Ukraine-Krieg: News & Informationen

  • Das Demonstrativpronomen "diese" zusammen mit dem nachfolgenden Tweet sollte das eigentlich klar machen, dass ich von den an der Vergewaltigung der russischen TV Reporterin beteiligten Söldnern rede.

    Gut, wäre das eine Pauschalisierung auf alle Menschen/Soldaten einer bestimmten Volksgruppe würde ich der Argumentation von Previ zustimmen.


    Aber bevor wir uns an einer Diskussion aufhängen ob man Vergewaltiger als Tiere bezeichnen soll/darf/kann wäre es vermutlich zielführender über Vergewaltigung als Form der systematischen Gewaltausübung die in so gut wie allen Kriegen der Geschichte von Angehörigen aller Seiten begangen wurde und begangen wird sowie deren Prävention diskutieren.

  • Die Frage ist halt, wie man genau den Söldnerstatus definiert. Dazu müste man letztlich wohl in die Verträge zwischen Wagner und dem russischen Staat reinschauen. Es dürfte juristisch relativ einfach sein, den Wagner-Söldnern durch eine zur Unterschrift vorgelegte Erklärung einen Freiwilligenstatus zukommen zu lassen. Dass sie parallel von Chefkoch Prigoschin sagen wir mal als Küchenhelfer angestellt sind und er ihnen aus Menschenfreundlichkeit auch im Freiwilligeneinsatz weiter ihr Gehalt zahlt, muss streng juristisch wenig heißen.


    In der Theorie liest sich das ganz nett, wie meistens im Völkerrecht, aber im Detail wird es dann schwierig.

    Genau die selbe Problematik stellt sich bei den "Internationalen Freiwilligen" die in der Ukraine kämpfen:

    Freiwillige, die nicht Teil der Streitkräfte sind, nennt man Söldner.

    Die Ukraine argumentiert da auch dahingehend dass sie einen Vertrag unterzeichnen und somit dann Teil der ukrainischen Armee sind.


    Beziehend auf die Genfer Konventionen z.B. macht der Status einen großen Unterschied ob man regulärer Soldat oder irregulärer Kombattant ist:

    Als ungesetzliche Kombattanten (auch ungesetzlicher, illegaler oder irregulärer Kombattant bzw. Kämpfer; engl. unlawful combatant, illegal combatant, unprivileged combatant) werden im internationalen Recht Personen bezeichnet, die ohne Kombattantenstatus an Feindseligkeiten teilnehmen.[1] Für den Fall, dass sie in die Gewalt des Feindes fallen, ist ihr rechtlicher Status nicht in den Genfer Konventionen definiert und kriegsvölkerrechtlich umstritten.[2] Die Unterscheidung von der Zivilbevölkerung ist im Einzelfall schwierig.[3]

  • Es hat insofern was mit Prioritäten zu tun, weil man sich im Westen nicht mit den grausamen Kriegsverbrechen auseinandersetzen möchte, die in der Ukraine geschehen. Im Gegenteil wird sogar kleingeredet was die Russen dort der Zivilbevölkerung antun, indem Augenzeugenberichte bezweifelt werden und als ukrainische Propaganda abgetan werden.

    Oh, von meiner Seite definitiv nicht! Ich setze mich mit den Kriegsverbrechen der Russen auseinander, denn die geschehen nicht aufgrund einer Verzweiflung, sondern weil sie in den ihrem Gegner bereits nicht mehr wirklich Menschen sehen.


    Der Krieg ist schnellstmöglich einzustellen, um weiteres Leid der Zivilbevölkerung aber auch bei den Soldaten auf beiden Seiten einzustellen und im Nachgang die Kriegsverbrechen auf beiden Seiten souverän aufzuarbeiten und die Verantwortlichen gebührend zur Rechenschaft zu ziehen.

    Da die russische Armee aber ihre Kampfhandlungen erst dann einstellen wird, wenn sie ihre strategischen Ziele und ihre Operationsziele in der Ukraine erreicht haben oder sie vernichtend im Felde geschlagen wurden oder die politische Führung Russlands "erfolgreich" neu organisiert wurde. Wie die Operationsziele und die strategischen Ziele tatsächlich aussehen, wird nur Putin selbst wissen und das mindestens einmal am Tag neu.


    Also hilft es eigentlich nur, der Ukraine so viel militärisches Gerät und die dazugehörigen Munition zu geben, damit sie eine sehr gute Chance haben, die russische Armee aus der Ukraine zurückzudrängen oder mit so wenig eigenen Verlusten wie möglich die russische Armee ausbluten zu lassen, so dass die politische Führung im Kreml zu einem Einlenken gezwungen wird.


    Die Entmenschlichung des Feindes erleichtert es natürlich, die Hemmschwelle zur Tötung eines anderen Menschen abzusenken. Kann man so machen, aber damit senkt man auch gleichzeitig die Hemmschwelle, Kriegsverbrechen zu begehen. Seien es der Einsatz unlauterer, geächteter Waffensysteme, die klassische Aussage "Wir machen keine Gefangene, denn nur ein toter Feind ist ein guter Feind" und schließlich auch die unnötige Grausamkeit gegenüber feindlichen Soldaten (z.B. Verstümmelung von feindlichen Soldaten mit Messern, Beilen oder was auch immer zum Beispiel im Rahmen von Folter).


    Ich bin mir bewusst, dass die Soldaten abstumpfen werden, je länger dieser Krieg dauert. Je länger irgendein Krieg dauert.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Genau die selbe Problematik stellt sich bei den "Internationalen Freiwilligen" die in der Ukraine kämpfen:

    Die Ukraine argumentiert da auch dahingehend dass sie einen Vertrag unterzeichnen und somit dann Teil der ukrainischen Armee sind.


    Beziehend auf die Genfer Konventionen z.B. macht der Status einen großen Unterschied ob man regulärer Soldat oder irregulärer Kombattant ist:

    Sind diese "Söldner" in ukrainischen Uniformen (einheitliche Uniformen, einheitliche nach Außen sichtbare Kennzeichnung) gekleidet? Sind sie in die reguläre Befehlsstruktur der ukrainischen Armee eingebunden? Vielleicht sogar in übergeordnete Verbände der ukrainischen Armee?


    Es ist wahrscheinlich davon auszugehen, dass obiges auf die internationalen Kämpfer in der ukrainischen Armee zutreffen. Bei der Wagner-Gruppe wäre ich mir dahingehend nicht so sicher, denn die ist zwar schon länger unterwegs, russische Interessen zum Beispiel in Syrien zu vertreten, aber sie verhält sich auch eher wie eine irreguläre Kampfeinheit.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Der Krieg ist schnellstmöglich einzustellen, um weiteres Leid der Zivilbevölkerung aber auch bei den Soldaten auf beiden Seiten einzustellen und im Nachgang die Kriegsverbrechen auf beiden Seiten souverän aufzuarbeiten und die Verantwortlichen gebührend zur Rechenschaft zu ziehen.

    Gerade um Kriegsverbrechen auf beiden Seiten ordentlich aufzuklären wäre es extrem wichtig dass dieser Krieg durch einen Waffenstillstand, Verhandlungen und den Einsatz von UN-Truppen zur Friedenssicherung beendet wird.


    Wenn der Krieg nämlich durch einen Sieg einer Seite (egal welche!) beendet wird werden zumindest die Kriegsverbrechen der Gewinnerseite nie aufgeklärt und auch nie geahndet werden. Das hat die Geschichte oft genug bewiesen. "Der Sieger schreibt die Geschichte"


    die klassische Aussage "Wir machen keine Gefangene, denn nur ein toter Feind ist ein guter Feind"

    Die Logik hab ich noch nie verstanden. Immerhin sind gefangene gegnerische Soldaten das Tauschmittel mit dem man gefangene eigene Soldaten zurücktauschen kann.

  • Die ausländischen Freiwilligen auf ukrainischer Seite sind zu 99% registriert, tragen Uniform und sind gekennzeichnet als ukrainische Kämpfer. Damit sind sie eindeutig nach Kriegsrecht als Kombattanten erkenntlich und auch so zu behandeln. Die Staatsbürgerschaft der Kämpfer ist für diesen Status nicht entscheidend.

    Anders sind natürlich diese spinnerten Einzelfälle zu behandeln, die sich auf eigene Faust an die Front begeben.

  • Die ausländischen Freiwilligen auf ukrainischer Seite sind zu 99% registriert, tragen Uniform und sind gekennzeichnet als ukrainische Kämpfer. Damit sind sie eindeutig nach Kriegsrecht als Kombattanten erkenntlich und auch so zu behandeln. Die Staatsbürgerschaft der Kämpfer ist für diesen Status nicht entscheidend.

    Anders sind natürlich diese spinnerten Einzelfälle zu behandeln, die sich auf eigene Faust an die Front begeben.

    Mein Opa kam 6 Jahren nach Ende des 2.WKs aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück. Er hat nie ein Wort darüber verloren, aber das musste er wahrlich auch nicht. Dabei bin ich mir sicher, dass die Russen heute ebensowenig zimperlich mit Ihren Gefangenen umgehen wie damals. Genfer Konvention kennen die im russischen Wikipedia vermutlich nicht mal...

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Mein Opa kam 6 Jahren nach Ende des 2.WKs aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück. Er hat nie ein Wort darüber verloren, aber das musste er wahrlich auch nicht. Dabei bin ich mir sicher, dass die Russen heute ebensowenig zimperlich mit Ihren Gefangenen umgehen wie damals. Genfer Konvention kennen die im russischen Wikipedia vermutlich nicht mal...

    Das ist nicht nur bei den Russen so, das können andere, "westliche Demokratien" ebensogut. Leider... :loudly_crying_face:

    "Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf." Theodor Fontane


    Als ich zur Schule ging, fragten sie mich,

    was ich werden will, wenn ich erwachsen bin.

    Ich schrieb: "Glücklich".

    Sie sagten mir, ich hätte die Aufgabe nicht verstanden.

    Ich sagte ihnen, sie hätten das Leben nicht verstanden.

    - John Lennon -


    DE/Hessische Bergstrasse

  • Wenn nicht eine Seite den Krieg militärisch verliert, oder es wegen Revolution einen Machtwechsel gibt, werden die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft gezogen werden, sondern in ihrem Heimatstaat Helden bleiben und weiterhin in Saus und Braus weiter wurschteln.

    Auf inneren Machtwechsel zu hoffen, ist illusorisch, denn wenn diese Tyrannen eins können, dann das: an der Macht bleiben. Die haben ein grundlegend anderes Verständnis, was ein Staat ist und wie er funktionieren soll. (Auch der Herr aus der Türkei ist aus diesem Holz geschnitzt, wie seine jüngsten Froderungen gegen Schweden wegen dem NATO-Beitritt zeigen)

    Gibt es eine totale Niederlage einer Seite, so muss sich die Siegerseite hüten, die gleichen Fehler wie 1945 erneut zu machen - das dürfte noch schwieriger sein als den Krieg zu gewinnen. Da kaum je ein Krieg aus Vernunft begonnen wurde, ist es nur für unverbesserliche Optimisten, auf die Vernunft allfälliger Sieger zu hoffen.

    Hier sind alle EU-Staaten wie auch die Schweiz in der Pflicht. Sie haben den russischen Oligarchen erlaubt, ihr Geld bei uns anzulegen. Hätte man das systematisch unterbunden, wozu es allerdings eine verpflichtende Allianz aller Staaten gebraucht hätte, wäre ein grosser Teil des Problems gar nicht erst entstanden. Aber solange die uns billiges Gas geliefert und ihre nicht ganz koscheren Geschäfte bei uns unauffällig betrieben haben, sind ja auch Kleptokratien souveräne Staaten, in deren innere Angelegenheiten wir uns nicht einzumischen haben, mit denen wir aber gerne lukrative Geschäfte machen können.

  • Auf inneren Machtwechsel zu hoffen, ist illusorisch, denn wenn diese Tyrannen eins können, dann das: an der Macht bleiben. Die haben ein grundlegend anderes Verständnis, was ein Staat ist und wie er funktionieren soll.

    Sehe ich nicht so. Es hat damals bei der UDSSR auch funktioniert, genauso in den europäischen Staaten. Auch wenn wir gerne denken das wir schon immer demokratisch waren, ist das ja einfach Quatsch und diese Demokratien haben sich auch von innenheraus entwickelt. Sowas braucht Zeit und es gibt auch manchmal Rückschläge durch Präsidenten/Führer/... die dem entgegen wirken, aber im großen und ganzen kann eine Demokratie nur funktionieren, wenn sie auch vom Volk, also von innen, gewollt ist.

  • Sehe ich nicht so. Es hat damals bei der UDSSR auch funktioniert, genauso in den europäischen Staaten. Auch wenn wir gerne denken das wir schon immer demokratisch waren, ist das ja einfach Quatsch und diese Demokratien haben sich auch von innenheraus entwickelt. Sowas braucht Zeit und es gibt auch manchmal Rückschläge durch Präsidenten/Führer/... die dem entgegen wirken, aber im großen und ganzen kann eine Demokratie nur funktionieren, wenn sie auch vom Volk, also von innen, gewollt ist.

    Glückssache würde ich sagen, zumindest in der UDSSR. Hätte auch schief gehen können, bei dem Tobado nicht immer nachvollziehbar. Es war ja nicht so das man allgemeine Wahlen abgehalten hat und kandidaten die man wählen konnte. Das war ein Gemenge aus, sich nach oben boxen, dem Volke nach dem munde reden, und auch mit panzern etwas Druck auszuüben. Richtig demokratisch, so wie wir es verstehen war da nix.

    Wir hier haben einen demokratischen Anstrich nach dem 2. Weltkrieg übergestülpt bekommen. Gottsei dank kann man sagen. und wir haben gelernt mit der Demokratie umzugehen. Zumindest so einigermaßen. Die DDR hatte da weniger Glück. Nach der Wende haben sich alle ehemaligen Oststaaten zur Demokratie bekannt, mehr oder weniger. Einige sind immer noch dem ehemaligen System verflichtet, oder haben es sich so zurechtgelegt das es für sie passt. Die östlichen Völker hatten gar keine Chance mal in eine Demokratie zu schnuppern. Irgendwie drifftet das immer wieder in die altbekannten Bahnen zurück.

    Um demokratisch zu sein braucht es Zeit, viel Zeit, die haben wir aber nicht, seitdem Der Russe bei uns anklopft.

    Orban ist ein schönes Beispiel. Aber da stehen auch noch andere in Rumänien oder Bulgarien bereit das Zepter der alten Kader wieder in die Hand zu nehmen. Und diese Leute haben nichts, aber auch gar nichts mit Demokratie am Hut. Und da sind sicher noch andere von der Party, wie die Polen, die wiederum gegen Orban sind. Also im Grunde ein Pulverfass bei dem die Zündschnur erstmal duchschnitten ist, aber man steht mit dem Streichholz bei Fuß.

  • Warum eine Niederlage im Wirtschaftskrieg gegen Putin droht

    Treffen die Sanktionen vielleicht doch uns Europäer viel härter als die Russen?

    Einfach nicht bei jeder Zahl (noch dazu aus Russland) gleich in Panik verfallen.


    Die Hauptwaffe der Russen war der Gashahn. Diesen Winter bleib die stumpf und zumindest ich gehe davon aus, dass uns im nächsten Winter auch kein Mangel droht. Knappheit birgt aber das Risiko sehr hoher Preise, daher braucht es dennoch ein sorgfältiges Vorgehen und rechtzeitiges Einkaufen und ggf sparsamkeit bei unnötigem Verbrauch.

    Soweit so schlecht. Dafür ist aber jetzt die Abhängigkeit und Erpressbarkeit von den Russen weg (wer hätt gedacht, dass das so easy ist?) und was die Wirtschaft betrifft so sind die uissen seit jeher ein Zwerg gegenüber EU und USA. Ob sich da jetzt ein paar Prozent hin oder her ändert spielt keine Rolle.


    Braucht auch keiner glauben, dass der Verlust von 1 Million junger Russen (gestorben, im Krieg, eingezogen oder geflüchtet) keine Auswirkungen hätte. und Putin scheint sich damit ja noch nicht zu begnügen.


    Der Westen hat die UdSSR schon in den 80ern zu Tode gerüstet, das kann er wieder. Und das vermutlich, ohne dass wir selbst auf eine Kriegswirtscahft umstellen müssten. Während bei den Russen dann vieles auf Krieg umgetsellt wird, wird man bei uns das meisten nicht mal bemerken, außer in Form von Zahlen in irgtendwelchen Artikeln. Wir diskutieren darüber, ob wir wirklich 2% unsers BIP fürs Militär ausgeben wollen.


    Wieviel % des BIP wird 2023 bei den Russen ins Militär fließen? Hat jemand die Zahl? Reichen 10% noch?


    Und was hat Putin seinem Land als Zukunftsvision anzubieten, mal vom großen Reich abgesehen (wovon auch niemand etwas hat, Russland ist wahrlich groß genug).

    Nichts, Null, Nada.

    Der Lebensstandard der meisten Russen ist scheiße, die Lebenserwartung eine Katastrophe, es gibt ein leben in kompletter Unerdrückung und Diktatur, die jungen Männer werden vom eigenen Militär schickaniert und in den Tod geschickt und selbst abhauen wird immer schwerer.

    Russland bewegt sich nicht Richtung Supermacht, sondern bewegt sich Richtung Nordkorea. Hungern werden sie vielleicht nicht, aber das liegt auch nur daran, dass man sich in dem riesen Land mit unendlichen Rohstoffen dafür einfach brutal blöd anstellen muss.


    Was hat Putin seinen Leute für eine Zukunft zu bieten?


    Im Vergleich dazu bei uns? Ob das BIP in 10 Jahren jetzt 11,2% höher ist als heute oder 13,6%, was genau muss mich da jucken und was ändert es an meinem Leben? Genau, gar nichts.

    Wir sind sicherlich Weltmeister im jammern, aber wem hier im Forum geht es denn tatsächlich schlecht? Wer wäre jetzt lieber ein Russe?


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Sehe ich nicht so. Es hat damals bei der UDSSR auch funktioniert, genauso in den europäischen Staaten. Auch wenn wir gerne denken das wir schon immer demokratisch waren, ist das ja einfach Quatsch und diese Demokratien haben sich auch von innenheraus entwickelt. Sowas braucht Zeit und es gibt auch manchmal Rückschläge durch Präsidenten/Führer/... die dem entgegen wirken, aber im großen und ganzen kann eine Demokratie nur funktionieren, wenn sie auch vom Volk, also von innen, gewollt ist.

    Sieht man ja gut bei den Ostdeutschen. Viele wollten offenbar zwar die Westmark und die Reisefreiheit, das mit dem Mühsal der Demokratie ist da erstaunlich vielen noch heute zuwider.


    Ob Diktaturen aus sich heraus streben können ist in meinen Augen nicht so gewiss. Ich glaube nicht, dass Nazi Deutschland nochmal die Kurve bekommen hätte und auch in der DDR wäre keine Demokratie mehr entstanden, wäre der Staat nicht finanziell implodiert.


    Kannst Du Dir vorstellen, dass die Chinesen den Diktator nochmal abschütteln können? Mir fehlt da die Phantasie. Das wird nicht besser, das wird seit vielen Jahren immer schlimmer und schlimmer und schlimmer...


    Diktaturen sind heute extrem gut darin, Opposition von der Wurzel her auszurotten, das geht irgendwann bis in die Familie hinein, so dass nicht mal mehr die Eltern mit ihren Kindern frei reden können. Zuletzt ist nicht nur jede Hoffnung getötet sondern auch das Wissen, dass es noch eine andere Welt geben könnte. Die besten Sklaven sind die, die nicht mal mehr wissen, dass sie welche sind.

    Siehe Nordkorea.


    Das ganze mit perfekter Propaganda kombiniert und totaler Überwachung auf Schritt und Tritt und mit gnadenloser Ausrottung jeden Widerstands.


    MfG

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  • Ooooops, der große Bruder hat im Januar wohl schon mal Vorgefühlt was einen Verhandlungsfrieden anbelangt:


    https://www.focus.de/politik/ausland/moskau-plant-panzerzug-in-der-ukraine-70-ukrainische-soldaten-fuer-flugabwehr-ausbildung-in-deutschland_id_57275780.html


    Interessante Entwicklung und auch interessant zu sehen mit welchen Vorschlägen das garniert war. Will was heißen wenn die Amis gerade jetzt damit kommen.


    Zitat: "12.44 Uhr:Einem Medienbericht zufolge unterbreitete die US-Regierung dem Kreml und der Regierung in Kiew im Januar einen brisanten Friedensplan. Wie die „Neue Zürcher Zeitung“ NZZberichtet, beauftragte US-Präsident Joe Biden den CIA-Chef William Burns mit der Aufgabe, beiden Seiten diesen Plan vorzutragen.

    Zu dem Plan schreibt die „NZZ“ unter Berufung auf ranghohe deutsche Außenpolitiker aus Regierung und Opposition: „Das Angebot an Kiew habe gelautet: Frieden gegen Land, das Angebot an Moskau: Land gegen Frieden.“ Und weiter: „Bei dem ‚Land‘ soll es sich um ungefähr 20 Prozent des ukrainischen Territoriums gehandelt haben. Das ist etwa die Größe des Donbass.“ Allerdings hätten beide Seiten, sowohl Russland als auch die Ukraine, das Angebot abgelehnt. Auf russischer Seite sei man sich sicher, den Krieg auf lange Sicht zu gewinnen. Auf ukrainischer Seite sei man wiederum nicht bereit, Staatsgebiet abzugeben. Biden habe mit diesem Vorstoß einen langwierigen Krieg vermeiden wollen, heißt es in dem Bericht weiter.

    Ebenfalls brisant: Erst nachdem beide Seiten das Angebot ablehnten, entschied sich Biden laut Bericht dazu, Abrams-Panzer in die Ukraine zu liefern."

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Frage: auf Twitter liest man ja immer wieder das Bachmut auf irgendeiner Verteidigungslinie (befestigt) liegt und auch deshalb so intensiv verteidigt wird. Gibt es da irgendwelche Übersichten bei Militärbloggern oder anderen erfahrenen Beobachtern die zeigen:


    1. ob und wo in der Donbass-Region Verteidigungslinien existieren


    2. wenn ja, ob hinter Bachmut relevante Verteidigungslinien (im Sinne von Schützengräben etc.) liegen welche als weitere geplante Auffanglinie dienen


    3. eine Einschätzung über die rein militärische Auswirkung eines Falls von Bachmut. Am Anfang hieß das ja immer: die Stellung/Stadt ist furchbar wichtig als Verteidigungslinie, sein ein paar Tage heisst es Bachmut ist wumpe. Wie ist da die Situation?

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Am Anfang hieß das ja immer: die Stellung/Stadt ist furchbar wichtig als Verteidigungslinie, sein ein paar Tage heisst es Bachmut ist wumpe.

    "Hieß es" scheint mir eine etwas schwammige Formulierung. Die einen erzählen eher was davon, dass man Territorien nicht aufgeben und/oder irgendwen irgendwo auflaufen lassen solle. Die anderen sehen eine mobile Gefechtsführung als sinnvoller an, in der man auch mal Gelände aufgeben kann, wenn man dadurch strategische Möglichkeiten gewinnt.


    Was richtig ist, dürfte man immer erst nachher sehen. Insofern gibt es da kein empirisches "richtig" oder "falsch", zumal die Antwort unter verschiedenen Umständen auch verschieden ausfallen kann.


    Dass die ukrainische (wie auch die russische) Seite sich immer gerade das öffentlich schönredet, was man gerade verfolgt, dürfte klar sein.


    Die aktuellen Befestigungsanlagen wird außerhalb militärischer Stellen niemand übersichtsmäßig kennen. Deren Wert halt ich auch für eher gering in dem Fall, dass eine Seite mal wirklich Momentum aufgenommen hat. Wenn man den Gegner vor sich her treibt und auch seine rückwärtigen Assets bedroht, dann wird der sich auch an einem Grabensystem schwerlich sammeln und den Stoß auffangen können.


    Relativ stark dürfte immer noch die gesamte Konfliktlinie von 2014 befestigt sein, die in ihrem Zentralbereich ja der heutigen entspricht.

  • Ich hatte häufiger bei Twitter (von beiden Seiten) immer mal wieder was von 4 Verteidigungslinien im Bereich Bachmut gelesen wobei Bachmut selbst Nr. 3 sei und bei einem Fall sich die Ukrainer auf die verbliebene Linie 4 zurückziehen können. Ich kann mir darunter aber nix vorstellen so richtig…..

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Das wird bestimmt nicht wie die Grabenlandschaften im Ersten Weltkrieg aussehen, sondern wirklich ausgebaute Gräben nur an wichtigen Punkten. Und wahrscheinlich wird man im Fall von Verlusten auch mehr oder minder aktiv neue Stellungen anlegen. Man wird ja kaum akzeptieren, dass irgendwann eine ominöse Linie vier erreicht wäre, und dahinter nicht mehr verteidigen. Wenn der Fall von Bachmut im Bereich des möglichen ist, was derzeit definitiv der Fall ist, dann wird man im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten sicher auch Vorkehrungen für den Eintritt dieser Lage treffen.

  • 3. eine Einschätzung über die rein militärische Auswirkung eines Falls von Bachmut. Am Anfang hieß das ja immer: die Stellung/Stadt ist furchbar wichtig als Verteidigungslinie, sein ein paar Tage heisst es Bachmut ist wumpe. Wie ist da die Situation?

    Alles ist relativ. Fällt Bachmut, fällt die Ukraine jedenfalls nicht.


    Jede Vereteidigung hat einen Preis, wenn der für die Ukraine erreicht ist mir man die Stellung aufgeben, so war es zumindest bei bisherigen verlorenen Verteidigungssituationen. Die Ukraine hat bisher bei Rückzugsmöglichkeit nicht bis zum letzten Mann gekämpft.


    Was das alles für den weiteren Krieg bedeutet weiß ich nicht. Vermutlich weiß es niemand.


    Würde das mit den US Friedensvorschlag stimmen passt das nicht zur Meinung von den Leuten, die der Ansicht sind, die USA möchten den Krieg gezielt in die Länge ziehen, weil sie davon angeblich die großen Profiteure wären (ich halte das im übrigen auch für Quatsch)

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