Null Vorbereitungen getroffen und keine Mittel zur Verfügung

  • Zitat von Kat;70218

    Hier muss ich Zeltengehen zustimmen, dass das ein bisschen einfach dargestellt ist.
    Schliesslich ist Essen für zwei Wochen für jemanden, der ganz wenig hat, fast die Hälfte des Monatsbudgets...



    Der Notvorrat kann aber auch billiger sein als das Alltagsessen.


    Ich verweise auf folgende Seiten:


    http://survival.4u.org/vorraete/billige-jahresvorraete.htm


    Ein paar Packen billiges abgepacktes und haltbares Brot, etwas Reis und Nudeln und ein paar Dosen mit Gemüse für zusammen 20 Euro können schon mal einen Grundstock bilden. Zucker, Salz und Öl sollte man ja noch zuhause haben

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.


  • Zu altem Brot fällt mir da mal spontan folgende Recyclingidee ein: Trocknen, zerkleinern, Semmelknödel draus machen. Mit ein paar Gewürzkräutern, vor allem Petersilie eventuell etwas Speck, wer es mag, etwas Kümmel, richtig gut.


    Was kann man zu Semmelknödeln servieren? Von vegetarisch - Pilzrahmsosse - bis bayrisch-klassisch - Schweinsbraten - ist alles möglich.


    Als Gemüsebeilage für beide Varianten eignet sich, wenn es sehr edel ausfallen soll, ein Trio aus Blumenkohl, Brokkoli und Romanesko.


    Dazu ein bunter Beilagensalat (grüner Salat, Tomate, Möhre, Mais) und eine Halbe Bier.


    Viele Grüße


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo idititmyway,


    die Idee einen Prepper-Leitfaden für Leute mit wenig Geld zu machen ist die beste Idee die ich sowohl in diesem als auch im HSP Forum gelesen habe.


    Ich habe jetzt einfach mal ganz wild runtergeschrieben was ich Prepperneulingen empfehlen würde, die kein/sehr wenig Geld haben:




    1. Das Thema Preppen/Survival/HSP ist extrem interessant und man freut sich Gleichgesinnte gefunden zu haben. In den Foren werden fast ausschließlich "negative" Zukunftsszenarien besprochen. Man muss aufpassen, dass man nicht den Anschluss an die "noch" Realität verliert. (wieso soll ich mich im Job anstrengen wenn eh bald alles den Bach runtergeht ?-> Sehr gefährlich !!!!)


    2. Werde dir Bewusst, für wie viele Leute Du vorsorgst. Es sind meist mehr als Du zuerst denkst. Denn Du wirst weder deine Geschwister noch deinen besten Freund hungernd oder frierend vor der Tür stehen lassen. Denke sehr genau darüber nach, wer und wer nicht dazu gehört.


    3. Hol deinen Lebenspartner(-in) mit ins Boot. Erkläre in aller Ruhe was dich bewegt zu Preppen (z.B. Sorge um die Kinder). Versuche zumindest einen Minimalkonsens zu erreichen ( z.B. ich zahle alles, wenn Du mich dafür in Ruhe machen lässt)


    4. Suche schnellst möglich über Foren persönlichen Kontakt zu anderen Preppern aus deiner Region bzw. geh in eine Organisation die sich mit dem Thema befasst. (Rotes Kreutz, THW, Feuerwehr etc.) und baue so ein erstes „loses und unverbindliches“ örtliches Netzwerk auf.



    5. Versuche (vorsichtig !!!!) Menschen denen Du vertraust zu sensibilisieren. Wenn es ganz hart kommt muss man sehr schnell reagieren und braucht Menschen um sich, mit denen man nicht erst tagelang Diskutieren muss.



    6. Lerne deine Ortschaft/ Stadtteil sehr sehr gut kennen. Nimm dir eine Stadtkarte (oder Ausdruck Google Maps) und markiere alle „Orte von Interesse“ Z.B. Apotheken, Ärzte, Büchsenmacher, Supermärkte, Raiffeisenmärkte, Baustoffhandel etc. Finde auch heraus, wo die Besitzer z.B. Apotheker privat wohnen um sie im Notfall zuhause ansprechen zu können. Markiere dir Trinkwasserquellen (z.B. Bach). Gehe einfach mit Prepper-Augen durch dein Dorf und du wirst dich wundern, was dir auf einmal alles auffällt. Stell Dir immer die Frage: Wie könnte mir dies oder jenes nützlich sein.



    7. Mache dir eine Liste von Menschen in deinem Ort, deren spezielle Fähigkeiten bzw. Ausrüstungsgegenstände dir nützlich sein könnten.




    8. Überlege Dir wie Du schnell aus deiner Region flüchten kannst ohne die Hauptverkehrsadern zu benutzen. Gehe vom worst-case aus d.h. Eltern am arbeiten, Kind in der Kita 30km entfernt.
    Überlege dir auch wie realistisch es für dich ist, dass Du in einem Land wie Deutschland tagelang mit Karte & Kompass umherwanderst und im Wald schläfst. (Muss jeder für sich selbst entscheiden)



    9. Blende jede romantische Vorstellung von „wir leben ab sofort alle zusammen im Wald und haben uns alle lieb“ aus. Wenn nicht 90% der Bevölkerung tot sind, kann der deutsche Wald nicht mal einen Bruchteil der Bevölkerung ernähren und Bambi wird schnell ausgerottet sein.




    10. Setzt dich in Ruhe hin und überlege dir sehr sorgfältig wie du verhindern möchtest das andere Menschen dir deine Vorräte wegnehmen. Sei dir bewusst, dass Schusswaffen immer das letzte Mittel darstellen und mit hoher Wahrscheinlichkeit Gegengewalt erzeugen, d.h. nicht dass man sie nicht benutzen soll. Man muss nur wissen, dass Kugeln in beide Richtungen fliegen können und in deiner Richtung sitzt deine Frau und dein Kind.
    So ab jetzt wird’s konkret.



    11. Nachdem du in den letzten Monaten erste lose Kontakte geknüpft hast wird es jetzt Zeit konkret zu werden. Gründe deine eigene Gruppe oder schließe dich einer bestehenden an. Es ist wichtig, dass dies einen verbindlichen Charakter hat und nicht Dampfgeplauder ist. Du musst den Menschen vertrauen! Stelle sicher, dass Ihr ähnliche Krisenszenarien für realistisch haltet. Stelle vor allem sicher, dass die Mitglieder deiner Gruppe die gleiche Meinung haben, wie man in bestimmten (z.B. Gefahrensituationen) reagieren sollte. Wichtig: Auch die bisher evtl. unbeteiligten Lebenspartner sollten sich über die Zeit besser kennenlernen.



    12. Erstelle mit deiner Gruppe mehrere Krisenszenarien. Es geht dabei nicht darum WAS passiert, sondern um den Bedrohungsgrad. Erstelle dir eine Maßnahmenliste für jedes Bedrohungsszenario und sei dir Bewusst, je schlimmer es wird, desto schneller und entschlossener musst Du handeln. Spricht die Maßnahmen mit deiner Gruppe ab. Leidet dein Kind z.B. an Diabetes geh zuerst in die Apotheke und „besorge“ Insulin. Wie Du das Wort „besorgen“ auslegst hängt dabei vom Bedrohungsgrad ab.



    13. Lege fest, wo du dich mit deiner Gruppe treffen wirst wenn die Krise eintritt. Sprich, in welcher Wohnung/Haus wird man sich zusammen aufhalten. Bietet der Ort genug Platz, Sicherheit bzw. ist ein Kaminanschluss für einen einfachen Werkstattofen vorhanden?



    14. Mache zusammen mit deinen Gruppenmitgliedern eine Liste eurer Kenntnisse & Fähigkeiten
    (z.B. handwerkliche, medizinische, etc.) und lege fest welche Fähigkeiten man sich noch aneignenmuss. Z.B. Brot backen, nach einfachen Rezepten Kochen etc. (die Liste wird lang sein)



    15. Da Du kein Geld hast um Tauschwaren zu horten, musst Du unbedingt Fähigkeiten besitzen die anderen Bürgern von Nutzen sind. So kannst Du Arbeit gegen Geld/Waren tauschen. Werde dir also bewusst welche Fähigkeiten in deinem Szenario wichtig sind und versuche Sie dir anzueignen. Dies muss kein Geld kosten. Es gibt viele Hilfsorganisationen/Vereine die ständig Helfer suchen und diese auch ausbilden. Bücher findet man in einem fast vergessenen Ort namens Bibliothek.
    Jetzt hast Du eine Vorstellung auf was Du dich vorbereitest, für wie viele Menschen Du Vorsorge treffen musst. Wo euer „Sicherer Ort“ ist. Welche Fähigkeiten Du hast und noch lernen musst.
    Erst jetzt fängst Du an über das Geldausgeben nach zu denken.


    16. Erstelle mit deiner Gruppe eine Liste der „Einmalanschaffungen“ (z.B. Werkstattofen, Wasserkanister) und eine Liste der „laufenden Vorräte“ d.h. Je länger man vorsorgt, desto mehr benötigt man. Bilde die Vorratsgruppen:
    a) Lebensmittel (Wasser & Nahrung)
    b) Medizin (die Du dringend benötigst z.B. Asthma-Spray
    c) Hygiene (z.B. Toilettenpapier, Windeln etc.)
    d) Haushalt (Licht & Wärme)


    17. Lege einen Nahrungsmittelvorrat an. Das muss nicht extrem teuer sein. Ich habe einen Vorrat für meine Familie für 18€ pro Person pro Monat angelegt (1.900 kcal pro Tag). Lagere die Nahrungsmittel wenn möglich trocken und kühl im Keller. Wenn du gar kein Geld hast und Sozialhilfeempfänger bist, schau ob du bei Hilfsorganisationen wie der „Tafel“ hier und da etwas mitnehmen kannst. Ein rollierender Vorrat wird für dich günstiger sein, da Du dir die teure Verpackung sparen kannst. Wenn Du einen nicht-rollierenden Vorrat anlegen willst, frage bei den örtlichen Lebensmittelläden(z.B. Metzgerei) nach günstigen Weithalstonnen. Oft sind diese froh, wenn Sie diese los sind. Ich habe kürzlich 60L Tonnen für 2€ das Stück gekauft.
    Orientiere dich beim Lebensmittelvorrat an Eva Marbach und passe die Vorschläge deinen Bedürfnissen an. Bedenke auch, dass Fertiggerichte in Konservendosen nicht billig sind, aber sie halten ewig, man kann sie kalt essen und man benötigt keine extra Verpackung.
    Schau dir in den Discountern die Konserven genau an. Um Sie vergleichbar zu machen, mach einfach folgendes: Rechne kcal pro 100g / Preis. Da die Dosen alle in 800g abgepackt sind, kann man so ganz einfach das kcal/Preis-Verhältnis vergleichen. Aktueller Sieger in diesem Vergleich ist der Erbseneintopf mit Würstchen von Dinner Fee (Penny-Markt) der ist im Verhältnis sogar günstiger wie Trockenerbsen (und die musst du noch verarbeiten!). Lerne unbedingt wie man zumindest Pfannenbrot macht (ist sehr einfach).
    Ich habe eine Excel-Datei mit angehängt, mit der man verschiedene Varianten der Vorratshaltung durchrechnen und ein bisschen „spielen“ kannst. (Die Basisdaten stammen zum Teil aus dem HSP-Forum von KlausK. Ich habe es fortgeschrieben und mit Formeln versehen)
    Grundsätzlich gilt: Wenn du überhaupt kein Geld hast, dann frage einfach ob Du nicht ein paar Stunden im Betrieb mithelfen kannst und dafür dann z.B. die Tonnen bekommst. Einfache Arbeiten wie z.B. LKW abladen etc. fallen immer mal an und wenn die Leute sehen, dass Du bereit bist dafür zu arbeiten wirst Du das ein oder andere sogar geschenkt bekommen. Spätestens jetzt wird dir bewusst, Preppen heißt: Raus aus der Komfortzone. Ganz nebenbei baust Du dein Netzwerk weiter aus !!!!!
    Wenn Du nicht bereit bist, aus der Komfortzone zu kommen bist jetzt schon erledigt.



    18. Lege dir einen kleinen Vorrat der Medikamente an die eure Gruppe unbedingt


    benötigt. Wenn Du das nächste mal beim Arzt bist, lass dir einfach eine „Reservepackung“ des Medikaments mit verschreiben. Das funktioniert meist. Für einen größeren Vorrat „hälst“ Du dir am besten mehrere Hausärzte bei denen man dann regelmäßig auftaucht. Nur nicht übertreiben, sonst merkt es die Krankenkasse.



    19. Lass deinen Vorrat an Hygieneartikeln (Klopapier, Tampons, Windeln) langsam mit deinem Lebensmittelvorrat mitwachsen. Vor allem Windeln sind teuer. Frag bei der örtlichen Hebamme nach, ob es nicht irgendwo 2te Wahl Windel zu kaufen gibt. Kosten ca. 1/3. Oder nimm Stoffwindeln, die man waschen kann.



    20. Schau jetzt nach einem gebrauchten Werkstattofen den man in der Wohnung aufstellen kann. Gebraucht gibt es diese bei ebay für 70€. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass man diese auch günstiger bekommt. Frag mal bei den örtlichen Handwerksbetrieben nach. Oft stehen genau solche Sachen bei den Leuten seit Jahren im Keller. Denk dran, da es eine Gruppenanschaffung ist, ist es für den einzelnen nicht so teuer. Suche dir rechtzeitig ein Quelle für Brennholz. Gerade in der Stadt ist das eines der größten Probleme.



    21. So. jetzt solltest du soweit sein, dass Du das schlimmste überstehen kannst. Folgendes sollte dir jedoch ganz klar sein: Dein überleben in der Krise wird nicht von deinem Vorrat sondern von deinen a) Fähigkeiten b) deinem Netzwerk abhängig sein. Du hast keine 10000 Kerzen zum tauschen oder Gold um Brot oder sonst was zu kaufen.
    Lies dir zur Vorbereitung Berichte aus der Nachkriegszeit durch und mache dir klar, dass in diesem Augenblick über 1 Milliarde Menschen in Zuständen leben die Du Krise oder Worst-Case-Szenario nennst und die schaffen es auch irgendwie. Lerne von diesen Leuten !!!

    Ich bin übrigens der Meinung, dass es in Deutschland nicht viele Menschen gibt, die wirklich kein Geld haben.

    Ach ja, bevor man den ersten Cent ausgibt, würde ich erst mal den eigenen Keller/Wohnung entrümpeln. Es ist immer wieder überraschend was man schon hat und nur vergessen hat.



    In der beiliegenden Exceldatei findet man auch eine Liste von fast 600 Ausrüstungsgegenständen die aus verschieden Foren bzw. selbst zusammengetragen habe. Ausgehend davon, dass man in einer normal eingerichteten Wohnung ist, habe ich mal die für mich wichtigsten Anschaffungen markiert.

    Diese Aufzählung soll eine erste, ganz grobe Skizze sein und hat keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Mir ist klar, dass man alleine aus dem Thema Lebensmittellagerung eine Doktorarbeit machen kann. Aber beim Preppen geht es doch darum genau das nicht zu machen, oder ?



    @Idititmyway: Sollte es hier im Forum nicht funktionieren können wir gerne zusammen an so einem Leitfaden arbeiten.

  • Moin,
    ich möchte auch noch mal eine Idee loswerden, um Geld zu sparen. Gestern waren wir nach Wochen mal wieder in der Stadt zum Einkaufen, da fiel uns ein Schild an einer Baustelle auf, dass ein Baumarkt der Stadt an diese Stelle umzieht. Der Markt hatte offensichtlich keine gesteigerte Lust übermäßig Kartons zu packen, jedenfalls konnten wir dort Beil, Latthammer und Bügelsäge mit Metall- und Holzblättern mit bis zu 66% Rabatt erwerben. Solche Umzüge sind ja üblicherweise vorher bekannt, es könnte also helfen.
    Diese Werkzeug soll dann im Auto verbleiben, um bei Camping oder anderen Vorkommnissen zur Verfügung zu stehen.
    Gruß Gunnar

  • Interessanter Thread - und das meiste wurde nun ja schon gesagt. Um nochmal diejenigen zu ermutigen, die meinen, eine ausreichende Vorbereitung läge jenseits ihrer finanziellen Möglichkeiten:


    Man hat als S&P'ler (in den allermeisten Fällen) IMMER zu wenig Geld! Wenn der Keller voll und das Fluchtgepäck gepackt ist wird man sich als nächstes evtl. nach einem passenden Fahrzeug umsehen. Nach einem Grundstück, um Nutzpflanzen anzubauen - und was ist mit Tierhaltung? Am besten sollte man sowieso ein Wochenendhaus haben, in das man sich zurückziehen kann. Aber was ist, wenn man noch viel weiter weg muss? Ein Refugium in einem anderen Land, auf einem anderen Kontinent? OK, gekauft - aber könnte man da nicht einen Dieseltank... Und Gold, wir brauchen Gold... Die Liste hört nie auf, man kann wirklich Unsummen in seine Vorbereitungen investieren - insofern müsste eigentlich so gut wie jeder von uns sofort abwinken und das mit dem zusätzlichen Kasten Wasser wieder vergessen.


    "Preppen" ist GERADE für Leute ohne großes finanzielles Polster sinnvoll! Das größte Wissen über Vorratshaltung, Provisorien und Hausmittel haben wir von unseren (Ur-)Großeltern. Man muss nicht besonders lange zurückgehen, da war es völlig normal, dass dieses "Preppen" zum üblichen Jahresablauf gehörte, um einen Winter zu überstehen, der sehr lang und kalt werden konnte. Solche Sorgen haben auch die finanziell Schwächsten heutzutage längst nicht mehr. Man kann aber gerade die "Mehrausgaben" für Vorräte (dass es keine wirklichen Mehrausgaben sind, wurde ja bereits häufig genug gesagt), gut dadurch rechtfertigen, dass man sie auch dann verwenden kann, wenn ein Monat mal nicht so gut läuft. Die viel beschworene "Krise" muss nicht unbedingt ein Meteoriteneinschlag oder Supergau sein - sie kann auch einen ganz persönlichen Hintergrund haben. Vorbereitung auf den Krisenfall hilft dann aber genauso gut wie in einem "I am Legend"-Szenario. S&P war historisch betrachtet immer eine Sache der "kleinen Leute" - und bis zu den zweifelhaften Segnungen des Sozialstaats auch eine Selbstverständlichkeit.


    Es ist wirklich sehr günstig - BABYSCHRITTE machen! Allein schon der Oberbegriff dieses Forums, "Survival & Preparedness" teilt die Sache schon in zwei Sektionen ein, die sich getrennt voneinander betrachten und realisieren lassen. Mir hat das sofort zugesagt, da ich es hier weder mit reinen Dosenstaplern noch mit durchgeknallten Bear-Grylls-Doubles zu tun habe. Survival und Preparedness sind zwei eigenständige Bereiche, die sich allerdings immer wieder überschneiden - und gerade wenn man S&P auch irgendwo als (nützliches aber dabei sehr spaßiges) Hobby sieht, kommt man schnell vom einen zum anderen.


    Der Einstieg in die "Preparedness" wäre der hier schon angesprochene Minimal-Monatsvorrrat. Ein Vorposter sprach von 18 Euro pro Person und Monat - vermutlich meinte er die berühmte "Monatstonne" (mittlerweile eine Kiste). Kostenpunkt: € 18,07 - noch ausreichend Wasser dazu und man zählt bereits zu den Vorbereiteten.


    Wenn hier von "Survival" gesprochen wird, dann ist damit zumeist nicht gemeint, sich nur mit einem Messer und einem Handtuch in der Wüste Gobi aussetzen zu lassen. Survival wird vielmehr dann nötig, wenn die Krise, auf die man sich mittels Preparedness vorbereitet hat, länger als erwartet andauert oder wenn man fluchtartig die eigene Wohnung verlassen muss. Die Grundausrüstung dazu lässt sich sehr günstig aus gebrauchten Militärbeständen zusammenstellen - wer richtig sucht findet beinahe alles was nötig ist für jeweils unter zehn Euro - so hat man auch bei schmalem Budget nach einem halben Jahr das Wichtigste zusammen.


    Bin mir jetzt nicht ganz im Klaren darüber, ob/wie das Thema "billig überleben" weitergeführt werden soll, aber gerade beim Thema Ausrüstung hat sicher jeder mal diese extrem günstigen gebrauchten Kochgeschirre oder Feldhosen oder was auch immer mitbestellt, so dass sich da ein größerer Erfahrungsschatz erschließen müsste...


    Just my 2 cents...

  • Wenn man es schafft Lebensmittel und Wasser für 4 Wochen einzulagern, dann ist man besser vorbereitet als ca. 99% der Bevölkerung. Außerdem kann man vieles machen was überhaupt kein Geld kostet, z. Bsp. mal mit hungrigem Magen bei brennender Sonne ein paar Kilometer marschieren ( ehrensache daß der Rucksack absichtlich schlecht gepackt ist ).

  • Hallo Dan Inosanto,

    Zitat

    Wenn man es schafft Lebensmittel und Wasser für 4 Wochen einzulagern, dann ist man besser vorbereitet als ca. 99% der Bevölkerung.


    na mal nicht zu pessimistisch. Ich denke die Aussage trifft auf 70% der Stadtbewohner zu.


    Auf dem Lande ist das noch anders und je älter die Bewohner sind um so größer auch die vorhandenen Lagerbestände. Oma hat oft alle Weckgläser voll im Keller stehen, mag zwar keiner mehr aber schlecht ungenießbar ist es nicht.


    Und ein Monatsvorrat für 20Euro ist für niemanden ein Problem. Wer das behauptet, kann ja mal ein paar Tage auf seine Kippen, das Bier am Abend oder auf den guten Aufschnitt auf seinem Brot verzichten.


    Es lernen mit Geld umzugehen, haben leider nur die wenigsten gelernt.
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Zitat von Zeltengehen;70119

    "Null Vorbereitungen getroffen und keine Mittel zur Verfügung"


    Hat man wenig Geld, dann kann man zumindest langsam immer wieder etwas für die Ausrüstung und den Vorrat kaufen. Für relativ wenig Geld kann man schon einiges an Vorräten kaufen. Hier empfehle ich die Seite von Eva Marbach.


    http://survival.4u.org/vorraete/


    Eine hervorragende Quelle :Gut:. Jahresvorräte für 1 Person ab 100 Euro/200/500 €. Die Nährwerte sind ausgerechnet und sogar ein Kochrezept für die 100-Euro-Version ist dabei. Ja, 1 Rezept, es gibt nämlich immer das gleiche zu essen :). Aber man überlebt. Ich baue die Monatstonnen nach und habe das gute Gefühl, gerüstet zu sein.

  • Interessantes Thema (ich besorge mir mein Zeug von 20€ Taschengeld / Monat, bin also über jeden Spartipp dankbar)
    Ein paar Tips von mir:
    -allgemein sollte man erstmal nach gebrauchter Armeeausrüstung suchen. Neues "echt BW" Material sind oft Fernost-Nachbauten (Mil-tec), die noch dazu teurer sind. Aus gebrauchtem BW Material kann man sich für 50-100€ eine Fluchtausrüstung zusammenstellen (ohne Vorräte)


    -es muss kein Leatherman für 300€ sein, ein BW Einhandmesser für 12€ tuts auch


    - statt teuren Trinksystemen (camelback u.ä.) geht auch die BW Feldflasche, evntl noch mit einem Plastikkorken und einem Plastikschlauch. bei der BW flasche ist auch ein feuertaugliches Geschirr dabei


    -Rucksäcke sollte man zuerst bei ebay suchen. da bekommt man mit ein bisschen Glück einen 120€ Rucksack (der große BW Rucksack) für 12 €. Kleinere Rucksäcke reichen auch (den kleinen BW Rucksack bekommt man bei asmc für 12€)


    -Kocher kann man aus Dosen bauen (Hoboofen). st sowieso praktischer, da man dann keine Gaskartuschen mehr braucht, sondern fast alles verfeuern kann.I


    -spezielle Kleidung braucht man nicht, die Klamotten die man normal anhat reichen (und sind unauffälliger). Einen Poncho sollte man allerdings haben, der geht auch als Notzelt.


    Zu Nahrungsmitteln und Wasser wurde ja schon einiges gesagt, dem ich nichts mehr hinzuzufügen habe.
    Was meiner Meinung nach noch besonders wichtig ist ist das Nachbarn und Bekannte daran gewöhnt sind, einen mit der entsprechenden Ausrüstung (keine Waffen, sonst alles) rumlaufen zu sehen, damit man weniger auffällt wenns dann mal soweit ist.


    Gruß Ulfhednar

  • gebrauchte Armeeausrüstung


    Hallo Ulfhednar,

    Zitat

    allgemein sollte man erstmal nach gebrauchter Armeeausrüstung suchen.


    ich bin nicht sicher, ob das eine gute Idee ist. Die Qualität ist gut, sicher.


    Doch scheint es mir wenig ratsam, im Falle eines Falles für einen desertierten (oder im Dienst befindlichen aber unbewaffneten) Soldaten gehalten zu werden.
    Trifft man auf "echte" Soldaten oder Polizisten mag das sehr unangenehm enden.


    Ich denke: Lieber taugliche zivile Kleidung und Ausrüstung (gern etwas abgenutzt und unsauber), das weckt dann weniger Begehrlichkeiten. Ausrüstung die stark gebraucht (nicht neu aussieht) kann genau so gut sein.
    Bloß keine Uniform oder Uniformteile, bzw. eine teuer aussehende Ausrüstung die von weitem anzeigt, der hat was ich brauche oder da kommt einer der gut vorbereitet ist.
    Man wird auch mal schlafen müssen und selbst wenn nicht, gegen mehrere kann man sein weniges nicht lange schützen (einmal sicher aber dann???).


    Nur meine Gedanken...
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Hallo Nikwalla,
    die Ausrüstungsteile die ich aus Armee Beständen besorgen würde (bzw. besorgt habe) sieht man nicht direkt von außen (außer KM und Rucksack). Eine komplette Uniform wäre natürlich zu auffällig (wie du ja auch schon beschrieben hast) aber z.b. Messer, Feldgeschirr u.ä. sieht man ja nicht ohne den Rucksack oder die Hosentaschen aufzumachen. Armeerucksäcke werden (zumindest hier in der Gegend) viel öfter von Leuten getragen als zivile Wanderrucksäcke, sind also weniger auffällig.
    Beim Poncho bin ich nicht sicher, ob es da überhaupt zivile Alternativen gibt (hab noch keine gefunden die nicht grellfarbig gewesen wären).
    Das die normalen (zivilen) Klamotten unauffälliger sind hatte ich ja auch schon geschrieben. Allerdings wirkt jemand mit zivilen Klamotten, veraltetem BW-Rucksack und einem Kampfmesser am Gürtel um einiges weniger wie ein lohnendes und ungefährliches Ziel als jemand mit nagelneuem Luxusrucksack, großem Zelt (statt kleinem Poncho), riesiger Isomatte oben drauf (das BW Teil ist ja gut im Rucksack versteckt) und einem Pfefferspray am Gürtel (so Leute gibts:lachen:)


    Gruß Ulfhednar

  • Zitat von Ulfhednar;96058

    Armeerucksäcke werden (zumindest hier in der Gegend) viel öfter von Leuten getragen als zivile Wanderrucksäcke, sind also weniger auffällig.


    Dann ist das für deine Gegend offenbar die unauffällige Ausrüstung.


    Dass das auf die Wanderwege generell zutrifft, bezweifle ich eher. Armeerucksäcke bei privaten und einzelnen Personen sehe ich wirklich selten, dabei achte ich aufmerksam darauf, wer mir beim Wandern entgegenkommt, wie angezogen und welchen Eindruck jemand vermittelt. Am Schritt, Trittsicherheit und Schuhwerk erkennt man m.E. eher den erfahrenen Zu-Fuß-Geher, die sehe ich selten mit (sehr) großem Rucksack.


    Den Tipp zu gebrauchten Ausrüstungensteilen aus Militärbeständen finde ich grundsätzlich gut für Survival-Training, weil diese robust sind und man teure Teile eher schont, im Sinne von zu vorsichtig wird im Umgang. Mit kleinem Geldbeutel bleibt sowieso kaum eine Alternative. Einige hier im Forum - wenn nicht die Mehrheit - sind jedoch eher raus aus dem begrenzten Taschengeld-Budget für die wichtigsten Dinge an Bekleidung, Unterkunft und Küche. Obwohl ich selber in meiner Jugend so angefangen habe, M65-Jacke, BW-Hosen, Springerstiefel, BW-Schlafsack, BW-Klappmesser, Glock Feldmesser, BW-Topfsystem, kann ich heute nichts mehr mit dieser Einheitskleidung anfangen. Grün mag ich immer noch, trage ich jede Woche, aber nicht Nato-Oliv. Die Zeiten und die Wahrnehmung der Normalbevölkerung ändert sich.


    In unserer Gegend sind Bundeswehrverbände stationiert, man kann die Trupps bei den Übungen oft direkt an den Zubringerstrassen ihre Runden drehen sehen, da geht die Aufmerksamkeit gegen Null. Eine einzelne Person in Soldatenkluft, die durch den Wald stapft, würde trotzdem fragende Gesichter auslösen. Völlig anders ein Sportler mit rot-blau-geld-gestreifter Laufkluft, ergonomischen 30-Liter-Rucksack und weißen Sportschuhen, den nimmt man kurz zur Kenntnis, stuft dem Typ wegen seiner auffälligen Kleidung und offensichtlichen Sportausübung kaum als Bedrohung, Wilderer oder ausgeflippten Waffennarren ein.


    Wer in Camouflage mit gesichtverdeckendem Hut durch die Gegend stiefelt, der soll kein Messer tragen ? :face_with_rolling_eyes:


    Zustimmen kann ich insofern bei den im Rucksack verdeckt transportierten Gegenständen, Zelt, Schlafsack oder bloß Geschirr kann im Falle des Falles in einer unauffälligen oder Tarn-Farbe einen echten Mehrwert bieten, falls man auf der Flucht ist oder einfach nicht leicht gesehen werden möchte.


    Jemand der alleine reist und sichtbar einen Rucksack mit allerlei Füllung mit sich trägt, wird m.E. im Krisenfall immer Begehrlichkeiten wecken, da kann er noch so zerlumpt daherkommen. Eher die erwartbare Gegenwehr dürfte abschrecken bzw. die Überfallpläne und Zeitpunkt beeinflussen. Mit einem langen Wanderstab und ab einer zweiten Begleitperson steigt dieser Gegenwehrfaktor. Angreifer dürfte ein Kampfmesser am Gürtel eher nicht abschrecken, die tragen i.d.R. eindrucksvollere Waffen. :staun:


    Mein Fazit: die Wahl der Kleidung beeinflusst das Verhalten in den Begegnungen, ich würde militärische Uniformen in jedem Falle meiden bzw. - so man nichts anderes hat - nicht offen tragen. Sucht man unterwegs bewusst Kontakt, weil z.B. der Fluchtplan verschoben/gescheitert ist, kann das Erscheinungsbild, das man abliefert, über den Erfolg solcher Kontaktanbahnungen entscheiden. So wie wir bereits im Alltagsleben abwägen, mit wem man es da zu tun hat, ob wir Hilfe bieten oder einen Tauschhandel riskieren, entsprechend kann es im Krisenfall in verschärfter Version zu Abwägeprozessen kommen, über die evtl. Kleinigkeiten entscheiden. Die Schuhe z.B., manche schließen daraus direkt auf den Charakter eines Menschen. :)

  • Wisst ihr... vielleicht ist das jetzt off-topic und die Admins könnens auch gerne wieder löschen was ich jetzt dazu sage. Der Threat hat sich ja schon ein wenig vom Ursprung entfernt.
    Ich kenne einige Menschen die unter der Armutsgrenze leben. Nicht weil sie faul sind. Sondern einfach weil sie krank sind oder andere Probleme bestehen (Verschuldung usw.).


    Wenn man ein Wochenbudget von 25 Euro hat, von dem man Essen, Hygieneartikel und Medikamente abzieht, dann bleibt nicht viel übrig um damit einen Vorrat anzulegen oder auch nur daran zu denken Ausrüstung zu kaufen, so günstig sie auch sein mag. Man ist froh, überhaupt was zu beißen zu bekommen.


    Wenn man im technischen Bereich zwei linke Hände hat, dann bringt es einem gar nichts, wertvolle Tips zu lesen. Man überlegt es sich nämlich gleich zweimal ob man jetzt wirklich in den Baumarkt geht und sich dieses oder jenes wichtige Teil kauft.


    Wenn man über kein Netzwerk verfügt, weil man Angst hat oder sich schämt sich einem größeren Netzwerk anzuschließen, da man dann als Schmarotzer gilt und auch gar nicht gewollt ist (schwingt eigentlich bei allen SP-Netzwerken so mit), dann ist man genau in der Situation, die im Anfangspost angesprochen wurde.


    Leider ist der Threat hier schon sehr alt. Ich wäre sehr dankbar, wenn es eine alternative Gruppe gäbe, die sich genau mit solchen Survival-Dummies beschäftigt, die meine gerade aufgezählten Punkte erfüllen. Ich selbst halte mich nicht für einen Anfänger auf dem Gebiet. Aber für die Liga in denen viele hier spielen, für die halte ich mich jetzt auch nicht grad für qualifiziert.


    Ich würde gerne mit anderen an so einer (um jetzt mal in Fußballsprache zu sprechen, unabhängig vom Ort) Regionalliga arbeiten.

  • Survial und Preppen beginnen im Kopf, wie viele andere schon vor mit bemerkt haben.



    Auch für den Fall das ich wenig bis gar keine Mittel zur Verfügung habe, so kann ich mir einen Notfallsplan im Kopf oder auf Papier ausdenken. Somit bin ich jedem anderem der nichts destogleiches hat im klarem Vorteil.


    Ich habe mir viel nützliches Zeugs obwohl ich es mir hätte leisten können vom Sperrmüll besorgt. Aluprofile,Bretter,Leere Kisten, Maschendrahtzaun....


    Die Ohren aufmachen ob in der Nachbarschaft etwas günstig oder bei Mithilfe sogar gratis abgegeben wird.



    Bei uns im Ort gab es letztes Jahrsehr viel Obst. Viele verschenkten sogar ihre reiche Ernte, man mußt die Äpfel,Zwetschken.....nur selber ernten und mit einem großen Danke und vergelts Gott füllte ich mein Voratslager , und es gab viele im Ort denen war die Arbeit des selber Erntens zu mühsam obwohl es ihnen keinen Cent gekostet hätte


    LG Fischer

  • Würde hier gerne meinen Senf dazu geben!


    Viele meiner Sachen sind gebraucht und vom Flohmarkt! Einige Dinge hab ich getauscht! Viele Dinge habe ich doppelt (wer nicht)!!


    Ein paar Kumpels von mir gehen, trotz Arbeit, "Containern", ich auch, wenn ich ehrlich bin! Manche Supermärkte stellen sogar Dinge in greifbare Nähe am Zaun, Toast der erst in 14 Tagen abläuft, Tomatenfisch und andere Konserven, also wer bei nem Survivalkurs Bisamratten, oder Würmer vertilgt, sollte da auch keine Hemmungen haben!
    wenn heute einer kommt, der kein Geld hat, aber dafür 2 Klappspaten, warum ned Tauschen???


    Fängt nicht bei unseren armen und sozial unterbemittelten ned schon das Krisenszenario an??


    Grüsse, role

  • http://www.mundraub.org/ (Wenn was in greifbarer Nähe ist!?)
    Kann ich nur empfehlen:face_with_rolling_eyes:


    Über die Nachbarschaft geht es auch sehr gut.
    Viele Leute haben so viel Obstbäume und nicht die Zeit es selber zu ernten. Das Obst bleibt oft einfach liegen und verrottet. Ganz vieles lässt sich über Nachbarschaftshilfe regeln.
    Hab vor 2 Wochen z.B. 3 Anhänger Humusschicht von nem Aushub beim Nachbarn bekommen beste ausgeruhte Erde. Dafür helf ich ihm einen Tag auf der Baustelle.


    MfG

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Kleine Beispiele für Müllverwendung:


    Auf dem letzten Sperrmüll habe ich ein Flecktarn-Zelt mit kaputten Stäben gefunden, das wird irgendwie wieder hingefrickelt.


    Außerdem mehrere Rucksäcke und Sporttaschen mit kaputten Trageriemen, dafür aber auf dem nächsten Haufen ein paar Kunstledergürtel...


    Aus einem Basketballnetz bastel ich mir demnächst ein Sicherheitsnetz für mein Auto, damit der Hund von meinem Freund darin mitfahren kann.


    Außerdem fand ich einen Schnur-Türvorhang in Herbstlaubfarben, ein bißchen vertoddelt - den entwirre ich jetzt in langweiligen Nachtschichten, wickel die Fäden erstmal auf leere Klorollen und flechte daraus Schnürsenkel, Hutschnüre, Handschlaufen für Werkzeuge etc.


    Schließlich fand ich eine sehr große, häßliche Deko-Kerze und einen angerosteten Topf.
    Auf der nächsten Lagerfeuerglut werde ich die Kerze in dem Topf schmelzen, Baumwollschnüre mithilfe abgebrannter Langstreichhölzerr in leeren kleinen Gemüsedöschen fixieren und so etwas größere Teelichter mit 2-4 Dochten gießen, die hoffentlich zum Kochen einer Tasse Suppe oder Tee taugen.


    Noch mehr Wachsreste finden sich in Friedhofscontainern in Form unvollständig ausgebrannter Grablichter...

  • Zitat von hinterwäldler;136968

    Kleine Beispiele für Müllverwendung:


    Auf dem letzten Sperrmüll habe ich ein Flecktarn-Zelt mit kaputten Stäben gefunden, das wird irgendwie wieder hingefrickelt.


    Außerdem mehrere Rucksäcke und Sporttaschen mit kaputten Trageriemen, dafür aber auf dem nächsten Haufen ein paar Kunstledergürtel...


    Das Wort für die Mitnahme von auf dem Sperrmüll gefundenen Dingen heißt in Deutschland übrigens Diebstahl.

  • Der Begriff ist vielleicht berechtigt bei den Altmetallsammlern, die mit mehreren Transportern pausenlos ihre Runden fahren und so den Rohstoffwert des Mülls für den Landkreis bzw. das lizensierte Entsorgungsunternehmen tatsächlich erheblich verringern.


    Soweit Gegenstände als solche weiterverwendet werden, die sonst Platz auf der Deponie wegnehmen oder verbrannt würden, halte ich das für ökologisch wie ökonomisch sinnvoll.
    Oft erlebe ich, daß es den "Müllbesitzern" selbst um die Sachen leid tut und sie froh sind, wenn noch jemand dafür Verwendung hat, ja, daß sie einem aktiv Sachen zeigen:"Da hab ich noch das+das, können sie dies nicht auch gebrauchen?"


    Bei den Verboten geht es weniger um die Sachen selbst, sondern um die Auswüchse, daß zu nachtschlafener Zeit mit Bussen durch die Straßen geröhrt, polternd und scheppernd in den Haufen gewühlt, und das verschmähte Zeug auf der Straße verstreut wird.


    Würden alle so leise, ordentlich, rüchsichtsvoll und höflich fragend wie ich den Sperrmüll sortieren, würde es als nützliche Tätigkeit anerkannt sein.