sind lokale und globale Lieferketten in Gefahr?

  • Habt ihr mitbekommen, dass die Firma Hakle (die mit dem Toilettenpapier) Insolvenz angemeldet hat? Grund: die gestiegenen Rohstoffkosten konnten bisher nicht ausreichend an die Verbraucher weitergegeben werden.

    Wenn das mal breit in den Medien kommt bin ich mal gespannt, was dann in Sachen Toilettenpapier, Küchenrollen etc. abgeht.

  • Habt ihr mitbekommen, dass die Firma Hakle (die mit dem Toilettenpapier) Insolvenz angemeldet hat? [...]

    Ja, hier:

    [...]

    Wenn das mal breit in den Medien kommt bin ich mal gespannt, was dann in Sachen Toilettenpapier, Küchenrollen etc. abgeht.

    Kam schon, gestern Abend beim ZDF-Heutejournal.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Ja, hier:

    Kam schon, gestern Abend beim ZDF-Heutejournal.

    Arrgh! Und ich hab' noch nach "Hakle" gesucht, bevor ich den Beitrag hochgeladen habe... Anscheinend nicht treffsicher genug.


    Tschuldigung :nauseated_face:

  • [...]


    Tschuldigung :nauseated_face:

    Mach dir deswegen doch keinen Kopf, doppelt hält besser :winking_face:


    Bekannte von mir arbeitet im Drogeriemarkt(!) und urlaubt derzeit in Italien - die hats auch schon im Netz gelesen und mir gestern mit dem Kommentar "ich glaub, ich bleib einfach in Italien" geschickt...

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Und ich wiederum habe Kunden die sitzen noch auf der Weihnachtsware von 2020 u. 2021 und haben für 2022 nur geringe neue Artikel bestellt. Was ich aber nicht glaube ist, dass da dann auch die Preise der letzten Saisonen drauf stehen werden.

    Warum auch. Ist doch die perfekte Gelegenheit, es allen BWLern mal so richtig zu zeigen, die immer behaupten, dass ein eigenes Lager zuviel Geld kostet... :winking_face:

  • Da wird Klopapier jetzt ja direkt zum Wertpapier . Bei der Ad-Blue Krise wird sich der LKW-Transport nicht mehr lohnen .

    (großes Volumen - geringer Warenwert).

    Die Kosten für Kopierpapier haben sich übrigens seit letztem Jahr fast verdoppelt.

  • Bei der Ad-Blue Krise wird sich der LKW-Transport nicht mehr lohnen .

    Warum? AdBlue kostet heute bei uns an der Tankstelle 1,599€/l

    Heizöl wird ja auch noch transportiert, das liegt preislich ähnlich (heute 1,65€/l).

  • Heizöl wird ja auch noch transportiert, das liegt preislich ähnlich (heute 1,65€/l).

    Naja, ein Liter Heizöl... Aber wieviel Liter hat so ein Packerl Toilettenpapier für denselben Preis?

    Ein Heizöltanker fasst bis zu 30k Liter Heizöl. Also ein Warenwert von knapp 50k €.

    Ein 40-Fuß-Auflieger fasst hingegen bis zu 24 Paletten. Auf jede Palette passen 2016 Rollen Toilettenpapier. Ausgehend von 1,65€/je Paket mit 8 Rollen sind wir bei nicht einmal 10k € Warenwert.


    Wenn ich daran denke, dass für die Spedition der personelle Aufwand (Disposition, Fahrer, Werkstatt) vergleichbar ist und der Mehraufwand beim Heizölspediteur wegen Tankfahrzeug (Sicherheitsauflagen für Wartung des Fahrzeugs, spezielle Weiterbildung des Fahrers etc.) sich über die Zeit vergleichsweise niedrig ausmacht, finde ich den Unterschied schon beachtlich.


    Es hatte ja schon seinen Grund, warum die Einzelhändler nicht mehr Toilettenpapier an Land bekamen. Die Lager waren ja voll, sie kamen im Wesentlichen nicht mit der Logistik nicht hinterher.


    Aber seien wir ehrlich: Wer wäre bereit, einen drei- bis fünffachen Preis für Toilettenpapier zu bezahlen? Eher würden sich die Leute wahrscheinlich mit einem Frotteetuch den Allerwertesten abwischen und dieses dann auswaschen anstatt sich mit weißem Gold den Allerwertesten abzuwischen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ich hab bezogen auf den AdBlue-Mangel gemeint, daß dann eher Produkte mit einem höheren Wert bezogen auf das Volumen befördert werden .

    Kommt aufs Gleiche raus. Ein Spediteur wird sich im Zweifelsfall überlegen, ob er Toilettenpapier, Zeitungen oder hochwertige Ware wie Elektronik oder sowas transportieren wird. Der Spediteur, bei dem mein Vater als Kraftfahrer im Fernverkehr angestellt war, hatte sich damals in den 2000ern auch davon distanziert, Zeitungen (also vornehmlich diese kostenlosen Käseblätter) von A nach B zu transportieren, weil es ihm nur Ärger aber wenig Gewinn einbrachte. Mit dem Toilettenpapier ist das ähnlich. Bevor man den LKW eine Leertour fahren lässt, nimmt man das mal mit. Aber ohne Not wahrscheinlich eher nicht mehr. Dann doch lieber Müll transportieren. Ist sicherlich einträglicher.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • ...

    Aber seien wir ehrlich: Wer wäre bereit, einen drei- bis fünffachen Preis für Toilettenpapier zu bezahlen? Eher würden sich die Leute wahrscheinlich mit einem Frotteetuch den Allerwertesten abwischen und dieses dann auswaschen anstatt sich mit weißem Gold den Allerwertesten abzuwischen.

    Da wäre ich mir nicht mal so sicher...

  • Wer wäre bereit, einen drei- bis fünffachen Preis für Toilettenpapier zu bezahlen?

    Ich. Das sind doch Peanuts. Deswegen zwei Tageszeitzungen zu abonnieren (um Papier zu haben), kostet erheblich mehr.


    Die Frage ist, wieviel Prozent des Haushaltsnettoeinkommens dafür ausgegeben werden müssen.

    Aktuell kosten 100 Blatt 4-lagig Marke "Kokett" 27 Cent. Wenn man 10 Blatt pro Sitzung ansetzt, dann kostet das Papier für 1xGeschäft 2,7 Cent. Wenn sich der Preis jetzt meinetwegen verfünffacht, dann kostet die Sitzung 13,5 Cent. Bei einem Vier-Personen-Haushalt mit vier Sitzungen pro Tag würden sich die Kosten für den monatlichen Klopapier-Bedarf von 4 auf 16 Euro steigern. Oder anteilig pro Person von 1 auf 4 Euro. Pro Monat.
    Da tut die Steigerung bei Holzpellets von 200 auf 800 Euro je Tonne doch deutlich mehr weh, das sind bei vier Tonnen Jahresbedarf mal eben 200 Euro Mehrkosten pro Monat. Dito bei Strom, Heizöl und Gas.

    2 Mal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • .... Deswegen zwei Tageszeitzungen zu abonieren (um Papier zu haben), kostet erheblich mehr.

    ...

    Man sollte auch bedenken, dass bei den heutigen Toiletten nicht so einfach Zeitungspapier verwendet werden sollte: Das löst sich nämlich bei weitem nicht so schnell auf wie Toilettenpapier! Da ist die Verstopfung vorprogrammiert.


    Da kommen bei mir Kindheitserinnerungen auf:

    Wir hatten in meiner Kindheit

    a) einen Plumpsklo und

    b) kaum Geld.


    Bei uns war es üblich, Zeitungspapier zu benutzen. Meine Eltern hatten damals Zugang zur BILD-Zeitung. Die wurde in etwa DIN A 5 große Stücke zerschnitten und hing an einem Nagel im Plumpsklo als Toilettenpapier. Da das Klo im Freien war, war da immer eine gewisse Restfeuchte im Papier, was dazu geführt hat, dass die Druckerschwärze öfters abgefärbt hat. Da hatte ich dann anstatt braune, schwarze Streifen in der Unterhose. Besonders unangenehm war die BILD am Sonntag, weil die aus einem glatteren Papier war: Die hat mehr geschmiert, als abgewischt...


    Mannomann, wenn ich daran denke: Hoffentlich kmmen solche Zeiten nicht nochmal.

  • [...]Bei uns war es üblich, Zeitungspapier zu benutzen. Meine Eltern hatten damals Zugang zur BILD-Zeitung. Die wurde in etwa DIN A 5 große Stücke zerschnitten und hing an einem Nagel im Plumpsklo als Toilettenpapier.

    Wir hatten noch bis Anfang der 1980er so ein "Herzchenhäuschen", das ging in die Güllegrube des Kuhstalls. Geheimtipp meiner Oma: die Zeitungen müssen vorher gebügelt werden, dann färbt die Druckerschwärze nicht ab. Meine Oma nutzte dazu ein stromloses Bügeleisen*, dessen Heizeinsatz (ein Eisenklotz in einem Fach des Bügeleisens) vorher in der Glut vom Küchenofen erhitzt wurde.


    * das ist sogar noch irgendwo. Und auch noch eins, das direkt mit glühenden Kohlen befüllt wird.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Der gediegene Prepper nimmt dafür ein Benzinbügeleisen. Verbraucht relativ wenig und du bist auch bei einem langen Blackout mit Bügelfalte im Flecktarn unterwegs, so wie es sich gehört.

    Sehr genial, wusste gar nicht, dass es so was gibt!

    Erklärter FDGO-Fan

  • War zwischen 1910 bis in die 1940er in den USA Gang und Gebe. Die Dinger bringen wirklich was. Innerwärts längliches Rohr mit etliche Auslassöffnungen und darüber liegendem Vergaser. Vorheizen mit ein wenig auf die Bügelfläche durch die Öffnungen gekipptem Benzin. Druck auf Tank pumpen (Punpe sitzt im Holzgriff) und aufdrehen, ausstömendes Benzingas anzünden, durchwärmen lassen, bügeln.


    Ist quasi wie eine Coleman-Lampe nur nicht für Licht sondern als Heizelement.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd