Die Verteidigungsfähigkeit der EU-Staaten

  • Schalten die dann davon 4-8 in einer Reihe aus hat es sich mit der Bunkerverteidigung und eine Bresche ist vorhanden.

    Soweit die Theorie. Die Praxis sieht man bei Adijiwka. 3-Millionen-Euro-Panzer gegen 700-Euro-Drohne und sehr viel sinnlos vergossenes Blut. Und da sind sehr wahrscheinlich nicht mal dedizierte ukrainische Bunkeranlagen, sondern überwiegend improvisierte gegrabene Unterstände und (aus russischer Sicht) hässliche viele Drohnentrupps, Schützenpanzer, Minensperren und im Hinterland ein paar Einheiten mit präziser Artillerie unterwegs.


    Sehen die sich eher als Esten, Letten etc. oder als Russen?

    Die russischen Minderheiten im Baltikum als Freiwilligenarmee Putins zu sehen, entspringt vermutlich dem Wunschdenken russischer TV-Propagandisten. Die Tür nach Russland steht diesen "echten Russen" im Ausland ja weit offen. Aber man hört relativ wenig über Scharen an Einbürgerungswilligen, die aus dem Baltikum nach Russland drängen. Es wird wie mit den Russlanddeutschen bei uns sein: die Vorzüge einer freien offenen Gesellschaft mit allen Möglichkeitens des Wohlstands und des Konsums nimmt man gerne in Anspruch, auch wenn man lautstark pro Putin ist. Aber zurück nach Kasachstan will dann doch keiner.

  • wahrscheinlich nicht mal dedizierte ukrainische Bunkeranlagen, sondern überwiegend improvisierte gegrabene Unterstände

    Soweit korrekt, bis auf die Korrektur.


    Grad Avdivka ist jetzt seit 2016 eigentlich schon evakuiert, seit 2016 Teil der Befestigungen an der Kontaktlinie. Dort wurden seit 2016 Bunker und unterstände betoniert.

  • Vor allem klingt das alles nach dem Raumverteidigungskonzept in Österreich der 70er und 80er. Da wurden auch massig Bunker und Sperranlagen in die Landschaft gebaut, mit dem Ziel den Vormarsch zu verlangsamen.


    Raumverteidigung – Wikipedia


    Der Kampf in den Schlüsselzonen sollte durch Verteidigung von Schlüsselräumen und Sperrzonen erfolgen, die mit tausenden „Festen Anlagen“ (Bunker), vorbereiteten Sperren, Feldsperren, Flusssperren, Sprenganlagen, Landwehrlagern etc. und starken Einheiten geschützt waren – z. B. die Brucker Pforte. Die Schlüsselzonen und Sperranlagen befanden sich großteils im Donauraum und im alpinen, d. h. leichter zu verteidigenden Bereich und waren vor allem in der östlichen Landeshälfte gegen den Warschauer Pakt, in Tirol vor allem gegen die NATO aus Deutschland und Italien gerichtet.


    landwehrstammregiment35_einsatz_prinzipskizze_halbartschlager_keusch_foto_2.png

    Das entscheidende Gelände der Raumverteidigung 2 | Truppendienst
    Teil 2: Der Kräfteeinsatz in der Schlüsselzone 35
    www.truppendienst.com

  • Besser einen Bunker als keinen Bunker.

    Das ist trivial.


    Meine Frage wäre, was die Bunker kosten und was man stattdessen auch haben könnte. Sagen wir mal (völlig ins Blaue geraten) 50 HiMars und 50 Minenwerfer.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Meine Frage wäre, was die Bunker kosten und was man stattdessen auch haben könnte. Sagen wir mal (völlig ins Blaue geraten) 50 HiMars und 50 Minenwerfer.

    Sinnlose Frage. Du brauchst nämlich beides.


    Und das Budget ist immer eine Sache der Motivation.

  • wer sich ein paar Videos zum Thema Bunker ansehen möchte, ich hab eine Zeit lang diesen  Kanal verfolgt. Vor allem österr. Bunker. Aber mittlerweile ist der Kanal sehr breit angelegt.

  • Es gibt erste Stimmen dazu, dass Putin mit Hilfe von Serbiens Präsidenten Vucic einen zweiten Kriegsschauplatz in Europa im Kosovo eröffnen will.


    Ich hoffe mal, das haben die NATO Militärs auch auf dem Schirm und Optionen, wie man dieses Feuer rasch austreten könnte.


    Ich würde davon ausgehen, dass Putin die Serben entsprechend militärisch unterstützen würde, da muss also schon ein bissl mehr bereit sein als die KFOR und man braucht immer einen Plan B, sollte Trump Präsident werden.

    Schon der Krieg gegen Serbien in den 90ern wäre für die Europäer ohne die USA damals gänzlich unmöglich gewesen.


    Derweil plant Putin einen Besuch in Nordkorea. Irgendwas wird Nordkorea im Ausgleich für seine Munition und Raketen bekommen wollen. Nahrung wird es nicht sein, die schenken wir den Nordkoreanern ja schon. Ich vermute, es wird die Technik für Interkontinentalraketen mit Atomsprengköpfen sein.

    Damit können die Russen künftig über ein Proxy-Land jedes Land mit dem Einsatz einer Atombombe drohen und so die gegenseitige nukleare Abschreckung aushebeln. Ich halte die Wahrscheinlichkeit nach dem Einsatz einer Atombombe in den nächsten 5-10 Jahren mittlerweile wieder für deutlich über 0%.


    Und noch immer erzählt unser Kanzler die Geschichte, dass Taurus eskalierend wären. Man wird im Rückblick sehen, wie unglaublich dumm diese Politik war, genauso wie Merkels Politik gegenüber Putin naiv, ängstlich und dumm war und wahrscheinlich diesen Krieg erst mit ermöglicht hat.
    Es ist ja nicht so, dass man mit Chamberlain und Hitler kein Beispiel hätte, von dem man lernen könnte.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    3 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Es gibt erste Stimmen dazu, dass Putin mit Hilfe von Serbiens Präsidenten Vucic einen zweiten Kriegsschauplatz in Europa im Kosovo eröffnen will.

    Wenn es dazu kommt glaube ich nicht, dass es um einen Krieg an sich geht sondern um eine weitere Welle an Flüchtlingen.

  • Wenn es dazu kommt glaube ich nicht, dass es um einen Krieg an sich geht sondern um eine weitere Welle an Flüchtlingen.

    Die Vorstellung, eine weitere muslimische Flüchtlingswelle gegen Europa auslösen zu können wird Putin sicherlich auch begeistern.


    Vielleicht sollten die Leute endlich mal begreifen, dass Putin unser Feind ist.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich glaube, man hat da schnell die falsche Vorstellung von einem "Bunkerkrieg", bei dem aus den Kasematten heraus geschossen wird und Angreifer wochenlang nicht an einem Fort vorbeikommen. Andereseits können Bunkeranlagen durchaus den Effekt haben, eine möglichen Durchbruchsversuch an eine andere, weniger verbunkerte Stelle umzuleiten (wo man den Gegner evtl. leichter bekämpfen kann).

    So wie ich das sehe, geht es den Baltenstaaten darum, befestigte Möglichkeiten zu schaffen, zum einen explosives Material zu lagern und zum anderen den Grenzschutzeinheiten im Falle einer Aktivierung der Grenzschutzanlagen drohnen- und artilleriesichere Unterstände zu bieten.


    Als es in D noch zahlreiche Sprengschächte an strategisch interessanten Stellen von Straßen und Brückenbauwerken gab, hatte man für die dazu nötigen Sprengladungen/Minen kleine Munitionsbunker in quasi fußläufiger Entfernung gebaut ("Sperrmittelhäuser"). Diese waren in Friedenszeiten zwar leer, im Verteidigungsfall hätte man zunächst die Sprengstoffbunker bestückt und dann bei konkretem Bedarf (vorrückende Bodentruppen) hätte man die Sprengschächte selbts gefüllt und die Abschnitte dann je nach Frontverlauf gesprengt.

    Irrtum, diese Sperrmittelbunker waren nicht leer. Darin wurden die Käseförmigen (Runde Scheiben) mit hochbrisantem militärischen Sprengstoff gelagert. Diese Anlagen wurden regelmäßig von einem Pionierfeldwebel (Wallmeistertrupp) kontrolliert.

    Die Zünder und Leitungen waren nicht darin, sondern in regulären Munitionslagern unter Bewachung.

    Ab 1990 wurden die Bunker aber Sprengstofffrei…..


    Tsrohinas

  • Interessant dabei die Lieferzeit: "Die ersten Lieferungen werden nach Angaben von NSPA-Generaldirektorin Stacy Cummings in etwa 24 Monaten erfolgen können."


    Wie lange dauert denn eigentlich die "reine Produktionszeit" einer 155mm Granate? Also quasi wenn man alles Roh-Material vor Ort hätte . Ich meine mich zu erinnern, dass hier auch Zeiten eingehalten werden müssen wo der Sprengstoff "Ruhen" oder "reifen" muss (oder wie immer man das im Fachjargon bezeichnet. Gibt es da Erfahrungswerte bezüglich der Produktionsablaufes die irgendwo veröffentlicht sind?

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Gibt es da Erfahrungswerte bezüglich der Produktionsablaufes die irgendwo veröffentlicht sind?

    In derARD-Doku "Inside Rheinmetall" sieht man ab 8:20 eine Produktionslinie für Granaten (120mm-Panzergranaten afaik). Das Tempo ist jetzt nicht gerade schwindelerregend, wenn da immer vier Geschosse befüllt usw. werden. Dass Pulver ein paar Monate reifen muss, ist bekannt. Aber auch nicht weiter schlimm, sofern man kontinuierlich Pulver produziert, dann hat man nur am Anfang die paar Monate Ruhezeit und ab dann kann man durchgehend liefern.


    Den Produktionsprozess der Geschosse kann man aus technischer Sicht völlig problemlos hochskalieren. Wenn man das Tempo der Abfüllanlage nicht steigern kann (z.B. aus Sicherheitsgründen, damit sich keine statischen Ladungen aufbauen können), dann muss man halt 10 oder 20 solcher Anlagen nebeneinander aufstellen. Das Hauptproblem dürfte eher sein, eine Genehmigung für einen Produktionsstandort zu finden, die Bauleitplanung durchzuziehen und genügend Mitarbeiter einzustellen. Eine Munitionsfabrik kann ich nicht einfach so in ein normales Gewerbegebiet stellen, man wird eine speziell ausgebildete Werkfeuerwehr brauchen und beim Personal muss ich vermutlich für jeden einzelnen eine Sicherheitsüberprüfung mindestens Level Ü1 vom Verfassungsschutz machen lassen. Das dauert.

  • Ist ja nicht der erste Auftrag.


    Rheinmetall produziert mindestens seit Mitte 2023 auch für die Bundeswehr:


    Großauftrag Artilleriemunition der Bundeswehr | Rheinmetall


    Das Unternehmen behauptete Im Frühjahr letzten Jahres, es könne pro Jahr 600.000 Schuss 155mm Munition an die Ukraine liefern. (ich nheme mal an auch produzieren)


    Ukraine: Rheinmetall stellt 600.000 Schuss Artillerie-Munition in Aussicht (handelsblatt.com)


    Dann gibt es ja noch Produktionsanlagen in anderen europäischen Ländern, in den USA, in Japan, in Südkorea, vermutlich Australien und Kanada. Dort kann man auch einkaufen.


    Die große Unbekannte ist für mich beim Wettrüsten, ob China sich auf die Seite Russlands stellt oder nicht. Ohne China sind die Russne und ihre Verbündeten bzgl. Industriekapapzität doch chancenlos.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Die große Unbekannte ist für mich beim Wettrüsten, ob China sich auf die Seite Russlands stellt oder nicht. Ohne China sind die Russne und ihre Verbündeten bzgl. Industriekapapzität doch chancenlos.

    Wie schon mal erwähnt. es wäre nicht das erste Mal das Russland die Grätsche macht, weil sie dem Wettrüsten des Westens nichts mehr entgegensetzen konnten.

  • Das stand bestimmt nicht auf Putins Zettel, mit Finnland eine 1340km

    längere Landgrenze zur Nato zu schaffen und mit Schweden den letzten

    verbliebenen Ostseeanreiner in die Nato zu treiben.

    Und nächsten Monat in das dritte Kriegsjahr zu gehen wohl ebensowenig.

  • Nun konnte der werte Herr Orban wohl auch nicht länger den NATO-Beitritt Schwedens blockieren, vielleicht hatte er Angst, dass die NATO Generalversammlung irgendwann mal über einen NATO-Austritt von Ungarn diskutieren könnte.


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