Pendler Rucksack

  • Ich "darf" täglich knapp 60km zur Arbeit und wieder zurück über eine der staugefährdetsten Autobahnen Deutschlands (A8 - Karlsruhe/Stuttgart) pendeln. Da ich ja den größten Teil des Tages weit von zuhause entfernt zubringe muss ich auch mit einem Szenario rechnen bei dem ich weder mit dem Auto noch mit öffentl. Verkehrsmitteln nach Hause komme. Nun überlege ich mir einen "Pendler-Notfall-Rucksack" ins Auto zu legen der mir im Notfall ein heim laufen ermöglicht (vermtl. 3 Tage bei allgemeinem Chaos). Was denkt ihr muss unbedingt in den Rucksack bzw. das Auto rein?


    Trinkwasser 2x 0,75l
    Notnahrung für 3 Tage (Müsliriegel, Schokolade, Kekse, etc)
    kleine Erste Hilfe Ausrüstung (Wanderset)
    Leatherman
    Plastikregenponcho
    kleiner Schlafsack
    Wanderschuhe
    Fliesjacke
    Wanderkarten vom ganzen Gebiet

  • Zitat von wolpertinger;53850


    Trinkwasser 2x 0,75l


    zu wenig...für Deine 3 angenommen Tage


    Vielleicht auch die Überlegung die Chaostage gut ausgerüstet im Auto zu bleiben? Kann man nur in der Situation entscheiden. In der Wüste ist es schon vielen zum Verhängnis geworden, das Fahrzeug verlassen zu haben.


    Ich bin jetzt zu faul die Forensuche zu bemühen -


    ich bin mir aber sicher, dass wir schon mehrfach über Ausrüstung im Auto / Rucksack / bob / ice Gepäck geschrieben haben ...auch im wiki steht einiges


    wenn ich wacher bin - fasse ich Deine Frage mit einem dieser Themen zusammen

  • Zitat von wolpertinger;53850


    Trinkwasser 2x 0,75l
    Notnahrung für 3 Tage (Müsliriegel, Schokolade, Kekse, etc)


    Und auch hier sind meiner Meinung nach wieder mal die Prioritäten falsch gesetzt.
    Wo kriegst du denn Trinkwasser für 3 Tage her, wenn allgemeines Chaos herrscht?
    Mit 1,5l kommst du da nicht weit.


    Ich glaube auch nicht, dass es für das Leder des Wanderschuhs besonders gut ist, wenn der Schuh X Tage im Auto lagert und dabei Hitze im Sommer und Kälte im Winter mitmacht.


    Versuche doch einfach immer gutes und festes Schuhwerk zu tragen.

  • Zu wenig Wasser eingeplant. Ich würde mindestens 2x1.5l mitnehmen. Und gute Schuhe sollte man immer anhaben. Als "Reserve-Schuhe" würde ich stabile, aber leichte Wanderschuhe einplanen - nicht aus Leder, sondern aus High-Tech-Stoff. Kosten das Gleiche oder weniger und sind meistens leichter als Lederschuhe. Sollen ja auch nur begrenzte Zeit halten. Wobei : wenn Du Zeit und Geld hast, kannst Du eine Sommer- und eine Winter-Version deines Notrucksacks anlegen; aber wechseln nicht vergessen !

  • Die Lebensmittel müssen vermutlich -20°C und auch +60°C aushalten können. Schokolade z.B. ist da eher weniger geeignet.
    Wasserflaschen nur zu 3/4 füllen und Plastik statt Glas verwenden.
    Im Winter braucht man was Warmes zum Übernachten, also z.B. unbedingt eine halbwegs gute ISO-Matte mit dazu. Ein warmer Schlafsack ist auch dann hilfreich, wenn man mal im Auto bleiben muss (z.B. Stau)
    Bei den Schuhen plädiere ich zu gebrauchten und stabilen (=eingetragenen) Turnschuhen. Wenn man keinen 20kg Rucksack trägt und nicht gerade im Hochgebirge oder im Moor herum läuft braucht man meiner Ansicht nach keine Wanderstiefel. Bei Schnee im Winter sind Stiefel aber besser.
    Ersatzsocken einpacken(notfalls auch als Handschuhe zu misbrauchen), ein "Frischetuch" oder ein Stück Seife, Zahnpasta und Zahnbürste kosten nicht wirklich viel und bringen vielen Nutzen.
    Blasenpflaster und Toilettenpapier/Taschentücher nicht vergessen, ebenso einen Sonnenschutz im Sommer.
    Gut wäre vielleicht auch ein kleines Radio, um unterwegs auf dem laufenden zu bleiben


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo Wolpertinger,


    naja, 3 Tage ist ja schon ein ordentlicher Zeitraum... :staunen:


    Also, wenn ich überlege, das ich meine Wochendtouren immer mit meinem 70 Liter (+) Rucksack absolviere und dann noch immer entsprechend gekleidet starte...:staunen:


    Also was mir definitiv fehlt, in deiner Auflistung, ist ein Kocher! Dann würde ich den Plastikponcho zugunsten eines gebrauchten BW Poncho tauschen - unter dem Ding kann man auch mal nächtigen und/oder eine trockene Pause machen.


    Als Kind des Ruhrgebietes weiß ich, das die kritischesten Situationen im Winter auftreten! Daher weiß ich auch, das mir meine Winterreifen und Schneeketten einen Schei... nutzen, wenn der polnische LKW ein paar km vor mir mit seinen Sommerreifen Quer steht!! :verärgert:


    Auch Autobahn Vollsperrungen kommen vor (nicht nur im Winter), daher habe ich mir fest vorgenommen, mein Auto nur im äußersten Notfall, oder bei total Schaden aufzugeben!
    Ich habe (unter anderem) einen vollen Reservekanister im Auto, ich habe mehrer MREs, Hartkekse und Schokoriegel im Auto, ausserdem 2 Leichte Schlafsäcke und 5 Liter Trinkwasser (2 x 1,5 PET Flasche und einen 2 Liter BW Wasserkanister). Dazu dann noch einen Benzinkocher und das Alugeschirr der US Armee! Klappspaten und ein fest eingebautes CB Funkgerät!!


    Das meiste davon ist in einem alten Rucksack... also auch Marschbereit!


    Gruß
    Doc

    Erlebnisorientierter Prepper - LH Ultras

  • Zitat von Dr.Snuggles;53860

    Also, wenn ich überlege, das ich meine Wochendtouren immer mit meinem 70 Liter (+) Rucksack absolviere und dann noch immer entsprechend gekleidet starte...:staunen:


    Für Anregungen: http://www.trekking-ultraleicht.de/news.php


    (soll nicht heißen, dass in den Notrucksack jetzt teure ultralight Ausrüstung rein soll, aber ich denke, dass der Notrucksack schon unter 10kg machbar sein müsste)


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Den Hinweis auf Ultraleicht Ausrüstung finde ich sehr gut. Das ermöglicht ein schnelleres Vorankommen im Gelände (man braucht dann vielleicht keine 3 Tage). Es gilt ja zu Bedenken das eventuell zu Hause die Familie (Kinder) wartet und man dort gebraucht wird. Und die Ausrüstung nimmt nicht so viel Platz im Fahrzeug ein. Den Nachteil den ich bei Ultraleicht-Artikeln sehe, benutze selbst welche bei meinen Wanderungen, ist die Haltbarkeit. Die Sachen sind in der Regel schon sehr empfindlich und nicht so robust.

  • Was mich mal interessiert (weil ich's wirklich nicht weiss) ist, warum soviele in ihren 72h-Rucksäcken/Taschen auf die zubereitungsbedürftigen MREs setzen. Wären nicht "Instant-Produkte" wie BP-5, Trekkingkekse oder Peronin da deutlich besser geeignet (höhere Energiedichte, keine Zubereitung erforderlich)?


    Übersehe ich da etwas (ausser dem psychologischen Effekt einer warmen Mahlzeit)?

  • Zitat von sonnenwolf;53876

    Was mich mal interessiert (weil ich's wirklich nicht weiss) ist, warum soviele in ihren 72h-Rucksäcken/Taschen auf die zubereitungsbedürftigen MREs setzen. Wären nicht "Instant-Produkte" wie BP-5, Trekkingkekse oder Peronin da deutlich besser geeignet (höhere Energiedichte, keine Zubereitung erforderlich)?


    Übersehe ich da etwas (ausser dem psychologischen Effekt einer warmen Mahlzeit)?


    Hat sicherlich auch seinen Charme. Eine Packung BP-5 mit 500g und gut isses. Man muss da ja jetzt nicht auf 2.000kcal pro Tag kommen, es bringt ja schon sehr viel, wenn man unterwegs ein bisschen was im Magen hat.


    Ansonsten noch eine Idee: Wie wäre es denn mit einem kompakten Faltrad im Kofferraum? Im Katastrophenfall wird möglicherweise die Straße ja noch vorhanden sein und dann braucht man für 60km keine 3 Tage, sondern nur noch 4 Stunden.


    Wenn man ein gutes nimmt kann man's vielleicht auch mal im Alltag verwenden und bei schönem Wetter die letzten km zur Arbeit radeln, o.ä...


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Wie meine Vorredner schon sagten: definitiv zu wenig Wasser.

    Ins Auto gehören mind. 5L, z.T. in kleinen Flaschen zu 0,33 oder 0,5L.
    Die haben den Vorteil, dass wenn man um Wasser angebettelt wird, nicht sofort 1,5L los ist, oder eine von drei kleinen Blagen (=Kinder) vollgesabberte und zu 2/3 leere Flasche zurück bekommt.

    Als Notnahrung habe ich nur Trekking-Kekse im Auto, einige BP-5 Riegel werde ich noch ergänzen.
    Das reicht, so schnell verhungert man nicht.
    Dazu noch einen Stahlbecher, Esbitkocher mit Ersatzbrennstoff und portinoniertes Kaffeepulver.

    Wichtig sind auch Schmerzmittel (im Rucksack), ein Regenschirm (dient auch zum Schutz vor Kameras, etc.) und ein paar Ersatzschuhe nebst Socken (im Auto).
    Nichts ist schlimmer als nasse, kalte Füße, insbesondere im Winter.
    Einmal nasse Bekleidung bekommt man nicht wieder getrocknet, daher evtl. Ersatzklamotten auf der Arbeitsstelle aufbewahren.

    Mein Aschenbecher im Auto ist mit Kleingeld nebst 5.- und 10.- € Scheinen gefüllt, um sich evtl. an einer Tankstelle, Automaten, etc. versorgen zu können.

    Ferner habe ich einen Katadyn Bottle-Filter nebst Wasseraufbereitungstabletten im Auto.

    Kleinkram wie z.B. Taschenlampe, Stirnlampe, LI-Ersatzbatterien, Kartenmaterial, feststehendes Jagdmesser (Werkzeug, keine Waffe!:face_with_rolling_eyes:), Kuhfuß, Multitool, Schreibzeug, FFP3-Maske, schnittfeste Handschuhe, Regenschutz, Reservekanister (Metall, mind. 5L), Kartenmaterial, KFZ-Ladekabel für Handy, etc. hat man ja sowieso im Auto.

  • Servus,
    hat schon mal jemand Wasser über den Winter im Auto gelagert??
    Da ich mit meinem Pendler Rucksack erst im diesem Frühjahr angefangen habe fehlt mir die Erfahrung mit der Wasserausdehnung.
    Ansonsten habe ich auch nur die minimal Ausrüstung um nach Hause zu kommen.
    Ich muss ca. 65 Km hinter mich bringen.


    Mein Rucksack schaut fast genau so aus wie wolpertinger seiner.


    Was mir noch in der Auflistung fehlt, ist ein kleines Fernglass.


    Gruß
    derHerzog:winke:

  • Hatte bislang noch keine Probleme.
    Hab die Flaschen im Rucksack in die Kleidung eingewickelt.
    Mein Auto steht im Geschäft im Freien und im Nachtdienst in der längsten Zeit von 17:30 Uhr Abends bis 07:00 Uhr am nächsten Morgen.
    Wie es über die 13,5 Stunden aussieht, weiß ich nicht. Daheim steht es in der Garage. Ach ja, die Temperaturen waren im letzten Winter teils bei Minus 19 Grad. Oft zwischen Minus 10 bis 15.

  • Zitat von derHerzog;53889

    Servus,
    hat schon mal jemand Wasser über den Winter im Auto gelagert??


    Hallo,


    stilles Wasser in PET-Flaschen ist bei Minusgraden kein Problem, es ist nur etwas schwierig mit dem Trinken... :face_with_rolling_eyes:


    Getränke mit Kohlensäure sind dagegen gefährlich, vor allem in Glasflaschen, friert sowas ein, steigt durch die Ausdehnung der erstarrenden Flüssigkeit der Luftdruck in dem Raum über dem Flüssigkeitsspiegel an und der Deckel verformt sich soweit, dass der Druck entweichen kann. Da der Druckabfall dann aber relativ schnell geschieht, entzieht dies dem Flascheninhalt schlagartig Wärme (Physik: entspannendes Gas nimmt Wärme auf), das Getränk friert durch und die Flasche platzt.


    Grüsse


    Tom



  • :Rol::Rol::Rol:
    Also der war nicht schlecht.:face_with_rolling_eyes:


    Nee Glasflaschen mit Kohlensäure kämen mir eh nicht ins Auto.
    Danke für die prompten Antworten.


    Gruß
    derHerzog:winke:

  • Was haltet ihr von einem Kickboard zur schnelleren Fortbewegung? Ich bin damit ungefähr doppelt so schnell wie zu Fuß und es lässt sich platzsparend zusammenklappen.
    Ich sehe gerade es gibt auch von Micro einen Klapproller (Scooter) mit Gepäcktasche (Modell "micro luggage").

  • Servus Apokalypson,
    also in meinen Falle halte ich gar nichts von diesen Teilen.
    Eine Situation die es erfordert das Auto stehen zu lassen, lässt dann auch solche Teile nicht zu.
    Meine Überlegung geht eher dahin, ein Fahrrad auf der Arbeit zu deponieren.
    Da besteht allerdings das problem der Wartung.
    Ein neues darf es auch nicht sein da es sonst abhanden kommen könnte.:peinlich:


    Naja schaun wir mal, nächstes Wo.ende wird erst mal der Weg von der Arbeit nach Hause abgewandert.:face_with_rolling_eyes:
    Mal schauen wie ich laufen muss um möglichst viele Ortschaften zu umgehen.:Cool:


    Gruß
    derHerzog:winke:

  • Es ging doch ursprünglich um einen Not-Rucksack, jetzt sind wir schon beim Fahrrad und Kickboard angelangt... Ich habe auf der Arbeit eine Enduro und ein Skateboard als Backup deponiert (Vorsicht : Ironie) !

  • Also erstmal, obwohl es schon zig mal gesagt wurde :face_with_rolling_eyes: eindeutig zu wenig Wasser.

    Für 3 Tage würde ich mind. (!) pro Tag mit 1-1,5l rechnen. Also insgesamt eher 3-4,5l.

    Zu Essen brauchst Du nicht so viel. Ich denke ein paar Müsliriegel oder BP5 vielleicht noch ein Fertigessen oder zwei und gut.
    Dafür brauchst Du aber dann noch einen Kocher plus Betriebsmittel (Gas, Esbit.....)

    Schlafsack, Tarp oder Poncho.

    Für den Winter ist ein Klappspaten mit Sicherheit nicht verkehrt.

    Taschenlampe mit Ersatzbatterien. Ich würde hier eine Strinlampe bevorzugen, da hast Du die Hände frei.

    Jetzt für den Winter kommt bei mir noch ins Auto ein Taschenofen, Benzinbetrieb.
    Bei Deiner Strecke gehört ein Schlafsack mit rein, zusätzlich noch ne Isomatte und vielleicht sogar noch ne Decke. Hanschuhe, Mütze, 2-3 Paar Socken und Ersatzschuhe.

    Mhm... ich überleg mal noch :)

  • Hm. Was in den Rucksack soll, wird auch vom Szenario abhängen. Alle Autos und/oder alle Straßen werden innerhalb von einem Tag ohne Vorwarnung lahmgelegt und ich will schnell nach Hause? Da fällt mir fast nur ein Nuklearangriff oder einen NEMP Angriff ein. Wenn ich mich wirklich auf sowas vorbereiten möchte, würde ich mir - zusätzlich zur Trekking Ausrüstung - etwas in Richtung Strahlenschutz und Strahlenmessung ins Auto tun, damit ich früher nach Hause kann und vielleicht auf dem Weg verstrahlte Gebiete umgehen kann.


    Sonst schließe ich mich Hingucker und Dr. Snuggles an und würde auf alle Fälle versuchen, beim Auto zu bleiben. Im Auto selbst habe ich nur eine minimale Ausrüstung dabei, die hauptsächlich dazu dient, das Auto wieder flott zu kriegen (Spaten, Schneeketten, bißchen Werkzeug), da ich nicht mehr als 25km durch dichtbesiedeltes Gebiet zur Arbeit habe.


    Bei 60 km Distanz macht eine Trekkingausrüstung natürlich viel mehr Sinn. Ich würde noch ein Haube/Mütze reintun und die Apotheke ausbauen (Schmerzmittel, Kopfwehtabletten, Blasenpflaster). Ich habe öfter im Winter Sport-PET Flaschen über Nacht im Auto gelassen, nie ein Problem gehabt, selbst wenn das Wasser durchgefroren war.


    Wirklich gut wäre auch die Möglichkeit, mit meiner Familie zu Hause in Kontakt treten zu können. Dann weiß ich, wie es zu Hause auschaut und wie dringend sie mich brauchen. Handy und Festnetz ist wohl nicht ganz so krisensicher im Fall des Falles...