Trend: Supermarktlieferung in 15 Minuten

  • BBK: Hey, legt doch Vorräte an, für den Fall, dass...

    Kunden: Hey, könnte nicht jemand für mich einkaufen gehen und es mir spätestens 15min später bringen?

    Im Supermarkt einkaufen, ohne in den Supermarkt zu gehen: Das Angebot an Lieferservices wird immer größer. Der neueste Trend dabei: Die Firmen versprechen eine Lieferung innerhalb von 15 Minuten ab der Bestellung.

    Alter, ich sehe schwarz. :rolleyes:

  • Alter, ich sehe schwarz. :rolleyes:

    Wieso das denn? Meinst Du die kriegen das mit den 15 Minuten nicht hin? Es sitzt einer am Topf - kein Papier da - aber dafür Handy - und schon ist der Drops gelutscht. :face_with_tongue: Oder wenn plötzlich der kleine Hunger vorbeikommt. :)

  • Wieso das denn? Meinst Du die kriegen das mit den 15 Minuten nicht hin? Es sitzt einer am Topf - kein Papier da - aber dafür Handy - und schon ist der Drops gelutscht. :face_with_tongue: Oder wenn plötzlich der kleine Hunger vorbeikommt. :)

    Und wer macht dann die Türe auf, damit das Klopapier ins Haus hineinkommt? :winking_face:


    Am Land kann man von solchen Zeiträumen nur träumen - bzw. überhaupt von einer Zustellung. Meistens wird das nur in Städten gemacht.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • BBK: Hey, legt doch Vorräte an, für den Fall, dass...

    Kunden: Hey, könnte nicht jemand für mich einkaufen gehen und es mir spätestens 15min später bringen?

    Alter, ich sehe schwarz. :rolleyes:

    Das eine schließt das andere nicht aus. Wie es von den meisten Menschen gelebt wird ist das Problem. Ob ich mit die Vorräte selber hole oder bringen lasse ändert nichts. Es ist ein Geschäftsmodel das in der nächsten Quarantäne fruchten wird. Ist der althergebrachte Lieferdienst, nur schneller.

    Die Menschen sollten sich Vorräte anlegen, wie die Vorräte ins Haus kommen ist doch egal.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Am Land kann man von solchen Zeiträumen nur träumen - bzw. überhaupt von einer Zustellung. Meistens wird das nur in Städten gemacht.


    Gerade auf dem Land würde das aber Sinn machen, ein Lieferfahrzeug, das eine Runde macht, statt das jeder mit seinen Auto in die nächste Stadt fährt.

    Da aber wieder jede Supermarktkette seins macht, lohnt sich das wohl für keinen. Und Startups werden bei den geringen Margen im Lebensmittehandel kaum auf Dauer gegen die Großen anstinken können, Dorfläden sind ja auch schon lange zu.

    Hier im Dorf im 240 EW-Dorf ist das gefühlte Durchschnittalter 75 (o.k. dieses Jahr haben 2 der Ruinen neue Besitzer gefunden und ich sehe jetzt nicht nur Störche, sondern auch mal ein Kind). Meine Nachbarn sind 83, die fahren seit eine Jahr kein Auto mehr und der Sohn muß alles vorbeibringen.

    Ich selber kaufe nur noch alle 5 Wochen ein, frisches Gemüse kommt aus den Garten, Brot backen ich selber.

  • Da aber wieder jede Supermarktkette seins macht, lohnt sich das wohl für keinen. Und Startups werden bei den geringen Margen im Lebensmittehandel kaum auf Dauer gegen die Großen anstinken können,

    Da erleben wir gerade die Erschließungsphase eines sehr interessanten Markts. Startups sind da wenige unterwegs, sondern vor allem Firmen, die das Modell anderswo schon betreiben oder aus einer verwandten Branche kommen. Einige Handelsketten sind mit solchen Versuchen schon gescheitert. Das schließt aber nicht aus, dass andere auf Grundlage der Erfahrungen der neuen Akteure noch einsteigen, oder so einen aufkaufen.


    Auf jeden Fall werden wir aber eine Marktbereinigung erleben. Erst mal ist das aber eine Branche, wo sich viel tut.


    Für die Vorratshaltung der städtischen Bevölkerung ist das natürlich nicht so gut. Aber wer sich vorher drum gekümmert hat, wird von Lieferdiensten auch nicht davon abgebracht werden.

  • Ob ich mit die Vorräte selber hole oder bringen lasse ändert nichts.

    Das stimmt schon. Aber Vorratseinkäufe sind nicht die Zielgruppe dieser Expresslieferungen.


    Wie im Artikel beschrieben könnte das dazu führen, dass sich die Wiener täglich ihr Frühstück nach Hause bestellen.


    Etabliert sich über mehrere Jahre hinweg so ein Verhältnis zum Einkaufen, ist das meiner Meinung nach ungemein schädlich für das Vorhalten von Vorräten.

  • Das liegt weiterhin in der Eigenverantwortung des Verbrauchers.

    Ich sehe den Service recht positiv, auch wenn ich nicht vor habe so etwas zu nutzen. Richtig angewendet kann es den Alltag bereichern. Die Problematik, das viele sich die Vorratshaltung sparen weil alles im Laden an der Ecke verfügbar ist, bestand schon vorher und wird auch durch so einen Service nicht entschärft. Vielleicht wäre ein "Klopapier-Tag" hilfreich, in gedenken an die Engpässe. So lange man selbst nicht erkennt das es ein Problem geben könnte ändert man ja nichts.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Wenn es dafür einen Markt gibt, kann so ein Blitz-Lieferservice funktionieren. Amazon probiert ähnliches z.B. in New York City ja auch schon seit längerer Zeit aus. Ein gut digitalisierter Händler weiß ja sehr genau, was seine Kunden typischerweise wann brauchen. Wenn ich nun einen Amazon Verteiler-Truck in ein Hipster-Viertel stelle, in dem genau die "dringenden" Sachen vorgehalten werden, dann kann man daraus durchaus ein Geschäftsmodell machen.


    Momentan werden da viele Modelle durchprobiert (vgl. Liefarando). Oder eine Verbindung aus Online-Einkauf und Abholung der vorgepackten Sachen an einer bestimmten Stelle.


    Edeka bietet an Hauptbahnhöfen (z.B. in Stuttgart) eine Art Packstation für die Abholung von Online-Einkäufen an. Damit spricht man die Bahn-Pendler an, die auf dem Heimweg noch schnell einkaufen müssen. Man kann seinen Einkauf online machen und 2h später sind die Sachen im gekühlten Schließfach abholbereit gepackt.


    Derzeit lässt sich ja auch beobachten, dass der in USA schon länger andauernde Niedergang großer Shoppingmalls nun auch in Europa stattfindet. Das erst vor wenigen Jahren mit viel Pomp eröffnete "Milaneo" in Stuttgart leidet mittlerweile massiv unter Leerstand und kurzlebigen Shop-Angeboten. Die Lockdowns waren da natürlich auch nicht hilfreich, aber der Trend weg vom stationären Konsumtempel ging schon vor Jahren los.


    Die Leute wollen das Geld aber für Konsum ausgeben, wie Drogensüchtige, also lässt man sich von Onlineshops beliefern.


    Ich glaube, dass wir mit dem 15min-Supermarkt-Service noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht haben. Der nächste Schritt wird ein Waren-Abo sein, das dir passgenau zu deinem Konsumverhalten genau zur richtigen Zeit automatisch und ungefragt zugeschickt wird. Wenn man das geschickt macht, glaubt der Kunde, dass es sich um einen ultraschnellen Lieferservice handelt, in Wahrheit ist es nur die Ableitung der Bedürfnisse anhand des erfassten bisherigen Kaufverhaltens und sonstiger Parameter. Beobachtet man das Onlineverhalten von Menschen nur genau genug, weiss man mehr über die Leute, als die Leute selbst. Man kann quasi vorhersagen, was sie "brauchen" und mit geschickter Werbung und Belohnungsstrategien ("Likes") glaubt der Betroffene auch noch, dass er hier selbständige Kaufentscheidungen getroffen hat.

  • Die Lagerhaltung wirds sicher nicht fördern, dafür ist es allerdings unerheblich, ob die Leute selbst keine Vorräte besorgen oder sich nichts auf Vorrat bestellen und liefern lassen.

    Sehe ich auch schön bei nem Bekannten in Berlin, dem fällt um halb elf am Abend ein, dass die Läden jetzt doch schon zu haben, er also zum Späti muss, wenn er was braucht:person_facepalming:


    Ausserdem gibts auch immer mehr Single-Haushalte - um beispielhaft meinen Schwager zu nennen waren für ihn während der Corona-Ausgangsbeschränkungen/Homeoffice der tägliche Gang zum Supermarkt und abends ein Essenslieferdienst seine einzigen Sozialkontakte. Exakt das ist/war auch sein Argument gegen Vorräte und für den täglichen Gang zum Discounter um die Ecke... dass er bei einer etwaig angeordneten Quarantäne* ein Problem hat, will und wollte er nicht wahrhaben :person_shrugging:


    * nein, mit Stromausfall etc. habe ich argumentativ lieber gar nicht erst angefangen...

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Ich sehe schon die Argumente der Vorsorgemuffel dahingehend abdriften.


    Bisher: "Vorräte brauche ich nicht, der Supermarkt hat doch offen und sonst gibt es ja die 24/7 Tankstelle."


    In 2 Jahren: "Vorräte? Wozu? Ich bestelle drei mal täglich was ich brauche und habe so immer die frischeste Ware und brauche gar keinen Kühlschrank mehr."

  • Ich sehe schon die Argumente der Vorsorgemuffel dahingehend abdriften.


    Bisher: "Vorräte brauche ich nicht, der Supermarkt hat doch offen und sonst gibt es ja die 24/7 Tankstelle."


    In 2 Jahren: "Vorräte? Wozu? Ich bestelle drei mal täglich was ich brauche und habe so immer die frischeste Ware und brauche gar keinen Kühlschrank mehr."

    Gegenargumente: CO2-Bilanz, Nachhaltigkeit usw.

    Eigentlich müssten da die Umweltschützer schon Sturm laufen ....

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Warum? Nur 1 Lieferfahrzeug ersetzt 100 Einkaufsfarten am Tag. Weniger Individualverker notwendig. Wer immer frisch bekommt was er braucht schmeißt weniger weg. Das kann man gut als umweltfreundlich verkaufen.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Irgendwann haben wir einen Foodreplikator! :smiling_face_with_heart_eyes:

    Hab ich in dieser Forschungsserie Enterprise gesehen. :upside_down_face:

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Hab ich in dieser Forschungsserie Enterprise gesehen.

    Musst du nur noch 200 Jahre warten...

    Oder wie sagte neulich jemand in einem Film der in näherer Zukunft spielt: "Schatz, las uns heute abend mal ne Pizza drucken und wir machen es uns gemütlich...."


    Bis dahin heist es selbst einkaufen oder einkaufen lassen. Und wer so denkt wie wir die Einkäufe lagern und rotieren.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • [...]

    In 2 Jahren: "Vorräte? Wozu? Ich bestelle drei mal täglich was ich brauche und habe so immer die frischeste Ware und brauche gar keinen Kühlschrank mehr."

    Bis auf "bestellen und liefern lassen" macht genau das ein Bekannter aus München schon seit 2 oder 3 Jahren so, damals ging sein Kühlschrank kaputt und seitdem steht "sein" Kühlschrank beim Rewe gegenüber :speak_no_evil_monkey:


    Warum? Nur 1 Lieferfahrzeug ersetzt 100 Einkaufsfarten am Tag. Weniger Individualverker notwendig.

    [...]

    Das ist meiner Meinung nach aber eine Milchmädchenrechnung - jedenfalls, wenn alle Kunden ihre Lieferung innert 15 Minuten erhalten, wird das eher zu mehr Verkehr führen.

    Klar, dann halt Lastenfahrrad, aber wie ist das dann mit der Kühlkette, wenns draussen +35° C im Schatten hat? Oder der Fahrsicherheit, wenn wir tatsächlich wieder einen "absolut durchschnittlichen" Winter mit 30 cm Schnee bekommen?


    Als Onlinehändler mit direktem Einblick ins Bestell- und Retourenverhalten von Kunden bin ich da eher Pessimist...

    [...] Wer immer frisch bekommt was er braucht schmeißt weniger weg.

    Auch da greife ich exemplarisch auf meinen Schwager zurück: es wird jeden Abend bei Lieferdienst XYZ zwangsläufig frisch zubereitetes Essen bestellt/geliefert, dementsprechend aber auch wesentlich mehr an Essen(sresten) nebst Verpackung weggeworfen. Schmeckt nicht, dann eben ohne den Müll zu trennen ab in die Tonne und nochmal fix woanders bestellt :face_with_rolling_eyes:

    Darauf angesprochen ist die Rechtfertigung, dass er ja als Stadtbewohner kein Auto habe, also dadurch weniger Emissionen erzeuge... neben dem Müll ebenfalls nicht in diese Rechnung aufgenommen werden aber die zahllosen Fahrten, für die anstatt mit eigenem Fahrzeug stattdessen immer Mama, Papa, Bruder und Co mit deren Autos für und mit ihm zu diversen Fachärzten durch die Gegend gondeln - unterm Strich erzeugt er alleine so erheblich mehr "Umweltverschmutzung" als z.B. BEVA und ich zusammengenommen :confounded_face:

    Sicher, der Typ ist nicht das Maß aller Dinge, da aber sein kompletter Freundeskreis so tickt, ist das schon ein grusliger Einblick in die hiesige Generation~30.

    [...] Das kann man gut als umweltfreundlich verkaufen.

    Auf das Werbeargument wirds rauslaufen - ob es allerdings auch der Wahrheit entsprechen wird, wage ich zu bezweifeln.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Auch da greife ich exemplarisch auf meinen Schwager zurück

    Falls es jemals zu einem Engpass in seiner Stadt kommt bin ich sehr gespannt auf weitere schilderungen.=O

    Der könnte prima als "Antiprepper" durchgehen. :winking_face_with_tongue:

    Du hast aber recht, solche Typen versauen dir den Durchschnitt. Und es sind genau diese Typen auf die solche Angebote ausgelegt sind.


    Wenn ich mir mal eine Pizza bestelle, bleibt da nichts übrig zum wegschmeißen, dafür bin ich zu geizig.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

    Einmal editiert, zuletzt von Concideratus ()

  • [...]

    Der könnte prima als "Antiprepper" durchgehen. :winking_face_with_tongue:

    Jaaa, der ist ein hervorragend "gutes" schlechtes Beispiel :grinning_squinting_face: wobei sein durchaus umfangreicher Freundeskreis keinen Millimeter besser ist...


    Mir reichte übrigens schon die Schilderung, als unlängst 2 Stunden Stromausfall bei ihm war und mangels ausreichend Reststrom im Schmartfoon-Akku im dunkeln sitzen angesagt war - da war sein erster Impuls, mit dem (leeren) Handy bei uns oder seinen Eltern anzurufen, damit er vielleicht abgeholt wird :rolling_on_the_floor_laughing: seitdem hat er zumindest eine Powerbank :zany_face:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • :rolling_on_the_floor_laughing: seitdem hat er zumindest eine Powerbank

    Das ist wie mit den Abhängigen:

    So lange man selbst nicht erkennt das es ein Problem geben könnte ändert man ja nichts.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB