Was in den ersten 60 Minuten einer Katastrophe zu tun ist

  • Quelle : http://www.survivor-mag.de/die…astrophe-was-ist-zu-tun/#


    http://www.survivor-mag.de ist sowieso interessant




    Es gibt einige Menschen, die glauben, unsere Zivilisation könnte eines Tages untergehen oder für einen längeren Zeitraum unterbrochen sein. Allerdings bereiten sich nur wenige tatsächlich auf diese Szenarien vor. Die meisten dieser Szenarien können sehr plötzlich über uns hereinbrechen – mitunter wird die Welt, wie wir sie kennen, von einer Minute auf die anderen verschwunden sein. Parallel zu der medizinischen Regel der „Goldenen Stunde“, wonach die ersten 60 Minuten nach einem Unfall entscheidend sind, was die Behandlung und Überlebenschancen des Patienten betrifft, werde ich mich in diesem Artikel mit der ersten Stunde einer Katastrophe beschäftigen.
    Denn wie auch in der Medizin wird es entscheidend sein, was Du in der ersten Stunde machst und was nicht, um Dein Überleben zu sichern. Wir werden uns dafür ein paar SHTF-Szenarien („Shit hits the Fan“ – umgangssprachlich für das Eintreten einer Katastrophe) genauer anschauen und die ersten Maßnahmen besprechen.
    Du bist zu Hause
    Reagieren anstatt nur Informationen zu sammeln, ist der Schlüssel für all diese Szenarien.
    Viele Menschen, die an eine ruhige Normalität gewöhnt sind, werden beim eintreten einer Katastrophe erst einmal schockiert sein, sich kaum bewegen und versuchen, herauszufinden, was passiert ist.
    Die Lichter gehen aus und Du checkst Dein Telefon, schaust aus dem Fenster, während Du versuchst die verdammten Batterien für die Taschenlampe oder das Radio zu finden. Bei einer Erschütterung oder ähnlichem werden die meisten auch die Wohnung verlassen, um dann auf der Straße rumzustehen.
    Ich behaupte nicht, dass dieses Verhalten immer schlecht ist, aber in den meisten Fällen wirst Du damit wertvolle Zeit verschwenden, die Dein Überleben sichern könnte.
    Was ich damit sagen will ist: Werde aktiv – so schnell wie möglich. Herauszufinden, was genau passiert ist, ist meist kein primäres Problem. Was nützt es Dir zu wissen, welcher Staat den Krieg erklärt hat oder wie der Terrorist hieß und woher er kam. Dafür hast Du auch noch Zeit, wenn Du eine Weile lang überlebt hast.
    Der größte Fehler ist zumeist, das Haus zu verlassen, um Deine Familie und geliebten Menschen einzusammeln. Während der Stunde Null solltest Du zunächst alle Erledigungen verrichten, die Dein Haus für einen längeren Zusammenbruch der Versorgung vorbereiten.
    Versorge Deine Familie mit einem Notfallplan
    Deshalb sollten alle wichtigen Menschen in Deinem Leben einen Notfallplan haben, wie sie sich verhalten sollen. Ansonsten ist es schwer, dem menschlichem Trieb, seine Familie zu finden, zu widerstehen. Denn genau das wird eine große Mehrheit der Leute versuchen, weshalb die normalen Wege meist nach kurzer Zeit verstopft sind und zu gefährlichen Orten werden.
    Sprecht Euch also ab. Wenn Du Dich entschieden hast, die Katastrophe zu Hause zu überstehen, ist die Beschäftigung mit Deinem Haus das Beste, was Du für Dich und Deine Familie machen kannst. So funktionieren vielleicht noch Strom und Wasser für eine Weile – das solltest Du nutzen.
    Wenn Deine Kinder aber noch sehr klein und unselbstständig sind, muss Dein Notfallplan natürlich auch das Aufsuchen Deiner Kinder enthalten. Wenn Du dafür sofort aufbrechen musst, dann tu das. Aber es sollte eine logische, keine emotionale Entscheidung sein.
    Normalerweise führen emotionale Entscheidung in Schock-Situationen zu schlechtem Handeln. In vielen Fällen wird es wichtig sein, Deine Vorräte abzusichern – im Falle, dass z.B. die Wasserversorgung noch läuft, sogar noch nachzubessern. Du kannst beispielsweise mit einem WaterBob noch Deine Wanne als Wasserspeicher benutzen. Entweder sollten sich Deine Familienmitglieder alleine auf den Weg nach Hause machen oder, was in den meisten Fällen bessern sein wird, erstmal an ihrem Ort sich in Sicherheit bringen und abwarten.
    Eine Stunde Verzögerung kann leichter überwunden werden, als eine fehlerhafte Grundversorgung.
    Falls Du über einen Garten verfügst, mag es sinnvoll sein, Deine Beete abzudecken oder zu ernten und in Deiner Vorratskammer zu verstauen. Oder aber es ist absehbar, dass Du auf lange Sicht Dein Haus verlassen musst. Dann wird es notwendig sein, die Reise vorzubereiten und Deine Notfall-Sets und Verpflegung in Deinem Auto zu verstauen. Lass Dich dabei nicht in längere Gartenzaungespräche verwickeln. Das meiste Chaos um Dich herum wird von der Panik unvorbereiteter Menschen verursacht werden. Versuche, Dich schnell mit der neuen Situation abzufinden und werde aktiv!
    Du bist im Auto unterwegs
    Das ist sicherlich das schlimmste Szenario, aber auch ein sehr wahrscheinliches. Menschen verursachen – vor allem unter Stress-Situationen wie einer Katastrophe – viele Unfälle. Du solltest daher immer einen Gurtschneider oder Notfall-Hammer im Auto verwahren.
    Mach Dich darauf gefasst, dass Straßen im Ernstfall nicht mehr nutzbar sind. (Bildquelle: wikipedia.org)
    Was ist Dein Plan bei einer plötzlichen Katastrophe größeren Ausmaßes? Wenn das Auto noch fahrtüchtig ist, versuche, eine Tankstelle zu finden und kaufe Treibstoff, Lebensmittel und Wasser. Allerdings nur, wenn es möglich ist. Vermutlich wird die Tankstelle bereits überfüllt oder ausgeplündert sein. Dann fährst Du nach Hause oder zu dem verabredeten Fluchtort.
    Versuche dabei keine Zeit zu vergeuden, die Wahrscheinlichkeit, sich mit einem Auto in urbanen Gegenden fortbewegen zu können, wird von Minute zu Minute geringer werden. Deshalb sollten auch alle in der Familie wissen, wo sie sich treffen wollen, damit Du nicht kreuz und quer durch die Gegend fahren musst, um alle einzusammeln.
    In den meisten Fällen wird Dein Fahrzeug allerdings blockiert oder fahruntüchtig sein. Verlasse augenblicklich Dein Auto, nimm alles wichtige, was Du tragen kannst mit und entferne Dich von großen Menschenmassen. Laufe lieber quer-Feld-ein und allein als auf den großen überfüllten Hauptstraßen. Deshalb ist es immer hilfreich, Landkarten im Auto aufzubewahren.
    Wenn Du während des Zusammenbruchs auf einem Boot, Flugzeug oder in einem Zug bist, ist es noch problematischer. Sammle in diesem Fall brauchbare Verpflegung und Ausrüstung, begutachte die Ausgänge und denk darüber nach, wie Du das Gefährt verlassen kannst.
    Das Wasser in den Toiletten wird in diesem Fall kein Trinkwasser sein. Als erfahrener Prepper hast Du aber womöglich Chlortabletten dabei und kannst somit das Wasser später reinigen. So kannst Du noch ein paar Liter Wasser einsammeln während die Menschen um Dich herum in tote Telefone schreien.
    Ich persönlich halte zwar nichts von Kreuzfahrten oder Bootstouren auf offener See, aber falls Du Dich selbst in einer solchen Situation wiederfindest, wenn es knallt, kann es knifflig werden.
    Entweder der Schaden am Boot ist nicht sehr groß und zwingt nur zu einer ruhigen, geordneten Evakuierung – dann wird der normale Rettungsplan Dich in Sicherheit bringen. Oder aber der Schaden ist weitaus bedrohlicher – dann wird es schnell zu Massenpaniken kommen.
    Ich würde daher eine eigene Schwimmweste und ein Notfall-Set bei mir tragen, um meine Rettung abseits der großen Anlaufpunkte zu organisieren. Verlasse ein untergehendes Schiff so schnell wie möglich, damit Dich der Sog nicht mit in die Tiefe reist.
    Wenn Du Dich an Bord eines Flugzeuges befindest, das buchstäblich aus heiterem Himmel abstürzt, kannst Du natürlich wenig tun. Vielleicht werden Deine Vorbereitungen zumindest Deinen Hinterbliebenen helfen. Allerdings ist es wahrscheinlicher, dass Du nach einer außerplanmäßigen Ladung auf irgendeinem Flughafen hängen bleibst.
    Zwar schrieb ich an anderer Stelle, dass ich selbst stets Bargeld bei mir habe und viele Prepper raten dazu, möglichst viel Bargeld verschiedenster Währungen oder sogar Edelmetalle wie Gold und Silber bei sich zu tragen. Allerdings hat Geld nur einen Wert in einer funktionierenden Wirtschaft.
    Bei den meisten Szenarien größeren Ausmaßes dürfte das gängige Währungssystem recht schnell zusammenbrechen. Dazu kommt noch, dass nicht jeder Verkäufer seine Stellung halten wird, während um ihn herum die Welt untergeht. Die Entwertung könnte übrigens auch Silber und Gold treffen, da sie keinen praktischen Nutzen haben. In der Regel entsteht eine Tauschwaren-Wirtschaft – d.h. Essen, Trinken, Feuerzeuge u.s.w. könnten schnell einen größeren Wert haben als ein Klumpen Gold.
    Bedenke auch rechtzeitig, ob Du einen alternativen Reiseweg benutzen kannst. Nach den Anschlägen des 11. September saßen einige bis zu vier Tage an Flughäfen in Kanada fest, obwohl sie längst per Bahn oder Bus ihr Ziel erreicht hätten, wenn sie schnell genug reagiert hätten.
    Du bist in anderen Gebäuden (Arbeitsplatz, Einkaufshalle, etc.)
    Im Idealfall kannst Du sofort damit beginnen, Deinen Heimweg anzutreten. Bei kleineren Hindernissen wird Dir Dein EDC (Every Day Carry) helfen. Wie oben bereits erwähnt, wirst Du vermutlich nicht Dein Auto oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen können.
    Im Falle einer chemischen oder nuklearen Katastrophe, solltest Du Dich erst einmal vor Ort in Sicherheit bringen. Am besten eignen sich Badezimmer und Toiletten, die wenig frequentiert und möglichst tief innerhalb des Gebäudes sind.
    Falls der Horizont mit Atompilzen verhangen ist, werden die meisten Menschen zu ihren Autos rennen und nach Hause flüchten – als ob es da sichererer wäre. Sammle auf Deinem Weg zur Toilette wasserdichte Behälter, wie Mülleimer und darin befindliche Flaschen und fülle dann soviel wie möglich Wasser ab.
    Dieses solltest Du an einem sicheren Ort verwahren, bevor Du zu Deinem Auto gehst und Dein (hoffentlich dort gelagertes) Notfall-Set einsammelst. Danach gehst Du wieder zurück zu Deinem Wasservorrat.
    Es ist unwahrscheinlich, dass viele Menschen die Toiletten in öffentlichen Gebäuden aufsuchen werden. Du solltest jedoch auf Nummer Sicher gehen und Deinen Vorrat gut verstecken.
    Essen und Wärme sind nicht primäre Sorgen in einer solchen Katastrophe, Wasser und Sicherheit allerdings schon. Ziehe keine Aufmerksamkeit auf Dich, lösche das Licht in Deinem Raum, verbarrikadiere die Tür, zerstöre die Lampen in den umliegenden Gängen und stelle Sachen in den Weg – Menschen nehmen in Notsituationen keine beschwerlichen Wege.
    In diesem fortgeschrittenen Szenario brauchst Du Dich auch nicht mehr um Geld kümmern. Vor allem in Shopping-Centern wirst mit einem plündernden Streifzug genügend Lebensmittel und nützliche Gegenstände einsammeln können, um Deine Versorgung an Essen sicher zu stellen.
    An Deinem Arbeitsplatz hast Du entweder selbst einen kleinen Vorrat angelegt oder kennst Deine Kollegen gut genug, um zu wissen, wer Nahrungsmittel in seinen Fächern aufbewahrt. Ansonsten kann man an der Abnutzung der Stühle oftmals erkennen, wie schwer der Mensch ist – je schwerer der Mensch, umso wahrscheinlicher findest Du Schokolade in der Nähe.



    Viele Menschen kommen in Notfällen auf die Idee, mit ihren letzten Münzen die Getränke- und Snack-Automaten der Umgebung zu leer zu kaufen. Allerdings kann es einige Zeit dauern, die drei, vier Riegel zu kaufen und während dieser Zeit bist Du ein leichtes Ziel.
    Warte also lieber eine gewisse Zeit ab und benutze dann Dein (hoffentlich im Notfall-Set enthaltenes) kleines Brecheisen, um die Automaten schnell und vollkommen auszuräumen. Warte in jedem Fall ein paar Tage in Deiner neuen Unterkunft ab, bevor Du versuchst Dein Zuhause zu erreichen. Vermutlich wird Dich die Strahlung nicht gleich umbringen, aber das Chaos der ersten Tage in den Städten wird eine große Gefahr für Dein Leben sein.
    In den meisten Gebäuden findest Du genügend Material, wie Decken, Teppiche und ähnliches, um Dir einen Schlafplatz zu verschaffen. Danach kannst Du Deine Situation Schritt für Schritt weiter verbessern. Das anstrengendste in diesen Situationen ist, rational zu denken, gut zu planen und entsprechend zu handeln.

  • Ich finde den Beitrag leider ziemlich dümmlich. Schon der Einstieg ist Unfug. Natürlich hat die Informationsbeschaffung die höchste Priorität, solange keine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben besteht. Wie und ob ich überhaupt tätig werden muss, kann ich doch nur dann einschätzen, wenn ich zum Beispiel weiß, ob der Stromausfall ein örtliches Problem ist oder ausgedehnter, ob es ein technisches Problem, eine Naturkatastrophe oder ein Anschlag ist. Selbstverständlich darf ich nicht tatenlos bleiben, falls ich nichts herausfinden kann, aber einfach nur irgedein Programm abzuspulen, ohne Hintergrundwissen, bringt nichts und kann mich sogar zusätzlich gefährden.


    Auch im Folgenden geht es weniger um Verhaltenstipps, sondern primär um das, was man besser vorher eingepackt hätte. Das ist genau der ausrüstungszentrierte Ansatz, dem man leider viel zu oft begegnet.

  • Ich finde ihn interessant und auch interessant, dass es eben immer viele Meinungen darüber gibt was richtig ist und wie man sich verhalten soll.
    Der Versuch herauszufinden WAS denn KONKRET passiert ist, wird auf jeden Fall Zeit kosten.
    Klar das Du in der Zeit andere Dinge nicht machen kannst.
    Ich glaube das es da nicht die EINE richtige Entscheidung gibt. Ob man richtig gehandelt hat wird man im Ernstfall erst später erfahren, ggf. zu spät.
    Ob der eine dann "dümmlich" ist oder der andere zeigt die Realität.

  • Ich finde die Vorschläge etwas dürftig. Willkürlich mal rausgenommen:


    "Im Falle einer chemischen oder nuklearen Katastrophe, solltest Du Dich erst einmal vor Ort in Sicherheit bringen. Am besten eignen sich Badezimmer und Toiletten, die wenig frequentiert und möglichst tief innerhalb des Gebäudes sind."


    Möglichst tief im Gebäude bedeutet kein öffenbares fenster. mag sich anfangs gut anhören wegen Strahlung etc. aber wenn man mal weiter denkt kommt man zu folgendem Schluss:


    Sollte eine Stromversorgung dann noch stattfinden hab ich in geschlossenen, innenliegenden Nassbereichen eine Zu- und eine Abluft. Da der Frischluftanteil der Zuluft gesichert sein muss habe ich dort eine wunderbare Quelle die mir entweder chemisch/biologisch verseuchte Luft in den Raum reinpustet oder eventuell strahlende Kleinstpartikel rein weht. Man sollte sich dann schon mal vorher Gedanken machen ob und wie eventuell die Zuluft in der zentralen Lüftungsanlage gewaschen wird und welche Filter dort verbaut sind. Im Zweifelsfall ist ein unbelüfteter Lagerraum besser. Außerdem sollte man auch mal eine Geschoßangabe machen ob ein halbwegs geschützter raum in höheren Stockwerken sinnvoll ist oder nicht, will sagen: wo sammeln sich z.B. Giftgase oder biologisch verseuchte Luft am ehesten etc.

    "Ansonsten kann man an der Abnutzung der Stühle oftmals erkennen, wie schwer der Mensch ist – je schwerer der Mensch, umso wahrscheinlicher findest Du Schokolade in der Nähe."


    Naja, ich hab bei mir auf der Arbeit genügend Kollegen die spindeldürr sind aber scheinbar unter ADHS leiden und immer rumzappeln müssen. Für die muss ich häufiger neue Sitzpolster bestellen als für einige gemütliche Schwergewichte.....


    "Bei einer Erschütterung oder ähnlichem werden die meisten auch die Wohnung verlassen, um dann auf der Straße rumzustehen. Ich behaupte nicht, dass dieses Verhalten immer schlecht ist, aber in den meisten Fällen wirst Du damit wertvolle Zeit verschwenden, die Dein Überleben sichern könnte."


    Natürlich verlasse ich die Wohnung bei starken Erschütterungen sofort, schließlich ist ein statisches Problem des Hauses wesentlich wahrscheinlicher als Krieg oder Terror. Stelle ich dann von Außen fest, dass die Erschütterung ein exogenes Ereignis war und im haus keine Risse in tragenden Bauteilen sind kann ich wieder zurück gehen. Ich werde aber bestimmt nicht im Haus sitzen bleiben wenn der suizidal veranlagte Nachbar gerade mal wieder versucht hat sich über den aufgedrehten Gashahn ins Nirwana zu verfrachten und dabei die halbe Fassade weggesprengt hat und irgendwo in meinen Sachen rumkramen um aktiv zu erscheinen.

    "Vor allem in Shopping-Centern wirst mit einem plündernden Streifzug genügend Lebensmittel und nützliche Gegenstände einsammeln können, um Deine Versorgung an Essen sicher zu stellen."


    Zum Glück bin ich der einzige der diese Idee hat und tausende andere Personen stehen still und paralysiert so in der Umgebung rum. Ich könnte die anstupsen und die würden einfach umfallen und dann halt so rumliegen. Da kann ich dann ruhig einen kleinen Plünderungs-Bummel machen und meine einzige Sorge ist dann noch, ob ich eine Reibe für die eingelegten Trüffeln finde um meine Speisen zu verfeinern.


    naja......

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hoi zäme


    Der Beitrag ist nicht schlecht und sehr auf Vorsicht ausgelegt was okay ist. Aber er leidet sehr an diesem "jetzt ist der SHTF Fall da!" was ich schon letzte Woche in einem anderen Thread bemängelt habe.
    Autofahrer die plötzlich die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlieren, Boote die zwangsläufig an Klippen zerschellen, Flugzeuge die vom Himmel fallen, Leute die am Snackautomat ausgeraubt werden...
    Ich kann das einfach nicht ernst nehmen.
    Aber es ist eben nicht cool genug von einer langsam verlaufenden, voraussehbaren Situation auszugehen. Naja...für uns ist eh kaum Neues dabei.


    Gruess, Anti

  • Teilweise sind die Vorschläge sogar Grundfalsch, ich zitiere:


    "Verlasse ein untergehendes Schiff so schnell wie möglich, damit Dich der Sog nicht mit in die Tiefe reist."


    Das ist absoluter Unsinn, Seemannsgarn, längst widerlegt durch moderne Versuche.
    Das Gegenteil ist der Fall. Schwimmweste anlegen, warme Kleidung anziehen (die zieht Dich nicht runter sondern hält Dich durch den geringeren Wärmeverlust länger am Leben) Haiabwehrsystem prophylaktisch mitnehmen und in Ruhe warten bis das Schiff unter Dir wegsackt. Wenn Du kein Rettungsboot bekommst an irgend etwas das schwimmt festhalten (aber keine Haie bitte sehr).


    Das mit dem plündern im Shopping Center hat ja Bärti bereits ausreichend persifliert.


    LG Wolfgang

  • Etwas (hüstel) undifferenziert ist auch der Umgang mit der Suche nach Familienangehörigen:


    " Ansonsten ist es schwer, dem menschlichem Trieb, seine Familie zu finden, zu widerstehen. Denn genau das wird eine große Mehrheit der Leute versuchen, weshalb die normalen Wege meist nach kurzer Zeit verstopft sind und zu gefährlichen Orten werden. Sprecht Euch also ab."


    Man sollte schon mal bedenken was es da so an Familienmitgliedern geben kann.




    1) Habe ich z.B. ein 6-jähriges Kind in der Schule in einem Ort 15 km von mir entfernt wird es wohl kaum helfen dem Kind zu sagen:


    Liebes genetisches Reproduktionsergebnis, heute reden wir mal über Krieg, Giftgasangriffe und Pandemien. Diese Themen sollten dich in deinem Alter schon sehr beschäftigen.


    Solltest du also in deiner Klasse in der Schule sitzen und alle Mitschüler und deine Lehrerin kippen mit Schaum vor dem Mund röchelnd zur Seite oder solltest du in der Entfernung diese malerischen Atompilze am Horizont beobachten können, dann geh bitte ruhig aus dem Gebäude raus.


    Dann geh bitte in den dunklen Wald in 7,5 km Entfernung, achte nicht auf umherliegende Leichen oder Verletzte, da hole ich dich dann irgendwann ab. Grab dich bitte im Unterholz ein, du musst keine Angst haben auch nicht vor den marodierenden und vergewaltigenden Banden die dann auf der nahe gelegenen Landstraße umherziehen. Stör dich dann bitte nicht an Hilfeschreien oder Ähnlichem.


    Irgendwann komme ich dann vorbei und hol dich ab, vorher muss ich noch mal schnell unser Haus in Verteidigungsbereitschaft versetzen. Dafür brauche ich etwas Zeit und Ruhe, du weißt ja, ich mache solche Sachen gerne gründlich. Solltest du das Ganze dann leider doch nicht überleben, so hasst du in deinem kurzen Kinderdasein aber den Vorteil gehabt die Bedeutung der sozialdarwinistischen Theorie hautnah miterleben zu dürfen. Du musst einfach fit genug sein auch durch solche Situationen hindurch zu kommen. Das kann ich in deinem Alter von dir erwarten.


    Stell dich doch bitte auf einen maximalen Aufenthalt ohne irgendwelche Gegenstände und Hilfsmittel in dem Wald von 3 Tagen ein, ich hab nicht Lust nach Draußen zu gehen, wenn da auch noch so viel andere Menschen nach Familienangehörigen suchen. Das könnte ja dann auch für mich gefährlich sein.


    Ja liebes Kind, wie du siehst liebt dich dein Papa wirklich. Wie du siehst bin ich immer für dich da und gebe dir Sicherheit im Leben.





    2) Ist der Familienvater abhanden gekommen und ist dieser schon seit Jahren bei einer KSK-Einheit mag die Sache anders ausschauen, da wäre es natürlich doof wenn Frauchen sich auf die Socken macht.


    Aber pauschal solche Ratschläge zu verteilen find ich wenig durchdacht......

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo.


    Nun ja, ich finde die Vorschläge nur mässig, für unbedarfte sogar gefährlich.

    Zitat von witchcraft;285809


    Reagieren anstatt nur Informationen zu sammeln, ist der Schlüssel für all diese Szenarien...


    Z.B. wurde hier mal ein fiktives Szenario diskutiert: Terrorangriff mit C-Waffen. Ganz Prepper-Like haben die meisten hier aktiv reagiert, da ja vorbereitet. (Gasmasken, GHBs etc.)


    Schlussendlich hatte sich aber herausgestellt, dass die Leute überlebt haben, welche die simple Anweisung befolgt haben, welche die Behörden nun schon seit einem halben Jahrhundert für unklare Notsituationen empfehlen: Im Haus bleiben, Fenster schliessen, Radio hören. Frei nach KISS.


    Zitat von witchcraft;285809


    Bei einer Erschütterung oder ähnlichem werden die meisten auch die Wohnung verlassen, um dann auf der Straße rumzustehen. ..


    Bei einem Erdbeben erst mal Wasservorrat auffüllen und ganz cool auf die Nachbeben, welche der Statik deines Hauses den Rest geben, warten ?!


    Zitat von witchcraft;285809

    Herauszufinden, was genau passiert ist, ist meist kein primäres Problem. Was nützt es Dir zu wissen, welcher Staat den Krieg erklärt hat oder wie der Terrorist hieß und woher er kam. Dafür hast Du auch noch Zeit, wenn Du eine Weile lang überlebt hast..


    Jein. Sicher ist es erst mal egal ob ein Anschlag von fundamentalistischen Neu-Apostrophen oder zölibatären Pornographen verübt wurde. Aber ob es mehrere Anschläge im gesamten Umkreis oder ein einzelner Vorfall in einer Chemiefabrik in Windrichtung ist macht schon einen Unterschied.


    Fazit: Als eine generelle Verhaltensanweisung nicht unbedingt brauchbar, da bei den wahrscheinlichsten Szenarien falsch.
    Eine Erschütterung wird zu 99% ein Erdbeben sein und nicht der globale Atomkrieg und ein Stromausfall ist zu 80% eine durchgebrannte Sicherung und zu 19% ein Kurzschluss in einem regionalen Verteiler und nicht ein kontinentaler EMP.


    Gruss, Gresli

  • Hm - also erst vor rund drei Wochen hatten wir in der Arbeit einen Stromausfall - gleich als ich in der Früh in die Arbeit kam, merkte ich,
    dass der Strom nicht ging. Allerdings kommen kurze Stromausfälle, wenn auch selten, einfach mal vor. Der Firma neben uns ging es nicht anders.


    Das erste, was ich gemacht habe, war zu Hause anzurufen, ob dort auch der Strom ausgefallen war. War er aber nicht und ich arbeite am selben Ort, wo ich wohne. In einer andere Straße im Ort war auch Stromausfall - jeder hatte halt irgendwo Infos per Handy eingeholt.


    Wir haben dann einfach mal in der Arbeit weitergearbeitet, was eben ohne Strom an Arbeit möglich war. Ca. 2 Stunden später war der Strom wieder da.


    Ich würde das wahrscheinlich genau so wieder machen. Dafür habe ich aber auch sehr gut vorgesorgt, dass in einem Krisenfall dann erst mal wirklich kein überstürztes Handeln nötig ist. Für mich persönlich ist Information als Handlungsgrundlage wichtig.

  • Ich sympathisiere auch mit den meisten Kritikpunkten. Es gibt allerdings einen Punkt, den ich auch meiner Frau eingeschärft habe: Wenn der Stromausfall das ganze Haus betrifft, soll Sie mindestens 20 Liter Trinkwasser einsammeln und noch besser anfangen die Wanne volllaufen zu lassen. Im besten Fall (Strom kommt wieder oder Sie hat sich geirrt) haben wir mal die Leitung gespült , im schlimmsten Fall kann das wichtig sein. Es liegt in der Natur der Sache, daß man die Dauer der Stromausfälle nicht vorhersehen kann (es sei dann, man hat selbst den Hebel umgelegt). Was ich aber hundertprozentig weiß, daß nach < 24 h Stromausfall kein Wasser mehr aus der Leitung kommen wird. Siehe Groß-Gerau. Also auf das Prinzip Hoffnung zu setzen, ist dann auch etwas dünn. Solange unsere Gemeinde Trinkwasser für Beregnung von Golfplätzen subventionieren kann, kann es auch nicht knapp sein. Deutschland ist kein Trinkwasser-Mangelland.

  • Verzeihung! Frage eines Beginners:


    Ich verstehe nicht, weshalb der Eröffnungsartikel als sog. "Tutorial" kategorisiert ist, wenn dieser angeblich dümmlich, unkorrekt, nicht der Wahrheit entspricht oder sonstwie aufs schärfste kritisiert wird?

    Ich gebe jedem Tag die Chance, der beste und schönste Tag meines Lebens zu werden!

  • Und wie wäre es erst einmal sich Gedanken zu machen, was plausibel ist.


    Bei mir kann meinetwegen die Chemie in Basel Hochgehen das wird mich nicht kratzen, genauso wenig wie Überschwemmungen.. Und Erdbeben da sollte die Informationsbeschaffung ziemlich zeitgleich sein.


    Sprich erst einmal schauen ob es wirklich überhaupt plausible Gefahren gibt die ein schnelle Reaktion erfordern und das mit dem Shop plündern wie es Bärti schon geschrieben hat da kommt niemand auf die Idee, deswegen habe ich auch keine Vorräte weil ich das Dorfgeschäft plündern kann während alle andern Einwohner schock gelähmt zu Hause sitzen.

  • Verzeihung, wenn ich mich unklar ausgedrückt habe.
    Unter Tutorial versteht man üblicherweise eine schriftliche oder filmische Gebrauchsanleitung, in denen die Bedienung und die Funktionen eines Produkts "Schritt für Schritt" erklärt werden. Und ich vermutete unter dem Thread-Titel eben ein fachkundiges Tutorial, das mir als Beginner erklärt, wie ich mich innerhalb der ersten Stunde korrekt verhalten sollte.

    Ich gebe jedem Tag die Chance, der beste und schönste Tag meines Lebens zu werden!

  • Der Threadersteller war eben der Meinung, dass der Text sich als Tutorial eignet und hat ihn deshalb so vershclagwortet. Einige andere hier sehen das etwas anders. Insofern ein ganz normaler Vorgang. Wir haben schließlich keinen Chefredakteur hier, der entscheidet, welche Verschlagwortung korrekt ist.

  • Zusätzlich zu Asdrubals Erklärung möchte ich noch hinzufügen, dass eine 08/15 "Gebrauchsanweisung" rein theoretisch wäre. Genauso wie eine allgemein gültige Packliste für einen BoB, Lebensmittelvorrat oder Werkzeug zum Schutz persönlicher Habe.


    Zu verschieden sind die individuellen Umstände. Jeder von uns hat ein anderes Gefährdungsszenario, Lebensumstände, Ressourcen oder Vorstellungen.


    Jegliche Liste oder Handlungsweise, welche hier beschrieben wird benötigt in der Regel einer individuellen Anpassung. Trotzdem kann alles weiterhelfen die eigene Planung zu überdenken und weiter zu entwickeln.


    en Gruess


    Jaws

  • Man sollte das Ganze als mögliche Empfehlung sehen,es ist nicht Alles auf alle Situationen anwendbar,einige Fehler sind ganz sicher enthalten. Mehr als das für sich und die Situation anwendbare muss man ja nicht durchziehen...


    Nur wenn der Verfasser davon ausgeht das man selber als erstes plündern und Süsswarenautomaten aufbrechen muss - Viel Spass,wenn man so unvorbereitet ist hat man die Folgen nicht besser verdient !


    " Duck and Cover" im weitesten Sinne ist auch nicht neu,aber nicht immer richtig.


    Schon krass was "Schreibtischtäter" so an Tuitorials aufschreiben,obwohl dies hier noch eines der besseren Werke ist...


    Gelesen,zur Kenntnis genommen und nicht abgeheftet :nono:


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von ryma;289039

    Und ich vermutete unter dem Thread-Titel eben ein fachkundiges Tutorial, das mir als Beginner erklärt, wie ich mich innerhalb der ersten Stunde korrekt verhalten sollte.


    Vermutlich wirst Du so etwas nicht finden,jedenfalls nicht in "seriös mund praktikabel"


    Die Ausgangssituationen die einen erwarten können sind viel zu verschieden als das man dazu eine allgemeingültige Umgangsanweisung schreiben könnte.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Wobei... ich kann die Erwartungen von Ryma irgendwie verstehen. Wenn ich auf meine Anfänge in diesem Forum zurückblicke hatte auch ich die Vorstellung sowas wie eine "What-to-do"-Liste zu finden. Und dies obwohl ich mich schon länger mit Preppen beschäftigt habe, allerdings ohne den Ausdruck zu kennen.


    Was ich wirklich gefunden habe waren keine Listen. Dafür aber viele Ideen, die Erkenntnis dass die Szenarien sowie die Möglichkeiten und Voraussetzungen für jeden anders sind. Ich bin der Meinung dass unsere Diskussionen im Forum sicherlich dazu beitragen können, neue Denkansätze zu liefern - sei es des Materials wegen, Szenarien oder was auch immer. Nur eben - fertige Listen ist nicht.


    Lass Dich weder entmutigen Ryma, noch fass es als Kritik auf. Preppen besteht aus Querdenken, Analysieren und schauen was passt. Als Gemeinschaft können wir auf Fragen unsere Meinungen und Vorstellungen preisgeben, bei Problemen möglicherweise auch Hilfe zur Selbsthilfe bieten.


    Sorry falls es nun zu stark OffTopic gewesen ist.