14 Tage Stromausfall würde Euch das überhaupt ticken?

  • Ich habe zu dieser Thematik vor kurzer Zeit einen Beitrag auf meinem Blog verfasst. Es nennt sich "Überleben im Großstadtdschungel - FALL ORANGE - Regionaler Blackout" und behandelt das tageweise (Tag 1-7, danach vermutlich eher in Monats bzw. Quartalsabschnitten) mögliche Vorgehen aus meiner Sichtweise. Tag 1 habe ich abgeschlossen. Nun arbeite ich am 2. Tag. Wer Interesse hat, gerne durchlesen und für sich nutzen, ruhig auch kritisch hier im Forum hinterfragen. Hier der LINK https://www.dr-prepper.de/fall…egionaler-blackout/tag-1/. Falls einer oder mehrere von euch Bock haben, würde ich mich auch hinsichtlich des Vorgehens an den Folgetagen über eure Ideen dazu freuen. Gerne in diesem Thread oder ich mach was separates mit dem Titel "Überleben im Großstadtdschungel - FALL ORANGE - Regionaler Blackout" auf. Anbei noch meine Checkliste für Tag 1 als Zusammenfassung des Beitrages. VORGEHEN BEI STROMAUSFALL ZU HAUSE (2).pdf

    "In jedem Krisenfall benötigt es Menschen wie uns mit Weitsicht, die Stabilität gewährleisten und Sicherheit ausstrahlen. Verlasst euch nicht darauf, dass andere oder der Staat diese Rolle ausfüllen."

  • Guten Abend Dr. Prepper,


    erst mal vielen Dank für die Teilung deines Blogs!

    Inhaltlich habe ich nur zu ergänzen, dass eine autarke Lichtquelle je häufig besuchtem Raum im Vorfeld Sinn ergibt (Taschenlampe, die hast du nicht genannt).


    Bin gespannt, was folgen wird....


    Viele Grüße und nochmal Danke


    zOSh

    Einmal editiert, zuletzt von zOSh ()

  • Ich hätte da noch eine Idee zur Diagnose: Wenn man mit einer Drohne nachts mal in wenigen hundert Metern bis km Höhe ein Panoramabild aufnimmt, dann müsste man sich zumindest im mittleren Umkreis ein Bild über den Stromausfall machen können, oder?


    Ich habe sowas selbstverständlich noch nie ausprobiert, weil das verboten ist, aber vom Passagierflugzeug aus sieht man doch auch Lichter von Ortschaften.


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Ich hätte da noch eine Idee zur Diagnose: Wenn man mit einer Drohne nachts mal in wenigen hundert Metern bis km Höhe ein Panoramabild aufnimmt, dann müsste man sich zumindest im mittleren Umkreis ein Bild über den Stromausfall machen können, oder?


    Ich habe sowas selbstverständlich noch nie ausprobiert, weil das verboten ist, aber vom Passagierflugzeug aus sieht man doch auch Lichter von Ortschaften.


    Nick

    Statt eine Drohne zu nutzen, funke ich einfach die nicht notstromversorgten Funkrelais an. Antworten sie, haben sie Strom, Antworten sie nicht, haben sie vielleicht keinen Strom. Danach funke ich irgendeinen OM an und frage, ob er Strom hat. Wenn ja, funke ich den nächsten in einer anderen Richtung an. Oft kommen eh kleine Gruppen zusammen und man tauscht sich aus.


    Als nächstes über CB Funk mal über das Band drehen und den ein oder anderen anfunken. Schon habe ich meine Übersicht. Die Funkamateure haben sowieso Strom, sei es aus Akkus oder das ihre Handfunkgeräte geladen sind. Da bekommt man recht schnell ein Bild, was los ist. Manchmal sogar gleich ein Lagebericht, wenn jemand was genaues weiß, wie Trafostation abgebrannt etc.


    Auf diese Weise bekommt man sehr schnell Übersicht über das Bundesland, wenn man es braucht.


    Beim letzten Stromausfall hat das zumindest bei mir sehr gut funktioniert.


    Gruß SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Hallo,


    mein 148-Tage-Szenario in KurzLangfassung:

    Tag1:

    - Feststellung "Blackout" (ggf. Bestätigung über Radio/SAT-TV/Lautsprecherwagen)

    - Ressourcen-Check: was haben wir im Haus? Energie, Wasser/Getränke, Lebensmittel etc.

    - Prioritätenliste anlegen

    a) Brauchen Personen in der Familie/ im näheren Umfeld akute Hilfe?

    b) Müssen Tiere versorgt werden (Aquarien?? Stall-Belüftungsanlagen??)

    c) Geht von technischen Anlagen ohne Strom eine Gefahr aus? Z.B. Sanitärtechnik im Keller, die nur über Hebeanlagen funktioniert)

    d) Gibt es Brandrisiken? Klassiker: brennbares Zeug auf dem Ceran-Herd, das versehentlich eingeschaltet ist, Strom kommt wieder, Bude brennt ab. Deshalb: Herd-Sicherungen ausschalten/rausdrehen!

    e) Habe ich Trinkwasserreserve, falls das Leitungswasser ausfällt? Minimum 20l pro Person sollte man jetzt haben oder beschaffen. Badewanne füllen ist ok, allerdings sind die Abläufe oft nicht wirklich dicht und das Wasser rinnt davon . Besser sind Kanister, notfalls Gießkannen und Eimer. Auch leere Getränkeflaschen und Tetrapaks kann man verwenden.

    f) Essen, was zuerst verdirbt: Kühlschrankinhalt, frisches Obst&Gemüse.

    g) "Lebensmittel-Rettungs-Strategie" entwickeln: hat man einen vollen Kühlschrank und eine volle/n Gefriertruhe/-schrank und die Möglichkeit, Sachen durch Einkochen haltbar zu machen, kann man gefrorene Sachen nach und nach in den Kühlschrank umlagern (oberste Etage) und so den ohnehin nötigen Auftauvorgang vor dem Einkochen nutzen, um den Kühlschrank weiter zu betreiben (früher war das die gängige Methode und nannte sich "Eisschrank"). Damit hat man doppelten Nutzen, denn neben der Kühlfunktion spart man eine Menge Energie beim Einkochen, wenn die Ware schon aufgetaut ist.

    Ein weiterer Punkt der Lebensmittelstrategie ist das "Umschalten in eine Art Kriegswirtschaft": nichts wird mehr weggeworfen, alles wird verwendet. Altes Brot lässt man an der Luft hart trocknen und macht dann Semmelbrösel draus (Fleischwolf). Die sind sehr lange haltbar und man kann daraus Mahlzeiten zubereiten (Semmelknödel, Teigfladen) oder man lässt hart gewordene Brotscheiben durchtrocknen und weicht sie bei Bedarf in Milch ein und brät sie in der Pfanne an (Arme Ritter).


    Damit ist der Tag 1 auch schon gut ausgefüllt. Praktischerweise ist es tagsüber auch ohne Strom hell, so dass man manuelle und mechanische Arbeiten ganz normal durchführen kann. Ein Sonderfall ist die Notversorgung von hilfsbedürftigen Menschen und Tieren. Wir haben alleinlebende ältere Angehörige im nahen Umkreis und auch in 700km Entfernung.


    Die nahgelegenen würden wir persönlich besuchen und ihre Lage und ihren Bedarf klären und sie evtl. zu uns holen (inkl. der wesentlichen Vorräte, die sie in ihren Wohnungen haben, evtl. Plünderern muss man das nicht überlassen. Wollen/können sie in ihren Wohnungen bleiben, würde ich ihren (vor Jahren schon eingeführten) "Stromausfallkoffer" aus dem Keller holen (wenn sie das nicht eh schon getan haben). Darin befindet sich ein Gaskocher, eine LED-Laterne, 12 Monozellen für die Laterne, 8 Gaskartuschen, ein Kurbelradio. Ich prüfe alles auf Funktionsfähigkeit und weise nochmal in die Bedienung des Kochers etc. ein.


    Nach eigenen Erfahrungen aus Selbstversorger-Urlaubsreisen kommt eine Kleinfamilie mit 2-3 Kartuschen pro Woche aus, täglich Essen zu kochen, heißes Wasser für Tee&Kaffee und warmes Wasser für die Katzenwäsche zu machen. Bei Haushalten mit 1-2 Personen reichen die 8 Kartuschen gut 6 Wochen lang. Die 12 Monozellen geben in der Campinglaterne 1200h Licht im 50%-Modus, bei 3-4h am Tag reicht das ein Jahr.


    Zu den entfernt von uns lebenden älteren Angehörigen würde ich versuchen, über einen an deren Wohnort ansässigen Funkamateur Kontakt aufzunehmen (Lebenszeichen, Lage abfragen). Da sie aber in der Ex-DDR aufgewachsen sind und in Ostdeutschland leben, ist eine gewisse Autarkie und Fähigkeit zur Selbstversorgung (eigener Brunnen, großer gefüllter Vorratskeller, sehr großer Nutzgarten etc.) dort vorhanden (sowie jüngere Verwandte im näheren Umfeld).


    Ein wichtiger Aspekt wäre für mich noch, grundsätzlich alles mit Bedacht und Ruhe anzugehen, Aktionismus zu vermeiden. Kleine Fehler können sich jetzt fatal auswirken. Deshalb bei allem langsam und überlegt handeln.


    Zum Beispiel keinesfalls einfach so alleine mal mit den Auto loszufahren, um nach dem Schwiegervater zu schauen.

    Besser immer zu zweit (notfalls den Nachbarn mitnehmen und die Besuche/Aufgaben bei der Tour zusammenlegen).

    Und ich würde unsere Fahrzeuge mit CB-Funkgeräten ausstatten. Dazu habe ich Sets vorbereitet: Magnetfußantenne, CB-Mobilfunkgerät mit Anschlusskabel auf Zigarettenanzünder-Stecker. Grob auf unsere Autos SWR-abgestimmt (Kabellänge ist fix, Magnetfuß kommt in die Dachmitte). CB-Funk zuhause ist bei uns auch immer ohne Netzstrom möglich, geladene Akkus gibt es genug.


    In den Autos fährt dann immer (auch im Sommer) ein erweitertes "Selbsthilfe"-Set mit: Schneeketten, Abschleppseil/Stange, Starthilfekabel, Reservekanister, Spaten, Bügelsäge, Schutzhandschuhe, Taschenlampen, Feuerwehr-Dreikantschlüssel (öffnet Parkpoller und div. andere Ein-/Ausfahrhindernisse). Aber auch eine Tasche mit Notration, Trinkwasser, Klamotten, Decke. Damit man auch eine Nacht im Auto verbringen kann.


    Sind die Akutlagen im persönlichen Umfeld abgearbeitet (Oma und Opa heimgeholt, Tiere versorgt, die Frauen kochen gemeinsam mit den Kindern den Gefrierschrankinhalt und produzieren Semmelbrösel), würde ich sämtliche Kraftfahrzeuge einsatzbereit (ggf. aus der Kanisterreserve vollgetankt) abstellen und nach Möglichkeit nicht mehr verwenden (Sprit sparen!).

    Dabei aber drauf achten, dass die Fahrzeuge nicht "einfach so" entwendet werden können, z.B. ein Auto in Garage oder Scheune ganz nach hinten parken, Plane drüber und Gerümpel davor stellen. Ggf. kann man auch ein entscheidendes Bauteil ausbauen, ohne das das Auto nicht startet (Zündungsrelais abziehen z.B.), man sollte das Bauteil aber schnell zur Hand haben, wenn man das Fahrzeug plötzlich braucht.


    Sämtliche Mobilität sollte ab jetzt mit Fahrrad oder zu Fuß erfolgen. Mit zunehmender Verbreitung von Pedelecs und E-Bikes wären auch diese eine gute Option, da man damit auch größere Strecken problemlos bewältigen kann und/oder Lasten transportieren kann. Die Herausforderung ist es, die E-Bike-Akkus (meist 36...48V) ohne Stromnetz geladen zu bekommen.


    Es gibt aber schon die ersten Produkte, die für Outdoor- und Wohnmobilfreunde gedacht sind, die ohne 230V-Netz ihre Fahrradakkus laden möchten. Z.B. das Ladegerät "Powerbutler", das man am 12V-Bordnetz eines Fahrzeugs anstöpseln kann. Zuhause kann man sich natürlich mit einer solargespeisten Batteriebank und einem 230V-Wechselrichter behelfen, hat aber dann einiges an Energieverlusten zu schlucken.

  • Damit bin ich fast am Ende meines 2. Tag im Blackout angekommen und kann mich nun dem nachbarschaftlichen Umfeld und kommunalen Aufgaben widmen.


    Ich würde nun gezielt Haushalte in der Umgebung ansprechen und dort nach dem rechten sehen und "Hilfe zur Selbsthilfe" anbieten. In der Nachbarschaft sind wir gut vernetzt und ich kann mir vorstellen, dass es in jedem Haushalt sowas wie "Fähigkeitsschwerpunkte" gibt, die jetzt nützlich sein können.


    Vom Brennholz sammeln über "Aufpasser"-Dienste, Kinder und Haustiere hüten, Botendienste im Ort durchführen usw. Das hat auch psychologische Gründe: eine Krise lässt sich leichter durchstehen, wenn man eine Aufgabe hat, die nützlich ist und man Anerkennung dafür bekommen kann und sich als Teil einer Gemeinschaft fühlen darf.


    Fängt das an zu laufen, wäre die nächste Stufe, sich mit den örtlichen "Führungskräften" zu treffen: Ortsvorsteher, Ortschaftsräte, Feuerwehr-Abteilungskommandant und etliche Personen mit wichtigen und nützlichen Fähigkeiten (Jäger, Landwirte, Handwerker, Bauunternehmer). In Abstimmung mit den Ortsvorsteher würde ich für eine tägliche "Krisenstabsrunde" an einem geeigneten Treffpunkt sorgen. Z.B. täglich 10 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus. "Beschlüsse" würden schriftlich festgehalten und für die Bevölkerung relevante Dinge auf einem Flipchart, den man an eine Fenster stellt, "veröffentlicht"). Damit wäre eine provisorische Kriseninfrastruktur geschaffen, die etwas Regelmäßigkeit und Planbarkeit bringt.


    Der nächste Schritt ist, diese Struktur auch in den übrigen Teilorten zu etablieren (bin überzeugt davon, dass sie bei uns "automatisch" Zustandekommen würde) und das ganze mit der übergeordneten Gemeindeverwaltung zusammen zu bringen.


    Hier wird natürlich der offizielle Krisenstab unter Leitung des Bürgermeisters aktiv, der die Meldungen aus den Teilorten bekommt und "übergeordnete" Entscheidungen trifft, sowie unterster Teil der behördlichen Befehlskette im Katastrophenfall ist und versucht, mit dem zuständigen Landratsamt Kontakt zu halten. Vermutlich wird das in einer Großstadt befindliche Landratsamt aber schon nach zwei Tagen mit sich selbst und der Lage in den Städten zu tun haben, dass sich die Kommunikation sehr bald auf ein "Ihr kommt doch klar in Eurer Landgemeinde, oder?!" beschränken wird.


    Am Tag 3 wird es zu ersten Einsätzen der Feuerwehren kommen (Brände durch Kerzenlicht, Verkehrsunfälle). Diese Einsätze werden teilweise schlimmer und schwerer sein, als vor dem Blackout, da z.B. bei Bränden, die Zeiten zur Alarmierung der Feuerwehr wesentlich länger sind (kein Telefon, keine Notrufzentrale) und Gebäude bis zum Eintreffen der Wehr dann schon im Vollbrand stehen oder sogar auf weitere Häuser übergegriffen haben können.


    Tag 3 bedeutet deshalb auch: höchste Zeit für eine Umstellung der Hilfs- und Rettungs-Systeme auf örtlichen, eigenständigen Betrieb. Wir haben in unserer Kommune 90 Aktive bei der Feuerwehr, damit kann man grob 30 Mann/Frau permanent im Einsatz haben, der Rest hat frei, erholt sich oder fällt z.B. verletzt oder krank aus. Das ist aber schon anspruchsvoll, die Bundeswehr rechnet bei Auslandseinsätzen mit einen Schlüssel von 1:5 bis 1:6, d.h. pro aktivem Soldaten"platz", müssen 5-6 Soldaten planerisch bereitgehalten werden, damit Ausfälle, Urlaube, Anreisezeiten, Krankheit etc. durchgängig abgedeckt werden können.


    Spätestens am Tag 4 wird die Wasserversorgung Probleme machen. Durch den Blackout hat sich die Förderleistung unseres Pumpwerks halbiert (eine kleine Wasserturbine im Fluss neben dem Wasserwerk erlaubt immerhin den Inselbetrieb, aber nur mit einer der beiden Hochleistungspumpen, die das Wasser über 500m Höhenunterschied aus dem Tal in die Hochbehälter drücken). Gleichzeitig hamstern die Bürger Wasser und füllen schnell noch ihre Badewannen und Kanister. Hinzu kommt der Löschwasserbedarf, der die Hochbehälter zusätzlich belastet. Wir haben zwar Dorfteiche, aber dann müssen lange Schlauchleitungen gelegt werden.


    Man wird versuchen, die Bevölkerung zum Wassersparen anzuhalten und den Leitungsdruck absenken. Ein stundenweises Abstellen ist keine Option, das führt im alten Leitungsnetz zu Rohrbrüchen (durch die Druckstöße) und führt zu dreckigem Wasser, weil sich Ablagerungen in den Rohren während der Stagnation lösen.


    Am Tag 5 muss sich die Kommune aktiv um die Beschaffung von Treibstoffen kümmern (da die Vorräte in den Betriebstankstellen und Fahrzeugtanks zu Ende gehen), damit zumindest Hilfs- und Versorgungsfahrzeuge weiter mobil bleiben.


    Mein Favorit ist das provisorische Abzapfen aus den Erdtanks und das Umfüllen in IBC-Palettentanks, aus denen man dann stromlos tanken kann, wenn man sie erhöht lagert (z.B. auf einem Stapel Paletten oder auf einem leeren IBC o.ä.


    Nun stellt sich auch die Frage der Bewachung dieser Kraftstoff-Vorräte. Ich würde sie in abschließbaren Garagen/Autowerkstätten (Waschhalle) aufstellen. Die Bezahlung/Entschädigung der Tankstellenbesitzer würde durch Verrechnungsscheck der Gemeindekasse erfolgen.


    Am Tag 6 werden die Turnhallen als Notunterkünfte geöffnet, die Wärme, Licht, Information und eine Suppenküche bieten. Für Verpflegung und Wärme sind die Bürger aufgerufen, etwas mitzubringen (ein paar Scheite Brennholz, etwas Lebensmittel (Mehl, Nudeln, Suppenpulver etc.).


    Am Tag 7 würde ich beginnen


    a) vorsorglich Gräber auszuheben, da die Sterblichkeit irgendwann ansteigen wird und man weder einäschern noch kühlen kann.


    b) Versuchen, PV- und Biogasanlagen zu Inselkraftwerken umzustricken, um Strominseln zu bekommen, die z.B. landwirtschaftliche Betriebe am funktionieren halten, die Produktion von Milch und Getreide etc. ermöglichen und Pflegeheimen, Ärzten und Schulen den Betrieb wieder erlauben.


    c) Autarke Kommunikationsnetze und IT-Systeme errichten, die über PV-gespeiste Akkusysteme arbeiten oder nach primitiven Methoden funktionieren (Feldtelefone z.B.)


    Am Tag 8 würde ich die Schulen und Kindergärten wieder öffnen und versuchen, die lokale Gesellschaft funktionsfähig im Blackout einzurichten. Denn irgendwann kommt der Winter und wird der letzte Tropfen Diesel verbraucht sein. Und vor dem Winter kommen vermutlich die hungrigen Städter und man wird eine Lösung für sie finden müssen (Unterkünfte, Beschäftigung, Versorgung, Ruhe&Ordnung)


    Grüsse

    Tom

  • Und ich würde unsere Fahrzeuge mit CB-Funkgeräten ausstatten. Dazu habe ich Sets vorbereitet: Magnetfußantenne, CB-Mobilfunkgerät mit Anschlusskabel auf Zigarettenanzünder-Stecker. Grob auf unsere Autos SWR-abgestimmt (Kabellänge ist fix, Magnetfuß kommt in die Dachmitte). CB-Funk zuhause ist bei uns auch immer ohne Netzstrom möglich, geladene Akkus gibt es genug.

    CB: Wilson 1000 Magnetfussantenne, President Lincoln 2+ (beste Wahl), ein AE 5890EU(sehr gutes Gerät) oder AE6110 (wenns günstig werden muss), Batteriekoffer mit einer 20AH AGM Batterie (Deep Cycle fähig, wie z.B. Siga Phaeton AGM 20Ah Deep Cycle)


    Entsprechendes Case für Batterie: https://www.ebay.de/itm/Fatbox…67x244x178mm/331884246945


    Case fürs CB Gerät (größere Geräte, wie das President): https://www.ebay.de/itm/Fatbox…20x330x175mm/391751538912


    Gerät: https://www.bensons-funktechni…president-lincoln-ii.html

    Antenne: https://www.bensons-funktechni…00m-cb-magnetantenne.html


    Fertig ist eine sehr gute CB Ausstattung.


    Dazu noch ein Mastfuß fürs Auto: z.B. https://www.ebay.de/itm/163723780924

    Ein GFK Mast: https://www.ebay.de/itm/20x-Ta…hr-400mm-BW-/183041014510

    Und eine Hochantenne: https://www.alan-electronics.d…27-1-2-Lambda-550-cm.aspx


    Fertig ist eine ziemlich komplette Notfunkstelle für ein Fahrzeug, wo man durchaus einige Zeit funken kann. Während der Fahrt und Standmobil


    Für Anfänger:

    Finger weg von gebastelten oft kaputten gebrauchten CB Geräten. Lasst euch im Forum vor dem Kauf beraten und erzählt was ihr genau tun wollt.

    Finger weg von verwitterten alten Hochantennen die am Ende ihres Lebens sind.

    Finger weg von kurzen Miniantennen, Länge machts, Höhe machts, ...

    Finger weg von gebrauchten alten Bleiakkus (sind oft am Ende ihres Lebens)

    Empfehlung: Wenn man gerne funken möchte, besser richtig als halbherzig einsteigen.

    Tatsache: Wer billig kauft, kauft zweimal. Halbschrottige komplett gebrauchte Ausstattungen von zweifelhafter Herkunft bringen oft sehr viel Frustration. Lieber bei Funkamateuren auf den richtigen Flohmärkten vielleicht in Begleitung eines Funkamateur was kaufen (der kann gleich die Funktion überprüfen und was fundiertes dazu sagen)


    Ich glaube die ein oder anderen Sachen helfen vielleicht jemanden weiter.


    Gruß SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • .... President Lincoln 2+ (beste Wahl) ...


    Nur vorsgorglich: Das ist ein Amateurfunkgerät für das 10 / 12 m Band ... also auf "Frequenzerweiterung" achten und die Ordnungswidrigkeit bedenken (Regler weit nach links, um zumindest den 4 Watt Leistung zu entsprechen).

  • Stimmt, das Gerät gibt es in zwei baugleichen Versionen. Als CB Gerät und als Amateurfunkgerät. Mein Gedanke war da eher die CB Version, die nach Erhalt der Afu-Lizenz dann von Benson erweitert werden kann.


    Oder neumodisch, wie oft gesehen natürlich gleich die Afu Version. Regler links für 4W und sonst voller Zunder. Da das Gerät eine ausgezeichnete Unterdrückung von Nebenaussendungen hat, stört es zumindest bei vollen 50W niemanden, weder auf CB noch Flugfunk. Aber natürlich ist klar, dass dies nicht erlaubt ist ohne AFu Lizenz. (macht gleich eine DO Lizenz!) Wenn man das Gerät ins Ausland verbringt, sollte man entweder eine Afu Lizenz haben oder wenn nicht, das Gerät im CB Modus lassen. :) Es gibt Kontrollen, Selten, aber sie gibt es.


    Meine Erfahrung: Vom Berg sind 200km mit 4W drin. (QSO mit Nachteule )

    Danke Maxe für die Anmerkung.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Schade, dass der PDF-Download nicht (mehr?) funzt :frowning_face: Grummel, les ichs halt online...

    Hiergibts das feine Werk als PDF. Ich hätte viel lieber das Ganze als Hörbuch - aber na ja, man kann nicht alles haben.


    http://www.survival.4u.org/download/EMP-Roman-12.pdf


    Und hier noch mehr Literatur, damit uns nicht langweilig wird :winking_face:

    Einmal editiert, zuletzt von CanisLupusGray () aus folgendem Grund: Nachtrag: weitere Literatur

  • Was ich im Juni bereits in diversen Facebook-Gruppen durch Posts gesehen habe, hat sich nun bestätigt. Wie FAZ, Spiegel Online und div. Medien bestätigen, kam es am 06. / 12. / 25.06. zu starken Unterspeisungen im Markt für Regelenergie mit turbulenten Folgen.


    "Im deutschen Elektrizitätsversorgungssystem sind in den vergangenen Tagen signifikante Systembilanzabweichungen aufgetreten, welche die Systemsicherheit gefährden... Die Lage war sehr angespannt und konnte nur mit Unterstützung der europäischen Partner gemeistert werden".


    Es wurde an den drei Tagen mehr Strom entzogen als eingespeist wurde, was die Netzfrequenz hat absinken lassen. Durch das europäische Verbundnetz konnten die Schwankungen ausgeglichen werden.


    Jetzt kommt das aus meiner Sicht interessanteste:


    "Marktteilnehmer, darunter die Firma Next Kraftwerke, vermuten hinter den Engpässen im Juni das Werk von Spekulanten. Es besteht demnach der Verdacht, dass Händler Versorgungslücken im Regelenergiemarkt zunächst bewusst nicht ausgeglichen hätten, um später höhere Gewinne einzustreichen. Wenn dies an vielen Stellen gleichzeitig passiert, steigen nicht nur die Preise - es steigt auch die Gefahr eines Blackouts. Die aktuellen Rahmenbedingungen des Regelenergiemarkts sind nach Darstellung von Next Kraftwerke nicht ausreichend, um solche Manipulationen zu unterbinden."


    (1) Mich verwundert nicht die wachsende Instabilität im deutschen Stromnetz, da aufgrund der Energiewende ein hausgemachtes Problem. Aber das (2) Spekulanten an der Strombörse aus Profitgier die Instabilität ausnutzen und Deutschland damit an den Rande des Blackout brachten, ist erschreckend und zeigt auch, wie anfällig unsere Kritische Infrastruktur aus den unterschiedlichsten Richtungen ist.


    Hier noch die Links zu den Artikeln: https://www.spiegel.de/wirtsch…r-stromnot-a-1275323.html und https://www.n-tv.de/wirtschaft…laps-article21120145.html

    "In jedem Krisenfall benötigt es Menschen wie uns mit Weitsicht, die Stabilität gewährleisten und Sicherheit ausstrahlen. Verlasst euch nicht darauf, dass andere oder der Staat diese Rolle ausfüllen."

  • Aber das (2) Spekulanten an der Strombörse aus Profitgier die Instabilität ausnutzen und Deutschland damit an den Rande des Blackout brachten, ist erschreckend und zeigt auch, wie anfällig unsere Kritische Infrastruktur aus den unterschiedlichsten Richtungen ist.

    Erschreckend finde ich das nicht, eher erwartbar. Wo Marktmechanismen am Werk sind, wird früher oder später jemand Wege finden, um sie auszunutzen.

  • Zitat von tomduly

    - Feststellung "Blackout" (ggf. Bestätigung über Radio/SAT-TV/Lautsprecherwagen)

    - Ressourcen-Check: was haben wir im Haus? Energie, Wasser/Getränke, Lebensmittel etc.

    - Prioritätenliste anlegen

    Zum Tag 1 lieber Tom eine Frage:

    • Weshalb nicht regelmäßig 1x Monat einen Ressourcen-Check machen und auch die Prioritätenliste als Checkliste vorbereiten?

    • Dadurch gewinnst du gegebenenfalls wertvolle Zeit zum Zeitpunkt X, die du für Trinkwassergewinnung, gegebenenfalls Heimholen naher Verwandter (Kinder, Eltern, Ehefrau etc.) und anderen Dingen nutzen kannst.


    Eine Ergänzung zur Feststellung:

    • Falls noch Internetzugang existieren sollte, nützliche Webseiten wie http://www.stromausfall.org, http://www.bbk.bund.de, http://www.stromausfall.de oder Nachrichtensender wie http://www.n-tv.de prüfen, um Reichweite des Blackouts einschätzen zu können. Auf der Seite https://www.netzfrequenzmessung.de/index.htm kannst du auch schnell die Netzfrequenz prüfen. Sollte die im Bereich 49.8 oder 50.2 liegen, kannst du durchaus von einem deutschlandweiten Blackout Szenario ausgehen.

    • Ich habe mir die Seiten per Schnellzugriff auf meine Startseite ins Mobiltelefon gelegt


    Der Rest vom Tag 1 ist sehr gut durchdacht. Mit dem "Eisschrank" habe ich sogar noch eine neue Anregung gefunden :)

    "In jedem Krisenfall benötigt es Menschen wie uns mit Weitsicht, die Stabilität gewährleisten und Sicherheit ausstrahlen. Verlasst euch nicht darauf, dass andere oder der Staat diese Rolle ausfüllen."

    Einmal editiert, zuletzt von dr.prepper ()

  • @dr-prepper: stimme dir zu. Ein regelmäßiger Ressourcen-Check monatlich schadet nie.


    Da wir das Thema Krisenvorsorge schon bald seit 10 Jahren verinnerlicht haben, sind unsere Notvorräte an Lebensmitteln, Trinkwasser und Kraftstoff/Akkus/Brennstoff eigentlich immer vollständig (grob: 4 Wochenkisten Komplettverpflegung, 2 große Weithalstonnen mit zusammen ca. 50kg Grundnahrungsmitteln (Getreide/Mehl/Reis/Milchpulver/Salz/Zucker/Öl, 300l Trinkwasser im WW-Boiler, 15m3 Wasser im Gartenbrunnen, 200l Diesel im Reisemobil, 200l Diesel in Kanistern, 20l Benzin in Kanistern, 2x11kg Flaschengas, 2rm ofenfertiges Brennholz, knapp 800Ah geladene 12V-Akkus) und werden nur zu Rotationszwecken "angefasst" und das nur nach dem "n+1"-Prinzip: erst muss frische Ware her, bevor was aus den Notvorräten entnommen werden darf.


    Mein Ressourcen-Check gilt daher den darüber hinausgehenden Beständen: dem normale Getränkevorrat, den Sachen in Kühlschrank, Gefriertruhe und der Speisekammer. Dem Tankinhalt bei den Autos und anderen Motorgeräten (Sägen, Schneefräse, Motorpumpe).


    Ziel ist vor allem, einen Überblick über die eigene Lage zu bekommen, um sich auf einen autarken Inselbetrieb unbestimmter Dauer einzustellen. Liegt vielleicht daran, dass ich als Kind Robinson Crusoe gelesen habe und auch meinem Sohn, der die Geschichte liebt, bestimmt schon ein halbes Dutzend mal vorlesen musste.


    Sicher werde ich am Tag 1 keine stundenlange Inventur machen und die Suppenpäckchen zählen. Das geht eher nach dem Motto: Speisekammer-Türe auf, ein Blick über die Regale und schon hat man ein Gefühl dafür, wie lange man damit Mittagessen etc. zubereiten kann. Und auch, was man z.B. anderen (ggf. im Tausch) anbieten könnte.


    Da niemand weiß, wann ein Blackout passiert und wie lange er andauert, kann er völlig unterschiedlich schwere Folgen haben.

    Bei einem Sommer-Blackout hat man täglich 10-12h Tageslicht, durch die Ferien herrscht deutlich weniger Autoverkehr, manche Firmen sind evtl. sogar wg. Werksferien zu oder gedrosselt und niemand muss in seiner Wohnung frieren, man kann Obst & Gemüse zur Selbstversorgung anbauen, Kleinvieh (Hasen, Geflügel) mit wenig Aufwand großziehen und so Vorräte für den kommenden Winter anlegen.

    Ein Blackout im Winterhalbjahr kann dagegen viel hässlicher sein: Kälteopfer, Frostschäden, unpassierbare Straßen, Dunkelheit, kein Aufbauen eines Vorrats über Garten & Feldbau. Der Winter 1946 im Nachkriegseuropa war so eine Zeit.