Greensill Bank insolvent

  • Sowas wie bei der Greensill Bank möchte man nicht auf der Homepage seiner Bank lesen:


    "Sehr geehrte Kundinnen und Kunden,

    wie Sie der Presse entnommen haben, sind wir derzeit für den Publikumsverkehr nicht erreichbar. Für Sie bedeutet dies, dass wir bis auf weiteres leider keinerlei Auszahlungen zu Anlage-Geldern mehr veranlassen und keine Anlage-Gelder mehr annehmen können.
    Einlagen von Privatpersonen sind sowohl durch die Entschädigungseinrichtung Deutscher Banken bis zur Höhe von EUR 100.000,00 („gesetzliche Einlagensicherung“) und darüber hinaus ergänzend durch den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands Deutscher Banken gesichert. Für andere Gläubiger gelten ergänzende bzw. andere Regelungen
    ."


    Nach Medienberichten haben allein in D private Sparer ca. 1 Mrd. € dort angelegt. Blöd ist es speziell für Kommunen, die trotz fehlender Einlagensicherung (2017 wurde der Schutz für Kommunen abgeschafft) dort auch einen dreistelligen Millionenbetrag drin stecken haben.


    Süddeutsche vom 3.3.2021: Und plötzlich ist das Geld weg

  • Ben

    Hat den Titel des Themas von „Greensill Bank:“ zu „Greensill Bank insolvent“ geändert.
  • Nach Medienberichten haben allein in D private Sparer ca. 1 Mrd. € dort angelegt. Blöd ist es speziell für Kommunen, die trotz fehlender Einlagensicherung (2017 wurde der Schutz für Kommunen abgeschafft) dort auch einen dreistelligen Millionenbetrag drin stecken haben.


    Süddeutsche vom 3.3.2021: Und plötzlich ist das Geld weg

    Es hat schon seine Gründe, warum institutionelle Anleger ihre Millionen nicht auf x-Tagesgeldkonten liegen haben, sondern derzeit negative Zinsen z.B. für Staatsanleihen mit AAA Bonität bezahlen. Das ist dann genau wie Aktienfonds Sondervermögen und von der Insolvenz der Bank / des Brokers auch nicht betroffen.


    Natürlich wäre es von der Insolvenz des Staats betroffen. 100% sicher ist nix.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Es hat schon seine Gründe, warum institutionelle Anleger ihre Millionen nicht auf x-Tagesgeldkonten liegen haben, sondern derzeit negative Zinsen z.B. für Staatsanleihen mit AAA Bonität bezahlen. Das ist dann genau wie Aktienfonds Sondervermögen und von der Insolvenz der Bank / des Brokers auch nicht betroffen.

    Naja, je 100 k€ bei x verschiedenen Banken sind, theoretisch jeweils so oft 100 k€ durch die Einlagensicherung abgedeckt, wie man das Geld auf entsprechende Anzahl Banken/Institute verteilt hat. Das Geld in Unternehmensbeteiligungen, Staatsanleihen und auch Betongold angelegt ist allemal lukrativer als im günstigsten Fall zu Nullzins auf einem Tagesgeldkonto liegen zu lassen.


    Man darf aber auch nicht vergessen, dass Unternehmen auch immer eine bestimmte Liquidität benötigen, um ihre laufenden Kosten decken zu können. Daher bringt es ihnen im Zweifelsfall nichts, das Geld in Aktien, Fonds oder sonst was fest anzulegen, an das sie im Zweifelsfall nicht ran kommen.


    Was ich allerdings gerade nicht weiß: Gilt die Einlagensicherung (100 k€) auch für institutionelle Anleger/Unternehmen oder nur für Privatpersonen?

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Was ich allerdings gerade nicht weiß: Gilt die Einlagensicherung (100 k€) auch für institutionelle Anleger/Unternehmen oder nur für Privatpersonen?

    Auch Personen und Kapitalgesellschaften sind abgesichert. Dagegen haben Fonds und Versicherungen keinen Anspruch auf Entschädigung.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Auch Personen und Kapitalgesellschaften sind abgesichert. Dagegen haben Fonds und Versicherungen keinen Anspruch auf Entschädigung.

    Ah, danke für die Aufklärung. Das heißt, wenn ich als GmbH oder als AG Kapital auf einem Tagesgeldkonto als Liquiditätsreserve vorhalte, dann ist das bis 100 k€ safe? Fonds und Versicherungen sind ja in der Regel auch Kapitalgesellschaften. Da müsste das dann doch für die doch in gleicher Weise gelten. Oder will man damit verhindern, dass Fonds und Versicherungen durch hinreichende Streuung ihr "Spielgeld" absichern, obwohl sie ja gerade mit der Spekulation ihr Geld verdienen...?

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ich als Bankkunde wäre vermutlich nicht erfreut, so was zu lesen.

    Andererseits hätte ich genügend Bargeld, um jederzeit ein neues Konto mit ausreichend Guthaben eröffnen zu können, um die kommenden zwei, drei Monate überleben zu können.

    Aber spätestens mit Monatsende käme ja sowieso das neue Gehalt..

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Das heißt, wenn ich als GmbH oder als AG Kapital auf einem Tagesgeldkonto als Liquiditätsreserve vorhalte, dann ist das bis 100 k€ safe? Fonds und Versicherungen sind ja in der Regel auch Kapitalgesellschaften. Da müsste das dann doch für die doch in gleicher Weise gelten. Oder will man damit verhindern, dass Fonds und Versicherungen durch hinreichende Streuung ihr "Spielgeld" absichern, obwohl sie ja gerade mit der Spekulation ihr Geld verdienen...?

    Es sind nur "kleine" Personen und Kapitalgesellschaften geschützt.

    Bei der Bafin heisst es:

    Die Einlagen von Privatkunden, Personen- und Kapitalgesellschaften sind nach dem Einlagensicherungsgesetz geschützt. Nicht gesetzlich geschützt sind u.a. die Einlagen institutioneller Kunden, wie beispielsweise die Einlagen von Kreditinstituten, Finanzdienstleistern, Versicherungen, Kapitalanlagegesellschaften sowie Einlagen der öffentlichen Hand. Eine Auflistung nicht entschädigungsfähiger Einlagen, zumeist Einlagen von institutionellen Anlegern, findet sich in § 6 Einlagensicherungsgesetz (EinSiG).

    Das Anlegerentschädigungsgesetz schützt Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften von privaten Anlegern und kleinen Unternehmen. Im Unterschied zur Einlagensicherung haben große Unternehmen (Kapitalgesellschaften, die nach dem Handelsgesetzbuch verpflichtet sind, einen Lagebericht zu erstellen) neben institutionellen Anlegern keinen Anspruch auf Entschädigung. Eine Auflistung der vom Schutz ausgeschlossenen Anleger findet sich in § 3 Abs. 2 Anlegerentschädigungsgesetz (AnlEntG).

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Ich als Bankkunde wäre vermutlich nicht erfreut, so was zu lesen.

    Das in Deutschland Banken pleite machen ist jetzt nicht so was besonders ungewöhnliches. Das gibts relativ oft.

    Auch einige andere Banken sind schon tot, nur war halt noch keine Beerdigung?

    Manchmal werden welche vom Staat aufgekauft, und irgendwie "gerettet", wie diese hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Hypo_Real_Estate, gibts heute noch als "Geisterbank": http://www.hyporealestate.com/corporate-governance.html und andere wieder nicht, wie etwa diese: https://de.wikipedia.org/wiki/Schmidtbank

    Da ich bei beiden Kunde war, hab ich bei deren Ableben jeweils Geld verloren:

    1. Meine langjährige Hausbank, die Schmidt Bank Hof, war eines Tages inso, alle Filialen zugesperrt und es ging erst mal gar nix mehr.

    Ich hatte ein paar Aktien dieser Bank, und das Übernehmerkonsortium bot einen lachhaft niedrigen Ankaufpreis, nach dem Motto, wenn dir das zuwenig ist, na dann kriegts halt gar nichts.

    2. Meine Baudarlehen, wurden im Zuge des Insolvenzverfahrens der Schmidt Bank, über einige Umwege an einen Laden namens "Hypo Real Estate" verkauft. Das ging ein paar Jahre gut, dann hatten die bekanntermaßen einen Liquiditätsengpaß und die Baudarlehen wurden an eine der Töchter von Goldman Sachs vertickt. Lone Star, Delmora oder Archon Group hießen die, wenn ich mich recht erinnern kann. Die hielten sich aber nicht lange damit auf, und haben es gleich an einen Holländer namens Aareal weiterkauft. So landete ich irgendwann bei IngDiba. Wohlgemerkt, ich da nie irgendwas unterschrieben.


    Aber es gibt noch mehr solcher Absturzkandidaten:

    Bayerische Handelsbank AG

    Süddeutsche Bodencreditbank AG

    Nürnberger Hypothekenbank AG

    HVB Real Estate Bank AG

    Hypo Real Estate Bank AG

    Hypo Real Estate Bank International AG

    DEPFA Deutsche Pfandbriefbank AG

    Westfälische Hypothekenbank AG

    Württembergische Hypothekenbank AG, usw.


    Was möchte ich Euch hier damit sagen: Wer bei einer Bank meinetwegen ein Girokonto mit Guthaben führt ist der Gläubiger und die Bank ist der Schuldner. Aufgrund des derzeitigen Umfelds werden wir in naher Zukunft noch mehr solcher Bankpleiten erleben. Und ob dann der Einlagensicherungsfond das hält was man sich von ihm verspricht wird sich weisen. Ich jedenfalls glaube da nicht dran. Empfehle mal die Nase in die hießigen Gold und Silberfreds zu stecken. Wobei das auch gefährlich sein kann, wenn der Staat privaten Edelmetallbesitz verbietet, was ja schon wiederholt vorgekommen ist. Da darfst Du Deine Klunker abgeben und kriegst buntes Papier dafür. https://de.wikipedia.org/wiki/Goldverbot Bei Nichtbefolgen Kopf ab.

  • Dass es keine absolute Sicherheit gibt, ist eh klar. Darum: Streuen! Mein Giralgeld liegt bei drei Banken (die nicht miteinander verbandelt sind). Dazu Bargeld im Safe und etwas Edelmetall.

    Bei Devisen bin ich noch am Schwanken. Wäre einerseits natürlich gut, bindet andererseits aber wieder einen Haufen Asche...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Bei Devisen bin ich noch am Schwanken. Wäre einerseits natürlich gut, bindet andererseits aber wieder einen Haufen Asche...

    Für so ein Auslands-Fremdwährungskonto könnt ich mich auch begeistern. Eventl. auch mit kleiner Depotführung? Gibts da neben den "Klassikern" noch andere Ideen?

  • Man könnte natürlich auch ein paar US-Dollar, Schweizer Franken oder Norwegische Kronen irgendwie einmauern. Spart die eventuell anfallenden Kontoführungsgebühren.

  • Wobei ich Fremdwährungen nicht auf einem Konto haben möchte, sondern lieber in Cash daheim...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Aber es gibt noch mehr solcher Absturzkandidaten:

    Sind momentan nicht alle Banken im herkömmlichen Sinne Absturzkandidaten ?


    Das Geschäftsmodell ist ja bei allen ziemlich gleich, die Probleme die dadurch entstehen gelten ja auch für alle...


    Und vom Geschäftszweig " Zahlungsdienstleister" alleine kann sicher nicht die ganze Struktur aufrecht erhalten werden. Zumindest nicht langfristig.


    Ich habe da schon vor Jahren reagiert, das Bankkonto gekündigt und mir von einem reinen Zahlungsdienstleister eine Mastercard geholt und ein reines Girokonto eröffnet.

    Dort bezahle ich halt pro Buchung / Vorgang einen kleinen Obulus sowie eine Jahresgebühr. Dafür habe ich jederzeit eine telefonisch zum Ortstarif erreichbare - sehr kompetente- Hotline mit echten Mitarbeitern die nicht nur Callcenter- Hohlphrasen runterleiern sondern "machen" .

    Und die Sorge darum das im Hintergrung durch riskante Spekulationen ect. der ganze Laden den Bach runter geht ist klein. Durch die Ansage das es hat kostet eine Dienstleistung in Anspruch zu nehmen ist mir wenigstens klar womit die ihren Betrieb aufrechterhalten und sich finanzieren :winking_face:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Sowohl bei der DKB als auch bei der Norisbank hatte ich immer kompetente Mitarbeiter an der Hotline.

    Man darf halt nicht zu ungünstigen Zeiten anrufen, zu denen die Auskenne frei haben.

    aus DE gesendet....

  • Man darf halt nicht zu ungünstigen Zeiten anrufen, zu denen die Auskenne frei haben.

    Und woher weiß ich, wann diese ungünstigen Zeiten sind, in denen die kompetenten Mitarbeiter frei haben?

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Es sind immer die selben Mechanismen die zu solchen Reinfällen führen.

    1: Der einzelne Anleger, schlicht und einfach Gier.

    2: Institutionelle Anleger, druck der Chefs, Aktionäre oder eigenes Ego, sprich Selbstüberschätzung, immer einen höhere Rendite zu erwirtschaften. Gerade zur Zeit der Strafzinsen eine gefährliche Sache.

    3: Unrealistische Zielvorgaben durch Vorgesetzte sind Auslöser so mancher Katastrophe und stehen am Anfang des Unglücks.

    Das gute daran, das Geld ist nicht weg. Es gehört jetzt nur jemand anderem.


    Deswegen werden im Moment landauf, landab Häuser gebaut als gäbe es kein Morgen. Nicht dass es nicht genügend Wohnraum hat und leerstehende Ladenlokale, sondern einfach weil das im Moment die einzige Anlageform ist die noch ein wenig Rendite abwirft und über 0% liegt. (Schätze so 2 -3%)

    Das ganze Gegenden verbaut werden interessiert niemanden und schon gar nicht Grossanleger denen es nur um die Rendite geht. Womit wir wieder bei Punkt zwei angelangt sind.

    Auch diese Sch..... Idee wird mal den Ventilator treffen und uns um die Ohren fliegen.


    Das erstaunlichste finde ich ja dass es nie zu einem Lerneffekt kommt. Beispiele hatten wir über die letzten vielen Jahre eigentlich genug wie man es nicht machen sollte.

  • Es sind immer die selben Mechanismen die zu solchen Reinfällen führen. Das erstaunlichste finde ich ja dass es nie zu einem Lerneffekt kommt. Beispiele hatten wir über die letzten vielen Jahre eigentlich genug wie man es nicht machen sollte.

    Ärgerlich ist das viele, wohl überwiegend kleine Kommunen, da ihre Milliönchen angelegt haben. So muß der Steuerzahler nun wieder den Schaden berappen, weil seine Kohle irgendwo im Ausland versickert ist.


    Immerhin schreibt die Greensill-Bank, auch heute, noch immer, auf ihrer Homepage: https://www.greensill-bank.com/unsere-dienstleistungen/

    "Die Greensill Bank AG ist eine hoch kapitalisierte, traditionsreiche deutsche Bank. Die Sicherheit der Kundeneinlagen hat für uns oberste Priorität. Von Bremen aus sind wir seit Generationen zuverlässiger Partner für Privatkunden......"


    Den Titel dieses Artikels find ich goldig:

    https://www.deutschlandfunk.de…ml?dram:article_id=493884

    Ich hab noch nie gehört, das ein Kämmerer, oder Bürgermeister, dafür mit seinem privaten Vermögen gehaftet hat?


    Auch der Rechtsanwalt wittert sogleich einen Auftrag, und empfiehlt die Wirtschaftsprüfer, oder noch besser gleich die Bafin zu verklagen:

    https://www.anwalt.de/rechtsti…s-anwaltsinfo_186436.html

    Na dann viel Spaß. Mir ist jedenfalls kein Fall bekannt, wo bei einem sog. "Amtshaftungsverfahren" für den Kläger was herausgesprungen wäre, außer Geldverbrennung, Ärger, Nerven.

  • MIt welcher Begründung hat man damals eigentlich die Einlagensicherung für institutionelle Anleger quasi abgeschafft?


    "Heinemann: Ist das richtig, dass die Kommunen nicht mehr durch diese Einlagensicherung abgedeckt sind?

    Schick: Es ist richtig, dass die Einlagensicherung bei den Privatbanken korrigiert worden ist. Das ist eine notwendige Konsequenz gewesen aus der Lehman-Pleite, wo man erkannt hat, dass sehr viele institutionelle Anleger in der deutschen Anlagensicherung sehr großzügig ausgestattet worden sind und dass das eigentlich nicht tragfähig ist. Es gibt ja die gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 Euro für alle Sparerinnen und Sparer, und über was wir jetzt geredet haben, ist die Einlagensicherung der Privatbanken, die deutlich darüber rausgeht, wo noch Millionen-Forderungen abgesichert sind, und das ist dann ein Problem für die Banken, wenn sie das tragen müssen im Krisenfall." (aus dem von Matteo verlinkten Deutschlandfuink-Interview)


    Im Grunde ist die Begrenzung der Einlagensicherung auf "kleine" private Einzelanleger ein Zugeständnis an die Zockerabteilungen in den Banken: "Ok, Jungs, wir nehmen Euch wieder etwas Verantwortung von den Schultern, sonst macht das Zocken ja keinen Spass mehr".


    Irreführend finde ich diese Aussage:


    "Warum legten Kommunen und Institutionen bei Greensill an?Aus zwei Gründen: Im Nullzinsumfeld drohen größeren Anlegern bei Banken mittlerweile Minuszinsen

    .(...)"


    Die Negativzinsen kosten richtig Geld, in der Regel schon ab 100.000 Euro. Und das ist durchaus keine "größere Anlage", sondern ein Betrag, den eine Kommune flüssig auf dem Konto braucht, um laufende Gehaltszahlungen, Rechnungen etc. begleichen zu können.

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • "Warum legten Kommunen und Institutionen bei Greensill an?Aus zwei Gründen: Im Nullzinsumfeld drohen größeren Anlegern bei Banken mittlerweile Minuszinsen

    In diesem Zusammenhang hab ich ein Verständnisproblem: Viele Kommunen sind mit ihren ortsansäßigen Sparkassen und Raiffeisenbanken ganz direkt verbandelt. Oft sitzt der Bürgermeister im Vorstand oder im Aufsichtsrat der örtlichen Sparkasse.

    Als Kämmerer wäre ich mit dem Zinsangebot dieser Greensill-Bank zu meinem ortsansässigen Banker gegangen, und hätte nach seinen Konditionen gefragt. Wenn die Antwort lautet "No", machen wir nicht, können wir nicht, etc., hätten doch die Alarmglocken klingeln müssen, oder nicht? Und man hätte das dann hinterfragen müssen, was denn diese Greensills so viel besser machen, das die anderen da nicht mithalten können?