Reisner: die erste Phase der Offensive ist gescheitert
Zitat zum Brückenkopf: "Die Situation hat sich für die Ukrainer in den letzten 48 Stunden wieder verschlechtert, weil die Russen es geschafft haben, bis unmittelbar zum Brückenkopf vorzustoßen. Das haben sie unter anderem auch durch den Einsatz von maritimen Kräften geschafft. Das heißt, sie haben zum einen mit Sturmbooten versucht dort anzulanden, den Brückenkopf selbst aber auch mit Iskander-Raketen beschossen und mit Gleitbomben bombardiert. Damit haben sie entsprechend Druck auf die Ukrainer ausgeübt, aber der Brückenkopf am Südufer ist noch immer vorhanden. Das Problem ist das schwierig zu überquerende Überschwemmungsgebiet. Das heißt, die Ukrainer sind noch nicht am Südufer und somit am Festland angekommen und die Russen haben sich mittlerweile in diesem Überschwemmungsgebiet vorgearbeitet. Das ist von vielen kleinen Flussläufen durchzogen, das macht es so schwierig in diesem Raum weiter vorzustoßen, weil sie dort vor schwierigen Hindernissen stehen."
Allgemeine Einschätzung (Zitat): "Die erste Phase der ukrainischen Offensive ist aus meiner Sicht gescheitert. Man hat versucht, wie aus einem Lehrbuch der US-Armee massiert vorzustoßen. Im Prinzip ähnlich wie die Russen am Beginn des Krieges, also mit Panzerkolonnen, die schnell vorwärtsgefahren sind. Dann haben die Ukrainer gemerkt, dass die Russen zu gut vorbereitet waren, um so einen Durchbruch zu erzielen. Und es fehlte ihnen an den notwendigen Unterstützungsmitteln für einen derartigen massierten Angriff. Die Ukraine hat dann eine operative Pause eingelegt, sich konsolidiert und versucht nun, ihre Taktik und Gefechtstechnik zu ändern."