Die Verteidigungsfähigkeit der EU-Staaten

  • In deren "Gis Arta" System können Aufklärungstrupps Ziele identifizieren und lokalisieren, eigene Truppen sind eingeblendet, feindliche Stellungen, Live Videos von Drohnen, Passende Videos gehen runter an Infantrie Gruppen und Befehlsstände, Aufklärungsdaten und Spitzelinfos von Zivilisten,. ...

    Ich kenne die Arta App ganz grob. Wenn ich das mit den Videos weglasse, bin ich vom Funktionsumfang her bei "meiner" Software von 2004. Die haben wir damals als Objektortungs-/Flottenmanagement-System entwickelt und kundenspezifisch angepasst ausgeliefert. Je nach Wunsch konnte jedes Objekt im System jedes andere sehen. Oder man definierte einen oder mehre Teilnehmer als Server, der/die die anderen Teilnehmer auf dem Schirm hat. Oder man ermittelt automatisch Kurs und Richtung zwischen zwei Objekten, die man beobachtet und kann Objekt A zu Objekt B lotsen. Neben dem Übetragungsweg per GSM/SMS hatten wir auch die Datenübertragung im APRS-Format über beliebige Funkgeräte (vorzugsweise mit dem Afu-Duobander TH-D7E und mit Inmarsat-M-Modems von Skywave) realisiert. Insofern auch schon multi-domain. Damit global einsetzbar, unabhängig von Mobilfunkinfrastrukturen. In unserem Fall ging es nicht um Artillerieziele, sondern z.B. um das Tracking von hilfsbedürftigen Personen/Alleinarbeitern sowie um das Heranführen von Rettungskräften an ein Objekt das Hilfe benötigt. Automatisiertes Reporting an übergeordnete (Leit-)Stellen und Einsatzdokumentation. Technisch so ziemlich dasselbe, als würde ich Ziel-Informationen von beweglichen Artilleriebeobachtern über bewegliche Ziele an bewegliche Artillerieeinheiten übermitteln.


    Bei WinNT und Win2k stell ich mir dann schon die crypto bei der Anbindung schwierig vor.

    Wenn ich die eigentliche Information vernünftig verschlüssele, dann mache ich das im mil-Bereich ohnehin mit dedizierter Hardware (Kryptoprozessoren), da sieht das Betriebssystem beim Handling der Daten nix vom Klartext.


    Aber egal, die BW hat großenteils nichtmal so etwas wie ein automatisiertes Flottenmanagement von vor 20 Jahren, befürchte ich. Aktuell lässt man ja die alten SEL-Funkgeräte für sehr viel Geld nachbauen, weil man das Ausrollen der neuen Funktechnik nicht gewuppt bekommt.


    Die zivilen Feuerwehren haben dagegen heute Tetra-Digitalfunk mit Anbindung an das Fahrzeug-Navi. Bei einer Alarmierung über Funk sendet die Leitstelle die Zielkoordinaten mit und bis der Maschinist das Feuerwehrfahzeug aus der Halle fährt, hat das Navi schon die Route zum Ziel ermittelt und zeigt sie an. Davon ist man bei (unserem) Militär halt noch ein Stück weg.

  • ...

    Die zivilen Feuerwehren haben dagegen heute Tetra-Digitalfunk

    ...

    Davon ist man bei (unserem) Militär halt noch ein Stück weg.

    Wir hatten vor ein paar Monaten als Reservisten eine Einweisung auf die Tetra - Digitalfunkgeräte von Motorola, dieselben Geräte wie bei uns bei der Feuerwehr, bekommen.

    Uns wurde dabei gesagt, dass die Bundeswehr momentan einen Mangel an Tetra - Funkern hat da sie noch großflächig mit analogen Funkgeräten ausgerüstet sei und Tetra - Funkgeräte wie - Funker Mangelware seien, und dass die momentan noch wenigen Tetra - Funker der Bw die Kommunikation zwischen der Bundeswehr und den bereits mit Tetra - Funk ausgestatteten BOS - Kräften sicherstellen sollen wenn die Lage es erfordert.


    Die machten auf uns den Eindruck dass die Tetra - Funkausbildung eine sogenannte Mangel - ATN darstellen soll - und eine ATN (Ausbildungs- und Tätigkeitsnachweis) entspricht der Allgemeinen Grundausbildung (AGA), einer Spezialgrundausbildung (SGA) oder einer LKW - Führerscheinausbildung. Und die Reservisten machen diese Ausbildung innerhalb eines Tages.

    Die müssen echt verzweifelt sein...


    Gruß vom Axtwerfer :winking_face:

  • Das ging mal schnell. Die ersten neuen Panzer für Polen sind da


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    Vermutlich weil kein deutsches Wehr- und Beschaffungsamt zwischengeschaltet ist. Sonst hätte das noch ... Jahre gedauert.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Interessanter Entwicklungshintergrund beim K2 Black Panther: Vorbild waren der russische T-72 und der T-80. Der K2 wurde original mit Getriebe von Renk und Motor vom MTU ausgestattet. Fürs südkoreanische Militär sollte der Antrieb von inländischen Herstellern kommen. Der Motor kommt jetzt von Doosan, das Getriebe sollte von S&T Dynamics kommen, hielt den Belastungstests nicht stand, jetzt wird bis auf weiteres wieder das von Renk verbaut. Scheint mir ein relativ wilder Materialmix zu sein. Mal sehen, was nach Polen geliefert wird: MTU+Renk oder Doosan+Renk oder Doosan+S&T. Macht die Wartung über die Lebensdauer in Polen dann nicht einfacher. Aber für 8,5 Mio. halt auch ein Schnäppchen, so ein Black Panther.


    Pfiffig aber auch komplex die Lösung der feldmäßigen Aufmunitionierung der Haubitze K9: ein Versorgungsfahrzeug K10 fährt von hinten an die Haubitze heran, fährt einen Rüssel aus, der sich mit der Haubitze verbindet, dann wird die Munition in die Haubitze transferiert. Keiner muss aussteigen, alles findet unter Schutz statt. Wenn es denn in der Praxis funktionier: stelle mir das spannend vor, wenn die Fahrzeuge aufgrund des Geländes nicht in optimale Position zueinander gebracht werden können, oder wenn während des Aufmunitionierens ein Problem auftritt.

  • Pfiffig aber auch komplex die Lösung der feldmäßigen Aufmunitionierung der Haubitze K9: ein Versorgungsfahrzeug K10 fährt von hinten an die Haubitze heran, fährt einen Rüssel aus, der sich mit der Haubitze verbindet, dann wird die Munition in die Haubitze transferiert.



    Das Konzept ist aber schon etwas älter:

    pasted-from-clipboard.png



    M109 Panzerhaubitze

    pasted-from-clipboard.png



    M992 Field Artillery Ammunition Support Vehicle

    pasted-from-clipboard.png  pasted-from-clipboard.png

  • Wobei sich das beim M992 eher nach Krampf als Kampf anhört:

    "The hydraulic conveyor system is usually removed by crews, as it is slower than moving the rounds by hand."

    Dann kann mans auch lassen.


    Das K9/K10-Konzept der Koreaner verstehe ich so, dass die Munition nach erfolgtem Andocken des Support-Fahrzerugs in einem geschlossenen System in die Haubitze transferiert wird. Nicht mit offenen Türen und Förderband unter freiem Himmel.

  • Hier ist die Aufmunitionierung in einem Video zu sehen. Sieht für mich tatsächlich vollautomatisch aus - es sei denn die Mun-Luke müsste händisch geöffnet werden, wovon ich nicht ausgehe: LINK.


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    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

    Einmal editiert, zuletzt von PapaHotel ()

  • Langsam geht die Entwicklung doch voran


    FCAS-Auftrag erteilt: Europas Kampfjet der Zukunft | FLUG REVUE


    Neue Helme gibt's auch. Wenn auch nicht in D gefertigt.


    Gefechtshelm Streitkräfte: Der neue Helm der Bundeswehr – kein Kevlar mehr - PC-WELT
    Aus der Zwischenlösung wird eine Dauerlösung Die Bundeswehr schafft flächendeckend einen neuen Gefechtshelm für ihren Soldaten an. Das neue Modell, der…
    www.pcwelt.de


    Neue Überschneefahrzeuge


    Bundeswehr erhält CATV-Überschneefahrzeug
    Nach Billigung durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages kann die Bundeswehr in den Rahmenvertrag zur Beschaffung von Überschneefahrzeugen der…
    esut.de

    2 Mal editiert, zuletzt von buchemer ()

  • Was leider bei den Berichten über die nicht einsatzbereiten 18 Pumas mal wieder komplett fehlt, ist, wie gravierend die Mängel sind. Gut, ein Kabelbrand ist relativ eindeutig ein erheblicher Defekt, aber bei den anderen habe ich so den Verdacht, da geht es um "Gewährleistungsmängel", die ggf. gar nicht mal so erheblich sind bzw. zumindest reparabel scheinen. Dass aber die Fahrzeuge eher aus juristischen Gründen lahmgelegt sind, bis geklärt ist, wer dafür den Kopf hinhalten darf. Hier schimmert mal wieder die allseits grassierende "Verantwortungsvermeidungsstrategie" durch: lieber ein millionentreures Fahrzeug wegen einer Nickeligkeit komplett als "nicht einsatzklar" deklarieren und die Juristen monatelang 1000seitige Werkverträge wälzen lassen, als mit der Hand am Arm die defekten Komponenten zu ersetzen und das Fahrzeug schnellstmöglich wieder einsatzfähig zu machen.

  • Ich bin gelernter Marderfahrer und aus der Vergangenheit weis ich das die Damen und Herren aus der INST zaubern

    können. Ich meine damit das die Ausfälle bestimmt da sind aber es nicht so sein muss das man im Fall der Fälle die Dinger

    nicht wieder ans laufen bekommt. Im Feld ganze Motoren zu wechseln war Teil von INST übungen.


    Diese ganze Konzeption eines Bodenkrieges hat sich meiner Meinung nach völlig verändert. Wenn man sich vorstellt LKW weise tausende Teams mit Boden Luft und Panzerabwehr Raketen auszustatten (ich rede vom V Fall). Wenn ich König von Deutschland bin werde ich dahingehend den Schwerpunkt legen.

  • Das mag bei mechanischen und elektrischen Komponenten noch ganz gut möglich sein. Bei Elektronik und den vernetzten Überwachungssystemen wird das aber echt schwierig mit dem Zaubern.

    Tsrohinas

  • Bislang ist über die Elektronik des Pumas nichts substanzielles Berichtet worden, außer dass sie "anfällig" sei. Dann wird gleich nachgeschoben "habe es sogar einen schweren Kabelbrand im Fahrerraum gegeben".


    Wir wissen auch nicht, ob die Elektronik 1. anfällig gegen Fehlbedienung ist oder 2. in sich fehlerbehaftet ist (Programmabstürze) oder ob es 3. Bauteile und Kontakte im Betrieb auseinandervibriert, die Hardware also nicht robust genug ist. Ich tippe auf Ursache eins.


    Kabelbrände entstehen üblicherweise an Leitungen, die durch zu hohen Stromfluss überlastet werden, z.B. an der Verkabelung zwischen Batterien und E-Antrieben mit hoher Leistung und diese Leitung nicht abgesichert ist (wie z.B. im Auto die Leitung zwischen Batterie und Anlasser). Ansonsten sollte eigentlich jede el. Leitung so abgesichert sein, dass kein Kabelbrand entstehen kann. Durch Fahrlässigkeit/Fehlbedienung kann natürlich auch ein Schaden herbeigeführt werden (z.B. wenn jemand ungeschickt verlegte Leitungen als Kletterhilfe verwendet und z.B. ein abgeschirmtes Datenkabel mit einem Batteriekabel Kontakt bekommt und der Kurzschlussstrom von der Plusleitung der Batterie über die Leitungsabschirmung des Datenkabels zur Masse fließt. Gern wird auch mit elektrisch leitenden Werkzeugen an Batteriepolen herumgeschraubt und wenn man dann mit dem Werkzeug zwischen Pluspol und umgebendem metallischen Fahrzeugteilen versehentlich Kontakt herstellt, wird so ein Schraubenschlüssel sehr schnell, sehr heiss.


    Der Standard schreibt heute:


    "In Industriekreisen herrschte am Wochenende auch bittere Verwunderung darüber, dass man von der Pannenserie nicht gleich erfahren habe und nicht schon zu einem frühen Zeitpunkt in die Reparatur eingebunden wurde. Zu klären sein wird nun womöglich auch, ob bei der Schießübung Wartung, Ersatzteilmanagement und Werkzeugbestand vorhanden waren."


    Die BW geht halt mit der Zeit, vermutlich hat man den Soldaten eingeschärft: "This Puma contains no user serviceable parts - do not open"


    Die nächste Beschwerdewelle wird es vermutlich dann bei leergefahrenen Tanks oder leergeschossenen Magazinen geben: hat die Industrie uns so nicht gesagt, dass man da wieder auffüllen muss.


    im Moment sieht mir das ganze sehr nach einem "blame game" zwischen Krauss Maffei Wegmann und der übenden Truppe aus.

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Schon 2020 stand der Puma nicht gut da. Ich fand den Bericht hier dazu sehr interessant, da wird auch auf andere Rüstungsprojekte und generelles zur Bundeswehr/Industrie eingegangen :see_no_evil_monkey:https://www.rnd.de/politik/der…html?outputType=valid_amp



    Die Slowakischen Republik hat einen Vertrag über die Lieferung von 152 Schützenpanzern des Typs CV9035 abgeschlossen:


    Zitat

    https://www.spartanat.com/2022…5VHyxMBxrePFAu13fjaaApLxg


    Im Rahmen eines Regierungsabkommens zwischen Schweden und der Slowakischen Republik hat das Verteidigungsministerium der Slowakischen Republik jetzt einen Vertrag über die Lieferung von 152 Schützenpanzern des Typs CV9035 von BAE Systems im Wert von 1,37 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro) unterzeichnet.


    Ein NATO Partner bestellt Munition bei Rheinmetall, mal sehen ob rauskommt, ob der Partner auch zur EU gehört?

    GROSSAUFTRAG EINES NATO-KUNDEN: RHEINMETALL ERHÄLT RAHMENVERTRAG ÜBER 155MM-ARTILLERIEMUNITION IM MITTLEREN DREISTELLIGEN MIOEUR-BEREICH

    Gruß

    Witness