Raus aus der Komfortzone!

  • (Ich poste das mal als Erfahrungsbericht, weil feststeht, dass ich rausgehen werde. Wohin nun genau, bzw. was als erstes, das wird sich noch zeigen. Das hier ist quasi der Auftakt zu der anstehenden Erfahrung.)


    Schon im Januar diesen Jahres, bei Nachttemperaturen um den Gefrierpunkt, hat mich ein weibliches Mitglied der Dreiländereck-Gruppe gelehrt, dass man selbst als forenweit bekannte Frostbeule (die selbst in Sommernächten friert) den Mumm aufbringen kann, es trotzdem einfach mal zu probieren, draußen im Schnee unter'm zu nächtigen. Und sie hat es gut überstanden! Okay, das beheizte Haus war nur ein paar Schritte entfernt und mehrere biwakerfahrene, gestandene Mannsbilder in ihrer Nähe, die ihr mit Rat und Tat helfen konnten, aber trotzdem: ich hab sie ehrlich sehr bewundert dafür und ganz tief den Hut gezogen!


    Und dann kam kürzlich noch Survival um die Ecke mit ihrem Bericht über ihre erste Nacht allein im Wald. So wie sie ihre Angst / Panik davor beschrieben hat, kann ich mir vermutlich nicht mal annähernd vorstellen, was es sie gekostet haben mag, sich dem trotzdem zu stellen. Ihren Bericht hab ich mit sehr großem Respekt vor ihrer "Dickköpfigkeit" und Tapferkeit gelesen und mit echter Freude über Eure aufmunternde Anteilnahme und Euer beratendes Zur-Seite-Stehen.


    Schon von ihrem ersten Post an dachte ich sofort: Mensch, wenn die das kann (trotz gestrichen voller Hosen), dann muss ich das demnächst auch endlich mal in Angriff nehmen. Gibt spätestens seit diesem Erfahrungsbericht wirklich keine Entschuldigung mehr. So riesig ist meine Angst davor nämlich gar nicht. Total mulmig wird es mir wohl schon werden, aber vielleicht werde ich es doch schaffen, hin und wieder mal kurz einzunicken. Also im Wald, bzw. irgendwo draußen in der Natur. Meine größte Sorge wären da eigentlich die Zecken (!!! - besonders nach diesem milden Winter) und ein Jäger / Förster / Grundstückseigentümer, der mich erwischen und verscheuchen könnte. Ob und wo mir Wildschweine begegnen könnten, darüber bin ich mir auch noch nicht ganz im Klaren. Vielleicht krieg ich dazu ja noch hilfreiche Infos und Tipps von Euch. Sind die nicht jetzt im Frühjahr besonders angriffslustig? Keine Ahnung, wann die ihren Nachwuchs kriegen. Und ich vermute, die Gefahr, ihnen zu begegnen ist eher im Dickicht? Wie auch immer, eine Nacht allein im Wald - mach ich demnächst auf jeden Fall mal.


    Mitten in der Stadt sähe das mit der Angst allerdings ganz anders aus. Ich fürchte (in Mitteleuropa) Menschen viel mehr als Tiere. Da könnte vermutlich auch ich vor lauter Sorge, was alles passieren könnte, keine Minute lang ein Auge zumachen. :anxious_face_with_sweat:


    Die beiden Mädels haben mich jedenfalls beschämt, bzw. mir den Spiegel vorgehalten. Denn meine Angst ist zwar schon da, hält sich aber noch in Grenzen. Und ja, ich bin schon auch ein Frierheimer, hab aber mehr Isolationsschicht um mich herum (quasi als EDC), hab inzwischen einen guten 3-Jahreszeiten-Schlafsack und es ist schließlich nicht mehr Winter. Also, ich kann keine akzeptablen Gründe mehr anführen, warum ich es nun nicht endlich einfach mal tue. Wenn ich ehrlich bin: ich bin momentan nur zu bequem.


    Ich mach das jetzt aber trotzdem. Auch ich überwinde eine große Hürde: die Bequemlichkeit der Komfortzone. Und auch ich will Euch an meinem Vorhaben teilhaben lassen. Nicht, weil ich Lobgesänge erwarte. Die hätte ich ganz und gar verdient, schon gar nicht im Vergleich damit, was es die beiden Heldinnen gekostet hat, sich zu überwinden. Aber um das Trio der vermutlich hauptsächlichen drei Gründe zu komplettieren, die Leute davon abhalten, einfach mal (bzw. ab und zu mal) draußen zu biwakieren. Egal, ob allein oder in Gesellschaft, in der warmen oder kalten Jahreszeit, irgendwo jwd in der Natur, in Siedlungsnähe oder gar mitten in der Stadt.


    Hindernis 1: Die eine hatte ein Problem mit der Kälte und blieb in der Nähe eines warmen Hauses.


    Hindernis 2: Die hat sich ihrer Angst vor dem Auf-Sich-Allein-Gestellt -Sein im Dunklen (Wald) gestellt und begab sich eben da hin.


    Hindernis 3: Und ich, ich muss eigentlich nur meinen Schweinehund überwinden und meine Komfortzone verlassen (die Probleme der anderen beiden habe ich zwar auch, aber vermutlich nicht ganz so stark ausgeprägt).


    Meine zwei Heldinnen haben bereits ein Biwak durchgezogen
    a) in Gesellschaft in Siedlungsnähe (Nähe eines Hauses am Rand eines Dorfes) und
    b) mutterseelenallein mitten im Wald.


    Würde jetzt eigentlich noch ein Biwak
    c) mitten in der Stadt fehlen.


    Ich wäre evtl. bereit, mich darauf einzulassen, aber als Frau - allein - in der Stadt - in der jetzigen Zeit ........ das hat nichts mit Mut oder Schiss zu tun, das wäre in meinen Augen einfach zu gefährlich und fahrlässig. (Ich muss einfach spontan an Köln denken.) Mach ich nicht. :nono:

    Drum meine Frage in die Runde: würde irgendwer gern mitmachen?


    Vorzugsweise natürlich zwei starke, kampferprobte Soldaten einer Spezialeinheit + ein scharfer Wachhund. :gunsmilie: (:kichern:)


    Im Ernst, am wohlsten wäre mir in Gesellschaft eines Mannes, der in der Lage wäre, in einer potenziell gefährlichen Situation deeskalierend aufzutreten oder uns notfalls zu verteidigen. Ich bin mir sicher, solche Exemplare haben wir hier einige im Forum. Die Frage bleibt: hätte von denen einer mal Lust auf so ein Stadt-Biwak mit mir?


    Boah, ich hab das Gefühl, ich lehn mich hier ganz schön aus dem Fenster .... :ohhh: Na, mal sehen was für Reaktionen hier kommen werden. :peinlich:


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Falls sich niemand finden sollte für ein Stadt-Biwak, wird es eben ein Biwak irgendwo in der Pampa. Das würde ich auch allein wagen. Aber falls sich da jemand anschließen wollte - nur zu.

  • :kichern:
    Ich kenne das mit dem Weit aus dem Fenster lehnen - weil, liebe Macohe, jetzt gibt es kein zurück mehr!!!:grosses Lachen: :Gut:


    Und nur so kommt man weiter! Und nur so wird der Schweinehund überwunden!



    Und ich sag Dir noch was!
    Wenn ich bei Dir in der Nähe wohnen würde, dann würden wir zwei Mädels das machen!!!
    Wir würden das schaffen!!!:Cool:



    Ich bin mir sicher, dass ein Kerl gerne die Herausforderung annimmt! ODER??? :devil:


    Viel Spaß bei deiner Challenge und ich freue mich auf deinen Bericht!



    Übrigens - bin höchstens eine Heldin in Strumpfhosen...:unschuldig: , aber danke für die Blumen !:face_with_rolling_eyes:




    Liebe Grüße von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Zitat von survival;271284

    Ich kenne das mit dem Weit aus dem Fenster lehnen - weil, liebe Macohe, jetzt gibt es kein zurück mehr!!!:grosses Lachen: :Gut:


    Musst Du das so ausdrücklich betonen?! :peinlich: :anxious_face_with_sweat:


    Ja, genau das ist einer der Gründe, warum sich das kurz vor'm Abschicken so saublöd anfühlte. Gedanken schreibenderweise in Worte fassen ist eine Sache, aber dann auch tatsächlich abschicken und veröffentlichen - wennde dann nicht Wort hältst biste als "hohle Schwätzerin" untendurch im Forum.


    Zitat von survival;271284

    Und nur so kommt man weiter! Und nur so wird der Schweinehund überwunden!


    Ja, drum hab ich dann doch schließlich das Knöpfchen gedrückt. Manchmal muss man sich selbst in den Allerwertesten treten.


    Zitat von survival;271284

    Und ich sag Dir noch was!
    Wenn ich bei Dir in der Nähe wohnen würde, dann würden wir zwei Mädels das machen!!!


    :Gut: Würde ich auch sofort mit Dir machen.


    Zitat von survival;271284

    Wir würden das schaffen!!!:Cool:


    Würden wir! Klarer Fall.

  • Ich find es toll dass du das machst/vor hast. Und mach dir keine Sorgen, dass hier das jemand irgendwas negativ sieht, weil alleine der Versuch bzw, der Schritt in diese Richtung deines Vorhabens, dich weiter bringt und damit sei dir schonmal der Respekt sicher. :) Und letztendlich wirst du erfolgreich sein, ob heute, morgen, du wrst das erfolgreich hinbekommen. :)


    Gruß SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Dazu möchte ich zu bedenken geben, dass eine Übernachtung in einer Stadt bei unserer heutigen Sicherheitslage wesentlich gefährlicher ist, als eine Übernachtung im menschenleeren Wald.


    Meine Partnerin würde ich das niemals machen lassen, schon gar nicht allein.


    Wenn es nur darum geht, herauszufinden, wie man im Freien campiert, schläft etc. dann macht das in einem Obstgarten bei Freunden, im Wald von Bekannten, aber wozu wollt ihr euch dem realen Risiko einer Stadtübernachtung aussetzen?


    Nur für den romantischen Hauch von Abenteuer? Das ist die möglichen Folgen für Leib & Leben nicht wert.

  • Zitat von Varminter;271296

    Dazu möchte ich zu bedenken geben, dass eine Übernachtung in einer Stadt bei unserer heutigen Sicherheitslage wesentlich gefährlicher ist, als eine Übernachtung im menschenleeren Wald.


    Warum erwähnst Du das? Hatte ich selbst ja schon geschrieben, ...


    Zitat von Varminter;271296

    Meine Partnerin würde ich das niemals machen lassen, schon gar nicht allein.


    ... auch, dass ich das auf gar keinen Fall alleine machen würde.


    Zitat von Varminter;271296

    Wenn es nur darum geht, herauszufinden, wie man im Freien campiert, schläft etc. dann macht das in einem Obstgarten bei Freunden, im Wald von Bekannten, aber wozu wollt ihr euch dem realen Risiko einer Stadtübernachtung aussetzen?


    Nur für den romantischen Hauch von Abenteuer? Das ist die möglichen Folgen für Leib & Leben nicht wert.


    Ich hab schon öfter draußen übernachtet. Im Zelt und mit Leuten um mich rum. Oder auch nur mit dem Schlafsack unter freiem Himmel, meistens auch in Gesellschaft, aber gelegentlich auch schon "halballein" (also ohne Begleitung, aber da waren Menschen etwas weiter weg, die meine Schreie gehört hätten). Mir geht es hier jetzt nicht um ein wildromantisches Wochenende am Lagerfeuer, sondern in erster Linie darum,

    • meine Bequemlichkeit zu überwinden, eben die Komfortzone zu verlassen (und ein Obstgarten eines Freundes gehört für mich da noch zur Komfortzone)
    • Erfahrungen zu sammeln, wie und wo man in der Stadt übernachten könnte, falls es mal notwendig sein sollte und
    • schon mal gedanklich durchzuspielen, worauf man dabei achten muss (welche und wo hauptsächlich stadtspezifische Gefahren lauern und wie man das Risiko minimieren kann)
    • mich eigenen Ängsten zu stellen und damit umgehen zu lernen


    Aber danke, dass Du um meine Sicherheit besorgt bist! :) Ich bin es auch und darum suche ich ja einen oder zwei Begleiter.

  • Also das Ubernachten in der Stadt verstehe ich auch nicht,
    in einer Krise wenn die Haeuser nicht mehr bewohnbar sind, dann schlaefst Du eh draussen, mit tausend anderen.
    Wann komm ich denn in die Situation alleine in einer Stadt uebernachten zu muessen? Da geh ich zur Not zur Bahnhoftpolizei (schon gemacht, die haben Raeume fuer gestrandetet Frauen und Kinder).
    Auch weiss ich nicht was fuer Erfahrungen Dir das bringen soll, ausser den inneren Schweinehund zu ueberwinden.
    Zur Not schlafe bei den Pennern, die tun einem in der Regel nix. Im Studium bin ich, wenn ich spaet abends unterwegs wa,r immer im Park bei den Pennern vorbei, da habe ich mich sicher gefuehlt.


    LG Simka

  • Macohe: es geht nicht nur um deine Sicherheit, ich sehe die Gefahr darin, dass es dir jemand nachmachen möchte. Das Risiko, Opfer einer Gewalttat zu werden, ist im städtischen Bereich extrem hoch. Auch mit Begleiter(n). Als Prepperin solltest du danach trachten, zu überleben, es hat aber wenig Sinn, wenn du dabei körperlich zu Schaden kommst. In den Städten existiert eine "Scene", die dich als Opfer betrachtet, sobald du entdeckt wirst.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Simka;271303

    Also das Ubernachten in der Stadt verstehe ich auch nicht,
    in einer Krise wenn die Haeuser nicht mehr bewohnbar sind, dann schlaefst Du eh draussen, mit tausend anderen.
    Wann komm ich denn in die Situation alleine in einer Stadt uebernachten zu muessen? Da geh ich zur Not zur Bahnhoftpolizei (schon gemacht, die haben Raeume fuer gestrandetet Frauen und Kinder).
    Auch weiss ich nicht was fuer Erfahrungen Dir das bringen soll, ausser den inneren Schweinehund zu ueberwinden.
    Zur Not schlafe bei den Pennern, die tun einem in der Regel nix. Im Studium bin ich, wenn ich spaet abends unterwegs wa,r immer im Park bei den Pennern vorbei, da habe ich mich sicher gefuehlt.


    LG Simka



    Die Crux ist, die früher übliche, "gemütliche" Pennerscene existiert nicht mehr. Heute hast du es mit Junkies, Dealern und ähnlichen Subjekten zu tun, die keine Skrupel haben, dich für ein paar Euro oder eine Vergewaltigung körperlich schwerst zu verletzen.
    http://kurier.at/chronik/wien/…pfer-zu-hilfe/175.574.117
    http://www.heute.at/news/oeste…ewaltiger;art23652,917393
    http://www.vienna.at/zehnjaehr…taeter-gestaendig/4615055
    http://wien.orf.at/news/stories/2757006/
    http://www.vienna.at/sex-taete…gsversuch-den-arm/4384959
    Mir ist schon öfter aufgefallen, dass Frauen das Gewaltrisiko zu gering einschätzen.
    Bis es sie erwischt.

  • [QUOTE=Varminter;271304




    Die Crux ist, die früher übliche, "gemütliche" Pennerscene existiert nicht mehr. Heute hast du es mit Junkies, Dealern und ähnlichen Subjekten zu tun, die keine Skrupel haben, dich für ein paar Euro oder eine Vergewaltigung körperlich schwerst zu verletzen.
    zu gering einschätzen.
    Bis es sie erwischt.[/QUOTE]


    Ok, da zeigt sich mein Alter, ist schon ueber 30 Jahre her :lachen:


    Aber wie gesagt, ich halte die Idee fuer nicht so gut.


    Wer noch nie Biwak gemacht hat, ab auf einen Zeltplatz, und von da an aufbauen.


    LG Simka

  • Würdest du nicht so in etwa am anderen Ende Deutschlands wohnen, wäre es kein Thema, Macohe. Solltest du die Stätte deines Abenteuers in den Hamburger Raum verlegen wollen, dann gerne :)
    Wir könnten beispielsweise in Gesellschaft meines liebenswürdigen Schlittenhundes eine Nacht am Elbstrand mit Blick auf die internationale Wasserstraße verbringen, bis du irgendwann doch einschläfst und morgens um 5 durch das "Ich hasse Camper"-Tuten eines Containerfrachters wieder geweckt wirst.
    Ich habe hier in HH auch schon eine Nacht auf der Piste verbracht, weil ich sehr spät nachts mit dem Fernbus kam und keine S-Bahnen mehr fuhren. Das Nachtvolk sieht zwar etwas schräg aus, war aber hilfsbereit und freundlich (obwohl ich das angebotene Käsebrot wegen des "used look" verschmäht habe). Junkies mal ausgenommen.

  • In Niederaula City wäre eine Übernachtung besonders gefährlich.....:grosses Lachen:


    Es kommt immer darauf an wo in welcher Stadt. Auch in Großstädten gibt es Randgebiete, wo man eine solche Übernachtung relativ gefahrlos wagen könnte.:)


    Door Miesegrau


    Trotzdem, ganz schön mutig von dir....

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Weltengänger: eine Nacht am Elbstrand (beim Rissener Leuchtturm) habe ich auch schon verbracht. :Gut: In nem uralten BW-Schlafsack aus der Kleiderkammer unterm Sternenhimmel. Und ich kenne das Getute der vorbeiziehenden Pötte. Herrlich!!! Eine meiner schönsten Erinnerungen an meine tolle Zeit in HH. Hatte dort ein Praktikum bei der Heilsarmee gemacht und daher auch sehr viel Kontakt zu Berbern. War ne super Zeit dort! Irgendwann mal werd ich bestimmt wieder nen Abstecher nach HH machen. Dann könnten wir das gerne machen. Aber ob das dieses Jahr noch sein wird, weiß ich noch nicht.


    Miesegrau: Niederaula?! Ui, das ist heißes Pflaster! Da soll schon gelegentlich ein hungriger, umherstreifender Bär gesichtet worden sein! :anxious_face_with_sweat:

  • Selbst in Krisenzeiten würde ich nicht auf die Idee kommen in der Stadt zu übernachten. Selbst wenn ich da nicht weg kommen könnte, an Schlaf wäre da nicht zu denken. Ich würde mich verstecken und vielleicht in Standbymodus gehen, aber nicht schlafen.
    LG Wichtel

    Der letzte macht das Licht aus

  • Vielleicht ist es hilfreich, wenn Macohe erklärt, wie sie das Stadtbiwak genauer meint.:)



    Meine persönliche Vorstellung, wenn ich so etwas machen müsste, wäre, dass ich sicher nicht im Brennpunkt gewisser Zonen/ Menschen nächtigen würde.
    Bedeckt, versteckt wäre auch meine persönliche Vorgehensweise.
    Alleine auch nicht.
    Das " Wo" wäre das schwierige, wenn man die Stadt nicht näher kennt.
    Aber dazu gab es doch letztens den Thread von Sam Hawkins:


    https://www.previval.org/forum…7-Biwak-im-urbanen-Gebiet



    Ich finde es gut, dass man sich im Vorfeld Gedanken machen kann und macht - blauäugig sich in eine Situation zu begeben ist ja eh kontraproduktiv.
    Informieren, analysieren und sich dann mit den entsprechenden Begebenheiten auseinanderzusetzen ist doch besser, als es nie angedacht zu haben.


    Einen Rückzieher zu machen, ist auch nichts verwerfliches, wenn es die Situation erfordert oder die Begebenheiten nicht passen!
    Eigenschutz geht unbedingt vor!!!


    Es kann sowieso anders kommen, als man denkt.
    Kleines Beispiel:
    Wir hatten ein Treffen. Erkundung der Umgebung inclusive. ( Naturgebiet)
    Ich dachte, dort kann man gut und auch alleine übernachten.
    Gefunden habe ich eine Lagerstätte eines Obdachlosen.
    Hm - tendenziell hätte ich zu diesem Zeitpunkt dort nicht alleine genächtigt.




    Liebe Macohe!


    Ich finde es total gut, dass du so was vorhast!
    Wenn die Umstände und die Bedingungen passen, dann mach es!
    Ist etwas nicht stimmig, dann bist Du sicher nicht als " hohle Schwätzerin" im Forum unten durch, wenn Du es nicht so machst!
    Keinesfalls!!!
    So habe ich es nicht gemeint!:) Aber das weißt Du ja hoffentlich.



    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Ja, vielen Dank, weiß ich, werte Survival. :)


    Und ich hätte auch kein Problem damit, evtl. einen Rückzieher von der Idee des Stadtbiwak machen zu müssen, wenn entweder sich kein Begleiter finden sollte, die Lage in der ins Auge gefassten Stadt es nicht zulässt, oder mich die kritischen und warnenden Rückmeldungen davon überzeugen sollten, das mit dem Nächtigen in der Stadt doch besser bleiben zu lassen. Würde mir kein Zacken aus der Krone fallen deswegen.


    Aber ein Biwak mit gewissen neuen Herausforderungen zieh ich auf jeden Fall durch, wenn nicht in der Stadt, dann eben in der Natur.


    Ich hab mal eine Zeit lang Obdachlose betreut in meiner Stadt. Dabei habe ich schon einiges gelernt. Beispielsweise dass v.a. Frauen nie allein irgendwo ihr Nachtlager aufschlagen sollten. Die Frauen, die ich kennengelernt habe, hatten auch meist einen Hund dabei und waren in eine kleine Gruppe von Berbern integriert. Ich hab ein paar ihrer Standorte kennengelernt und auch ihre Kriterien, wonach sie die auswählen. Z.B. schon unauffällig und versteckt, aber doch so, dass sie gehört werden würden im Fall eines Überfalls. Und hab auch mal eine Nacht mit ihnen "Platte gemacht". Also vollkommen blauäugig und leichtsinnig gehe ich nicht ran. Dazu bin ich mir der Gefahr zu sehr bewusst und mir meine Gesundheit und mein Leben zu lieb.


    Aber einen fertigen Plan hab ich aber noch nicht. Dazu habe ich mein Vorhaben hier ja schon vorab vorgetragen. Wir haben hier Foris mit so vielfältigen Erfahrungen, Kenntnissen und Fähigkeiten. Da wäre ich doch dumm, wenn ich nicht schon im Vorfeld hören wollte, was Ihr dazu zu sagen habt.


    Dann würde es natürlich noch davon abhängen, mit wem ich das Ganze machen würde. Der Partner hat ja auch so seine Ideen, wie und wo genau er sich das vorstellen könnte. Da sollte dann ein gemeinschaftlicher Plan dabei herausspringen. Nicht ich sage, wo's lang geht und der andere muss halt mitmachen. Ich bin mit Leib und Seele Teamplayer.

  • Hi Macohe,


    wenn es unbedingt in der Stadt sein soll lass dich über Nacht auf einem größeren Friedhof einschließen. Grün, Ruhe, selten bis kein Wachdienst und wunderbar unauffällige Plätze zu finden z.B. unter Büschen etc. An besten einen sehr alten, schon gut eingewachsenen Friedhof wählen. Dann ein Bivy nutzen und ab in eine nette grüne Ecke. Außer meist halbwegs harmlosen Gruftis wird dir da sonst keiner über den Weg laufen. Rotlicht verwenden. Falls doch ein Wachdienst da ist musst du dich zu deren Tourenzeiten halt leise verhalten, dafür aber generell recht ungestörtes übernachten möglich.


    Solltest du mal in Hamburg sein: Friedhof Ohlsdorf.


    In Berlin empfehle ich dir den Friedhof am Südstern, ist eh ein geiles Gelände (aus 3 nebeneinader liegenden Friedhöfen, an der Außenmauer immer Gruften und Mausoleen) mit vielen teilweise zugänglichen Bauwerken. Allerdings viele Gruftis da. Erkunde bei einer Übernachtung in einer Gruft diese vorher am Tag + Taschenlampe mitnehmen. Ich war mal vor Jahren tagsüber da und bin in eine eingestiegen, allerdings ohne Lampe. Hab mich dann gewundert was immer gegen mein Gesicht stößt, wollte weiter vordringen und dann das Licht im Einstiegsbereich "vor" mir haben nachdem ich mich umgedreht habe um den Raum besser sehen zu können, damit ich die Lichtquelle nicht selber verdecke. Als ich mich dann nach 3 Metern umgedreht habe hätte ich kotzen können, da hatten irgendwelche Satan-Anhänger benutze Tampons an die Decke gehängt. Gott war das eklig! Und das massenweise. Bin dann wieder ganz vorsichtig raus. Seitdem hab ich immer eine Taschenlampe am Mann. War lehrreich.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zitat von wichtel688;271326

    Ich würde mich verstecken und vielleicht in Standbymodus gehen, aber nicht schlafen.
    LG Wichtel


    Ich nehme an, das wäre bei mir genauso. Je nach Standort und Begleiter.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Bärti;271334

    Hi Macohe,


    wenn es unbedingt in der Stadt sein soll lass dich über Nacht auf einem größeren Friedhof einschließen.

    Ich hätte kein Problem mit einem Friedhof.

  • Ich denke man sollte die Stadt und deren Bewohner nicht generell als schlecht verteufeln. Auch in ländlichen Gegenden gibt es Kriminalität und unfreundliche Zeitgenossen. Es ist einfach nur so, dass "Landeier" nach anderen Regeln leben als die Städter. Das geht mir auch so. Ich lebe in einer sehr ländlichen Gegend, ich kenne mich hier aus und weiss wie der Karren läuft.


    Die Stadt hingegen ist für mich unbekanntes Terrain. Klar weiss ich wo die Parkhäuser, angesagten Clubs, Restaurants und Läden sind. Mehr aber auch nicht. Ich mag die Stadt nicht besonders, die Hektik die da an mir vorbeizieht. Hingegen habe ich immer wieder genauso nette Leute getroffen wie auf dem Land. Und Uebernachtungen auf einer Bank im Hauptbahnhof habe ich auch schon unbeschadet überstanden.


    Zweifelsohne ist die Möglichkeit einer Gefährdung durch Dritte in der Stadt dank der Anonymität ein wenig höher als in der bekannten ländlichen Umgebung. Aber nicht höher als in einer unbekannten ländlichen Umgebung. Zudem, das Leben bietet im generellen immer ein gewisses Restrisiko.


    Macohe, ich finde es jedenfalls gut dass Du schon den Gedanken an eine OpenAir - Stadtübernachtung weiterplanst. :Gut:


  • Friedhöfe gegen die Friedhofsordnung zu betreten, kann allerdings eine Besitzstörungsklage oder Anzeige mit sich bringen, je nach Land oder Kommune. Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass Friedhöfe unbewacht sind, bin da selbst schon zur Kontrolle mitgegangen. :peinlich: Es wird schwierger, ich sag nur Wärmebildcams.

  • @Varminter: den Friedhof möchte ich sehen wo ein Wachdienst der vielleicht brutto bei 17€ die Stunde liegt und seinen Mitarbeitern auch noch 8,50€ Stundenlohn zahlen "muss" denen eine Wärmebildkamera verpasst. Ich glaub dazu sind dann die Grabsteine und ein paar verfaulende Leichen doch zu uninteressant. Wo ich nicht hingehen würde zwecks Überwachung wären jüdische Friedhöfe und die Bereiche wo Prominente beerdigt sind. Beim Bereichen wo die Otto-Normal-Leiche liegt wird es keine intensiveren Kontrollen geben. Ist natürlich zumindest eine Ordnungswidrigkeit da zu übernachten, kratzt mich aber nicht. Wenn ich mich auf einer Grünfläche auch ins gerade austreibende Tulpenfeld legen würde wär das beschädigungstechnisch auch was ganz Schlimmes. Es gibt halt sinnvolle und nicht sinnvolle Gesetzesregelungen in meinen Augen (ganz persönliche Sichtweise) aber ich werde den Teufel tun mich an jede noch so kleine Anweisung von Oben zu halten. Wenn ich da keinen störe und nix beschädige und auch nicht in einen Bereich eindringe wo wirklich jemand "lebt" so ist mir die Regel ziemlich schnurzpiepegal, es gibt eh schon zu viele unsinnige Gängelungen der Leute.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd