... wenn man mit Vandalismus / G20 rechnen muss?

  • Das G20 Treffen hat mich schon ziemlich früh beschäftigt. Wir haben sogar das geplante Sommerfest unseres Vereins verschoben, weil der Verein an der Route der Kolonnen lag und somit damit zu rechnen war, dass die Leute nicht zum Verein gelangen können.


    Ich hatte Donnerstag und Freitag frei und wir haben unsere Tage so geplant, dass wir nicht an den Tagen in die Stadt mussten. Wie gesagt: wir sind hier weit genug draußen und ich hatte darauf spekuliert, dass es unter der Würde der Chaoten ist, in Pinneberg Randale zu machen.:grosses Lachen:


    Hätte aber auch schiefgehen können...


    Die Frage ist nun für mich, was bei einem längeren Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung geschieht. Ich vermute, dass es weniger sein dürfte, als bei G20. Zum einen fehlen die Krawalltouristen und es wird zumindestens etwas dauern, bis die Reihen der üblichen Verdächtigen sich mit verzweifelten Bürgern aufgefüllt haben. Zum anderen wird ein dauerhafter Zusammenbruch ohne politischen Hintergrund dann doch denn Ausnahmezustand auslösen. Und dann reicht eine Streife aus, um einen kleinen Mob zu kontrollieren.


    Ich würde hier zwischen den politisch zumindestens hinterlegten willkürlichen Gewalttaten des G20 WE und Plünderungen, die aus der Not entstehen deutlich unterscheiden. Das sind für mich zwei Szenarien, die deutlich getrennt werden müssen.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Zitat von Harmlos;308788

    Die Frage ist nun für mich, was bei einem längeren Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung geschieht..


    Ich denke hier das es bei einem Zusammenbruch zu verschieden Situationen kommt. Das kann schon bei kleineren Situationen der Fall sein, die nicht allein durch Gewalt begründet werden, wie Wetter (inkl. Hochwasser), Stromversorgung (Hacker) etc. Wenn es kleinräumig ist, kann mit entsprechender logistischer als auch polizeilicher Hilfe/Einsatz sicher der Lage Herr geworden sein. Bei großflächigen Situationen natürlich nicht.


    Bei dem von mir angesprocheneren Hochwasserlage waren die Tankstellen abgeschaltet, Sparkassen und Supermärkte verbarrikadiert (Sandsäcke) und hier und da wurde der Strom abgeschaltet bzw. ist ausgefallen. (Besonders ärgerlich für Menschen in Hochhäusern, teilweise evakuiert). Einige Siedlungen mit Eigenheimen wurden evakuiert, allerdings haben viele Bürger ihren Besitz nicht verlassen. Du kannst also nix einkaufen und kommst an keinen Sprit zur Flucht.


    Jetzt stell Dir das mal großflächiger vor. Wird eine solche Situation bekannt, werden die Menschen alles Hamstern was möglich ist. Bei der heutigen just-in-time Belieferung der Supermärkte wird das aber nicht lange dauern, bis alles ratzekahl alle ist.
    Wird diese Situation länger anhalten und mehr als eine Stadt betreffen, wird es eng und die Menschen werden sich das was sie benötigen organisieren. Ich denke, es wird sehr schnell zu Plünderungen und Übergriffen kommen, das wurde hier schon mehrfach analysiert. Bei einer großflächigen Situation wird die Polizei dem sicher nicht flächendeckend Herr werden, zumal auch andere Rettungs- oder Sicherung´nahmen parallel ablaufen werden.


    Und: ich denke, auch der oftmals als Heiland bezeichnete "Wald" wird sehr schnell voll sein. In meinem Stadtteil sollten allein 25.000 Menschen evakuiert werden. Das Hochwasser betraf auch andere Stadtteile und kleinere Städte und Dörfer ringsum bzw. auch andere Flüsse. WO SOLLEN DIE ALLE HIN? Soviel Igel, Wildschweine und Beeren gibt es gar nicht, um eine großflächige Situation in vielen Teilen unseres Landes in der heutigen Zeit zu meistern. Ich persönlich denke, daß der hier oft genannte Flucht Gedanke, also mit Tarp, Esbit Kocher und Sayer Filter raus in den Wald, nicht so einfach umsetzbar sein wird, allein von der Masse der Menschen her. Stell Dir vor, KKW in Belgien hat Probleme und nur 1/10 des Ruhrgebiets will los. Da bebt die Erde wenn alle gleichzeitig das Bugout/normale Auto anlassen.

  • ... also Vorbereitung...?
    Fenster mit Holz verrammeln oder wenigstens mit Folie sichern.
    Fluchtwege, EH, Kom. (zB. PMR) zu Nachbarn, Gasmaske + Filter, Kalorien für die Tage (Epa-Style), Fluchtgepäck.
    S- Draht in den Hauseingang.
    Auto weg oder sichern (ob die auch eins mit Anarchiezeichen/Aufkleber anzünden..).



    ... wenn man Lust hat,
    Schmierseife auf die Straße, (bei Wurf = Impulserhaltung). Bekommt man mit Wasser schnell wieder weg.
    Paintball, Hydranten anzapfen, eigene Barikade....
    ... könnte mir nur Vorstellen das Sicherheitskräfte auf den ersten Blick Probleme mit der Freund/Feind -erkennung haben.


    Bier und Chips




    ... Wenn ich mich in die Lage versetze ...
    Wäre wohl beim ersten Anzeichen das jemand am Auto zündelt richtung Tresor...

  • Zitat von Grummel;308801

    ... Wenn ich mich in die Lage versetze ...
    Wäre wohl beim ersten Anzeichen das jemand am Auto zündelt richtung Tresor...


    So geht es mir auch. Aber da wäre dann was los - erst müssten Haus und Hof, Auto und Bobbycar brennen, sonst bist in D nachher DU der böse Bube.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Wenn man sich selber schwarze Klamotten anzieht und die Sturmhaube über (oder mit Ruß, Filzstift oder Schuhcreme tarnt), wird der Gruppendruck größer und die Wahrscheinlichkeit der Enttarnung geringer, oder? Dann den Feuerlöscher in die Hand nehmen und das Auto retten!

  • Ja, ein Impuls der reflektiert doof ist.


    Mein Kübel hat sowieso nur Schrottwert, trotzdem bin ich drauf angewiesen.
    In Relation ist der für mich wertvoller als ein Maibach für einem Vermögenden.

  • in D bist Du infolge der Verhältnismäßigkeit immer der pöhse Bube, selbst wenn Du selber blutend einen größeren Personenschaden erlitten hast.
    Das sollte unbedingt bedacht werden, wenn Du an den Tresor denkst oder auch nur an ein kleines konformes Victorinox :-).
    Beachte, in einer Notstand Situation fängst Du eine Kugel, wenn Du damit sichtbar hantierst.
    Um das möglicherweise zu ändern bedarf es eines richtigen Kreuzes im September.


    Übrigens vermute ich mal, daß die Spezialeinheiten, die das Dach in Hamburg sicherten, natürlich nur zur besseren Visualisierung die Täter "visiert" hatten.
    Wäre dort ein Werfer "in flagranti" ertappt worden, Gefahr in Verzug etc..., hätte die Spezialeinheit natürlich mit dem Werfer gesprochen, diskutiert um ihn zu überzeugen.
    Bis 1989 wurde in der DDR nachweislich nach Anruf geschossen (und getroffen), m.E. gilt in der BRD bei einigen wichtigen militärischen Einrichtungen ein ähnlicher Befehl auch heute.

  • Wir verlassen diese Abzweigung der Diskussionsstraße jetzt wieder - die Standpunkte sind klar, aber sollten hier nicht breitgetreten werden :)

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Zitat von Grummel;308801


    ... Wenn ich mich in die Lage versetze ...
    Wäre wohl beim ersten Anzeichen das jemand am Auto zündelt richtung Tresor...


    Den Weg hätte ich schon lange vorher eingeschlagen, und zwar bei den Arbeiten die vorher aufgezählt wurden.

  • Das mit dem selber vermummen ist vielleicht gar keine so schlechte Idee....
    Wenn sich im "Schwarzen Block", die sich ja gegen seitig nicht kennen, rumspricht, dass da einige schwarz Vermummte gar nicht verbündet sind, sondern nur darauf warten, von hinten sozusagen "Den Dolch in den Rücken" zu stoßen... Könnte die ganze "black blocking"-Strategie kaputt machen :)


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Zitat von Bärtram;308820

    Bevor man zum Tresor marschiert sollte man 110 anrufen. :winking_face:


    Nimmt da einer in so einer Situation überhaupt noch ab? Ist da noch jemand auf der Wache?:kichern:

  • Das ist relativ egal.
    Wenn wer ran geht und Hilfe schickt ist doch ok.
    Falls nicht hat man dank der Telekomunikationsdaten dokumentiert, dass man sich ernsthaft um staatliche Hilfe bemüht hat.
    Das kann später kein Staatsanwalt oder Gericht weg diskutieren.

  • "leb@whswhs": Das mit der Polizei (was sie dürfen und was nicht) sehe ich ein wenig gelassener: Gottseidank leben wir (noch) in einer Gesellschaft, wo die Polizei auf die Bürger nicht mit scharfer Munition losgehen muss, um einen Mob unter Kontrolle zu bringen.
    Allerdings sehe ich da die Justiz gefordert, schnell und hart durchzugreifen. Z.B. so, wie es in London 2011 geschehen ist - da wurden die erste Krawallos noch während der Unruhen zu teils heftigen Strafen verurteilt.
    Was wir nicht brauchen ist eine weitere Einschränkung des Versammlungsrechts - denn das finde ich OK. Aber derartige Auswüchse wie in Hamburg gehören hart und schnell abgeurteilt. Generalpräventive Wirkung nennt man das...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • »SEK-Chef Mewes beschreibt den „sehr, sehr robusten“ Einsatz als vollen Erfolg.« Wahnsinn, als "robuste Einsätze" wurden bisher Bundeswehreinsätze beschrieben. Aber, das das sah tatsächlich schon eher nach Syrien / Kosovo oder früher Belfast aus ... und die sind auch stolz drauf!


    Der Gegner ... und der ist vielleicht für uns interessant:


    "Der weit größere Teil waren erlebnishungrige Jugendliche sowie Voyeure und Partyvolk, denen wir eher auf dem Schlagermove, beim Fußballspiel oder Bushido-Konzert über den Weg laufen würden als auf einer linksradikalen Demo.
    Es waren betrunkene junge Männer, die wir auf dem Baugerüst sahen, die mit Flaschen warfen – hierbei von einem geplanten „Hinterhalt“ und Bedrohung für Leib und Leben der Beamten zu sprechen, ist für uns nicht nachvollziehbar.
    Überwiegend diese Leute waren es auch, die – nachdem die Scheiben eingeschlagen waren – in die Geschäfte einstiegen und beladen mit Diebesgut das Weite suchten.
    Die besoffen in einem Akt sportlicher Selbstüberschätzung mit nacktem Oberkörper aus 50 Metern Entfernung Flaschen auf Wasserwerfer warfen, die zwischen anderen Menschen herniedergingen, während Herumstehende mit Bier in der Hand sie anfeuerten und Handyvideos machten.
    Es war eher die Mischung aus Wut auf die Polizei, Enthemmung durch Alkohol, der Frust über die eigene Existenz und die Gier nach Spektakel – durch alle anwesenden Personengruppen hindurch –, die sich hier Bahn brach."
    http://www.nachdenkseiten.de/?p=39153

  • Ich finde, das auf den Nachdenkseiten ist das Interssanteste an der ganzen Geschichte. Die militante Linke ist nun mal wie sie ist. Und professioneller agierende Polizeibehörden als in Hamburg (Berlin zum Beispiel) kommen damit klar.


    Natürlich hat der militante Kern in HH Anstoß und Umfeld geschaffen. Das streckenweise Chaos kam aber vor allem dadurch, dass offenbar viele Durchschnittsbürger inneinem entsprechenden Umfeld die Möglichkeit zu Bürgerkriegsspielen dankend annehmen. Und das scheint mir ein bedenkliches Zeichen für den Zustand der Gesellschaft zu sein.


  • Ich will diese verlogene Relativierung von Gewalt jetzt nicht direkt kommentieren, aber ein wichtiger Punkt für den Prepper ist:
    Die Wahrheit stirbt beim Krieg als erstes. Wenn es also zu solchen Krawallen kommt, muss man für alles, was man tut, sich stichhaltig rechtfertigen können.
    z.B. Gehe ich noch kurz was zum Futtern aus dem Supermarkt besorgen, dann Kassenzettel aufbewahren!
    Könnte ja sein, dass der anschließend geplündert wird, und ich irgendwo auf einer Überwachungskamera zu sehen bin...


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem