Flächendeckende Stromabschaltungen in Südafrika

  • Südafrika geht in weiten Teilen der Strom aus. Nur wenige Tage nach der Ankündigung eines deutschen Investitionspakets zur Unterstützung des südafrikanischen Ausstiegs aus der Kohleverstromung kommen auf das Land flächendeckende Stromabschaltungen zu.


    Zur Verhinderung eines landesweiten Blackouts hatte der staatliche Energieversorger ESKOM gestern angekündigt, über die gesamte Woche ganze Regionen stundenweise vom Netz nehmen zu müssen. Er begründete das mit einer Überlastung des Netzes.


    Insgesamt fehlten durch Ausfälle 17.437 Megawatt (MW) – hinzu komme der Ausfall von 4.361 MW durch geplante Wartungsarbeiten. Zudem gebe es für die Ersatzdieselgeneratoren zu wenig Kraftstoff

    Spannend zu sehen wie rasch das gehen kann.

  • Hatte kürzlich ein interessantes Telefonat mit einem Insider zum Thema "Strom made in Germany".

    Da wir in Deutschland in Kürze mehrere AKWs vom Netz nehmen werden, stellt sich die Frage, wie die entstehende Produktionslücke ausgeglichen wird.

    Mehrere unserer Nachbarländer investieren gerade in neue AKWs.

    Persönlich bin ich gegen AKWs, aber die produzieren Strom auch dann, wenn es dunkel ist...

  • Mehrere unserer Nachbarländer investieren gerade in neue AKWs.

    Das ist doch das absurde an diesem ganzen Theater. In Deutschland steigen wir aus der Atomenergie aus und um uns herum werden neue Meiler ans Netz gehängt.


    Die Energiewende und Dekarbonisierung ist notwendig. Keine Frage. Aber doch nicht so planlos. Da steckt doch null Konzept dahinter. 🙄

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Aber doch nicht so planlos. Da steckt doch null Konzept dahinter. 🙄

    Ich vermute mal, dass die Nachbarländer - die in Summe gerade mehr als 10 AKWs planen - sehrwohl ein Konzept haben:

    Es lautet: "Strom preiswert, auch in der Nacht !"

  • Wir haben hier zwei unterschiedliche Forderungen.


    Aus der Vergangenheit getrieben wollen wir den Ausstieg aus der Atomenergie so wie sie bisher betrieben wird, weil es keine Lösung für die Endlagerung gibt und die folgen eines möglichen GAUs verheerend wären. Soweit gut und verständlich.


    Die zweite Forderung lautet nun, wir müssen die Klimaerwärmung stoppen. Dafür ist es nötig den CO2 Ausstoß weiltweit drastisch zu reduzieren.

    Diese zwei Ziele stehen sich aktuell diametral gegenüber. Beides zusammen wird nicht funktionieren.


    Es gibt neue Reaktortechnologien, die deutlich sicherer sind und weniger radiokativen Müll produzieren. Selbst wenn wir heute anfingen, diese zu bauen wären sie frühestens in 20 Jahren am Netz. Solange können wir mit der CO2 Reduktion nicht warten.


    Nach meiner Einschätzung sollte Deutschland den Atomausstieg verschieben. Der aktuelle Zeitpunkt ist extrem unpassend gewählt. Nachdem die Hauptinitiatorin nun die Bühne verlassen hat, wäre das auch ohne großen Gesichtsverlust möglich.

    Italien und die Schweiz sollten dann Deutschland folgen.


    LG: Nudnik

  • Ich vermute mal, dass die Nachbarländer - die in Summe gerade mehr als 10 AKWs planen - sehrwohl ein Konzept haben:

    Es lautet: "Strom preiswert, auch in der Nacht !"

    Sorry, ich bezog mich eigentlich auf den kopflosen Atomaussieg in Deutschland nach Fukushima.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ich vermute mal, dass die Nachbarländer - die in Summe gerade mehr als 10 AKWs planen - sehrwohl ein Konzept haben:

    Es lautet: "Strom preiswert, auch in der Nacht !"

    Bitte nicht immer wieder das Märchen vom billigen Akw strom.

    In vollkostenrechnung ist man da je nach Auftraggeber der Berechnung bei 1-3€ je kwh.


    Selbst mit Li speicher ist ein mix aus Sonne, wind und akku wesentlich preisgünstiger.


    Nicht der Atomaustieg ist das Problem, sondern das die Umweltfreundliche Alternativen extrem ausbremst werden.


    Welche zu einem Wirtschaftluchem Betrag versicherbaren neuen Reaktortechnologien gibt es denn?

    aus DE gesendet....

  • Bitte nicht immer wieder das Märchen vom billigen Akw strom.

    ...

    Nicht der Atomaustieg ist das Problem, sondern das die Umweltfreundliche Alternativen extrem ausbremst werden.

    Nein, Atomstrom ist nicht billig, da hebe ich dir Recht. Aber er steht nun mal 24/7 zur Verfügung. Momentan ein grosser Vorteil.


    Aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass man besser zuerst die Alternativen am Laufen haben sollte, bevor man das Backup (AKWs) ausschaltet. Die lassen sich nicht mehr einfach so rasch einschalten, falls sie doch noch 5 Jahre benötigt würden.


    Ich hoffe sehr, dass man rechtzeitig die erneuerbaren Energien hinbekommt.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • bevor man das Backup (AKWs) ausschaltet.

    Die sind halt schon recht alt, deren Laufzeit wurde bereits (mehrfach?) verlängert. Wird nicht wirklich sicherer, wenn man die noch länger laufen lässt.


    Grundsätzlich fand ich die Entscheidung mit dem Ausstieg richtig. Auch den massiven Ausbau von erneuerbaren Energien.

    Aber der grundsätzliche Wille reicht alleine nicht, da muss mehr passieren. Kostet ne Menge Geld, das muss man dafür aber halt dann investieren.


    Also entweder langsam aber bestimmt an das Thema rangehen, oder aber volle Pulle voraus - mit allen Vor- und Nachteilen. Im Moment hängen wir halt irgendwo dazwischen.

  • Auch ich freue mich schon riesig auf die Abschaltung unserer Atommeiler und einiger Kohlekraftwerke bis Ende des Jahres hier in Deutschland. Das gibt mir vermutlich spätestens im Februar, wir erinnern uns - wenig Sonne und wenig Wind, endlich mal zu testen ob meine Vorbereitungen Betreffs Stromausfall ausreichend sind.

    Südafrikanische Verhältnisse bei uns mitten im Winter hätten echt was von Urlaub.:smiling_face_with_halo:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Mit einfach weiterlaufen lassen oder ein schnelles wieder einschalten der AKWs wenn man merkt das der Strom nicht reicht, wird's nix.

    Dafür hätten die Betreiber schon vor drei Jahren neue Brennstäbe und Verschleiß teile Ordern müssen.🙈

  • Komisch, mir war als wäre der Titel des Threads "Flächendeckende Stromabschaltungen in Südafrika".


    Warum muss immer aus allem eine Diskussion über die Energiewende in Deutschland werden?

  • Weil das alles zusammen hängt. Wir erinnern uns an den Eingangspost.


    "Südafrika geht in weiten Teilen der Strom aus. Nur wenige Tage nach der Ankündigung eines deutschen Investitionspakets zur Unterstützung des südafrikanischen Ausstiegs aus der Kohleverstromung kommen auf das Land flächendeckende Stromabschaltungen zu."

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Weil das alles zusammen hängt. Wir erinnern uns an den Eingangspost.

    Hast du den Artikel auch weiter gelesen?


    Grund für die Brownouts sind die veralteten und unzuverlässigen Kohlekraftwerke im Land.

    Trotz des weltweiten Ringens um eine CO2-Reduzierung zum Klimaschutz stützt sich Südafrika mit seinen reichen Kohlevorkommen bei der Energiegewinnung weiter zu knapp 80 Prozent auf seine veralteten Kohlekraftwerke, die zunehmend störanfällig sind.

  • Mal zur Geschichte von ESCOM und wie ein ehemals gut bewirtschaftetes Unternehmen kaputt gemacht wurde:


    https://www.kas.de/documents/252038/7938566/ESKOM+-+Südafrikas+Gretchenfrage.pdf/9d47b421-8222-bf8d-4662-129c968cfe2c?version=1.0&t=1583769522952


    Spannend zu lesen, auch die allgemeine Auswertung der Bedeutung von Kohle für Afrika.


    "1994 hat der ANC ein gut funktionierendes Unternehmen übernommen. Durch Korruption, Misswirtschaft, politische Intrigen und Konzeptlosigkeit wurde ESKOM sukzessive heruntergewirtschaftet.……..Aufgrund der geographischen Gegebenheiten wird Kohle ein zentraler Bestandteil des südafrikanischen Energiemixes bleiben.….."


    Wenn man sich im Artikel der Konrad Adenauer Stiftung dann auch anschaut wie eklatant die Korruption ist, wie man (indirekt) die Wähler kauft indem ihnen Stromrechnungen erlassen werden etc. dann kann ich für mich nur sagen: von jedem Euro mit dem man den Energiewandel über Hilfsprogramme fördert versickert ein hoher Prozentsatz in den Taschen der örtlichen korrupten Organe. Zahlen sollen wir das dann.


    Hier sieht man schön in welchem Dilemma die erste Welt sich befindet. Und in die Lücke stoßen dann auch noch die Chinesen rein die sich trotz Knebelverträgen damit direkt und indirekt afrikanische Rohstoffe im Gegenzug sichern. Ein Knoten den man nur sehr schwer zerschlagen kann….


    Schade das hier nicht auf ein organisch/wirtschaftlich gesundes Fundament gebaut wurde um den Konzern zu entwickeln, das hätte SA wirklich voran gebracht. So wie es gelaufen ist hat es der ANC voll verkackt.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd