COVID-19: Langzeitfolgen (Long Covid)

  • weiterhin alles daran zu setzen, Corona nicht zu bekommen bzw. so selten wie nur möglich…

    Unbedingt, ja. Das Risiko schwer zu erkranken wächst mit jeder weiteren Infektion. Manche erwischt es nie, manche recht zügig. Und das Thema ist nicht vorbei und es wird auch nie vorbei sein. Sagte Dorsten ja schon, als er sagte es ist nun endemisch.

    :rolleyes: man hätte die Warnungen wohl ernst nehmen sollen.

    An einigen Stellen sollte man das machen. Die Karnevalzeit hat ja auch einen boost-effekt auf die Fallzahlen gebracht, nur es juckt aktuell keinen.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • "Bisher wird nur wenig auf diesem Gebiet geforscht und auch Diagnose- und Behandlungsoptionen sind unzureichend."

    Will man nicht sehen und Forschung in dem Bereich ist teuer. Was das Risiko deutlich senkt ist Paxlovid. Wird aber hier nicht verschrieben, ganz im Gegenteil die ganzen Millarden werden grad verbrannt, weil man das Medikament vernichtet, statt es einfach mal zu verteilen. Aber selbst die Ärzte lesen dazu keine Studien oder bilden sich, was das angeht nicht weiter. Und weiter noch: Paxlovid ist sehr teuer. So teuer, dass man es hierzulande nicht für die Allgemeinheit bezahlen will.


    Sonst gibt es bei Zerstörung von Lungengewebe halt keine Therapie außer vielleicht ne Lungentransplantation. Was hinüber ist, ist hinüber. Das ist aber nichts neues, das ist ja auch bei anderen Problemen, die solche Auswirkungen haben, exakt auch so.


    Diagnose wird in manchen Teilen echt teuer und komplex. Eine Gefäßentzündung lässt sich nicht mal so einfach poff leicht feststellen. Auch der Befall von Organen und deren Beschädigung lässt sich nur sehr schwer erfassen. Man kann die Endergebnisse zwar sehen, aber man kann nur sehr aufwendig einen Verlauf in der Sache bei einzelnen feststellen. Aber landesweit?


    Im Prinzip kostet Corona uns Lebensjahre durch akkumulierte Schäden, wo auch immer. Zumindest die nächsten 20 Jahre.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Aber selbst die Ärzte lesen dazu keine Studien oder bilden sich, was das angeht nicht weiter.

    Das kann ich den Ärzten ehrlich gesagt aber auch nicht verübeln. Relevante Fachartikel werden nur englischsprachig veröffentlicht und bis man einen gescheiten Überblick hat, müsste man zwei Dutzend Artikel aus mindestens einem Dutzend Journals lesen, die natürlich alle kostenpflichtig sind. Und bei kostenpflichtig reden wir hier nicht über läppische 20 Euro im Monat wie bei einem Spiegel-plus-Abo als Beispiel. Und das wäre dann die Recherche/Weiterbildung zu EINEM Medikament.


    Da ist es natürlich einfacher und kostengünstiger, auf einschlägige Review-Artikel zu warten. Aber auch die wären in kostenpflichtigen Journals. Einzeln den Artikel kaufen? Kostet gerne mal 30 Euro. Weiß gerade nicht, ob die Taxe für Einzelartikel bereits deutlich erhöht wurde von den Journals. In meiner letzten Firma meine ich mich zu entsinnen, dass mir die Kollegin die Zahl von 60 Euro nannte. 🤷


    Also beschränken sich die niedergelassenen Ärzte darauf, was in den Behördennewslettern publiziert wird in Sachen Zulassung neuer Medikamente. Oder was in ihrer Datenbank an Medikamentenvorschlägen bei bestimmten Schlagwörtern kommt.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • canelo_N

    Hi, ich wollte mal einen Hoffnungsschimmer für Euch da lassen und fragen, wie es Deiner Frau (und Euch) geht?

    Ich hatte ja im Oktober/November 2021 die erste Infektion und im Januar dann gleich die zweite.

    Und ich habe eigentlich nach 18 Monaten nicht mehr dran geglaubt, aber JETZT kommen seit einiger Zeit kleine, feine Vortschritte ohne gleich wieder einen heftigen Rückschlag zu bekommen.

    Noch gar nicht mal "gesundheitlich"/körperlich, aber vom Kopf her.

    (Ich habe daher neuerdings die Hoffnung, dass die körperlichen Beschwerden auch noch mal besser werden)

    Ich kann mich wieder eine gewisse Zeit auf Texte konzentrieren.

    Und das tollste, ich kann mir neuerdings öfter Sachen merken und mir fällt wieder ein, was ich im Nachbarzimmer wollte.

    Klingt für jemanden ohne Long Covid jetzt sicher befremdlich, aber ich bin in hellen Begeisterung ausgebrochen, als mir eingefallen ist, wo ich mein Handy abgelegt hatte.

    Nicht durch Suchen, sondern durch NACHDENKEN! 😊

    Das war wie eine Offenbarung. 😄

    Was ich damit sagen will, auch nach 18 Monaten nicht die Hoffnung aufgeben und ganz liebe Grüße an Deine Frau. 🙂

  • Was ich damit sagen will, auch nach 18 Monaten nicht die Hoffnung aufgeben

    18 Monate ist schon für gestandene Erwachsene, die in ihrem Beruf ihren Mann oder ihre Frau stehen sicherlich schon eine sehr lange Zeit.


    Man kommt sich in der Zeit in manchen Punkten vermutlich unnütz vor. Ich kenne es zumindest von meiner Mutter, die einen Monat unter zunehmendem Gedächtnisschwund (Alterinnerungen und Kurzzeitgedächtnis) sowie reduzierter Konzentrationsschwierigkeiten litt. Und sie hatte kein Long-Covid!


    Um wie viel schlimmer muss das dann dieses Gefühl der Frustration und des Unnütz seins bei Menschen sein, die sich noch in ihrer Ausbildung befinden? Völlig egal, ob Schüler, Student oder in einer sonstigen fachlichen Fortbildung. Ich kenne zum Beispiel eine Ärztin, die sich noch in ihrer Facharztausbildung befindet. Eigentlich müsste sie für ihre Prüfung nächstes Jahr lernen. Aber aktuell kriegt sie nicht mal einen kleinen Absatz aus einem Lehrbuch oder einen Fachartikel gelesen, geschweige denn, dass sie den Inhalt verstanden hat und wiedergeben kann. Von kompletten Fachartikeln (wenige Seiten, zumeist auf Englisch, oder gar auch mal ein Dutzend Seiten) oder kompletten Fachbüchern mit mehreren hundert Seiten gar nicht zu reden.


    Wir reden hier bei Long-Covid nicht über eine schleichende Degeneration des Gehirns wie bei Demenz, bei der die Betroffenen im günstigsten Fall nicht (mehr) mitbekommen, was sie nicht mehr wissen oder nicht mehr können. Sondern wir reden hier bei Long-Covid von einer Beeinträchtigung des Gehirns, die von den Betroffenen bewusst miterlebt wird. Mit allen psychischen Konsequenzen!

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • UrbanTrapper

    An Deine Bekannte hab ich tatsächlich auch oft gedacht.

    Weißt Du, wie sie mittlerweile zurecht kommt?


    Deine Gedanken dazu kann ich voll unterschreiben.

    Was mich zusätzlich zu dem ganzen Drama der Erwachsenen sehr betroffen macht, sind die Schicksale der Kinder mit Long/Post Covid.

    Die Konzentrationsprobleme, die starken, schubweise kommenden Kopfschmerzen bei (versuchter) Konzentration, die Vergesslichkeit, die Erschöpfung und verminderte Leistungsfähigkeit im Allgemeinen, auch beim Sport.

    Ich sehe es bei meinen. Wie groß die Schwierigkeiten für sie z.B. im Hinblick auf die Schule waren (und teils auch immer noch sind)

    Und dann das Unverständnis, was Kindern dann entgegen gebracht wird. Meinen zum Glück nicht, dafür hab ich gesorgt.

  • An Deine Bekannte hab ich tatsächlich auch oft gedacht.

    Weißt Du, wie sie mittlerweile zurecht kommt?

    Ich habe jetzt schon eine Weile nicht mehr mit ihr zusammen Dienst gehabt. Aber beim letzten Mal war da bei ihr noch eine Menge Ernüchterung und Frustration zu erkennen ob der Situation. Vor allem auch in Verbindung mit einer gehörigen Portion Zukunftsangst. Wie soll sie als Alleinerziehende klar kommen, wenn sie Facharztausbildung nicht erfolgreich abschließen kann? In der heutigen Zeit wird sie trotz aller Fortschritte schräg angeschaut, wenn sie eben nicht 120% Gas gibt, sondern "nur" 80%, weil sie da noch andere Verantwortlichkeiten hat. Und dann noch Ausfälle wegen "krank mit Kind", die Alleinerziehende regelmäßig voll ausreizen. Und dann noch ihre eigenen Ausfallzeiten und Unzulänglichkeiten/Unpässlichkeiten wegen Long-Covid...


    Es ist einfach zum Verrücktwerden. Ach halt. Bin ja schon. Mist. 🤪

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • canelo_N

    Hi, ich wollte mal einen Hoffnungsschimmer für Euch da lassen und fragen, wie es Deiner Frau (und Euch) geht?

    Hi SandraLU


    Schön, das du auf dem Weg der Besserung bist!

    Danke der Nachfrage. Bei meiner Frau ist seit Beginn Anfang März 2022 immer noch "status quo".


    Aber sie hat nun eine Kostengutsprache der Krankenkasse erhalten und kann ab nächstem Wochenende für 6 Wochen in eine Reha/Kur-Klinik. Dort haben sie eine gewisse Erfahrung mit LongCovid Patienten. Gemäss Chefarzt dort, läuft das im "Erfolgsfall" in etwa so, dass sie zwar nach ca 6 Wochen wieder nach hause könne, man jedoch nicht erwarten dürfe, dass dann schon "alles wieder gut" ist. Es dauere danach meist noch ca 3-4 Monate, bis die Patienten wieder einigermassen "auf dem Damm" sind. Dies eben nur ,sofern die Kur/Reha auch "anschlägt".

    Mal schauen. Hoffen ist erlaubt :winking_face:


    Neu war für mich, dass gemäss diesem Arzt die Longcovid-Symtome nichts wirklich neues seinen.

    Es gäbe diverse andere, bestens bekannte, Viruserkrankungen, wo die Patienten danach Wochen/Monatelang mit der selben Problematik konfrontiert seinen. Sprich: im Körper laufen dieselben Mechanismen ab, welche wieder in die Spur gebracht werden müssen.

    Neu sei bei LongCovid einzig, dass alles meist viel länger dauert, als bei den bisher bekannten Viruserkrankungen.


    Insofern darf man (+frau) durchaus zuversichtlich sein.


    Gruss und allen Betroffenen weiterhin gute Besserung!

  • Es dauere danach meist noch ca 3-4 Monate, bis die Patienten wieder einigermassen "auf dem Damm" sind. Dies eben nur ,sofern die Kur/Reha auch "anschlägt".

    Das ist normal, da es bei COVID/Long-Covid einiges aus der Spur geraten kann. Das ist in der Regel sehr vielschichtig, so dass es nicht damit getan ist, zu sagen, mache dieses oder mache jenes und dir wird es besser gehen.


    Ich vermute, dass diejenigen Patienten eine gute Prognose am den Tag legen, die sich auf die Therapieangebote einlassen. Manches mag einem im ersten Moment als völliger Quatsch erscheinen und erst Wochen oder Monate später geht einem vielleicht dann doch mal ein Licht auf. Ausprobieren vor Ort unter Anleitung. Zu Hause auf den mentalen Müll werfen kann man es immer noch. Aber unter Anleitung lernen sich manche Dinge dann doch immer noch am einfachsten.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Wie mit ME/CFS Patienten umgegangen wird ist furchterregend.


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  • Wie mit ME/CFS Patienten umgegangen wird ist furchterregend.


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    Hier gibt es eine Sammlung von echt üblen "Sprüchen".


  • Long Covid und andere Langzeitfolgen einer Covid Infektion verursachen Milliardenkosten für die heimische Wirtschaft.



    Dazu passend:


    3 oder mehr COVID-19 Infektionen verursachen einer Studie zufolge bei 38% der Erkrankten Langzeitfolgen.


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    Experiences of Canadians with long-term symptoms following COVID-19

  • Ich habe es mittlerweile zum dritten mal...

  • 4 Mal nachgewiesen (wahrsch. +1 vor den Tests)

    Jemand Tipps, wie man sich schützen kann, wenn man 3 kleine Kinder (Krippe, KiTa, Grundschule) hat und ein Elternteil im medizinisches Bereich arbeitet?

    (das sieht bei Bekannten in ähnlicher Familiensituation genauso aus)

    In 5 Jahren hat dann die halbe Bevölkerung Long-Covid?

  • Jemand Tipps, wie man sich schützen kann, wenn man 3 kleine Kinder (Krippe, KiTa, Grundschule) hat und ein Elternteil im medizinisches Bereich arbeitet?

    Leider gar nicht.


    In 5 Jahren hat dann die halbe Bevölkerung Long-Covid?

    Ich habe vor einem Jahr gesagt, das Corona unsere Lebenserhaltung um durchschnittliche 10 Jahre reduziert, damals basiert auf den Ergebnissen, was ich in JAMA und so gelesen habe. Man wollte mir das nicht glauben. Gut, das ist ja auch nur eine Bauchschätzung gewesen. Aber wenn ich gucke, was Corona auf die Dauer im Körper anrichtet, vielleicht liege ich gar nicht so falsch damit.


    zu LC ich kenne vier Arbeitskollegen mit LC schon heute. Das trifft über die Jahre Millionen.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-