakuiert laut N24 soll wohl der Chef des AKW entführt werden und es ist mehrfach mit einer Drohne überflogen worden! Letzteres macht MIR wiederum mehr Sorgen

  • Na ja, eine Drohne macht noch keinen Sommer... (haha!) Aber Ausspähversuche wären in der Tat blöd. Ich würde vermuten, dass da ein übereifriger (und unterinformierter) Reporter ein UAV losgeschickt hat. Bin (mittelbar) mit den Leitstelle Lüttich in Verbindung, werde berichten.


    PS: Danke für das Angebot. :)

    Erklärter FDGO-Fan

  • Trotzdem merkwürdig. Warum evakuiert man ein AKW? Im Zweifelsfall durch das Militär weiträumig absichern, aber die Mitarbeiter lässt man doch bitte vor Ort. Warum eine zusätzliche Schwachstelle schaffen falls dann gerade technische Probleme auftreten sollten.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Die Rede ist von 'nicht unbedingt notwendigem Personal'. Wahrscheinlich wird die Kantine stillgesetzt. Den Betrieb wird man aufrechterhalten, es werden mit der Maßnahme Weisungen der Regierung umgesetzt.


    "Das für den Betrieb der Anlagen nicht unbedingt notwendige Personal verlasse die Kraftwerke in Doel und Tihange, sagte ein Sprecher der Betreiberfirma Electrabel am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Mit dieser Maßnahme würden Sicherheitsanordnungen der Behörden umgesetzt."

    Erklärter FDGO-Fan

  • Focus Ticker 14:29: "Der Betreiber des Atomkraftwerks Tihange, Electrabel, teilt mit, dass es keine vollständige Evakuierung des AKW gegeben habe. Lediglich nicht alle zwingend notwendigen Mitarbeiter seien nach Hause geschickt worden. Auch im Atomkraftwerk Doel habe es eine Teilevakuierung gegeben. Mit dieser Maßnahme würden Sicherheitsanordnungen der Behörden umgesetzt."


    Kann ich mir keinen Reim drauf machen was der Grund für diese Sicherheitsanordnungen sein soll. Man muss doch die Mitarbeiter vor Ort haben, damit der Betrieb ungestört weitergehen kann. Warum gerade in einer solchen Situation mit Notbesetzungen arbeiten?

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ich sag mal so - wir hatten neulich eine Besichtigung geplant, die war auch schon durchgewunken und wurde dann aufgrund der Terrorwarnstufe gekippt. Sie wollen da keinen drin haben, der da nicht hingehört und die Sicherheitsüberprüfung hinter sich gebracht hat (auch keinen Politiker). Ich kann die Maßnahme nachvollziehen.


    Nachtrag: Man hat alle nicht sicherheitsüberprüften Personen, vordringlich Fremdfirmen, des AKW-Geländes verwiesen. Die drei Pötte laufen weiter, Lage dort stabil.


    Am Bahnhof Aachen bereitet sich die Berufsfeuerwehr auf eine Betreuungslage vor, da man mit einer Vielzahl 'gestrandeter' Personen rechnet.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Als ich gerade "Tihange" "Evakuierung" und "70 km von Aachen" in Zusammenhang mit den Anschlägen gehört habe, ist es mir kurz kalt geworden.
    Ja, ja. Es ist am AKW nichts passiert, Medien und Netzwerke sind aufgescheucht usw. Kann ich alles verstehen. Trotzdem ist die bloße Vorstellung einfach nicht cool, dass hier vor meiner Haustür Anschläge passieren und dann noch ein eh schon marodes Schrott-AKW (Teil-)Evakuiert wird. Die Medien berichten eh nur das, was sie sollen bzw dürfen. Und da bleibt immer dieser letzte Rest Ungewissheit.

  • Nach aktuellen Infos über ZDF (Reporterin aus dem Studio Brüssel) wurden alle Mitarbeiter aus den AKWs evakuiert, die für den Betrieb nicht unbedingt notwendig sind.
    Grund ist u.a. das bei der Razzia gefundene Beobachtungsvideo ...


    Edit: Da waren andere schneller!

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Ich würde mir eher um deutsche AKWs Sorgen machen.
    Die "Sicherheitskräfte" werden nicht gerade heiß darauf sein sich für den Mindestlohn ne Kugel einzufangen...