Mehlmotten entfernen

Zunächst sollte man mal genau wissen um was für Viecher es sich genau handelt

Meine Vorgehensweise war:
In den 90ígern lebte ich in einem ehemaligen Bauernhaus. Da hatten wir kurz nach dem Einzug in der Dunkelheit den kompletten Küchenboden voll mit "Käfern".
Ich habe dann einen gefangen und bin damit zur örtlichen BayWa. Dort konnte man feststellen, dass es sich um Kakerlaken handelte.
Also allgemein bekannt unter dem Begriff Küchenschabe. Aber da gibt es auch verschiedene Arten.

Als nächstes lies ich einen Kammerjäger kommen. Der schaute sich die alte Bausubstanz erstmal an. (wichtig zur richtigen Bekämpfung)
Mir wurde mitgeteilt, dass es in der alten Bude schwierig wird, da zu viele Schlupflöcher etc.
Kostenvoranschlag ca 2500 - 3000 DM, und keine Garantie aufgrund des alten Gebäudes.

Daraufhin bin ich wieder zur BayWa und hab mir Gift geholt. Weiß nicht mehr was das war, aber ich musste dafür unterschreiben mit allen persönlichen Daten.
Dann hab ich mit einem Freund den Holzboden in der Küche stellenweise geöffnet und dann ordentlich rein von dem Zeug.
Und ab ins Hotel für 3 Tage.Danach ordentlich gelüftet.

Ich hatte mit dieser Aktion Glück, und keine Tierchen mehr.

Es ist leider nicht so einfach zu beantworten,
meint
der Boxer

Noch ein Hinweis zu Motten. Das Zeug was man unter der Bezeichnung Mottenfalle bekommt, ist nur für den Nachweis eines Befalls gedacht. Ausrotten kann man die Viecher damit nicht. Da hilft nur, alle befallenen Lebensmittel entsorgen und die Schränke ordentlich putzen! Danach Behälter verwenden, die Dicht schließen und bei Motten heißt dicht, wirklich mit ordentlicher Dichtung. Die Larven sind sehr klein und kommen durch die winzigste Ritze.

LG. Nudnik

Zu den Motten: die Viecher kriechen sogar bei Dosen mit Schraubverschluss das Gewinde entlang! Im Zweifel lieber zu viel als zu wenig wegschmeißen. Das tut zwar im Herzen weh, aber wenn du eine übersiehst beginnen die wieder zu Züchten.

Habe mir bei meinem damaligen Befall zusätzlich noch diese Nützlinge bestellt:
http://www.atf-webshop.at/shop/index...ramma-160.html

Ob diese Schlupfwespen auch geholfen haben, oder ob ich vorher alles weggeschmissen habe an denen sie waren, kann ich leider nicht sagen. Aber mir waren es die 10€€ € Wert, bevor ich nochmal meinen halben Vorrat wegschmeißen muss.

Die paar Male, die wir Mottenbefall hatten, ließ sich das meist recht schnell beheben. Da war in der Regel nur eine Packung von irgendwas befallen. Die ist dann direkt in die Mülltonne gewandert, und gut war es. Da kam dann nichts mehr nach. Nahrungsmittelmotten habe ich bisher immer als recht gut bewältigbare Schädlinge erlebt.

Du hast jetzt zuerst mal die undankbare Arbeit, ALLE theoretisch befallenen Lebensmittel und Backzutaten (Reis, Müsli, Mehl, Trockenobst, Nüsse, ... bis hin zu Gewürzen) zu entsorgen und alle Schränke sorgfältig zu reinigen (aussaugen, mit Essig(wasser) oder Seifenlauge auswischen.
Dann alle nicht befallbaren Lebensmittel (Zucker, Salz, Konserven, ...) ebenfalls mit Essig/Seifenlauge waschen oder in luftdichte Behälter umfüllen.
Zu guter Letzt: Pheromonfallen (zum Nachweis eines Wiederbefalls) aufstellen und alle drei Monate wechseln. Und hoffen, dass der Spuk vorbei ist. Ich habe dazu drei Anläufe gebraucht.

Was gegen Wiederbefall hilft: Die neu gekauften Lebensmittel (sofern möglich) mehrere Tage Tiefkühlen oder einen Monat bei maximal 10 °C lagern. Das überleben nämlich die neu geschlüpften Maden nicht. So eine Kältebehandlung geht bei Getreideprodukten o.ä. relativ gut, Schokostreusel überleben das aber eher nicht.
Die Produkte regelmäßig wenden hilft angeblich auch. Mottenlarven brauchen Ruhe, um sich zu entwickeln.

Zitat von Maresi

Dann alle nicht befallbaren Lebensmittel (Zucker, Salz, Konserven, ...) ebenfalls mit Essig/Seifenlauge waschen...

Du meinst die Behälter derselben?

Ich kann die Empfehlung von Vento voll bestätigen.
Wir hatten in der Familie ebenfalls einen Befall.

1.
Alles in der Wohung/Haus durchschauen und befallene Lebensmittel beseitigen. Hier lieber zuviel als zuwenig wegschmeißen.
Auch außerhalb der Küche mal durchschauen - bei uns haben sie eine Bedienungsanleitung aus Papier zur Ernährung genutzt.
2.
Befallene Behälter auswaschen / Schränke auswischen
3.
Schlupfwespen bestellen und verteilen - die leben solange und vermehren sich auch, wie sie Mottenlarven finden. Zu sehen waren die Schlupfwespen so gut wie gar nicht, d.h. sie verrichten ihre Arbeit quasi unsichtbar.
4.
In Zukunft für Lebensmittel möglichst dichte Behälter verwenden. Wir haben seitdem eine ganze Menge Lock&Lock-Dosen im Einsatz

Um mit einem Vorurteil aufzuräumen: ein Mottenbefall hat nichts mit schlechter Hygiene zu tun. Die flattern im Sommer durchs offenen Fenster rein, die Eier/Larven kauft man teilweise mit einer Mehl oder Reispackung mit ein, etc.

PS: Angeblich werden Schlupfwespen auch in der Lebensmittelbranche (im Lager) eingesetzt.

Als ich noch als Bäcker arbeitete, hatten wir mal einen Befall von den Plagen. Alle Silos mussten leergepumpt werden und wurden danach von einem Kammerjäger gereinigt. Dann war putzen angesagt und wir konnten alles wieder befüllen. Wenn man sie hat, hilft nur die Vernichtung. Es ist auch nicht schlimm, wenn sie auftreten, die sind schon vorher im Mehl, da kann man Garnichts dagegen tun. Dicht schließende Gebinde wurden angesprochen, dass nicht alles kontaminiert wird und man weniger entsorgen muss, sonst hast Du keine Möglichkeit die jemals wieder los zu bekommen

Besonders wichtig ist, sofort dagegen vorzugehen. Wenn sich die Plage ausbreitet und viele Lebensmittel befallen sind, dann legen sie ihre Eier auch in Ritzen der Küchenschränke. Also schnell und konsequent weg damit. Und wenn mal eine Motte auftaucht, dann schnell verfolgen.

Überlege auch, ob du noch anderswo etwas hast, was die Motten befallen könnten. Wir hatten mal welche in der Küche gehabt und entsorgt, stellten aber dann fest, dass eine Kiste mit Vogelfutter auch voll davon war.

Ich habe mit den Pheromonfallen sehr gute Erfahrungen gemacht, seit dem habe ich keinen Befall mehr feststellen können.
Sind Lebensmittel einmal befallen hilft aber nur Entsorgen oder trotzdem essen.

Zitat von Nudnik

Wie schon geschrieben, dienen die Pheromonfallen nur dem Nachweis und nicht der Ausrottung.

Das sehe ich ein wenig anders. Sicherlich sind Pheromonfallen bei schon befallenen Lebensmitteln nicht das richtige. Allerdings können Pheromonfallen einen Neubefall verhindern, die Männlichen Motten bleiben an der Falle kleben und können so keine Weibchen befruchten.
Als Nachweis taugen Pheromonfallen meiner Meinung nach auch nur bedingt, den diese beweisen lediglich das Männliche Motten vor Ort sind/waren. Diese können allerdings auch durch das Fenster, aus der Nachbarwohnung, etc. gekommen sein.
Ohne Männchen, welche die Weibchen befruchten legen diese auch keine Eier und die Lebensmittel bleiben verschont.

Somit würde ich die Pheromonfallen zu den präventiven Mitteln zählen, die allerdings auch keine 100% Garantie vor Wiederbefall geben.