Günstiger Wasserfilter

  • Moin Leute,


    neulich habe ich online einen Wasserfilter der Firma "ipree" gefunden. Dieser ist von ca. 14€ auf 8€ runtergesetzt. Ich hab keine Erfahrung mit Wasserfiltern und möchte ausprobieren, ob mir das System gefällt (für Wanderungen, Ausflüge, Camping), ohne gleich 20-40€ auszugeben. Dieser funktioniert mit "Fasermembran, Aktivkohle, antibakterielle Partikel".


    Was sagen die Erfahrenen hier: Kann man mit Wasserfiltern groß was falsch machen*?



    Gruß

    Algiz


    *was die Qualität betrifft

    Einmal editiert, zuletzt von Algiz ()

  • Hallo Algiz,


    ganz kurz: Ja, man kann groß was falsch machen. Im schlimmsten Fall seine Gesundheit auf's Spiel setzen.


    Kenne die Marke nicht und habe jetzt auch ehrlich gesagt nicht vor, danach zu googlen. Aber grundsätzlich wäre mein Rat für Ausrüstung, die direkt mit Nahrungsmitteln oder Gesundheit zu tun hat, lieber auf Nummer sicher zu gehen und vor allem auf etablierte und bewährte Hersteller zu setzen.


    So werden zB bei Wasserfiltern bei billigen, nennen wir sie mal "Spielzeugen", Porengrößen genutzt, die vielleicht Schmutz, aber nicht Bakterien oder noch viel unwahrscheinlicher Viren rausfiltern können.


    Selbst mittelpreisige Modelle zwischen 80-120€ filtern idR nur bis maximal zur Größe von Bakterien, Viren nicht. Oft vernachlässigbar, solang die Wasserquelle nicht direkt mit Fäkalien verschmutzt sein könnte. Dies ist aber zB im Szenario "Prepping" fast schon mit Garantie der Fall irgendwann. Dann kann man sich etwas damit beruhigen, dass Viren oftmals an Bakterien und größeren Partikeln haften. Oder, wie ich es mache, haut nochmal Chlor auf das bereits gefilterte Wasser. Denn virenfilternde Filter sind zumindest mir zu teuer.


    Gruß


    Avesjünger

  • Hallo "Algiz",


    das Thema Wasserfilter ist ein sehr wichtiges.


    Wir haben uns damit schön öfters beschäftigt, guckst Du mal hier:


    Katadyn BeFree Wasserfilter


    Da hat unter Anderem einer unserer Mitglieder Labortests von filtriertem Wasser gemacht....


    Überleg Dir, wofür Du den Filter brauchst.


    Hier in Europa kommst Du meistens an einwandfreies Wasser auch ohne Filtereinsatz.


    Wenn Du allerdings etwas willst, das gut und richtig funktioniert, würde ich auf die alten etablierten Hersteller setzen (wie z.B. Katadyn) , die schon Jahrzehntelang Filter produzieren, die auch nachweislich gut funktionieren.

    Auf der Webseite von Katadyn findest Du auch sehr interessantes zu lesen, nämlich welche Art von Filtern für welche "Probleme" geeignet sind.


    Wasser ist unser wichtigstes "Lebensmittel",daher sollte man das auch entsprechend konditionieren (falls nötig).


    Mit einem Filter zum Preis einer Schachtel Zigaretten ?


    Ich weiss nicht....


    Gruss, Udo

  • Hallo und danke für eure Antworten.


    Das hier ist der, den ich meine


    https://de.banggood.com/IPRee-…r&ID=229&cur_warehouse=CN


    ich war mir nicht sicher, ob ich hier im Forum Links zu Produkten posten sollte.


    Also den Chinesen sollte ich hier nicht trauen, sagt ihr. Dann werde ich mich noch etwas weiter damit beschäftigen.


    Noch eine Frage am Rande: Ich habe mal irgendwo gehört, dass es ein Bisschen helfen kann, unsicheres Wasser ca. 20 min lang mit UV-Strahlung (Sonnenlicht oder UV-Lampe) zu beleuchten. Das soll einige Organismen abtöten können.

    Die Methode ersetzt sicher keinen Wasserfilter, kann allerdings, wenn man in der Klemme steckt, besser sein als gar nichts.

    Habt ihr schonmal davon gehört?


    Gruß

    Algiz

  • Letztlich würde ich mich nie auf einen Filter alleine verlassen, wenn es irgendwie anders geht. Da finde ich die Preisklasse auch sekundär. Man kann auch viel Geld für Schrott nehmen. Zugegebenermaßen steigt vermutlich mit höherem Preis und einem bekannten Hersteller die Chance, auch wirklich Qualität in der Hand zu haben. Aber gerade bei einem Wasserfilter, bei dem man als Laie nie hundertprozentig sicher wissen kann, ob er funktioniert oder nicht, bleibt immer eine große Unsicherheit.


    Deshalb trinke ich auch nie direkt aus einam Filter, sondern versuche immer, das Wasser zusätzlich aufzukochen.

  • @ Algiz:


    Der Filter in dem Link scheint eine Kopie des Lifestraw Filters zu sein (?)


    Die Tabelle unten stammt von Katadyn und zeigt sehr schön, welche Filterart welche Schadstoffe ausfiltern kann.


    Wasserfilter002.jpg


    Ich habe mir so einen Filter gebraucht besorgt, total zerlegt, gereinigt und mit Micropur rückgespült/ desinfiziert und getrocknet. Das ist ein hochwertiges Gerät das sehr lange gut funktioniert.... Kann man Jahrzehnte lang haben und die Keramik Patrone hält sehr lange. Ist aber auch teuer.

    Da könnte man auch noch eine Aktivkohlepatrone nachschalten.


    katadyn Filter Pocket.jpg


    Es gibt auch solche Hausfilterpatronen mit denen man selber interessante Konstruktionen zusammenstellen kann.


    Wasserfilter.jpg



    Gruss, Udo

  • Algiz


    unter dem Aspekt der Prepardness, in diesem Fall unter dem Gesichtspunkt eines mobilen Einsatzes (Der von Dir gewählte Filter ist ein Trinkhalm), rate ich Dir von klassischen Katadynprodukten wie z.B. dem Pocket oder sonstigen Vertretern der Keramikfraktion dringend ab.

    Für den mobilen Einsatz bleibt der Sawyer mini bzw. der squeeze die ultima Ratio.

    Der Pocket wiegt beispielsweise das 10-fache des Sawyer Mini.


    Gruß


    Out

  • Noch eine Frage am Rande: Ich habe mal irgendwo gehört, dass es ein Bisschen helfen kann, unsicheres Wasser ca. 20 min lang mit UV-Strahlung (Sonnenlicht oder UV-Lampe) zu beleuchten. Das soll einige Organismen abtöten können.

    Die Methode ersetzt sicher keinen Wasserfilter, kann allerdings, wenn man in der Klemme steckt, besser sein als gar nichts.

    Du meinst wohl das SODIS-Verfahren.

    Davon habe ich gehört.
    Damit kann man Keime (teilweise) abtöten. Ist aber stark abhängig von der Sonnenintensität und der Flaschen.
    Gegen chemische Verunreinigungen (und Schmutz im allgemeinen Sinne) hilft es nicht.
    Abkochen ist da die sicherere Methode


    Näher erklärt ist es hier: WIKIPEDIA-Artikel

    Wie die anderen schon geschrieben habe, würde ich nicht am Wasserfilter sparen. Denn mit Montezumas Rache während einer Krise bestraft zu werden kann unter Umständen tödlich ausgehen, von anderen, unter Umständen möglichen, Keimen gar nicht erst angefangen.

    Meine Meinung (ohne jemandem zu nahe Treten zu wollen): Spar dir lieber den 9. Rucksack oder das 23. Messer und investiere das Geld in einen anständigen Wasserfilter eines vertrauenswürdigen Herstellers.

    EDIT: Angaben zum SODIS-Verfahren ergänzgt

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Was möchtest Du denn, eine Empfehlung?


    Das Ausrüstungsteil ist so wichtig das ein Risiko extrem hoch ist.

    Stell Dir einfach vor Dein Leben hängt davon ab und mal ehrlich wieviel Sicherheit

    bekommst Du bei einem Produkt das 3 x so teuer ist?


    Ich würde sogar einem selbst gebauten Filter mehr vertrauen.

    Schau mal bei Pinterest.

  • Ok, ok, ist ja gut. Ich wollte damit ja nur auf Wanderungen Wasser aus norddeutschen Flüssen trinken, ohne es zu bereuen und keine nach dem Weltuntergang mit Zombie-Virus verseuchte Jauchegrube wegsaufen :grinning_face_with_smiling_eyes:.


    Aber ich versteh schon. Wenn es um Wasser geht, sollte ich nicht am falschen Ende sparen.


    Also, wenn es drauf ankommt, Sawyer-Mini und/oder abkochen.


    Danke euch allen!


    Gruß

    Algiz

  • Hallo "Algiz",


    TID ist von seinen "besondern" Touren schon so abgehärtet, der braucht keinen Filter mehr..... der ist resistenter als ein südamerikanischer Indio :winking_face:


    Gruss, Udo

  • Udo du verstehst da was grundlegend falsch. Der Filter ist dafür da die Bakterien vor TID zu schützen. :grinning_squinting_face:


    Aber um nicht ganz offen topic zu werden. Ich nutze ebenfalls den Sawyer Mini unterwegs. Hat bis jetzt immer funktioniert. Eingelagert ist noch ein msr waterworks.

  • OK, Spaß beiseite, diese Hohlfaser Filter gibt es jetzt schon ein paar Jahre.


    Hat jemand Erfahrungen mit der Langzeit- Zuverlässigkeit ?


    Das geringe Gewicht ist für eine Rucksack Ausrüstung sicher ein gutes Argument.....wenn die Dinger denn wirklich zuverlässig sind....


    Gruss, Udo

  • Ich hab den Sawyer Mini immer nach einer Saison ausgetauscht. Die Hohlfasern setzen sich mit der Zeit zu. Aber für den Rucksack meine erste Wahl.

  • Ich nutze meinen ersten seit Anfang 2013 und der funktioniert einwandfrei.


    3897E7B0-DB00-4030-95E2-358123E2338F.jpeg

    Leider kann ich nicht sagen, wieviel Liter ich damit durch habe, aber es sind einige. 2016 habe ich noch mal welche eingelagert, aber die benutze ich nicht gerne, finde den alten besser.

    Ich saufe damit bevorzugt aus frischen Waldpfützen. :winking_face:


    Wenn Interesse ist, kann ich mal was zu dem Unterschied zwischen 2013er und 2016er Filtwe schreiben.



    Gruß



    Tid

  • @wolpertinger:

    Das mit dem Zusetzen kenn ich nur von den Experten, die den Sawyer ausschleudern oder sonstwie trocknen.

    Genau das ist zu vermeiden, will man länger was davon haben, sagt zumindestens der Hersteller.


    Das richtige Ausschleudern (an Schnur mit volle Pulle) ist der sichere Tod des Filters.



    Gruß



    Tid

  • Das richtige Ausschleudern (an Schnur mit volle Pulle) ist der sichere Tod des Filters.

    Ich dachte bisher, das Ausschlagen, besser noch Ausschleudern (wie es Sacki mal in einem Video demonstriert hat) sei optimal. Werter TID, ich schätze Deinen Erfahrungsreichtum sehr. Sag, wie reinigst / desinfizierst Du Deine Sawyerfilter und wie lagerst Du sie?

    Und die Unterschiede zwischen den 2013er Filtern und den 2016ern würden mich interessieren.


    Ich habe den Sawyer Filtern bisher ebenfalls vollkommen vertraut, habe selbst den Mini (außerdem auch den Lifestraw) und habe mit dem Sawyer Mini auch schon in einem heißen Sommer bei einem hirnrissigen Test direkt aus dem recht warmen, flachen Uferbereich des Bodensees getrunken, in dem munter Leute, Algen und diverse Wasservögel rumschwammen. Hatte nicht das geringste Bauchgrummeln zu Folge.


    Jedoch hab ich inzwischen ähnliche Probleme mit den Filtern, wie EinMannimWald in seinem YT Video "Mini-Wasserfilter und die Probleme die ich damit hab":


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    Ich habe unabhängig von ihm auch schon begonnen, immer mehr in Richtung UV-Desinfektion mit dem Steripen zu denken, oder für Katastrophensituationen dann halt an Abkochen oder Chloren.


    Mein Risiko, in eine ausgewachsene, langfristige und wirklich lebensgefährliche Krisensituation zu geraten, ist meiner Einschätzung nach (zur Zeit bzw. noch) vergleichsweise gering. Bis zu 3 Tage überlebt man in unserer Klimaregion eh ohne Wasser. Und auf Reisen macht wieder der Steripen richtig Sinn, weil klein, kann man überall in einem Täschle dabei haben, die Wasseraufbereitung geht unauffällig und ratzfatz und man kann wählen, welche Art der Stromversorgung für die hauptsächlichen Einsatzzwecke am meisten Sinn macht (Netzstrom, USB-Kabel, Akkus bzw. Batterien). Für längere Krisensituationen zuhause, wie z.B. Stromausfall, käme dann Solarstrom, oder eben wieder Abkochen zum Einsatz.



    Randnotiz:

    Chemikalien kriegt man bekannterweise nur mit einem Aktivkohlefilter aus dem Wasser reduziert, aber das lässt sich ja in einem mobilen Trinksystem , wo nötig, noch zusätzlich hinter den Filter einreihen. Dafür gibt's z.B. das "GravityWorks Kohlenstoff-Element" von Platypus, oder auch den "Flaschenadapter für Aktivkohle" von Katadyn. Die Dinger verbessern außerdem auch den Geschmack von mit Chlor desinfiziertem Wasser, falls man dann doch mal auf Micropur o.ä. zurückgreifen musste, weil vielleicht der Filter unbrauchbar geworden ist (z.B. duch einen Sturz / Schlag, oder durch Einfrieren).

    Einmal editiert, zuletzt von Macohe () aus folgendem Grund: Links zu den Filtern noch eingefügt.