... man aufpassen muss was man in den "Social Media" von sich gibt

  • Zitat von mirfälltnixein;292474

    Danke, kannte ich noch nicht. Hat mir aber bestätigt, dass mein Browser einen "unique fingerprint" hat.


    Gibt es eigentlich irgendwelche "Standards" von irgendwelchen "Fingerprint-Gegnern", nach denen man seinen Browser konfigurieren kann, um mit vielen anderen den gleichen Fingerprint zu haben?


    Wie gesagt, zunächst mal Javascript abschalten. Das verhindert schon den Großteil aktueller Fingerprinting-Techniken. Ich verwende z.B. das Plugin No-Script Lite und aktiviere Javascript ausschließlich dann, wenn die Seite anders nicht benutzbar ist. Und auch dann aktiviere ich nicht alle Quellen auf einmal, sondern gezielt die Scripts der aktuellen Domain. Scripts von Domains wie googleanalytics.com, etc. bleiben bei mir generell inaktiv. Du kannst ja mal via Panopticlick probieren, wie sich das abschalten von JS auswirkt. Und dann ist es ziemlich Browserabhängig: Wie verbreitet ist der von dir benutzte Browser, was posaunt er standardmäßig alles raus (sprache, auflösung, installierte plugins, etc.)? Der aktuellste Firefox soll in der Hinsicht schon ganz gut sein. Konkret getestet hab ichs aber auch noch nicht. Im Tor Browser-Bundle wird die Browsergröße z.B. auch noch beim Start so angepasst, dass sie mit möglichst vielen anderen übereinstimmt.


    Es gab Mitte des Jahres mal einen Artikel in der c't darüber. Ich werd später mal sehen, ob ich den finden kann.


    -----
    Update: Ich habe den c't-Artikel inzwischen gefunden. Die Empfehlungen in Kurzfassung: Javascript deaktivieren bzw. nur gezielt aktivieren (z.B. via NoScript für Firefox oder Script-Safe für Chrome), für Firefox gibt es auch das Add-on "Random-Agent-Spoofer", das noch zusätzliche Anti-Fingerprinting-Maßnahmen implementiert. grundsätzlich sollte man Flash deaktivieren oder zumindest auf Click-to-Play setzen, da darüber auch eine Vielzahl an Informationen ausgelesen werden kann. Das bietet sich in Hinsicht auf die vielen Flash-Sicherheitslücken in letzter zeit aber sowieso an. Wenn einem die Surfgeschwindigkeit nicht so wichtig ist, kann man auch das Tor Browser-Bundle nutzen (Tor + angepasster Firefox-Browser). YouTube-Videos gucken geht damit aber eher schlecht :)


    Falls jemand an dem kompletten Artikel interesiert ist, bitte bei mir per PM melden.


    Gruß,
    Kc

  • Hallo zusammen,


    mir fällt es ziemlich schwer, meine Datensicherheitseinstellungen auf einem angemessenem Niveau zu halten und dabei NICHT in die Falle der Selbstzensur zu geraten.


    In meinem "nicht-virtuellen" Leben halte ich mich auch relativ zurück. Wenn ich dann doch ab und zu eine Gegenmeinung beziehe, scheint das auf mein Umfeld umso mehr langanhaltenden Eindruck zu hinterlassen. Das wirkt mehr, als via Facebook zu agitieren.


    Viele Grüße


    Waldi

    Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.

  • Waldi: In die Falle tappe ich auch häufiger. Ist halt so... Solange ich meinem Umfeld noch nicht ausreichend vertraue, halte ich mich mit mit Gegenmeinungen eher mal zurück. Vor allem, wenn ich weiß, dass diese Meinung gesellschaftlich nicht so ganz anerkannt sein könnte. Das dürfte bei vielen allerdings auch schon vor dem Erscheinen des Internets so gewesen sein. Schwierig finde ich es dann, wenn bereits die Gefahr besteht, dass man nicht nur in der Achtung des Gegenübers fällt, sondern möglicherweise ins Fadenkreuz von irgendwelchen Behörden kommt. Beispiele sind Anti-sozialistische Bemerkungen zu Zeiten der ehem. DDR oder aktuell vielleicht auch das, was eher schwammig als Hass-Botschaften bezeichnet wird.

  • Ein ganz interessanter, wenn auch etwas länglicher Beitrag zum Thema: https://www.dasmagazin.ch/2016…t-dass-es-die-bombe-gibt/


    Dass man mit 68 Facebook-Likes zum Beispiel zu 88% die sexuelle Orientierung korrekt bestimmen kann und mit 300 Likes das Verhalten nahezu perfekt vorhersagen kann, ist schon beeindruckend, und das ist ja nur eine Datenquelle. Rabattkarten, Geoinformationen, Dinge, die über Cookies vom Browser auszulesen sind, etc. sind vermutlich ähnlich aussagekräftig.

  • Ich vermute, irgendwann werden die FB und Internetverweigerer erst recht verdächtig werden.

  • Zitat von Varminter;293929

    Ich vermute, irgendwann werden die FB und Internetverweigerer erst recht verdächtig werden.


    Es ist programmiertechnisch eine ziemliche Herausforderung, nach Nicht-Daten zu suchen und Personenprofile aufgrund nicht vorhandener Daten zu erstellen.
    Bis zum Nachweis des Gegenteils ist es deshalb vernünftig, sich dort nicht allzusehr zu betätigen.

  • Zitat von "jp10686;293936"

    Es ist programmiertechnisch eine ziemliche Herausforderung, nach Nicht-Daten zu suchen und Personenprofile aufgrund nicht vorhandener Daten zu erstellen.
    Bis zum Nachweis des Gegenteils ist es deshalb vernünftig, sich dort nicht allzusehr zu betätigen.


    Nö, ist es nicht!


    Es gibt genug Leute, die Facebook ihre Kontakte freigeben, um noch mehr "Freunde" zu finden. Damit bekommt Facebook auch Futter zu Leuten, die bislang nicht auf Facebook waren. Daraus wird ein sogenanntes Schattenprofil erstellt und fleißig mit allem genährt, was über dich zu finden ist.


    Schon gibt es ein sehr präzises Profil von dir

    Wer mit dem Feuer spielen will, muss wissen, wo das Wasser steht. (Oliver Tietze)

  • Zitat von Varminter;293929

    Ich vermute, irgendwann werden die FB und Internetverweigerer erst recht verdächtig werden.


    Ist FB denn nicht inzwischen ein sinkender Stern? Gott sei Dank, möchte man hinzufügen.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von hzs68;294048

    ...


    Schon gibt es ein sehr präzises Profil von dir


    Ja, leider. Aber dagegen ist man machtlos.

  • Zitat von Bingo;294053

    Ist FB denn nicht inzwischen ein sinkender Stern? Gott sei Dank, möchte man hinzufügen.


    Ich habe heute mal in meiner Klasse nachgefragt. Von den 15 Schülern (7.Klasse) hat kein einziger mehr einen FB-Account.
    Ihnen ist FB bereits zu langsam. Mit Snapchat, Instagramm und Co. lassen sich Fotos etc. viel schneller teilen, war ihre Aussage.
    Eine hat sogar gesagt, FB sei für alte Leute, denn schliesslich habe ihre Mutter einen FB-Account. :grosses Lachen:

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Zitat von Chuck Noland;294061

    Ich habe heute mal in meiner Klasse nachgefragt. Von den 15 Schülern (7.Klasse) hat kein einziger mehr einen FB-Account.
    Ihnen ist FB bereits zu langsam. Mit Snapchat, Instagramm und Co. lassen sich Fotos etc. viel schneller teilen, war ihre Aussage.
    Eine hat sogar gesagt, FB sei für alte Leute, denn schliesslich habe ihre Mutter einen FB-Account. :grosses Lachen:


    Damit ist das Problem dann erfolgreich verlagert.:crying_face:

  • Hallo zusammen


    Ich empfehle eine Hut aus Alufolie .............


    Mal ehrlich, ist jeder selber schuld für das was er bei x-welchen Plattformen verzapft!


    Dafür sind die Treffen da.


    Ernst (ohne Alu-Hut)

  • Es geht hier doch nicht nur um FB sondern ums Prinzip.


    Aus allem was in irgendeiner Form digitale Spuren hinterlässt kann man nun mit entsprechenden Programmen ein Persönlichkeitsprofil erstellen, das erschreckend genau ist.


    Ob man in sozialen Medien ist oder nicht hat darauf wenig Einfluss, es erleichtert es den Firmen nur an deine Daten zu kommen. Und jetzt erklär' mal einem Pubertier die Konsequenzen.

    nicht jammern, machen

  • Ich wollte nicht sagen, dass sich das "Problem" gelöst hat, nur weil die Jugendlichen nicht mehr bei FB sind.
    Meinen letzten Post habe ich nur geschrieben, da hier meistens nur FB erwähnt wird und die anderen Social Medias nicht.


    Gänzlich ohne digitales Profil lebt wohl nur noch meine Grossmutter. Denn die hatte nie ein Smartphone oder Internetzugang. Keine Rabattkarten von Supermärkten etc.


    Aber auch sie ist bei Behörden, Versicherungen, Krankenkassen etc. digital erfasst und ihre Daten können ausgelesen werden.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Die Zeiten mit den ganz großen Zuwächsen bei Facebook sind sicher vorbei. Allerdings glaube ich nicht, dass die Plattform durch eine veränderte Altersstruktur ausstirbt. Vielmehr scheint es so zu sein, dass bei den Online-Einsteigern, also der Altersgruppe um die 7. Klasse herum, erst mal andere Dienste im Mittelpunkt stehen, vermutlich auch weil die Strukturen und Funktionsumfänge simpler als bei Facebook sind. Später aber steigt auch diese Gruppe auf Facebook ein. Darauf deuten auch die hier dargestellen Beobachtungen hin: http://medien-mittweida.de/die-alterung-facebook/ Noch ist die Datenbasis etwas dünn, weil der Beobachtungszeitraum naturgegeben kurz ist, aber insgesamt scheint es so zu sein, dass Facebook auch bei den "neueren" Jahrgängen so ab etwa Mitte 20 eine wichtige Stellung einnimmt.

  • Hallo,

    Zitat von Asdrubal;294114

    ...aber insgesamt scheint es so zu sein, dass Facebook auch bei den "neueren" Jahrgängen so ab etwa Mitte 20 eine wichtige Stellung einnimmt.


    die von Dir verlinkte Erhebung ist aus dem Jahr 2014, darauf würde ich mich Ende 2016 nich mehr stützen wollen.


    Es mag sein, dass die Kids, die mit Facebook "aufgewachsen" sind (weil es Snapchat und Instagram noch nicht gab), nach wie vor einen FB-Account haben, aber auch ich habe den Eindruck, dass FB mehr und mehr was für die "Alten" ab 40 ist. Hab mich neulich mit zwei 13jährigen Jungs aus dem Bekanntenkreis unterhalten, sinngemäss meinten Sie: "Ach Facebook, das nutzt doch keiner mehr - und E-Mail ist nur was für ganz alte Leute."


    Interessant sind die Nutzungsdaten von Snapchat und FB im Vergleich: "Im April 2016 sahen ca. 100 Millionen aktive Nutzer täglich 10 Milliarden Video-Clips. Mit dieser Aktivität liegt Snapchat weltweit noch vor Facebook, das auf ca. 8 Milliarden tägliche Video-Aufrufe kommt." (Wikipedia über Snapchat).


    Momentan muss FB eher aufpassen, dass es nicht den Ruf als vorrangige Austauschplattform für Hassbotschaften, Fake News und Terrorpropaganda bekommt.


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von tomduly;294121


    die von Dir verlinkte Erhebung ist aus dem Jahr 2014, darauf würde ich mich Ende 2016 nich mehr stützen wollen.


    Naja, sie vergleicht Daten von 2011 und 2014. Die Natur der Sache bringt mit sich, dass die ganze Geschichte relativ kurzlebig ist. Wenn man nochmal drei Jahre zurückgeht, kommt man schon in einen Zeitraum, in dem Facebook im deutschsprachigen Raum kleiner als einheimische Netzwerke wie die VZ-Gruppe war.


    Natülich wäre es interessanter, aktuelle Daten zu haben. Allerdings halte ich eine breit angelegte Erhebung von 2014 immer noch für aussagefähiger als eine Umfrage in einer einzelnen siebten Klasse 2016, zumal sich die beiden Aussagen auch nicht wirklich widersprechen. Der Aufsprung-Zeitpunkt bei Facebook scheint nur etwas später zu liegen. Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, dass Facebook in der Alterskohorte ab 25 wesentlich an Reichweite verliert.