Mögliche Auswirkungen eines kurz- oder längerfristigen Ausfalls des Internets

  • Hallo wolpertinger,


    kannst Du das


    Zitat von wolpertinger;289956

    Ich muss euch da leider widersprechen. Es werden gezielt Sicherheitslücken eingebaut. Zwar nicht von den Herstellern selbst aber von Mitarbeitern großer Geheimdienste die im Auftrag Code in die Betriebssysteme der großen Netzwerkausrüster schmuggeln. Davon waren in den letzten Jahren so gut wie alle führenden Netzwerkausrüster betroffen.


    irgendwie (z.B. durch links zu seriösen Seiten) belegen?


    Das klingt mir etwas zu pauschal ich lasse mich aber auch eines anderen belehren wenn die Behauptung durch Fakten untermauert wird.


    Gruß,
    Paddy

  • Zitat von Paddy;289977


    irgendwie (z.B. durch links zu seriösen Seiten) belegen?


    Dass es wirklich alle betrifft, kann man wohl nicht belegen, ich halte es aber für wahrscheinlich. Anders als von Wolpertinger geschildert, scheint das aber schon vom Hersteller gemacht zu sein, allerdings auf Anweisung der Geheimdienste. Hier mal ein neueres und ein älteres Beispiel:


    http://www.zeit.de/digital/dat…a-bnd-frankfurt-flughafen


    http://www.sueddeutsche.de/dig…-jeden-computer-1.1852354

  • Ok, wolpertinger hat Recht, ich muss meine Aussage einschränken.
    Es gibt z.B. solche Berichte hier: http://arstechnica.com/securit…-its-firewalls-for-years/
    Außerdem gab (gibt?) es innerhalb der NSA wohl ein Programm um gezielt Hardware (Router) auf dem Postweg abzufangen, "Abhörchips" einzubauen und wieder weiterzusenden.
    Solche Aktionen sind aber wie gesagt extrem aufwändig und werden alleine deshalb vermutlich nur gezielt an Stellen eingesetzt, wo es sich auch tatsächlich lohnt (z.B. große Internet-Backbones).
    Bei der Hardware/Software, die wir üblicherweise so kaufen sind schon so viele Löcher drin, dass man sich nicht mehr bemühen muss eigene hineinzuschneiden.

  • DNS Ausfall / Selbsthilfe Änderung DNS


    Zitat von Isuzufan;289946

    Wäre es da nicht nützlich wenn man die IP Adresse vom zB S&P kennt und weiß wie und wo man sie eingibt um ins Forum einsteigen zu können? Oder ändert sich die IP des Forums auch regelmäßig?


    LG Wolfgang


    Zitat von KidCrazy;289953


    Im Prinzip kannst du das ganz einfach machen. Unter Windows musst du z.B. einfach die entsprechenden Domain-Namen und IP-Adressen in die hosts-Datei eintragen. Siehe http://praxistipps.chip.de/hos…earbeiten-in-windows_1307
    Die IP-Adressen bekommst du über die Kommandozeile (Start -> "cmd") z.B. mit dem Befehl "ping http://www.survivalforum.ch".
    Falls sich die IP-Adresse mal ändert und du nicht dran denkst, dann kommst du halt nicht mehr ins Forum, bis du den Eintrag wieder raus machst :grinning_squinting_face:



    Um nochmals auf dieses Thema der Liste der IP Adressen zurückzukomkmen:


    Grundsätzlich halte ich das für eine gute Idee um in begrenzten Szenarien eines DNS-Ausfalls oder Überlastung sich selbst zu helfen.


    Wichtiger erster Schritt ist in meinen Augen aber erstmal die existierenden DNS Server zu kennen und zu wissen, wie man bei sich selbst den DNS ändern kann.
    Ist ja einfacher einen anderen, aber funktionierenden DNS zu verwenden, als jede Adresse per IP einzugeben (was übrigens häufig nicht ganz so einfach ist, da eine Unterseite ja die gleiche IP hat, aber ja doch eine andere URL. Wer übersetzt das?)



    Hier ein Link, wie man den DNS Server unter Windows ändern, resp. selbst festlegen kann:
    http://tipps4you.de/tipp-19-win7.html



    Hier eine Liste mit DNS Servern:


    Google DNS:
    8.8.8.8
    8.8.4.4


    Open DNS:
    208.67.220.220
    208.67.222.222


    Norton DNS:
    198.153.194.50
    198.153.192.50


    Comodo secure DNS:
    8.20.247.20
    8.26.56.26


    DNS Advantage:
    156.154.71.1
    156.154.70.1


    Level 3 DNS:
    209.244.0.3
    209.244.0.4
    4.2.2.1
    4.2.2.2
    4.2.2.3
    4.2.2.4


    DNS.Watch:
    82.200.69.80
    84.200.70.40

  • SBB+: Danke, sehr interessant... vor allem der Status: "Released / Deployed, Ready for Immediate Delivery"


    Edit: Wo ist das her? Wikileaks?

  • Zitat von KidCrazy;290001

    Edit: Wo ist das her? Wikileaks?


    Es war auf jeden Fall eine öffentliche Quelle. Aber wo genau hab ich vergessen. Sehr gut möglich, dass es Wikileaks war. Waren ein paar GB.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Ist das Auto in Reparatur / Wartung bleibt es das auch erstmal.


    Ohne Datenverkehr über das Internet :


    - keine Freischaltung der el. Komponenten durch den Hersteller.
    - Keine Reparaturanweisungen vom Server im Herstellerwerk
    - Keine Ersatzteilanforderung
    - Keine Schlüssel/Schliessanlagencodierung mehr
    - keine Einsicht in Ersatzteilkataloge
    - kein Rücksetzen von Fehlermeldungen
    - kein Auslesen von Fehlern incl. Interpretation möglich


    Bis vor etwa 8-10 Jahren wurden diese Daten / Möglichkeiten über Handheld-Geräte in der Werkstatt erledigt bzw. Listen und Arbeitsanweisungen 1/2 Jährlich auf einer CD an die Markenbuden versendet.


    Der Datenhunger und die Möglichkeit Eingriffe am Fahrzeug vorzunehmen ohne das der Mechaniker es merkt ( Man will ja nicht alle Peinlichkeiten und Mängel die der Kunde austestet bekannt haben ) stellt die Werkstattleute meist bös aufs Abstellgleis.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet


  • Für alle, die nicht unbedingt auf Firmen wie Google oder Norton vertrauen wollen, erweitere ich die Liste einfach mal mit paar Links, die alternativen DNS-Servern auflisten, die anscheinend keine Block- und Filterlisten einsetzen. Man somit ungefilterten Internetzugang bekommt:


    Wikileaks: https://wikileaks.org/wiki/Alternative_DNS/de


    Öffentliche DNS-Server aus...


    der Schweiz: http://www.ungefiltert-surfen.de/nameserver/ch.html
    Deutschland: http://www.ungefiltert-surfen.de/nameserver/de.html
    Österreich: http://www.ungefiltert-surfen.de/nameserver/at.html


    Ja, sogar in Liechtenstein gibt es paar ganze wenige: http://www.ungefiltert-surfen.de/nameserver/li.html


    Restliche Welt: http://www.ungefiltert-surfen.de/ (Einfach runterscrollen.)


    Gegen den US-Einfluss auf Root-DNS-Servern gibt es inzwischen auch paar alternativen wie "Open Root Server Network". Root-DNS-Server sind die wichtigsten DNS-Server. Weiss der lokale DNS-Server nicht mehr weiter, wendet der sich an einen Root-DNS-Server. Der sollte wirklich alle wichtigen Informationen zur Namensauflösung einer Internet-Adresse haben.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Open_Root_Server_Network

    Gegen den allgemeinen Internetausfall versuche ich mich inzwischen auch möglichst abzusichern.
    - Offline-Wikipedia dank Kiwix
    - Digitale Offline-Navigation durch Openstreetmap und der MapFactor-Karten-App


    Auch versuche ich "Offline-Linux-Systeme" zu verwenden. Zwar kann man praktisch jedes Betriebsystem offline verwenden, aber oftmals fehlt dann die nötige Software. Da gibt es paar Linux-Distributionen die es ermöglichen, praktisch alle angebotenen Programme bei sich selber Zuhause offline zu speichern.


    Und natürlich verwende ich meinenen eignenen kleinen NAS-Server, auf dem ich nicht nur meine persönlichen Daten, sondern auch nützliche Informationen aus dem Internet abspeichere.


    Für mich persönlich wäre ein Internetausfall durchaus für eine ganze Weile verkraftbar.


    Für das "globale System" wäre das aber schon ein wesentlicher Einschnitt, da ja praktisch alle grösseren Ladenketten ihre Ware online bestellen. Da ist man froh, wenn man noch örtliche kleine Läden hat, die ihre Ware selber herstellen.
    Auch der ÖV wir dann wesentlich eingeschränkter funktionieren, da gerade das Zugnetz inzwischen auch eher zentral verwaltet wird.
    Wetterprognosen werden dann vermutlich auch deutlich ungenauer sein, da man dann möglicherweise nicht mehr auf alle nötigen Wettersatelliten und Rechencenter zugreifen kann. Das wiederum hätte Einfluss auf andere Berufsgruppen, wie das Landwirtschaftsgewerbe oder das Baugewerbe, wo eine Wetterprognose durchaus auch die Tages- oder Wochenplanung beeinflusst.
    Auch die Forschung wird dann wohl eine Zwangspause machen müssen.


    Dass das komplette Internet ausfällt, ist aber eher unwahrscheinlich. Da das Internet grundsätzlich dezentral aufgebaut ist. Wird ein Server oder ein ganzes Gebiet lahmgelegt, werden Paket-Informationen die normalerweise dort drüber laufen einfach umgeleietet. Nur die Informationen die aus dieser Region kommen, sind dann möglicherweise nicht mehr erreichbar. Die Einwohner die dort leben, werden dann wohl auch keinen Internetzugang mehr haben.


  • Grüß Gott zusammen,
    meine Kommentare habe ich direkt oben eingefügt. Das ist keine Kritik, nur eine Korrektur.
    Grüße
    zero-error



    PS: Zu meiner Person: Ich arbeite im größten Landesrechenzentrum NRW und bin u.a. mit der Technik bzw. dem Aufbau vertraut. Geheime Informationen wie z.B. Art, Typ, Staffelung usw. der Firewalls (sind mir bekannt) werde ich natürlich in KEINEM FALL veröffentlichen. Auch nicht als PM oder gegen Bezahlung (bin nicht erpressbar da keine Schulden und bin auch kein Päd...). Ich hänge an meinem Job. Obige Informationen stehen öffentlich im Internet bzw. werden öffentlich Ausgeschrieben so das interessierte Personen und Firmen Zugriff auf die Daten/Infos haben = keine Geheimnisse.

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • Reicht dir ein Link zu heise als seriös? Ich hätte hier auch noch die security announcements von Cisco liegen. Wobei Cisco jetzt nur exemplarisch war . Da sind mehr oder weniger schon alle unterwandert worden.


    http://m.heise.de/security/mel…o-Day-Luecke-3298838.html


    Nachtrag:
    Hier noch ein Beispiel bei dem es Juniper erwischt hatte. Effektiv kommen alle 2-3 Wochen security advisories von Herstellern mit mehr oder weniger kritischen Lücken. Nur die wenigsten finden in den Medien Beachtung.
    http://m.heise.de/security/mel…pekulationen-3051260.html

  • Zitat

    Die automatische Alarmierung würde nicht funktionieren


    Wird bei der Mehrheit stimmen, aber es gibt auch Alarmwege über eigene Kabel...völlig unabhängig vom Internet.


    Zitat

    Die Warten (sofern nicht ständig besetzt) und ggf. wichtige Umspannwerke würden sicherheitshalber mit Personal besetzt.


    Das wird in einigen Bereichen am Personalabbau der letzten Jahre scheitern. Zumindest in meinem Kenntniskreis.


    Zitat

    Zur Koordination innerhalb des Unternehmens würden die internen Nebenstellen in den UWs und der meist (zumindest bei den größeren) vorhandene Betriebsfunk genutzt.


    Auch der früher weit und breit verbreitete Betriebsfunk ist eine aussterbende Rasse....


    Zitat

    Die Stromversorger verfügen zu einem großen Teil über eigene Kommunikationswege.


    Das sehe ich auch so und damit habe ich auch wenig bedenken beim Thema Strom / Internetausfall


    Vor 15 Jahren ging es auch ohne......

    Man tötet nur was man isst !

  • Zitat von noxis;290036

    Dass das komplette Internet ausfällt, ist aber eher unwahrscheinlich. Da das Internet grundsätzlich dezentral aufgebaut ist.


    "Dezentral" ist allerdings auch relativ. Denn so dezentral wie das ursprünglich mal geplant war (jede Kommunikation kann über eine Vielzahl möglicher Wege ans Ziel) ist das heute auch nicht mehr. Der Großteil der Kommunikation läuft immer über dieselben Knoten. Das meiste was von uns aus nach Übersee geht läuft über die Knoten Franfurt und London. Falls da mal "zufällig" was größeres passiert... (z.B. ein abstürzendes Passagierflugzeug das Rechenzentrum wegbläst), dann bleiben nur noch die Satellitenverbindungen oder die Kabel in die andere Richtung, also gen Asien. Da diese aber nicht für soviel Traffic geeignet sind, wirds da ganz schnell voll. Und dann ists halt wie in jedem Stau: alle warten. Und wir bekommen die Seiten wieder wie damals mit 9600 BAUD geliefert :) Glücklich sind dann diejenigen, die wissen, wie man das autmatische Laden der Bilder im Browser abschaltet...

  • @ zero-error


    Wie sieht das denn eigentlich mit Systemen wie INPOL-neu 5.0 / INPOL-Land / ZEVIS / EUCARIS / POLAS usw. aus ?


    Haben die eigentlich ein eigenes Intranet oder läuft das auch über "öffentliche" Strukturen ?
    Die sind ja sicherheitsmässig nicht unbedeutend...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Werden heute nicht die allermeisten Warenströme über das Internet gesteuert? Würde es hier zu Störungen kommen käme es zumindestens zu Schwierigkeiten in der Warenverteilung. Es würde vermutlich nicht zu so tiefgreifenden Störungen kommen, wie bei einem Stromausfall, weil Warenbedarfe von z.B. Supermärkten auch geschätzt werden können und somit ein Warenangebot nicht ganz versiegen dürfte.


    Komplexe Fertigungen, wie z.B. Automobilfertigungen würden ohne Informationsaustausch zügig ausfallen.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Also einen ganz wichtigen Punkt habe ich bisher noch nicht gesehen in diesem Thread. (gut vielleicht hab ichs übersehen)


    Aber was ist mit dem Geld? Heute hat praktisch jeder nur Plastikgeld.
    Alles was gekauft wird, wird mit der Kreditkarte, EC-Karte, V-Pay und weiss nicht was, bezahlt. Da wird vom Internet gebrauch gemacht.


    Nur ein kleiner Bruchteil der Bevölkerung hat noch bare Reserven.


    Ich denke ein Zusammenbruch des Internets, wäre für einige ein ähnlich grosses Problem wie ein Blackout und viele müssten dann ihre Einkäufe auf andere Wege tätigen.
    Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass viele Geschäfte bei einem längeren Ausfall des Internets ihre Läden schliessen müssten da:


    - Finanzen können nicht mehr an die Zentrale geschickt werden.
    - Bestellungen könnten nicht mehr gemacht werden (Email geht nicht, Telefon geht nicht, Online-Bestellformular geht nicht)
    - Viele Programme laufen über einen Zentralcomputer (oder Lizenzpool bei dem man eine Lizenz von einem Zentralen Server holt, wenn man das Programm öffnet)
    - Sicherheit wäre nicht mehr gewährleistet (Brandmeldesystem geht nicht)


    Dann frage ich mich noch, wie sehr sind die medizinischen Geräte vom Internet abhängig?


    Viele Geschäfte würden brach liegen (auch mein Arbeitsort, wird ja alles von der Zentrale aus gesteuert)


    - Viele öffentliche Überwachungsdienste funktionieren nicht mehr (Überwachung der Staudämme, Erdbeben, Tsunami, Wetter, weiss nicht was)


    Ein Ausfall des Internets hätte meiner Sicht nach, viel schwerwiegendere Folgen als dass man nicht mehr Telefonieren kann und Netflix nicht mehr läuft (und Siri wird man auch nicht mehr um Rat fragen können :face_with_rolling_eyes:)

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Jeder nicht. Aber inzwischen treffe ich immer häufiger an der Supermarktkasse auf Personen, die €1.79 mit Karte zahlen. Da schlackern mir ehrlich gesagt immer die Ohren :face_with_tongue:

  • Zitat von Asdrubal;290129

    Das grundsätzliche Problem will ich nicht in Abrede stellen, aber dass "jeder nur" Plastikgeld habe, stimmt bei Weitem nicht.


    Noch... Aber einige Länder sind dran, das Bargeld abzusachaffen (siehe Dänemark, Norwegen und Schweden) in diesen Ländern kommt man mittlerweile mit der Karte weiter als mit Bargeld (auch persönliche Feststellung vom Sommerurlaub 2016)
    Dann wird gemunkelt, dass die EU das Bargeld auch abschaffen möchte. Die "Aus-dem-Verkehr-Nahme" des 500€-Scheins sei nach Ansicht einiger ein Schritt dazu. Möglichst kein Bargeld horten, möglichst nur noch mit der Karte bezahlen. Ich denke, die Abhängigkeit vom Internet wird noch um ein Vielfaches steigen.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)